Begriffsentwicklung: „Nation“ bezeichnet in der Antike und Mittelalter

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Begriffsentwicklung:
 „Nation“ bezeichnet in der Antike und Mittelalter Herkunft und Abstammung einer Person.
 Legitime Repräsentanten (Franz. Revolution)
 19. Jahrhundert: Gruppe, die politisch Selbständig werden will.
 Imperialismus; Hegemonie
Erscheinungsformen:
 Staatsnation (England, Frankreich)
 Gruppierungen, die eignen Staat wollen, aber noch keinen haben (Deutschland, Italien,
Polen)  Kulturnation
Förderung durch:
 Französische Revolution
 1815 Wiener Kongress: „Deutscher Bund“
(Frustriert dt. Bevölkerung  fördert Wunsch der Menschen nach Nation)
Leistungen:
 Gefühl der Stärke
 Sicherheit
 Abgrenzung von anderen Nationen (Gefahr von Nation)
 Stärkung des Selbstbewusstseins
 Vermittlung gemeinsamer Werte
Voraussetzung:
 Gemeinsame Erfahrungen (auch durch räumliche Verbindung)  Gruppenbewusstsein
 Möglichkeit der Mitbestimmung/ Selbstgestaltung des Staates.
Spannung zwischen den Ständen (1. + 2. gegen 3.)
Vernunftprinzip  Gleichheitsidee
Absoluter Monarch schafft sich:
 Zentrale Verwaltung
 Stehendes Heer
 Wirtschaftspolitik (Merkantilismus: Manufakturen, Infrastruktur, Zölle 
nationalwirtschaftliche Strukturen)
 Kolonien,
 Festes Steuersystem
 Versuch einer nationalstaatlich ausgelegten Kirche
Aufgeklärter Absolutismus:
 Vertragsidee: Herrscher sieht sich als Diener
 Toleranz: große Religionen bekommen Recht, ihren Glauben zu lehren.
 Bauernbefreiung: Aufhebung der Leibeigenschaft
 Auflösung des Zunftsystems  Gewerbefreiheit
 Volksbildung  allgem. Schulbildung
 Bildung einer eigenständigen Justiz
 Staaten, die A.A. nicht kennen (England, Frankreich)
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Pentarchie
GB, F, PR, Ö, RU: Balance of Powers (Idee GBs; nach span. Erbfolgekrieg eingeführt)
Erörtern Sie Chancen der Realisierung des Nationalbewusstseins im Absolutismus
(Pro, Contra, eigene Meinung)
Pro
Contra
- Fehlen von Strukturen
- Fehlen von Erfahrungen
- Absolutismus als Tradition
- Kulturhoheit des Staates (Zensur)
- Repressionsmöglichkeiten
- christliche Tradition im Gottesgnadentum
 Revolution = Gotteslästerung
- Aufbruchsstimmung
- absoluter Fürst als Identifikationsfigur
- Vereinheitlichung (Sprache…)
1. Klerus
2–3%
2. Adel
3. Bürger und Bauern 97 %
Bürger (Kaufleute und Handwerker)
Bauern: Leibeigene (Frondienste, Abgaben, Ortsgebundenheiten, Heiratsverbot)
Frankreich
 Weitgehende Übereinstimmung von Volks- und Staatsgrenze
 Einheitliche, zentrale Organisation (seit Absolutismus)
 Staat als Angelegenheit der Monarchen
 keine Identifikation der Bürger mit Staat
 Französische Revolution
 Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
 Ausarbeitung einer Verfassung  Parlament
 Nationalgefühl (Staat als Angelegenheit der Bürger)
 Bedrohung durch europäische Großmächte  Nationalbewusstsein
 Allgemeine Wehrpflicht  aggressives Nationalbewusstsein gegen Feinde
Verteidigung der Errungenschaften der Franz. Revolution
Deutschland:
 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
(Zusammensetzung aus 360 unterschiedlichen politischen Gebilden [Königreiche,
Kurfürstentümer, freie Reichsstädte…])
 Kaiser  seit Westfäl. (30-jähriger Krieg) Frieden keine Macht mehr
Bündnisse, Kriege und Frieden, Steuern, Gesetze wurden nicht vom Kaiser, sondern Fürsten
gemacht.
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Reichstag in Regensburg: 3 Kammern
 Kurfürsten
 Weltliche und geistliche Fürsten
 Freie Reichsstädte
 Beschlüsse nur bei Zustimmung aller 3 Kammern
 gewollt schwacher Kaiser
Landeshoheit der Fürsten:
 Militär
 Justiz
 Religion
 Finanzen und Steuern
 Wirtschaft
Kaiser war Garant für Existenz kleiner Staaten  Lästig für Fürsten großer Staaten
Grund für Föderalismus:
Italienpolitik des Kaisers im Mittelalter (Zugestehen von Rechten an Fürsten in Deutschland, um
den Rücken für Kriege in Italien frei zu haben.)
Umfang und Form der Inneren Neugestaltung durch Napoleon.
1806:
 Feldzug Preußens gegen Napoleon
 Niederlage Preußens  Frieden von Tilsit (Demütigung, Preußen muss Zahlung leisten
und Gebiet abtreten)
 Gründung des Rheinlandbundes
= Militärbündnis mit Frankreich
 Austritt von Rheinstaaten aus Hl. Röm. Reich dt. Nation
 Zusammenbruch des Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (Rücktritt des Kaisers)
 Kontinentalsperre gg. GB
 Hegemonie Frankreichs
Napoleon hat Zugriff auf Deutschland
 Rhein als neue Ostgrenze Frankreichs
(Eingliederung ehemals deutscher linksrheinischer Gebiete in franz. Reich)
- Einführung des Code Napoleon (Rechtsbuch)
 Beseitigung der Privilegien
- Einführung der Gleichheit
- Säkularisierung [Enteignung der Kirche]
 Aufstieg des Bürgertums
 Rheinbundstaaten wird empfohlen, sich dem Code Napoleon einzugliedern (Großteil
Deutschlands)
 Kgr. Westfalen: Neugründung Napoleons (mit Bruder Napoleons an der Spitze)
 Vermittlung der Werte der Französischen Revolution durch Druck
 Gefühl der Unterdrückung / Bevormundung
 Errungenschaften des Ideenguts der Französischen Revolution
 Bedürfnis nach deutschem Nationalstaat bei Bevölkerung
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







Altes hl. Röm. Reich dt. Nation
(wenig Impuls für Nationalgefühl)
Nationalliteratur (18. Jahrhundert)
Aufschwung des Selbstbewusstseins des gebildeten Bürgertums
(ab Sturm und Drang)
Ziel: Zurückdrängen der französischen Einflüsse (Goethe, Lessing)
Romantik: Wunsch nach Staatsnation (vorher: Kulturnation)
Preußen leitet Reform ein  Befreiung der Preußischen Gesellschaft
Ziel: Leistungsfähige Staatsbürgergemeinschaft
- Bauernbefreiung
- Städtische Selbstverwaltung
- Aufhebung des Adelsprivilegs bei Offiziersstellen
- Aufhebung des Zunftsystems
Spanien:
Guerillataktik ( Benötigung einer großen Besatzungsarmee Napoleons)
Tirol Guerillataktik
Einbußen in militärischer Hinsicht („Unbesiegbarkeit“)
- Völkerschlacht bei Leipzig
- Waterloo
Studenten melden sich freiwillig zum Militär  Befreiungskrieg
„Preußische Mission in Deutschland“
Deutsche Einigung mit deutschem Nationalstaat
Frage der Neuordnung Europas
 Wiener Kongress; Treffen aller Herrscher Europas (Herbst 1814 – Sommer 1815)
Fürst Metternich (Staatskanzler Österreichs): führende Figur des Wiener Kongresses
Verantwortlichmachung von „gefährlichen Ideen“ für Chaos nach Franz. Revolution
„revolutionäre Ideen“
 Gewaltenteilung
 Volkssouveränität
 Freiheit und Gleichheit
 Gedanke des Nationalstaates
 Orientierung an konservativen Prinzipien
 Restauration: Wiederherstellung der Vor- Napoleon Zustände.
 Legitimität (= Rechtmäßigkeit); nur Herrscher aus alten Familien legitime Herrscher
 Solidarität: im Falle von Revolutionen unterstützen sich die Herrscher („Heilige Allianz“)
 Gegensatz zu Wünschen der Bevölkerung
Vorstellung des Volkes:
 Deutsches Vaterland
- Regierung, die Deutsches Vaterland führt
- Freiheitliche Verfassung
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 Bei Fürsten sind staatenbündische Vorstellungen wichtiger als bundesstaatliche
 Staatenbund: Bund souveräner Staaten
 Bundesstaat: starke Regierung, aber eigenständige Kompetenzen der Länder
 Zentralstaat: nur eine Regierung, keine Kompetenzen bei Unterteilungen


Europäische Nachbarn wollen keinen starken Zentralstaat ( Kräftegleichgewicht)
Fürsten wollen nicht zu viel Souveränität abgeben
 Deutscher Bund
Bündnis von 38 politischen Einheiten mit äußerst unterschiedlicher politischer Macht (aber: nicht
alle Teile Preußens und Österreichs im Deutschen Bund.)
Auch Vertreten:
 König von Dänemark (Holstein)
 König von England (Hannover)
 König von Belgien (Luxemburg)
 Keine eigenständige Nationalpolitik möglich
Zweck der Deutschen Bundes
 Erhalten der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands
 Unverletzlichkeit der deutschen Staaten
 Interessen der konservativen Monarchen werden geschützt (gegen: Volkssouveränität, revolutionäres Gedankengut,…)
Einrichtungen
 Bundesversammlung in Frankfurt:
 Bevollmächtigter, der vom Monarchen gesandt wird ( Konservativ)
 Österreich hat den Vorsitz
 Benachteiligung Preußens ( Rivalität)
 Ungeheuer komplizierte Entscheidungsgewalt (Kleinststaaten können bei
Zusammenschlüssen Mehrheiten bilden) (jeder Staat hat 1 Stimme)
 Gestaltungsfähigkeit
Innen: Entscheidungsgewalt der Fürsten
Außen: jeder Fürst darf eigene Außenpolitik machen
 Neuauflage des hl. röm. Reiches dt. Nation
 kein starker Nationalstaat, weil gegen deutschen Nationalstaat konzipiert
 Preußen und Österreich lähmen Deutschen Bund ( Rivalität)
 Positiv: eigenständige Verfassung in Einzelstaaten
 Deutscher Bund als Enttäuschung für das Volk
Der Vormärz (1815 – März 1848)
(Widerstand gg. Metternichsches System des Deutschen Bundes)
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(1815 – März 1848)
Großer Frust bei Studenten (Einsatz gegen Napoleon in Befreiungskriegen)
Studenten wollen Nationalstaat begünstigen durch:
 Einheitliche deutsche Burschenschaft
 Protestbewegungen
1832 Hambacher Fest (= Großdemonstration)
 Liberales und nationales Gedankengut (bürgerliche Kreise)
(1819: Karlbader Beschlüsse: Zensur, Überwachung von Universitäten, Entlassung einiger
Professoren)
1848 Eskalation ( Gesamteuropäische Revolution)
Februar: Frankreich (Barrikadenkämpfe)  Republik
März: Übergreifen der Revolution auf Deutschland
 Versammlungen
 Demonstrationen
 Gewalt
 Fürsten geben schnell nach um schlimmeres (= Machtverlust) zu verhindern.
 Zusagen von Reformen
 Einsetzung liberaler Minister
 Fürsten behalten Throne
 Märzforderungen werden von Monarchen zugestanden
Märzforderungen (liberale Forderungen)
 Pressefreiheit
 Vereinigungsfreiheit
 Volksbewaffnung
 Schwurgerichte (= Geschworenengerichte  Abschaffung absolutistischer Willkür)
 Konstitutionelle Verfassungen
 Ministerverantwortlichkeit
 Gesamtdeutsches Parlament
 Doppelcharakter: politische und soziale Forderungen
Zentren
 Wien ( Metternich)

Gewaltsame Aufstände, Metternich flieht nach England
 System ist zusammengebrochen

Ungarn und Tschechen fordern eigenen Staat

Neue Verfassung wird in Aussicht gestellt

Frankfurt ( Bundesversammlung)

Beseitigung der Pressezensur

Nationalfarben: Schwarz, Rot, Gold

„Männer des öffentlichen Vertrauens“  Parlament

Berlin
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

Ankündigung eines Parlaments  Jubel des Volkes
Situation außer Kontrolle  Infanterie schießt
 Bürgerkrieg (Barrikadenkämpfe in Berlin)
 Besetzung der Stadt durch Truppen
 „große Zukunft“ durch Preußen für Deutschland (Preußen will Entstehung eines
Nationalstaates maßgeblich fördern)

Frankfurt
Nationalversammlung:
(Männer dürfen nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht Abgeordnete nach Frankfurt schicken
 Paulskirchenparlament (18. Mai 1848)
(Akademisches Parlament (~ 78 %), sonst: Kaufleute und Großbauern, keine Arbeiter
und Kleinbauern)
 Parlament als Vertretung des gehobenen Bürgertums
 Honoratiorenparlament (Menschen mit gutem Ruf / Ansehen wurden gewählt)
( Knechte, Freuen,….. durften nicht wählen)
Probleme
 Keine Verfassung
 nur provisorische Regierung ( unterstand Reichsverwalter (=Reichsverweser), Erzherzog Johann von Österreich)
 Einzelstaaten
 Monarchen existieren weiter
 Fürsten der Einzelstaaten haben Gewalt über:
- Finanzen (steuern)
- Polizei
- Militär
 keine Macht bei Revolutionären
Thesenform
 Grammatikalisch korrekter Satz
 1 Kernaussage; Qualität einer Behauptung
 kein fortlaufender Text (nur mit Spiegelstrichen)
Heinrich von Gagern
Thesenform
 Österreich soll nicht die deutschen von den nicht-deutschen Provinzen trennen müssen.
 Es ist im Interesse Deutschlands nur eine lockere Einheit mit Österreich einzugehen.
 Österreich und Deutschland sollen ein enges Bundesverhältnis eingehen.
 Österreich kann in einen engeren Bundesstaat nicht eintreten da das österreichische Volk keine
Trennung (NICHT WEITER VORHANDEN)
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


Aufgaben der Nationalversammlung
 Grenzfrage
 Struktur/ Organisation
Vorgehen
Beschäftigung mit Grundrechten und faszinierende Ausstattung derer (Mai – Herbst 1848)
 „durch Freiheit zur Einheit“ (Werbung mit Hilfe der Grundrechte)
Staatsaufbau
 Gebietsfrage / Grenzfrage
 Verhältnis: Reich- Einzelstaaten
 Staatsform: Erbmonarchie, Wechselmonarchie, Republik
Machtverteilung zwischen Staatsorganen
Probleme
 Rolle Österreichs in deutschem Nationalstaat
 Großdeutsche Lösung/ mitteleuropäische Lösung
Thesenform (Abgeordneter Fritsch)
 Geschichte und Verträge wie die pragmatische (1713 Österreich muss immer
Zusammenbleiben) Sanktion sichern die Zusammengehörigkeit Deutschlands
und Österreichs.
 Eine Teilung würde eine Vernichtung Österreichs bedeuten
 Die österreichischen Provinzen wollen selbst keine Trennung
 Europa hat die Existenz der Gesamtmonarchie verbürgen
Abgeordneter Waitz
Nur deutsche Teile Österreichs im deutschen Nationalstaat
 Trennung Österreichs  großdeutsche aber nicht mitteleuropäische Lsg.
Thesenform
 Langfristig hat die Österreichische / Ungarische Monarchie sowieso keinen Bestand
 Die verschieden Nationalitäten drängen jetzt schon auf Selbständigkeit
 Eine erneute Zusammenfassung in einem einheitlichen Staat wird unter einer
freiheitlichen Ordnung nicht möglich sein.
Heinrich von Gagern
Modell des engeren und weiteren Bundes
 enger Zusammenschluss der deutschen Staaten ohne Österreich/ Ungarn  kleindeutsch
Lösung
 Österreich kann mit seinen nichtdeutschen Provinzen dem deutschen Staat nicht beitreten.
 Österreich darf nicht gespaltet werden
 Auch die Österreicher selber wollen keine Spaltung
 Deutschland will keine Spaltung Österreichs
 Die deutschen Staaten sollen zunächst ein engeres Bündnis eingehen
 Deutschland soll mit Österreich in einem weiteren Bund zusammengefasst werden.
Abgeordneter Schlüter
Republik mit Präsident, durch Reichstag gewählt
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Andere Variante: Kaiserreich
 Erbkaisertum mit Preußen an der Spitze (Hegemonie)
 Wahlkaisertum durch die Fürsten
 Fortsetzung der Zersplittertheit Deutschlands, dynastisches
Prinzip, keine Volkssouveränität
 Direktorium aus mehreren 3 oder 5 Regenten / Fürsten, die rotieren
 Zerrissenheit Deutschlands.
Abgeordneter Dahlmann
Kleindeutsche Lsg. mit preußischem Erbkaisertum
 Österreich hat zu viel außerdeutsche Sorgen
 Der deutsche Nationalstaat braucht zum Überleben eine einheitliche
Staatsgewalt / starke Führung
 Nur unter Bedingung eines preußischen Erbkaisertums wird sich
Preußen Deutschland widmen.
Herbst 1848 – Frühjahr 1849: Gebietsfrage
November 1848: neuer Ministerpräsident in Österreich: Fürst Felix von Schwarzenberg
 zentralistisches und absolutistisches System
will das ganz Österreich/ Ungarn in deutschem Nationalstaat aufgenommen wird
aber: Deutsche wollen keinen absolutistischen Vielvölkerstand  kleindeutsche Lsg.
neues deutsches Reich auch in Zukunft Einzelstaaten
aber: Kompetenzen des Reiches:
 Außenpolitik (Völkerrechtliche Vertretung, Entscheidung über Krieg und Frieden,
Militär)
 Einheitliches Wirtschaftsgebiet (einheitliches Zoll- und Handelsgebiet)
 Finanzen (eigene Zölle und Steuern)


Staatsform. Konstitutionelle Monarchie
Staatsstruktur: - Gewaltenteilung
- föderalistische Organisationsformen
- Kaiser an der Spitze
Macht des Kaisers
 Darf Richter einsetzen, aber hat dann keinen Einfluss mehr auf sie
 Exekutive:
 Gegenzeichnungsrecht der Minister bei Regierungshandlung (-)
 Anklage bei Verstoß gegen Gesetz (-)
 Kaiser darf Minister ernennen und entlassen (+)
 Oberbefehl über Militär / Außenpolitik uneingeschränkt (+)
Legislative: Reichstag: Staatenhaus, Volkshaus
 Berufung und Schließung des RT (+)
 Vorzeitige Auflösung (+)
 Aufschiebendes Veto bei Gesetzen (+)
 Budgetrecht (-)
 Macht Gesetze (-)
Abhängigkeit Kaiser – RT, gleichgewichtig
Moderne Elemente:
 Unabhängiges Gericht
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



Gewaltenteilung
Gegenzeichnungsrecht
Mitbestimmungsrecht des Volkes (Gesetzesinitiativen, Budget)
Allgemeines und gleiches Wahlrecht
Konservative Elemente
 Starker Kaiser  Außenpolitik / Militär
 Monarchie / Vererbung
 Regierungsbildung liegt beim Kaiser
 Existenz der Bundesstaaten, eigene Rechte
 Verfassung ist Kompromiss
Aber: König Wilhelm IV von Preußen nimmt die Krone nicht an (da der deutschsprachige Teil
Österreichs nicht dazugehört und er die Krone nicht von einem revolutionären Parlament
haben will, sondern vom Adel oder von anderen Königen)
Scheitern der Revolution im März 1849
Nationalversammlung war gescheitert (offizielles Ende des Paulskirchenparlaments)
Es gab jedoch noch eine weitere Lösung: Engerer und weiterer Bund
Preußen favorisiert diese Idee:
 enger Bund: kleindeutsche Lösung
 weiterer Bund mit Österreich
o nach innen: zwei Gebilde
o nach außen: ein Gebilde
engerer Bund (Verfassung der Nationalversammlung mit starken Einschränkungen):
 Bündnis der Fürsten ( Demokratie gefährdet)
 Keine Volkssouveränität
 stärkerer Kaiser mit absolutem Vorrecht im Parlament
 Preußisches Dreiklassenwahlrecht wählt Volksvertretung
 Kaiser an der Spitze
 dieser preußische Unionsplan wird scheitern
Gründe:
- Widerstand Bayerns und Württembergs (Angst vor Hegemonie Preußens)
- Österreich lehnt ab
 Wiederbelebung des Deutschen Bundes und Einladung nach Frankfurt durch
Österreich
- Russland will keine derartige Veränderung des Mächtegleichgewichts und will keinen
Nationalstaatsgedanken unterstützen
Ursachen für das Scheitern der Revolution:
- Alte konservative Fürsten blieben auf ihren Thronen u. behielten Macht über Polizei,
Finanzen und Militär
- großer Teil der Bevölkerung war nicht bereit, gegen Fürsten vorzugehen (wollten
Kompromiss)
- Verwaltung und Militär blieben gegenüber den Fürsten loyal und unterstützten
Nationalversammlung nicht
-
Zersplitterung der revolutionären Kräfte
mehrere Revolutionen:
 liberale Revolution (Paulskirche)
10
-
 soziale Revolution (kompromissbereit)
(Furcht vor Gewalt zwischen beiden führt zum Kompromiss mit den Fürsten)
gigantische Menge an Problemen (Grundrechte, Grenzen, Struktur)
Ablehnung der Krone durch Wilhelm IV
Kriegsbereitschaft Russlands und Österreichs, um die alten Zustände beizubehalten
Folgen:
- Märzforderungen werden zurückgenommen
- Verfassungen bleiben
- Bauernbefreiung und Gewerbefreiheit bleibt
(keine Leibeigenschaft u. Zunftsystem mehr)
- Rivalität zwischen Österreich und Preußen vergrößert sich
- Bürgertum zieht sich aus Politik zurück (resigniert)
- Reihe von Ideen leben weiter
o Grundrechte
o Kleindeutsche Lösung


Preußische Verfassung: 1850 – 1918
Österreich. Ab 1850 absolutistischer Staat
Preußen:
König oktroyiert Verfassung (gültig bis 1918)
Verfassung:
 Monarchie (König an der Spitze)
 Scheinbar demokratische Züge (Wahlen  Volksvertretung)
 Gewaltenteilung
Parlament
 1. Kammer
 sehr konservativ, nur Reiche
 Kompetenz; kann alle Gesetzesvorhaben blockieren

2. Kammer
 indirekt gewählt
 3 Wählerklassen (Spitzensteuerzahler, Mittelsteuerzahler, Kleinsteuerzahler)
wählen jeweils 16 Wahlmänner; Stimme eines Rechen ist 20-mal gewichtiger
als die eines Armen;
Bevorzugung der Reichen da 25 Wahlmänner für Wahl von einem
Abgeordneten benötigt werden.
 sehr undemokratisch, konservativ
 Verfassung sieht zwar demokratisch aus, ist aber sehr absolutistisch geprägt
 Verfassung ist ein Fortschritt, da Preußen bis 1848 gar keine Verfassung hatte
 Verfassung ist ein Rückschritt im Vergleich zur Verfassung von 1848
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Otto von Bismarck
 1815 geboren
 1848 in Paulskirchen gewählt, konservativer Monarchist
 1849 Gesandter Preußens beim wiedererrichteten Bundestag,
später. Preußischer Botschafter/ Gesandter in Petersburg und Paris
 Einfluss auf späteres Leben Bismarcks
[Olmützer Punktuation]
Scheitern des Unionsplans, kein deutsches Kaiserreich mit preußischem König an der Spitze]
Politische Haltung
 gegen 1848, gegen Demokratie
 ist nicht bereit, für preußischen unionsplan Krieg zu führen  großer internationaler
Konflikt mit europäischen Großmächten (Ö, R)  Preisgegeben von vielen entlegenen
Gebieten.
 Was Preußen nützt, ist richtig, was Preußen schadet, ist falsch
 Österreich und Preußen gleichberechtigte Schutzmächte
 Bekenntnis zur Realpolitik  Ö. und R. sind starke Militärmächte
 Für starke Position Preußens in Deutschland
 Kein prinzipieller Kriegsgegner, wenn es Preußen dient
 Realpolitiker, weder konservativ, noch revolutionär
(kein absoluter Monarch, keine Demokratie)
Der preußische Heereskonflikt
Einigkeit zwischen König und Parlament dass das Heer reformiert werden sollte
Früher:


Linie: 3 aktive Jahrgänge + 2 Jahrgänge als Reservist
Landwehr – erstes Aufgebot: 7 Jahre
14 Jahre
- zweites Aufgebot:7 Jahre
Problem
 Linie wird durch adelige konservative Offiziere geführt
 Landwehr durch liberale bürgerliche
 Linie wird auf sieben Jahre verlängert
 Landwehr wird auf fünf Jahre reduziert
 Parlament ist dagegen ( Budgetrecht)
 König tritt zurück ( Staatskrise)
 Nachfolger lehnt Krone ab
 Bismarck hält Rede (als Ministerpräsident):
Budget muss durch Gesetz festgelegt werden, das durch beide Kammern und den Krieg
beschlossen wird.
Bei keinem Kompromiss der 3 Einrichtungen:
Lücke in Verfassung ( muss geschlossen werden)
 König selbst muss Beschluss fassen
 Bismarck wird Heeresreform durchführen
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„Lückentheorie“ ist Erfindung Bismarcks
(Parlament hat Gesetzgebungsgewalt)
 Kompromiss muss gefunden werden
 Bismarck hält wenig von Rechten des Parlaments
 Parlament stellt sich gegen Bismarck
 Bismarck ist reaktionär:
Orientierung an Interessen des Monarchen

Olmützer Punktuation
- Schmach für Preußen
- Österreich setzt sich durch
- Unionsplan gescheitert

1850 Wiedererrichteter Deutscher Bund
neu: - Verfassung in Deutschland
- Mehrheit der Deutschen will kleindeutsche Lösung
 Österreichs Vorrang nicht mehr selbstverständlich

Politik Österreichs
- Bestrebung nach großdeutscher Lösung anstelle von Deutschem Bund
- Exekutivrat: 5 Mitglieder; Preußen, Österreich und Bayern ständig vertreten
 Preußens Politik von anderen Staaten abhängig
 Bismarck will Gründung eines Nationalstaates mit nationalem Parlament ( Rückhalt bei den
Liberalen)

1866 Verlängerung des deutschen Zollvereins aber: Ausschluss Österreichs
 Schmach für Österreich
1863




Bismarck unterstützt Zar bei Niederschlagung des polnischen Aufstandes  Dankbarkeit
des Zaren.
Personalunion des dänischen Königs mit Herzogtümern Schleswig und Holstein, die aber
selbständig bleiben müssen
 P. und Österreich stellen Ultimatum
 Krieg; Sieg über Dänemark
 P. bekommt Schleswig, Ö. bekommt Holstein
 Ö. fühlt sich betrogen
Bismarck schließt Bündnis mit Italien gegen Österreich ( Zweifrontenkrieg)
Bismarck verspricht Frankreich, wenn dies sich neutral verhält, kleinere
Gebietsabtretungen
 Krieg:
Österreich mobilisiert gesamten Deutschen Bund
 Preußen siegt bei Königgrätz
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Konsequenzen 1866 Deutscher Bund wird aufgelöst
 Preußen hat sich durch Heeresreform durchgesetzt
- Österreich muss keine Gebiete abtreten, aber
o Verzicht auf weitere Gestaltung der dt. Geschichte
o Preußen annektiert Nassau, Kurhessen, Hannover, Frankfurt
- Süddeutsche Staaten sehen sich übermächtig Preußen gegenüber
- Furcht Frankreichs vor Preußen
- Gründung des norddeutschen Bundes (Mainlinie)
Aufspaltung der Liberalen
 Radikale Liberale  1848 als alleiniges Ziel
 Fortschrittliche Liberale  wirtschaftlich orientiert
 Gründung der 1. deutschen Partei nach Heeresreform von Bismarck
Juni 1861: Fortschrittspartei; Forderungen:
 Königstreu
 Will Verfassung
 Dt. Nationalstaat mit starker Zentralgewalt Preußens
 Starke liberale Regierung in Preußen
 Kriegsbereit
 Sparsamkeit für Militäretat
 Beschränkung der „Linie“ auf 2 Jahre (König will 7 Jahre)
 Reform des preußischen Herrenhauses
(nicht mehr so sehr konservativ  weniger Rückhalt des Königs in 1. Kammer)
 Ziel: Stürzen des Systems
 Bismarck kann mit Fortschrittspartei nicht zusammenarbeiten
1) Bismarck wendet sich an Abgeordnetenhaus
 Frieden der Regierung mit Parlament
o Heeresreform muss geheim bleiben  Volk hätte sich gegen Krieg gewehrt
o Lückentheorie wird relativiert; Parlament hatte Recht gehabt
 Bismarck versucht, sich den Liberalen zuzuwenden
Bruch des Legitimitätsprinzips (Annektion von Kurhessen, Nassau, Hannover und Frankfurt)
 Konservative wenden sich ab
Indemmitätsvorlage
Bismarck bittet Parlament, die Finanzierung der Heeresreform zu entschuldigen und nachträglich zu
legitimieren.
Gegenangebot: Budgetrecht wird dem Parlament uneingeschränkt zugestanden.
2) 1867 Gründung der Nationalliberalen Partei
 Am wichtigsten: Einheit Deutschlands unter der selben Verfassung
 Freiheit im Vergleich zur Einheit nicht so wichtig
 Komplettes Gegenteil zur Fortschrittspartei
 Spaltung der Liberalen
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 Bismarck abreitet mit Nationalliberalen zusammen
Heilige Allianz: gegen deutsche Einigung konzipiert.
 Pentarchie und Mächtegleichgewicht muss außer Kraft gesetzt werden, um Deutschland zu einigen.
1822: Heilige Allianz zerbricht
 Nationale Interessen Englands wichtiger als Legitimität des Osmanischen Reiches
( Freiheitskampf der Griechen wird von GB unterstützt)

Der Krimkrieg (1853 – 1856)
Russland will eisfreien Hafen im Schwarzen Meer. Zeitpunkt günstig, da Preußen und Österreich
gelähmt sind. ( Rivalität)
aber: England und Frankreich verbünden sich mit Osmanischem Reich
 GB und F schlagen R bei Sewastopol
 Ö drängt R aus Donaufürstentümern zurück
 P verhält sich neutral (greift nicht ein)
 Pentarchie ist zerstört
o Groß Britannien und Frankreich haben gemeinsam gesiegt  gutes Verhältnis
o Russland und Polen haben engeres Verhältnis
o Österreich steht allein  Isolation
o Polen hat gutes Verhältnis zu Russland, normales Verhältnis zu Groß Britannien und
Frankreich, Spannungsverhältnis mit Österreich


Einigung Italiens
ermöglicht durch Zerstörung der Heiligen Allianz
 Nationalstaatliche Bestrebungen sind realisierbar
Internationales Situation 1866
- Gleichgewicht ist gestört: Preußen bekommt Macht durch norddeutschen Bund
- Österreich verliert Macht ( Verdrängung aus deutscher Geschichte)
- Frankreich hat sehr mächtiges Polen an Ostgrenze
- gute Beziehungen zwischen Polen und Russland  starkes Machtbündnis im Osten Frankreichs
- Bismarck schont Österreich, um keinen Krieg mit Groß Britannien und Frankreich zu riskieren
Folge für die deutschen Staaten
- Polen und Österreich rivalisieren
- Süddeutsche Staaten sind verbündet und wechseln immer zwischen Polen und
Österreich
- Deutscher Bund zerfällt
 Rivalität zwischen Polen und Österreich entfällt
 sünddeutsche Staaten sehen sich gigantischem Machtzentrum im Norden
gegenüber ( Norddeutscher Bund)
 Polen will deutschen Nationalstaat (kleindeutsche Lsg.), kein Respekt vor Einzelstaaten
 Frankreich hofft auf Gebietskompensationen von Polen ( Süddeutsche Staaten
sehen sich gefährdet)
 süddeutsche Staaten müssen sich dem norddeutschen Bund annähern, um nicht von
Frankreich annektiert zu werden.
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Napoleon III ist durch Volk gewählt
Frankreich bekommt keine Gebietskompensationen
 Frankreich bereitet Krieg vor
Spanisches Königsgeschlecht stirbt aus
 Spanien braucht neuen König
 Hohenzollern- Sigmaringen-Prinz
(Nebenlinie der Hohenzollern  Chef ist Preußens König)
 starkes Preußen im Osten Frankreichs und Hohenzollern-Herrschaft in Spanien (Westgrenze)
 Frankreich will, dass H.-S. auf spanischen Thron verzichten
 H.-S.-Prinz verzichtet auf Kandidatur
aber: französisches Volk will mehr
 P-König begibt sich in Bad Ems auf Kur
nach Emser Depesche
Krieg zwischen Frankreich und norddeutschem Bund (+ Süddeutschen Staaten)
 Frankreich kapituliert bei Sedam
 Revolution in Frankreich
 neue, bürgerliche Regierung
Polen stellt Forderungen (Abtritt von Elsass-Lothringen)
 Krieg geht weiter
aber: dennoch Niederlage Frankreichs
 Kapitulation im Spiegelsaal Versailles
 Deutsches Reich wird gegründet
aber: Süddeutsche Staaten bestimmen weiterhin über Post, Eisenbahn, Militär
Bismarck besticht Ludwig II, der Wilhelm II zu Wilhelm I von Deutschland krönen soll
 Deutschland wird Kaiserreich
 Pentarchie endgültig zerstört
Deutschland wird stärkste Macht in Europa
Gründe:
 Größe und Bevölkerung neben Russland am höchsten
 weit überlegen an Industrie- und Verkehrswesen
 überlegene militärische Schlagkraft
 innerlich stabil
 Kriegsentschädigung von Frankreich (5 Mrd. Franc)
Nein:
 Wirtschaftskrise, welche wirtschaftliche Dynamik einschränkt = Gründerkrach
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


Integration neuer Bevölkerungsgruppen gelingt nur bedingt
Andere europäische Staaten leiten Epoche der Imperialismus ein  kompensieren ihren
Bedeutungsverlust in Europa durch Kolonien
Bismarck nimmt nicht teil, da er sagt Deutschland ist saturiert (= will nicht mehr) wegen Angst
vor Vernichtung des Reiches durch Resteuropa
Jede Kombination der europäischen Großmächte, auch wenn es nur zwei gewesen wären, wäre
stärker gewesen als Preußen / Deutsches Reich
Verfassung des Deutschen Reiches 1871
Staat mit föderalistischen Ursprung  Länder haben den Staat gebildet und damit die Fürsten
Staatsform: (Monarchie oder Republik) Konstitutionelle Monarchie wegen Verfassung
Staatsstruktur: (Zentralstaat oder Staatenbund)
Bundesstaat: Bundesebene + Länderebene (Bildung, Polizei, Gesundheit)
Mit jeweils eigenständigen Kompetenzen
Argument dafür: - Kaiser, der gesamtes Militär befehligt
- Kaiser macht Außenpolitik
- BR und RT haben Gesetzesinitiative
 Bundesstaat, da diese Kompetenzen den Ländern entzogen sind.
Kompetenzen des BR
 Zustimmung für Kriegsführung  Außenpolitik
 Kann gestaltend tätig werden
 Gesetzeszustimmung
 Auflösung des RT
 sehr stark, aber konservativ ausgerichtet
Reich von so genannten Matrikularbeiträgen abhängig
( Gelder der Länder)
Preußen hat nur 17 von 58 Stimmen
14 Stimmen genügen bereits für Veto bei Verfassungsänderung
aber: Eindruck eines übermächtigen Polen wird verhindert.
Bayern, Württemberg von Sachsen haben auch mehr als 14 Stimmen
Polen nahm 2/3 des Deutschen Reiches ein  Übermacht

Bundesrat ist partikularistisch orientiert (Rechte der einzelnen Partikularstaaten)
- sehr konservativ ( Länderregierungen)

Reichstag
- modernes Wahlrecht
- Recht der Gesetzesinitiative, aber Gesetz wird erst Beschluss, wenn Bundesrat zustimmt
- Buderecht über 20% des Staatshaushaltes (die nicht für Militär veranschlagt sind)
Stellung des Kaisers
- außenpolitisch und militärisch starke Stellung
- starke Stellung über Regierung  Reichskanzler = Vors. d. BR = Preußischer Ministerpräsident

17
 Staat mit sehr starker Betonung des monarchischen Prinzips
 Preußen hat extrem starke Stellung
 relativ konservatives Gebilde
 Föderalismus, partikularistisch
RT: hält ganzes Gebilde zusammen  wirkt unitarisch

Bismarcks Einstufung der Deutschen im Bezug auf Demokratiefähigkeit
- Deutsche können mit Demokratie nicht umgehen
- Parlament ist zwar Bismarcks Geschenk für den Zeitgeist, aber Volk verdirbt Parlament
 Parlament ist eher negativ

Bismarcks Einstufung des Volkes/ der Parteien
- prinzipiell: gleichgültig
- politisch: gefährlich ( Parteikämpfe)
 überzeugt von Monarchie

Bismarcks Staatsauffassung: obrigkeitsstaatlich
- gottgewollte Ordnung
- Monarch an der Spitze
- Führungsposition des Adels ( Privilegien)
- Volk hat Anrecht auf Erklärung und Transparenz über Parlament und Presse
- Regierung muss neutral über Parteiinteressen stehen
- Aufgabe des Parlaments
- Kontrolle der Regierung ( Machtmissbrauch)
- Dialog zwischen Volk und Exekutive


Bismarck lässt nicht zu, dass Parlament Einfluss auf Regierung hat
Verhältnis Bismarcks zum Parlament
- seit Heeres- und Verfassungskonflikt: prinzipielle Gegnerschaft
- 1866 Nationalliberale kommen Bismarck entgegen
- Bismarck macht Verfassung selbst
- Bismarck will 80 % des Budgets
- 1871 Bismarck ist von Parlament bei Gesetzgebung abhängig
 Versuch den RT zu polarisieren (Bismarck stellt eine Partei als Rechtsfeindlich hin)
Bismarck überlegt in 1880ern, das Parlament aufzulösen und durch Reichswirtschaftsrat zu ersetzen.
 Bismarck bleibt antiparlamentarisch
 Parteien können kaum an Politik mitwirken
 keine Parteieliten können sich herausbilden
 Parteien haben kein Verantwortungsgefühl für Staat
 Kompromissfähigkeit der Parteien sehr eingeschränkt
19. Jahrhundert Großer Bedeutungsverlust der Kirche
Ursachen
18


Aufklärung als geistesgeschichtliche Bewegung
 freier Gebrauch der Vernunft
 neue Entdeckungen erschüttern kirchliches Weltbild ( Galilei)
Toleranz (durch Aufklärung)

Liberalismus als politische Bewegung der Aufklärung verändert bisherige Ordnung
 Verfassungsidee / Volkssouveränität setzt gottgewollten Monarch außer Kraft
 Eintreten für bürgerliche Freiheitsrechte / Pluralismus

Industrialisierung trägt auch zum Bedeutungsverlust der Kirche bei
Arbeiterklasse entsteht ( Marx: Religion ist Opium des Volkes)
 Gegenreaktionen der Kirche
- Orientierung an Rom und seinen Anweisungen
 Ultramontanismus („jenseits der Berge“)
- 1864 Syllabus errorum: Aufzeichnung der Irrtümer aus der Sicht der Kirche des 19. Jhdt.
z.B. Pluralismus, Volkssouveränität
- 1870 Papst verkündet Unfehlbarkeitslogma (wenn er im Namen der Kirche spricht)
Gefahr für Bismarck nach Reichsgründung (1870/71)
Auseinanderbrechen des Reiches
 Hauptaufgabe: Erhaltung der Einheit des Reiches
Gründung der Zentrumspartei (Bischof Wilhelm von Ketteler / L. Windthorst)
Forderungen
 Großdeutsche Lösung  Kampfansage ans Reich von 1870/71
 Anerkennung der Selbständigkeit der Einzelländer  Preußen verliert Macht
 Christentum soll einzige Staatsreligion werden
 Uneingeschränkte Freiheit der Kirche in Erziehung
 Wiedereinführung der Zunftordnung
 Ablehnung des Liberalismus
 Zentrumspartei gefährdet aus Bismarcks Sicht Einheit des Reiches
 Zentrum ist Sammelbecken aller Unzufriedenen und Reichsgegnern
 Bismarck eröffnet Kulturkampf
 Kampf gegen Zentrum, das Reich gefährdet
Maßnahmen, die das Reich betreffen:
 Kanzelparagraph (Zensur der Predigt)
 Jesuitengesetze (Jesuiten = papsttreuer Orden)
 Verbot des Jesuitenordens
19

Zivilehe
Maßnahmen in Preußen
 Maigesetze (Priester mussten Kulturexamen ablegen) ( Beschäftigung mit welt. Erkenntnissen)
 Geistige Schulaufsicht wird durch weltliche ersetzt
 Genehmigung des Staates über Einsetzung Geistlicher
 Ordensverbot
Absicht Bismarcks
 Verdrängung der Kirche aus der Kultur
 Reduktion auf Soziales
 Entpolitisierung der Kirche
 Lockerung der Priesterbeziehungen zu Rom
Gesamtergebnis
 Scheitern Bismarcks
 Polarisierung der Bevölkerung
 Anwachsen der Stärke des Zentrums
 Proteste des Kaisers
konservativ preußisch
1848 – 54 Allgemeine dt. Arbeiterverbrüderung
international
1848 Kommunistisches Manifest von Marx und
Engels
Handwerker und Facharbeiter;
Distanz zum Proletariat für Kosumund Produktionsgenossenschaften
Selbsthilfe; für Einheit Deutschlands
1864 Erste Internationale
Internationale Solidarität Weltrevolution
1863 Allgemeiner dt. Arbeiterverein (Lassalle)
Hinwendung zum Proletariat kleindeutsch;
Pro-preußisch. Staatsform durch allgem.
und gleiches Wahlrecht
1869 Konkurrenzgründung
Sozialdemokratische Arbeiterpartei
(Bebel, Liebknecht)
international, für demokratische Republik
(Freiheit und Gleichheit)
gegen gewaltsamen Umsturz;
Anschluss an „Internationale“
1875 Sozialistische Arbeiterpartei
freier Staat und sozialistische Gesellschaft bei Respektierung gesetzlicher
Mittel; unter Bismarcks Sozialistengesetz  Radikalisierung
20
1891 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Übernahme der Verelendungstheorie; Sozialisierung der Produktionsmittel
Es entstehen 3 Flügel der SPD
- Revisionismus (Bernstein) (Konservativ)
Zusammenarbeit mit sozial aufgeschlossenen Bürgern und Bauern
- Aktionismus (R. Luxemburg)
Generalstreik und Revolution
Führung der SPD geht anderen Flügel
Reformismus (Kantsky, Bebel)
Vorbereitung, nicht Aufführung der Revolution; Zusammenarbeit mit aufgeschlossenem Bürgertum
Zentrum: stellt zumindest Bismarcks Gesellschaftsordnung nicht in Frage
Liberale: arbeiten mit Bismarck zusammen
Sozialisten: wollen Demokratie und sozialistische Gesellschaft
 Keine Zusammenarbeit mit Bismarck
21
Bismarck über die sozialistische Bewegung


Kennt die Parteien und Programme
Kennt die Standpunkte der Parteien untereinander
Konsequenz aus Bismarcks Einstufung der Partei


Staat kann Probleme nicht ignorieren (Ideen im Volk zu sehr verwurzelt)
Staat muss ich um Probleme kümmern (Wohnungsnot, Arbeitszeit, Lohn)
Wachsende Furcht vor revolution (wegen wachsendem Einfluss der Arbeitskraft)
Zentrum fällt als Reichsfeind weg (1878 Ende des Kulturkampfes)
Liberale Forderungen (Demokratie,…) werden lästig (Bismarck stellt Zusammenarbeit ein)
 Bismarck braucht neue Mehrheit im RT
Bündnis mit Konservativen und Zentrum
 Bismarck braucht neuen Reichsfeind
1878 Attentat auf Kaiser Wilhelm I (schlägt fehl)
 Bismarck beschuldigt Sozialisten
8 Tage später. Wieder Anschlag (Kaiser verletzt) Täter begeht Selbstmord
 Bismarck beschuldigt wieder Sozialisten
 Ausnahmegesetze gegen Sozialisten
aber Zentrum will keine Ausnahmegesetze
trotzdem: Gesetz gegen gemeingefährliche Bestrebungen der Sozialdemokratie
(= Sozialistengesetz)
 Verbot der Sozialdemokratischen Partei
- Organisationen
- Versammlungen
- Druckschriften
 aber kein Erfolg (Partei besteht im Untergrund weiter)
SPD gewinnt bei Wahlen Sitze dazu
Parallel zum Sozialistengesetz: Sozialgesetze (1883)
 Krankenversicherung
 Unfallversicherung
 Alters- und Invalidenversicherung
 Entwicklung hin zum Sozialstaat
Reichsgründung war wirtschaftlich wichtig
 Gründerboom (1871)
 Wirtschaftlich und sozialpolitischen Kompetenzen der Länder ans Reich (Reichsbank,
Einführung der Deutschen Mark)
 Integration von Elsass-Lothringen (Kohlevorkommen)
22

Kriegsentschädigung durch Frankreich (5 Mrd. Goldfranc)
 Reich kann Schulden für Krieg zurückzahlen
 mehr Geld auf Kapitalmarkt  Zinsen sinken
 weit verbreitete Euphorie wegen Wirtschaftsaufschwung
Phänomene / Probleme
 Sprunghaftes Anwachsen von Aktiengesellschaften
 Entstehen von Produktionsüberkapazitäten (falsche Einschätzung der Kaufkraft)
Gründerkrach (1873)
Zusammenbruch von AG’s
 Ruin zahlreicher Gläubiger
 Verfall von Preisen und Löhnen
 Anstieg der Arbeitslosigkeit
Höhepunkt (1879)
 Gesamte Ära Bismarcks durch wirtschaftliche Probleme gekennzeichnet (bis 1895)
2 besonders betroffene Bereiche
 Schwerindustrie
 Landwirtschaft
Gründe für Verschlechterung der landwirtschaftlichen Bedingungen
 Zustrom von amerikanischem Getreide nach Europa (viel schneller als früher  Dampfschiff)
(billiger)
 Neue Lieferanten (USA, Ukraine  Getreide, Argentinien  Gleichlieferant), die billiger sind
 Schlechtere Böden/ Klima in Deutschland als in USA / Ukraine
 Keine Großstädte in Ostdeutschland  keine Absatzmärkte für Veredelungsprodukte
(Erdbeeren, Spargel)
 Forderung nach staatlichen Hilfen ( Schutzzölle)
auch Montan (Bergbau) und Eisenindustrie wollen Zölle (= Zentralverband deutscher
Industrieller 1876)
 Petition bei B.  Forderung nach Schutzpolitik bis dahin in Europa: Freihandelslehre durch
Adam Smith 1776: Freihandel nützt allen Betroffenen: Jede Gegend stellt Produkte her, die in
dieser Gegend am besten sind  Hohe Qualität
 ungehemmter Austausch aller Güter (Keine Zölle)
 Deutschland braucht Schutzzölle, um Landwirtschaft und Schwerindustrie zu unterstützen
 Bismarck gibt der Forderung nach (Krisenbewusstsein)
Schutzzölle und Sozialpolitik leiten beginn des Interventionsstaates ein
(Staat betreibt Wirtschafts- und Sozialpolitik)
Konsequenz: Staatsaufgeben und Bürokratie nehmen zu
 Wechsel Bismarcks: Weg von Liberalen, hin zu Konservativen
neue Erfahrung: Wirtschaftlicher Wachstum nicht selbstverständlich
 Gründung von Interessengruppen / Verbänden
 Soziales Klima zwischen Arbeitsgeber und Arbeitsnehmer verschärft sich
unterschiedliche Methoden der Verbände
23


Unmittelbarer Zugang zum Monarch (konservative Interessenverbände)
Einfluss auf Parteien
- Abhängigkeitsverhältnis (Spenden)
- Sachkompetenz zur Verfügung gestellt
- eigene Vertreter in Parteien
 Verbandsabhängigkeit der Parteien
 Idealbild der geschlossenen Nation zerbricht (Gesellschaft in Vielzahl von Interessen aufgespalten)
 Monarchie wird gestürzt (Monarch als Garant des Zusammenhalts)


Richtungsgewerkschaft
Gewerkschaft, die eng mit einer Partei zusammenarbeitet (DGB dagegen: unabhängige
Gewerkschaft)
Freie Gewerkschaft
Sozialdemokratisch / sozialistisch organisiert
- Lohnerhöhung
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen
Mittel
- Streik
(Stärken Reformergefühl)

Christliche Gewerkschaften und Liberale Gewerkschaften
Unterschied zu sozialistischen: Kein Streik
Gesellschaftsbild der Liberalen/ Christlichen:
harmonisches Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird für Möglich gehalten

Frauenbewegung
- Gleichberechtigungsidee ist Grundidee
- Geschlossenheit: 2 verschiedene Frauenbewegungen
- Bürgerliche Frauenbewegung (Louise Otto, Helene Lang)
- proletarische Frauenbewegung
- Forderungen der bürgerlichen Frauenbewegung
- Achtung der Hausarbeit
- nur Minderheit für politische Gleichberechtigung, noch weniger für Berufstätigkeit der
Frauen
- Folgen
- Frauen dürfen Lehrerin sein, wenn sie ledig und kinderlos sind
- Arbeitsplätze in der Medizin
- Forderungen der proletarischen Frauenbewegung
- Gleichberechtigung in Arbeit außerhalb des Haushalts
- Frauenwahlrecht
- Ausbau des Kindergartensystems
- Recht auf Arbeit wichtig für Emanzipation
 Eigener Lohn  Unabhängigkeit vom Mann
24
 Unterschiedliche Neigungen können verfolgt werden (Arbeit)
 Flucht vor uniformer Rolle im Haushalt
Wirtschaftsverbände
 Zentralverband deutscher Industrieller
- konservativ
- für Schutzzollpolitik

Bund der Industriellen
- nationalliberal
- für Freihandel

Hansabund
- freisinnig (liberal)
- Interessenverband des gesamten Bürgertums
1913 Zusammenschluss der Wirtschaftsverbände / Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände
 Dachorganisation der Arbeitgeber
erkennen Gewerkschaften als Tarifpartner an
Landwirtschaftsverbände
 Bund der Landwirte
- Konservativ
- für Schutzzölle
Private Verbände
 Kolonialverein
- Kolonialpolitik
 Flottenverein
- konservativ
Halbpolitische Organisationen quer zu Politischen Parteien
Mentalität: Wirtschaftliche Gliederung Deutschlands ist wichtig
 Ideologische Aspekte verlieren an Bedeutung (Konkurrenzmodell zu Zentrum, Sozialisten,..)
Schädigen Demokratie
 Wollen Parteien ausmanövrieren (Konkurrenz), solange Parteien noch kein politisches
Machtmonopol haben.
 Zusammenarbeit unmittelbar mit Bürokratie/ Bundesrat wertet dies auf  Schwächt
Reichstag
 Verbände wollen eigene Parteien gründen
 Lösung (Abgrenzung) der Wirtschaftspolitik von Parteipolitik  Schwächung der Parteien
 Maßgeblicher Beitrag zu negativem Bild der Parteien bei der Bevölkerung
Begriff stammt aus Mittelalter
 Adel: politische Führung der Menschen
 Klerus: geistliche Führung der Menschen
 Gottesgnadentum verschafft Machtposition
25
Frühe Neuzeit
 Klerus: allmähliche Schwächung der Position
- Reformation und Glaubenskriege
(Kirchenspaltung: Katholiken und Protestanten bekämpfen sich, z.B. 30-Jähriger Krieg)
 beide verlieren massiv an Bedeutung
- Aufklärung
Schlagwort der Toleranz (Keine religiöse Gruppe kann einzig wahre sein)
- Säkularisation von 1803
Kirch verliert Besitz (Macht und Einfluss)
- Liberalismus
Kirche als Feind

Adel: Bedeutungsverlust
aber: Kann elitäre Stellung beibehalten
Bedeutungsverlust (Ursachen):
 Mittelalter: Stadt und Bürgertum erfahren Bedeutungszuwachs (Geld)

Absolutismus: alle Macht auf Monarch konzentriert
 Abwertung bisheriger territorialer politischer Kräfte
(Altes Lehnswesen aufgehoben)
Monarch misstraut Adel und setzt Bürgerliche ein

Neue Territorialstaaten entstehen
aber: starke Stellung in
- Staatsverwaltung
- Militär / Offiziere
Generelle Entwicklung in Europa
 Frankreich: französische Revolution bringt Bedeutungsverlust des Adels mit sich
 England: öffnet sich zum Bürgertum hin
Industrialisierung: enge Verbindung mit Bürgerlichen

Deutschland und übriges Europa
- Lockerung der Standesgrenzen (Heirat)
- Elitäre Vormachtstellung im Staat und Gesellschaft
19. Jahrhundert
 Traditionelle Lebensgrundalge des Adels: Landwirtschaft Bauernbefreiung war nützlich (Bauern
müssen Entschädigung zahlen  Abgabe von Lad  Adel übernimmt beste Teile des Landes
 Gewerbefreiheit: Adel verliert gegen Bürgertum
Industrie, Einkommen und Sozialprestige des Bürgertums wächst ( vgl. Krupp)
 Adel muss Güter (Höfe) verkaufen
Aber: Trotz Öffnung der Ämter für alle Personen
Überpräsentation des Adels
Politisch
 Zweikammersystem (Einfluss auf Gesetzgebung)
starke 1. Kammer ( sehr konservativ)
26


Dreiklassenwahlrecht
höheres Gewicht des reichen Adels
Preußen: Heeresreform
Linie wird gegenüber Landwehr ausgeweitet
 mehr Offiziersstellen
 sehr starke Gewichtung des Adels
ab 1848/ 49: Bürgertum akzeptiert Gesellschaftsordnung des Adels (Furcht vor Revolution)
 Bürgertum nähert sich an Eliten an und wollen selbst im Adelsstand erhoben werden
Q III
1) - Adeliger hat gestählten Körper
- Bürgerlicher ist dick, verabscheut körperliche Betätigung
- Adeliger ist hochnäsig
- Bürgerlicher ist unterwürfig
- Adeliger will sich von Zivilisten abgrenzen
- Verhalten des Adeligen wirkt lächerlich / dumm
2) Verhältnis Adel – Dienstbote
- Offizier im Hintergrund
- Stallbursche mit Pferd und Wassereimer vorne
- Text unter Karikatur
 Das Tier ist dem Offizier wichtiger als der Mensch
Faktoren, die die Einheit bedrohen
 Zentrum
Wählergruppen: - ethnische Spannungen (Elsass-Lothringen, polnische Minderheiten, Welfen
[ehemaliges Königreich Hannover  Personalunion mit England])
- konfessionelle Spannungen (Katholiken im Süden >-< Protestanten im
Norden [ Preußen])
- Liberale gegen Zentrum

Andere Spannungen (Gesellschaftsordnung)
- weit verbreitete Armut (Pauperismus) <-> Wohlstand des Bürgertums
- sozialistische Gesellschaft (klassenlos  Enteignung von Privatbesitz,
demokratisch  allgemeines und gleiches Wahlrecht  gegen
Monarch und Adel) <-> Adel, Bürgertum, Liberale
 Umfang der politischen Beteiligung im Kaiserreich

Staatsstruktur (Spannungen)
(zentralistischer Einheitsstaat, Staatenbund, Bundesstaat)
- Föderalismus: süddeutsche Staaten ( Bundesrat)
- Zentralismus: Preußen ( Reichstag)
- Staatenbund: Adel
27

Verbände – Bismarck (Akzeptanz der Verfassungsstruktur) <-> Liberale ( Reichstag)
- Infragestellung der Verfassung (Bismarck, Verbände)  Wirtschaftsrat

Wirtschaftszweige (Unterschiedliche Interessen)
- Landwirtschaft <-> Industrie (≈ 1900 Sprung in Industriegesellschaft)
Zusammenhalt des Kaiserreiches
 Deutsches Nationalgefühl (gemeinsame Sprache, Sitten, Literatur)  Kulturelles
Zusammengehörigkeitsgefühl

Sicherheitspolitische Interessen (Angst der süddeutschen Staaten vor Frankreich)

Wirtschaftspolitische Interessen (Zollverein  Keine Binnenzölle)

Führungsanspruch Preußens ( Bismarck)
Konsequenzen der Reichsgründung
 Misstrauen in Europa (großer Machtfaktor in Mitteleuropa)
 Keine Hegemonie (jedes Bündnis anderer Großmächte stärker als Deutschland allein)
Bismarck will Umklammerung Deutschlands unmöglich machen:
Prinzipielle Einstufung
Deutschland, Österreich/ Ungarn, Russland haben gemeinsame Interessen:
Aufrechterhaltung des Friedens und der Vormachtstellung der alten Eliten
1873 Drei-Kaiser-Abkommen
Konsultation der Staatschefs Deutschlands, Österreichs und Russlands bei außenpolitischen
Problemen
1875 Heeresvergrößerung in Frankreich
 Bismarck: möglicherweise Krieg
 England: will keinen Krieg
 Bismarck: „Deutschland ist saturiert“ (hat genug Land)
1877 Kissinger Diktat
Erkenntnis Bismarcks
Koalition von Russland, Österreich/Ungarn und Frankreich gegen Deutschland wäre Alptraum
 Frankreich hat Rollen des Erbfeindes; mit Frankreich kann Bismarck keine Bündnisse
schließen
 Bismarck will mit allen anderen Mächten Bündnisse schließen, durch die sie auf Deutschland
angewiesen sind.
 Gespannte Beziehungen in Europa sollen aufgehoben oder in der Peripherie ausgetragen
werden ( Balkan)
Das Bündnissystem
Vorgeschichte
1878 Berliner Kongress Sieg
Russlands über Türkei,
Problem: Russland hat durch
Inhalt
Bismarck vermittelt, Bulgarien
wird verkleinert und vom
Mittelmeer abgedrängt
28
Konsequenzen / Bedeutung
Neues Vertrauen in Europa,
Verschlechterung der
Beziehungen Deutschland -
Gründung von Satellitenstaat
Bulgarien Zugang zum
Mittelmeer
 Österreich hat eigene
Ambitionen auf Balkan,
Großbritannien will Mittelmeer
Russland
1879 Zweibund (Deutschland – Österreich)
 militärisches Defensivbündnis gegen Russland
 Vorbereitung auf Ende der traditionell guten Beziehungen Deutschland – Russland
1881 Drei-Kaiser-Vertrag (R-D-Ö/U)
 Beruhigung Russlands ( Defensivcharakter des Zweibundes)
 Neutralität im Krieg: F-D: R ist neutral; GB-R: D ist neutral
 Verhinderung eines endgültigen Bruchs mit Russland
1887 Rückversicherungsvertrag
 Verschlechterung der D-R-Beziehungen ( Schutzzölle)
 Neutralität bei unverschuldetem Krieg
 Widerspruch zu Interessen Österreich/Ungarn und Englands
 Unterstützung der russischen Interessen auf dem Balkan (bei Krieg gegen Österreich)
1887 Mittelmeer-Entente (durch Bismarck gefördert)
 Aufrecherhaltung des Status qou auf dem Balkan
 Inhalt widerspricht Rückversicherungsvertrag
 Problem: Balkan
Bismarck muss sich entweder für Österreich/Ungarn oder für Russland entscheiden
Dreikaiserjahr 1888 Tod Wilhelms I
 Friedrich III regiert nur 99 Tage
 Wilhelm II wird Deutscher Kaiser
 andere politische Vorstellungen und politischer Stil
( will selbst Politik machen, will sich Bismarck nicht mehr unterordnen)
1890 Sturz Bismarcks (75 Jahre alt)
 neues Verhältnis mit Russland ( Rückversicherungsvertrag läuft aus)
Russland will Neutralität wahren ( Befürchtung eines Zweifrontenkrieges, wenn man im Osten
gegen England kämpft)



Russland will unbedingt eine Art Vertrag aufsetzen, um die Neutralität Deutschlands
zugesichert zu bekommen (sogar Verzicht auf Zusatzprotokoll zur (Hilfe) Unterstützung auf
Balkan)
Deutschland (Kaiser) will Rückversicherungsvertrag nicht verlängern
Deutscher Botschafter warnt vor Annäherung Russland-Frankreichs; Empfehlung zur
Verlängerung des Vertrages ( Verhinderung eines Zweifrontenkrieges)
Argumente gegen Verlängerung
 Österreich/ Ungarn und Italien wären beteiligt / würden sich entfremden
29






Groß Britannien könnte Feindseeligkeit Deutschlands sehen
Bei Krieg zwischen Deutschland und Frankreich müssen deutsche Truppen trotzdem an
russischer Grenze bleiben
Innenpolitische Schwierigkeiten
Bei Koalition von Frankreich und Russland würde GB mit Flotte Frankreich neutralisieren
Bündnis zwischen GB und Frankreich ist unwahrscheinlich (unterschiedliche koloniale
Interessen)
Neuer Stil der Außenpolitik
- Statt Verständigung wird Druck auf Russland ausgeübt
- GB spielt große Rolle als Verbündeter
Seltene Treffen der Staatschefs
 Jeder Staatschef muss sich überlegen / interpretieren, was sein Kollege vorhat
aus Russlands Sicht:
Ablehnung der Neutralität durch Deutschland
 Deutschland hat etwas gegen Russland vor
 Deutschland schließt sich mit GB zusammen
 Russland verbündet sich mit Frankreich (1849: Defensivbündnis: Unterstützung bei Angriff der
Dreibundmitglieder [D, Ö/U, I])
 Isolation Frankreichs aufgehoben
 Bündnis zwischen Frankreich und Russland (Umklammerung)
Wilhelm II will Ruhm und Glanz Deutschlands vergrößern

„Bagdadbahn“
Deutschland will Orient eine Eisenbahnlinie bauen
 Einfluss auf gesamtes Gebiet der Türkei
Problem:
- Russland hat Interessen auf dem Balkan
- GB, F und Ö/U haben auch Interessen
 Deutschland hat eigene finanzielle Möglichkeiten überschätzt
 andere Staaten arbeiten auch an Eisenbahn mit

Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrages
- Bruch mit Russland
- Annäherung an England

Republik Transvaal in Südafrika: (Q I)
viel Gold und Diamanten
1896 Überfall durch von England konzessionierte Gesellschaft und Truppen (angriff wurde
abgewehrt)
 Telegram Wilhelms II: (Krügerdepesche)
Beglückwünschung zum Sieg über die Friedensstörer und zur Bewahrung der Unabhängigkeit
ohne fremde Hilfe
30
 Friedensstörer = Engländer
 Unabhängigkeit des Landes ist von Deutschland erwünscht
 Deutschland hat Interessen an Afrika
 Deutschland hält Kolonialpolitik für falsch und will, dass afrikanische Staaten unabhängig sind
 Deutschland hat keine bedenken , sich gegen GB zustellen
 Deutschland hat Interessen an Afrika
 Deutschland stuft sich als sehr mächtig ein ( Rückversicherungsvertrag mit
Russland, Balkan, Afrika)
Wilhelm II kritisiert GB als einziger von europäischen Großmächten
 Sucht Konflikt mit England
 Antideutsche Stimmung in Frankreich, Russland, England
eigtl. Koalitionspartner
Unter Bismarck war Dtld. nicht an Flotte interessiert, da kein Interesse an Kolonialpolitik vorhanden
war.
Unter Wilhelm II:
Zunächst Verstärkung der Flotte zum Schutz vor Frankreich u. Russland
Tirpitz:
Deutschland ist Großmacht, aber keine Weltmacht (wie z.B. Russland, England)
Ziele:

Wirtschaftsbereiche sollen wieder zusammengebracht werden durch
Kolonialpolitik

Legitimation der Führung

„Große Führung“ Deutschlands

England zum Dreibund zwingen
Mittel:
Ausbau der Flotte  „Risikoflotte“ zu Englands Flotte, so dass Angriff Englands ihre Flotte sehr stark dezimieren würde (Flotte D – GB wie 2:3)
Problem:
Risikozone von 20 Jahren mit Gefahr eines Zweifrontenkrieges

Viele Honoratioren sind begeistert, Reichstag stimmt dem sog „Tirpitzplan“ zu!
Reaktion Englands:
„two-power-standard“: Engl. Flotte Soll zweimal so stark sein, wie die
beiden nächst mächtigen zusammen
Konsequenzen:
 Deutschland (will 2/3 der engl. Flottenstärke erreichen) steigert Rüstungsanstrengungen
 England sucht Bündnispartner
Wilhelm II will England zu Beitritt zum Dreibund zwingen
Reaktion Englands: Anschluss an Dreibund abgelehnt, aber bereit über punktuelle Angelegenheiten
zu reden.
Wilhelm beharrt auf Forderung  Druck auf England
England orientiert sich neu:
 im asiatischen Raum
31

versucht bisherige Interessenskonflikte ( z.B. mit Frankreich) zu lösen
 Ententepolitik
(nach 1880)
Bestreben Kolonien zu bekommen nahm nach der Gründung Deutschlands immer mehr zu, um
Machtverlust ,der dadurch entstand, auszugleichen. (Es gab bereits früher Kolonien, von denen aber
viele wieder abgegeben werden mussten)
England
 Ausgangssituation 1880:
hatten bereits Erfahrung: Kanada, Australien, Neuseeland, Indien waren bereits in
ihrer Hand (außerdem Stützpunkte zur Sicherung des Mittelmeeres und des Weges
nach Indien [Suezkanal])
 Ziel:
 Landweg nach Indien
 Indischer Ozean als Britisches Binnenmeer durch Einfluss im Osten Afrikas
 Umgang mit Kolonien:
Vorbereitung auf Entkolonialisierung:
Untere/Mittlere Verwaltungsschichten sind durch Einheimische besetzt:
 konnten sich Personal sparen
 Einheimische wurden von gewohnten Leuten regiert
Frankreich
 Ausgangssituation 1880:
hatten wenige Kolonien (Senegal, Algerien und Gabun)
 Ziel:
 Einfluss im Mittelmeer, Kolonien in Nordafrika und Sicherung des Seeweges nach
Indien (Einfluss im Süden Indiens)
 Einfluss in China (Indochina)
 Umgang mit Kolonien:
Versuch der vollständigen Assimilation der Kolonien
Deutschland
 Ausgangssituation 1880:
 Keine Kolonien vor Reichsgründung, da Bismarck widerwillig war ( „Deutschland
ist saturiert“) 
Wollte keinen Krieg provozieren
 Änderung unter Wilhelm II: Wollte unbedingt Kolonien
 Ziel:
Kolonien hatten für Deutschland nie einen besonderen Wert
 Umgang mit Kolonien:
nur kurze Phase in der Dtld. Kolonien hatte 
nicht viel erfolgt
Russland
 Ausgangssituation 1880:
32
Russland hatte mehrere Länder an der nordasiatischen Pazifikküste, einen Teil der
Ostseeküste und einen Teil der Schwarzmeerländer erobert, jedoch immer noch
keinen eisfreien Hafen

Ziel:


Errichtung eines eisfreien Hafens (1861 Wladiwostok)
Einfluss in Nordchina, auf dem Balkan und an den Meerengen um einen frei
zugänglichen, eisfreien Hafen zu bekommen
Konfliktherde:
Afrika: England – Deutschland
Indien: Frankreich – England
Mittelmeer, Indischer Ozean: England – Russland
Rückblick:
Kolonialismus (15.-16. Jhdt.) war schon mit Androhung von Gewalt verbunden
19.Jhdt.: Androhung von Gewalt war nach europäischem Recht nur legitim, wenn
 der Gewaltausübende angegriffen wurde
 mit Hilfe von Gewalt ein Zustand der Rechtssicherheit hergestellt wird
 Neue Legitimierungsversuche wurden notwendig um gewalttätiges Vorgehen gehen Völker
zu rechtfertigen!
Neue Legitimierungsversuche:
 Die Gleichgewichtsidee wird als sehr positive Einrichtung angesehen und verlangt
Kompensation für die Machtverluste in Europa in anderen Gebieten der Erde
 Den Ländern bleibt wirtschaftlich gar keine andere Möglichkeit als die
Kolonialpolitik um den Wohlstand sicherstellen zu können (Schutzzollpolitik 

Suche nach neuen Absatzmärkten nötig)
 Angeblicher Kampf gegen Sklavenhandel ( Sklaverei war prinzipiell ein
Auslaufmodell und somit ein gutes Argument)
 Notwendigkeit des Schutzes europäischer Kaufleute und Missionare
 Beendigung der Eingeborenenkämpfe (Europäische Rechts -und
Friedensordnung)
Ideologien:
Definition:
Legitimierungsversuche entsprechen weitgehend europäischem Denken  gut
vermittelbar
Ideologien dagegen sind Ansichten von einzelnen Gruppen. Sie sind also nicht
allgemein akzeptiert und betonen einzelne Aspekte des Lebens über.
1. Missionarischer Gedanke (Chamberlain):
Es wird prinzipiell zwischen 2 Arten von Kolonien unterschieden
1. Kolonien die unter Selbstverwaltung stehen, bei denen also die Mehrheit der
Bevölkerung weiß ist Gefühl der Verwandtschaft zu diesen Kolonien
2. Kolonien, die nicht unter Selbstverwaltung stehen, in denen es also nie eine
weiße Mehrheit geben wird  Gefühl der Verpflichtung gegenüber
diesen Kolonien (nationale Mission = Bringen von Glück, Frieden,
Wohlstand, Sicherheit und materiellen Verbesserungen der Verhältnisse)
Kritik:
 Glück ist ein relatives Empfinden
33




Die Ideologie geht in eine rassistische Richtung (vergossenes, britisches Blut ist
„kostbarer“ als das der Einheimischen)
Kolonialisierung war mit viel Gewalt verbunden. Dies widerspricht dem „Bringen
von Glück für die Einheimischen“
In Europa selber kann man nicht von einer Friedenskultur sprechen (viele Kriege
im 19. Jhdt. / Krieg wurde als legitime Form der Außenpolitik betrachtet)
Eher Kultur der Gewalt
2. Charles Darwin

Das Leben ist ein permanenter Kampf ums Dasein

 Selektion bzw. Ausleseprozess

Der Mensch ist die höchste Entwicklungsstufe

Der Bessere setzt sich durch natürliche Zuchtwahl
Ergebnis:
Es gibt immer vollkommenere und bessere Tiere/Menschen
(positive Beurteilung dieses Ausleseprozesses)
Übertragung auf Imperialismus:
Imperialismus ist Beitrag zur Evolution: Wer sich durch
setzen kann, ist der „Bessere“
Kritik:

Ist der Stärkere auch der Vollkommenere?! Nur die, die über großes
Aggresionspotential und Kraft verfügen, setzen sich durch.

Es gibt Unterschiede zwischen Mensch und Tier
Konsequenz: Es herrscht ein dauerhaft kriegerischer Zustand Chaos
3. Rassenlehre (Graf Gobineau)
Definition „Rasse“: Lebensform, bei der sich Lebewesen durch spezifische Merkmale wie
Hautfarbe, Aussehen, Sinne, Charakter und Leistungsfähigkeit vonein
ander unterscheiden.
Hierarchische Vorstellung nach Gobineau:

„Neger“: - Weitgehend keine Tendenz zum Ideelen
–
Stark
–
von Sinnen getrieben, die sehr stark ausgeprägt sind
–
geistige Kräfte mittelmäßig ausgeprägt

„Gelbe“: - schwächer als Neger
–
ansatzweise ideal
–
Tendenz zur Mittelmäßigkeit
–
Hang zum Kleinbürgertum (Bequemlichkeit/praktisch orientiert)

„Weiße“: - tatkräftiger Verstand
–
besser, schneller als Neger und Gelbe
–
Ehre/Kultur spielt eine große Rolle
–
Probleme mit Sinnlichkeit
Kritik:

Bei gleicher Ausgangssituation (Mittel, Bildung) gibt es keinen Unterschied bzgl. der
Leistungsfähigkeit

in der japanischen Tradition ist beispielsweise auch ein Ehrenkodex vorhanden

Begriff der Ehre kann auch pervertiert und mit fragwürdigen Inhalten gefüllt werden
( 3.Reich)

im Mittelalter waren z.B. andere Kulturen weiter entwickelt als die „Weißen“

erst ab der Aufklärung hat sich eine europäische Kultur entwickelt

4. Lenin
Imperialismus:



Der Kapitalismus ist in Endphase gelangt
 Bildung weniger, großer Monopole (Banken)
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



 In Europa ist kein Gewinn mehr möglich Kapitalismus
wird auf den Rest der Welt ausgeweitet.
Kritik:





In der 2.Hälfte des 19. Jhdts. herrschten Bismarck und Wilhelm II., die selber über
Kapital verfügten(nicht die Banken)
Bismarck hat bewusst keine Kolonialpolitik betrieben
Es gab keine einheitliche Interessenslage des Kapitals (Freihandel/Schutzzoll)
Kolonialismus hat als Ursache hauptsächlich die Verschiebung des
Mächtegleichgewichts
 Kompensationsgründe
Einige Staaten haben mit der Kolonialpolitik begonnen, bevor sie überhaupt die Phase
des Kapitalismus erreicht haben.
1.Wirtschaftliche Aspekte

Kennzeichen der imperialistischen Staaten ist, dass sie über kein gleichmäßiges Wachstum
verfügen (Phasen der Hochkonjunktur wechseln sich mit Phasen der Rezession/Depression
ab)

Regierungen und Wirtschaft sind dadurch irritiert, da langfristige Klakulation unmöglich
wird

Markt ist nicht kalkulierbar (z.B. durch Pauperismus [=Massenarmut]) und keiner weis, wie
er sich weiter entwickelt (Kaufkraft in Deutschland?!)
Folgen:

„Ideologisierung des Aussenhandels“: Aussenhandel als neue Perspektive zur
Bewältigung dieser Probleme

Suche nach unterentwickelten Regionen um neue Absatzmärkte zu bekommen
(Annahme: In diesen Regienen gibt es seriösere und berechenbarere Märkte als in
Europa sowie Möglichkeiten zur günstigen Rohstoffgewinnung)

„Prophylaktische Annexion“ um eigene Zukunft zu sichern
2.Politische Aspekte

bisherige Eliten in Europa sind extrem bedroht durch:
–
Sozialismus
(Ausserkraftsetzung der Gesellschaftsordnung)
–
Liberalismus
(Zurückdrängung des Staates, Parlamentisierung, Gleichstel
lung aller Menschen)

Wirtschaft inkl. Verbände geht in verschiedene Richtungen und droht auseinanderzubrechen

Folgen:
1. Lenkung der Aufmerksamkeit auf auswärtige Probleme  Ablenkung vom
Inneren
2. Wenn es gelingt, durch Kolonialpolitik innere Spannungen abzubauen, neue
Arbeitsplätze zu schaffen, wirtschaftliche Krisen zu reduzieren werden Eliten neu
legitimiert.
3. Zusammenschweißung der Gesellschaft durch neue, gemeinsame Aufgabe
neue Identität
Ursachen:

Die Motive der jeweiligen Gegner wurden völlig falsch eingeschätzt:
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


Die anderen Mächte waren überzeugt, dass Deutschland die Hegemonie in
Europa, bzw. der Welt anstrebt

Deutschland war überzeugt, von GB, FR, R umkreist und bedroht zu werden
Bismarck wollte feste Blöcke verhindern um Gefahr für Deutschland zu minimieren und
Handlungsfreiheit zu gewährleisten
Aber:
europäische Mächte hatten zud er Zeit bereits ein ausgeprägtes Freund – Feind
– Denken Bildung von Blöcken und Abhängigkeitsverhältnissen
militärstrategische Planungen spielten eine immer größere Rolle Einschränkung der
Politik
Beispiel Schliefen-Plan (Überlegung der deutschen Militärs, wie ein 2-Fronten-Krieg
siegreich geführt werden könnte):
1. Wenn ein Angriff durch FR und R erfolgt, gibt es eine schnelle,
allgemeine Mobilmachung
2. Alle militärischen Kräfte werden zunächst auf den Westen konzentriert um
FR möglichst schnell zu besiegen
Gründe:

besonderer Schutz des Ruhrgebietes

Einbrüche im landwirtschaftlich geprägten Osten sind leichter
verkraftbar
3. R hatte gigantische Transportwege und eine schlechte Infrastruktur R
würde lange für einen Angriff brauchen
4. FR hatte starke Verteidigungsanlagen im Osten  Plan sah vor, unter
Verletzung des Völkerrechts, über Belgien nach Nord-FR
einzumarschieren und schnell Paris einzunehmen
5. Nach dem Sieg über FR werden alle freien Streitkräfte nach Osten
verschoben, um das relativ schwach eingeschätzte, russische Heer zu
besiegen.
Fehlinterpretation nachgewiesen an Marokko:
Marokko sollte mit englischer Zustimmung französisches Protektorat werden
Aber: Deutschland erhebt Widerspruch (Ausdrcuk, mitwirken zu können)
1911: „Panthersprung nach Agadir“:
Kanonenboot „Panther“ fährt vor der Küste Marokkos auf und ab  Marokko
soll nach Ansicht Deutschlands unabhängig bleiben
Interpretation FR/GB:
1. Deutschland überlässt ihnen Afrika nicht
2. Deutschland bedroht sie militärisch
3. Deutschland muss militärisch viel stärker sein als bisher angenommen
Aber: GB und FR sind militärisch noch nicht gerüstet für einen Krieg
 Sie überlassen Deutschland ein Besitztum im Kongo als Kompensation
 GB und FR entwickeln nun gemeinsame Kriegspläne gegen Deutschland
1908: Ö/U verleibt sich Bosnien und Herzigowina ein, woraufhin Serbien (Verbündeter Russlands)
protestiert.
Deutschland stellt sich unmissverständlich auf die Seite seines Zweibundpartners Ö/U.

 Serbien und Russland fühlen sich gedemütigt, sind aber militärisch noch nicht so weit
um gegen dieses Duo antreten zu können!
1911: Gründung des „Balkanbundes“, der sich gegen die Türkei durchsetzt

 Serbien erhofft sich großserbisches Reich und Russland erhofft sich dadurch Zugang
zur Adria.
Aber: Eigener Staat „Albanien“ wird gegründet, um den Zugang zur Adria zu verhindern.


 Serbien/Russland fühlen sich wieder betrogen
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

 Der Balkan wird ein immer größerer Krisenherd
1914: Attentat auf den österreichischen Kaiser
Fehler der deutschen Politik:
1. Deutschland konnte mit Status Quo zufrieden sein:

Gründung des deutschen Reiches

Vormachtstellung in Europa

wirtschaftlicher Aufschwung

keine kolonialen Interessen vorhanden

Deutschland hatte keinerlei Gründe, sich in den Imperialismus einzumischen
2. Russland hatte eine unerwartete Niederlage gegen Japan erlitten.

GB war besorgt, da die russische Flotte der deutschen nicht mehr entgegenwirken
konnte und Deutschland/Österreich-Ungarn schnell FR und Russländ hätten besiegen
können.

GB sieht sich als Schutzmacht
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