Neuen Medien - Historische Fachinformatik und Dokumentation

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Katalog zu den Inhalten und Zielen der Kurse in „Neuen Medien“
Das Fach „Neue Medien“ dient der Vermittlung eines Mindestmaßes von Kenntnissen in
„Angewandter Informatik“, die einerseits jenes Minimalwissen garantieren, welches Voraussetzung für
ein Studium sein muss, und die andererseits ein Grundverständnis jener Methoden und Techniken
vermitteln, die in der historisch-kulturwissenschaftlichen Forschung und in nahezu jedem
geisteswissenschaftlichen Berufsbild gefordert sind.
Seit 10 Jahren wird vom Institut für Geschichte gemeinsam mit dem Institut für Volkskunde eine
Basisausbildung in Angewandter Informatik in den Geisteswissenschaften mit historischkulturwissenschaftlichem Schwerpunkt angeboten. Es handelt sich dabei um ein 8-stündiges
Proseminar, das über 2 Semester gelesen wird:
1. Semester: Grundlagen und Standardanwendungen
Grundlagen
Text- und Bildverarbeitung
Desktop Publishing und elektronischer Satz
Tabellenkalkulation
Präsentationsgrafik
2. Semester: Dokumentation und Analyse
Datennetze
Datenbanken
Informationssysteme
Statistik
Dieses Proseminar hat sich im wesentlichen gut bewährt und eine sehr positive Resonanz gefunden.
Es liefert eine kompakte Basisausbildung und ist darin einzigartig. Aufgrund der flexiblen Struktur
konnte auch auf die gravierenden Veränderungen im Fachbereich während der letzten 10 Jahre
reagiert und der Grundkurs jeweils angepasst werden.
Damit bildet das genannte Konzept die Voraussetzung für den folgenden Katalog an Inhalten und
Leistungszielen, die gemäß Studienplan in zwei jeweils zweistündigen Kursen abzuwickeln sind. Der
erste Kurs bietet jene Inhalte, die zur Erreichung der European Computing Driving Licence (ECDL)
notwendig sind, eine Zertifizierung, die ebenfalls lt. Studienplan gefordert ist. Der zweite Teil umfasst
jene Spezialfelder, die für Studium und Beruf notwendig sind und/oder als Voraussetzung für
computergestützte Forschung zu gelten haben.
Neue Medien I: Grundlagen und Darstellung
LV: Grundkurs „Angewandte Informatik“

Modul 1
„Grundlagen der Informationstechnologie (IT)“ erfordert von den Studierenden Kenntnisse
über die Grundbestandteile eines PCs und die Grundbegriffe der Informationstechnologie (IT) wie
Datenspeicherung und Arbeitsspeicher, die Auswirkungen, die der Einsatz des Computers auf die
Gesellschaft hat und die Einsatzmöglichkeiten von Informationsnetzwerken für Computer. Die
Studierenden müssen ebenso über die Bedeutung von IT-Systemen und deren Anwendung im
Alltag Bescheid wissen, wie über die Auswirkungen des Computers auf die Gesundheit. Die
Studierenden müssen mit einigen Sicherheits- und Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem
Computer vertraut sein.

Modul 2
„Computerbenutzung und Dateimanagement“ erfordert von den Studierenden den Nachweis
ihrer Kenntnisse und Kompetenz beim Einsatz der grundlegenden Funktionen eines PCs und
seines Betriebssystems. Die Studierenden müssen im Rahmen der Desktopumgebung effektiv
arbeiten können. Sie müssen in der Lage sein, Dateien und Ordner zu verwalten, zu organisieren,
zu kopieren, zu verschieben und zu löschen. Sie müssen zeigen, dass sie mit den Desktop-Icons
arbeiten können und Fenster manipulieren können. Die Studierenden müssen ihre Fähigkeit unter
1
Beweis stellen, Suchfunktionen, einfache Editoren und Druckmanagementeinrichtungen, die im
Betriebssystem verfügbar sind, zu verwenden.

Modul 3
„Textverarbeitung“ erfordert von den Studierenden den Nachweis ihrer Fähigkeit beim Einsatz
eines Textverarbeitungsprogramms am PC. Sie müssen die grundlegenden Arbeitsschritte, die für
das Erstellen, Formatieren und Fertigstellen eines Dokuments erforderlich sind, verstehen und
ausführen können. Sie müssen ihre Kompetenz beim Einsatz von fortgeschritteneren Funktionen
der Textverarbeitung nachweisen: Das beinhaltet das Erstellen von Tabellen, die Verwendung von
Bildern und Grafiken in einem Dokument, das Einfügen von Objekten und den Einsatz von
Serienbrieffunktionen.

Modul 4
„Tabellenkalkulation“ erfordert von den Studierenden Verständnis über die grundlegenden
Begriffe der Tabellenkalkulation am PC. Sie müssen die wesentlichen Arbeitsschritte für die
Erstellung, Formatierung und Verwendung einer Tabellenkalkulation verstehen und ausführen
können. Die Studierenden müssen mathematische und logische Standardoperationen unter
Verwendung von grundlegenden Formeln und Funktionen durchführen können. Die Studierenden
müssen ihre Kompetenz beim Einsatz von fortgeschritteneren Funktionen der Tabellenkalkulation,
wie dem Einfügen von Objekten und der Erstellung von Diagrammen, nachweisen.

Modul 5
„Datenbank“
erfordert
von
den
Studierenden
Verständnis
der
grundlegenden
Datenbankterminologie und den Nachweis ihrer Fähigkeiten beim Einsatz einer Datenbank am
PC. Das Modul ist in zwei Abschnitte geteilt, wobei die Studierenden im ersten Teil zeigen, dass
sie eine einfache Datenbank unter Verwendung eines Standardprogramms entwerfen und planen
können, und im zweiten Teil nachweisen, dass sie von einer vorhandenen Datenbank
Informationen abfragen können unter Verwendung von Such-, Auswahl- und Sortierfunktionen, die
in der Datenbank vorhanden sind. Die Studierenden müssen auch Berichte erstellen und
modifizieren können.

Modul 6
„Präsentation“ erfordert von den Studierenden den Nachweis ihrer Kompetenz im Einsatz eines
Präsentationsprogramms am PC. Die Studierenden müssen grundlegende Aufgaben, wie das
Erstellen, Formatieren und Vorbereiten von Präsentationen für deren Ausgabe bzw. Präsentation
durchführen können. Die Studierenden müssen zeigen, dass sie unterschiedliche Präsentationen
für unterschiedliches Zielpublikum bzw. unterschiedliche Situationen erstellen können. Die
Studierenden müssen nachweisen, dass sie grundlegende Arbeitsschritte mit Graphiken und
Diagrammen durchführen können und verschiedene Effekte bei Folienpräsentationen einsetzen
können.

Modul 7
„Information und Kommunikation“ ist in zwei Abschnitte geteilt. Der erste Abschnitt,
Information, erfordert von den Studierenden, grundlegende Suchaufgaben im Web unter
Verwendung eines Webbrowsers und vorhandener Suchmaschinen durchzuführen, Lesezeichen
auf Suchergebnisse zu setzen, Webseiten und Suchbericht zu drucken. Der zweite Abschnitt,
Kommunikation, erfordert vom Studierenden den Nachweis seiner Fähigkeit, E-Mail-Software zu
verwenden, um Nachrichten zu senden und zu erhalten, Dokumente oder Dateien mit einer
Nachricht als Attachments zu senden und E-Mails mit Ordnern in einer E-Mail-Software zu
organisieren und zu verwalten.
Neue Medien II: Spezialfelder
LV: Aufbaukurs „Angewandte Informatik“

Modul 1
„Bild und Text“ schließt unmittelbar an die Module des ersten Kurses an, beschäftigt sich mit der
Integration von Bild und Text und ist in 2 Abschnitte geteilt. Der erste erfordert von den
Studierenden Basiskenntnisse und Fertigkeiten in der digitalen Bildverarbeitung als
Voraussetzung für multimediales Gestalten. In einem zweiten haben die Studierenden einerseits
2
grundlegendes theoretisches Wissen über Typographie und graphische Gestaltung sowie
andererseits grundlegende Fertigkeiten in den Bereichen von Desktop-Publishing und
elektronischem Satz nachzuweisen. Dieser Abschnitt ist der computergestützten Publikation im
Printbereich gewidmet und bietet sowohl direktmanipulative Aspekte (WYSIWYG) als auch das
Arbeiten mit formalen Sprachen (Satz).

Modul 2
„Datennetze“ erfordert von den Studierenden Kenntnisse über die grundlegenden Begriffe und
Funktionsweisen von Netzwerken, die Beherrschung der wichtigsten Dienste und Protokolle (wie
http, ftp, telnet und ping) sowie Fertigkeiten bei der Erstellung von HTML-Seiten unter Einschluss
grundlegender Kenntnisse von HTML, JavaScript und weiterführender Möglichkeiten im Bereich
dynamischer Seitenerzeugung und Web-Applikationen mit Datenbankanbindungen. Die
Studierenden müssen nachweisen, grundlegende Kenntnisse im Informationsdesign erworben zu
haben und diese anhand fachspezifischer Problemstellungen praktisch umsetzen zu können.
Dieser Abschnitt ist sowohl der computergestützten Publikation im digitalen Bereich (Internet,
CDROMs) als auch der digitalen Kommunikationstechnik gewidmet.

Modul 3
„Datenbanken und Informationssysteme“ erfordert von den Studierenden grundlegende
Kenntnisse über die theoretischen Grundlagen der Daten- und Wissensstrukturierung sowie deren
Anwendung in Retrievalsystemen. Dieser Abschnitt ist in mehrere Teile gegliedert. Der erste gilt
der Datenbanktheorie und der Beschreibung von komplexen Informationssystemen, im zweiten
liegt der Schwerpunkt auf der Strukturierung sowohl anhand von Markup-Languages (SGML, XML
etc.) als auch anhand von Strukturierungsvorgaben komplexer Informationssysteme, der dritte ist
der Erstellung und Anwendung von Wissensrepräsentationen gewidmet. In diesem Sinne erfordert
dieses Modul von den Studierenden die Beherrschung fachspezifischer Modellbildungen nach
den Prinzipien der phänomen- und quellenorientierten Datenverarbeitung zum unmittelbaren
Einsatz im historisch-kulturwissenschaftlichen Forschungsprozess.

Modul 4
„Statistik“ erfordert von den Studierenden die Fähigkeit, gesellschaftliche und ökonomische
Strukturen wie auch Prozesse zu untersuchen und zu analysieren, die sowohl im Quer- als auch
im Längsschnittvergleich nur mit Hilfe von Zahlenmaterial stringent abbildbar sind. Die
Studierenden müssen grundlegende Kenntnisse im Umgang mit diesem Zahlenmaterial
nachweisen: Dies reicht von theoretischen Kenntnissen im Bereich der deskriptiven Statistik über
die Auseinandersetzung mit grundsätzlichen statistischen Modellen bis hin zu Fertigkeiten in der
Erstellung computergestützter Analysen und der Visualisierung deren Ergebnisse.
Zur Verfügung stehende Vortragende:
Heidrun BOSHOF, M.A.
Institut für Informationsverarbeitung in den Geisteswissenschaften
Ao. Univ.-Prof. Dr. Ingo H. KROPAČ
Institut für Informationsverarbeitung in den Geisteswissenschaften
Mag. Dr. Susanne KROPAČ
Stadt Weiz – Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Archiv und Dokumentation
Dr. Peter LANGMANN
Institut für Informationsverarbeitung in den Geisteswissenschaften
Ass.-Prof. Dr. Burkhard PÖTTLER
Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie
Ass.-Prof. Dr. Hubert STIGLER
Institut für Informationsverarbeitung in den Geisteswissenschaften
Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter TEIBENBACHER
Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Mag. Gunter VASOLD
Institut für Informationsverarbeitung in den Geisteswissenschaften
Ao. Univ.-Prof. Dr. Ingo H. Kropač,
3
Institut für Informationsverarbeitung
in den Geisteswissenschaften
(2002-05-13)
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