Krankenbericht Über einen Patienten der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere der Justus-Liebig-Universität Gießen Die Untersuchung der Kuh findet am xx.xx.xxxx in der Zeit von 10°° bis 11°° Uhr im Rahmen der klinischen Demonstration statt. Besitzer ist Herr X aus Y. Das Tier wurde am xx.xx.xxxx stationär aufgenommen. Anamnese Am xx.xx.xxxx gegen 4³° Uhr bemerkte der Besitzer, daß sich die Kuh in der Geburt befand. Da es keine Fortschritte im Geburtsprozeß gab, kam es zu massiven Auszugversuchen des Besitzers, jedoch ohne Erfolg. Schließlich wurde das Tier zur weiteren Geburtshilfe in die Klinik nach Gießen gebracht. Nach der Anlieferung wurde das Tier untersucht. Die Rektaltemperatur betrugt 38,9°C, das Allgemeinbefinden war gestört und das Stehvermögen eingeschränkt. Das Euter war prallelastisch, jedoch bestand eine Hämgalaktie in den beiden hinteren Eutervierteln. Bei der vaginalen Untersuchung ergab sich eine Verletzung in der dorsalen Komissur. Die Fruchtblase war bereits gesprungen. Das Fruchtwasser war rötlich verfärbt und roch muffig. Das Kalb lag in einer Hinterendlage in unterer Stellung. Die Gliedmaßen waren durchgetreten. Die bereits tote Frucht war von normaler Größe, besaß jedoch Veränderungen an den Vordergliedmaßen und einen hochgradigen Aszites. Da eine Entwicklung per vias naturalis nicht möglich war, kam es zur Fetotomie. Mit einem Schnitt wurden die Hintergliedmaßen und das Becken abgesetzt. Nach der Entleerung von ca. 40 Litern Aszitesflüssigkeit konnten die Fruchtteile entwickelt werden. Die Nachgeburt ging nach dem Auszug in toto ab, war jedoch schwartig-ödematös verändert. Das weitere Puerperium verlief geringgradig gestört; bei gutem Allgemeinbefinden war immer ein stinkender vaginaler Ausfluß festzustellen. In den letzten zwei Tagen hat sich das Allgemeinbefinden allerdings stark verschlechtert. Es war die 2. Geburt der Kuh. Die vorangegangene Geburt verlief ohne Komplikationen, mit lebendem Kalb. Signalement Bei dem Patienten handelt es sich um eine 4-jährige schwarzbunte Milchkuh der Rasse Holstein Frisian. Das geschätzte Gewicht beträgt etwa 550 kg. In beiden Ohren befindet sich eine Ohrmarke mit der Aufschrift: DE 0660972075. Die Kuh hat die Stationsnummer 1040/581/03. Allgemeine klinische Untersuchung (Status praesens xx.xx.xxxx: 9 Tage p.p.) 1 Die Kuh ist ruhig und wenig aufmerksam. Sie belastet alle vier Gliedmaßen gleichmäßig. Der Ernährungszustand ist gut bis mäßig. Die Knochenvorsprünge sind gut abgedeckt, aber sichtbar. Der Entwicklungs- und Pflegezustand ist gut. Die Kuh zeigt eine Pulsfrequenz von 108 Schlägen /min, eine Atemfrequenz von 60 Zügen /min und eine Körperinnentemperatur von 39,2°C. Der Hautturgor ist erhalten. Die Schleimhäute an Maul und Nase sind blaß, aber ansonsten feucht, glatt, glänzend, ohne Auflagerungen. Die kapilläre Rückfüllungszeit beträgt 3 Sekunden. Die Bauchdecke ist beidseits locker. Kontraktionen des Pansens sind trotz beobachteter Futteraufnahme nicht hörbar. Spezielle Untersuchung – Geburtshilfliche Nachuntersuchung Herz-Kreislauf-System Die Pulsfrequenz ist mit 108 Schlägen pro Minute erhöht. Ansonsten ist der Puls kräftig, regelmäßig und gleichmäßig. Die Jugularvenen sind normal gefüllt und beidseits anstaubar. Beim Lösen des Staus fließt das Blut zügig herzwärts ab. Bei der Auskultation stimmt die Herzfrequenz mit dem Puls überein. Die Herztöne sind regelmäßig, gleichmäßig, kräftig, ohne Nebengeräusche, aber nicht ganz deutlich abgesetzt. Stehvermögen Die Kuh steht ruhig im Untersuchungsstand und belastet alle 4 Gliedmaßen gleichmäßig. Äußeres Genital Damm: Das Perineum ist in Falten gelegt und nicht deutlich abgrenzbar. Die Labien sind mittelgradig geschwollen, vermehrt warm und asymmetrisch (von rechts oben nach links unten). In der dorsalen Komissur ist auf 1Uhr eine Verletzung von ca. 1x 1,5 cm² erkennbar. Die Wunde befindet sich bereits in Abheilung, es ist Granulationsgewebe vorhanden. Anuskegel: Am Afterkegel sind keine Verletzungen zu erkennen. Allerdings ist er durch die Asymmetrie der Labien auch geringgradig seitlich verzogen. Vaginale Untersuchung Die vaginale Schleimhaut ist geschwollen, gerötet und vermehrt warm. Am ventralen Boden v.a. direkt caudal der Zervix ist die Schleimhaut rauh, aber ohne Taschenbildung oder Perforationen. Die Zervix selbst ist noch für 3 Finger passierbar. Es sind massive Veränderungen an der Zervix fühlbar, sie erscheint zerklüftet. Nachgeburtsanteile können nicht palpiert werden. Es wird ein stinkendes, blutig-eitriges, flüssiges Sekret abgesetzt. Rektale Untersuchung Der Uterus liegt anteriopelvin und ist nicht abgrenzbar. Er ist schlaff, mäßig gefüllt und fluktuierend. Die Oberfläche ist glatt. Weiterführende Untersuchungen Blutuntersuchung 12.05.03 Natrium 138 mmol/l Kalium 4,1 mmol/l Kalzium (ion.) 1,14 mmol/l Magnesium 0,93 mmol/l Laktat 0,4 mmol/l Glukose 2,9 mmol/l Chlorid 104 mmol/l Phosphat 1,8 mmol/l ⇒ alle Werte sind im Normbereich 2 Diagnosen Gestörtes Puerperium mit einer Endometritis puerperalis chronica, mangelhaftem Zervixschluss und vaginalen Verletzungen in Zusammenhang mit massiven Auszugsversuchen bei einer Dystokie. Differentialdiagnosen Verletzungen durch die Fetotomie Endometritis postpuerperalis: ⇒ kein direkter Zusammenhang mit Geburt Epikrise Die Diagnose eines Aszites der Frucht in Hinterendlage ist bei der vaginalen Untersuchung intra partum leichter zu stellen als bei einer Frucht in Vorderendlage. Die Behandlung bzw. die Entwicklung des toten Kalbes kann durch Öffnen der erreichbaren Bauchdecke mit einem Fingermesser und anschließendem Auszugsversuch oder einfacher durch Fetotomie erfolgen. Im vorliegenden Fall ist durch den Tod der Frucht, deren fehlerhafte Lage und Stellung, die Mißbildung des Kalbes und die bereits durchgetretenen Gliedmaßen eine Fetotomie indiziert. Eine andere Möglichkeit der Entwicklung der Frucht unter Erhaltung des Lebens der Kuh besteht nicht. Andere Indikationen für eine Fetotomie wären ein Fruchtemphysem, Beckenanomalien oder eine unvollständig eventrierte Frucht. Sind nach der Fetotomie alle Fruchtteile entfernt, muss direkt im Anschluß eine geburtshilfliche Nachuntersuchung durchgeführt werden, um eventuelle weitere Früchte oder Fruchtteile oder Verletzungen festzustellen, sowie den Abgang der Nachgeburt zu überprüfen. Des weiteren ist die Kuh auf Komplikationen der Fetotomie wie Uterusperforationen, eine Beckenphlegmone, Herz-Kreislauf-Insuffizienz oder Puerperalstörungen (Endometritiden u.a.) zu kontrollieren. Im vorliegenden Fall werden bei der geburtshilflichen Nachuntersuchung Verletzungen an der Zervix, an der Vaginalschleimhaut und in der dorsalen Komissur festgestellt. Die Ursachen der Verletzungen können ungenügende Weite des Geburtsweges, Auszug mit verstärkter Zugkraft, ein trockener Geburtsweg, fehlerhafte Haltungen, zu große oder mißgebildete Früchte oder auch ein Auszug von scharfen Knochenanteilen bei Fetotomie sein. Bei der untersuchten Kuh ist höchstwahrscheinlich nicht die durchgeführte Fetotomie, sondern die vorangegangene versuchte Laiengeburtshilfe durch den Landwirt die entscheidende Ursache der Läsionen. Immer wieder wird der Tierarzt erst gerufen, nachdem massivste Manipulationen an den Tieren mit oftmals gravierenden Schäden bereits durchgeführt wurden und nicht den erwünschten Erfolg gebracht haben. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang der unsachgemäße Einsatz eines mechanischen Geburtshelfers. Wie groß hierbei die entwickelten Zugkräfte sein können, zeigt die Tatsache, daß in diesem Fall dem Kalb bei den Auszugsversuchen ein Bein gebrochen wurde. Durch den hochgradigen Aszites des toten Kalbes war ein normaler Auszug per vias naturalis von vornherein nicht möglich. Insgesamt ist eine Zunahme der Laiengeburtshilfe zu verzeichnen. 3 Für die mangelnde Bereitschaft rechtzeitig tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, gibt es viele verschiedene Gründe. Neben ökonomischen Gründen (hohe Tierarzt-Kosten bei relativ geringem Wert des Produktes „Kalb“) spielen auch die vereinfachte Informationsbeschaffung von Fachinformationen via Internet („Gebrauchsanweisung“) und eine verbesserte Ausbildung der Landwirte im Bereich der Tierproduktion eine Rolle. Es sollte dem Tierarzt gelingen, den Landwirten zu verdeutlichen, dass ein rechtzeitiger Eingriff die negativen Folgen des notwendigen tierärztlichen Handelns mindert, auch wenn dieses mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Desweiteren sollten präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Schwergeburten und der Einsatz des mechnischen Geburtshelfers und seine Grenzen mit dem Landwirt besprochen werden. In diesem Fall ist die Verletzung der Zervix von besonderer Bedeutung. Zuerst muß z.B. durch eine rektale Untersuchung abgeklärt werden, ob es sich um eine perforierende Verletzung mit Eröffnung der Peritonealhöhle handelt. Durch septische Prozesse im Uterus besteht dann die große Gefahr einer hochgradigen Peritonitis. Die plötzliche Verschlechterung des Allgemeinbefindens der untersuchten Kuh kann ein Hinweis auf eine Peritonitis sein, die Untersuchungsbefunde sind allerdings negativ. Das Hauptproblem bei Zervix-Verletzungen ist nicht die Heilung selbst, sondern die Bildung von narbigen Strikturen und deren Auswirkungen auf die weitere Zuchttauglichkeit. Es kann zu Verlegungen oder Verzerrungen des Zervikalkanals kommen. Oft ist jedoch ein mangelnder Zervixschluss die Folge, was zu einer ständigen Keimkontamination und Störungen im Uterusmilieu führt. Ergebnisse sind schlechte Konzeptionsresultate und häufig die Sterilität der Kuh. Diese Kuh sollte aber auf jeden Fall in den nächsten Tagen erneut in Bezug auf ihren Zervixschluss untersucht werden, da sich die Zervix 10 Tage p.p. physiologischerweise noch einmal etwas öffnet. Des weiteren hat die Kuh eine chronische Endometritis puerperalis entwickelt. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da schon bei normalen Geburten Keime in die kaudalen Abschnitte des Geburtsweges eindringen. Durch die bereits veränderte tote Frucht, manuelle Geburtshilfe und die Fetotomie besteht eine Prädisposition zur Entwicklung einer Endometritis durch bis in den Uterus eingedrungene Keime. Das Endometrium wehrt sich gegen die eingedrungenen Erreger und deren Toxine. Es kommt zum Austritt von Serum, Granulozyten, Lymphozyten und Plasmazellen. Durch Exsudation und gesteigerte Sekretion wird eine teilweise Neutralisation und Elimination von Erregern und Toxinen erreicht. Klinisch manifestiert sich ein schleimiger bis eitriger Ausfluss aus der Zervix. Es kann zur Selbstheilung oder unter ungünstigen Bedingungen zur Persistenz der Entzündung kommen, es entwickelt sich dann eine chronische Entzündung. Alle Faktoren, die die Selbstreinigung und die Involution des Uterus beeinträchtigen, erhöhen das Risiko einer Endometritis puerperalis chronica. Die Retentio secundinarum hat hierbei die größte Bedeutung. Desweiteren spielen infektiöse Aborte und Frühgeburten, Lage-, Stellungs-, Haltungskorrekturen, Zwillingsgeburten, Torsio uteri, Schleimhautläsionen, Uterusatonie, Lochiometra und Verletzungen im weichen Geburtsweg eine Rolle. Das Erregerspektrum der Endometritis im Puerperium ist weitgehend unspezifisch, meist liegen Mischinfektionen vor (Staphylokokken, Streptokokken, E. coli, A. pyogenes...). Die Diagnosestellung erfolgt per rektaler und vaginaler Untersuchung und durch die Beurteilung des austretenden Sekrets. [Die Kuh hatte außerdem eine Mastitis, auf die aber in der klinische Demonstration nicht weiter eingegangen wurde.] 4 Therapie Fetotomie Zur Vorbereitung der Fetotomie gehört die Schmerzausschaltung des Muttertieres mit einer kleinen Epiduralanästhesie im Sacrococcygealspalt. Eventuell kann ein Uterusrelaxans verabreicht werden. Es wird Fruchtwasserersatz mit einer Uteruspumpe nach Velmelage in den Geburtskanal eingebracht. An Instrumenten werden ein Fetotom nach Thygesen modifiziert nach Götze oder nach Schaetz, eine Drahtsäge nach Lies, eine Einfädelsonde, zwei Sägegriffe, ein Sägenleiter nach Sand oder Schriever, ein Krey-Schöttler-Haken und Geburtsketten benötigt. Vor Beginn der Fetotomie ist auf gute Arbeitsbedingungen zu achten (genügend Platz, Hilfspersonen, Hochlagerung des Beckens bei liegenden Tieren). Die Zerlegung des Fetus kann mit regelhaften Schnitten oder mit nicht regelhaften Schnitten durchgeführt werden. In den meisten Fällen versucht man, mit möglichst wenig Schnitten die Frucht aus dem Uterus zu entfernen, diese sind dann oft nicht regelhaft. Die regelhafte Schnittführung kann entweder nach Götze oder nach Schaetz durchgeführt werden. Götze arbeitet mit Längs- und Querschnitten. Schaetz beschreibt die Zerlegung des Fetus mittels Schrägschnitten, sie besteht aus weniger Schnitten als die Methode nach Götze und ist deshalb durch weniger Arbeitsschritte als günstiger anzusehen. Es wird zwischen einer Total- und einer Teilfetotomie unterschieden. Bei der Totalfetotomie wird die gesamte Frucht zerlegt. Die Teilfetotomie besteht darin, nur bestimmte Teile abzutrennen und den restlichen Körper in toto zu entfernen. In jedem Fall muß bei Eröffnung der Brust- und Bauchhöhle eine Evizeration gemacht werden. Während des Sägens wird der Fetotomkopf von der Uteruswand mit der Hand abgeschirmt, um hier Verletzungen durch die Säge zu vermeiden. Abgetrennte Teile werden unter Handschutz ausgezogen. Um den Kreislauf zu stabilisieren erhält die Kuh direkt nach der Fetotomie isotone Kochsalzlösung per Dauertropfinfusion. Bei Schwergeburten werden massenhaft Keime in den Uterus eingebracht. Folgende Infektionen (Endometritis puerperalis chronica) können zunächst mit einer systemischen Antibiose therapiert werden. Anwendung finden unter anderem Trimethoprim-Sulfonamid-Kombinationen (z.B. Borgal®), deren synergistische Wirkung bei der Hemmung der bakteriellen Folsäuresynthese bakteriostatisch, bei einem Verhältnis von 1:20 Trimethoprim zu Sulfonamid sogar bakteriostatisch ist. Mit ihnen lassen sich vor allem Streptokokken spp., Staphylokokken spp. und Escherichia coli bekämpfen. Nach 4-5 Tagen wird das Antibiotikum bei positiver Entwicklung abgesetzt, bei negativer Wirkung gewechselt. Am vierten Tag post partum wird der Uterus mit physiologischer Kochsalzlösung gespült, um vorhandenes Sekret zu entfernen. Zusätzlich werden Oxytetracyclinstäbe i.u. verabreicht, da die Kuh noch immer blutig-eitrigen vaginalen Ausfluß hat. Tägliche Oxytocin-Gaben führen über Membrandepolarisationen zu Kontraktionen des Myometriums und unterstützen damit die Endometritis-Therapie per Antibiotika. Das im Uterus vorhandene Sekret entleert sich und die Involution wird gefördert. Im Puerperium ist das Myometrium auch ohne Anwesenheit großer Östrogenmengen für Oxytocin empfindlich. Um die Kontraktion und Rückbildung des Uterus auf längere Zeit herbeizuführen und den Sexualzyklus wieder in Gang zu bringen, kann eine kombinierte Gabe von GnRH und PGF 2αAnaloga erfolgen. Zunächst werden bei unbekanntem Zyklusstand 100μg GonadotropinReleasing-Hormon appliziert. Durch eine vermehrte Ausschüttung kommt es schließlich zum LH-Peak (Luteinisierungshormon) und damit zur Ovarstimulation. Es kommt im positiven Fall zur gesteigerten Östrogensynthese, zur Follikelreifung und schließlich zur Ovulation. 5 In diesem Fall wird GnRH also eingesetzt, um den gestörten Sexualzyklus wieder in Gang zu bringen und durch eine induzierte Brunst die Selbstreinigungskräfte des Endometriums zu aktivieren. Gelingt dies nicht erhält die Kuh sieben Tage später 35 mg PGF 2α-Analoga. Ein vorhandener Gelbkörper wird aufgelöst und damit die Progesteronsynthese, die die Wirkung von GnRH negativ beeinflußt, unterbrochen. Die Kuh sollte nach ca. 48-72 Stunden in die Brunst kommen. Falls nötig, kann eine weitere GnRH-Gabe erfolgen. PGF 2α wirkt außerdem uteruskontrahierend. Die oberflächliche Wunde an der dorsalen Labien-Komissur wird lokal mit Vet-Sept-Salbe® (desinfizierende jodhaltige Salbe) versorgt. Prognose Die Prognose für die Kuh gut bis vorsichtig, da man die Infektion des Uterus durch gezielte Behandlungen in den Griff kriegen wird, die Verschlechterung des Allgemeinbefindens den Heilungsprozeß jedoch hinauszögert. Außerdem muß hier auch der Verlauf der Mastitis beachtet werden, auf die im Bericht nicht weiter eingegangen wurde. Eine weitere Zuchttauglichkeit ist jedoch Voraussetzung zur weiteren Nutzung als Milchkuh. Sollte der Zervixschluß nicht wieder hergestellt werden können, ist die Prognose für die weitere Nutzung schlecht, da mit einer Sterilität, u.a. durch aufsteigende Infektionen und ein verändertes Uterusmilieu, gerechnet werden muß. ___________________ __________________ __________________ 6