Exzerpt über Andreas Mohrs : Einstimmen in die Möglichkeit des Singens Vortrag beim 11.Kongress des Bundesverbandes deutscher Gesangspädagogik vom 9. bis 11. April 1999 in Freiburg i. Br. 1.Einführung Seite 1 „Einstimmen in die Möglichkeiten des Singens – das möchte ausdrücken: Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, „einstimmen“ zu können – sich „einstimmen“ zu lassen, also selbst erfahren zu dürfen, was Stimme ist, wie sie benutzbar ist und welche Möglichkeiten sie birgt.“ 1.Einführung Seite 1 „Wir müssen ja leider feststellen, dass die Singleistungen von Kindern heute vielerlei Anlass zur Besorgnis auslösen, wenn wir denn Singen als eine menschliche Fähigkeit ansehen, die es zu fördern gilt.“ c.) Entwicklung gesungener Töne Seite 2 2.Umfang der Kinderstimme: 5.Stadium Seite 3 Nun tritt zu diesen Klang -möglichkeiten das Aushalten längerer gleich bleibender Töne hinzu sowie ein verstärktes Interesse an Melodieverläufen. Jetzt kommt es wieder verstärkt zur Benutzung aller Lagen des Instruments, und hierbei sind es besonders die lauten, lang ausgehaltenen, hohen Töne, die dem Kind Freude machen. Vor der Pubertät erreicht die Kinderstimme ihren größten Umfang. Von der Mitte der kleinen Oktave (ca. f0) bis ca. c3 kann die Stimme in Liedern reichen. Darüber sind auch Töne bis in die viergestrichene Oktave möglich. 2.Umfang der Kinderstimme: 5.Stadium II Seite 3/4 Kira Schinko In der Pubertät verlieren die Jungen mutationsbedingt die Lust am Singen und werden auch nach Abschluss des Stimmbruchs die Singstimme nicht wieder benutzen. -1- Die Meinung die Herr Mohr hier vertritt entspricht genau meiner Meinung. Kinder sollen weinen, schreien, singen, sich austoben können und nicht immer durch Regeln und Vorschriften in ihrer Entwicklung beengt werden. Man könnte jetzt glauben ich sei für eine anti-autoritäre Erziehung ganz und gar nicht. Regeln gehören zum Leben dazu, jedoch sollte auch ein Kind Recht haben, Erfahrungen aller Art zu machen. Auch wenn dieses bedeutet, dass es ab und zu ein wenig lauter wird. Wenn man mich vor dem Lesen des Textes gefragt hätte, wie ich die momentane Situation des „Singens“ in Österreich (Deutschland) einschätze, hätte meine Antwort ziemlich naiv gewirkt. Ich habe wirklich nicht gedacht, dass es so schlimm um unsere Sing-Nation steht. Da rund um mich viel mehr musikalische Personen als unmusikalische sind, hab ich diese Entwicklung nicht so mitbekommen. Für mich ist das Singen und Musizieren etwas ganz selbstverständliches. Wenn ich zurückdenke an meine Schwester wie sie noch klein war, fällt mir ein, dass sie solche langen Töne geliebt hat. Wenn sie im Kinderwagen gesessen ist, hat sie ganz laut und hoch „AHHHHHH“ gesagt. Stundenlang. Mich hat das wirklich genervt, doch dank dem Text weiß ich jetzt wozu das wichtig war. Diesem Aspekt kann ich nur teilweise zustimmen da ich selbst jahrelang im Chor gesungen habe. Meine Kollegen und ich konnten mit Sicherheit nicht „bis in die viergestrichene Oktave“ singen. Es wäre gut, einmal ein lebendiges Beispiel (irgendein Kind) so singen zu hören um meinem Zweifel entgegen zu wirken. Meines Erachtens wird gerade in der Pubertät das Interesse für Musik größer. Fast alle Bands die ich kenne (keine HitGiganten, eher Hobby Bands) wurden in der Pubertät gegründet. Gerade Jungs wollen etwas aufbauen (was ihnen keiner wegnehmen kann) mit dem sie sich beweisen/präsentieren können. Und was gibt es cooleres als mit rauchiger Stimme (meist wegen des Stimmbruchs) rockige Lieder zu singen, und so haufenweise V1A2 Didaktik Musik Exzerpt über Andreas Mohrs : Einstimmen in die Möglichkeit des Singens Vortrag beim 11.Kongress des Bundesverbandes deutscher Gesangspädagogik vom 9. bis 11. April 1999 in Freiburg i. Br. Mädchen beeindrucken? 2.Umfang der Kinderstimme: Seite 4 3.Hinderungen Seite 4 3.Hinderungen Seite 4 3.Hinderungen Seite 5 3.Hinderungen: a.) Kindergarten Seite 5 Erst viel später – oft erst nach Jahrzehnten – hören wir von solcherart „aphon“ gewordenen Erwachsenen, dass ihnen etwas fehlt; oder dass sie gerne in einem Chor mitsingen würden, wenn sie nur singen könnten. Die Jahrzehnte mangelnden Stimmtrainings aufholen zu können, erweist sich häufig als hoffnungslos. „Bei der kindlichen Erprobung Frequenzfixierter Töne in der nachsprachlichen Entwicklungsphase sind wir längst nicht so bereit, die Klangexperimente der Kinder zu dulden oder gar zu befördern. Im Gegenteil: hier setzen die ersten wirklich nachhaltigen Restriktionen ein. „Nicht so laut“, „nicht so hoch“, „nicht so schrill“, „grill nicht so“, „jetzt sei mal leise“, solche und ähnliche Abmahnungen hören Kinder in dieser Phase häufig. So werden Kinder daran gehindert, die natürlichen Fähigkeiten des GesamtStimmumfangs zu erproben und zu trainieren und weisen bereits ein Erfahrungsund Trainingsdefizit.“ „Weitere Hinderungen stellen natürlich jene Elternhäuser dar, in denen mit den Kindern keine oder nur sehr wenige Lieder gesungen werden. Der angeborene Trieb, das Instrument kennen zu lernen, verpufft im Leeren,da dem Kennen lernen keine Anwendung folgt.“ „Am Ende des ersten Lebensjahrs ist der gesamte Stimmumfang vorhanden, – wie wir gesehen haben, ist das ein immens großer Umfang – und Ende des dritten Lebensjahres kann dieser Stimmumfang auch bereits weitgehend erprobt sein.“ „Tatsache ist, daß Erzieherinnen und Erzieher fast flächendeckend über keinerlei Anleitung zum Singen mit Kindern verfügen; sie erfahren in ihrer Ausbildung nichts darüber und sind beim Singen mit den ihnen anvertrauten Kindern allein auf ihre eigenen Singerfahrungen Kira Schinko -2- Hier stimme ich Herrn Mohr 100% zu. Alles was man falsch gelernt hat wird im Alter noch viel schwieriger auszubessern. Gott sei Dank hat man erkannt, dass sich vieles ändern muss (sollte) um Singen wieder als „natürliche Fähigkeit“ ,die jeder beherrschen kann, zu sehen. Dazu fällt mir ein konkretes Beispiel ein Roland aus meiner Volksschule. Unsere Lehrerin hat ihn aufgefordert uns ein Lied vorzutragen. Okay, Roland war vielleicht nicht der beste Sänger, aber er hat sich sichtlich bemüht. Als er zu singen begann, und noch bevor er den Refrain gesungen hat, stoppte ihn die Lehrerin. „Hör auf, da platz mir ja mein Trommelfell, so ein Katzengejammer ist das!“ Und das soll eine Motivation für das Singen sein? Man kann sich von solch negativen Beispielen nur mitnehmen, viel sensibler auf Kinder zu reagieren. Auch wenn es für einen falsch klingt sollte das Kind loben. Macht man ein Kleinkind fertig weil es ein Wort falsch ausgesprochen hat? Oder freut man sich einfach, dass es spricht? Meiner Meinung nach, kann man gerade solche Eltern nicht verurteilen. Wie sollen sie es denn besser machen, wenn sie es nicht besser gelernt haben? Ich denken, dass die Mehrheit der „Nicht-Singenden“ Eltern selbst als Kind nicht viel singen durften. Jedoch gibt es sicher Eltern deren Interessen einfach wo anders liegen, in Dingen die sie einfach besser können. Ein Vater der selbst viel Fußball spielt und nicht singen kann, wird mit seinen Kindern eher ersteres dem anderen vorziehen. Die Information aus diesem Abschnitt ist völlig neu für mich. Ich dachte, dass sich die Entwicklung des Stimmumfangs über die ersten 5-6 Jahre hinauszieht. Für mich bedeutet das jetzt, dass man schon wesentlich früher anfangen muss Kinder zu fördern. Da ich keine Bakip besucht habe, kann ich hier nicht urteilen, ob Herr Mohr Recht hat. Ich denke, dass wenn die Ausbildung zum/zur Erzieher/Erzieherinnen tärzer wäre, würde man sicher mehr Zeit einplanen/haben um sich genauer mit V1A2 Didaktik Musik Exzerpt über Andreas Mohrs : Einstimmen in die Möglichkeit des Singens Vortrag beim 11.Kongress des Bundesverbandes deutscher Gesangspädagogik vom 9. bis 11. April 1999 in Freiburg i. Br. angewiesen.“ diesem Thema zu beschäftigen. 3.Hinderungen: Falsche Vorbilderschlechte Beispiele Seite 6 3.Hinderungen: Falsche Vorbilderschlechte Beispiele Seite 7 3. Hinderungen: Falsche Vorbilderschlechte Beispiele Seite 7 4.Was ist zu tun: Seite 9 „Das Singen in der Schule, in der Kinderkirche, im Familien- gottesdienst, das Mitsingen mit CD und Musikkassette, in aller Regel ist dies ein Singen in zu tiefer Lage und in zu lauter, zu reibender, zu aggressiver Stimmgebung.“ „Das Mitsingen mit der CD, dem Videoclip, der Hörspielkassette, dem Fernsehprogramm hat das Singen in der häuslichen Lebensgemeinschaft weitgehend abgelöst. Darüber hinaus findet Singen heute weniger spontan statt,…“ Auch die Musik, die gesungen wird, hat sich gewandelt. Das Volkslied ist seit der Zeit des Missbrauchs im Nationalsozialismus noch nicht wieder auferstanden – wird es vielleicht auch nicht wieder – trotz aller Bemühungen in den Lehrplänen der Schulen. Aber auch in der Grundschule steht es durchaus nicht zum Besten. Natürlich gibt es in der Grund –schullehrerausbildung das Haupt- oder Beifach Musik, es gibt also hauptamtlich ausgebildete Musiklehrer für den Grund -schulbereich. Aber dies führt ja genau dazu, dass alle anderen Grundschullehrer nun gar nichts mehr erfahren über das Singen mit Kindern. Kira Schinko -3- Eigentlich müsste man ja schon dem Komponisten von Kinderliedern Bescheid treten, sich mehr Gedanken bei seiner Arbeit zu machen. Ich glaube, dass man heutzutage viel weniger Zeit hat, sich intensiv mit „Singen“ zu beschäftigen. Dadurch, dass viele Mütter arbeiten gehen (um sich überhaupt das Leben als Familie leisten zu können) ist die Zeit für solche Rituale zu kurz geworden. Mir ist es lieber, die Kinder singen mit CD als sie singen überhaupt nicht. Hier stimme ich Herrn Mohr nicht wirklich zu. Wenn ich mein „Sim sala Sing“ aufschlage finde ich genug alte Volkslieder. Manche Volkslieder passen einfach nicht mehr zu unserem Zeitalter, sie sind einfach überaltert. Als Lehrerin sollte man eine guten Mix zwischen Tradition und Modern finden, um Kinder für das Singen zu begeistern. Das was ich bis jetzt mitbekommen habe von unserem Musikunterricht steht ganz im Gegensatz zu dem was Herr M. hier sagt. . Wenn das Singen nicht so wichtig wäre, hätten wir kein eigenes Fach mit Prüfung, oder? Wenn alle Lehrerinnen einen MusikUnterricht alla „PADL“ haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie so schlecht sind. Wie gut jemand dann wirklich ist, liegt daran, wie interessiert und begeistert er selbst an der Materie ist. Mein Ziel ist es im Musikunterricht so viel wie möglich mitzunehmen um all diesen Problemen in Zukunft Parade stehen zu können. V1A2 Didaktik Musik