Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 1 Kolumnentitel: SELBSTKONZEPT UND ANGST-LEISTUNG-RELATION Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation in Eignungsuntersuchungen der Agentur für Arbeit: Eine Studie zum Defizit-Modell der Testangst Norbert Rohweder Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Elmshorn Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 2 Zusammenfassung Ausgehend vom Defizit-Modell der Testangst, wonach eine negative AngstLeistung-Relation aus erlebter Inkompetenz während der Testbearbeitung resultiert, wird die Bedeutung des Selbstkonzepts untersucht. Angenommen wird, dass Besorgtheit als maßgebliche Komponente der Testangstreaktion dann prägnanter vorhergesagt werden kann, wenn neben der Testleistung auch das Selbstkonzept der Begabung erhoben wird. Im Rahmen von psychologischen Berufseignungsuntersuchungen wurden im Zusammenhang mit einem reasoningTest (Raven SPM) die Angstreaktionen von N = 279 Untersuchungsteilnehmern erfasst sowie vorher Eigenschaftsangst und aufgabenspezifisches Selbstkonzept der Begabung. Mithilfe einer hierarchischen Regressionsanalyse konnte gezeigt werden, dass die Interaktion zwischen Selbstkonzept und Testleistung nach Eigenschaftsangst und Selbstkonzept tatsächlich als ein bedeutsamer Prädiktor für die Besorgtheitsreaktion anzusehen ist und mehr an Varianz aufklärt als die Leistungsvariable allein. Erklärungsmöglichkeiten liegen in der Spezifität der Testsituation. Schlagwörter: Testangst – Selbstkonzept – Angst-Leistung-Relation Defizit-Modell – Eignungsuntersuchung Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 3 Self-concept and anxiety-performance-relation in ability testing situations at local employment offices: A study concerning the deficitmodel of test anxiety Abstract Regarding the negative anxiety-performance relation as a consequence following the perception of one`s deficits during a test situation (deficit-model), the meaninig of self-concept is investigated. It is supposed, that worry, building the central component of test anxiety, can be predicted much better by measuring academic self-concept as well as test performance. N = 279 subjects undergoing psychological ability testings at local employment offices were collected with respect to trait anxiety, academic self-concept and test anxiety. Performance was measured by a computerized version of the Standard Progressive Matrices SPM. Results of stepwise regression analysis show the interaction between academic self-concept and performance accounting for more of the worry variance as performance only. Beyond trait anxiety and academic selfconcept the interaction term is seen as an important predictor of the worry reaction. Reasons could be found in the specifity of the given test situation. Key words: Test anxiety – self-concept – anxiety-performance-relation – deficit-model - ability testing Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 4 Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation in Eignungsuntersuchungen der Agentur für Arbeit: Eine Studie zum Defizit-Modell der Testangst Einleitung Ziel dieser Studie ist es, in der Untersuchungspraxis des Psychologischen Dienstes der Bundesagentur für Arbeit weitere Hinweise für die Angst-Leistung-Relation und deren Zustandekommen in prüfungsähnlichen Situationen zu gewinnen. Die Relevanz einer solchen Studie erklärt sich in praktischer Hinsicht daraus, dass der Psychologische Dienst (PD) der Bundesagentur für Arbeit (BA) nahezu tagtäglich mit Testsituationen betraut ist und die sogenannte Psychologische Eignungsuntersuchung (PEU) den meist wesentlichen Bestandteil arbeitsagenturpsychologischer Tätigkeit darstellt (vgl. Eckhard & Hilke, 1994), andererseits die Thematik der Test- oder Prüfungsangst in der fachlichen Diskussion eher hintergründig behandelt wird. Zwar stellt die PEU im eigentlichen Sinne keine Prüfungssituation dar, soll doch schließlich die PEU im Sinne einer Statusdiagnostik eine ziemlich unverfälschte Momentaufnahme der individuellen intellektuellen Leistungsfähigkeit liefern, die dann Grundlage für weitere berufsbezogene (Förder-) Maßnahmen oder Beratungen sein soll. Der Stellenwert der PEU als Beratungshilfe und nicht als Prüfung wird schon betont, findet sich in der individuellen Rekonstruktion auf seiten der Untersuchungsteilnehmer aber oft nicht wieder. Von den betroffenen Teilnehmern selbst wird die PEU häufig als Prüfung angesehen. Eine Anfälligkeit der PEU für Testangst ergibt sich hieraus unmittelbar, zumal bei der Entstehung von Testangst weniger die objektive Situation als vielmehr die subjektive Bewertung der Situation zentrale Bedeutung hat: Im Gegensatz zu den früheren psychodynamischen Modellen und behavioralen Betrachtungen sind es die neueren kognitiven Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 5 Theorien, die die aktive gedankliche Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt in den Vordergrund stellen (Spielberger, 1975; Spielberger und Vagg, 1995). Im strengen Sinne erfüllt die PEU sogar die Kriterien einer „klassischen Prüfungssituation”, die Wine (1982) zufolge durch die Bewertung der Leistung einer Person und/oder durch die Bewertung der Person selbst gekennzeichnet ist. Das Erleben einer Selbstwertbedrohung (im Sinne von Spielberger, 1972; etwa: „Man wird heute sehen, wie unbegabt ich bin.”) ebenso wie die Befürchtung negativer praktischer Konsequenzen im Falle eines schlechten Abschneidens (etwa: „Die Umschulung zum Bürokaufmann wird man wohl nicht genehmigen.”) mag für die Entstehung von Testangst in der PEU zentral bedeutsam sein. In methodischer Hinsicht erscheint eine Untersuchung „im Felde” für die Erforschung der Angst-Leistung-Beziehung dabei generell als günstig. Lazarus und Launier (1979) plädieren dafür, Fragestellungen aus dem Bereich der Angstforschung grundsätzlich im Rahmen von Feldstudien zu untersuchen. In der Laborsituation wissen die Untersuchungsteilnehmer in aller Regel, daß ihnen keine ernstlichen Konsequenzen drohen (Lazarus & Opton, 1966). Sieber (1980) argumentiert, daß Laboraufgaben keine geeigneten Stimuli zur Auslösung von Testangst darstellen, zumal die Untersuchungsteilnehmer dieses Material häufig auch als nur wenig realitätsnah identifizieren und sich deshalb nicht mehr spontan verhalten bzw. zu Verfälschungen tendieren. In theoretischer Hinsicht erscheint eine Übertragung von Ergebnissen der Test- und Leistungsangstforschung aus anderen Bereichen der Pädagogischen Psychologie oder der Angewandten Psychologie (Schule, Universität, Leistungssport) nur bedingt möglich, da die PEU zu den Prüfungssituationen der bezeichneten Bereiche einige wesentliche Unterschiede aufweist, etwa was die Transparenz und damit die Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 6 Möglichkeit zum Einüben ihrer Inhalte und Bestandteile betrifft. Zwar bekommen alle PEU-Teilnehmer schon mit ihrer Einladung ein Informationsheft zugeschickt, das über die Hintergründe und Abläufe der Untersuchung aufklärt und auch einige Beispielaufgaben aus Tests der PEU enthält, jedoch sind diese keineswegs so repräsentativ und ausführlich, dass sie eine gezielte Vorbereitung auf die PEU erlauben bzw. möglich machen sollen. Im Grunde besitzt die PEU für die allermeisten Teilnehmer Einmaligkeitscharakter, d.h. gerechnet für einen Zeitraum von fünf Jahren liegt die Häufigkeit von Untersuchungswiederholungen unter fünf Prozent. Eher ist im Hinblick auf diese Charakteristika der PEU eine Ähnlichkeit zur Medizinisch-Psychologischen Fahreignungsuntersuchung (MPU) feststellbar, für die Strohbeck-Kühner (1999) eine Betrachtung der Angst-Leistung-Relation vorlegt, auch wenn als (abhängige) Leistungsvariablen dabei ausschließlich psychophysische und nicht rein kognitive Merkmale betrachtet werden. Die maßgebliche Aussage dieser Studie besteht in der Unterstützung des sogenannten „Defizit-Modells” bei der Erklärung des Zusammenhanges zwischen Angst und Leistung. Demnach wird die Beziehung zwischen Testangst und Leistung letztlich darauf zurückgeführt, dass sich Testangst erst im Gefolge der Wahrnehmung eigener Leistungsdefizite entwickelt (vgl. auch Paulman und Kennelly, 1984; Tobias, 1985 und Gross, 1990). Strohbeck-Kühner (1999) interpretiert damit die Tatsache, dass die engeren Zusammenhänge zwischen Angst und Leistung dann gefunden werden, wenn die Angst nach Durchführung der Leistungstests erhoben wird. Das Defizit-Modell der Testangst rückt damit in eine Gegenposition zum „Interferenz-Modell” der Angst, das mit der Annahme einer ursächlich negativen Auswirkung von Angst auf Leistung infolge einer Einschränkung Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 7 der für die Lösung der Testaufgaben erforderlichen Aufmerksamkeit („Aufmerksamkeitshypothese”, vgl. Wine, 1980) lange Zeit die Erforschung der Angst-Leistung-Relation prägte und heute nach Schnabel (1996) als klassisch gilt. Weniger umstritten in der Kontroverse zwischen DefizitModell und Interferenz-Modell ist dabei die zentrale Rolle der Besorgtheitskomponente oder der aufgabenirrelevanten Kognitionen für die Angst-Leistung-Relation (im Überblick: Zeidner, 1998), rückführend auf die schon ältere Unterscheidung von Liebert und Morris (1967) zwischen einer Aufgeregtheits-Komponente (Emotionality) und einer BesorgtheitsKomponente (Worry) der Zustandsangst. Besorgtheit bezieht sich auf Gedanken, die mit einer Aufgabenerledigung im engeren Sinne nichts zu tun haben, genauer: auf alle selbstzentrierten, misserfolgsbezogenen Kognitionen. Aufgeregtheit ist demgegenüber auf die subjektive Wahrnehmung der autonomen Erregung (wie etwa Herzschlag oder Magenbeschwerden, vgl. Schwenkmezger, 1985) zu beziehen. Die Literatur zeigt Beziehungen der Besorgtheit zu verschiedenen dispositionalen Variablen wie z.B. Eigenschaftsangst (Hackfort & Schwenkmezger, 1993) oder auch Selbstkonzept (Köller, 2000), die beide gemeinhin als gute Prädiktoren für die Besorgtheitsreaktion angesehen werden. Die Gültigkeit des Defizit-Modells erklärt sich möglicherweise aus der Spezifität der Prüfungssituation: Im Gegensatz zu schulischen, universitären oder sportlichen Leistungsprüfungen bieten sowohl MPU als auch PEU nur sehr bedingt die Möglichkeit zur Vorbereitung auf die Leistungstests. In Übereinstimmung mit Strohbeck-Kühner (1999) besteht somit in Leistungssituationen dieser Art die Besonderheit und gleichzeitig Schwierigkeit darin, auf der Grundlage nur weniger Beispielaufgaben und allgemeiner Hinweise zum Eignungstest die eigene Kompetenz im Hinblick auf die doch ungewohnten Aufgaben einzuschätzen. Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 8 Eine Erhebung des aufgabenspezifischen Selbstkonzepts der Begabung wird hier interessant, definiert als ein Konstrukt, daß in direktem Zusammenhang mit der Leistungserwartung einer Person im Hinblick auf eine zu leistende Aufgabe steht und die Erwartung festlegt (vgl. Köller, 2000). Wiederum in Anlehnung an Erkenntnisse aus Fahreignungsuntersuchungen sowie durch eigene Vorstudien zur Einsetzbarkeit einer Selbstkonzept-Skala in der PEU ist zu erwarten, dass das Selbstkonzept der Begabung vor derartigen Leistungssituationen eher als hoch eingeschätzt wird. So berichtet Weißbrodt (1988), dass sich die große Mehrheit der Teilnehmer an Fahreignungsuntersuchungen für überdurchschnittliche Fahrer hält. Durch die zusätzliche Berücksichtigung der Kompetenzeinschätzung eines jeden Teilnehmers sollte sich dann das Defizit-Modell der Angst noch deutlicher und differenzierter darstellen lassen, ist doch anzunehmen, dass längst nicht alle Teilnehmer einer vor Prüfungsbeginn geäußerten hohen Kompetenz auch wirklich durch hohe Leistung entsprechen können. Gerade für Teilnehmer mit einer hohen Kompetenzeinschätzung sollte sich eine negative Beziehung zwischen Leistung und Besorgtheit zeigen lassen, da ganz in Abhängigkeit von der Relation zwischen Kompetenzeinschätzung und tatsächlicher Leistung entweder negative, besorgte Gedanken in starkem Maße geäußert werden oder aber unterbleiben sollten. Demgegenüber sollte bei einer moderateren Kompetenzeinschätzung vor der Untersuchung generell weniger an Besorgtheit infolge niedrigerer Diskrepanzen zwischen Kompetenzeinschätzung und tatsächlicher Leistung zu erwarten sein und hier auch das Defizit-Modell der Angst kaum noch realisiert werden. Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 9 Methode Untersuchungssituation Für die Anlage dieser (Feld-) Studie haben die spezifischen Bedingungen der PEU eine zentrale Bedeutung und fordern notwendigerweise ihre Kompromisse, etwa was den zusätzlichen Einsatz von Erhebungsverfahren zu wissenschaftlichen Zwecken betrifft. Die Agentur für Arbeitspsychologen verpflichten sich dem sogenannten „Prinzip der minimalen Intervention”, d. h., es sollen zur Beantwortung der Zielfragen gerade soviele Tests eingesetzt werden, wie unbedingt notwendig. Es gilt alle unnötigen Belastungen für die Untersuchungsteilnehmer in der Testuntersuchung zu vermeiden. Es war von daher notwendig für die Anlage der vorliegenden Untersuchung ein gestuftes Vorgehen zu wählen, wobei zunächst ausschließlich in Form einer 2-Punkt-Messung der Besorgtheit (vgl. hierzu Hagtvet, 1984; Lukesch, 1986; Strohbeck-Kühner, 1993) auf die Bedeutung des Messzeitpunktes für die Beziehung zwischen Leistung und Besorgtheit Bezug genommen werden sollte. Dadurch sollten wichtige Hinweise für die Gestaltung des weiteren Untersuchungsablaufes gewonnen werden, vor allem im Hinblick auf eine möglichst minimale zusätzliche Belastung der Untersuchungsteilnehmer durch Fragebogenverfahren bzw. angstspezifische Selbsteinschätzungsskalen. Im ersten Halbjahr 1997 erfolgte die flächendeckende Einführung des Testsystems DELTA (Dezentrales Testvorgabe- und Testauswertungssystem) in allen Psychologischen Diensten der Arbeitsagenturen Deutschlands mit insgesamt ca. 1800 Testplätzen (eine genaue Beschreibung dieses Mehrplatzsystems ist der DELTA-Broschüre der Bundesagentur für Arbeit, 1995, zu entnehmen). Kombiniert wird eine computergestützte Durchführung verschiedener psychologischer Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 10 Testverfahren mit einer ökonomischen und komfortablen Testauswertung auf verschiedenen Stufen (Daten zu einzelnen Aufgaben; Ergebnisse zu Einzeltests; aus mehreren Tests abgeleitete Aussagen, etwa: berufsgruppenbezogene Eignungsbeurteilung). Trotz des mittlerweile verstärkten Einsatzes des DELTA-Systems in der PEU werden Computerkenntnisse oder -erfahrungen auf seiten der Untersuchungsteilnehmer für eine reibungslose Mitarbeit nicht vorausgesetzt. Vor Beginn der Testung erfolgt eine ausführliche Einführung der Teilnehmer in das Arbeiten mit dem Computer, um eventuellen Vorbehalten gegenüber dem Vorgabemedium und insofern auch leistungsbeeinflussenden Tendenzen gegenzusteuern. Versuchsplan und Hypothesen In Anlehnung an die von Strohbeck-Kühner (1999) durchgeführte Untersuchung zur Testangst bei Fahreignungsbegutachtungen wird für die PEU bei einer 2-Punkt-Messung der Besorgtheit als Zustandsangstkomponente erwartet, daß zwischen der unmittelbar vor den Testverfahren erhobenen Besorgtheit und der Testleistung ein Zusammenhang weitgehend fehlt, während dieser bei einer Erfassung von Besorgtheit nach der Testung sehr wohl zu beobachten ist. Anders als in vielen Untersuchungen zur Angst-Leistung-Relation, die entsprechend einer Annahme des negativen Einflusses von Angst auf Leistung die Leistungsvariable als abhängige Variable (AV) betrachten, stellt unter Annahme des Defizit-Modells dann die Leistung eine unabhägige Variable (UV) dar, deren Variation im Hinblick auf die Besorgtheitsreaktion als AV betrachtet wird. In der methodischen Umsetzung der eingangs hergeleiteten Fragestellung lag es nahe eine Regressionsanalyse durchzuführen, wobei die zur Erklärung der Besorgtheit relevanten Variablen nacheinander in Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 11 die Regressionsgleichung aufgenommen werden sollten. Beginnend auf der dispositionalen Ebene mit der Eigenschaftsangst sollten in weiteren Schritten das Selbstkonzept, die Leistungsvariable sowie die Interaktion zwischen Leistung und Selbstkonzept aufgenommen werden, wobei aufgrund der als besonders betrachteten Rolle der Selbst- bzw. Kompetenzeinschätzung angenommen wird, daß der Interaktionsterm mehr zur Vorhersage der Besorgtheitsreaktion beiträgt als allein die Leistungsvariable. Stichprobe Teilnehmen sollten Erwachsene, die Deutsch als Erstsprache erlernt haben und seit Geburt in Deutschland ansässig waren. Generell beurteilte der Psychologe/die Psychologin, ob ein Teilnehmer für eine DELTAUntersuchung in Frage kommt. Aufgrund dienstlicher Erfordernisse wurden für die Datenerhebung drei Arbeitsämter bestimmt, und zwar die Dienststellen Elmshorn, Schwerin und Hannover. Für den festgelegten Erhebungszeitraum von Oktober 1999 bis Dezember 1999 ergab sich auf der ersten Untersuchungsstufe eine Stichprobengröße von N = 85 Personen zwischen 18 und 51 Jahren in einem Verhältnis von 42,4% Frauen zu 57,6 % Männer; der Altersdurchschnitt lag hier bei 30,64 Jahren (SD = 8,04). Auf der zweiten Stufe im Erhebungszeitraum Februar bis Juni 2000 lag eine Stichprobe der Größe N = 279 zugrunde, bestehend insgesamt aus einem leicht überwiegenden Anteil männlicher Untersuchungsteilnehmer (60%, Frauen 40%). Das Alter der Teilnehmer lag im Mittel bei 31,25 Jahren (SD = 7,92) bei einer Spannbreite von 18 bis 51 Jahren. Die Untersuchungsteilnehmer kamen jeweils ausschließlich auf Antrag der Arbeitsvermittlung zur PEU; allesamt mit der Fragestellung, ob Eignung für die Teilnahme an einer beruflichen Bildungsmaßnahme (generell oder Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 12 spezifisch) vorliegt. Eine hohe persönliche Bedeutsamkeit des Ereignisses PEU konnte so als gegeben angesehen werden. Untersuchungsrelevante Variablen, Operationalisierung der Variablen Für die Beschreibungen und Analysen in dieser Studie sind die Variablen wie folgt zu verstehen: Leistung. Anzahl richtig gelöster Aufgaben in den Standard Progressive Matrices (SPM) von Raven nach Kratzmeier und Horn (1979) in der DELTA-Version. Von den üblicherweise in der testpsychologischen Untersuchung eingesetzten Verfahren eignen sich zur Überprüfung der abgeleiteten Fragestellung die SPM im Besonderen, da nur dieser Test in der DELTA-Version ein zeitlich uneingeschränktes Arbeiten zuläßt und als sogenannter „power-Test” jedem Untersuchungsteilnehmer ein Realisieren seines maximalen kognitiven Leistungsvermögens ermöglicht. Zudem ist dieser Test als reines reasoning-Maß von sprachlichen und kulturellen Faktoren weitgehend unabhängig. Zeit. Die über alle bearbeiteten und betrachteten Aufgaben der SPM aufaddierte Bearbeitungszeit, wie sie dem DELTA-Antwortprotokoll zu entnehmen ist. Eigenschaftsangst. Verwendet wurde die Eigenschaftsangstskala der deutschen Form des State-Trait-Anxiety-Inventory STAI von Laux, Glanzmann, Schaffner und Spielberger, 1981 (Version STAI-G Form X 2). Zu beurteilen war hier über 20 Items hinweg (etwa: „Ich fühle mich niedergeschlagen”) auf einer jeweils vierstufigen Ratingskala die allgemeine Ängstlichkeit (von 1 „fast nie” bis 4 „fast immer”). In der Auseinandersetzung mit Verfahren zur Messung einer spezifischen Disposition „Prüfungsängstlichkeit” (z. B. TAI-G (Hodapp, 1991)) fiel eine Entscheidung für den STAI-G vor dem Hintergrund von Untersuchungsergebnissen, die im Vergleich mit allgemeinen Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 13 Ängstlichkeitsskalen eine Überlegenheit von situationsspezifischen Eigenschaftsangstskalen zur Aufklärung von Zustandsangst- und Leistungsvarianz klar in Frage stellen ( Hackfort und Schwenkmezger, 1985; Singer und Ungerer-Röhrich, 1985). Die aus der Studie gewonnenen Daten zeigen für die verwendete Skala auf den verschiedenen Untersuchungsstufen eine hohe innere Konsistenz von Cronbach = .89 bzw. Cronbach = .92. Besorgtheit. Hier sollte die spezifische Besorgtheit erfaßt werden, die sich für die Untersuchungsteilnehmer im Zusammenhang mit der Testsituation „SPM” einstellt. Verwendet wurde die Besorgtheitsskala aus dem Prüfungsangstinventar TAI (Test-Anxiety-Inventory) in der deutschen Version TAI-G Form X von Hodapp (1991), mit entsprechender Anpassung der Items 2 (neue Formulierung: „Ich denke darüber nach, wie wichtig mir die heutige Testuntersuchung ist”) und 21 (neue Formulierung: „Ich mache mir Gedanken, wie das Ergebnis des heutigen Tages aussehen wird”). Die Notwendigkeit einer Anpassung dieser Items ergab sich daraus, daß die gewählte Version des TAI-G ursprünglich für universitätsspezifische Prüfungssituationen konstruiert wurde und im Original ein dementsprechendes Vokabular teilweise auftritt. Im Rahmen der Bearbeitung des Fragebogens TAI-G waren insgesamt zehn Items zu beantworten, denen jeweils eine vierstufige Ratingskala beigeordnet war (von 1 „gar nicht” bis 4 „sehr”). Die aus der Studie gewonnenen Daten zeigen für die verwendete Skala auf den verschiedenen Untersuchungsstufen eine sehr hohe innere Konsistenz von Cronbach = .92 bzw. Cronbach = .93. Aufgabenspezifisches Selbstkonzept der eigenen Begabung (SKB). Das aufgabenspezifische Selbstkonzept der eigenen Begabung steht in direktem Zusammenhang mit der Leistungserwartung eines Untersuchungsteilnehmers Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 14 bzw. der Einschätzung seiner Kompetenz im Hinblick auf eine zu leistende Aufgabe (zur näheren Beschreibung des sogenannten akademischen Selbstkonzepts vgl. Köller, 2000). Zur Erfassung eignete sich eine aus fünf Items bestehende Fragenliste, wie sie von Möller und Köller (in press) vorgelegt und überprüft wurde. Den Items (etwa: „Solche Aufgaben liegen mir eigentlich gut”) wurde jeweils eine fünfstufige Antwortskala beigeordnet (von 1 „trifft überhaupt nicht zu” bis 5 „trifft völlig zu”). Die aus der Studie gewonnenen Daten zeigen für die verwendete Skala auf den verschiedenen Untersuchungsstufen eine hohe bis akzeptable innere Konsistenz von Cronbach = .86 bzw. Cronbach = .75. Demographische Daten: Erhoben wurden die Variablen „Alter” (definiert über das aktuelle Lebensalter in Jahren), „Geschlecht” und „Schulbildung”, wie sie aus den Antragsdaten auf PEU übernommen werden konnten. Für die Schulbildung erfolgte eine Kodierung gemäß eines Systems, das sich in früheren Agentur für Arbeitsspezifischen Studien bereits bewährt hatte (Klinck, 1998). Untersuchungsablauf Die Erhebung der verschiedenen untersuchungsrelevanten Variablen wurde in den Ablauf der PEU eingebettet, so daß sich für den Ablauf folgende zeitliche Struktur ergab: Erhebungspunkt 1. Den Teilnehmern wurde zunächst der Eigenschaftsangst-Fragebogen aus dem STAI vorgegeben. Erhebungspunkt 2. Die SPM liefen als erstes Leistungstestverfahren der testpsychologischen Untersuchung. Nach erfolgter SPM-Instruktion und Bearbeitung der Beispielaufgaben schaltete das DELTA-System auf „Pause”; die Untersuchungsteilnehmer beantworteten auf der ersten Untersuchungsstufe die Items zur Erfassung des aufgabenbezogenen Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 15 Selbstkonzepts der eigenen Begabung ebenso wie die Skala zur Erfassung der situationsspezifischen Besorgtheit. Erhebungspunkt 3. Über die DELTA-Vorgabe der SPM wurden Testleistung und Bearbeitungszeiten erfaßt. Erhebungpunkt 4. Nach Beendigung der SPM wurde sowohl auf der ersten als auch der zweiten Untersuchungsstufe die Skala zur Erfassung der Besorgtheit vorgegeben. Erhebungspunkt 5. Es folgten weitere Verfahren der vor der PEU festgelegten Testbatterie. Erhebungspunkt 6. Die Erhebung der demographischen Daten wurde im Explorationsgespräch nach der testpsychologischen Untersuchung teilweise ergänzt. Ergebnisse Deskriptive Maße Auf der Grundlage der normierten Tests Raven SPM und STAI-G (Eigenschaftsangstteil) ist folgende Aussage möglich: Sowohl auf der ersten Untersuchungsstufe (M = 47,53; SD = 6,78) als auch der zweiten Stufe(M = 46,70; SD = 7,80) handelt es sich um Stichproben, die in Bezug auf die Altersnormen leistungsmäßig dem weiteren Durchschitt entsprechen. Desweiteren sind die Stichproben sowohl auf der ersten Stufe (M = 2,02; SD = 0,55) als auch auf der zweiten Stufe (M = 2,01; SD = 0,50) im Hinblick auf die allgemeine Ängstlichkeit als durchschnittlich zu bezeichnen. Auffällig sind demgegenüber die stark positiven Angaben zum aufgabenspezifischen Selbstkonzept der Begabung (M = 4,20; SD = 0,76 auf der ersten Untersuchungsstufe; M = 4,19; SD = 0,64 auf der zweiten Stufe). Bemerkt sei schließlich, daß ein Mittelwertsvergleich zwischen den Stichproben der ersten und der zweiten Untersuchungsstufe hinsichtlich der hier beschriebenen Merkmale und auch Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 16 hinsichtlich der schom beschriebenen demographischen Werte keine signifikanten Unterschiede anzeigt. Beide Stichproben sind von daher gut vergleichbar. Interkorrelationen Weitgehend vergleichbar sind die Interkorrelationen zwischen den relevanten Merkmalen in den Stichproben der beiden Untersuchungsstufen (vgl. Tab. 1). Die Variablen (Bearbeitungs-) Zeit und Alter sind interessanterweise jeweils miteinander sehr signifikant (positiv) korreliert, haben aber kaum Relevanz für die Angst-, Selbstkonzept- und Leistungsmaße. Den jeweils höchsten (positiven) Zusammenhang mit der Leistungsvariablen erkennt man für das Selbstkonzept der Begabung, das wiederum selbst jeweils einen signifikanten bzw. sehr signifikanten (negativen) Zusammenhang mit der Besorgtheit aufweist, wenn diese nach der Leistungssituation erfasst wird. Die Besorgtheitsvariable - erwartungsgemäß bei einer Zwei-PunktMessung vor und nach der Leistungssituation hoch interkorreliert sowie in wiederholt deutlichem Zusammenhang mit der Eigenschaftsangst - zeigt sich ebenfalls jeweils als eine sehr relevante Variable in Bezug zur Leistung; allerdings wird dieser Zusammenhang nicht bedeutsam, wenn die Besorgtheit vor der Leistungssituation erhoben wird. Für die Planung der vorliegenden Untersuchung war dieser Befund von entscheidender Bedeutung insofern, als danach auf einer zweiten Untersuchungsstufe der Erhebungszeitpunkt für die Besorgtheitsvariable auf den Messzeitpunkt „nach der Leistungssituation” eingegrenzt werden konnte. Tab. 1 Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 17 Regressionsanalytische Auswertung Eine regressionsanalytische Auswertung gemäß des o.g. Versuchsplanes wurde mithilfe einer hierarchischen Regression im Programm SPSS, Version 8.0, durchgeführt. Tab. 2 Zunächst ist in der Eigenschaftsangst ein signifikanter Prädiktor der nach der Leistungssituation geäußerten Besorgtheit zu sehen ( = .27, p < .001). Dieser Prädiktor allein klärt rund sieben Prozent der Varianz der Besorgtheitsreaktion auf. In einem zweiten Schritt erhöht sich die Größe der aufgeklärten Varianz auf rund 11 Prozent durch Einführung eines zweiten signifikanten Prädiktors, nämlich des akademischen Selbstkonzepts ( = -.19, p < .01). Schließlich wurden die Interaktion zwischen Leistung und Selbstkonzept sowie letztlich noch allein die Leistungsvariable in die Regressionsrechnung aufgenommen. Während die Interaktion zwischen Leistung und Selbstkonzept sehr wohl einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage der Besorgtheit ( = -.19, p < .001) liefert und eine zusätzliche Varianzaufklärung der Besorgtheit von rund drei Prozent erbringt, wird durch die abschließende Aufnahme der Leistungsvariablen (= -.12, p < .05) noch rund ein Prozent der Varianz erklärt, so daß die durch die gegebene Regressionsrechnung aufgeklärte Varianz der Besorgtheit insgesamt rund 15 Prozent beträgt. Ermittelt man für die Selbstkonzeptvariable per Dichotomisierung am Median (MD = 4,2) zunächst eine Gruppe mit sehr hohem Selbstkonzept der Begabung, so ergibt sich für diese Gruppe ein sehr signifikanter Zusammenhang zwischen Leistung und Besorgtheit ( = -.30, p < .001), während für die Teilnehmergruppe mit geringerem Selbstkonzept der Zusammenhang nicht signifikant wird ( = -.05, n.s.). Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 18 Diskussion Zunächst bleibt festzuhalten, daß die im Ergebnisteil berichteten Korrelations- und Regressionskoeffizienten im Rahmen der (ohnehin bescheidenen) Erwartungen an die Höhe liegen und auch deren Ausrichtungen sich gut in die bisher aus der Forschung bekannten Befunde einfügen. Eine letztlich durch die hier aufgestellte Regressionsgleichung resultierende Aufklärung der nach der Testung bestehenden Besorgtheitsvarianz von rund 15 Prozent darf sicher nicht überbewertet werden. Auch ein Verständnis von Angst als Reaktion auf erlebte Inkompetenz in der Leistungssituation, wie es durch das Defizit-Modell der Angst nahegelegt wird, zeigt eine enge Beziehung zwischen Angst (Besorgtheit) und Leistung nicht durchschlagend an. Nachdem es zunächst die mehr dispositionalen Faktoren Eigenschaftsangst und Selbstkonzept sind, die sich als relevant für die Vorhersage der Besorgtheitsreaktion darstellen, kommt der Leistung in Wechselwirkung mit dem vor der Testung formulierten Selbstkonzept schließlich doch eine signifikante Rolle zu, die – ganz gemäß der eingangs entwickelten Hypothese – bedeutsamer ausfällt als allein die Leistungskomponente. Wenngleich eine zusätzliche Varianzaufklärung von rund drei Prozent zunächst als gering anmuten mag, wird hiermit durchaus einer in der psychologischen Forschung zu erwartenden Größe entsprochen. Chaplin (1991) kommt in seinem Überblick über Moderatoreffekte in drei großen Bereichen der Psycholgie zu dem Schluß, daß die Effektgrößen für Interaktionen üblicherweise gering ausfallen und meist ungefähr ein Prozent an Varianzaufklärung ausmachen. Eindrucksvoll bestätigt wird die anfangs geäußerte Erwartung, daß im Vorfelde einer einerseits diffusen Testsituation, die für den einzelnen Teilnehmer aber andererseits nicht ohne Bedeutung ist, die Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 19 Selbsteinschätzung im Hinblick auf die eigene Kompetenz sehr hoch ausfällt. Möglicherweise aus Ermangelung an konkreten Erfahrungswerten aus der PEU greifen die Testteilnehmer in starkem Maße auf das Einzige zurück, was sie sich aus den Umständen der Testung, deren Einmaligkeitscharakter und der Bedeutung für die weitere berufliche Zukunft, recht klar ableiten können; nämlich am Ende gut dastehen zu müssen. Die subjektive Überzeugung, in der Untersuchung gut dastehen zu müssen, zeigt sich für einen Teil der Teilnehmer als gefährlich. Während einige der gezeigten hohen Selbsteinschätzung tatsächlich entsprechen und hohe Leistungswerte erreichen, werden doch andere von der Realität schnell eingeholt und stoßen dann auf ernsthafte Schwierigkeiten bei der Aufgabenbearbeitung. In der Folge gerät hier die tatsächliche Leistung in hohe Dissonanz zur ursprünglichen Selbsteinschätzung, in dem Bestreben um Dissonanzreduktion (vgl. Festinger, 1957) führen die Teilnehmer dann möglicherweise verstärkt irrelevante (Besorgtheits-) Kognitionen an, um ihr Abschneiden rechtfertigen zu können, ohne damit ihre Kompetenz gleichzeitig vollends in Frage stellen zu müssen: ”Eigentlich kann ich solche Aufgaben, aber ich habe zu sehr an die Wichtigkeit des Tests gedacht.” Wie einleitend beschrieben erfährt das Defizit-Modell der Angst auf diese Weise keine Widerlegung, wohl aber eine wichtige Differenzierung durch eine Betrachtung nicht nur der Leistungsvariable an sich, sondern deren Interaktion mit der Leistungserwartung bzw. Kompetenzeinschätzung. Ob letztlich das Defizit-Modell das Wirkungsgeschehen in der Angst-Leistung-Beziehung angemessener erklärt als etwa das InterferenzModell, bleibt aber ungeklärt. Schließlich beobachtet man nach Erhebung Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 20 der Besorgtheitsreaktion eine sehr signifikante negative Beziehung der Besorgtheit zur Leistung in einem direkt folgenden Test. Ganz sicher haben beide Modelle der Testangst ihre Berechtigung in der Erklärung der Angst-Leistung-Beziehung, nur gilt es diese weiter gegeneinander abzugrenzen. Möglicherweise ist genau die Art und Spezifität der jeweils betrachteten Prüfungs- oder Leistungssituation von entscheidendem Charakter. Literatur Bundesagentur für Arbeit. (1995). DELTA. Mehrplatzsystem zur Unterstützung der psychologischen Diagnostik und Beratung im Arbeitsamt. Nürnberg: Autor. Chaplin, W. F. (1991). The next generation of moderator research in personality psychology. Journal of Personality, 59, 143-178. 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Auswertung der Daten danke ich den Psychologischen Diensten der Arbeitsagenturen Hannover, Schwerin und Elmshorn, namentlich Frau Dipl.Psych. Jacobsen, Herrn Dipl.-Psych. Wiegmann, Frau Dipl.-Psych. Klinck von der Zentralen Arbeitsgruppe für Grundlagenarbeiten im Psychologischen Dienst der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg sowie Herrn Prof. Dr. Jens Möller, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft an der Universität Bielefeld. Anschrift des Verfassers: Dipl.-Psych. Norbert Rohweder, Agentur für Arbeit Elmshorn, Psychologischer Dienst, Bauerweg 23, 25335 Elmshorn; email: [email protected] Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 26 Tabelle 1 Interkorrelationsmatrix (Produkt-Moment-Korrelationen; Werte oberhalb der Diagonalen zeigen die Ergebnisse der zweiten Untersuchungsstufe mit n = 279, Werte unterhalb der Diagonalen die Ergebnisse der ersten Untersuchungsstufe mit n = 85): Für die Besorgtheitsvariable deutet die Zufügung „prä” auf den Erhebungszeitpunkt „vor der Leistungssituation”, die Zufügung „post” auf den Erhebungszeitpunkt „nach der Leistungssituation” hin Alter Leistung SelbstEigen- Besorgt- BesorgtSPM konzept schaftsheit heit Begaangst prä post bung Alter -.15* 279 Zeit .03 279 .06 279 -.05 279 .25** 279 .23** 279 -.12 279 -.16** 279 .10 279 -.19** 279 -.23** 279 -.08 279 .27** 279 .07 279 Leistung SPM .01 85 Selbstkonzept Begabung -.15 85 .39** 85 Eigenschaftsangst .10 85 -.10 85 -.20 85 Besorgtheit prä .01 85 -.11 85 -.20 85 .39** 85 Besorgtheit post -.02 85 -.25* 85 -.25* 85 .34** 85 .78** 85 Zeit .29** 85 .14 85 -.24* 85 .13 85 .16 85 Signifikanzniveaus: *: signifikant (auf dem 5%-Nivau) **: sehr signifikant (auf dem 1%-Niveau) .06 279 .11 85 Selbstkonzept und Angst-Leistung-Relation 27 Tabelle 2 Zusammenfassung der hierarchischen Regressionsanalyse zur Vorhersage der Besorgtheit nach der Leistungssituation (n = 279) Variable B SE B 1. Schritt Eigenschaftsangst 0.45 0.09 .27*** 0.39 0.09 .24*** -0.24 0.07 -.19*** 0.43 0.09 .26*** -0.31 -0.12 0.08 0.04 -.24*** -.19** 0.42 0.09 .26*** -0.28 -0.14 0.08 0.04 -.22*** -.21*** -0.01 0.01 -.12* 2. Schritt Eigenschaftsangst Selbstkonzept 3. Schritt Eigenschaftsangst Selbstkonzept Selbstkonzept x Leistung 4. Schritt Eigenschaftsangst Selbstkonzept Selbstkonzept x Leistung Leistung Anmerkungen. R²= .07 für Schritt 1; R²= .11, R²= .04 für Schritt 2; R²= .14, R²= .03 für Schritt 3; R²= .15, R²= .01 für Schritt 4. Signifikanzniveaus: *: p< .05 **: p< .01 ***: p< .001