Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 1 von 12 SOP-UV-MY-004-02 Dermatophytendiagnostik Verteiler: 1. QMB 2. Labore (laut Verteilerschlüssel, QM Arbeitsplatz) Erstellt Geprüft Freigegeben am 28.11.2013 28.11.2013 29.11.2013 von S. Schmidt Prof. M. Schaller Prof. A. Strölin Unterschrift gez.: Schmidt gez.: Schaller gez. Strölin Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 1 SOP-UV-MY-004-02 Seite 2 von 12 Medizinische Relevanz / Indikation Dermatophyten sind filamentöse und keratinophile Pilze und gehören morphologisch zu den Eukaryonten. Sie parasitieren auf keratinhaltigem Gewebe (Haut, Haare und Nägel). Alle durch Dermatophyten hervorgerufenen Krankheiten der Haut und/oder der Hautanhangsgebilde heißen Dermatophytosen (Tinea). Typisch für eine Tinea der freien Haut sind randbetonte, schuppende Erytheme mit Papeln und Pusteln. Das Reservoir von Dermatophyten kann der Mensch (anthropophil), das Tier (zoophil) oder der Erdboden (geophil) sein. Dermatophyten können oberflächliche, sowie auch in seltenen Fällen tiefe Mykosen hervorrufen. Durch die Angaben des Infektionsorts wird die Tinea näher bezeichnet und je nach Lokalität als Tinea capitis (Kopf), Tinea pedis (Fuß), Tinea manus (Hand) etc., benannt. Tinea capitis: Erreger Microsporum (M.) canis; mit 80-90% am häufigsten in Deutschland. Selten Trichophyton (T.) soudanense, tonsurans und verrucosum. Tinea barbae: Infektion der Bartregion, die häufig bei Landwirten nach Kontakt mit infizierten Großtieren auftritt. Häufiger Nachweis von T. verrucosum, ohne Tierkontakt T. rubrum. Tinea pedis und manus. Häufige Erreger sind T. rubrum oder T. interdigitale, selten auch Epidermophyton floccosum. Als Risikofaktoren für die Tinea pedis gelten Diabetes mellitus, Fußfehlstellung, CVI, Immunsuppression und insbesondere bei jüngeren Patienten sportliche Betätigung. Begünstigt ist das feuchtwarme Klima im Schuh. Die Pilze sind ubiquitär vorhanden und in Schuhen, auf Teppichen und Badematten monatelang virulent. Tinea corporis/faciei: Häufig bei Kinder und Jugendlichen, meist durch M. canis nach Kontakt mit Katzen. Unter Immunsuppression oder bei konsumierenden Erkrankungen werden auch disseminierte und granulomatöse Verlaufsformen mit tiefen Knoten beobachtet. Tinea inguinalis Typische Dermatophytose älterer Männer und Markererkrankung für eine zusätzliche Dermatophytose der Zehennägel. Prädilektionsorte sind die Innenseiten der Oberschenkel und Leistenregion. Ausbreitung genitoanal möglich. Tinea unguium Während der Begriff Tinea unguium eine Dermatophytose implifiziert, beinhaltet die Onychomykose auch Hefen und Schimmelpilze als Erreger. Häufigster Erreger T. rubrum und T. interdigitale. Voraussetzung einer sachgerechten Mykosetherapie und von klinischer Relevanz ist die Identifizierung von Pilzerregern bis zur Speziesebene. Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 3 von 12 Die Differenzierung ist insbesondere wichtig bei Erregern die über einen Tiervektor übertragen werden die eine endemische Verbreitung besitzen oder aber die bekannte Epidemien, in Sonderheit Kleinraumepidemien, z.B. innerhalb einer Wohngemeinschaft verursachen können, z.B. M. audouinii, M. canis, T. tonsurans und T. violaceum Von Bedeutung sind hier gegebenenfalls vorhandene Unterschiede in der AntimykotikaEmpfindlichkeit. Humanmedizinisch wichtige Dermatophyten, siehe Übersichtliste und Mykothek. 2 Verantwortliche(r) Verantwortlich sind der Laborleiter und die MTA. 3 Prinzip Die Dermatophyten gehören zu der Klasse der Ascomycetes, soweit ein teleomorphes und ein anamorphes Stadium vorhanden und bekannt sind. Dermatophyten mit ausschließlich asexueller Fruktifikation, ohne Kernphasenwechsel, werden zu den Formgattungen Fungi imperfecti (Deuteromyzeten) gerechnet. Fast alle filamentösen Pilze, die im mykologischen Labor isoliert werden, gehören auch zu der Formklasse der Hyphomyzeten (Anamorphe Pilze die keine Konidiomata bilden) Die taxonomische Einordnung von Spezies und Varianten in die Gattungen Trichophyton, Microsporum oder Epidermophyton erfolgt auf der Basis morphologischer und zum Teil biochemischer Charakteristika. Bei den meisten humanpathogenen Pilzspezies dieser Gattungen wurde bisher kein sexueller Modus der Vererbung gefunden, d.h. ihre Einordnung hat keine phylogenetische Grundlage. Bisher entdeckte teleomorphe Formen von einigen zoophilen und geophilen Trichophyton-Arten gehören zu der Gattung Arthroderma, die der Microsporum-Arten zur Gattung Nannizzia. Auch einige Arten der FormGattung Chrysosporium zählt man zu den Dermatophyten. Gemeinsame charakteristische Eigenschaft der Dermatophyten ist ihre Fähigkeit zum Abbau von Keratin. Außerdem sind diese Pilze fast ausnahmslos empfindlich gegenüber Griseofulvin und resistent gegen Cycloheximid. Jeder Kultur geht ein mikroskopisches Nativpräparat voraus, das orientierend zur Fragestellung „Dermatomykose, bzw. Dermatophytose, Onychomykose, Befall des Haares, subkutane oder tiefe Mykose" gehört. Es lässt die Pilzelemente im UntersuchungsmateFür die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 4 von 12 rial erkennen und erlaubt bisweilen schon – zusammen mit dem klinischen Bild - eine vorläufige Zuordnung zu dieser oder jener Erregergruppe. Die Bestätigung durch die Kultur ist unerlässlich; ihr kommt der eigentliche diagnostische Wert zu. siehe SOP-UV-007 Nativpräparat In ihrer parasitären Phase bilden sie vegetatives Mycel, verschiedentlich Arthrosporen, die gewisse Hinweise auf die jeweilige Gruppenzugehörigkeit liefern. Erst Kulturen, in denen alle artspezifischen Strukturen gebildet werden lassen sich identifizieren. Makround mikromorphologische Kriterien reichen häufig für eine Artbestimmung aus. In einigen Fällen bedarf es der weitergehenden Überprüfung der Physiologie. Primärkultivierung auf Sabouraud-Glucose 4%-Agar und Kimmig-Agar. Zur Spezifizierung auf Gattungs- und Artebene werden verschiedene Subkultivierungen auf Spezialsubstraten und Kultivierung unter verschiedenen Temperaturintervallen (25°30°C) angelegt. Die kulturelle und morphologisch charakteristische Befundung ermöglicht die Identifizierung. Eine wichtige Differenzierung sind die saprophytischen Pilze. Sie fungieren als Verunreiniger- oder sekundär-pathogene Erreger. 4 Spezifikation Es handelt sich um ein qualitatives Messverfahren. Spezifisch, weil die morphologische Bestimmung der Fadenpilze (Makro-und Mikromorphologie) eine Zuordnung zum Erreger zulässt. Die Angabe der Zuordnung zu einem Taxon durch cf (bzw. spp.) ist gebräuchlich, wenn man die Spezies nicht identifizieren kann. Keine Gruppe der Pilze ist durch eine ähnliche Vielfalt von Bezeichnungen so belastet, wie die der Dermatophyten. Das beruht nicht nur auf historisch bedingten Prioritätsansprüchen, sondern auch auf der komplexen Natur der Erreger, deren systematische Einordnung noch keinesfalls abgeschlossen ist. Dies führt zu Namensänderungen der jeweils in Frage kommenden Pilzarten. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass in der mykologischen Systematik die imperfekte, d. h. nicht zur Bildung von sexuell differenzierten Sporen befähigte Form eines Pilzes einen anderen Speziesnamen trägt als das perfekte, also ascogene Stadium. Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 5 SOP-UV-MY-004-02 Seite 5 von 12 Untersuchungsmaterial, einschließlich Behälter und Zusätze Hautschuppen, Haare und Nägel in sterile Behälter und Abstriche von hautnahen Regionen in speziellem Transportmedium. Frisches Gewebematerial in einem mit physiologischer Kochsalzlösung getränktem Mull in einem sterilen Gefäß transportieren. Siehe FB-PL-MY-001 Primärprobenhandbuch 6 Ausrüstung und Reagenzien 6.1 Geräte Brutschrank (25 °C, 28 °C, 37°C, 42°C-45°C) Sicherheitswerkbank der Klasse II Dampfsterilisator KSG zum Sterilisieren von infektiösem Material der Risikogruppe S2 Agarster (kleiner Autoklav) mit Abfüllautomat zur Kulturpräparation 6.2 Ausrüstung Mikroskop Bunsenbrenner (Gaskartusche) Impfösen und Impfhaken, Präpariernadeln Objektträger (Fa. Langenbrinck) Deckglas (Fa. Langenbrinck) Skalpell Einwegpinzette, Epilierpinzette Tesafilm glasklar 6.3 Reagenzien und Medien Für das Nativpräparat: 10 % TMOH-Lösung (Tetramethylammonium hydroxide solution) – Fa. Merck : Best-Nr. 1.08123.0050 Für die lichtmikroskopischen Präparate: Laktophenolwasserblau Siehe SOP-UV-MY-006 Lichtmikroskopische Präparate Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 6 von 12 Für die Dermatophytenkultur: Nährmedien für Primärkulturen, Subkulturen, Selektivkulturen und Funktionsteste Primärkultur Sabouraud 4 % Glucose-Agar (siehe SOP-UV-MY-017 Sabouraud-Agar) Kimmig-Agar (siehe SOP-UV-MY-018 Kimmig-Agar) Urease-Agar (siehe SOP-UV-MY-016 Urease-Agar) Taplin-Agar (siehe SOP-UV-MY-015 Taplin-Agar) und viele andere Spezialnährmedien* zur Differenzierung des Erregers (siehe Nährmedienliste) *Selektivmedien auch mit antimikrobiellen Zusätzen 7 Sicherheitsmaßnahmen Sicherheitsregeln im Umgang mit mikrobiologischem Material und Hygieneplan beachten. Unter sterilen Kriterien arbeiten, wenn notwendig in der Sicherheitswerkbank der Klasse II arbeiten. Die anfallenden Gefäße vom Untersuchungsmaterial und die Pilzkulturen nach Identifizierung werden vorschriftsmäßig im Dampfdruckautoklaven vernichtet und beseitigt. 8 Methodendurchführung 8.1 Probenvorbereitung siehe Primärprobenhandbuch 8.2 Reagenzvorbereitung Kulturmedien für myzelbildende Pilze, mit und ohne antimikrobielle Zusätze. Alle Nährböden und Reagenzien stehen zur Verfügung und werden auf Raumtemperatur gebracht. (Lagerung der Substrate im Schrank, Kühlraum, bzw. im Kühlschrank und Gefrierschrank). 8.3 Durchführung Mykologische Methoden Im klassischen mykologischen Labor gibt es eine Reihe von spezifischen Arbeitstechniken, die eine wichtige Voraussetzung für die verlässliche Identifizierung darstellt. Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 7 von 12 Ein Brutschrank ist zur Kultur unerlässlich, weil er innerhalb der optimalen Züchtungstemperatur Konstanz gewährt und eventuelle Verunreinigung durch Raumkeime vermindert. Licht ist zu photosynthetischen Prozessen nicht erforderlich. Die Beschaffenheit der Nährmedien in Bezug auf Feuchtigkeit und Zusammensetzung des Substrates spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Myzels und seiner Reproduktionsorgane. Generell bevorzugen Pilze ein schwach saures Milieu. Für Dermatophyten ist der pHWert von 5,6 optimal und hat einen entscheidenden Einfluss auf die Pigmentbildung (wichtiges Kriterium zur Charakterisierung). Auch das Bakterienwachstum wird dadurch weitgehend verhindert. Zur Differenzierung folgende Identifizierungskriterien: Primärkultivierung auf Sabouraud-Glucose 4%-Agar und Kimmig-Agar Beimpfte Platten werden bis zu 4 Wochen im Brutschrank bei 28 ° C bebrütet und alle zwei Tage observiert. Siehe SOP-UV-MY-17 Sabouraud-Agar SOP-UV-MY-18 Kimmig-Agar Herstellung eines lichtmikroskopischen Präparates Bei positivem Pilzwachstum wird ein lichtmikroskopisches Tesaabrisspräparat zur mikroskopischen Beurteilung der Kultur hergestellt. (Ausschluss Dermatophyt/ Schimmelpilz) Siehe SOP-UV-MY-006 Lichtmikroskopische Präparate Subkultivierung auf Urease-Agar Bei Wachstum eines fraglichen Pilzes wird grundsätzlich ein Teil Myzel von zwei bis drei Kolonien auf einen Urease-Agar überimpft und nach frühestens sechs Tagen die Funktion abgelesen. Ist die Kolonie noch zu jung, empfiehlt es sich noch einige Tage mit der Überimpfung zu warten. Siehe SOP-UV-MY-016 Urease-Agar Subkultivierung auf Taplin-Agar Ist ein Schimmelpilz nicht ausgeschlossen, wird zusätzlich auf einen Taplin-Agar überimpft. (Testung auf Alkalisierung des Mediums und Toleranz gegenüber einem alkalischen pH). Siehe SOP-UV-MY-015 Taplin-Agar Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 8 von 12 Subkultivierung Subkultivierung kann zuerst nochmals auf einem Sabouraud- oder Kimmig-Agar sein, um z.B. zur Reinkultur zu überimpfen, oder um den Pilz sich auf dem neuen Medium „regenerien“ zu lassen. Meistens überimpft man gegensätzlich, d.h. die Kolonie vom Sabouraud-Agar wird auf den neuen Kimmig-Agar subkultiviert und umgekehrt. Subkultivierungen können und müssen manchmal mehrmals sein. Subkultivierung mit selektiven Spezialmedien Zur Identifizierung der meisten Spezien benötigt es kein Spezialmedium. Bei den selten vorkommenden Erregern werden zusätzlich physiologische Teste ausgeführt. Testung des Wachstums (Sporulation) und der Pigmentbildung auf gekochtem Reiskörnern und anderen Spezialmedien (wie insbesondere Kartoffel-Glucose-Agar, Malzextrakt-Agar, Löwenstein-Jensen-Medium etc.). Prüfung der Abhängigkeit des Wachstums vom Vorhandensein von Vitaminen bzw. Aminosäuren (Auxotrophieteste). In vitro-Haarperforationstest. Siehe SOP-UV-MY-012Haarperforation Subkultvierung mit Temperaturveränderung und Medium nach Wahl Testung des Wachstums auf einem gewählten Nährboden (meistens SabouraudAgar und Kimmig-Agar) unter verschiedenen Temperaturintervallen. 8.4 Auswertung Mikroskopische Beurteilung des Untersuchungsmaterials Makromorphologie der Kultur Wachstumsgeschwindigkeit Kolonieform Oberflächentextur Farbe der Kultur-Oberseite und-Unterseite Bildung und Farbe eines diffusiblen Pigmentes Pleomorhe / faviforme Degeneration Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 9 von 12 Mikromorphologie Mikrokonidien - Suche nach charakteristischen Strukturen. (Anzahl, Größe, Form und Insertion an den Hyphen) Makrokonidien (Anzahl, Größe, Form, Wand und Anzahl der „Kammern“) Arthrokonidien Chlamydosporen Myzelstrukturen (Spiralhyphen, „Knotenorgane“, „Kammzinken“, „Kronleuchterhyphen“, „Bambushpyhen“, „Tennisschläger“myzel und reflexive Seitenhyphen u.a.) Physiologische Teste Ureasetest auswerten T. rubrum negativ – T. mentagrophytes (T. interdigitale) positiv Pigmentbildung auf, z.B. Kartoffel-Glucose-Agar, Bei T. rubrum wird das rote Pigment auf der Rückseite der Kultur stimuliert. Dieser Test dient zur Abgrenzung gegenüber T. mentagrophytes (T. interdigitale) Prüfung auf Abhängigkeit von Thiamin und Inositol. T. violaceum und T. tonsurans werden durch Thiamin im Medium stimuliert, kein Wachstum oder deutlich reduziert auf dem Basisagar Trichophyton Agar 2 bis 4 – Fa. Difco- bei 25 °c über 14 Tage T. verrucosum wächst nicht ohne Thiaminquelle im Medium und 84 % aller Isolate benötigen zusätzlich noch Inositol. Prüfung auf Abhängigkeit von Nikotinsäure T. equinum ist in seinem Wachstum als einziger Dermatophyt von Nikotinsäure abhängig (nicht jedoch die ozeanische Variante var. autotrophicum). Der Test dient zur Abgrenzung gegenüber T. mentagrophytes und verwandte Dermatophyten Bei 25 °C über 14 Tage inkubieren Prüfung auf Abhängigkeit von Histidin T. megninii ist in seinem Wachstum als einziger Dermatophyt abhängig von Histidin. Überimpfung auf Ammoniumnitrat-Agar und das gleiche Medium unter Zusatz von Histidin. Bei 25 °C über 14 Tage inkubieren. Wachstumstest auf gekochten Reiskörnern zur Differenzierung von M. audouinii und M. canis und M. distortum. M. canis und M. distortum wachsen gut und bilden reichlich Makrokonidien und ein gelbes Pigment. M. audouinii wächst hingegen gar nicht oder spärlich. Wachstumsabgrenzung von T. soudanense und M. ferrugineum auf Löwenstein- Jensen-Agar Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 10 von 12 Subkultvierung unter Temperaturveränderung, z.B. T. verrucosum wächst bei 37°C auf Kimmig-Agar unter Bildung von carakteristischen Chlamydosporen-Ketten. Alle Ergebnisse der ausgeführten Untersuchungstechniken ermöglichen eine Identifizierung auf Gattungs- und Artebene. Auf eine Speziesbeschreibung wird auf die einschlägige Literatur hingewiesen. 8.5 Dokumentation Wichtige Befunde müssen dem behandelnden Arzt telefonisch vorab mitgeteilt werden. Dies gilt insbesondere bei Nachweis von Pilzen aus primär sterilen Untersuchungsmaterialien und bei Nachweis von Pilzen (direkt und indirekt), die erfahrungsgemäß ein hohes Pathogenitätspotential aufweisen. Telefonanrufe werden mit Datum und Zeit des Anrufes im Swisslab protokolliert. Der Befundempfänger muss sich als eindeutig autorisiert ausweisen können. Alle Untersuchungsergebnisse werden in den Handbüchern (Protokollbüchern) handschriftlich eingetragen und mit Datum und Kürzel abgezeichnet. Bei den seltenen Erregern mit vielen Untersuchungsschritten, geschieht die Eintragung im Computer im D-H-S Excel sheet mit Kürzelsignatur. FB-UV-MY-003-D-H-S-Excelliste Zwischenbefunde aus dem Swisslab sind im Lauris jederzeit zu erfragen. Endbefunde werden dann mit der persönlichen ID-Kennung im Swisslab ausgefertigt, dem Laborleiter zur Validierung gegeben und dann zur Ansicht freigestellt. 9 Störungen, Kreuzreaktionen, Ursachen von Variabilität Hinweise für Nagelmaterial: Für Nagelmaterial reichlich Nährbodenvorrat schaffen. Die zerkleinerten Nagelstücke werden tief in das Substrat eingedrückt, bis auf eine Schnittfläche. Bei Nägeln mit anhaftendem Blut sind mehrere Subkulturen erforderlich um das Untersuchungsmaterial von den wachstumshemmenden serösen Substanzen zu reinigen. Die Nagelstücke Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 11 von 12 werden so oft auf neuen Nährboden übertragen, bis dieser keine Trübungsringe mehr erkennen lässt. Allgemein gilt: Kulturpassagen bei bakterieller Kontamination sind üblich. 10 Qualitätssicherung 10.1 Interne Kontrollen Zur Kontrolle wird Referenzmaterial eingesetzt. (Zertifizierte Stämme wie ATCC oder aus dem CBS-Institut, sowie Stämme aus dem Ringversuch). Wachstumsmerkmale können mit dem zu untersuchenden Stamm verglichen werden. Kontrolle der Nährmedien erfolgt durch die Morphologische Prüfung der Kontrollstämme auf dem zu verwendenden Medium. Regelmäßige Temperaturkontrolle und Gerätekontrolle . Qualifizierung der dermatologischen Diagnostik richtet sich deshalb insbesondere auf die Gewährleistung eines zeitgerechten Kenntnisstandes bezüglich der unterschiedlichen Manifestationsformen der Pilzerkrankungen von Haut und hautnahen Schleimhäuten, sowie zu deren Erkennung und Charakterisierung erforderlichen labormedizinischen Untersuchungen. 10.2 Externe Kontrollen Jährliche Ringversuche mit INSTAND e.V. 11 Referenzbereich nicht belegt 12 Verfahrensweise bei auffälligen Ergebnissen Wichtige Befunde müssen dem behandelnden Arzt telefonisch vorab mitgeteilt werden. Dies gilt insbesondere bei Nachweis von Pilzen aus primär sterilen Untersuchungsmaterialien und bei Nachweis von Pilzen (direkt und indirekt), die erfahrungsgemäß ein hohes Pathogenitätspotential aufweisen. Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Labore für Spezielle Dermatologie Datum: 28.11.2013 SOP-UV-MY-004-02 Seite 12 von 12 13 Mit geltende Unterlagen SOP-UV-MY-017 Herstellung Sabouraud-Agar SOP-UV-MY-018 Herstellung Kimmig-Agar SOP-UV-MY-016 Herstellung Urease-Agar SOP-UV-MY-015 Herstellung Taplin-Agar SOP-UV-MY-006 Lichtmikroskopische Präparate SOP-UV-MY-007 Nativpräparat SOP-UV-MY-012 Haarperforationstest VA-AS-MY-001 Umgang mit humanpathogenen Erregern VA-GR-MY-003 Arbeiten in der Sicherheitswerkbank VA-BE-MY-001 Befundübermittlung VA-GR-MY-002 Autoklavieren im Dampfdruckautoklaven VA-UV-MY-001 Herstellen von Nährmedien FB-QS-MY-052 Nährboden-Kontrolle FB-UV-MY-004 D-H-S Liste FB-UV-MY-005 Liste „Wichtige pathogene Dermatophyten“ 14 Literatur MIQ 15 2001- Pilzinfektionen Teil II-Spezielle Pilzdiagnostik Qualitätsstandards in der mikrobiologisch-infektiologischen Diagnostik Diagnostik pathogener Pilze des Menschen und seiner Umwelt - H.P.R. Seeliger/ T. Heymer Taschenatlas Dermatologie - M. Röcken, M. Schaller, E. Sattler, W. Burgdorf Bestimmungsliteratur: Atlas of Clinical Fungi – Version 3.1. - G.s. de Hoog et.al Für die Übereinstimmung mit der im „QM-Arbeitsplatz“ hinterlegten Kopie trägt jeder Mitarbeiter selbst die Verantwort Erstellt am: von: Geprüft von: Freigegeben am: 28.11.2013 S. Schmidt Prof. M. Schaller 29.11.2013 D:\75896814.doc von: Prof. A. Strölin