Pressemitteilung als Word

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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM
Mit Witz und Kirschgeist
„Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ bringt Bayern in die Rheinebene
Eine himmlische Komödie um Leben und Tod steht 2014 auf dem Spielplan der
Volksschauspiele: „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“. Die Inszenierung
des Schauspiels, in dem der in die Jahre gekommene Bayer Kaspar Brandner mit
Witz und Kirschgeist beim Kartenspiel 18 weitere Lebensjahre beim liebevoll
Boanlkramer genannten Tod ergaunert, liegt in den Händen von Gerhard Franz
Brucker.
Der Boanlkramer hat einen neuen Auftrag. Er soll den Brandner Kaspar im 72. Lebensjahr auf
der Erde abholen und ins Jenseits begleiten. Doch der fühlt sich noch „gesund wie ein Fisch im
Wasser“ – und überlistet den Tod: Mit Witz und Kirschgeist ergaunert er sich beim Kartenspiel
weitere 18 Lebensjahre. Die Sache wird jedoch im Himmel beim Heiligen Portner Petrus
bekannt und der duldet keine Abweichungen im
göttlichen
Heilsplan.
Da
bleibt
dem
Boanlkramer nur, den Brandner Kaspar die
Freuden der paradiesischen Seligkeit auf Probe
vorkosten zu lassen…
Regisseur
Gerhard
Franz
Brucker:
„Wir
möchten unsere Besucher bestens unterhalten,
sie zugleich aber auch zum Nachdenken
anzuregen, um sich dann seelisch bereichert
und heiteren Sinnes auf den zum Teil recht
langen Heimweg zu entlassen.“
Ein Theaterbesuch mit Kirschgeist, Bier und Weißwürsten, mit Musik und Tanz, mit
Jagdhörnern, den Chören, Tanzgruppen und der Reiterei der Volksschauspiele – nach 20
Jahren erneut auf Deutschlands größter Freilichtbühne.
„Der Brander Kaspar und das ewig‘ Leben“ wird am Sa., 21., So., 22, Sa., 28., So. 29. Juni,
Sa. 5., So., 6., Sa., 12. und So., 27. Juli sowie am 2., 3. 9. und 10. August in Ötigheim zu
sehen sein. Karten gibt es auf www.volksschauspiele.de und telefonisch unter (07222)
968790.
Volksschauspiele Ötigheim
Deutschlands größte Freilichtbühne
Kirchstr. 5
76470 Ötigheim
www.volksschauspiele.de
[email protected]
VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM
Besetzung
Inszenierung Gerhard F. Brucker
Musikalische Leitung Ulrich Wagner
Kostüme Helmi Henssler
Choreografie Julia Krug, Andrei Golescu
Bühne Bettina Scholzen
Spielleitung Gerhard F. Brucker
Regieassistenz und Soufflage Tobias Kleinhans, Jennifer Hofmann
Personen
Im Diesseits
Kaspar Brandner Fritz Müller
Marei, seine Enkelin Stephanie Kuhn, Anna Hug
Flori Florian Müller, Alexander Grünbacher
Alois Senftl, Bürgermeister Werner Nold, Roman Gallion
Simmerl David Kühn, Christoph Dettling
Theres, Bäuerin, Tante der Marei Christina Kalkbrenner, Bernadette Kölmel
Anna, Bäuerin aus Albach Sabine Speck, Elisabeth Hug
Vroni, ihre Tochter Carolin Kohm, Judith Herz, Felicitas Becker
Pfarrer von Albach Werner Sachsenmaier, Herbert Kölmel
Wastl Stefan Pikora, Stefan Brkic
Im Jenseits
Boanlkramer Matthias Götz, Reinhard Danner
Der heilige Portner Markus Wild-Schauber, Kurt Tüg
Der fast heilige Nantwein Paul Maier, Gerold Baumstark
Johannes Thurmair, Historiker um 1540 Peter Weingärtner, Heinz-Peter Löffler
Heiliger Michael, Erzengel voll Grant und Grazie Maximilian Tüg, Julian Baumstark
Hans-Joachim von Zieten, General der Husaren Paul Kühn
Afra, eine junge Selige Carolin Kohm, Judith Herz, Felicitas Becker
Der alte Senftl Werner Nold, Roman Gallion
Reiterei der Volksschauspiele Ötigheim · Tanzgruppen der Volksschauspiele Ötigheim · Großer
Chor der volksschauspiele Ötigheim · Junger Chor der Volksschauspiele Ötigheim · Frauen,
Männer und Kinder der Spielergemeinschaft der Volksschauspiele Ötigheim
Musikverein Ötigheim e.V.
Mario Ströhm (Einstudierung)
Parforcehorn-Bläser Baden
Horst Minet (Leitung)
Brigitte Minet, Doris Merkel, Rochus Bitterwolf
Volksschauspiele Ötigheim
Deutschlands größte Freilichtbühne
Kirchstr. 5
76470 Ötigheim
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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM
Bühnenmusikanten
Violinen Patrick Speck, Olaf Nold
Klarinetten Bruno Merkel, Mathias Lang, Jörg Buchmann
Trompeten Frank Krebs, Thorsten Kölmel, Steffen Kleinkopf, Fabienne Heuer
Tuba Mario Ströhm, Reiner Schukowski
Akkordeon Rudi Wild, Franz Hamhaber
Gitarre Jennifer Walther, Lukas Tüg, Felix Rittler, Barbara Hamhaber
Kontrabass Stefan Hunkler, Alexander Becker
Dreigesang
Saskia Stößer, Mareike Schmidtobreick, Stephanie Kuhn, Anna Hug, Judith Herz, Christina
Gailfuß, Beate Behringer, Stefanie Becker, Felicitas Becker
G’stanzl Sänger
Maximilian Tüg, Sandor Puskas, Stefan Pikora, Stefan Brkic, Felix Behringer, Julian Baumstark
Kutsche, Sarg- und Leichenwagen
Gustav Schäfer
Volksschauspiele Ötigheim
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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM
Weißblauer Schauspielklassiker
„Der Brandner Kaspar“ – eine hintersinnige Theatergaudi
Die Geschichte von Brandner Kaspar und Boanlkramer reicht bis ins Jahr 1871
zurück. Damals legte der Maler und Dichter Franz Graf von Pocci seinem Freund,
dem Schriftsteller Franz von Kobell seine Zeichnungen zu einem Gedicht Ludwig
Bechsteins vor, das von einem Ritter erzählt, der es gewagt hat, mit dem Tod um
sein Leben zu würfeln. Kobell übernahm den Stoff und schuf seine Erzählung „Die
G’schicht vom Brandner Kaspar“. 1974 nahm sich Kobells Urgroßneffe Kurt Wilhelm
dem Essay an und verfasste den bayerischen Theaterklassiker schlechthin: „Der
Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ – ein weißblauer Bilderbogen mit Jagd und
Weißbier, mit Kartenspiel und Himmelfahrt.
Ferdinand Franz von Kobell war der erste Dichter, der in bayerischer Sprache schrieb. Als er
sich mit dem „Brandner Kaspar“ befasste, war Kobell bereits 68 Jahre alt und Witwer. Die
Geschichte, die entstanden war, enthält alles, was Kobell als Autor ausmachte: Pragmatismus,
Humor, den Tegernsee, die Jagd und Gedanken über Leben und Tod. Als Jäger und
Naturforscher war der Tod für ihn keine erschreckende Naturgewalt, er gehörte einfach dazu –
ein Boanlkramer halt, wie der Tod im Bayerischen (und übrigens auch nur dort) respektlos
genannt wird. Kobells Boanlkramer kommt in die Stube um Geschäfte zu machen – und der
Brandner haut ihn dabei glatt übers Ohr.
1934 entstand die erste Bühnenfassung des Stoffs. Der Münchner Schriftsteller Josef Maria
Lutz verwandelte Kobells Erzählung in eine Art szenischen Bilderbogen. Es folgten die
bäuerliche Spieloper „Tegernseer im Himmel“ von Eduard Stemplinger, nach dem Zweiten
Weltkrieg dann der Film „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ mit Carl Wery und Paul
Hörbiger in den Hauptrollen. Die Drehbuchschreiberin Erna Fentch-Wery hatte dann auch den
entscheidenden Einfall: der Himmel der Bajuwaren sieht so aus, wie das Land Bayern auf
Erden. Das Diesseits ist quasi schon das Paradies!
Kurt Wilhelm schließlich machte sich in der Spielzeit 1974/75 im Auftrag des Münchner
Residenztheaters an eine erneute Dramatisierung des Stoffes. Er schuf eine handfeste
Komödie mit Weißbier, kartenspielenden Himmelsbewohnern, zünftiger Jagdgesellschaft, mit
Tanz und Musik. Kurt Wilhelm zur Entstehung: „Das Thema war mir seit der Kindheit vertraut.
Als Nachfahre der Kobells kannte ich die Werke meines Ahnherren recht genau. Ich ging also
einen anderen Weg als meine Vorgänger und nahm mir neben der Erzählung auch die
Gedichte, die Prosa und sämtliche erreichbaren Schriften Franz von Kobells vor. Ich erfand
Nebenhandlungen, um den Stoff nach den Gesetzen des Theaters korrekt aufbauen zu
können. Aber auch bei diesen Zutaten bediente ich mich weitgehend Kobell’scher
Formulierungen und Gedankenketten. (...) So spricht überall wo es nur möglich war, der
bayerische Klassiker Franz von Kobell mit seinen eigenen Worten. Lediglich in den
Himmelsszenen habe ich mir ein wenig Freiheit genommen. Da war Kobells Vorlage zu
schmal, da erlaubte ich mir einige Gaudi mit historischen Personen.“ Die Uraufführung erfolgte
am 5. Januar 1975 – alleine in den folgenden sieben Jahren brach „Der Brandner Kaspar und
das ewig’ Leben“ mit über 325 ausverkauften Vorstellungen alle Rekorde.
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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM
2014 nun ist der urbayerische Theatererfolg zum vierten Mal auf der urbadischen Ötigheimer
Bühne zu sehen. Seit Oktober 2013 wird daher in Ötigheim schon fleißig bayerisch geübt,
schließlich soll der Zuschauer sofort den Eindruck gewinnen, dass das Stück in Bayern spielt.
Verstärkt wird dies durch das Kostümbild in bayerischer Tracht und verschiedenen
musikalischen Einlagen – so kommt eine Parforcehorngruppe in den Jagdszenen zum Einsatz,
wird im Chor ein Dreigesang angestimmt, spielt der Musikverein den bayerischen
Defiliermarsch.
Apropos Musik: Für die Komposition der Chöre konnte bei der Erstauflage des „Brandners“ in
Ötigheim 1982 Kurt Wilhelms Bruder Rolf Wilhelm gewonnen werden, seinerzeit ein bekannter
Filmmusikkomponist, der sich unter anderem mit den Musiken zur Nachkriegstrilogie „08/15“,
dem „Fliegenden Klassenzimmer“ oder den Loriotstreifen „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“
einen Namen gemacht hat. Aus seiner Feder erklingt neben den Jagdchören im 1. Bild unter
anderem der Fernchor „Kommt just a trübe Zeit“ mit dem nach der Pause das 5. Bild eröffnet
wird und die an Händels „Halleluja“ erinnernde Musik in den Himmelsbildern.
Bedienen sich die Szenen im Diesseits dem Proszenium, dem Rütli, wie die Wiesenanlage links
des Zuschauerraums bei den Volksschauspielen genannt wird und der Wirtschaft im rechten
Bühnenbereich konzentriert sich das Jenseits auf Hauptbau und Treppenanlage. Die Treppe
vor dem Hauptbau stellt dabei den Zugang zum Paradies dar. Hier tummeln sich allerhand
Himmelsbewohner: Buben in zünftiger Lederhose, Mädchen in Tracht, Adelige im historischen
Kostüm, sogar ein Papst ist dabei, Engelchen und Erzengel. Einen Blick ins Paradies erhascht
der Besucher nur bei geöffnetem Portal. Erkennbar ist dann eine Treppe, die in himmlische
Sphären führt. Wie es wohl weiter oben aussehen mag – das bleibt der Phantasie des
Zuschauers überlassen.
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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM
Pionier und Schöpfer
Über Autor Kurt Wilhelm
Kurt Wilhelm (1923-2009) wuchs zunächst in München, dann in Berlin auf. In Wien
besuchte er später das Max Reinhardt Seminar, studierte Schauspiel, Regie und
Dramaturgie. Nur wenige Kulturschaffende sind so vielseitig, wie Wilhelm es war.
Sein Repertoire reichte von Oper über Film bis zum Fernsehspiel. Wilhelm gehörte zu der
Gründergeneration des Fernsehens. Er führte Regie bei den ersten Zeichengeschichten im
deutschen Rundfunk bei denen der Schauspieler Joachim „Blacky“ Fuchsberger als Sprecher
fungierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er als Regisseur für Hörspiele und Unterhaltung
beim Bayerischen Rundfunk in München tätig und blieb dort bis 1988. Die
„Brummlg'schichten“, populäre Mundarthörspiele, stammten aus seiner Feder. 42 Jahre blieb
er dem Fernsehen mit der Bearbeitung weiß-blauer Kultstücke erhalten. Diese Verbundenheit
mit dem bayerischen Kulturgut ist charakteristisch für ihn.
Neben seiner Arbeit als Regisseur verfasste er Romane, Essays, Kurzgeschichten und
Theaterstücke. Mit seiner Komödie „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ schrieb
Wilhelm Theatergeschichte: Am Bayerischen Staatsschauspiel, wo unter seiner Regie 1975 die
Uraufführung stattfand, hält das Kultstück mit bisher 900 Aufführungen den Allzeit-Rekord.
Aber auch „jenseits des Weißwurstäquators“, wie Wilhelm betonte, erfreute sich das Stück
großer Beliebtheit. Kurt Wilhelm hierzu im Nachwort seines „Brandner Kaspars“: „Es gilt die
Faustregel: wo man die Stücke eines Ödön von Horváth spielen kann, dort kann man auch
den ‚Brandner‘ aufführen. Die unglaubliche Direktwirkung dieses Stoffes hat keine
Sprachbarriere. Es gibt nur drei Gründe, warum eine Bühne das Stück nicht spielen sollte: Der
Intendant und die Dramaturgen haben nicht einen Funken Humor, das fragliche Theater sieht
seine ausschließliche Aufgabe im Verändern der bestehenden Gesellschaftsordnung und will
unter allen Umständen verhindern, dass die Besucher das Theater fröhlich verlassen.“
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