CONSCRIPTUMueberPOLlockePHILam121203durchJOHANNA: Liebe Kommiliton(Inn)en ! Ein warmer Raum. Eine klarere Vorlesuing. Ein schönes und übersichtliches Protokoll. Ein Hoch auf unsere kleinen zivilisatorischen Fortschritte. Dazu noch dieses ehrwürdige Theater des Berliner Ensembles. Und dessen freundliche Menschen, die uns so gerne geholfen haben. Das haben Sie als Studenten wirklich großartig erreicht, ein bürger-akklamierter Streik. Das habe ich in 40 Jahren noch nie so erlebt. Glückwunsch Ihnen allen. Jetzt müssen wir nur alle sehen, daß etwas an Wirkung davon bleibt, unser blaues Opfer z.B. wenigstens politisch nicht ganz umsonst war. Dank auch an Tutor Martin Timpe, der unseren Theaterr-Besuch organisiert hat. Es folgt jetzt erst mal das Protokoll der 8. POLPHIL-Vorlesung vom 12.12.2003, angefertigt durch JOHANNA HEINEN: Politische Philosophie/ Politische Theorie Vorlesungsmitschrift: Freitag, 12.12.2003 im BE Von Johanna Heinen Thema: Vom Absolutismus zum Konstitutionalismus, oder: Der Beginn des poltischen Liberalismus in JOHN LOCKEs Kontraktualismus Gliederung: I - Vorbemerkungen II - Geschichtlicher Hintergrund A - realgeschichtlich B - denkgeschichtlich C - problemgeschichtlich: Der Weg zum Verfassungsstaat in England D - lebensgeschichtlich: Persönliche Entwicklung und Werk(e) III - Lockes Erkenntnis- Philosophie in seinem "Essay concerning Human Understanding" (1689) IV - Lockes Politik-Philosophie in den "Two Treatises of government" (1689) oder: Wie man mit den Mitteln von Hobbes gegen dessen absolutistische Ziele argumentiert und dabei die neuzeitliche Demokratie- Theorie auf den Weg bringt. -2– A - The ‘First Treatise’ B - The ‘Second Treatise’ a - Naturzustand b - (Exkurs zum ‘Eigentum’) c - Gesellschaftsvertrag d - Staat e - Das Gewaltengefüge f - Tolereanz g - Widerstand V - Zur Wirkungsgeschichte von Locke VI - Ein Zwischen- Resumé zum "Politischen Liberalismus" VII – Vorlesungszyklischer Ausblick auf eine denkgeschichtliche Wende des politischen Denkens um ca. 1700 und eine erneute Renaissance des RepublikGedankens in der Politischen Philosophie. "Der Leviathan" Fachtermini: Konstitutionalismus a) allgemein: Verfassungsstaat b) konkret- historisch: Eine Bewegung des 18./19. Jahrhunderts: zur Einbindung von königlicher Souveränität in ein verfassungsstaatliches Arrangement (konstitutionelle Monarchie) Die fünf bedeutendsten Kontraktualisten: Hobbes, Locke, Rousseau, Kant und John Rawls trust - Vertrauen "Quid tibi fieri non vis, alteri non feceris" - "Was Du nicht willst, daß Dir geschieht,.." Dichotomie in der neuzeitlichen Denkgeschichte bis zu Kant: U. zw. Rationalismus Empirismus U. pactum unionis (Einigungsvertrag) pactum subjectionis (Herrschaft- oder Unterwerfungsvertrag) body politic -3– Die berühmte Trias von John Locke - Freiheit (liberty) - Leben (life) - Eigentum, Vermögen, Besitz (Property) I - Vorbemerkungen - Thema: Vom Absolutismus zum Konstitutionalismus Oder: Beginn des Politischen Liberalismus in John Lockes Kontraktualismus - Hobbes: begründete "Kontraktualismus" (Vetragsgedanken) = grundlegende Theorie. Locke entwickelte daraus normatives Programm, an dem wir heute noch anknüpfen können. - Wie in Antike: Platon wurde als "das Genie" verehrt, ähnlich wie Hobbes in der Neuzeit dabei kamen die eigentlichen richtungsweisenden, normativen, dauerhaft bestehenden und wesentlichen Aussagen von Aristoteles. Und jetzt kommen sie von Locke. - Verdienste Locke: Hat den Konstitutionalismus und Ansätze von Demokratie und Parlamentarismus auf den Weg gebracht. Grundhaltung: Anti- absolutistisch - Motto von Locke könnte gewesen sein: "Mit den Mitteln von Hobbes gegen die (absolutistischen)Ziele von Hobbes" II - Geschichtlicher Hintergrund A - realgeschichtlich und B- denkgeschichtlich??? England: 1640: Zuspitzung des Konflikts zw. König und Parlament → Puritanische Revolution Hobbes: Auf Seiten der Monarchie, bringt dies in seiner Theorie zum Ausdruck Locke: (40 Jahre jünger als Hobbes) steht auf Seiten des Parlaments 1660-1685: - Restauration der Stuarts: Karl I wird König - Kämpfe gehen weiter 1679: "Habea-Corpus-Akte/ Proklamation zum Schutz der Menschen" gegen Übergriffe der Herrscher/Königtums - Tories: Für Monarchie, begründet auf göttliches Recht - Whigs: Für Parlament/ Freiheit, begründet auf naturrechtlichen Gesellschaftsvertrag, geistiger Führer: Locke 1688: Wilhelm von Oranien wird ins Land geholt (Herrschaft von außen) 1689: "Declaration of Rights" → Königtum wird eingeschränkt - wird zum Organ des konstitutionellen Parlamentarismus - beruht auf Vertrag (Monarch muß Deklaration unterschreiben) - nicht mehr von Gottes Gnaden - ist König auf Mehrheitsbeschluß des Parlaments (Wahl des Monarchen) - -4– - von Absolutismus zu Konstitutionalismus "Glorious Revolution" - "glorious" da ohne Blutvergießen - "Revolution" da vom absolutistischen Staatswesen zu konstitutionellen Staatswesen eine - wirkliche ‚Umwälzung’ (=Revolution) stattfand Whig- Familien: Träger der Revolution - Landbesitzer - Handelsleute + Londoner City - Expansionspolitik im 18.Jh. - Können hohe Schulden machen - England gewinnt Kriege gegen Spanien, Frankreich, etc. und wird am Ende des 18.Jh.Hegemonialmacht 1689: auf die Deklaration folgt eine "Bill of Rights" - König kann Gesetze nicht aufheben - Monarch hat kein stehendes Heer mehr, welches ihm unterstellt ist - Und darf in Rechte des Parlaments nicht eingreifen - Katholizismus wird von der Thronfolge ausgeschlossen (durch schlechte Erfahrungen mit Stuarts, etc.) C - problemgeschichtlich: Der Weg zum Verfassungsstaat in England - England: Phänomen des neuen Herrschers von Außen: - "William the Conqueror" kommt 1066 ins Land und steht den Adligen gegenüber Adligen versuchen sich gegen Eindringling durchzusetzen Wer Land eroberte, machte alle anderen von sich abhängig (Lehnswesen, Feudalismus) - - - Parlament war ursprünglich eine königliche Einrichtung (Königsrat), löste sich aus dieser allmählich heraus, bis es zur Gegenüberstellung von Parlament als eigene Interessensgruppe gegenüber derMonarchie kam Frage der Finanzen (für Eroberung vom Ausland) entscheidend: Adel hatte Geld, König wollte Geld von Adel: Streit Zentrum des Widerstandes "gentry": = Land besitzender Kleinadel (kein Großadel), + einige Vertreter aus dem Bürgertum, Freiberufliche und Städter Hof gegen gentry (kämpft gegen Vorrechte des Königs und des Klerus) König handelt im Interesse des Anglikanismus (englische Kirche: innerlich protestantisch, äußerlich katholisch: , hierarchische Spitze, Sakramente, etc) Gentry = Puritaner: wollen Kirche vom Katholizismus "reinigen", wollen das "Freie Wort" in der Kirche, die Beteiligung aller Gemeindemitglieder, gegen ‚Ober-Puritaner’ Ab ca. 1610 Verschärfung der Gegensätze ‚Krone vs Parl.’ unter den Stuarts Ab 1620 Viele Puritaner verzweifeln in England und wandern nach Amerika aus (z.B. Mayflower, 1620 etc. 1640- 1660 Verschärfung des Konflikts zum Bürgerkrieg Ab ca. 1650 : Cromwell (ein radikaler Puritaner) an der Macht; der Repubalik-Versuch scheitert aber, nicht nur durch unfähigen Sohn; Die radikalen >Puritaner waren nicht in der Lage, ‚Staat zu machen’. -5– - Wende 1660: nach ständigen Unruhen: Gemäßigtes Parlament,Königtum wird wieder hergestellt, Karl der II. Nachfolger des geköpften Karl I. Karl II. hat sehr katholische Neigungen - Parteienbildung: Tories und Whigs (Puritaner) - Whigführer: späterer "Earl of Shaftesbury" (eigentlicher Name: Antony Ashley. Cooper): Locke arbeitet mit Earl of Shaftesbury und dessen Nachfolger eng zusammen. Locke ist Berater von Shaftesbury. - Shaftesbury: Praxis, Führer der Whigs im Parlament; Locke: geistiger Führer - Wilhelm von Oranien wird von den Whigs als Herrscher ins Land gerufen um Jacob I, den Sohn von Karl II, ebenfalls tendenziell ein Katholik und Stuart, abzulösen - Feb 1689: "Bill of Rights" über Rechte und Freiheiten der Untertanen →Dadurch wird England zur konstitutionellen Monarchie. →Wilhelm und seine Frau Marie müssen diese "Bill of Rights" anerkennen und unterschreiben →Entstehung von Volkssouveränität !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! →Krone wir zu einem Staatsorgan !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! →Gesetz steht über Krone !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! →König muß sich an Beschlüsse des Parlaments halten - Whigs=Puritaner: Gottesfürchtig, kalvinistisch orientierte Glaubenshaltung→ streben nach Erfolg! Erfolg muß für sie auch an ‚äußeren’ Dingen meßbar sein. (z.B. Eigentum) - Intellektuellen der Zeit auf Seiten der Whigs, z.B. John Milton, Harriington - Stimmen für Eigentum, von Intellektuellen auch von Locke - Neue Entdeckung Lockes: bezieht Individualität in Eigentum mit ein Mit Eigentum muß etwas gemacht werden: arbeiten, Durch Arbeit ist Eigentum legitim, weil menschliche Arbeitskraft in ihm enthalten. Medium: menschliche geistige und körperliche Kraft. C – Denkgeschichtliche: Lockes Aanknüpfaung an den NominalismusStreit: DL: Warum fehlt dies ? Das war mir ganz wichtig. Bitte fügen Sie hier Ihre eigenen Notate ein !!!!!!!!!!!!!!!! D- lebensgeschichtlich: Persönliche Entwicklung und Werk(e) - In England 1632 geboren - Eltern Puritaner - Internat in Westminster: Studium der Naturwissenschaften, Medizin - 1650 angeblicher Einfluß durch Hobbes - 1652 Hobbes’ Rückzug auf Güter von Familie Cavendish - Einfluß von Harrington auf Locke: "We need a government of law and not of men" - 1661 Erbe, von da an sehr vermögend - investiert in Kolinialunternehmen: Sklavenhandel (vereinbar mit Freiheitstheorie?) - Geld arbeitete alleine (vereinbar mit seiner "harten" Arbeitstheorie?) -6– - - Holland-Exil ab 1683: Arminianer Sekte: übernimmt Grundsatz: "Gott schaut auf Verdienste" Verfassung von Erkenntnis- und Politikschriften, über Wirtschaft, Toleranz, etc. 1703: Versuch, Paulusbriefe zu interpretieren (um Offenbarungstheorie in Einklang mit natürlicher Vernunft zu bringen) 1704 Tod Locke: Grundsätze - es gibt nichts Absolutes - man muß von Freiheit ausgehen und anderen gegenüber tolerant sein - man muß den Staat neu aufbauen, ausgehend von diesen Gedanken - mögliches Motto: "Mit den Mitteln von Hobbes (Kontraktualismus = Vertragstheorie) gegen die (absolutistischen) Ziele von Hobbes" - Locke ratifiziert (vollzieht reale Prozesse nach, beobachtet) einerseits was draußen geschieht und setzt andererseits neue Akzente (entwickelt diese weiter und bringt neue Ideen) Denkgeschichtlich: →Nominalismusfolgekrise im 17.Jh.: Frage ab 16.Jh.: "Was ist die primäre Kraft im Menschen, wenn Gott nicht die Welt geschaffen hat?" Lösungen: -Descartes: Rationalist, Mensch denkt nach →Urvater des neuzeitlichen europäischen Rationalismus: Gott ist im Menschen drin: "Eingeborene Ideen im Menschen". Das ist nur die halbe Konsequenz aus dem Nominalismus-Streit -Locke: Sensualitst, Verhältnis zur Außenwelt über Sinne → Urvater des neuzeitlichen Empirismus: Locke ist entschiedener Gegner der Theorie, daß Gott im Menschen eingeboren ist. Mensch ist als " leeres Blatt" geboren Dinge wirken auf Sinne von außen ein, Erfahrung ist sehr wichtig, werden von Verstand verarbeitet. Mensch hat nur 2 Grundfähigkeiten von Gott bekommen: Sinne & Verstand (Kant wird später versuchen, diese zwei Theorien miteinander zu verknüpfen) - Locke: Eigentum und die Welt ist der Halt der Menschen, nicht Gott z.B. Land gibt Halt (Puritaner) = Legitimität des Eigentums Lockes Theorie bescheidener als Descartes Halt nur durch Fleiß/ Arbeit (Kalvinistische Prägung) und aktive Beteiligung/ wenden nach außen (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft etc.) = Puritanismus Bitte durch eigene Notate ergänzen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! -7- III. Lockes Erkenntnisphilosophie des Empirismus: 1689 Locke kommt nach England aus Exil mit 2 Schriften zurück: "Essay concerning human understanding" und "Two Treatises of governement" Inhalt: - Es gibt keine absolute Erkenntnis - Um Halt zu bekommen, muß man sich sehr anstrengen - Alles Wissen über die Welt ist ungewiß - Hauptsatz: "Weil wir keine Gewißheit haben, sind die Menschen frei!" (1.Halt) - Politik fängt mit Freiheit an, Menschen können eigene Erkenntnisse gewinnen - Frühere Auffasssung: absolute Gewißheit war gegeben, Menschen sind nicht frei, dh. sie sind an diese absolute Wahrheit gebunden, brauchen sich also nicht selbst zu bemühen. - Erst der Verlust von absoluter Gewißheit (durch den Nominalismus-Streit) erfordert die Eigenaktivität des Menschen. - - Um seine Stellung in der Welt (von der Selbsterhaltung überdie Heilgsgewißheit bis zur Beschaffung seiner Güter für die Heilsgewißheit....)aufzubauen, muß er frei sein. Das ist die zentrale Folgerung von Locke aus dem Nominalismus-Streit. Toleranzgedanke (= 2.Halt) : Grundgedanke des Liberalismus/ Demokratie Jeder gesteht jedem gleiche Rechte zu. Auch der andere hat keine Heilsgewißheit. Sie stehen alle vor der gleichen Lage. Toleranz ist die Einräumung der Freiheit auch für den anderen und die anderen Menschen. Diese beiden Werte hängen bei Locke eng zusammen. Eigentum (3.Halt): Ermutigung zu besitzaneigneten Verhalten, aber nur durch eigene, harte Arbeit (→ anglo- amerikanische Ideologie) In Anknüpfung an Calvin: Mensch braucht äußere Hinweise auf Tatsache, daß er nicht ein auf ewig verdammtes Wesen ist, daß er auserwählt ist Locke: Gott erwählt denjenigen zur Seligkeit, der viel und manifesten Erfolg haben. Dies ist ein spezifisch puritanische Grundanschauung (und ‚paßt’ zur Eigentumstheorie!!!!!!!!!) → Eigentum = Halt im Diesseits, Sicherung für Jenseits (Erlösungsgewißheit) (Weber: "Eigentum = Geist des Kapitalismus", Geist auch in religiöser Hinsicht) IV - Lockes Politik-Philosophie in den "Two Treatises of government" (1689) oder: Wie man mit den Mitteln von Hobbes gegen dessen absolutistische Ziele argumentiert und dabei die neuzeitliche Demokratie- Theorie auf den Weg bringt. A - The ‘First Treatise’ 1680: Auseinandersetzung mit neu erschienenem Werk von Sir Robert Filmer: Inhalt: Rechtfertigung der absoluten Monarchie mit Zitaten aus der Bibel (z.B. Gott übertrug auf Adam (= Monarch) die Gesamtherrschaft über Menschheit) -8– Locke: Widerlegt dies. (z.B. Gott gab Macht über Welt der gesamten Nachkommenschaft von Adam und Eva) Filmer: rechtfertigt Eigentum als von Gott gegeben Locke: widerspricht: Eigentum zur Selbsterhaltung und zum Halt der Menschen in der Welt, muß allerdings erarbeitet werden, ist kein Geschenk Gottes!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! (Theorie des Deismus: Gott stattet Mensch mit Instrumenten/Werkzeugen aus: Verstand und Sinne, mischt sich aber später nicht mehr ein, Menschen müssen mit diesen Mitteln und Instrumenten es selber schaffen, sich zu erhalten, Heilsgewißheit suchen...........) B - The ‘Second Treatise’ a - Naturzustand Anders als bei Hobbes: Locke konstruiertden Naturzustand: - Herrschaftsfreier Zustand - Keiner hat ein Recht über anderen - Selbstbestimmung, Unabhängigkeit - Gleichheit unter den Menschen Unterschied zu Hobbes: - Anthorpologie- frei: Er legt den Menschen nicht fest, keine Rangordnung von Gott gegeben - Normativ geregelter Rechtszustand: Menschen Träger von natürlichen Rechten - Rechte: 1) Freiheit, 2) Leben + Gleichheit, 3) Eigentumsrecht aus eigener Arbeit 4) (Recht zweiter Ordnung): Selbstjustiz!-----Daraus entsteht die Notwendigkeit, aus dem Naturzustand herauszugehen,zuerst zur urvertraglichen Konstituierung der Gesellschaft, später dann als konstituierte Gesellschaft als Subjekt die Konstituierung der Herrschaft. b - (Exkurs zum ‘Eigentum’) Bitte ergänzen Sie hier aus Ihren Notaten !!!!!!!! c - Gesellschaftsvertrag - Da aber keiner mehr Rechte des anderen beachtete, war der Übergang zur Gesellschaft nötig - Eine Instanz, welche die Einhaltung der Rechte kontrolliert, mußte geschaffen werden - Gesellschaftsvertrag = "Urvertrag" - Menschen = bilden eine Einheit, welche aus vielen besteht - Volksouveränität entstand: Das Volk wählt Herrschaft d - Staat - nötig auf Grund der Mängel im Naturzustand (keine Gesetzgebung z.B.) - Naturrechte werden nun an drei Gewalten übergeben: L,E,(J) Grundrechte in Verfassung sind unabänderlich! -9– e - Das Gewaltengefüge = Legislative, Judikative und Exekutive - Frage nach der richtigen Staatsform Lösungsmöglichkeiten: Konstitutionelle Monarchie, Mischform aus Parlament und Monarchie, Demokratie, Aaristokratie etc.......Lösung: Konst. Monarchie - Unterschied zu Hobbes: Locke will keinen "Leviathan" (= absoluter Herrscher), Individuen übergeben bei Hobbes Rechte an Herrscher - Bei Locke übergeben Individuen nur Aufgabe der "Wahrung" der Rechte an Herrscher - Erste Gewalt: wird von Mehrheit des Volkes gewählt: Legislative Aufgabe: Erlaß von Gesetzen, Legislative ist "das Herz der Gemeinschaft" Wahl: Durch allgemeine Wahlen, allerdings: Bürger die wirtschaftlich mehr Erfolg haben und mehr Steuern zahlen haben mehr Stimmrecht (erst nach 1.WK entstand das Wahlrecht für alle, dauerte also noch lange) - Mehrheit gibt politische Richtung an - Zwiespalt: Wie schützt man sich vor schlechten Eigenschaften der Gewählten? Hier also teilt Locke die pessimistische Anthropologie von Hobbes. Antwort: - regelmäßige Wahlen und Gewaltenteilung/gegenseitige Kontrolle: Damals: "Legislative" & "Exekutive". Judikative bestand noch nicht, dafür ein Anhängsel an Exekutive: die "Föderative" Gewalt, welche für Außenbeziehungen/Diplomatie zuständig war. Erst Montesquieu führte die Judikative ein Prärogative: Bei extremen Problemen: Gewaltenerneuerung, Begnadigung, etc. f – Tolereanz Bittea ergänzen !!!! g - Widerstand Jeder hat das recht, sich selbst zu verteidigen und Widerstand gegen einen Vertrauensmißbrauch zu leisten. Das Verhhältnis des Volkes zur Herrschaft der 3 Gewalten war aufgebaut auf 1) trust (=Vertrauen 2) Kontrolle (wechselseitig unter den und zwischen den Gewalten) 3) Widerstand vom Volk als ganzem. V - Zur Wirkungsgeschichte von Locke • Locke: Wegbereiter der Parlamentarismus – und z.T. auch derDemokratietheorien Lockes Theorien wirkten sich später - in Frankreich bei Voltaire und Rousseau aus, - in Deutschland durch Kant - und vor allem aber in den USA.: - 10 – z.B. schuf Jefferson 1776 seine Declaration of Independance fast ausschließlich aus dem "Second Treaties", 1787 erscheinen Argumente Lockes in den "Federalist Papers", in den - "Bill of rights" von 1791 ebenfalls. • Locke formte den Gedanken, daß Eigentum nicht nur in politischer, sondern auch in theologischer Hinsicht dem Menschen halt gibt • Wegbereiter des Liberalismus mit den Grundsätzen: Grundrechte in Verfassung verankert - Selbstindividualismus (Was ist das ?) - Sicherung der Demokratie durch Mißtrauen, Kontrolle (Gewaltenteilung) und Widerstandsrecht Schwachpunkte/ Kritik: - Locke konnte natürlich seiner Zeit die Entstehung und die negativen Folgen des Kapitalismus nicht ahnen, welche aus seiner Theorie entstanden und Verelendigung und Ausbeutung von großen Massen der Bevölkerung nach sich zog. - Was geschieht mit den Nicht- Arbeits- tüchtigen/ willigen oder Begabten? (kein Sozialstaatsprinzip) - Menschen die nicht am Vertrag teilnehmen wollten, sollten auswandern = Lösung?/Demokratie? (zynisch) - Nachfolgende Generationen haben kein Mitspracherecht/haben Vertragsbildung verpaßt - Liberalismus zielt auf Freisetzung der Menschen, wie aber bindet man entstandene Freiheit in den Staat ein, was sind die Folgen? Wie bezieht man die Forlgen des - Liberalismus mit in seine eigene Theorie ein. DL: Viele Liberale halten dies für eine - neuerliche Bevormundung der/des Menschen. - DL: Man kann aber nicht nur an die Menschen der ersten Generation nach der Freisetzung denken. Die Nachgeborenen brauchen doch die gleiche Freiheits- und SelbstentfaltungsChance. Diese darf ihnen nicht von der Freiheitsgründer-Generation verbaut werden ----Also muß der Liberalismus auch über intersubjektiv-erforderliche Grenzen der Freiheit - nachdenken, ohne der ersten Generaation in ihre Freiheiten einzugreifen. - Der ‚Politische Liberalismus’ hat sich lange Zeit in der Geschichte gegen diese Diskussion gewehrt. Erst 1971 hat ein fünfter Kontraktualist , JOHN RAWLS (US, MA) als ebenfalls aus einer puritanisch-protestantischen Tradition stammender Denker dies Debatte aufgenommen in seinem Buch ‚A Theory of Justice’, das er dann 1993 durch sein Buch ‚Political Liberalsim’ ergänzt hat. Diese Ergänzung des klassisachen Liberalismus geschieht über die Norm der Gerechtigkeit. Durch diese Selbstkorektur des Liberalismus soll der Versuch unternommen werden, auch das Verhältnis von Politik und Ökonomie im Liberalismus wieder so zu bestimmen, daß die Politik und ihr Konstitutionsfeld der Demokratie wieder die eindeutige Entscheidungebene gegenüber der Ökonomie und ihren langezeit verselbständigten Maarktprozessen erhält. Im Politischen Liberalismus hat die Politik wieder die Priorität über die Ökonomie, die Demokratie wieder über das Marktgeschehen. Ökonomie hat den Menschen zu dienen. Und wie sie dies tut, das entscheiden die Menschean prinzipiell in der Demokratie und ihren Strukturen.. Wir werden auf diese Probleme noch im 19. und 20. Jahrhundert zurückkommen !!!! - In der nächsten Vorlesung erfolgt zunächst mal auch historisch und denkgeschichtlich ein Korrekturprozess gegenüber unseren beiden ‚Liberalen’ (Hobbes und Locke) durch die Gegenidee des Republikanismus. Ich hoffe, Sie freuen sich darauf. __________________________________________________________________JH___DL