Stufenprofil 2014 - Eugen-Neter

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Stufenprofil der Berufsschulstufe der Eugen- Neter- Schule Mannheim
Stand: Februar 2014
Übersicht
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Konzeption

Räumliche Situation

Organisationsformen der Stufe

Stundenplan

Kooperation mit Eltern, Erziehungsberechtigten und Kooperationspartnern

Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB)

Konferenzen
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Übergänge

Unterrichtsbereiche

Unterrichtsprinzipien

Vorbereitung auf wesentliche Aspekte nachschulischen Lebens
Konzeption
Grundlage der pädagogischen Arbeit ist der aktuelle Bildungsplan sowie die Vereinbarungen der
Schule, wie z.B. die Leitziele. Die Entwicklung dieses Konzepts zur Vorbereitung auf das berufliche
und gesellschaftliche Leben nach der Schule erfordert eine regelmäßige Auseinandersetzung mit der
aktuellen Schulrealität und der gegenwärtigen und zukünftigen Lebenswelt der Schülerinnen und
Schüler.
Das Konzept orientiert sich am Kompetenzspektrum einer sich ändernden Schülerschaft und deren
Bedürfnissen und wird durch Erfahrungen und Evaluation stetig weiter entwickelt. Dadurch können
sich Veränderungen für den Schulalltag ergeben. Beispielsweise werden inklusive Lösungen realisiert,
soweit entsprechende räumliche und personelle Bedingungen vorhanden sind.
Räumliche Situation der Außenstelle Berufsschulstufe
Der Standort der Berufsschulstufe der Eugen-Neter-Schule im Stadtteil Mannheim-Gartenstadt
ermöglicht durch seine gemeindenahe Lage die problemlose Nutzung aller für das tägliche Leben
relevanten Einrichtungen wie z.B. Lebensmittelmärkte, Getränkemarkt, Baumarkt, Apotheke,
Sparkasse, öffentliche Verkehrsmittel usw.
Im Gebäudekomplex, in dem die BSS-Stufe untergebracht ist, werden auch Jugendliche des
Ausbildungszentrums Nordbaden in verschiedenen Handwerksbereichen ausgebildet. Kantine,
Freizeitbereich im Haus und Schulhof nutzen Schule und Ausbildungszentrum gemeinsam.
Neben sieben Klassenzimmern zählen Differenzierungsräume, eine Lehrküche, ein Hygieneraum,
Malatelier/Gestaltenraum, Musikraum, eine Holz- und eine Metallwerkstatt zu den Unterrichtsräumen
der Stufe.
Organisationsformen der Berufsschulstufe
In dieser Stufe ist die Klassenstruktur weitgehend aufgelöst. Schülerinnen und Schüler sind einer
Klasse zugehörig, treffen sich aber in diesem Verband nur montags vormittags in den ersten fünf
Unterrichtsstunden.
Diese Organisationsform ermöglicht es, auf Bedürfnis- und Interessenlage jedes Schülers/jeder
Schülerin einzugehen und gemeinsam einen speziell auf für sie/ihn ausgerichteten individuellen
Stundenplan zu erstellen.
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Dadurch ergibt es sich, dass der Unterricht im Laufe einer Woche in immer wieder anderen
Sozialverbänden und von unterschiedlichen Lehrkräften erteilt wird. Dies hat zur Folge, dass sich
Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte dieser Stufe gut kennen und eine Ablösung von der
Bezugsperson des Klassenlehrers/der Klassenlehrerin ermöglicht wird
Stufenleitung
Die Stufenleiterin und ihr Stellvertreter bilden die Stufenleitung der BSS.
Die Aufgaben der Stufenleitung umfassen:
 Kooperation mit der Schulleitung
 Planung und Durchführung der Stufenkonferenzen
 Teilnahme an wöchentlichen Sitzungen des Leitungsteams
 Koordination aller Veranstaltungen der Stufe
 Planung von Elternabenden und Berufswegekonferenzen
 Organisation von Krankheitsvertretungen und Unterrichtsverlegungen
 Klassen- und Teambildung, Stundenpläne
 Überprüfen von Klassenbüchern und Tätigkeitsnachweisen
 Herausgabe von Elternbriefen
 Konzeptionelle Weiterentwicklung und Evaluation der Stufe
 Kooperation mit weiterführenden Einrichtungen: Arbeitsagentur, Integrationsfachdienst,
Berufliche Bildung, Förder- und Betreuungsgruppen, Justus v. Liebig-Schule (BVE)
 Regelmäßige Treffen mit Vertretern des ABZ, Johann-Peter-Hebel-Heimes, der
Reinigungsfirma und dem Hausmeister
Stundenplan
Zeit
Do
Mo-
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Zeit Fr
8.15-9.00
8.15-9.00
9.00-9.45
9.00-9.45
9.4510.30
10.3010.50
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
10.5011.35
9.4510.05
10.0510.50
10.5011.35
11.3512.20
12.2013.25
Mittagessen
Mittagessen
Mittagessen
Mittagessen
Pause
Pause
-13.05
Pause
13.2514.10
14.1014.55
Um Unterrichtsinhalte in realer Situation bezüglich Zeit und Ort zu erleben, ist es bei einigen
Themenfeldern nach Absprache mit der Stufenleitung/Schulleitung möglich, den Unterricht außerhalb
der üblichen Unterrichtszeiten zu legen (Unterrichtsverlegung mit Formular).
Montags findet in den Stunden 1-5 Klassenunterricht statt. Hier werden Themen aus dem
Bildungsplan bearbeitet. Grundlage für die Auswahl ist der schulinterne 4-Jahres-Plan. Der Unterricht
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am Dienstag und Donnerstag ist vorwiegend Arbeitsbereichen aus dem Handwerks- und
Dienstleistungsbereich vorbehalten, um Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich in
einen Arbeitsprozess einzufinden, eigene Leistungsfähigkeit und Durchhaltevermögen zu erproben.
Mittwochs findet für alle Schüler/innen differenzierender Unterricht, BVU (Berufsvorbereitender
Unterricht) statt, dem die Bildungsbereiche „Selbstständige Lebensführung“ (Bildungsplan S. 137) und
„Mensch in der Gesellschaft“ (Bildungsplan. S. 171) zugrunde liegen.
Der Freitagsunterricht ist den AGs vorbehalten, die die Fächer Musik, Bildende und Darstellende
Kunst und Bewegung/Sport abdecken.
Am Mittwoch-Nachmittag finden die Konferenzen der Stufe, Teamsitzungen und Elterngespräche
statt.
Kooperation mit Eltern
Vertrauen und Wertschätzung sind die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Eltern,
Erziehungsberechtigten, Kooperationspartnern und Schule.
Mindestens einmal im Schuljahr werden Eltern und Erzieherinnen zum Gespräch gebeten, das auch
im Elternhaus stattfinden kann, je nach Bedarf unter Einbeziehung von sozialen Diensten, des
Integrationsfachdienstes oder anderen Kooperationspartnern.
Pro Schuljahr werden zwei Elternabende angeboten. Der erste Elternabend wird nach einer
allgemeinen Einführung im Klassenverband abgehalten. Der zweite Elternabend ist ein ThemenAbend zu dem Referenten eingeladen werden. Die Elternschaft hat die Möglichkeit, die Auswahl der
Themen mit zu bestimmen.
Mögliche Themen am Elternabend:
 Berufliche Integration: Möglichkeiten und Kooperationspartner
 Wohnformen: Welche geeigneten Einrichtungen / Wohnformen gibt es für die jungen
Erwachsenen?
 „Mein Kind wird volljährig“. Juristische Informationen durch Sachverständige
 Partnerschaft und Sexualität
Übliche Kommunikationsformen zwischen Schule und Elternhaus sind:
 Regelmäßige Elternbriefe mit Nummerierung
 Telefonate
 Mitteilungsheft
 Hilfsmittel der unterstützten Kommunikation
 E-Mails
Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB)
Basierend auf sonderpädagogischer Diagnostik wird für jeden Schüler, jede Schülerin von den
zuständigen Lehrern/Lehrerinnen ein Förderplan erstellt, der zweimal jährlich unter Einbeziehung von
Schule, Elternhaus, des Schülers/der Schülerin und bei Bedarf anderen Kooperationspartnern
evaluiert wird. Förderplan und Kommunikationsraster dienen als Gesprächsgrundlage für
Elterngespräche, die regelmäßig stattfinden. Vielfältige Unterrichtsangebote und Wahlmöglichkeiten
gewährleisten der Schülerschaft ein individuelles Bildungsangebot, das durch regelmäßige
Leistungsfeststellung gesichert und dokumentiert wird.
Konferenzen
Teamsitzungen
Auf Grund der offenen und klassenübergreifenden Konzeption in der BSS sind regelmäßige
Teamsitzungen unterschiedlicher Zusammensetzung erforderlich.
Stufenkonferenzen
Die von der Stufe festgelegten, kontinuierlich stattfindenden Stufenkonferenzen gewährleisten die
Kommunikation zwischen den Teams. In ihnen werden thematische Schwerpunkte, verschiedene
Bildungsziele, pädagogische Maßnahmen sowie Beiträge zum Schulleben gemeinsam diskutiert und
beschlossen. Außerdem findet eine regelmäßige Evaluation von Unterricht, Projekten, Konferenzen,
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Teamarbeiten und Organisationsstrukturen statt. Die Ergebnisse werden in einem Protokoll
festgehalten.
Berufswegekonferenzen
In Berufswege- und Netzwerkkonferenzen werden rechtzeitig und systematisch mit außerschulischen
Kooperationspartnern die gemeinsam entwickelten beruflichen und persönlichen Perspektiven für
jeden Schüler/jede Schülerin besprochen. Hier kooperieren neben den Schülerinnen und Schülern,
den Eltern/Erziehungsberechtigten und den Lehrkräften, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der
Arbeitsagentur, des Integrationsfachdienstes und der Eingliederungshilfe. Je nach Bedarf können
weitere Kooperationspartner eingeladen werden. Die Berufswegekonferenzen finden für jeden Schüler
mindestens einmal im letzten Schuljahr, für die Schülerschaft in einer BVE jährlich statt.
Arbeitskreise
Unterschiedliche Arbeitskreise bieten die Möglichkeit, in den jeweils speziellen Themenbereichen
Handlungsperspektiven, besondere Angebote, Strukturen und Verfahrensweisen mitzugestalten und
umzusetzen. Von jeder Lehrkraft wird die Teilnahme an mindestens einem Arbeitskreis erwartet. Bei
der Umsetzung wird die Schule durch Selbst- und Fremdevaluation unterstützt.
Gesamtlehrerkonferenzen
In der Gesamtlehrerkonferenz informieren die einzelnen Stufen in einem
Tagesordnungspunkt über ihre Arbeit und stufeninterne Projekte und Veranstaltungen.
gesonderten
Übergänge
Übergang Hauptstufe – Berufsschulstufe
Bevor für Schülerinnen und Schüler der Hauptstufe der Wechsel in die Berufsschulstufe ansteht,
absolvieren sie ein Praktikum in der BSS und haben die Möglichkeit, in Kooperationsprojekten
mitzuarbeiten, um das Kollegium, die Schülerschaft, räumliche Gegebenheiten und den Tagesablauf
in der Berufsschulstufe kennen zu lernen. Auch Schüler und Schülerinnen der Grundstufe sind mit
ihren Lehrerkräften in der Berufsschulstufe herzlich willkommen.
Für Eltern und Erziehungsberechtigte findet vor dem Wechsel ihrer Söhne und Töchter in die
Berufsschulstufe eine Informationsveranstaltung in der Außenstelle Berufsschulstufe statt.
Übergang Berufsschulstufe – nachschulisches Leben
BVE
In einer berufsvorbereitenden Einrichtung werden dafür geeignete Schülerinnen und Schüler
zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Förderschulen in der Berufsschule unterrichtet, mit
dem Ziel der Eingliederung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Um den Übergang in das nachschulische Leben zu erleichtern, kooperiert die Berufsschulstufe mit
außerschulischen Partnern, wie z.B.:
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Berufliche Bildungsbereich (BBB)
Arbeitsagentur (AA)
Förder- und Betreuungsbereich (FuB)
Förderband
Integrationsfachdienst (IFD)
Soziale Dienste
Betriebe auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
Internationaler Bund für Sozialarbeit (IB)
Wohnbereiche der Lebenshilfe und Diakonie
Justus-von-Liebig-Schule
KoBV (Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt)
Die Übergänge werden gestaltet durch die Kooperation mit den jeweiligen Partnern, durch Praktika,
Besuche in verschiedenen Einrichtungen, vorbereitende Gespräche in Zusammenarbeit mit
Eltern/Erziehungsberechtigten und Mitarbeiter/innen der jeweiligen Einrichtungen.
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Unterrichtsinhalte der Berufsschulstufe bereiten gezielt auf Übergänge in den Bereichen Wohnen,
Freizeit, Arbeit und das Leben in der Gesellschaft auf ein inklusives Leben vor.
Im letzten Berufsschulstufenjahr finden Berufswegekonferenzen statt (s. Konferenzen)
Unterrichtsbereiche
Kulturtechniken
Lesen, Schreiben, Mathematik sind den Unterrichtsthemen zugeordnet und werden in der praktischen
Anwendung in unterschiedlichsten Situationen immer wieder geübt.
Bsp. Mobilitätstraining: Lesen des Fahrplanes, der Uhr, Haltestellen-Namen ...
Bsp. Arbeitsbereich „café eugen“ in der Schülerfirma: Einkaufszettel schreiben, Rezepte lesen,
Kassendienst und Abrechnung ...
Bsp. Arbeitsbereich Schülerfirma, Werkstatt Metall/Holz: Abmessen von Flächen, Kostenkalkulation,
Schreiben des Auftrags, der Rechnung, Buchführung, Arbeitspläne erstellen und Berichtshefte führen.
Berufsvorbereitender Unterricht (BVU)
BVU stellt einen verpflichtenden Bestandteil des Unterrichts in der Berufsschulstufe dar. Im
Vordergrund stehen Themen, die sich mit den Anforderungen und Schlüsselqualifikationen des
Arbeitslebens auseinandersetzen. (Bildungsplan: Dimension Arbeit, S.162ff.), Besichtigungen von
Betrieben im Dienstleistungs- und Handwerksbereich ermöglichen einen realistischen Einblick in
unterschiedliche Arbeitsbereiche.
Die Einteilung der BVU-Gruppen erfolgt nach dem individuellen Leistungsstand des Schülers/der
Schülerin bezüglich des Arbeitsverhaltens und wird regelmäßig evaluiert.
BVU nach TEACCH
Schüler und Schülerinnen mit autistischen Verhaltensweisen werden durch Strukturierungshilfen
(TEACCH) an ein angemessenes Arbeitsverhalten herangeführt.
BVU Schwerpunkt UK
In dieser Gruppe werden Schülerinnen und Schüler durch den schwerpunktmäßigen Einsatz
kommunikationsunterstützender Maßnahmen (Gebärden, Symbole, elektronische Medien) auf
nachschulische Arbeitsfelder vorbereitet.
BVU ganz PRAKTISCH
Im handlungsorientierten Unterricht steht der
unterschiedlichen Arbeitsfeldern im Vordergrund.
Erwerb
von
praktischen
Kompetenzen
in
BVU – ORIENTIERUNG
Anhand von Betriebsbesichtigungen und ersten Praktika sammeln Schülerinnen und Schüler
Erfahrungen, die im Unterricht handlungsorientiert bearbeitet werden. Dabei ist die
Auseinandersetzung mit Schlüsselqualifikationen von großer Bedeutung.
BVU – PRAKTIKUM
Durch mehrere Praktika und Betriebsbesichtigungen sammeln Schülerinnen und Schüler vielfältige
Erfahrungen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern, die mit ihnen regelmäßig reflektiert und ausgewertet
werden. Die Formulierung von Lebensläufen und Bewerbungen, sowie Informationen bezüglich ihrer
Rechte und Pflichten, stellen einen Schwerpunkt in dieser Gruppe dar.
Arbeitsfelder außerhalb der Schule – Praktika
Praktika sind zentrale Lernfelder, die aufeinander aufbauend, außerhalb der Schule durchgeführt
werden. Jede Schülerin/jeder Schüler absolviert im Laufe ihrer/seiner Berufsschulstufenzeit
mindestens ein, in der Regel aber mehrere Praktika, um einen realistischen Einblick in die Arbeitswelt
zu erhalten und verschiedene Arbeitsbereiche miteinander vergleichen zu können.
Aufbauend auf die Hauptstufe beginnen Schülerinnen und Schüler, je nach Möglichkeit, mit einem einbis zweiwöchigen Betriebspraktikum. Ist ein Praktikum zur Zufriedenheit sowohl des Arbeitgebers, als
auch der Praktikantin/des Praktikanten verlaufen, kann ein Langzeitpraktikum vereinbart werden.
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Langzeitpraktika von einem bis zu vier Tagen pro Woche ermöglichen einen realistischen Einblick in
das Arbeitsleben und erlauben Rückschlüsse auf das Durchhaltevermögen der Praktikantin/des
Praktikanten.
Langzeitpraktika finden in der Regel zwischen Ferienabschnitten statt. Ein längerfristiges Praktikum ist
nur dann erwünscht, wenn berechtigte Aussicht auf einen Arbeitsplatz in dieser Firma besteht.
In Gruppenpraktika absolvieren mehrere Schüler zeitgleich in einem Betrieb ein Praktikum. Dabei
werden sie von einer Lehrkraft begleitet und angeleitet.
Arbeitsfelder im Unterricht
Arbeitsfeld Schülerfirma
Das Projekt „Schülerfirma“ wird von der Lehrer- , Schüler- und Elternschaft als Schulprojekt
anerkannt. Arbeitsfelder im Rahmen der Schülerfirma sind:
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Schülercafé, „café-eugen“
Bügelservice
Fahrradreparaturservice
Dienstleistungsgruppe
Textilwerkstatt
Malatelier
Die Schülerfirma bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, unter Anleitung verschiedene
Waren herzustellen, Dienstleistungen zu erbringen und zu verkaufen. Eine Auftragsannahme
beinhaltet die Planung, Kalkulation und Fertigstellung des Arbeitsauftrages und die Kontoführung.
Arbeitsbereiche sowie Finanzen werden regelmäßig evaluiert.
Arbeitsfeld Werkunterricht
Innerhalb und außerhalb der Schule werden realitätsbezogene Lern- und Erfahrungsfelder vorwiegend
in den Bereichen Handwerk und Dienstleistung geschaffen, bzw. aufgesucht, in denen
lebensweltbezogene Erfahrungen gesammelt werden können. Arbeits- und beschäftigungsbezogene
Kompetenzen werden gezielt und anwendungsorientiert gefördert.
Arbeitstugenden/Schlüsselqualifikationen haben für die berufliche Eingliederung einen hohen
Stellenwert.
Wohnen
Dimension „Wohnen“ für alle Schülerinnen und Schüler
Während der Zeit in der BSS wird der Übergang in das nachschulische Leben im Sinne einer
persönlichen Planung vorbereitet. Im Bildungsbereich „Selbstständige Lebensführung“ Dimension
„Wohnen“ werden Kompetenzen vermittelt, um
ein möglichst eigenständiges und
eigenverantwortliches Leben führen zu können.
In der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Wohnformen und durch Erproben verschiedener
Wohnmöglichkeiten, werden Kompetenzen erworben, die zur Bewältigung des Wohnalltags
erforderlich sind. Gemäß den individuellen Aneignungsmöglichkeiten erhalten die Schüler die
Möglichkeit, die zeitliche Planung und Strukturierung des Tagesablaufs aktiv mitzugestalten, zu
planen und zu nutzen.
In der Dimension „Wohnen“ werden, vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnsituation jeder
Schülerin/jedes Schülers, mögliche Inhalte wie z. B Hauwirtschaft, Hausarbeit, Wohnraumgestaltung,
Rechte und Pflichten, Wohnen im sozialen Kontext, miteinander verknüpft.
Wohntraining in der schuleigenen Trainingswohnung (TW)
Zur praktischen Durchführung von Wohntraining hat die Schule eine eigene Trainingswohnung
angemietet. Durch die zentrale Lage ist eine optimale Anbindung an ÖPNV, Einkaufsmöglichkeiten
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und Ämter gegeben. Angebote der Freizeitgestaltung, sowie das Kennenlernen der räumlichen
Umgebung sind weitere Übungsfelder.
Außerhalb der Familie können Schülerinnen und Schüler die Anforderungen des Alltags erfahren und
sich ihren Fähigkeiten gemäß ausprobieren. Schülerinnen und Schüler werden in der BSS auf den
Ablösungsprozess von der Familie und auf ein möglichst selbstständiges Wohnen individuell
vorbereitet. Alle Schülerinnen und Schüler der BSS haben im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit,
die TW kennenzulernen.
Um eine Schülergruppe auf möglichst selbstständiges Wohnen vorzubereiten, sollten regelmäßige
Übernachtungen angeboten und von Lehrern/Lehrerinnen oder Betreuungskräften begleitet werden.
Die dafür erforderlichen Unterrichtsverlegungen, Rufbereitschaften sowie Übernachtungsregelungen
sind gewährleistet.
Um anstehende Veränderungen und Entscheidungen mit dem Schüler/der Schülerin treffen zu
können, ist eine enge Kooperation mit Eltern/Erziehungsberechtigten, Wohngruppen, Wohnheimen
und Ämtern erforderlich. Durch die Kooperation mit der Diakonie, der Caritas und der Lebenshilfe im
Bereich Probewohnen wird Unterstützung bei Übergängen in unterschiedliche Wohnformen
angeboten.
Freizeit
Zu einem erfüllten Leben gehört, neben angemessener Arbeit, die Möglichkeit, den Freizeitbereich
nach eigenem Interesse gestalten zu können. Außer dem erforderlichen Mobilitätstraining mit
öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad, ermöglicht die Schule, Schülerinnen und Schülern
Erfahrungen in den verschiedensten Freizeitbereichen zu sammeln.
Hierzu zählen verschiedene Sportarten, die auch im Verein ausgeübt werden können (Fußball, Kanu,
Schwimmen, Eishockey…) In den Hofpausen werden den Schülerinnen und Schülern Sportangebote
wie Fußball, Basketball oder Springen auf dem Trampolin ermöglicht.
Der Besuch von öffentlichen Veranstaltungen, wie Kino, Theater, Ausstellungen, Disco, sportlichen
Events (z.B. Eishockeyspiel der Mannheimer Adler, Fußballspiel des SV Waldhof) und von
Freizeitbereichen, wie Parks und Schwimmbäder wird zusätzlich ermöglicht.
Weitere Maßnahmen sind gemeinsam geplante und durchgeführte Feste oder Veranstaltungen, wie
z.B. Landschulheim-Aufenthalte.
Freizeitaktivitäten sollten lebensweltorientiert und wohnortnah stattfinden, um den Jugendlichen
Möglichkeiten für die spätere, eigenständige Nutzung aufzuzeigen.
Hobbies, wie Kunst/Gestalten, Musik, Tanz, Handarbeiten, Gebrauch von Medien etc. sind für
Jugendliche von Interesse. Grundkenntnisse werden in der Schule angebahnt und mögliche
Aktivitäten in Vereinen vermittelt. (z.B.: Tanzschule Tausendfüßler, Stadtbibliothek mit kostenloser
Internetnutzung, Jugendtreffs)
Freizeit ist kein Unterrichtsfach, sondern wird in vielen Bereichen vermittelt (Wohntraining, Unser
Thema, Freizeit-AG, Klassenfahrt,…) und bietet sich als Thema für eine Projektwoche an.
„Unser Thema“ (UT)
Im Unterrichtsfach „Unser Thema“ werden ausgewählte Themenfelder im Klassenverband
unterrichtet.
Das Klassenteam entscheidet nach Vorgabe des „Örtlichen 4-Jahres-Planes“ über die
Unterrichtsinhalte. Die Auswahl der zu behandelnden Themen richtet sich nach dem Bildungsplan und
der aktuellen und künftigen Lebenssituation von Schülerinnen und Schülern. Dabei stehen sowohl die
Schülerin/der Schüler als Individuum als auch die jeweilige Gruppenstruktur im Mittelpunkt.
Musik, Bildende und Darstellende Kunst
Durch Angebote in diesem Bildungsbereich leistet die Schule einen Beitrag zur ganzheitlichen
Persönlichkeitsentwicklung, indem sie Wege zur Teilhabe an Gestaltungsformen und -prozessen
sowie kulturellen Einrichtungen eröffnet. Die Bereiche Musik, Tanz, Theater und Gestalten können
Ausstellungen und Aufführungen zum Ziel haben, sowie die Teilnahme am öffentlichen Leben
ermöglichen.
Religion
Der Bildungs- und Erziehungsauftrag schließt auch das Unterrichtsfach Kath./Evang. Religion mit ein.
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Die Auswahl der Inhalte richtet sich nach dem individuellen Entwicklungsstand der Schüler/innen und
berücksichtigt die Struktur der jeweiligen Lerngruppe. Der Religionsunterricht wird konfessionellkooperativ erteilt. Mit Einverständnis der Eltern können auch Schülerinnen und Schüler nichtchristliche Religionsgemeinschaften daran teilnehmen. Es werden wöchentlich zwei Stunden Religion
erteilt.
Sport
Das Sportangebot soll in homogenen und heterogenen Gruppen den Schülern und Schülerinnen im
geschützten und öffentlichen Rahmen ermöglichen, neue Erfahrungen zu sammeln und auch
unbekannte Bewegungsarten kennenzulernen. Der Sportunterricht ist in der BSS zunehmend für den
Freizeitbereich über die Schulzeit hinaus von besonderer Bedeutung (Mitgliedschaft in Vereinen).
Arbeitsgemeinschaften (AGs)
Durch AGs, welche die Schüler und Schülerinnen selbst wählen, können sie Kompetenzen zur
Wahrnehmung und Planung von Freizeitaktivitäten erlangen. In den verschiedenen, heterogen
zusammengesetzten Gruppen können die Schüler und Schülerinnen ihre Stärken zeigen und
ausbauen sowie neue Erfahrungen sammeln.
Ein breitgefächertes Angebot an AGs (Sport, Kunst, Musik, Theater, Handwerk, Freizeitbereiche) ist
wichtig, um den Schülern und Schülerinnen in ihren Interessen gerecht zu werden.
Unterrichtsprinzipien in der BSS:
Kommunikation
Jede Schülerin/jeder Schüler hat das Recht auf Kommunikation. Neben der Sprache werden
vielfältige, auch nonverbale Elemente aus den Bereichen der unterstützten und gestützten
Kommunikation zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit eingesetzt.
Es ist Aufgabe aller Lehrkräfte nichtsprachliche Kommunikation in die tägliche unterrichtliche
Interaktion mit aufzunehmen.
Differenzierte Maßnahmen – Differenzierungsgruppen
Neben der äußern Differenzierung (vgl. Organisationsstruktur der BSS) erfolgt die innere
Differenzierung nach Lern- und Förderbedarf der Schülerin/des Schülers in der jeweiligen Lerngruppe.
Jedem Schüler/jeder Schülerin muss die Möglichkeit gegeben werden, sich mit seinen
Aneignungsmöglichkeiten mit dem Bildungsgegenstand sowohl in homogenen als auch heterogenen
Lerngruppen auseinander zu setzen.
Lebensweltorientierung
Der Unterricht knüpft an die spezifische Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler an und bezieht
gegenwärtige und zukünftige Lebensperspektiven ein. Hierbei finden das familiäre Umfeld, kulturelle
und religiöse Zugehörigkeit, Teilhabemöglichkeiten und unterstützende Systeme besondere
Beachtung.
Selbstständigkeit
Sowohl offene Unterrichtsformen und Selbstorganisation durch weitgehend aufgelöste
Klassenstrukturen, als auch verstärkt genutzte außerschulische Lernorte unterstützen
Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit und tragen zu Selbstversorgung und Selbstverantwortung bei.
Um allen Schülerinnen und Schülern eine größtmögliche Selbstständigkeit zu gewährleisten, werden
vielfältige Strukturierungshilfen angeboten (z.B. TEACCH).
Selbstbestimmung
Die Erziehung der Schülerinnen und Schüler zielt auf die Entwicklung ihrer Selbstbestimmung,
Autonomie und Selbstverantwortung ab. Schülerinnen und Schüler werden, so weit wie möglich, in
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alle Entscheidungsprozesse die eigene Person betreffend
Zukunftsplanung ist in jedem Unterricht zu berücksichtigen.
einbezogen.
Die
persönliche
Mobilität
Schülerinnen und Schüler werden befähigt, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbstständig
fortzubewegen.
Dazu gehören:
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
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Sich in der Stadt Mannheim zu orientieren und zurecht zu finden
Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln
Fahrradfahren
Verkehrsgerechtes und sicheres Verhalten als Fußgänger
Vorbereitung auf wesentliche Aspekte nachschulischen Lebens
Rechte und Pflichten
Als gleichwertiges Mitglied in der Gesellschaft müssen sich Schülerinnen und Schüler dieser
Schulart, wie alle anderen auch, mit ihren Rechten und Pflichten (z.B. Volljährigkeit, Wahlrecht,
Mündigkeit) auseinandersetzen. Diese Themen, sowie Informationen zum persönlichen Budget stellen
verbindliche Inhalte dar.
Je nach Lernvoraussetzung werden Schülerinnen und Schüler in Grundlagen der Politischen Bildung
und der Jugendgesetze eingeführt. Die Konsequenzen der eigenen Geschäftsfähigkeit
(Vertragsunterschriften) und die damit verbundenen Risiken der neuen Medien (Internet, Handy) sind
Gegenstand des Unterrichts.
SMV (Schülermitverantwortung)
Zu Schuljahresbeginn werden pro Klasse zwei gleichberechtigte Sprecher gewählt, die aus ihren
Reihen zwei Stufensprecher bestimmen. Die Klassensprecher treffen sich regelmäßig im Rahmen der
SMV, um für die Schülerschaft relevante Themen zu besprechen und gegebenenfalls Anliegen in die
Stufenkonferenzen weiterzugeben.
Von der Schülerschaft werden zwei Verbindungslehrer/ -lehrerinnen gewählt, die die Arbeit der SMV
begleiten und unterstützen.
Regeln
Zu Beginn eines Schuljahres wird innerhalb der Klasse der 10-Punkte-Regelkatalog, der das positive
Miteinander in der Berufsschulstufe unterstützen soll, vorgestellt und besprochen. Dem jeweiligen
Fehlverhalten werden mögliche Konsequenzen gegenübergestellt und Hilfen zur Wiedergutmachung
und Verhaltensänderung angeboten. Zudem existieren in den Klassen, Fachräumen und Kursen
differenzierte Verhaltensregeln. Schülerinnen und Schüler haben die Pflicht, sich an diese Regeln zu
halten. Eine Evaluation ist regelmäßig durchzuführen.
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