Protokoll 5: Alkohole – Eigenschaften, Oxidation und Nachweise

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Chemie-Praktikum Nr.5 vom 13.05.03
Team: Franz Gravenhorst, Julian Schorpp
Klasse 11c
Chemie-Praktikum Nr.5
13.05.03
Alkohole – Eigenschaften, Oxidation und Nachweise
Versuch 4: Eigenschaften mehrwertiger Alkohole
1. Versuchsaufbau
siehe Aufgabenblatt
2. Versuchsdurchführung
siehe Aufgabenblatt
3. Beobachtung 1
Folgende Laufzeiten konnten wir messen:
Laufzeit für 10 cm
Ethanol
5 Sek.
1-Propanol
3 Sek.
Glykol
11 Sek.
Glycerin
72 Sek.
Anzahl C-Atome
2
3
2
3
Anzahl OH-Gruppen
1
1
2
3
4. Ergebnis 1
Innerhalb der homologen Reihe der einwertigen Alkanole nimmt die Viskosität mit
zunehmender C-Anzahl zu, d.h. die Fließgeschwindigkeit nimmt ab.
Bei unseren beiden Substanzen Ethanol und 1-Propanol war dies zwar nicht der Fall,
aber wenn man an längerkettigere Alkohole, wie z.B. die Fettalkohole denkt, -ab 12
C-Atome fließen sie schließlich gar nicht mehr, da sie einen festen Aggregatzustand
haben- erscheint die Aussage einleuchtend.
Innerhalb der homologen Reihe der mehrwertigen Alkanole nimmt die Viskosität mit
zunehmender C-Anzahl auch zu (und zwar sehr viel mehr als in der homologen
Reihe der einwertigen Alkoholen), d.h. die Fließgeschwindigkeit nimmt ab.
Der Versuch hat dies eindrucksvoll bestätigt: der dreiwertige Alkohol (Glycerin) floss
fast sieben mal langsamer als der zweiwertige Alkohol.
Auch wenn man Alkohole mit gleicher C-Anzahl aber unterschiedlicher Wertigkeit
untereinander vergleicht, kommt man zu diesem Ergebnis: Glykol (2 C-Atome) floss
doppelt so schnell als Ethanol (auch 2 C-Atome), da Glykol zweiwertig und Ethanol
einwertig ist.
Das selbe lässt sich auch feststellen, wenn man 1-Propanol und Glycerin miteinander
vergleicht: beide haben 3 C-Atome, allerdings ist Glycerin dreiwertig und 1-Propanol
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lediglich einwertig, was dann auch die 24 mal höhere Fließgeschwindigkeit des 1Propanol erklärt.
Siedepunkte:
Wir haben zwar keine Siedepunkte untersucht, jedoch kann man diese zumindest
qualitativ von der Viskosität (also der Laufgeschwindigkeit) herleiten.
Schließlich sind beide Effekte auf die zwischenmolekularen Kräfte zurückzuführen.
 Ein langsam fließender Alkohol hat (im Allgemeinen) einen höheren Siedepunkt
als ein schneller fließender Alkohol.
Somit lässt sich die obere Aussage über den qualitativen Zusammenhang beim
Vergleich der Viskosität von einwertigen mit mehrwertigen Alkoholen auf die
Siedepunkte übertragen:
Vergleicht man die Siedepunkte von Alkoholen gleicher Kettenlänge, aber
unterschiedlicher Wertigkeit untereinander, kommt man zu dem Ergebnis, dass
immer der jeweils höherwertigere Alkohol einen höheren Siedepunkt hat.
Zur Begründung genügt ein einfacher Vergleich der zwischenmolekularen Kräfte, die
ja schließlich für den Siedepunkt ausschlaggebend sind.
Zwei zwischenmolekularen Kräfte sind hier maßgebend: Van-der-Waals-Kräfte und
H-Brückenbindungen.
Da die Van-der-Waals-Kräfte von Masse und Oberfläche des Moleküls abhängen
und diese beiden Größen bei gleicher Kettenlänge sich nicht sehr verändern
(zumindest nicht so stark, dass dies einen so hohen Siedepunkt-Unterschied
rechtfertigen könnte), müssen die H-Brückenbindungen den enormen SiedepunktUnterschied ausmachen.
H-Brückenbindungen bilden sich zwischen den Hydroxyl-Gruppen aus (schließlich
sind diese gewinkelt und sehr polar).
Die Erklärung ist also denkbar einfach: bei mehrwertigen Alkoholen existieren mehr
Hydroxyl-Gruppen, also bilden sich auch mehr H-Brücken aus, was insgesamt den
„zwischenmolekularen Zusammenhalt“ stärkt. Dies wiederum bedeutet nichts
anderes, als dass der Siedepunkt höher ist.
3. Beobachtung 2
Nach Zugabe der leicht türkisfarbenen Kupfersulfatlösung und der klaren NaOHLösung konnten wir folgende Veränderungen erkennen:
Veränderung
Anzahl OH-Gruppen
(Wertigkeit)
Ethanol
trüb, hellblau
1
1-Propanol
trüb, leicht blau
1
Glykol
klar, dunkelblau
2
Glycerin
Klar, kräftig blau
3
4. Ergebnis 2
Zunächst tritt folgende Reaktion ein:
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Klasse 11c
CuSO4 + 2 NaOH  Cu(OH)2 + Na2SO4
Bei einwertigen Alkoholen (hier: Ethanol und 1-Propanol) macht sich der unlösliche
Niederschlag (Cu(OH)2) in einer Trübung bemerkbar.
Bei mehrwertigen Alkoholen (hier: Glykol und Glycerin) reagiert das Cu(OH)2 weiter
zu einem löslichen Komplexsalz, d.h. es ist keine Trübung ersichtlich.
Wenn diese löslichen Komplexsalze allerdings der Raumluft ausgesetzt werden,
oxidieren sie relativ schnell, sodass z.B. bei der Versuchsdurchführung bei Glycerin
schnell eine milchig-grüne Flüssigkeit entstand.
Merksatz: Bildet der Alkohol nach Zugabe von Kupfersulfatlösung und
Natriumhydroxidlösung eine trübe Flüssigkeit, so handelte es sich um einen
einwertigen Alkohol, bildet sich eine klare Flüssigkeit, handelte es sich um einen
mehrwertigen Alkohol.
Verwendung von Glykol:1
Frostschutzmittel (in wassergekühlten Motoren, Sprinkleranlagen o.Ä.),
Wärmeträgerflüssigkeit (in Sonnenkollektoren), Lösungsmittel, Kunststoffe,
mineralölfreie Schmiermittel (Brems- und Hydraulik-Flüssigkeiten), Waschrohstoffe,
Textilhilfsmittel, Feuchthaltemittel, Anti-Beschlagsmittel, Gastrocknung,
Desinfektionsmittel
Verwendung von Glycerin:1
Gleitmittel, Frostschutzmittel, Feuchthaltemittel (Cremes, Tabakbefeuchtung),
Kunststoffe, Sprengstoffe (Nitroglycerin), Heiz- und Kühlflüssigkeiten, AntiBeschlagsmittel, Synthese von Farbstoffen, Weichmacher für Kautschukwaren,
Abdichtungsmittel, Fettsynthesen
Versuch 1: Kaliumpermanganat, ein „gefragtes“ Oxidationsmittel in der Chemie
stellt sich vor
1. Versuchsaufbau
siehe Aufgabenblatt
2. Versuchsdurchführung
siehe Aufgabenblatt
3. Beobachtung2
1
Quellen: „Chemie heute – Sekundarbereich I“, Schroedel Verlag, 1994 und Fachbuch (von Frau Vogler)
2
Bildnachweis: http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/oktober.htm
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Kurz nachdem wir einige Tropfen Glycerin auf das lilafarbene KMnO4-Pulver gaben,
entzündete es sich. Es war eine leicht pinkfarbene Flamme zu sehen (oben mehr
orange, unten blau).
Es rauchte stark (zum Glück nur unter dem Abzug) und zurück blieb schließlich ein
grauer Feststoff.
Hinweis: Von der Uni Erlangen ist zu diesem Versuch ein Video verfügbar (allerdings
ist uns der Versuch um einiges besser gelungen):
http://www2.chemie.uni-erlangen.de/education/medprak/videos/glycerin.mpg
4. Ergebnis3
Durch die Oxidation des Glycerins durch das Kaliumpermanganat findet eine starke
Wärmeentwicklung statt, wobei Glycerin je nach Reaktionsbedingungen zu
Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonooxid, Kaliumcarbonat und Wasser oxidiert werden
kann und Kaliumpermanganat zu Kaliummanganat(VI), Braunstein (grauer Feststoff)
und Mangan(III)-oxid reduziert wird:
C3H5(OH)3 + KMnO4  CO2 / CO / K2CO3 / H2O / K2MnO4 / MnO2 / Mn2O3
Die Reaktion ist so stark exotherm, dass nach einiger Zeit die
Entzündungstemperatur erreicht wird und es zu einer Flammenbildung kommt.
...nun ist auch klar, was unter „brandfördernd“ (Gefahrensymbol bei
Kaliumpermanganat) zu verstehen ist .
Versuch 2: Oxidation der Propanole mit Hilfe von KMnO4 und Nachweis der
Oxidationsprodukte
1. Versuchsaufbau
siehe Aufgabenblatt
2. Versuchsdurchführung
siehe Aufgabenblatt
3. Beobachtung
3
Quelle: http://www.chemie.uni-ulm.de/experiment/edm0208.html (Experiment des Monats) und
http://www.versuchschemie.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=29 (Zeitzünder-Gemisch)
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Team: Franz Gravenhorst, Julian Schorpp
Klasse 11c
Nach dem Mischen der pinkfarbenen, klaren KMnO4-Lösung mit der klaren
Schwefelsäure und dem 1-Propanol bzw. 2-Propanol erhielten wir zunächst eine
rosafarbene, klare Flüssigkeit. Nach weiterer Zugabe von 1- bzw. 2-Propanol
erhielten wir schließlich eine klare, nur noch sehr schwach rosa-schimmernde
Flüssigkeit A.
Nach Zugabe der (farblosen, klaren) Schiffschen Lösung (= schwefelige
Fuchsinlösung) färbten sich beide Flüssigkeiten (die mit 1-Propanol und die mit 2Propanol) leicht violett.
Das Gemisch der Fehlingschen Reagenz I (hellblau, klar) und II (klar) ergab eine
königsblaue, klare Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit mischten wir mit der einen
Flüssigkeit A (mit 1-Propanol) und führten mit unserem Bunsenbrenner Wärme zu.
Es trat allerdings keine weitere Verfärbung ein, die Flüssigkeit blieb blau, wurde
allerdings etwas trüb.
Mit der anderen Flüssigkeit A (mit 2-Propanol) führten wir diese sog. Fehling-Probe
nicht durch (da sie schon bei 1-Propanol nicht geklappt hat).
4. Ergebnis
Das anfangs pinkfarbene KMn7+O4 wurde durch den Alkohol zu farblosem Mn2+SO4
reduziert.
Der primäre Alkohol wird dabei zu einem Aldehyd, der sekundäre Alkohol zu einem
Keton oxidiert.
1-Propanol:
Reduktion
Rgl.:
5 CH3-CH2-C-IH2-OH + 2 KMn7+O4 + 3 H2SO4  5 CH3-CH2-C+IHO + K2SO4 + 2 Mn2+SO4 + 8 H2O
Oxidation
Propanal
2-Propanol:
Reduktion
Rgl.:
5 CH3- C-0HOH-CH3 + 2 KMn7+O4 + 3 H2SO4  5 CH3-C+IIO-CH3 + K2SO4 + 2 Mn2+SO4 + 8 H2O
Oxidation
Aceton
Schiffsche Probe:
Die Schiffsche Probe ist eine Nachweisreaktion für Aldehyde bzw. Carbonylgruppen
(auch wenn sich die Literatur bei letzterem offenbar nicht ganz einig ist). Fällt die
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Probe positiv aus, färbt sich die Reagenz violett, was auch bei uns beide Male der
Fall war.
Fehling-Probe:
Die Fehling-Probe ist eine Nachweisreaktion für Aldehyde.
Fehling I: CuSO4-Lösung
Fehling II: NaOH + K-Na-Tartrat
Fehling I und II zusammen (königsblau, klar): es sind Cu2+ - Ionen und OH- - Ionen
vorhanden. „Normal“ würde sich also unlösliches Kupferhydroxid bilden, was sich in
einem blauen Niederschlag bemerkbar machen würde.
Gibt man aber ein Aldehyd hinzu und führt Wärme zu, dann bildet sich ein roter
Niederschlag, Cu2O:
CH3-CH2-CHO + 2 Cu2+ + 4 OH-  Cu2O  + 2 H2O + CH3-CH2-COOH
Eigentlich hätte die Probe bei der Flüssigkeit mit dem 1-Propanol (das schließlich
durch das Kaliumpermanganat vorher zu Propanal oxidiert wurde) positiv und bei der
Flüssigkeit mit dem 2-Propanol (das vorher zu Aceton oxidiert wurde) negativ
ausfallen sollen.
Letztere Probe führten wir allerdings nicht mehr durch, da schon die erste
(überraschender Weise) negativ ausfiel.
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