Thomas Candrian Zusammenfassung Texte analysieren und interpretieren Deutsch 13.05.2016 D:\75897426.doc Thomas Candrian Übersicht ÜBERSICHT 2 INHALTSANALYSE 3 Thema und Motiv 3 Handlung 3 Personenkonzeption 3 Personenkonstellation 4 Zeit Erzählte Zeit Erzählzeit 4 4 4 Raum Physischer Raum Psychischer Raum Millieu 5 5 5 6 FORMANALYSE 7 Modell literarischen Erzählens 7 Erzählsituation und Erzählperspektive 7 Darbietungsform 8 Aufbau 8 Stilistik Satz Wortwahl Stilmittel 9 9 9 9 Stilebenen 11 Grammatikalische Besonderheiten 11 GESAMTANALYSE 12 QUELLEN 13 Seite 2 Thomas Candrian Inhaltsanalyse Thema und Motiv Thema ist der behandelte Gegenstand, der Hauptgedanke. Dieser kann normalerweise mit einem einzigen Wort ausgedrückt werden: Liebe Identitätskrise Kampf / Krieg Um das Thema zu finden hilft es, den Text in einem oder wenigen Sätzen zusammenzufassen. Motiv ist der Beweggrund, die Grundsituation. Er erweitert das Thema mit einer Färbung (dem ‚Wieso?’), z.B. das Thema Liebe mit räumlicher Trennung oder Eifersucht, das Thema Feindschaft z.B. mit feindlichen Brüdern oder Räuber und Gendarm. Dabei gibt es 2 Motivgruppen: Handlungsmotiv: Charaktermotiv: Entwicklung einer Situation, z.B. der Ausbruch aus dem Alltag. Entwicklung eines Typen, z.B. das Verhalten von Gesellschaftlichen Aussenseitern. Hauptfrage: Worum geht es in dem Text? Handlung Wenn ein Autor einen Text verfasst, so bearbeitet er darin einen Stoff, eine Handlung. Dieser Stoff kann aus der Wirklichkeit wie auch frei erfunden sein. Die Aufeinanderfolge des Gesamtgeschehens wird als Handlung bezeichnet. Man unterscheidet die Haupthandlung und die Nebenhandlung. Die Haupthandlung behandelt die wesentlichen Geschehnisse und Konflikte, die Nebenhandlung dient vor allem der Ausschmückung des Textes. Hauptfrage: Was passiert im Text? Personenkonzeption Alle vorkommenden Figuren (die Figur kann auch ein Tier oder eine Pflanze sein) in einem Text werden vom Autor explizit (direkte Charakteristik) oder implizit (indirekte Charakteristik) mit Eigenschaften versehen. Dabei werden die Hauptfiguren, die Protagonisten, sorgfältiger konzipiert und geplant als die Nebenfiguren. Hauptfrage: Welche Figuren kommen vor und welche Eigenschaften haben sie? Fragenkatalog für jede Figur: Von welchen Handlungen und Handlungsmotiven lässt Sie sich leiten? Handelt sie rational oder irrational, objektiv oder emotional? Seite 3 Thomas Candrian Wie spricht sie? Wie kommuniziert sie nonverbal? Welche Ziele verfolgt sie? Welche Interessen hat sie, welche Vorlieben, Abneigungen? Agiert oder Reagiert die Figur während der Handlung? Wie entwickelt sich die Figur während der Handlung? Ist sie eindeutig oder nicht genau bestimmbar (gut/böse, Absichten)? Woher kommt die Figur, was für Rechte und Pflichten obliegen ihr? Personenkonstellation Die Personen, welche in einem Text vorkommen befinden sich in einer bestimmen Beziehung zueinander. Diese können sowohl emotional (Mann und Frau) als auch materiell (arm und reich) begründet sein. Die Personenkonstellation lässt sich oft sehr gut in einer Grafik darstellen. Hauptfrage: Welche Beziehung haben die Figuren zueinander? Fragenkatalog für jede Figur: Über welche sozialen Bindungen verfügt Sie? Wie reagieren andere Figuren auf sie? Wie reagiert sie auf andere Figuren? Ursachen? Wie sieht sie sich selbst? Wie wird sie von anderen gesehen? Zeit In einem Text lässt sich die Zeit in vielfacher Hinsicht untersuchen. Je nach Text sind dabei verschiedene Aspekte wichtig. Erzählte Zeit Die Erzählte Zeit ist die Zeit, in welcher die Geschichte spielt. Hauptfrage: Wann spielt die Geschichte? Fragenkatalog: In welcher historischen Zeit (Jahr) spielt die Geschichte? Gibt es Hinweise auf den genauen Zeitpunkt? (Jahreszeit, Wochentag, Monat, Tageszeit)? Über welchen Zeitraum erstreckt sich das Geschehen? Hat der gewählte Zeitpunkt eine Bedeutung? (Winter = Kälte, 1940 = Kriegsjahre) Erzählzeit Unter Erzählzeit versteht man die Zeit, die der Leser braucht, um den Text zu lesen. Diese kann sich in einem Verhältnis zur erzählten Zeit befinden oder nicht. Dieses Verhältnis nennt man auch Erzähltempo. Einige Möglichkeiten: Zeitraffer: Zeitsprung: Die Zeit in der Geschichte vergeht viel schneller (z.B. „Er schlief bis um 11 Uhr“). Extreme Art von Zeitraffer (z.B. „50 Jahre später“). Seite 4 Thomas Candrian Zeitdeckung: Zeitdehnung: Die Zeit vergeht in der Geschichte (annähernd) gleich schnell wie in Realität (z.B. während eines Gesprächs). Die Geschehnisse weniger Sekunden oder Minuten dauern sehr lange (Zeitlupe). Daneben gibt es noch 3 spezielle Formen der Zeiteinteilung: Rückblende: Es wird ein Geschehnis in der Vergangenheit erklärt. Dies wird oft zum Erklären von gegenwärtigen Ereignissen verwendet. Vorausblende: Der Erzähler präsentiert ein Ereignis, welches erst später geschieht. Dies dient dazu, die Spannung zu erhöhen. Zeitsynchron: Es laufen mehrerer Ereignisse gleichzeitig (an verschiedenen Orten) ab. Hauptfrage: Wie schnell vergeht die Zeit in der Geschichte? Fragenkatalog: Ist die Zeit linear? Gibt es Zeitsprünge, Rückblenden, Vorausblenden? Ändert sich das Erzähltempo? Wieso? Raum Jede Geschichte handelt in einem bestimmten Raum. Dieser lässt sich physisch als Ort der Handlung als auch psychisch als abstrakte, emotionale Umgebung beschreiben. Physischer Raum Der physische Raum definiert den Ort, an welchem die Handlung spielt. Dies kann ein Zimmer sein wie auch eine Wiese. Er muss nicht physisch begrenzt sein, hat aber immer ein zentrales Element (Bett im Zimmer, das Gras auf der Wiese). Hauptfrage: Wo genau spielt die Geschichte? Fragenkatalog für jeden Schauplatz: Wie ist der Ort aufgebaut? Was für Objekte befinden sich dort? Was für eine Bedeutung haben die Objekte? Was wird versucht darzustellen? Wieso hat der Autor genau diesen Ort ausgewählt? Psychischer Raum Der abstrakte Raum lässt sich ebenfalls in Kategorien einteilen. Meistens lassen sich durch Änderung der Sichtweise mehrere Raumtypen zuordnen. Stimmungsraum: Der Raum und/oder die Elemente im Raum erzeugen eine Stimmung. Die Figuren werden davon beeinflusst (Gefühle, Interaktion) (z.B. Verlies in einer Burg, im Wald). Anschauungsraum: Ein eher statisch wirkender Grossraum, der der Übersicht dient. Seite 5 Thomas Candrian Perspektivraum: Kontrastraum: Symbolraum: Raum und Objekte werden von einer Figur (aus dessen Perspektive) wahrgenommen. Der Raum erscheint bekannt/fremd, freundlich/feindlich. Die verschiedenen Räume werden einander gegenübergestellt, dadurch entstehen Gegensätze und es kristallisieren sich Unterschiede aus. Der Raum und dessen Objekte haben eine tiefere Bedeutung als Symbole (z.B. Unglücksorte). Hauptfrage: Was für eine Wirkung spielt (je)der Raum ? Millieu Das Millieu erweitert den Raum um unsichtbare, aber einflussnehmende Komponenten. Dabei werden gewisse Bedingungen vorgegeben, manchmal ohne sie explizit zu nennen. Dabei erklärt das Millieu die Situation, welche im Raum und drumherum herrscht, sowie die Situation in der Welt, in welcher sich der Raum befindet. Das Millieu belibt üblicherweise während der ganzen Geschichte dasselbe (z.B. Krieg, Gesellschaft) Hauptfrage: Was für einen Einfluss haben nicht sichtbare Komponenten? Fragenkatalog: Welchen Einfluss haben die restlichen Figuren auf den Ort? Welchen Einfluss haben nicht genannte Figuren (Gesellschaft, Besitzer)? Wie sind die wirtschaftlichen Bedingungen zu der Zeit? Was für eine Stimmung herrscht? Ist es ein bestimmtes Zeitalter? Seite 6 Thomas Candrian Formanalyse Modell literarischen Erzählens Der Autor erschafft sich einen Erzähler, der die Geschichte einer gedachte Leserschaft erzählt. Die Anregung für seine Geschichte ist ein reales Ereignis, selbst erlebt oder aus einer Quelle, oder auch eine Fiktion. Die Fiktion kann wiederum auch selbst erdacht oder von anderen übernommen sein. Hauptfrage: Woher hat der Autor die Anregung? Erzählsituation und Erzählperspektive Mit Erzählsituation ist die Erzählhaltung gemeint, von der aus die Geschichte dem Leser mitgeteilt wird. Es lassen sich 3 verschiedene Erzählsituationen zuordnen: Auktoriale Erzählsituation: Der Erzähler gehört nicht zur Geschichte, sondern tritt als Urheber und Vermittler auf. Er ist "allwissend", er kann mehrere gleichzeitig geschehende Handlungen an verschiedenen Orten schildern. Er weiss generell mehr und seine Aussagen sind wahr und glaubhaft. In erzählten Textstellen ist die 3. Person vorherrschend. Personale Erzählsituation: Es ist keine klare Erzählerfigur zu erkennen. Der Leser hat den Eindruck, er befinde sich beim Geschehen und sehe Vorgänge aus der Sicht einer beteiligten Figur (der Reflektorfigur). Es wird nur das erzählt, was geschieht oder was die Figur denkt oder tut. Ich-Erzählsituation: Die erzählende Figur ist mit der Figur in der Erzählung identisch. Das erzählende Ich ist meist jedoch die erfahrenere Version des erlebende Ichs. Der Erzähler hat keine kritische Distanz zur Figur, was allerdings die Identifikation mit der Figur erleichtert. Eine seltene Unterart ist die Wir-Erzählsituation, in der nicht die Gedanken eines einzelnen, sondern die einer ganzen Gruppe dargestellt werden. Hauptfrage: Wer erzählt die Geschichte? Es lassen sich 2 Perspektiven unterscheiden: Die Innenperspektive und die Aussenperspektive. Bewegt sich die der Erzähler räumlich und zeitlich innerhalb der Geschichte, so wird dies Innenperspektive genannt. Ist der Erzähler jedoch ausserhalb der Welt und der Figuren, so wird von Aussenperspektive gesprochen. In moderneren Texten können verschiedene Erzählsituationen und die Erzählperspektiven innerhalb eines Textes nebeneinander vorkommen. Hauptfrage: Wo befindet sich der Erzähler? Seite 7 Thomas Candrian Darbietungsform Die Grundform des Erzählens ist der Erzählbericht - Der Erzähler beschreibt die Dinge und Geschehnisse. Dazwischen kann er auch Reflexionen und Kommentare abgeben. Der Erzähler wird aber auch seine Figuren zu Wort kommen lassen, entweder in der direkten Rede ("Hallo Vater!") als kleines Drama oder in der indirekten Rede, (Er sagte dass es ihm nicht behagte.) in denen er selbst mehr hervortritt. Werden die Gedanken, Empfindungen und Wahrnehmungen einer Figur ungefiltert wiedergegeben, spricht man von Bewusstseinsstrom. Geschieht das in der Ich-Form, so wird es innerer Monolog genannt ("So kann ich schneller zum Ziel kommen", dachte er). Geschieht das in der Er/Sie-Form wird dies erlebte Rede genannt (Draussen ist es schon dunkel. Verdammt, dann wird es kalt sein, und ich muss schon wieder die blöde Jacke anziehen.). Es gibt noch die Spezialform des inneren Monologs in der Du-Form (Du muss jetzt aufstehen. Niemand ist da. Niemand kann dir helfen.). Hauptfrage: Spricht die Figur oder der Erzähler? Wie wird gesprochen? Aufbau Der Aufbau der Geschichte beschreibt die wesentlichen Eigenschaften des erzählten Sitzation. Es stellt sich die Frage, ob der Leser in die Geschichte herangeführt wird oder in das kalte Wasser springen muss. Bleibt das Ende offen oder ist die Geschichte abgeschlossen? Wichtig ist zu erfahren, wie die Geschichte beginnt und endet, ob sie chronologisch oder springend erzählt wird und wie die Spannung steigt und fällt. Aufbauprinzipien: Wiederholung von Geschehnisabläufen Steigerungen von Handlungen Kontrast zwischen Vorgängen Aufbautechniken: Rahmenhandlung Montage Spannungskurve Spnnungserzeugung Spannungssteigerung Spanungsverlängerung (retardierendes Moment) Spannuzngshöhepunkt Spannungslösung Hauptfrage: Wie wird der Leser durch die Geschichte geführt? Fragenkatalog: Wie ist der Anfang des Textes gestaltet, wie ist der Schluss? Wie ist die Handlung geordnet, gibt es Ort- oder Zeitsprünge (Kontinuität / Diskontinuität, Rückblenden / Vorausblenden)? Gibt es Wiederholungen, Zusammenfassungen? Wirken Handlungsstränge als Kontrast, Gibt es einen roten Faden? Wie wird Spannung erzeugt, aufgebaut, verzögert, gelöst? Seite 8 Thomas Candrian Stilistik Die Analyse ist unvollständig, wenn wir uns nicht auch mit den sprachlichen und stilistischen Merkmalen auseinandersetzen. Dabei können folgende Eigenschaften analysiert werden: Text Satz Wort Grammatik Satz Die syntaktische Struktur eines Satzes kann einfach oder komplex sein. Dabei genügt es nicht, festzustellen dass lange oder kurze Sätze benutzt werden. Folgende Liste enthält Anhaltspunkte für die zunehmende Komplexität von Sätzen: Worte Satzfragmente kurze Hauptsätze Kurze Satzreihen und Satzgefüge Lange Satzreihen und Satzgefüge Schachtelsätze Um die Merkmale des Satzbaus zu bestimmen nilf folgendes Vorgehen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Grobe Einordnung in obiges Raster Einordnung erklären/begründen Beispiele geben Besonderheiten aufzeigen Wirkung beschreiben Absicht des Verfassers untersuchen Hauptfrage: Wie sind die Sätze aufgebaut und wieso? Wortwahl Die Aussage eines Wortes ist in der Regel nicht eindeutig. Ein Wort kann verschiedene Bedeutungen haben, und jede dieser Bedeutung kann je nach Zeit, Person oder Ort wiederum verschiedene Farben haben. Hauptfrage: Wieso hat der Autor genau diese Worte ausgewählt? Stilmittel Stilmittel sind Hilfsmittel, um den Text mit einer weiteren Bedeutung aufzuwerten oder eine versteckte zweite Bedeutung in den Text zu legen. Dabei hat die Wortwahl grossen Einfluss Stilmittel sind Versinnbildlichungen, bezeichnen also das Zeichnen eines Bildes zu einem Sinn. Dabei können wiederum einzelne Worte benutzt werden (Stubenhocker) oder auch kurze Satzfragmente oder Sätze (Durch die Blume sprechen, fleissiges Bienlein). Seite 9 Thomas Candrian Aus den Adjektiven und/oder der Kombination von 2 oder mehr Worten lassen sich spezielle Bedeutungen, ja sogar ganze Romane in ein einziges Wort verpacken (Konfektionskrigerdenkmal). Man kann Unterscheiden zwischen Klangfiguren Wortfiguren Satzfiguren Gedankenfiguren Die Identifizierung von rhetorischen Mitteln erfolgt nicht um ihrer selbst willen, sondern um die Funktion und die Wirkung der Mittel aufzuzeigen oder zu erkennen. Es gibt mehrere Hundert Stilmittel, von denen man die Wichtigsten kennen sollte: Allegorie Alliteration Analogie Anapher Anspielung Antithese Correctio Ellipse Epipher Euphemismus Hyperbel Ironie (Anti)Klimax Metapher Metonymie Neologismus Onomatopoesie Oxymeron Paralypse Parallelismus Paranomasie Periphrase Personifikation Polemik Pleonasmus Rhetorische Frage Sardonismus Sarkasmus Symbol Tautologie Vergleich Zynik Amor für Liebe Veni vidi vici Konkrete Darstellung Wiederholung von Buchstaben oder Silben Identischer Umstand mehrfache Wiederholung eines Wortes am Anfang Milchmädchenrechnung Verkappte Hinweis auf Personen oder Begebenheiten Feuer und Wasser Gegensatz Er war gut, ja genial Verbesserung eines zu schwachen Ausdrucks Auslassung von Worten, die einfach einsetzbar sind. Wiederholung von Wörtern Heimgang für Tod Beschönigung starke Übertreibung / Untertreibung unwahre Behauptung, das Gegenteil des gemeinten Freund - Engel - Gott Stufenweise Steigerung / Verschlechterung messerscharfer Verstand Bedeutungsübertragung Autor für Werk Wortersetzung Wortneuschöpfung schnarch Lautmalerei beredetes Schweigen sich ausschliessende Gegensätze Ganz zu schweigen, dass … Etwas durch nichtauslassen auszulassen Ich ess Bein, du trinkst Wein Wiederholung gleicher Syntax Lieber arm dran als Arm ab Wortspiel durch Verwendung ähnlicher (gleicher) Wörter Das land wo der Honig fliesst Umschreibung Sensemann Vermenschlichung Unsachlicher Meinungsstreit der weisse Schimmel Wiederholung eines Merkmals des Bezugswortes Ist der Papst katholisch scheinbare Frage, bei der jeder die Antwort kennt Lachen bei eigenem Schmerz Schlaf nicht zu lange (zum Toten) Form von Ironie, allerdings gemeiner Taube Ein Objekt gilt als Symbol für etwas anderes Nie und nimmer Wiederholung eines Begriffs in 2 verschieden Worten stark wie ein Bär Vergleich zweier Dinge Geh sterben Stark verletzende Aussage Hauptfrage: Benutzt der Autor rhetorische Stilmittel? Seite 10 Thomas Candrian Stilebenen Die Art und Weise, wie sich jemand ausdrückt lässt auf manches schliessen: Soziale Herkunft, Bildung, Charakter. Die Stilebenen lassen sich grob einteilen: gehobene Sprache Standardsprache Umgangssprache Vulgärsprache Auch lassen sich andere Stilebenen ableiten: Anglizismus Jugendsprache Neologismus etc. Hauptfrage: Wie spricht der Erzähler, wie die Figuren? Grammatikalische Besonderheiten Ei Text sollte auch auf grammatische und orthografische Merkmale hin untersucht werden. Am ergiebigsten sind Verben: Zeitform Modus Genus Auch andere Wortarten sollen untersucht werden. Genitivform Akjektive Spezielle Steigerungsformen Hauptfrage: Was fällt an der Grammatik auf? Seite 11 Thomas Candrian Gesamtanalyse Um eine Text gesamthaft zu verstehen ist eine Analyse nötig. Zuerst wir der Inhalt analysiert (siehe Inhaltsanalyse). Danach wird die Form des Textes erfasst (siehe Formanalyse). Wurden diese Dinge umfassend erklärt, folgt die Interpretation. Unter Textinterpretation versteht man den über die bloße Textbeschreibung hinausgehenden Versuch, Wirkungsabsichten und (evtl. auch nicht beabsichtigte) Wirkungen eines Textes zu erschließen. Üblicherweise wird in der Schule folgendes Schema angewandt: 1. Einleitung: Der Inhalt, Autor des Textes, das Erscheinungsjahr und die Wirkungsabsichten des Textes werden in einem einzigen Satz, manchmal auch zweien, wiedergegeben. 2. Inhaltsangabe: Der Inhalt des Textes wird verkürzt wiedergegeben. Dabei wird weniger auf Details geachtet; wichtiger ist der Verlauf der Erzählung, die wichtigsten Charaktere und die wesentlichen Ereignisse. 3. Interpretationshypothese: Sie soll das eigene Textverständnis erklären und kurz skizzieren, welches Ziel die Interpretation hat. 4. Formale Analyse: Der Text wird vor allem auf Besonderheiten der Wortwahl, Formen des Satzbaus und der Satzverknüpfungen und auf sprachliche Bilder hin analysiert. Der Text wird entsprechend der Interpretationshypothese gedeutet. Wichtig sind dabei Zitate entscheidender Textstellen, welche die Hypothese belegen. Auch auf sprachliche Stilmittel kann hingewiesen werden. 5. Interpretation: 6. Schluss: Der Schluss besteht meist aus einer zusammenfassenden Bewertung der eigenen Hypothese, um sie nochmals zu bekräftigen. Seite 12 Thomas Candrian Quellen Unterrichtsstoff Deutsch, Kaspar Friederike, 2008 Wikipedia, die freie Enzyklopädie Seite 13