OTTO SPRANGER Sprecher der Österreichische Lungenunion (ÖLU) Österreich-Koordinator der europäischen Patientenorganisation European Federation of Allergy and Airway Diseases Patients Association (EFA) & Treasurer der Global Allergy and Asthma Patient Platform (GAAPP) Schlechte Schulnoten und Probleme am Arbeitsplatz Wien, 13. März 2013 – Eine Atemwegsallergie bedeutet für Patienten, ihre Familien und die Gesellschaft eine große Belastung. Schlafstörungen, Probleme im Beruf, in der Partnerschaft und im Familienleben, Krankenstände, Fehlzeiten in der Schule und schlechte Noten sind häufige Auswirkungen einer un- oder unterbehandelten Allergie. Services wie die des Österreichischen Pollenwarndienstes tragen wesentlich dazu bei, dass das Leben mit einer Allergie besser gemanagt werden kann und erträglicher wird. Allergien zählen zu den häufigsten Erkrankungen. Eine europaweite Umfrage der Patientenorganisation EFA (European Federation of Allergy and Airway Diseases Patients Association) zeigt auf, dass die Krankheitslast von respiratorischen Allergien bei weitem noch nicht ausreichend wahrgenommen und anerkannt wird – weder von politischen noch medizinischen Entscheidungsträgern, Ärzten und oft auch nicht von den Patienten selbst. Vielmehr werden Allergien häufig vernachlässigt und die Symptome sowie das Risiko der Verschlimmerung unterschätzt. Oft wissen Patienten schlichtweg einfach auch nicht, dass es Therapien gibt, die ihre Lebensqualität verbessern und den Erkrankungsverlauf aufhalten können. Eine Nachlässigkeit mit Folgen: weitere Allergien, chronisches Asthma, eingeschränkte Lebensqualität, Schwierigkeiten in der Schule oder im Beruf und Probleme in der Partnerschaft und der Familie sind vorprogrammiert. Große Krankheitslast … Die Auswirkung auf die Lebensqualität wird zum Teil massiver erlebt als jene einer als „ernster“ wahrgenommenen Erkrankung wie z.B. Diabetes. Denn von Heuschnupfen Betroffene leiden nicht nur unter den typischen allergischen Beschwerden wie Niesen, juckende und tränende Augen und verstopfte bzw. laufende Nase. 57% der Erwachsenen und 88% der Kinder quälen in Folge auch Schlafprobleme1, die tagsüber zu beeinträchtigter körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit führen. Der Alltag während der Pollensaison ist bestimmt durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwierigkeiten. Dadurch entstehen Probleme im Beruf, in der Partnerschaft2 und im Familienleben. Einige Studien belegen, dass Allergiker sogar ein erhöhtes Risiko haben, eine Depression zu entwickeln3. … und Qual für Kinder … Problematisch kann Heuschnupfen oder allergisches Asthma auch bei Kindern sein: Die Schlafprobleme führen zu Konzentrations- und Lernschwierigkeiten und im weiteren zu schlechtere Schulnoten 4. Damit nicht genug: Allergiker werden von ihren Mitschülern für ihre Schläfrigkeit und Stimmungsschwankungen gehänselt und ausgeschlossen. Natürlich leiden auch die Eltern mit, die viel Zeit, Aufwand und Kosten für ihre erkrankten Kinder aufbringen. … mit weitreichenden Auswirkungen Asthma und Heuschnupfen verursachen jedes Jahr europaweit mehr als 100 Millionen Krankenstandstage und Fehltage in der Schule. Die verminderte Produktivität und die vermehrten Krankenstände haben damit neben dem Leid des Einzelnen somit auch enorme volkswirtschaftliche Kosten zur Folge. Leben mit Asthma am Arbeitsplatz Die Österreichische Lungenunion startete nun in Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pohl, Leiter der Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen am Krankenhaus Hietzing eine Untersuchung mit dem Thema „Situation von Menschen mit Asthma am Arbeitsplatz“. Die Lungenunion lädt Betroffene herzlich ein, an der Studie via Onlineumfrage mitzumachen. Mehr unter www.lungenunion.at. „Welt-Allergie- und Asthma-Tag“ am 7. April im Wiener Rathaus Dem Thema Aufklärung und Information widmet sich auch der „Welt-Allergie- und Asthma-Tag“ der Österreichischen Lungenunion, der am Sonntag, dem 7. April 2013 von 10.00 bis 17.30 Uhr im Wiener Rathaus stattfinden wird (Moderation: Dr. Vera Russwurm). Dort gibt es kostenlose Allergie-Tests, Lungenfunktionsprüfung, Beratung und Vorträge bekannter Expertinnen und Experten zu einer breiten Palette wichtiger Allergie- und Asthma-Themen. Kontakt für Journalisten-Rückfragen: Otto Spranger Österreichische Lungenunion T: 01 / 330 42 86 M: 0676 62 64 001 E: [email protected] 1 Nathan, Robert A.: The burden of allergic rhinitis, Allergy and Asthma Proceedings, January - Feb 2007, Vol .28, No. 1 2 European Federation of Allergy and Airway Diseases. Patients Associations (EFA). Fighting for breath 3 Wertz DA et al.; Impact of asthma control on sleep, attendance at work, normal activities, and disease burden, Ann Allergy Asthma Immunol. 2010 Aug; 105 (2): 118-23 4 Sundberg R. et al.; J Adolesc Health 2007; 40:581-583 Text und Foto in Printqualität gibt’s bei Elisabeth Leeb, T: 0699/1 424 77 79, E: [email protected] und auf www.allergenvermeidung.org (Presse, Downloads).