Télécharger - Pathé Films AG Zürich

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Constantin Film und Focus Features
präsentieren
eine This is that Produktion / Y Productions Produktion
Ein Film von Alejandro González Iñárritu
21 GRAMS
Darsteller
Sean Penn
Benicio Del Toro
Naomi Watts
Charlotte Gainsbourg
Melissa Leo
Produzenten
Alejandro González Iñárritu
Robert Salerno
Drehbuch
Guillermo Arriaga
Regie
Alejandro González Iñárritu
Kinostart: 29. Januar 2004
Länge: 125 Min.
www.21-grams.com
Im Verleih von
Monopole Pathé Films
Neugasse 6
Postfach, 8031 Zürich
Tel. 01 277 70 83
Fax 01 277 70 89
[email protected]
Presse
Esther Bühlmann
Niederdorfstrasse 54
8001 Zürich
Tel. 01 261 08 57
Fax 01 261 08 64
[email protected]
INHALT
Seite
Besetzung
3
Stab
3
Kurzinhalt
4
Inhalt
5
Produktionsnotizen
7
Die Besetzung
Sean Penn
Benicio Del Toro
Naomi Watts
Charlotte Gainsbourg
Melissa Leo
Clea DuVall
17
21
23
25
26
27
Der Stab
Alejandro González Iñárritu
Guillermo Arriaga
Robert Salerno
Ted Hope
Rodrigo Prieto
Brigitte Broch
Stephen Mirrione
Marlene Stewart
Gustavo Santaolalla
28
29
30
31
33
33
34
34
35
2
BESETZUNG
Paul Rivers
Jack Jordan
Cristina Peck
Mary Rivers
Marianne Jordan
Claudia Williams
Sean Penn
Benicio Del Toro
Naomi Watts
Charlotte Gainsbourg
Melissa Leo
Clea DuVall
STAB
Regie
Drehbuch
Produzenten
Ausführender Produzent
Kamera
Szenenbild
Schnitt
Kostüme
Musik
Casting
Co-Produzent
Story
Alejandro González Iñárritu
Guillermo Arriaga
Alejandro González Iñárritu
Robert Salerno
Ted Hope
Rodrigo Prieto, A.S.C., A.M.C.
Brigitte Broch
Stephen Mirrione, A.C.E.
Marlene Stewart
Gustavo Santaolalla
Francine Maisler, C.S.A.
Guillermo Arriaga
Guillermo Arriaga
in Zusammenarbeit mit
Alejandro González Iñárritu
3
KURZINHALT
Der für seinen weltweiten Kinoerfolg "Amores Perros" Oscar®-nominierte Regisseur
Alejandro González Iñárritu zeigt mit 21 GRAMM ein wildes und mitreißendes,
raffiniert verwobenes und innovativ erzähltes Drama um Liebe, Betrug, Tod, Schuld
und Vergeltung. 21 GRAMM beschäftigt sich mit dem Leben dreier Personen, deren
Schicksale sich durch einen dramatischen Unfall unwiderruflich verbinden. Der
todkranke Paul (SEAN PENN) hofft, dass ein Spenderherz sein Leben retten wird;
die Ehefrau und Mutter Cristina (NAOMI WATTS) muss einen großen Verlust
verkraften; und dem Ex-Strafgefangenen Jack (BENICIO DEL TORO) wird erneut der
Boden unter seinen Füßen weggerissen.
Alejandro González Iñárritu zählt zu den interessantesten Filmemachern der
jüngeren Generation. Für 21 GRAMM, seinen ersten englischsprachigen Film, konnte
er hochkarätige internationale Darsteller gewinnen: Neben dem 3-fach Oscar®nominierten Sean Penn ("Ich bin Sam", "Sweet and Lowdown"), der bei den
Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit der „COPPA VOLPI“ als Bester
Schauspieler ausgezeichnet wurde, spielen Oscar®-Preisträger Benicio Del Toro
("Traffic") sowie Naomi Watts, Shooting Star aus "Mulholland Drive" und "Ring", die
Hauptrollen.
4
INHALT
Mathematikprofessor Paul (SEAN PENN) schwebt zwischen Leben und Tod: Eine
schwere Herzkrankheit raubt ihm die Kraft und den Lebenswillen. Nur eine
Herztransplantation kann ihn noch retten. Seine Ärzte machen ihm jedoch wenig
Hoffnung, da ein geeignetes Spenderorgan nicht zur Verfügung steht.
Auch seine Frau Mary (CHARLOTTE GAINSBOURG) leidet unter der Situation. Vor
seiner Krankheit hatte Paul die Ehe der beiden mit Affären aufs Spiel gesetzt. Erst
nach der Diagnose war Mary wieder zu ihm zurückgekehrt, um dem Mann, den sie
trotz allem liebt, zur Seite zu stehen. Jetzt befürchtet sie, dass ihr emotionaler
Einsatz umsonst gewesen sein könnte: Mary wünscht sich nichts sehnlicher als ein
Kind von Paul. Seit einer Abtreibung, von der er nichts weiß, kann sie nur noch durch
künstliche Befruchtung schwanger werden. Nach inständigem Bitten Marys gibt Paul
nach und liefert in einer Fertilitätsklinik sein Sperma ab.
Cristina (NAOMI WATTS) ist nach einer langen Drogenabhängigkeit endlich wieder
glücklich: Durch ihre Liebe zu Michael (DANNY HUSTON) hat sie einen neuen Sinn
gefunden als Ehefrau, Hausfrau und Mutter zweier bezaubernder Kinder. So stabil
fühlte sie sich noch nie im Leben, wie auch ihre Schwester Claudia (CLEA DuVALL)
bei ihren regelmäßigen Treffen im Schwimmbad feststellt.
Auch der ehemalige Alkoholiker und Kleinverbrecher Jack (BENICIO DEL TORO)
kämpft verzweifelt um Erlösung. Trotz bester Absichten und seiner Bemühungen um
Besserung machen ihm seine Unbeherrschtheit und Vergangenheit stets einen Strich
durch die Rechnung. Nun soll der neu gefundene Glaube an Jesus helfen, ihn zu
erretten. Sein strenger Glaube erweist sich aber zuhause bei seiner skeptischen Frau
Marianne (MELISSA LEO) und ihren beiden Kindern zunehmend als Belastung.
Nachdem Jack aufgrund seiner Tätowierungen seinen Job als Golf-Caddy verliert,
gibt ihm sein Ex-Chef mit einer anderen Anstellung noch einmal eine Chance.
Bestens gelaunt ist Jack nach dem Gespräch auf dem Weg nach Hause, wo
Marianne und einige Freunde bereits auf ihn warten: Es ist sein Geburtstag, und er
soll überrascht werden. Cristinas Ehemann verlässt gleichzeitig mit seinen Töchtern
ein Restaurant und macht sich mit ihnen auf den Heimweg. Schnell ruft er noch mit
seinem Handy zu Hause an und hinterlässt Cristina auf dem Anrufbeantworter eine
Nachricht, dass er sich ein wenig verspäten wird.
Als Cristina nach Hause kommt, erhält sie einen Anruf von der Polizei: Sie wird ins
örtliche Krankenhaus gerufen. Dort erhält sie eine erschütternde Nachricht: Ihr Mann
und ihre Töchter sind – offensichtlich unmittelbar nach Michaels Anruf – überfahren
worden. Ein Mädchen war sofort tot, das zweite stirbt im Krankenhaus. Michael liegt
hirntot im Koma. Wie in Trance willigt Cristina ein, dass Michaels Herz für eine
Transplantation genutzt werden darf. Paul und Mary erhalten kurz darauf einen
Anruf, der auch ihr Leben für immer verändern wird.
Geschockt fährt Jack nach Hause. Marianne sieht ihren Mann im Wagen vor der Tür
und geht besorgt zu ihm. Er stammelt, dass er drei Menschen überfahren hat. Ein
Blick auf den Kühlergrill bestätigt Marianne die Richtigkeit der Behauptung. Sie
schickt die Partygäste weg und fährt zum Unfallort: Dort erfährt sie, dass alle drei
5
Opfer tot sind. Zurück bei ihrem Mann beschwört ihn Marianne, sein Leben wegen
des Unfalls nicht wegzuwerfen, sich nicht der Polizei zu stellen. Wie besessen
beginnt sie, den Kühlergrill des Autos zu waschen, jede sichtbare Spur des Unfalls zu
beseitigen.
Doch Jack hat seine Entscheidung bereits getroffen: Zu tief ist sein Vertrauen in
Jesus und die eigene Existenz erschüttert. Am Morgen verlässt er das Haus und
gesteht bei der Polizei die Tat. Wegen fahrlässiger Tötung kommt er ins Gefängnis.
Von Gott verlassen, versucht er sich zu erhängen, aber sein Selbstmordversuch
scheitert. Er nimmt auch dies als Zeichen. Als er entlassen wird, lässt er sein
bisheriges Leben hinter sich und fängt in einem einsamen Wüstenkaff wieder von
vorne an. Wie eine Maschine arbeitet er von früh bis spät und vegetiert ansonsten
einfach nur vor sich hin.
Pauls Operation ist ein Erfolg. Bei einer Feier mit den engsten Freunden anlässlich
seiner Genesung macht Mary den Fehler, von ihrer geplanten Schwangerschaft zu
sprechen. Aber für Paul hat sich jetzt alles geändert. Er ist selbst nicht bereit für das
Kind, das Mary nach seinem Tod aufziehen wollte, und er macht ihr Vorwürfe, dass
sie ohne vorher mit ihm zu sprechen, anderen davon erzählt hat. Gleichzeitig
beauftragt er einen Privatdetektiv, für ihn in Erfahrung zu bringen, wer der Spender
seines Herzens war.
So erfährt Paul von Cristina, die nach dem Tod ihrer Familie am Boden zerstört ist.
Wieder greift sie zu Drogen, sucht Zuflucht im Rausch. An einem besonders
schlimmen Abend in einem Club will sie im zugedröhnten Zustand selbst nach Hause
fahren. Paul schreitet ein und bringt sie heim, wo er sie im Auto in der Garage in
Sicherheit zurücklässt. Auf sein Drängen willigt sie ein, mit ihm Essen zu gehen.
Später lädt sie ihn zu sich nach Hause ein, wo er die Fotos ihres Mannes und ihrer
Töchter sieht. Zutiefst bedrückt will er das Haus verlassen, gesteht Cristina aber
zuvor, dass er schon lange niemanden mehr so gemocht hat wie sie. Als er sie
küssen will, wendet sie sich ab.
In derselben Nacht jedoch ruft sie Paul an. Zum Unverständnis seiner Ehefrau macht
er sich sofort auf den Weg zu Cristina. Sie stellt ihn zur Rede – und er schenkt ihr
reinen Wein ein, gesteht, dass er das Herz ihres Mannes in sich trägt. Außer sich vor
Wut schlägt Cristina auf Paul ein und wirft ihn ´raus. Am nächsten Morgen stellt sie
fest, dass Paul auf der Straße im Auto vor ihrer Haustür übernachtet hat. Sie steigt
zu ihm in den Wagen – und küsst ihn Tränen überströmt. Sie schlafen miteinander.
Als Paul später nach Hause kommt, packt Mary bereits die Koffer – und verlässt ihn.
Die Beziehung zwischen Paul und Cristina vertieft sich, ändert jedoch nichts an
Cristinas Unfähigkeit, den Tod ihrer Töchter und ihres Mannes zu verarbeiten. Als
Paul sie mit Drogen erwischt und versucht, sie zu stoppen und zu beruhigen,
explodiert sie: Alles, was sie will, ist der Tod des Mannes, der ihre Familie auf dem
Gewissen hat. Und Paul soll sie bei ihrem Mordplan unterstützen. Er muss eine
Entscheidung treffen ...
6
PRODUKTIONSNOTIZEN
Man sagt, dass 21 Gramm das Gewicht ist, das wir verlieren, wenn wir sterben. Das
Gewicht von fünf Fünf-Cent-Stücken. Das Gewicht eines Kolibris. Das Gewicht eines
Stücks Schokolade. Und vielleicht auch das Gewicht der menschlichen Seele.
21 GRAMM ist der neue Film des Oscar®-nominierten Regisseurs von AMORES
PERROS („Amores Perros“, 2000), Alejandro González Iñárritu. Wie in seinem
vorangegangenen Film ist es die Zeit, die die Erzählstruktur prägt. Die Geschichte
bewegt sich fließend durch Vergangenheit und Gegenwart, befindet sich aber
unbeirrbar auf dem Weg, eine Erlösung in der Zukunft bereit zu halten. Von der
ersten Einstellung an ist der Zuschauer zur aktiven Teilnahme aufgefordert. „Das
Publikum findet unterwegs heraus, was genau da passiert und wie die einzelnen
Elemente zueinander gehören“, meint Produzent Robert Salerno.
Iñárritu, der wieder mit seinem AMORES PERROS-Autor Guillermo Arriaga
zusammenarbeitet,
kombiniert
erneut
kompromisslosen
Realismus
mit
entwaffnendem Vertrauen in die Möglichkeiten des Lebens. Der neue Film ist, wie er
sagt, „eine Meditation, die einige der Dinge in unserem komplexen Leben erforscht:
Verlust, Sucht, Liebe, Schuld, Zufall, Rache, Verpflichtung, Glaube, Hoffnung und
Erlösung. Mir gefallen multidimensionale und widersprüchliche Figuren, so wie auch
ich bin und so wie auch alle anderen Menschen sind, die ich kenne. Niemand ist
einfach nur gut oder einfach nur böse. Wir treiben nur in einem gewaltigen
Universum aus Zufällen. Ich zeige die Schwächen und Stärken meiner Figuren, ohne
ein Urteil über sie zu fällen. Denn nur dann offenbaren sie Dinge, die uns etwas über
den Menschen und die Menschlichkeit erzählen.“
Sein Mitstreiter Arriaga fügt hinzu: „In meiner Arbeit geht es immer um Moral. Moral
in dem Sinne, dass alle Entscheidungen Konsequenzen haben. Es geht auch fast
immer darum, wie die Toten die Lebenden beeinflussen.“
Das Drehbuch zu 21 GRAMM wurde ursprünglich in Spanisch erdacht und verfasst
und war zunächst für Mexico City gedacht, wurde aber nicht für eine bestimmte Stadt
geschrieben. In Dutzenden von Fassungen entwickelte sich eine Geschichte, die im
Mittleren Westen der Vereinigten Staaten spielt, sich aber mit universellen
Wahrheiten befasst. Iñárritu betont allerdings: „Es gab nie ein festgelegtes Konzept.
Ich wollte einfach nur die Geschichte so gut erzählen, wie ich es kann. Für Guillermo
und mich bedeutete das einen Arbeitsprozess, der sich über drei Jahre erstreckte –
wie das auch schon bei AMORES PERROS der Fall gewesen war.“ Ebenso wie in
AMORES PERROS wird das Leben von drei Menschen durch einen Unfall
miteinander in Verbindung gebracht. Die Erzählung bewegt sich rastlos durch die
diversen Stadien ihrer inneren – und äußeren – Entwicklung.
Ein Großteil der Crew, die mit dem Regisseur schon an AMORES PERROS
gearbeitet hatte, wie Ausstatterin Brigitte Broch und Komponist Gustavo Santaolalla,
war auch bei 21 GRAMM wieder mit an Bord. Iñárritu überlegt: „Ich hatte das Gefühl,
als wären wir eine Rock’n’Roll-Band, die durch die Vereinigten Staaten tourt und
einen universellen Song spielt.“
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Ein weiteres Kernmitglied, das wieder mit dabei war, ist Kameramann Rodrigo Prieto,
der 21 GRAMM in einem, wie er es nennt, „absolut realistischen“ Stil gefilmt hat, der
den Themen von „Geburt, Leben und Sterben“, die der Film aufgreift, gerecht wird.
Es stand völlig außer Frage, dass Prieto den Film nicht machen würde. „Alejandro ist
wie ein Familienmitglied für mich“, gesteht Prieto. „Wir haben nicht nur eine gute
Methode der Zusammenarbeit entwickelt, sondern sind gute Freunde geworden –
und glücklicherweise gibt es zwischen uns kein Konkurrenzdenken.“
Er fährt fort: „Ich bewundere und respektiere Alejandro. Wenn es etwas Spezielles in
einer Szene gibt und er den Eindruck hat, dass er das bekommen muss, dann weiß
ich, dass wir das schaffen müssen. Ich weiß, dass er Recht hat. Und ich tue mein
Möglichstes, weil ich seiner Vision unbedingt vertraue. Er geht gerne Risiken ein.
Und er ermutigt sein Team, das gleiche zu tun. Er hat keine Angst vor Fehlern. Denn
während man sie begeht, macht man nichts anderes, als Alternativen zu erforschen.
Wir planen unsere Szenen sehr genau – wir fertigen Listen an, aber keine
Storyboards. Aber wenn wir am Set sind und die Schauspieler einen anderen Einfall
haben, dann richten wir uns danach.“
Fast jede einzelne Einstellung in 21 GRAMM wurde mit der Handkamera gedreht.
Das führt zu einer Verstärkung der Spannung, was auch am Publikum nicht spurlos
vorübergeht. Prieto, der bei diesem Film die Kamera selbst bediente, zieht die Hand
gehaltene Methode wegen „ihrer Unmittelbarkeit, dem Gefühl, dass alles passieren
kann“ vor: „Ich reagiere darauf, was die Schauspieler machen. Meistens weiß ich ja,
was passieren wird, aber ich versuche das zu vergessen und nur den Moment zu
spüren. Ich versuche ein Verständnis dafür zu entwickeln, was die Schauspieler
gerade fühlen. Als Kameramann riskiert man immer, die Konzentration eines
Schauspielers zu stören, wenn man mit einem Belichtungsmesser durch das Set
stiefelt oder Anweisungen gibt. Ich versuche so sensibel, wie es nur geht,
vorzugehen. Die Kamera ist auch ein Zeuge dafür, was gerade in diesen Figuren
vorgeht. Wenn die Kamera läuft, bin ich mitten drin. Ich gehe ganz nah ran, so intim
wie möglich. Das funktioniert nur, wenn sich die Schauspieler wohl dabei fühlen.“
Zudem gesteht er: „Bei 21 GRAMM war es unglaublich, derartig hochkarätige
Darsteller bei der Arbeit zu erleben und ihnen dabei am nächsten zu stehen. Ich bin
bei einigen Szenen richtig involviert gewesen. Das war so emotional, dass ich
zweimal förmlich in Tränen ausbrach.“
Iñárritu merkt an: „Wie bei AMORES PERROS setzen wir die Handkamera ein,
machen das diesmal aber ganz anders. Man schafft sich damit die Freiheit, beim
Erzählen und beim Stil des Films wesentlich flexibler zu sein. Manchmal ist die
Kamera nicht mehr als ein Beobachter. Sie atmet mit der Szene, bleibt aber völlig
passiv. Dann wieder kann sie den Ton angeben und aktiv in die Handlung eingreifen.
Ich habe versucht, die Kamera zu benutzen, wie ein Maler den Pinsel benutzt.“
Prieto berichtet noch, dass die Titel gebenden 21 Gramm „nicht visuell
wiedergegeben werden. Und doch stehen alle Figuren in diesem Film auf der
Schwelle zum Tod oder aber Menschen sind gestorben, die ihnen nahe stehen. Der
Tod ist es, der die Dinge in ihrem Leben vorantreibt. Durch den Tod entdecken sie
das Leben. Die Geschichte selbst ist schockierend. Und doch springen einem die
Bilder nicht ins Gesicht. Der Gesamtlook des Films ist sehr differenziert, er ist
8
realistisch, und das mit Ecken und Kanten. Das Leben ist schön, auch wenn es hart
zugeht.“
Salerno merkt an: „Die Zusammenarbeit mit Alejandro erfordert ein hohes Maß an
Energie. Er ist an der Meinung aller Beteiligten interessiert, was der Kameramann,
der Kostümdesigner, der Ausstatter, wer auch immer zu sagen haben. Dann erst
setzt er die Einzelteile zusammen. Er ist sehr leidenschaftlich, was jeden einzelnen
Aspekt des Drehbuchs und des Films anbetrifft. Und diese Energie und Leidenschaft
treibt wiederum die Crew und die Schauspieler an.“
Ein paar Wochen Proben gingen dem Start der Dreharbeiten voraus. Erschöpfende
Recherchen waren das Schlüsselelement beim Erarbeiten der Figuren und der
Vorproduktion. Hintergrundrecherchen waren für alle Berufe erforderlich, die im
Drehbuch angesprochen werden. Also verbrachte man Hunderte von Stunden mit
dem Interviewen von Ärzten, Professoren und Priestern. Die Statisten waren, wann
immer es möglich war, genau das, als was sie auch zu sehen sind: Kardiologen
spielten Kardiologen; Krankenschwestern spielten Krankenschwestern. Selbst die
Gäste in Restaurants wurden mit Stammgästen der jeweiligen Etablissements
besetzt. Fitnessfans traten in den Schwimmbad- und Gemeinschaftszentrum-Szenen
auf.
Oscar®-Gewinner Benicio Del Toro übernahm die Rolle des ehemaligen Häftlings
Jack, der sich für das Wohl seiner Familie (und auch für das eigene Seelenheil)
anstrengt, auf den rechten Pfad zu kommen. Er lernte Iñárritu kennen, nachdem er
AMORES PERROS gesehen hatte – und begeistert davon gewesen war. Lachend
erinnert er sich daran, dass sie zunächst „Spanglisch miteinander sprachen. Wir
unterhielten uns über Filme und Regisseure und tratschten vor uns hin.“
Gleich beim ersten Lesen fand Del Toro, dass „das Drehbuch herausragend war. Es
hat viel Seele. Als Drama geht es tief unter die Haut. Und es erzählt drei sehr
menschliche Geschichten.“ Am Set empfand er den Regisseur als „ermutigend. Er
war wie der Vater einer Familie. Ein guter Vater. Er brachte alle zusammen. Wir
sprachen alle Dinge durch. Und wenn er etwas nicht verstand, dann fragte er sofort
nach.“
Über seine Schauspielkollegen sagt Del Toro: „Wenn man mit Schauspielern vom
Kaliber eines Sean Penn oder einer Naomi Watts spielt, dann fällt einem die Arbeit
viel leichter. Sean und Naomi bei ihren gemeinsamen Szenen zuzusehen, während
ich frei hatte, war niemals langweilig. Ich hatte einen Platz in der ersten Reihe für
eine wirklich tolle Show.“
Del Toro hatte zuvor bereits mit Sean Penn gearbeitet. Penn hatte Del Toro in zwei
seiner Regiearbeiten besetzt. Er sagt: „Es ist großartig mit Sean als Schauspieler
und als Regisseur zusammenzuarbeiten. Er versteht nicht nur seine Figur, sondern
alle Charaktere eines Films. Und mit Naomi war es, als würde man ohne Worte
miteinander kommunizieren. Wir alle hatten die Gelegenheit, Emotionen auszuloten.“
Der Schauspieler sieht seine eigene Figur als „gute Seele, der voll und ganz auf die
Religion setzt, um sein Schicksal unter Kontrolle zu bringen. Manche wenden sich
dem Alkohol zu, manche den Drogen; Jack Jordan setzt auf den Glauben. In jedem
Leben gibt es diese Momente, die man am liebsten vergessen machen würde.
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In 21 GRAMM hat Jack genau einen solchen Moment. Er stellt seinen Glauben in
Frage, und wo er sich auch hinwendet, nie erhält er die richtige Antwort. Er muss
alles, woran er geglaubt hat, noch einmal von Neuem abwägen.“
Iñárritu merkt an, dass Del Toro seiner Figur diesbezüglich sehr ähnlich ist: „Er hat
jede Zeile des Drehbuchs, jede Facette seiner Figur hinterfragt und analysiert. Er
wollte einen Grund für alles wissen, bevor der Dreh begann. Er will die Figur absolut
in- und auswendig kennen. Ich habe mit ihm fünf Monate vor Drehstart zu arbeiten
begonnen.“
Der Regisseur fährt fort: „Eines der wichtigsten Dinge bei einem Schauspieler ist sein
Innenleben. Und das Innenleben von Benicio ist sehr abgründig. Man sieht förmlich,
wie viele Dinge in ihm vorgehen, wenn man die Kamera auf ihn richtet. Er muss noch
nicht einmal etwas machen. Er spricht mit seinen Augen. Und da geht eine Menge
vor sich. Er ist ein Kinotier.“
Die weibliche Hauptrolle übernahm Naomi Watts. Sie spielt die wohlhabende Ehefrau
und Mutter Cristina, die mit einer Drogenabhängigkeit in der Vergangenheit fertig
wurde und jetzt mit einer erschütternden Gegenwart und einer ungewissen Zukunft
konfrontiert wird. Sie war eine von vielen, die von AMORES PERROS „umgehauen“
waren, und war deshalb richtig „heiß“ auf 21 GRAMM: „Alejandro war das Zugpferd.
Er und Guillermo besuchten mich am Set von RING („The Ring“, 2002). Damals
arbeiteten sie noch am Drehbuch von 21 GRAMM, aber ich sagte: ,Das muss ich gar
nicht lesen. Ich sage hiermit zu. Zählt auf mich.’“
„Als ich dann später das Drehbuch erhielt“, erinnert sich Watts, „dachte ich, dass das
die zweite absolut brillante Rolle in meinem Leben nach MULHOLLAND DRIVE
(„Mulholland Drive“, 2001) wäre. Die Figuren in diesem Film befinden sich auf einer
sehr schwierigen Reise. Es geht um Leid, aber auch um die Erkenntnis, wie wertvoll
unser Leben ist. Wir haben nur dieses eine, jetzt. Cristina durchläuft so viele
Emotionen. Ich habe sie sofort gemocht, sie hat eine wunderschöne Seele.“
Watts fühlte sich auch sofort von Iñárritus Vorgaben angesprochen, was
Authentizität, Recherche und Vorbereitung anbetrifft: „Ich habe Alejandro vertraut. Er
will herausfinden, was möglich ist. Das war an jedem Tag eine große
Herausforderung. Der emotionale Anspruch war unglaublich hoch, und ich wollte eine
Figur mit richtigem Rückgrat erschaffen. So entwickelte ich Cristina während der
Probenphase und verließ mich dabei auch auf eigene Recherchen. Ich besuchte
Gruppentherapie-Treffen von Eltern, die Kinder verloren haben. Vor allem mit einer
Frau fühlte ich mich stark verbunden. Ich hatte den Eindruck, dass ich ihrer
Gefühlswelt mit meiner Darstellung nahe gekommen bin. Dennoch bleibt der
Schmerz, den sie empfunden haben muss und immer noch empfindet, unvorstellbar.“
„Es war, als würde man an einem offenen Herzen operieren“, findet Regisseur
Iñárritu. „Einige Male während des Drehs verlor Naomi ihre Stimme. In jeder
einzelnen Einstellung gab sie absolut alles. Sie hat eine bewundernswerte
Bandbreite und erwies sich auch als perfekt im Improvisieren.“
Über ihre Arbeit mit ihren Kollegen merkt Watts an: „Wir hatten eine wunderbare
Vorbereitungsphase. Benicio ist fantastisch. Ich respektiere seine Arbeit. Wir beide
verstanden unsere jeweiligen Arbeitsprozesse genau. Wegen des seelischen
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Zustands unserer Figuren und ihrer problematischen Beziehung verbrachten wir nicht
allzu viel Zeit gemeinsam. Und Seans Arbeit bewundere ich schon seit 20 Jahren. Er
muss mit seiner Figur mehr reagieren als ich, also hatten wir eine sehr starke
Dynamik. Bei der Zusammenarbeit hatte ich immer das Vertrauen, mich auf ihn
verlassen zu können.“
Sean Penn ist als Mathematikprofessor Paul Rivers zu sehen, der gleichzeitig um die
Zukunft seiner Ehe und mit seiner Sterblichkeit kämpft, bis ein unvorhergesehener
Vorgang seine Prioritäten radikal verändert.
Iñárritu ist begeistert: „Mit Sean Penn einen Film zu drehen, ist wie mit David
Beckham Fußball zu spielen oder mit Lance Armstrong Fahrrad zu fahren. Die
Qualität des Spiels wird durch seine bloße Anwesenheit so weit angehoben, dass sie
sämtliche Erwartungen maßlos übertrifft. Er rationalisiert nicht. Er ist pure Intuition
und Emotion. Wir lasen, diskutierten und probten ein paar mal. Und er verstand alles
und sog es in sich auf.“
„Wie ein Zauberer haucht er dem Material vor deinen Augen Leben ein“, erzählt der
Regisseur weiter. „Er hat einen einzigartigen, stillen und verinnerlichten
Arbeitsprozess. Er mag es nicht, im Vorhinein zu proben und zuviel über seine Rolle
nachzudenken. Er ist einer der sensibelsten, intelligentesten, echtesten und
großzügigsten Menschen, den ich jemals kennen gelernt habe. Diese Art von
Integrität findet man in diesem Geschäft nur außerordentlich selten.“
Auf die Frage, was ihn an 21 GRAMM gereizt habe, antwortet Penn: „Das ist ganz
einfach: eine sehr abenteuerliche Erzählung, sehr menschliche Figuren und ein
Regisseur, dessen erster Film mich ganz direkt angesprochen hatte. Die
Aggressivität seines Filmemachens und ihre Harmonie mit den sehr realen Figuren
und Umständen inspiriert mich.“
Über Del Toro, den er bereits zweimal inszeniert hat, sagt Penn: „Er ist einer meiner
Lieblingsschauspieler, die heute arbeiten. Auf der Leinwand hat er so viel Gewicht
und Seele. Er ist ohne Ende einfallsreich, ein wahres Juwel.“
Über Watts, mit der er nach 21 GRAMM in einem weiteren Film vor der Kamera
stand, meint Penn: „Ich habe die Arbeit mit Naomi geliebt. Geliebt. Geliebt. Geliebt.
Sie ist spontan, smart, gewaltig talentiert, hat sich völlig ihrer Arbeit verschrieben. Sie
legt die Latte immer noch ein Stück höher.“
21 GRAMM entstand während elfwöchiger Dreharbeiten, die im Dezember 2002
begannen. Der Dreh fand vor allem in Memphis, Tennessee, statt, obwohl weder im
Drehbuch noch im fertig gestellten Film eine Stadt spezifiziert wird. Prieto erklärt:
„Wir wollten nicht, dass die Geschichte in ,Memphis, Tennessee’ spielt. Es sollte
jeder Ort in Amerika möglich sein... oder sogar in der Welt. Im Drehbuch geht es um
diese Figuren und was sie erleben, aber nicht wo sie es erleben.“
Obwohl auch das auf der Leinwand nicht weiter spezifiziert wird, wurden sämtliche
Szenen an tatsächlichen Locations und Orten gedreht. Dazu zählen in Memphis das
Sportzentrum der Grace-St. Luke’s Episcopal School (für die Schwimmbadszenen),
der Windyke Country Club, das North End Restaurant und das wohlhabende
Chickasaw-Gardens-Viertel.
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Die Winteratmosphäre der realen Locations hatte den gewünschten Effekt für die
Arbeit der Schauspieler. „Es fing langsam an, kalt zu werden, als ich mit dem Dreh
meiner Szenen begann. Aber als Naomi und Sean loslegten, wurde es richtig
ungemütlich kalt“, lacht Del Toro.
Watts sagt: „Memphis war toll. Es war die ideale Kulisse für unseren Film. Alejandro
wollte eine gewisse Kargheit, die die Story nicht beeinflussen durfte.“
Produzent Robert Salerno erklärt: „All diese realen Locations vermittelten unseren
Schauspielern ein Gefühl dafür, wo sie sich aufhielten, ließ sie die Echtheit und die
Ausstrahlung dieser Orte spüren. Es ging uns nur darum, ein ideales Arbeitsumfeld
für sie zu erschaffen – und für Alejandro, dem die Energie echter Orte unheimlich
wichtig ist. Wir hätten beispielsweise mühelos auch ein Set für das
Bestattungsinstitut bauen können, aber da ist eine Atmosphäre, wenn man in das
tatsächliche Bestattungsinstitut kommt, in dem wir gedreht haben, das sich in Sets
nicht rekreieren lässt. Wir wollten das echte Feeling. Und wir bekamen es.“
Der Dreh in Memphis erwies sich als ideal, weil die Vielfalt der Menschen und
Locations jeder Einstellung von 21 GRAMM Farbe und Lebendigkeit verleihen.
Iñárritu sagt: „Die Stadt ist einzigartig, ganz anders als alle anderen Städte in den
USA, die ich kenne und besucht habe. Ein bisschen fühle ich mich an
lateinamerikanische Städte erinnert. Memphis hat eine starke Persönlichkeit, und die
Menschen dort leben ihr Leben mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Es ist das
Herz von Amerika und strahlt ein nostalgisches, trauriges Gefühl aus. Man hört den
Blues förmlich in der Luft und spürt die Macht des Mississippi River.“
Prieto merkt an: „Unweigerlich nahm der Film die Atmosphäre der Stadt an. Wir
zeigen ihren Charakter. Ich habe mich in die Stadt verliebt, in ihren großartigen Look
und auch in die Menschen dort. Man findet sämtliche gesellschaftliche Schichten in
Memphis und damit auch in diesem Film. Es gibt zeitgemäße Gebäude, und doch
fühlt sich Memphis wie eine alte Stadt an.“
Drehbuchautor Arriaga nennt William Faulkner als wichtigen Einfluss. Eine seiner
Arbeiten hat er als Professor in Mexiko sogar unterrichtet. Während in Memphis
gedreht wurde, ließ es sich Arriaga nicht nehmen, eine Pilgerfahrt zum ehemaligen
Zuhause und jetzigen Schrein des berühmten Schriftstellers in Oxford, Mississippi zu
unternehmen.
Für Ausstatterin Brigitte Broch, die ebenfalls schon bei AMORES PERROS
mitgearbeitet hatte, steht Memphis für „Geschichte, Authentizität und Seele.
Alejandro, Rodrigo und ich haben die Stadt aus dem Bauch heraus ausgewählt. Es
gab dort verschiedene architektonische Stile, die uns viele Möglichkeiten eröffneten,
das jeweilige soziale Umfeld der Figuren für sie sprechen zu lassen. Und Memphis
hatte all das, wonach wir gesucht hatten. 21 GRAMM geht dem menschlichen Leiden
und Wiedergeburt auf den Grund. Die Szenen sind sehr intensiv. Und das trifft auch
auf die Stadt zu.“
Die zwei letzten Wochen des Drehs fanden in Albuquerque, New Mexico, statt. Eine
komplette Woche verbrachte man in einem schlichten Motel in Grants, einer
schmalen, Ein-Straßen-Ansiedlung. Eine weitere Albuquerque-Location war danach
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die Zia-Pueblo-Umgegend, ein steppenartiges Brachland mit überraschend
majestätischer Atmosphäre. Salerno meint: „Die Locations in New Mexico hatten eine
Wüsten-Kargheit, die den von uns gewünschten und nötigen Kontrast zu Memphis
unterstrich.“
Bei den Innenaufnahmen ging das Team mit ähnlicher Akribie vor, um dem Wunsch
nach einem Maximum an Authentizität zu entsprechen. Auch wenn eine gewisse
Schublade eines Schreibtischs beim Dreh gar nicht geöffnet wurde, wurde sie von
Broch und ihrem Team dennoch mit all den Gegenständen gefüllt, die die
entsprechende Figur wohl darin aufbewahren würde. „Zwischen Alejandro und mir
herrscht absolutes Vertrauen. Wenn es für eine gewisse Figur keine
Hintergrundgeschichte gibt, denke ich sie mir selbst aus“, berichtet Broch. „Ich weiß,
Method-Schauspieler arbeiten genau so.“
Sie sagt: „Jedes Design, jede Requisite, jedes Möbelstück erfüllt einen bestimmten
Zweck. Dieser Zweck lässt sich als die Realität der jeweiligen Person beschreiben,
die diesen Raum einnimmt. Alejandro, Rodrigo und ich arbeiten eng zusammen. Ich
bereite eine Präsentation vor, und zu dritt gehen wir danach das Material durch. Wir
reden über die Farben und die Stimmungen. Das ist Teamwork, an dessen Ende drei
Menschen übereinstimmen, wie das fertige Produkt aussehen soll, indem wir uns
einen gemeinsamen Überblick verschaffen.“
Prieto fügt hinzu: „Brigitte arbeitete die Farben, die wir verabredet haben, in die
Setdesigns ein. Der Look wandelt sich, um mit dem emotionalen Bogen jeder
Geschichte und ihrer Figuren zu korrespondieren. Das dient als Anhaltspunkt, wo
man sich in der Geschichte gerade befindet. Wir haben die drei Geschichten wegen
der Struktur der Geschichte in einzelne Farbschemata aufgeteilt. Das sind subtile
Hinweise für das Publikum, um sie wissen zu lassen, in wessen Geschichte man sich
gerade befindet. Pauls Welt ist in kühlem Blau gehalten, Jacks Welt in gelblichem
Rot, und Cristina Welt ist ein Mix zwischen den beiden, mit Rot und Gold, aber auch
ein paar Blautönen aus Pauls Welt.“
„Das unterschiedliche Filmmaterial verleiht den Figuren zusätzlichen Charakter, was
auch immer davon abhängt, in welchem emotionalen Stadium sie sich gerade
befinden“, erläutert Iñárritu.
Prieto meint dazu: „Wenn die Schwierigkeiten für unsere Figuren größer werden,
wechseln wir zu zunehmend grobkörnigerem Material. Wenn die Dinge etwas
unkomplizierter oder besser sind, ist das Material klarer, nicht so körnig. Die
Einstellungen und die Kameraarbeit sind ebenfalls davon beeinflusst. Wenn die
Figuren mit ihrem Leben gerade gut klarkommen, sind auch die Bilder und
Kompositionen traditioneller.“
Um eine gewisse Einheit zu schaffen, durchliefen alle Szenen einen
Bleichungsprozess bei der Entwicklung des Negativs. „So habe ich die Farben in
meinem Land gesehen, als ich groß geworden bin“, erzählt Iñárritu. „Rodrigo und ich
sprachen ausführlich darüber, bevor wir mit dem Dreh begannen. Wir sahen uns
außerdem ein paar Fotografien an, um uns inspirieren zu lassen.“
Weil man darüber schon sehr früh gesprochen hatte, konnte das Ausstattungsteam
um Brigitte Broch damit leben, dass „unsere Purpurtöne auf einmal braun aussahen
13
und unsere Rottöne auf einmal pechschwarz ´rüberkamen. Mit Rodrigo lässt sich
fantastisch arbeiten. Und natürlich ist es offensichtlich, dass sich meine Arbeit seiner
anpasst – was er für die Ausleuchtung braucht.“
Kostümdesignerin Marlene Stewart fügt hinzu: „Weil es wegen des
Filmentwicklungsprozesses gewisse Auflagen gab, musste ich bei meinen
Farbentscheidungen immer darauf Rücksicht nehmen. Die Bearbeitung hatte starke
Kontraste als Resultat, also war es besser, auf unauffällige Farben zurück zu greifen
– ganz als würde man an einem Schwarzweiß-Film arbeiten.“
Stewart nahm überdies Rücksicht auf die variierenden Stile der Geschichte, je
nachdem, welche Figur gerade im Mittelpunkt stand. Die Kostümentscheidungen
wurden oftmals erst während des Drehs getroffen und nicht schon bei der
Vorproduktion. Marlene Stewart merkt an: „Wenn man mit festen Vorstellungen an
den Tisch kommt, wird man meistens enttäuscht werden. Man muss die Vision erst
einmal mit dem Filmemacher und den Darstellern besprechen. Und dann muss man
sich wegen der Farben mit dem Kameramann und der Ausstattung austauschen. Im
kreativen Prozess werden die verschiedenen Ansätze zu einem großen Ganzen
zusammengeschmiedet.“
Stewart sagt: „Alejandro war es besonders wichtig, dass der Look der Figuren den
Zuschauer nicht überwältigen sollte. Das Publikum sollte nicht zu schnell dazu
ermutigt werden, Entscheidungen über die Figuren zu fällen. Das trägt dazu bei, die
Geschichte auf alle Zuseher anwendbar zu machen.“
Stewart wurde oft dazu gerufen, den Schauspielern eine neue Auswahl an Kostümen
anzubieten, wenn eine bestimmte dramatische Entwicklungsphase einer Figur
anbrach, da sich die Geschmäcker der Schauspieler im Verlauf des Drehs in Bezug
auf ihre Bekleidung weiterentwickelten. Dies war ein weiterer Vorteil der
Entscheidung, den Film in chronologischer Reihenfolge zu drehen. Somit war es den
Darstellern gestattet, am Anfang zu beginnen und immer stärker
zusammenzuwachsen. „Dieser Film war eine völlig andersartige Erfahrung für mich“,
gesteht Marlene Stewart. „Vieles wurde auf den letzten Drücker entschieden.
Manche Dinge musste ich mir vor Ort erst einfallen lassen. Dem Regisseur und mir
ist es wichtig, dass sich die Schauspieler wohl fühlen. Das funktionierte bei 21
GRAMM, bei dem jeder Vorschläge machte und alles gemeinsam ausgearbeitet
wurde, ganz besonders gut.“
Salerno sagt: „Wenn er dreht, bleibt Alejandro nahe bei den Schauspielern und
macht erst einmal ein paar Klappen einer Einstellung. Gemeinsam kommen sie dann
an den Punkt, auf den Alejandro hinaus will. Er gibt sich nicht gleich mit der ersten
guten Aufnahme zufrieden, sondern bringt Darsteller und Crew dazu, weit über das
hinauszugehen, was sie normalerweise leisten würden. Alle Schauspieler waren sehr
dynamisch. Ich erachte es als Privileg, dass ich ihnen bei der Arbeit zusehen durfte.“
Während er die Kamera bediente, fand Prieto den jeweiligen Arbeitsansatz der
Darsteller überaus faszinierend: „Sean ist immer interessiert daran, was die Kamera
gerade macht – und er ist sich ihr sehr bewusst. Er verlangt Ruhe und absolute
Konzentration für seine Figur und den Moment. Er ist wunderbar – und sehr
großzügig zu allen anderen.“
14
Watts kommentiert: „Rodrigos Kamera ist wie eine weitere Figur in 21 GRAMM. Er
bewegt die Kamera unentwegt. Für einen Schauspieler ist es ungeheuer befreiend,
sich nicht immer auf die Markierungen konzentrieren zu müssen.“
Prieto gibt zu: „Naomi ist wahnsinnig lieb. Und sie hatte niemals irgendwelche Klagen
wegen der Kamera. Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber man hat nie den Eindruck,
als würde sie arbeiten. Man sieht es einfach nicht. Sie wird zu der Figur, die sie
spielt. Wenn sie vor die Kamera trat, dann war sie nicht Naomi, sondern Cristina.“
Salerno sagt: „Es ist unglaublich, was sie aus dem Hut zaubert. Sie bricht einem das
Herz in diesem Film.“
Was Del Toro anbetrifft, stimmt Prieto in das Lob von Iñárritu ein: „Er findet und
erforscht Dinge, die überhaupt nicht geschrieben sind. Er ist sehr subtil. Er verleiht
den Figuren, die er spielt, ein komplettes Eigenleben. Es ist toll, ihm in die Augen zu
sehen. Seine Augen auszuleuchten, habe ich sehr genossen. Und wenn es uns
möglich war, dieses Glimmen in seinen Augen einzufangen, dann konnten wir auf
unglaubliches Filmmaterial zurückgreifen. Benicio weiß, wie man Dinge ausstrahlt,
wie man eine Balance herstellt, wenn die Kamera etwas weiter entfernt ist. Wenn
man dann näher rangeht, lässt er eine Intensität aufblitzen, die man aus der
Entfernung nicht wahrnehmen kann.“
Früh kam auch Schnittmeister Stephen Mirrione als „Beobachter“, wie er es selbst
beschreibt, ans Set von 21 GRAMM. Als Oscar®-Gewinner für „TRAFFIC – MACHT
DES KARTELLS („Traffic“, 2000) hatte er bereits Erfahrungen gesammelt, wie man
eine spannende Erzählung mit Benicio Del Toro als einer der Hauptfiguren eines
starken Ensembles formt. Er sagt: „21 GRAMM wird nicht von der Handlung, sondern
eher von seinen Emotionen angetrieben, von dem, was im Inneren der Figuren
vorgeht – Leidenschaften und Emotionen.“
„Ich fühle mich ziemlich wohl mit dieser Art des Erzählens“, berichtet er. „Ich habe die
nötige Freiheit, mich nicht der Handlung unterordnen zu müssen. Also kann ich mich
darauf konzentrieren, eine gewisse Emotion in einer Szene herauszuarbeiten,
gewisse Momente zu betonen. Ich versetze mich in die Köpfe der Figuren. Das
macht meine Arbeit als Cutter spannend. Ich studiere die täglichen Muster und stelle
sicher, dass ich gewisse Dinge nicht vergesse. Alejandro will keinen verschwendeten
Moment in seinem Film sehen. Er ließ mich immer genau wissen, was er erreichen
wollte und wonach er suchte. Er kümmert sich um jeden Aspekt. Die Szenen wurden
aus allen erdenklichen Blickwinkeln gedreht, also hatten wir unzählige Optionen. Ich
nehme das auf, was die Schauspieler und die Kamera getan haben. Rodrigo bringt
sich ebenso stark ein.“
Mirrione erklärt: „Die Herausforderung beim Schnitt eines Filmes wie diesen besteht
darin, dass die Leute, die ihn zum ersten Mal sehen, allesamt anders auf ihn
reagieren werden. Aber sie müssen nicht wissen, was passiert, oder irgendwelche
Erwartungen haben, weil der Film sie mitreißen wird. Jeder wird in anderer Weise
davon berührt werden. Man spürt 21 GRAMM, während man ihn sieht. Am Ende,
wenn alles vorbei ist, ist die emotionale Wirkung aber immer gleich: Der Film trifft
einen mit voller Wucht.“
15
Prieto sagt: „21 GRAMM ist ein Film, über den man auch Tage danach noch
nachdenkt. Es geht um Themen, die uns alle beschäftigen. Und dieser Film zeigt sie
auf sehr unmittelbare Weise.“
„In 21 GRAMM geht es darum, wie wir Hoffnung, Vergebung und Erlösung finden“,
meint Del Toro.
„Jeder – in jeder Kultur – muss sich mit diesen ganz grundlegenden menschlichen
Emotionen und Dilemmas auseinander setzen“, findet Marlene Stewart. „Das ist die
Tür zu diesem Film.“
Broch fügt hinzu: „Wir haben allesamt unser Herz in 21 GRAMM gelegt. Wir wussten,
dass wir etwas ganz Besonderes machen.“
Watts sagt: „21 GRAMM führt den Zuschauer an einen Ort der Hoffnung. Denn
Hoffnung gibt es auch in den ausweglosesten Situationen.“
16
DIE BESETZUNG
Sean Penn (Paul Rivers)
SEAN PENN hat sich in seiner nunmehr zwei Jahrzehnte umfassenden Karriere den
Ruf einer amerikanischen Ikone erarbeitet.
Dreimal wurde er im Verlauf seiner Karriere für einen Oscar® nominiert, für seine
Darstellungen in Jessie Nelsons ICH BIN SAM, Woody Allens SWEET AND
LOWDOWN und Tim Robbins’ DEAD MAN WALKING.
Seit seinem Schauspieldebüt in DIE KADETTEN VON BUNKER HILL im Jahr 1981
hat sich Penn den Ruf einer der besten Schauspieler seiner Generation erarbeitet.
Nach seinem Schulabschluss machte er beim Group Repertory Theatre in Los
Angeles eine zweijährige Lehre als Bühnentechniker und Assistent des
Schauspielers und Regisseurs Pat Hingle. Zudem ergatterte er sich Rollen in der
Group-Rep-Produktion von Albert Innauratos „Earthworms in Los Angeles“ und der
Aufführung des Gene Dynarski Theatre von „Girl on the Via Flamina“.
Penn sicherte sich Rollen in TV-Movies und Serien, aber entschied sich zunächst
dafür, es in New York beim Theater zu versuchen. Dort erhielt er eine Rolle in der
Broadway-Produktion von Kevin Hellans „Heartland“.
Dieser Erfolg führte unmittelbar dazu, dass Penn den Part des Axel Dwyer in DIE
KADETTEN VON BUNKER HILL bekam. Als Zimmergenosse der von Timothy
Hutton dargestellten Hauptfigur machte er aus einer Nebenrolle eine der Stützen des
Films.
Seine nächste Rolle als Jeff Spiccoli, der gutgelaunte, bekiffte Surfer in Amy
Heckerlings ICH GLAUB’ ICH STEH’ IM WALD machte Penn zum Star. Sein Auftritt
als der clevere Mick O’Brien in dem Gefängnisdrama BAD BOYS offenbarte wieder
eine neue, ernste Facette seines Talents. Danach kehrte Penn an den Broadway
zurück, um einen rastlosen Jugendlichen aus der Arbeiterklasse Glasgows in „Slab
Boys“ zu spielen, nur um unmittelbar darauf Filmrollen als texanischer RockabillyMusiker in Louis Malles CRACKERS und als sensibler Jüngling in Richard Benjamins
romantischem Drama DIE ZEIT VERRINNT – DIE NAVY RUFT anzunehmen.
Darauf war Sean Penn als Dalton Lee, der an Selbstüberschätzung leidende
Drogendealer und Verräter in John Schlesingers DER FALKE UND DER
SCHNEEMANN, wieder an der Seite von Timothy Hutton zu sehen und erntete
großes Kritikerlob. In seinem nächsten Film, James Foleys AUF KURZE DISTANZ, in
dem ein Drogenboss seinen vom Leben in der Kleinstadt verbitterten Sohn zu einer
Existenz des Verbrechens und der Gewalt verführt, trat er mit seinem jüngeren
Bruder Christopher und Christopher Walken vor die Kamera.
Danach kamen Dennis Hoppers Gang-Thriller COLORS – FARBEN DER GEWALT
und Brian De Palmas DIE VERDAMMTEN DES KRIEGES, die Penn einmal mehr
Bestnoten von Seiten der Kritik einbrachten.
17
Nach einem weiteren Ausflug ins Theater – er trat in Los Angeles in David Rabes
„Hurly Burly“ auf und inszenierte den Einakter „The Kindness of Women“ – kamen
Neil Jordans Komödie WIR SIND KEINE ENGEL und der harte Gangsterfilm IM
VORHOF DER HÖLLE von Phil Joanou, in dem Penn neben Gary Oldman und
seiner späteren Ehefrau Robin Wright Penn spielte.
1991 nahm Sean Penns abwechslungsreiche Karriere eine neue Wende: Mit THE
INDIAN RUNNER, in dem David Morse, Viggo Mortensen und Patricia Arquette die
Hauptrollen übernahmen, gab er sein Regie- und Drehbuchdebüt. Nach einer
längeren Pause kehrte Penn 1993 zur Schauspielerei zurück und gab eine
Galavorstellung als drogenabhängiger Anwalt neben Al Pacino in Brian De Palmas
CARLITO’S WAY, die ihm einen Golden Globe als bester Nebendarsteller
einbrachte.
CROSSING GUARD markierte seine zweite Regie- und Drehbucharbeit. In der
dramatischen Geschichte zweier Männer auf Kollisionskurs mit dem Schicksal waren
Jack Nicholson, David Morse, Anjelica Huston und Robin Wright Penn in den
Hauptrollen zu sehen.
Anschließend lief Sean Penn erneut zu großer Form auf, als er an der Seite von
Susan Sarandon in Tim Robbins’ DEAD MAN WALKING einen zum Tode verurteilten
Mörder spielte. Weltweit jubelte die Kritik über seine bravouröse Leistung, die als die
bislang beste seiner Karriere gilt. Er erntete Nominierungen als Bester
Hauptdarsteller für einen Academy Award und einen Golden Globe.
1997 meldete sich Penn gleich mit drei Produktionen zurück. Neben Oliver Stones UTURN – KEIN WEG ZURÜCK brillierte er in Nick Cassavetes’ humorvoller Lovestory
CALL IT LOVE an der Seite seiner Frau Robin Wright Penn (für die Rolle gewann er
den Darstellerpreis bei den 50. Internationalen Filmfestspielen von Cannes) und
David Finchers Psychothriller THE GAME.
Im Jahr darauf erfüllte sich Penn einen Traum und spielte eine der Hauptrollen in
Terrence Malicks vielschichtigem Kriegsdrama DER SCHMALE GRAT. Außerdem
sah man ihn in der Filmfassung des Theaterstücks HURLYBURLY. Woody Allens
SWEET AND LOWDOWN, Kathryn Bigelows DAS GEWICHT DES WASSERS, DIE
VILLA und BEFORE NIGHT FALLS folgten in schneller Abfolge.
Mit seiner eigenen Produktionsfirma Clyde Is Hungry Films war Penn auch an seiner
dritten Regiearbeit DAS VERSPRECHEN beteiligt, in der er abermals Jack Nicholson
in eine schauspielerische Tour de Force schickte. Er selbst brillierte im Jahr 2001 in
ICH BIN SAM und trat danach in Thomas Vinterbergs IT’S ALL ABOUT LOVE auf.
2002 trug er auch als Autor und Regisseur mit einem beeindruckenden Kurzfilm zu
der Anthologie 11’09“01 bei.
In diesem Jahr begeistert Penn nicht nur in 21 GRAMM, der ihm bereits eine Coppa
Volpi als bester Schauspieler bei der Biennale in Venedig bescherte, sondern auch
mit einem darstellerischen Gewaltakt in Clint Eastwoods MYSTIC RIVER („Mystic
River“, 2003).
18
Filmografie – Sean Penn
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1988
1989
1990
1993
1995
1997
1998
1999
2000
2001
Filmtitel
Regie
TAPS
(“Die Kadetten von Bunker Hill”)
FAST TIMES AT RIDGEMONT HILL
(“Ich glaub’ ich steh’ im Wald”)
BAD BOYS
(“Bad Boys”)
SUMMERSPELL
CRACKERS
(“Crackers”)
RACING WITH THE MOON
(“Die Zeit verrinnt - Die Navy ruft”)
THE FALCON AND THE SNOWMAN
(“Der Falke und der Schneemann”)
AT CLOSE RANGE
(“Auf kurze Distanz”)
SHANGHAI SURPRISE
(“Shanghai Surprise”)
JUDGMENT IN BERLIN
(“Ein Richter für Berlin”)
COLORS
(“Colors - Farben der Gewalt”)
CASUALTIES OF WAR
(“Die Verdammten des Krieges”)
WE’RE NO ANGELS
(“Wir sind keine Engel”)
STATE OF GRACE
(“Im Vorhof der Hölle”)
CARLITO’S WAY
(“Carlitos Weg”)
DEAD MAN WALKING
(“Dead Man Walking”)
SHE’S SO LOVELY
(“Call It Love”)
U -TURN
(“U-Turn - Kein Weg zurück”)
THE GAME
(“The Game”)
HUGO POOL
HURLYBURLY
(“Hurlyburly”)
THE THIN RED LINE
(“Der schmale Grat”)
SWEET AND LOWDOWN
(“Sweet and Lowdown”)
UP AT THE VILLA
(“Die Villa”)
BEFORE NIGHT FALLS
(“Before Night Falls”)
THE WEIGHT OF WATER
(„Das Gewicht des Wassers“)
I AM SAM
(“Ich bin Sam”)
Harold Becker
Amy Heckerling
Rick Rosenthal
Lina Shanklin
Louis Malle
Richard Benjamin
John Schlesinger
James Foley
Jim Goddard
Leo Penn
Dennis Hopper
Brian De Palma
Neil Jordan
Phil Joanou
Brian De Palma
Tim Robbins
Nick Cassavetes
Oliver Stone
David Fincher
Robert Downey Sr.
David Rabe
Terrence Malick
Woody Allen
Franco Zeffirelli
Julian Schnabel
Kathryn Bigelow
Jessie Nelson
19
2003
IT’S ALL ABOUT LOVE
(“It’s All About Love”)
MYSTIC RIVER
(“Mystic River”)
21 GRAMS
(“21 Gramm”)
Thomas Vinterberg
Clint Eastwood
Alejandro Gonzalez Iñárritu
In Vorbereitung:
THE ASSASSINATION OF RICHARD NIXON
20
Niels Mueller
Benicio Del Toro (Jack Jordan)
BENICIO DEL TORO durfte für seine Leistung in TRAFFIC – MACHT DES
KARTELLS einen Oscar® und einen Golden Globe als bester Nebendarsteller
entgegennehmen. Dazu kamen Auszeichnungen der Screen Actors Guild, der
BAFTA, der New York Film Critics, der National Society of Film Critics, der Chicago
Film Critics Association und der Silberne Bär der Berlinale. Mit der
Wandlungsfähigkeit eines Chamäleons beeindruckt er in buchstäblich allen Rollen in
denen er regelrecht aufzugehen scheint.
So empfahl sich Del Toro bereits 1995 mit einer der exzentrischsten Performances
der letzten Jahre als einer der vielversprechendsten Jungstars von Hollywood: Er
besaß den Mut, seine Rolle Bryan Singers Thriller-Meisterwerk DIE ÜBLICHEN
VERDÄCHTIGEN als exaltierter Gangster Fenster so flamboyant zu spielen, dass
man buchstäblich keine seiner Dialogzeilen verstehen konnte. Der Part bescherte
ihm seinen ersten Independent Spirit Award als Bester Nebendarsteller (für
BASQUIAT erhielt er eine zweite Auszeichnung). In Terry Gilliams Hunter-S.Thompson-Verfilmung FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS gab Del Toro erneut
Vollgas: Um den nach dem Chicano-Aktivisten Oscar Zeta Acosta modellierten Dr.
Gonzo überzeugend spielen zu können, legte er knapp 20 Kilo zu und recherchierte
bei Acostas Familie, die ihm auch dessen Garderobe zur Verfügung stellte.
Del Toro wurde in Santurce, Puerto Rico, geboren und wuchs in Pennsylvania auf.
Später besuchte er die University of California in San Diego. Vor der Schauspielerei
versuchte sich Del Toro als Maler. Zunächst nur zur Abwechslung studierte er in New
York und Los Angeles Schauspiel bei Stella Adler und Arthur Mendoza. Nach einem
Cameoauftritt in BIG TOP PEE-WEE folgte sein offizielles Spielfilmdebüt in dem
James-Bond-Film 007 – LIZENZ ZUM TÖTEN.
Dem folgten Rollen in Filmen wie Sean Penns THE INDIAN RUNNER, Peter Weirs
FEARLESS – JENSEITS DER ANGST, THE BUDDY FACTOR, Abel Ferraras DAS
BEGRÄBNIS und Tony Scotts THE FAN. Dann spielte Del Toro neben Alicia
Silverstone und Christopher Walken in der Actionkomödie ÄRGER IM GEPÄCK und
erntete erstklassige Kritiken für seine Leistung in Christopher McQuarries knallharten
Desperado-Thriller THE WAY OF THE GUN.
Zuletzt stand er für Guy Ritchies SNATCH – SCHWEINE UND DIAMANTEN, Sean
Penns DAS VERSPRECHEN und William Friedkins DIE STUNDE DES JÄGERS vor
der Kamera.
Im Fernsehen hatte er eine Rolle in der mit einem Emmy ausgezeichneten TVMiniserie „Drug Wars: The Enrico Camarena Story“.
Für 21 GRAMM erhielt Benicio Del Toro bei den Filmfestspielen von Venedig den
Publikumspreis Leone del Pubblico als Bester Schauspieler. Auch seine
Filmpartnerin Naomi Watts wurde mit dem gleichen Preis als Beste Schauspielerin
ausgezeichnet.
21
Filmografie – Benicio Del Toro
1988
1989
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
2000
2001
2003
Filmtitel
Regie
BIG TOP PEE-WEE
(”Big Top Pee-Wee”)
LICENCE TO KILL
(”007 - Lizenz zum Töten”)
THE INDIAN RUNNER
(”The Indian Runner”)
CHRISTOPHER COLUMBUS:
THE DISCOVERY
(”Christoph Columbus – Der Entdecker”)
MONEY FOR NOTHING
(”Money for Nothing”)
HUEVOS DE ORO
FEARLESS
(”Fearless – Jenseits der Angst”)
CHINA MOON
(”China Moon”)
SWIMMING WITH SHARKS
(”The Buddy Factor”)
THE USUAL SUSPECTS
(”Die üblichen Verdächtigen”)
JOYRIDE
(“Die Fahrt ins Nirgendwo”)
THE FAN
(”The Fan”)
THE FUNERAL
(”Das Begräbnis”)
BASQUIAT
(”Basquiat”)
EXCESS BAGGAGE
(”Ärger im Gepäck”)
FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS
(”Fear and Loathing in Las Vegas”)
BREAD AND ROSES
(“Bread and Roses”)
THE WAY OF THE GUN
(”The Way of the Gun”)
SNATCH
(”Snatch - Schweine und Diamanten”)
TRAFFIC
(”Traffic - Macht des Kartells”)
THE PLEDGE
(”Das Versprechen”)
THE HUNTED
(”Die Stunde des Jägers”)
21 GRAMS
(”21 Gramm”)
Tim Burton
John Glen
Sean Penn
George Cosmatos
Ramon Menendez
Biga Luna
Peter Weir
John Bailey
George Huang
Bryan Singer
Quinton Peeples
Tony Scott
Abel Ferrara
Julian Schnabel
Marco Brambilla
Terry Gilliam
Ken Loach
Christopher McQuarrie
Guy Ritchie
Steven Soderbergh
Sean Penn
William Friedkin
Alejandro Gonzalez Iñárritu
In Vorbereitung:
CHAOS
THE LOST CITY
Jonathan Blazer
Andy Garcia
22
Naomi Watts (Cristina Peck)
NAOMI WATTS rückte mit einem Schlag ins Rampenlicht mit ihrer Hauptrolle in
David Lynchs MULHOLLAND DRIVE, der im Jahr 2001 Weltpremiere beim Festival
de Cannes feierte. Für ihre Darstellung des unschuldigen Mädchens vom Land, das
in Hollywood Karriere machen will, sicherte sie sich Auszeichnungen einer Reihe von
Kritikervereinigungen. Unter anderem wurde sie von der National Society of Film
Critics und der Chicago Film Critics Association prämiert. Bei der ShoWest wurde
Naomi Watts als Female Star of Tomorrow gefeiert. Außerdem gewann sie den
Hollywood Discovery Award für Breakthrough Acting beim Hollywood Film Festival.
Ihre nachfolgenden Filme umfassen den Blockbuster RING von Gore Verbinski, die
Merchant-Ivory-Produktion
EINE
AFFÄRE
IN
PARIS,
Nick
Hurrans
GRABGEFLÜSTER und Gregor Jordans australischen Erfolgsfilm NED KELLY, in
dem auch Heath Ledger zu sehen ist.
In Kürze wird man Naomi Watts an der Seite von Laura Dern, Peter Krause und Mark
Ruffalo in der unabhängigen Produktion WE DON’T LIVE HERE ANYMORE sehen
können, bei dem sie auch als Produzentin fungierte. Zu ihren weiteren kommenden
Arbeiten zählen Niels Muellers THE ASSASSINATION OF RICHARD NIXON mit
ihrem 21 GRAMM-Partner Sean Penn, David O. Russells I HEART HUCKABEES
und Marc Forsters STAY.
Naomi Watts wurde in England geboren und zog im Alter von 14 Jahren nach
Australien. Ihre erste wichtige Filmrolle hatte 1991 sie in John Duigans FLIRTING.
Sie produzierte und spielte die Hauptrolle in dem Kurzfilm „Ellie Parker“, der 2001 im
Wettbewerb des Sundance Film Festival uraufgeführt wurde.
Wie ihr Filmpartner Benicio Del Toro erhielt auch Naomi Watts für 21 GRAMM den
Publikumspreis Leone del Pubblico als Beste Schauspielerin bei den Filmfestspielen
von Venedig.
23
Filmografie – Naomi Watts
1986
1991
1993
1995
1996
1997
1998
1999
2001
2002
2003
Filmtitel
Regie
FOR LOVE ALONE
FLIRTING
WIDE SARGASSO SEA
(“Sargasso Sea”)
THE CUSTODIAN
TANK GIRL
(“Tank Girl”)
CHILDREN OF THE CORN 4:
THE GATHERING
(“Kinder des Zorns 4 - Mörderischer Kult”)
PERSONS UNKNOWN
UNDER THE LIGHTHOUSE DANCING
DANGEROUS BEAUTY
A HOUSE DIVIDED
(“A House Divided”)
STRANGE PLANET
MULHOLLAND DRIVE
(“Mulholland Drive”)
DOWN
(“Down”)
PLOTS WITH A VIEW
(“Grabgeflüster”)
THE RING
(“Ring”)
NED KELLY
LE DIVORCE
(“Eine Affäre in Paris”)
21 GRAMS
(“21 Gramm”)
Stephen Wallace
John Duigan
John Duigan
John Dingwall
Rachel Talalay
Greg Spence
George Hickenlooper
Graeme Rattingan
Marshall Herskovitz
Kenneth Brady
Emma-Kate Croghan
David Lynch
Dick Maas
Nick Hurran
Gore Verbinski
Gregor Jordan
James Ivory
Alejandro Gonzalez Iñárritu
In Vorbereitung:
I HEART HUCKABEE’S
THE ASSASSINATION OF RICHARD NIXON
ANYMORE
STAY
24
David O. Russell
Niels Mueller
John Curran
Marc Forster
Charlotte Gainsbourg (Mary Rivers)
CHARLOTTE GAINSBOURG hatte Hauptrollen in Filmen vieler bedeutsamer
europäischer Filmregisseure. Zweimal konnte sie den César gewinnen, zunächst als
15-Jährige für Claude Millers DAS FRECHE MÄDCHEN („L’effrontée“, 1985) als
Beste Nachwuchssschauspielerin. Ihre zweite Arbeit mit dem Filmemacher, DIE
KLEINE DIEBIN („La petite voleuse“, 1988), bescherte ihr die nächste CésarNominierung, diesmal als Beste Schauspielerin. In dieser Kategorie wurde sie acht
Jahre später erneut vorgeschlagen, diesmal für Marion Vernoux’ LOVE ETC. („Love
etc.“, 1996). 1999 folgte schließlich der zweite César, als Beste Nebendarstellerin in
Danièle Thompsons LA BUCHE (1999).
Für ihren Vater, dem Chansonnier, Filmemacher und Schauspieler Serge
Gainsbourg, spielte Charlotte in CHARLOTTE FOR EVER („Charlotte For Ever“,
1986); mit ihrer Mutter Jane Birkin stand sie in Agnès Vardas DIE ZEIT MIT JULIEN
(„Kung-Fu master“, 1987) vor der Kamera. Unter der Regie ihres Onkels Andrew
Birkin hatte sie eine Hauptrolle in DER ZEMENTGARTEN („The Cement Garden“,
1992), der nach dem Roman von Ian McEwan adaptiert wurde. Der Film gewann
eine Reihe von Preisen, darunter einen Silbernen Bären bei der Berlinale für die
Beste Regie und den Hauptpreis des British Film Festival in Dinard. Charlotte
Gainsbourg selbst erhielt eine Auszeichnung als Beste Schauspielerin beim Festival
Scrittura e Immagine.
Ihre weiteren Filmarbeiten umfassen Elie Chouraquis DUETT ZU DRITT („Paroles et
musique“, 1984), Jacques Doillons LA TENTATION D’ISABELLE (1985) und
AMOUREUSE (1992), Paolo und Vittorio Tavianis NACHTSONNE („Il sole anche di
notte“, 1990), Bertrand Bliers MERCI LA VIE („Merci la vie“, 1991), Eric Rochants
AUX YEUX DU MONDE (1991) und ANNA OZ (1996), Michel Blancs GROSSE
FATIGUE (1994), Franco Zeffirellis JANE EYRE („Jane Eyre“, 1995), David Baileys
THE INTRUDER („The Intruder“, 1999), Bruno Nyuttens PASSIONEMENT (2000),
Patrice Lecontes FELIX ET LOLA („Felix et Lola“, 2000) und MEINE FRAU, DIE
SCHAUSPIELERIN („Ma Femme est une actrice“, 2001) von ihrem Ehemann Yvan
Attal.
Charlotte Gainsbourg spielte in der TNT-Miniserie „Nürnberg – Im Namen der
Menschlichkeit“ von Yves Simoneau und war als Fantine in dem Miniserien-Remake
von „Les misérables“ von Josée Dayan zu sehen.
Auf der Bühne gab sie unter der Regie von Maurice Benichou die Titelrolle in David
Mamets „Oleanna“.
25
Melissa Leo (Marianne Jordan)
MELISSA LEO kennt man vor allem durch ihre Hauptrolle der Detective Kay Howard
in der preisgekürten NBC-Serie „Homicide: Life on the Street“. Für ihre Rolle der
Linda Warner in der Soap „All My Children“ sicherte sie sich eine Nominierung für
einen Daily Emmy Award.
Weitere Fernseharbeiten umfassen die Hauptrolle der Emma in der ABC-Serie „The
Young Riders“. Sie hatte Gastauftritte in zahlreichen weiteren Serien, darunter „Law
& Order“, „Legacy“, „The Equalizer“, „Miami Vice“ und „Spenser: For Hire“. Außerdem
spielte sie in dem Telefilm „Carolina Skeletons“ und der Miniserie „Scarlett“, beide für
Regisseur John Erman.
Zu Melissa Leos Filmarbeiten gehören drei Produktionen mit Regisseur Henry
Jaglom: ALWAYS (1985), VENICE/VENICE (1992) und LAST SUMMER IN THE
HAMPTONS (1995). Weitere Filme: Nancy Savocas THE 24-HOUR WOMAN (1999),
Maggie Greenwalds LITTLE JO – EINE FRAU UNTER WÖLFEN („The Ballad of
Little Jo“, 1993), Jamil Dehlavis IMMACULATE CONCEPTION (1992), Gregory
Navas A TIME OF DESTINY (1988) und Joan Freemans STREETWALKIN’
(„Streetwalkin’“, 1984). Gerade hat sie den Dreh von Barry Strugatz’ FROM OTHER
WORLDS (2004) absolviert.
In New York trat sie im Theater in Produktionen von Eve Enslers „The Vagina
Monologues“ sowie „A Touch of the Poet“, „Out of Gas on Lover’s Heap“ und „The
Hurdy Gurdy Man“ am New York Stage & Film des Vassar College auf. Dazu
kommen noch die Inszenierungen von „Don Juan“ und „Cinders“ beim New York
Shakespeare Festival und „Tongue of the Bird“ am Public Theatre. Und schließlich
spielte sie noch die Gloria bei der Weltpremierenaufführung von Tennessee Williams’
„Will Mr. Meriwether Return from Memphis?“.
26
Clea DuVall (Claudia Williams)
CLEA DuVALL wird im Verlauf des gesamten Herbstes in der neuen HBO-Serie
„Carnivale“ mit Nick Stahl zu sehen sein. Zu den Regisseuren der Reihe zählt
Rodrigo Garcia.
Zuletzt sah man die vielfältige Schauspielerin im Ensemble von James Mangolds
Filmhit IDENTITÄT („Identity“, 2003), nachdem sie mit dem Regisseur zuvor bereits
bei DURCHGEKNALLT - GIRL, INTERRUPTED („Girl, Interrupted“, 1999) an der
Seite
von
Winona
Ryder
und
Oscar®-Gewinnerin
Angelina
Jolie
zusammengearbeitet hatte. Zudem spielte sie unlängst in Alex und Andrew Smith’
THE SLAUGHTER RULE (2002), Jill Sprechers THIRTEEN CONVERSATIONS
ABOUT ONE THING (2000) und John Carpenters JOHN CARPENTERS GHOSTS
OF MARS („Ghosts of Mars“, 2001).
Clea DuVall machte 1996 ihren Abschluss an der Los Angeles High School of the
Arts. Wenig später fiel sie als Schauspielerin erstmals in dem Independentfilm HOW
TO MAKE THE CRUELEST MONTH auf, der 1998 im Wettbewerb des Sundance
Film Festivals aufgeführt wurde. Nach FACULTY - TRAU' KEINEM LEHRER („The
Faculty“, 1998), der der jungen Schauspielerin einen Blockbuster und einen Teen
Choice Award für ihre Breakout Performance einbrachte, konnte man Clea DuVall an
der Seite von Johnny Depp und Charlize Theron in dem Science-fiction-Horrorfilm
THE ASTRONAUT’S WIFE („The Astronaut’s Wife“, 1999) sehen.
Überdies hatte sie einen Cameoauftritt in COMMITTED (2000) mit Heather Graham,
Casey Affleck und Luke Wilson. Dazu trat sie in Hauptrollen in den unabhängigen
Produktionen WILDFLOWER (1999) und GUT I’M A CHEERLEADER (1999) auf.
Zuletzt hatte sie die Titelrolle in der schwarzen Komödie SEE JANE RUN (2001), die
von Doug Liman (DIE BOURNE IDENTITÄT) produziert wurde.
Zu ihren Fernseharbeiten zählen der HBO-Film „The Laramie Project“, die ShowtimeSendung “The Defenders” und Gastauftritte in Serien wie “Buffy - Im Bann der
Dämonen”, “Emergency Room”, “Dangerous Minds” und “Crisis Center”.
Clea DuVall lebt in Los Angeles.
27
DER STAB
Alejandro González Iñárritu (Regie, Produzent)
Der erste Film von Alejandro Gonzalez Iñárritu war AMORES PERROS („Amores
Perros“, 2000), der seine Weltpremiere beim Festival de Cannes feierte. Dort
gewann das Ensembledrama den Grand Prix der Critics’ Week. Danach erhielt er
eine Oscar®-Nominierung für den Besten nicht-englischsprachigen Film.
Zu den weiteren Ehrungen, die Iñárritu und sein Film erhielten, gehören ein BAFTA
Award für den besten nicht-englischsprachigen Film; eine Golden-GlobeNominierung in der gleichen Kategorie; ein New York Film Critics Circle Award; der
London Film Critics Circle Award für die Beste Regie, sowie Auszeichnungen bei den
internationalen Filmfestivals von Bogota, Chicago, Kuba, Edinburgh, Flanders,
Moskau, San Sebastian, Sao Paulo, Toronto und Tokio. Überdies gewann AMORES
PERROS in seinem Heimatland Mexiko 13 Silver Ariel Awards.
Im Jahr 2001 produzierte und inszenierte Iñárritu den Kurzfilm „Powder Keg“ für die
BMW-Reihe „The Hire“, in der auch Filmemacher wie Wong Kar-wai, Ang Lee, Guy
Ritchie und der verstorbene John Frankenheimer vertreten waren. „Powder Keg“
gewann drei Clio Awards und wurde vom Time Magazine als zweitbester Werbespot
aller Zeiten gelistet.
Im Jahr darauf drehte Iñárritu einen Kurzfilm für die Anthologie 11’09“01 („11’09“01 –
September 11“, 2002), die für einen César nominiert wurde. Die anderen
Filmemacher aus der ganzen Welt, die zu diesem Projekt über die schrecklichen
Ereignisse am 11. September 2001 beitrugen, waren 21 GRAMM-Star Sean Penn,
Youssef Chahine, Amos Gitai, Shohei Imamura, Claude Lelouch, Ken Loach, Samira
Makhmalbaf, Mira Nair, Idrissa Ouedraogo und Danis Tanovic.
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Guillermo Arriaga (Drehbuch, Co-Produzent)
GUILLERMO ARRIAGA arbeitete mit Alejandro Gonzalez Iñárritu zunächst bei
AMORES PERROS („Amores Perros“, 2000) zusammen. Danach taten sie sich für
den Kurzfilm „Powder Keg“ abermals zusammen.
Aber Arriaga ist nicht nur Drehbuchautor, sondern auch ein in seiner Heimat Mexiko
angesehener Schriftsteller, Regisseur von Fernsehdokumentationen, Radio- und
Fernsehproduzent und obendrein seit mehr als 20 Jahren Universitätsprofessor.
Außerdem hat er Kurzfilme inszeniert, darunter „Rogelio“, der bei einer Anzahl von
Festival aufgeführt wurde.
Seine drei Romane – „Der süße Duft des Todes“ (Unionsverlag) sowie die in
Deutschland nicht veröffentlichten „Guillotine Squad“ und „Buffalo of the Night“ – und
seine Kurzgeschichtensammlung „Retorno 201“ wurden vor allem wegen ihrer
sprachgewandten Dialoge, dem gewitzten Gebrauch narrativer Strukturen, der
Komplexität der Figuren und der Wahl der Themen hoch gelobt. Sie befassen sich
mit menschlichen Widersprüchen, der Macht des Lebens, der Kraft der Liebe und der
ständigen Gegenwart des Todes. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen
übersetzt und werden in mehr als 30 Ländern verkauft. Gegenwärtig arbeitet er an
seinem vierten Roman, „Little Toads“.
Außerdem arbeitet Arriaga an drei weiteren Drehbüchern: Für Tommy Lee Jones
schreibt er LOOKING FOR JIMENEZ, das der Schauspieler selbst inszenieren will.
DALLAS BUYERS CLUB entsteht für den Regisseur Marc Forster. Und ein drittes
Skript hofft er, im nächsten Jahr selbst verfilmen zu können. Des weiteren ist Arriaga
Autor der Drehbücher UPON OPEN SKY und SLOW FIRE; er ist mit Rafael Azcona
Co-Autor der Adaption seines Romans „Guillotine Squad“ und Produzent der
Filmversion seines Romans „Buffalo of the Night“.
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Robert Salerno (Produzent)
ROBERT SALERNO begann seine langjährige kreative Partnerschaft mit dem
Schauspieler und Filmemacher Billy Bob Thornton bei The Shooting Gallery (TSG),
einer in New York ansässigen unabhängigen Produktions- und Verleihfirma, was sich
in der Zusammenarbeit an einer Reihe von Filmen niederschlug. Den Beginn machte
Salernos Beteiligung an Thorntons Oscar®-prämiertem Regiedebüt SLING BLADE
(„Sling Blade“, 1996). Danach war er auch Produzent von DADDY AND THEM
(2001) und ALL DIE SCHÖNEN PFERDE („All the Pretty Horses“, 2000) mit Matt
Damon und Penelope Cruz. Salerno produzierte zudem WAKING UP IN RENO
(2002), in dem Thornton von Jordan Brady inszeniert wurde.
Zu seinen weiteren Produktionsarbeiten zählen Al Pacinos CHINESE COFFEE
(2000), der vom gleichnamigen Theaterstück von Ira Lewis adaptiert wurde, und
Hype Williams’ WHITE LINES – IM TEUFELSKREIS DES VERBRECHENS („Belly“,
1998) mit DMX und Method Man.
Salernos frühe Filme als Produzent sind Nell Cox’ HUDSON RIVER BLUES (1999),
Steven Pearls MÖRDERISCHER TAUSCH 2 („The Substitute 2: School’s out“, 1998)
mit Treat Williams und Gary Winicks TIC CODE („The Tic Code“, 1998) mit Gregory
Hines.
1991 begann Salerno seine Produktionskarriere in der Musikindustrie. Er arbeitete
mit Künstlern wie Mariah Carey, Bon Jovi, The Spin Doctors, Aaliyah und Sinead
O’Connor. Außerdem machte er sich einen Namen in der Werbeindustrie, wo er mit
Klienten wie Coca-Cola, Revlon, Sony und IBM zu tun hatte.
Gegenwärtig arbeitet Salerno mit dem Regisseur Rand Ravich an dessen neuem
Film POSITION.
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Ted Hope (Ausführender Produzent)
TED HOPE leitet zusammen mit Anthony Bregman und Anne Carey die in New York
ansässige Produktionsfirma „This is that“. Diese entwickelt und produziert
handverlesene Filmprojekte ausgesprochen talentierter Autoren und Filmemacher.
„This is that“ wurde von Hope mitgegründet. Sie entstand im Sommer 2002 aus den
Überresten der bahnbrechenden Independent-Filmfirma Good Machine, die Hope
1991 gemeinsam mit James Schamus gegründet hatte.
In ihrem ersten Jahr hat die Firma drei Filme produziert, die von Focus Features in
die US-Kinos gebracht werden: 21 GRAMM; ETERNAL SUNSHINE OF THE
SPOTLESS MIND (2003), den Michel Gondry nach einem Drehbuch von Charlie
Kaufman mit Jim Carrey, Kate Winslet und Kirsten Dunst in den Hauptrollen
inszenierte; und der von Tod Williams als Adaption von John Irvings Roman „Witwe
für ein Jahr“ geschriebene und inszenierte THE DOOR IN THE FLOOR (2004), in
dem Jeff Bridges, Kim Basinger und Jon Foster zu sehen sein werden.
Danach wird sich „This is that“ Mike Mills’ Regiedebüt THUMBSUCKER zuwenden,
In der Adaption von Walter Kirns gleichnamigem Roman wurden Tilda Swinton,
Keanu Reeves und Vincent D’Onofrio besetzt. Die Produktion begann in Portland,
Oregon, im Juli 2003. Erzählt wird die Geschichte eines oral fixierten Mannes und
dessen Erlebnisse mit seiner Familie.
Ted Hope produzierte zudem den erst unlängst veröffentlichten AMERICAN
SPLENDOR (2003) mit Paul Giamatti und Hope Davis, der von Robert Pulcini und
Shari Springer Berman geschrieben und inszeniert wurde. Der Film gewann den
Grand Jury Prize beim Sundance Film Festival und wurde danach beim Festival de
Cannes aufgeführt.
AMERICAN SPLENDOR war die 14. Produktion von Ted Hope, die für das
Sundance Film Festival ausgewählt wurde. Im Jahr davor stellte er dort drei Filme
vor: HUMAN NATURE – DIE KRONE DER SCHÖPFUNG („Human Nature“, 2001)
von Michel Gondry nach einem Drehbuch von Charlie Kaufman, Todd Solondz’
STORYTELLING (2001) und Moises Kaufmans Emmy-Award-nominierter „The
Laramie Project“.
Der von ihm produzierte LOVELY & AMAZING (2001) von Nicole Holofcener wurde
für sechs Independent Spirit Awards nominiert – mehr als jeder andere Film in
diesem Jahr. Außerdem war er ausführender Produzent von IN THE BEDROOM („In
the Bedroom“, 2001), der fünf Oscar®-Nominierungen einheimste, darunter als
Bester Film, und weiterhin zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewann.
Mit James Schamus hat Ted Hope viele der Filme von Ang Lee produziert, darunter
RIDE WITH THE DEVIL („Ride with the Devil“, 1999), DER EISSTURM („The Ice
Storm“, 1997), PUSHING HANDS (1992), EAT DRINK MAN WOMAN („Eat Drink
Man Woman“, 1995) und DAS HOCHZEITSBANKETT („The Wedding Banquet“,
1993). Und er produzierte Todd Solondz’ preisgekrönten HAPPINESS („Happiness“,
1998), den er mit seinen Partnern von Good Machine selbst ins Kino brachte.
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Er war ausführender Produzent zweier Gewinner des Grand Jury Prize in Sundance:
Edward Burns’ DIE BRÜDER McMULLEN („The Brothers McMullen“, 1995) und Tom
Noonans WHAT HAPPENED WAS... (1994).
Seinen Einstieg als Produzent feierte Ted Hope mit Filmen von Hal Hartley. Zu den
acht Spielfilmen, an denen sie gemeinsam arbeiteten, zählen AMATEUR („Amateur“,
1994), SIMPLE MEN („Simple Men“, 1992) und TRUST („Trust“, 1990).
Während seiner elf Jahre bei Good Machine war Ted Hope an der Herstellung von
mehr als 50 Spiel- und Kurzfilmen beteiligt. Erst vor kurzem wurde die
Produktionsfirma vom Museum of Modern Art in New York City mit einer ZehnJahres-Retrospektive gewürdigt.
Zu den Auszeichnungen in seiner Karriere gehören der 2001 NYC Crystal Apple
Award, der 2001 Provincetown Filmmaker On the Edge Award, der Gotham Producer
of the Year Award und der IFP Award for Outstanding Achievement in Producing.
Ted Hopes stolzeste und erfolgreichste Produktion bis heute ist jedoch Michael
Herbert Hope, der mittlerweile fast drei Jahre alt ist.
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Rodrigo Prieto (Kamera)
RODRIGO PRIETO machte mit seiner Kameraarbeit für den mexikanischen Oscar®Beitrag AMORES PERROS („Amores Perros“, 2000) von Alejandro Gonzalez Iñárritu
auf sich aufmerksam, der in Cannes den Kritikerpreis für den Besten Film gewann.
Für seine Leistung wurde ihm 2000 der Camerimage Golden Frog Award und 2001
der Ariel Award, jeweils für die beste Kameraarbeit, überreicht.
Seine weiteren englischsprachigen Filme umfassen ORIGINAL SIN („Original Sin“,
2001), RICKY SIX (2000), den von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeierten 8
MILE („8 Mile“, 2002) von Curtis Hanson, Julie Taymors FRIDA („Frida“, 2002), der
ihm eine Nominierung für den Preis der American Society of Cinematographers
einbrachte, und Spike Lees 25 STUNDEN („The 25th Hour“, 2002).
Mit Regisseur Oliver Stone reiste Prieto nach Kuba, um die Dokumentation
COMMANDANTE (2003) über Fidel Castro zu drehen. Danach reisten sie in den
Nahen Osten, um mit PERSONA NON GRATA (2003) eine Doku über den Konflikt
zwischen Israel und Palästina zu machen. Gegenwärtig steht Prieto für Stone bei
dessen neuem Spielfilm ALEXANDER hinter der Kamera.
Der gebürtige Mexikaner hat im Lauf seiner Karriere zudem zwei Silver Ariels für die
beste Kameraarbeit (für UN EMRUJO (1998) und SOBRENATURAL (1995)) sowie
für letzteren auch Auszeichnungen beim Cartegena Colombia Film Festival und
einen Diosa De Plata Award gewonnen.
Brigitte Broch (Szenenbild)
BRIGITTE BROCH arbeitete für Baz Luhrmann als Setdekorateurin an dessen
Erfolgsmusical MOULIN ROUGE („Moulin Rouge“, 2001). Gemeinsam mit der
Ausstatterin Catherine Martin gewann sie für ihre Leistung einen Oscar®. Davor
hatten die beiden in der gleichen Kombination bereits eine Oscar®-Nominierung für
ihre Beiträge an Luhrmanns vorangegangenen Film, WILLIAM SHAKESPEARE’S
ROMEO + JULIA („William Shakespeares Romeo + Juliet“, 1996), erhalten.
21 GRAMM markiert die dritte Zusammenarbeit von Broch mit Regisseur Alejandro
Gonzalez Iñárritu, nachdem sie ihm bereits bei AMORES PERROS („Amores
Perros“, 2000) und dem Werbefilm „Powder Keg“ zur Seite gestanden war. Für
AMORES PERROS konnte sie einen mexikanischen Silver Ariel Award gewinnen.
Broch wurde in Deutschland geboren, siedelte aber 1968 nach Mexiko über. Dort
begann ihre künstlerische Laufbahn, als sie von dem mexikanischen Regisseur Luis
Mandoki angeheuert wurde, als Produktionsleiterin einer Dokumentation des
Indigenious Institute zu arbeiten. Danach wirkte sie bei Guita Schyfters LOS
CAMINOS DE GRAHAM GREENE mit, was wiederum zu einem Dutzend weiteren
mexikanischen Filmen führte, darunter Guillermo Del Toros gelobter CRONOS
(1993) und Alfonso Cuarons Regiedebüt SOLO CON TU PAREJA (1991). Ihre
weiteren Arbeiten als Ausstatterin umfassen Antonio Serranos SEXO, PURO Y
LAGRIMAS (1999), der ihr einen weiteren Silver Ariel Award bescherte, LA HIJA DEL
CANNIBAL (2003) und Patricia Cardosos REAL WOMEN HAVE CURVES (2002).
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Stephen Mirrione (Schnitt)
STEPHEN MIRRIONE gewann einen Oscar® für seinen Schnitt von Steven
Soderberghs TRAFFIC–MACHT DES KARTELLS („Traffic“, 2000). Zuletzt schnitt er
George Clooneys Regiedebüt GESTÄNDNISSE - CONFESSIONS OF A
DANGEROUS MIND („Confessions of a Dangerous Mind“, 2002) und Steven
Soderberghs OCEAN’S ELEVEN („Ocean’s Eleven“, 2001).
Er hat seit seiner Zeit an der USC immer wieder mit Doug Liman gearbeitet und
schnitt drei Spielfilme des Regisseurs: GETTING IN (1994), SWINGERS („Swingers“,
1996) und GO („Go“, 1999). Seine weiteren Filmarbeiten sind CLOCKWATCHERS
(„Clockwatchers“, 1997) und THIRTEEN CONVERSATIONS ABOUT ONE THING
(2000), beide von Jill Sprecher. Gegenwärtig arbeitet er an Gregory Jacobs
CRIMINAL (2004).
Außerdem war er immer wieder Schnittmeister von Werbeclips, u. a. für Firmen wie
H.K.M., R.S.G. und Propaganda Films.
Marlene Stewart (Kostüme)
MARLENE STEWART entwarf zuletzt die Kostüme für Antoine Fuquas Kriegsfilm
TRÄNEN DER SONNE („Tears of the Sun“, 2003) und Michael Manns BoxerBiographie ALI („Ali“, 2001). Zudem war sie Kostümdesignerin der JerryBruckheimer-Filme NUR NOCH 60 SEKUNDEN (“Gone in 60 Seconds”, 2000),
COYOTE UGLY („Coyote Ugly“, 2000) und DER STAATSFEIND NR. 1 (“Enemy of
the State”, 1998).
Außerdem steuerte sie ihre Designs für das Fantasyabenteuer ROCKY &
BULLWINKLE (“The Adventures Rocky & Bullwinkle”, 2000) mit Robert De Niro und
Rene Russo bei. Weitere Filmarbeiten umfassen AKTE X – DER FILM (“The X-Files:
Fight the Future”, 1998), THE SAINT - DER MANN OHNE NAMEN (“The Saint”,
1997), DAS PHANTOM (“The Phantom”, 1996), TO WONG FOO... (“To Wong Foo,
Thanks for Everything! Julie Newmar”, 1995), TRUE LIES (“True Lies”, 1994),
TERMINATOR 2 – TAG DER ABRECHNUNG (“Terminator 2: Judgement Day”,
1991), AM WILDEN FLUSS (“The River Wild”, 1994), FALLING DOWN – EIN GANZ
NORMALER TAG (“Falling Down, 1993), JFK – TATORT DALLAS (“JFK”, 1991),
THE DOORS (“The Doors”, 1990), IM BETT MIT MADONNA (“Truth or Dare”, 1990)
und SIESTA (“Siesta”, 1987).
Bevor sie sich der Unterhaltungsbranche verschrieb, entwarf Marlene Stewart Mode
für ihr eigenes Label, die in den USA und im Ausland verkauft wurde. In dieser Zeit
lernte sie Madonna kennen. Die beiden verstanden sich prächtig und begannen eine
fruchtbare Zusammenarbeit. Gemeinsam erarbeiteten sie einen Look, der eine ganze
Generation beeinflussen sollte. Stewart war als Kostümdesignerin an elf Videos der
Popikone, darunter “Vogue”, “Express Yourself”, “Like a Prayer” und “Material Girl”,
und vier ihrer Konzerttourneen beteiligt.
Stewart hat geholfen, viele der einflussreichen Looks zu entwickeln, die am Beginn
der Mode- und Musikvideo-Bewegung stehen. So entwarf sie Bühnenkostüme für
Liveshows von Cher und entwarf die Garderobe für Videos von den Smashing
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Pumpkins, Mick Jagger, Bette Midler, Janet Jackson, Rod Stewart, Debbie Harry und
den Eurythmics.
Marlene Stewart wurde in Boston geboren und studierte an der University of
California in Berkeley, wo sie ihr Examen in europäischer Geschichte machte. Im
Anschluss lebte sie einige Jahre in Europa. Nach ihrer Rückkehr nach New York
schrieb sie sich am Fashion Insitute of Technology ein, wo sie Design studierte,
wechselte dann aber bald zum Los Angeles Fashion Institute und startete wenig
später ihr eigenes Geschäft.
Gustavo Santaolalla (Musik)
GUSTAVO SANTAOLALLA arbeitete mit Alejandro Gonzalez Iñárritu zuvor an
AMORES PERROS („Amores Perros“, 2000), der ihm einen Silver Ariel Award für die
Beste Filmmusik einbrachte, und Iñárritus Segment der Anthologie 11’09“01
(“11’09“01 – September 11”, 2002).
1967 gründete er die legendäre argentinische Band Arco Iris, die als Pioniere der
Fusion von Rock und lateinamerikanischer Volksmusik gelten. 1981 veröffentlichte er
mit „Santaolalla“ sein erstes Soloalbum, dem zwei weitere Soloprojekte folgen
sollten: „GAS“ von 1995 mit dem Hit „Todo Vale“ und das Instrumentalalbum
„Ronroco“ von 1998.
Als Produzent hat Santaolalla mit einigen der wichtigsten musikalischen Talente
Lateinamerikas gewirkt. Wenn „Rock-en-espanol“ heute als globale Bewegung
angesehen wird, dann ist das den Topsellern, die er mit Anibal Kerpel produziert hat,
zu verdanken. Mit ihrer Company Surco Records haben sie Platten von Künstlern wie
Molotov, Café Tacuba, Caifanes, Maldita Vecindad, Divididos, Bersuit, La Vela
Puerca, Puya, Arbol, El Otro Yo, Fiebre, Dracma und Juanes zu verantworten.
Der Gewinner eines Latin Grammy Awards im Jahr von dessen Gründung (im Jahr
2000 für die Produktion von Café Tacubas „Revés/Yo soy“) wurde danach noch
einige Male nominiert, davon allein im letzten Jahr fünfmal.
Im Bereich Filmmusik hat Santaolalla den Regisseur Miguel Arteta bei der
Musikauswahl von dessen Film STAR MAPS unterstützt.
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