Begriffsentwicklung: „Nation“ bezeichnet in der Antike und Mittelalter Herkunft und Abstammung einer Person. Legitime Repräsentanten (Franz. Revolution) 19. Jahrhundert: Gruppe, die politisch Selbständig werden will. Imperialismus; Hegemonie Erscheinungsformen: Staatsnation (England, Frankreich) Gruppierungen, die eignen Staat wollen, aber noch keinen haben (Deutschland, Italien, Polen) Kulturnation Förderung durch: Französische Revolution 1815 Wiener Kongress: „Deutscher Bund“ (Frustriert dt. Bevölkerung fördert Wunsch der Menschen nach Nation) Leistungen: Gefühl der Stärke Sicherheit Abgrenzung von anderen Nationen (Gefahr von Nation) Stärkung des Selbstbewusstseins Vermittlung gemeinsamer Werte Voraussetzung: Gemeinsame Erfahrungen (auch durch räumliche Verbindung) Gruppenbewusstsein Möglichkeit der Mitbestimmung/ Selbstgestaltung des Staates. Spannung zwischen den Ständen (1. + 2. gegen 3.) Vernunftprinzip Gleichheitsidee Absoluter Monarch schafft sich: Zentrale Verwaltung Stehendes Heer Wirtschaftspolitik (Merkantilismus: Manufakturen, Infrastruktur, Zölle nationalwirtschaftliche Strukturen) Kolonien, Festes Steuersystem Versuch einer nationalstaatlich ausgelegten Kirche Aufgeklärter Absolutismus: Vertragsidee: Herrscher sieht sich als Diener Toleranz: große Religionen bekommen Recht, ihren Glauben zu lehren. Bauernbefreiung: Aufhebung der Leibeigenschaft Auflösung des Zunftsystems Gewerbefreiheit Volksbildung allgem. Schulbildung Bildung einer eigenständigen Justiz Staaten, die A.A. nicht kennen (England, Frankreich) 1 Pentarchie GB, F, PR, Ö, RU: Balance of Powers (Idee GBs; nach span. Erbfolgekrieg eingeführt) Erörtern Sie Chancen der Realisierung des Nationalbewusstseins im Absolutismus (Pro, Contra, eigene Meinung) Pro Contra - Fehlen von Strukturen - Fehlen von Erfahrungen - Absolutismus als Tradition - Kulturhoheit des Staates (Zensur) - Repressionsmöglichkeiten - christliche Tradition im Gottesgnadentum Revolution = Gotteslästerung - Aufbruchsstimmung - absoluter Fürst als Identifikationsfigur - Vereinheitlichung (Sprache…) 1. Klerus 2–3% 2. Adel 3. Bürger und Bauern 97 % Bürger (Kaufleute und Handwerker) Bauern: Leibeigene (Frondienste, Abgaben, Ortsgebundenheiten, Heiratsverbot) Frankreich Weitgehende Übereinstimmung von Volks- und Staatsgrenze Einheitliche, zentrale Organisation (seit Absolutismus) Staat als Angelegenheit der Monarchen keine Identifikation der Bürger mit Staat Französische Revolution Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte Ausarbeitung einer Verfassung Parlament Nationalgefühl (Staat als Angelegenheit der Bürger) Bedrohung durch europäische Großmächte Nationalbewusstsein Allgemeine Wehrpflicht aggressives Nationalbewusstsein gegen Feinde Verteidigung der Errungenschaften der Franz. Revolution Deutschland: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (Zusammensetzung aus 360 unterschiedlichen politischen Gebilden [Königreiche, Kurfürstentümer, freie Reichsstädte…]) Kaiser seit Westfäl. (30-jähriger Krieg) Frieden keine Macht mehr Bündnisse, Kriege und Frieden, Steuern, Gesetze wurden nicht vom Kaiser, sondern Fürsten gemacht. 2 Reichstag in Regensburg: 3 Kammern Kurfürsten Weltliche und geistliche Fürsten Freie Reichsstädte Beschlüsse nur bei Zustimmung aller 3 Kammern gewollt schwacher Kaiser Landeshoheit der Fürsten: Militär Justiz Religion Finanzen und Steuern Wirtschaft Kaiser war Garant für Existenz kleiner Staaten Lästig für Fürsten großer Staaten Grund für Föderalismus: Italienpolitik des Kaisers im Mittelalter (Zugestehen von Rechten an Fürsten in Deutschland, um den Rücken für Kriege in Italien frei zu haben.) Umfang und Form der Inneren Neugestaltung durch Napoleon. 1806: Feldzug Preußens gegen Napoleon Niederlage Preußens Frieden von Tilsit (Demütigung, Preußen muss Zahlung leisten und Gebiet abtreten) Gründung des Rheinlandbundes = Militärbündnis mit Frankreich Austritt von Rheinstaaten aus Hl. Röm. Reich dt. Nation Zusammenbruch des Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (Rücktritt des Kaisers) Kontinentalsperre gg. GB Hegemonie Frankreichs Napoleon hat Zugriff auf Deutschland Rhein als neue Ostgrenze Frankreichs (Eingliederung ehemals deutscher linksrheinischer Gebiete in franz. Reich) - Einführung des Code Napoleon (Rechtsbuch) Beseitigung der Privilegien - Einführung der Gleichheit - Säkularisierung [Enteignung der Kirche] Aufstieg des Bürgertums Rheinbundstaaten wird empfohlen, sich dem Code Napoleon einzugliedern (Großteil Deutschlands) Kgr. Westfalen: Neugründung Napoleons (mit Bruder Napoleons an der Spitze) Vermittlung der Werte der Französischen Revolution durch Druck Gefühl der Unterdrückung / Bevormundung Errungenschaften des Ideenguts der Französischen Revolution Bedürfnis nach deutschem Nationalstaat bei Bevölkerung 3 Altes hl. Röm. Reich dt. Nation (wenig Impuls für Nationalgefühl) Nationalliteratur (18. Jahrhundert) Aufschwung des Selbstbewusstseins des gebildeten Bürgertums (ab Sturm und Drang) Ziel: Zurückdrängen der französischen Einflüsse (Goethe, Lessing) Romantik: Wunsch nach Staatsnation (vorher: Kulturnation) Preußen leitet Reform ein Befreiung der Preußischen Gesellschaft Ziel: Leistungsfähige Staatsbürgergemeinschaft - Bauernbefreiung - Städtische Selbstverwaltung - Aufhebung des Adelsprivilegs bei Offiziersstellen - Aufhebung des Zunftsystems Spanien: Guerillataktik ( Benötigung einer großen Besatzungsarmee Napoleons) Tirol Guerillataktik Einbußen in militärischer Hinsicht („Unbesiegbarkeit“) - Völkerschlacht bei Leipzig - Waterloo Studenten melden sich freiwillig zum Militär Befreiungskrieg „Preußische Mission in Deutschland“ Deutsche Einigung mit deutschem Nationalstaat Frage der Neuordnung Europas Wiener Kongress; Treffen aller Herrscher Europas (Herbst 1814 – Sommer 1815) Fürst Metternich (Staatskanzler Österreichs): führende Figur des Wiener Kongresses Verantwortlichmachung von „gefährlichen Ideen“ für Chaos nach Franz. Revolution „revolutionäre Ideen“ Gewaltenteilung Volkssouveränität Freiheit und Gleichheit Gedanke des Nationalstaates Orientierung an konservativen Prinzipien Restauration: Wiederherstellung der Vor- Napoleon Zustände. Legitimität (= Rechtmäßigkeit); nur Herrscher aus alten Familien legitime Herrscher Solidarität: im Falle von Revolutionen unterstützen sich die Herrscher („Heilige Allianz“) Gegensatz zu Wünschen der Bevölkerung Vorstellung des Volkes: Deutsches Vaterland - Regierung, die Deutsches Vaterland führt - Freiheitliche Verfassung 4 Bei Fürsten sind staatenbündische Vorstellungen wichtiger als bundesstaatliche Staatenbund: Bund souveräner Staaten Bundesstaat: starke Regierung, aber eigenständige Kompetenzen der Länder Zentralstaat: nur eine Regierung, keine Kompetenzen bei Unterteilungen Europäische Nachbarn wollen keinen starken Zentralstaat ( Kräftegleichgewicht) Fürsten wollen nicht zu viel Souveränität abgeben Deutscher Bund Bündnis von 38 politischen Einheiten mit äußerst unterschiedlicher politischer Macht (aber: nicht alle Teile Preußens und Österreichs im Deutschen Bund.) Auch Vertreten: König von Dänemark (Holstein) König von England (Hannover) König von Belgien (Luxemburg) Keine eigenständige Nationalpolitik möglich Zweck der Deutschen Bundes Erhalten der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands Unverletzlichkeit der deutschen Staaten Interessen der konservativen Monarchen werden geschützt (gegen: Volkssouveränität, revolutionäres Gedankengut,…) Einrichtungen Bundesversammlung in Frankfurt: Bevollmächtigter, der vom Monarchen gesandt wird ( Konservativ) Österreich hat den Vorsitz Benachteiligung Preußens ( Rivalität) Ungeheuer komplizierte Entscheidungsgewalt (Kleinststaaten können bei Zusammenschlüssen Mehrheiten bilden) (jeder Staat hat 1 Stimme) Gestaltungsfähigkeit Innen: Entscheidungsgewalt der Fürsten Außen: jeder Fürst darf eigene Außenpolitik machen Neuauflage des hl. röm. Reiches dt. Nation kein starker Nationalstaat, weil gegen deutschen Nationalstaat konzipiert Preußen und Österreich lähmen Deutschen Bund ( Rivalität) Positiv: eigenständige Verfassung in Einzelstaaten Deutscher Bund als Enttäuschung für das Volk Der Vormärz (1815 – März 1848) (Widerstand gg. Metternichsches System des Deutschen Bundes) 5 (1815 – März 1848) Großer Frust bei Studenten (Einsatz gegen Napoleon in Befreiungskriegen) Studenten wollen Nationalstaat begünstigen durch: Einheitliche deutsche Burschenschaft Protestbewegungen 1832 Hambacher Fest (= Großdemonstration) Liberales und nationales Gedankengut (bürgerliche Kreise) (1819: Karlbader Beschlüsse: Zensur, Überwachung von Universitäten, Entlassung einiger Professoren) 1848 Eskalation ( Gesamteuropäische Revolution) Februar: Frankreich (Barrikadenkämpfe) Republik März: Übergreifen der Revolution auf Deutschland Versammlungen Demonstrationen Gewalt Fürsten geben schnell nach um schlimmeres (= Machtverlust) zu verhindern. Zusagen von Reformen Einsetzung liberaler Minister Fürsten behalten Throne Märzforderungen werden von Monarchen zugestanden Märzforderungen (liberale Forderungen) Pressefreiheit Vereinigungsfreiheit Volksbewaffnung Schwurgerichte (= Geschworenengerichte Abschaffung absolutistischer Willkür) Konstitutionelle Verfassungen Ministerverantwortlichkeit Gesamtdeutsches Parlament Doppelcharakter: politische und soziale Forderungen Zentren Wien ( Metternich) Gewaltsame Aufstände, Metternich flieht nach England System ist zusammengebrochen Ungarn und Tschechen fordern eigenen Staat Neue Verfassung wird in Aussicht gestellt Frankfurt ( Bundesversammlung) Beseitigung der Pressezensur Nationalfarben: Schwarz, Rot, Gold „Männer des öffentlichen Vertrauens“ Parlament Berlin 6 Ankündigung eines Parlaments Jubel des Volkes Situation außer Kontrolle Infanterie schießt Bürgerkrieg (Barrikadenkämpfe in Berlin) Besetzung der Stadt durch Truppen „große Zukunft“ durch Preußen für Deutschland (Preußen will Entstehung eines Nationalstaates maßgeblich fördern) Frankfurt Nationalversammlung: (Männer dürfen nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht Abgeordnete nach Frankfurt schicken Paulskirchenparlament (18. Mai 1848) (Akademisches Parlament (~ 78 %), sonst: Kaufleute und Großbauern, keine Arbeiter und Kleinbauern) Parlament als Vertretung des gehobenen Bürgertums Honoratiorenparlament (Menschen mit gutem Ruf / Ansehen wurden gewählt) ( Knechte, Freuen,….. durften nicht wählen) Probleme Keine Verfassung nur provisorische Regierung ( unterstand Reichsverwalter (=Reichsverweser), Erzherzog Johann von Österreich) Einzelstaaten Monarchen existieren weiter Fürsten der Einzelstaaten haben Gewalt über: - Finanzen (steuern) - Polizei - Militär keine Macht bei Revolutionären Thesenform Grammatikalisch korrekter Satz 1 Kernaussage; Qualität einer Behauptung kein fortlaufender Text (nur mit Spiegelstrichen) Heinrich von Gagern Thesenform Österreich soll nicht die deutschen von den nicht-deutschen Provinzen trennen müssen. Es ist im Interesse Deutschlands nur eine lockere Einheit mit Österreich einzugehen. Österreich und Deutschland sollen ein enges Bundesverhältnis eingehen. Österreich kann in einen engeren Bundesstaat nicht eintreten da das österreichische Volk keine Trennung (NICHT WEITER VORHANDEN) 7 Aufgaben der Nationalversammlung Grenzfrage Struktur/ Organisation Vorgehen Beschäftigung mit Grundrechten und faszinierende Ausstattung derer (Mai – Herbst 1848) „durch Freiheit zur Einheit“ (Werbung mit Hilfe der Grundrechte) Staatsaufbau Gebietsfrage / Grenzfrage Verhältnis: Reich- Einzelstaaten Staatsform: Erbmonarchie, Wechselmonarchie, Republik Machtverteilung zwischen Staatsorganen Probleme Rolle Österreichs in deutschem Nationalstaat Großdeutsche Lösung/ mitteleuropäische Lösung Thesenform (Abgeordneter Fritsch) Geschichte und Verträge wie die pragmatische (1713 Österreich muss immer Zusammenbleiben) Sanktion sichern die Zusammengehörigkeit Deutschlands und Österreichs. Eine Teilung würde eine Vernichtung Österreichs bedeuten Die österreichischen Provinzen wollen selbst keine Trennung Europa hat die Existenz der Gesamtmonarchie verbürgen Abgeordneter Waitz Nur deutsche Teile Österreichs im deutschen Nationalstaat Trennung Österreichs großdeutsche aber nicht mitteleuropäische Lsg. Thesenform Langfristig hat die Österreichische / Ungarische Monarchie sowieso keinen Bestand Die verschieden Nationalitäten drängen jetzt schon auf Selbständigkeit Eine erneute Zusammenfassung in einem einheitlichen Staat wird unter einer freiheitlichen Ordnung nicht möglich sein. Heinrich von Gagern Modell des engeren und weiteren Bundes enger Zusammenschluss der deutschen Staaten ohne Österreich/ Ungarn kleindeutsch Lösung Österreich kann mit seinen nichtdeutschen Provinzen dem deutschen Staat nicht beitreten. Österreich darf nicht gespaltet werden Auch die Österreicher selber wollen keine Spaltung Deutschland will keine Spaltung Österreichs Die deutschen Staaten sollen zunächst ein engeres Bündnis eingehen Deutschland soll mit Österreich in einem weiteren Bund zusammengefasst werden. Abgeordneter Schlüter Republik mit Präsident, durch Reichstag gewählt 8 Andere Variante: Kaiserreich Erbkaisertum mit Preußen an der Spitze (Hegemonie) Wahlkaisertum durch die Fürsten Fortsetzung der Zersplittertheit Deutschlands, dynastisches Prinzip, keine Volkssouveränität Direktorium aus mehreren 3 oder 5 Regenten / Fürsten, die rotieren Zerrissenheit Deutschlands. Abgeordneter Dahlmann Kleindeutsche Lsg. mit preußischem Erbkaisertum Österreich hat zu viel außerdeutsche Sorgen Der deutsche Nationalstaat braucht zum Überleben eine einheitliche Staatsgewalt / starke Führung Nur unter Bedingung eines preußischen Erbkaisertums wird sich Preußen Deutschland widmen. Herbst 1848 – Frühjahr 1849: Gebietsfrage November 1848: neuer Ministerpräsident in Österreich: Fürst Felix von Schwarzenberg zentralistisches und absolutistisches System will das ganz Österreich/ Ungarn in deutschem Nationalstaat aufgenommen wird aber: Deutsche wollen keinen absolutistischen Vielvölkerstand kleindeutsche Lsg. neues deutsches Reich auch in Zukunft Einzelstaaten aber: Kompetenzen des Reiches: Außenpolitik (Völkerrechtliche Vertretung, Entscheidung über Krieg und Frieden, Militär) Einheitliches Wirtschaftsgebiet (einheitliches Zoll- und Handelsgebiet) Finanzen (eigene Zölle und Steuern) Staatsform. Konstitutionelle Monarchie Staatsstruktur: - Gewaltenteilung - föderalistische Organisationsformen - Kaiser an der Spitze Macht des Kaisers Darf Richter einsetzen, aber hat dann keinen Einfluss mehr auf sie Exekutive: Gegenzeichnungsrecht der Minister bei Regierungshandlung (-) Anklage bei Verstoß gegen Gesetz (-) Kaiser darf Minister ernennen und entlassen (+) Oberbefehl über Militär / Außenpolitik uneingeschränkt (+) Legislative: Reichstag: Staatenhaus, Volkshaus Berufung und Schließung des RT (+) Vorzeitige Auflösung (+) Aufschiebendes Veto bei Gesetzen (+) Budgetrecht (-) Macht Gesetze (-) Abhängigkeit Kaiser – RT, gleichgewichtig Moderne Elemente: Unabhängiges Gericht 9 Gewaltenteilung Gegenzeichnungsrecht Mitbestimmungsrecht des Volkes (Gesetzesinitiativen, Budget) Allgemeines und gleiches Wahlrecht Konservative Elemente Starker Kaiser Außenpolitik / Militär Monarchie / Vererbung Regierungsbildung liegt beim Kaiser Existenz der Bundesstaaten, eigene Rechte Verfassung ist Kompromiss Aber: König Wilhelm IV von Preußen nimmt die Krone nicht an (da der deutschsprachige Teil Österreichs nicht dazugehört und er die Krone nicht von einem revolutionären Parlament haben will, sondern vom Adel oder von anderen Königen) Scheitern der Revolution im März 1849 Nationalversammlung war gescheitert (offizielles Ende des Paulskirchenparlaments) Es gab jedoch noch eine weitere Lösung: Engerer und weiterer Bund Preußen favorisiert diese Idee: enger Bund: kleindeutsche Lösung weiterer Bund mit Österreich o nach innen: zwei Gebilde o nach außen: ein Gebilde engerer Bund (Verfassung der Nationalversammlung mit starken Einschränkungen): Bündnis der Fürsten ( Demokratie gefährdet) Keine Volkssouveränität stärkerer Kaiser mit absolutem Vorrecht im Parlament Preußisches Dreiklassenwahlrecht wählt Volksvertretung Kaiser an der Spitze dieser preußische Unionsplan wird scheitern Gründe: - Widerstand Bayerns und Württembergs (Angst vor Hegemonie Preußens) - Österreich lehnt ab Wiederbelebung des Deutschen Bundes und Einladung nach Frankfurt durch Österreich - Russland will keine derartige Veränderung des Mächtegleichgewichts und will keinen Nationalstaatsgedanken unterstützen Ursachen für das Scheitern der Revolution: - Alte konservative Fürsten blieben auf ihren Thronen u. behielten Macht über Polizei, Finanzen und Militär - großer Teil der Bevölkerung war nicht bereit, gegen Fürsten vorzugehen (wollten Kompromiss) - Verwaltung und Militär blieben gegenüber den Fürsten loyal und unterstützten Nationalversammlung nicht - Zersplitterung der revolutionären Kräfte mehrere Revolutionen: liberale Revolution (Paulskirche) 10 - soziale Revolution (kompromissbereit) (Furcht vor Gewalt zwischen beiden führt zum Kompromiss mit den Fürsten) gigantische Menge an Problemen (Grundrechte, Grenzen, Struktur) Ablehnung der Krone durch Wilhelm IV Kriegsbereitschaft Russlands und Österreichs, um die alten Zustände beizubehalten Folgen: - Märzforderungen werden zurückgenommen - Verfassungen bleiben - Bauernbefreiung und Gewerbefreiheit bleibt (keine Leibeigenschaft u. Zunftsystem mehr) - Rivalität zwischen Österreich und Preußen vergrößert sich - Bürgertum zieht sich aus Politik zurück (resigniert) - Reihe von Ideen leben weiter o Grundrechte o Kleindeutsche Lösung Preußische Verfassung: 1850 – 1918 Österreich. Ab 1850 absolutistischer Staat Preußen: König oktroyiert Verfassung (gültig bis 1918) Verfassung: Monarchie (König an der Spitze) Scheinbar demokratische Züge (Wahlen Volksvertretung) Gewaltenteilung Parlament 1. Kammer sehr konservativ, nur Reiche Kompetenz; kann alle Gesetzesvorhaben blockieren 2. Kammer indirekt gewählt 3 Wählerklassen (Spitzensteuerzahler, Mittelsteuerzahler, Kleinsteuerzahler) wählen jeweils 16 Wahlmänner; Stimme eines Rechen ist 20-mal gewichtiger als die eines Armen; Bevorzugung der Reichen da 25 Wahlmänner für Wahl von einem Abgeordneten benötigt werden. sehr undemokratisch, konservativ Verfassung sieht zwar demokratisch aus, ist aber sehr absolutistisch geprägt Verfassung ist ein Fortschritt, da Preußen bis 1848 gar keine Verfassung hatte Verfassung ist ein Rückschritt im Vergleich zur Verfassung von 1848 11 Otto von Bismarck 1815 geboren 1848 in Paulskirchen gewählt, konservativer Monarchist 1849 Gesandter Preußens beim wiedererrichteten Bundestag, später. Preußischer Botschafter/ Gesandter in Petersburg und Paris Einfluss auf späteres Leben Bismarcks [Olmützer Punktuation] Scheitern des Unionsplans, kein deutsches Kaiserreich mit preußischem König an der Spitze] Politische Haltung gegen 1848, gegen Demokratie ist nicht bereit, für preußischen unionsplan Krieg zu führen großer internationaler Konflikt mit europäischen Großmächten (Ö, R) Preisgegeben von vielen entlegenen Gebieten. Was Preußen nützt, ist richtig, was Preußen schadet, ist falsch Österreich und Preußen gleichberechtigte Schutzmächte Bekenntnis zur Realpolitik Ö. und R. sind starke Militärmächte Für starke Position Preußens in Deutschland Kein prinzipieller Kriegsgegner, wenn es Preußen dient Realpolitiker, weder konservativ, noch revolutionär (kein absoluter Monarch, keine Demokratie) Der preußische Heereskonflikt Einigkeit zwischen König und Parlament dass das Heer reformiert werden sollte Früher: Linie: 3 aktive Jahrgänge + 2 Jahrgänge als Reservist Landwehr – erstes Aufgebot: 7 Jahre 14 Jahre - zweites Aufgebot:7 Jahre Problem Linie wird durch adelige konservative Offiziere geführt Landwehr durch liberale bürgerliche Linie wird auf sieben Jahre verlängert Landwehr wird auf fünf Jahre reduziert Parlament ist dagegen ( Budgetrecht) König tritt zurück ( Staatskrise) Nachfolger lehnt Krone ab Bismarck hält Rede (als Ministerpräsident): Budget muss durch Gesetz festgelegt werden, das durch beide Kammern und den Krieg beschlossen wird. Bei keinem Kompromiss der 3 Einrichtungen: Lücke in Verfassung ( muss geschlossen werden) König selbst muss Beschluss fassen Bismarck wird Heeresreform durchführen 12 „Lückentheorie“ ist Erfindung Bismarcks (Parlament hat Gesetzgebungsgewalt) Kompromiss muss gefunden werden Bismarck hält wenig von Rechten des Parlaments Parlament stellt sich gegen Bismarck Bismarck ist reaktionär: Orientierung an Interessen des Monarchen Olmützer Punktuation - Schmach für Preußen - Österreich setzt sich durch - Unionsplan gescheitert 1850 Wiedererrichteter Deutscher Bund neu: - Verfassung in Deutschland - Mehrheit der Deutschen will kleindeutsche Lösung Österreichs Vorrang nicht mehr selbstverständlich Politik Österreichs - Bestrebung nach großdeutscher Lösung anstelle von Deutschem Bund - Exekutivrat: 5 Mitglieder; Preußen, Österreich und Bayern ständig vertreten Preußens Politik von anderen Staaten abhängig Bismarck will Gründung eines Nationalstaates mit nationalem Parlament ( Rückhalt bei den Liberalen) 1866 Verlängerung des deutschen Zollvereins aber: Ausschluss Österreichs Schmach für Österreich 1863 Bismarck unterstützt Zar bei Niederschlagung des polnischen Aufstandes Dankbarkeit des Zaren. Personalunion des dänischen Königs mit Herzogtümern Schleswig und Holstein, die aber selbständig bleiben müssen P. und Österreich stellen Ultimatum Krieg; Sieg über Dänemark P. bekommt Schleswig, Ö. bekommt Holstein Ö. fühlt sich betrogen Bismarck schließt Bündnis mit Italien gegen Österreich ( Zweifrontenkrieg) Bismarck verspricht Frankreich, wenn dies sich neutral verhält, kleinere Gebietsabtretungen Krieg: Österreich mobilisiert gesamten Deutschen Bund Preußen siegt bei Königgrätz 13 Konsequenzen 1866 Deutscher Bund wird aufgelöst Preußen hat sich durch Heeresreform durchgesetzt - Österreich muss keine Gebiete abtreten, aber o Verzicht auf weitere Gestaltung der dt. Geschichte o Preußen annektiert Nassau, Kurhessen, Hannover, Frankfurt - Süddeutsche Staaten sehen sich übermächtig Preußen gegenüber - Furcht Frankreichs vor Preußen - Gründung des norddeutschen Bundes (Mainlinie) Aufspaltung der Liberalen Radikale Liberale 1848 als alleiniges Ziel Fortschrittliche Liberale wirtschaftlich orientiert Gründung der 1. deutschen Partei nach Heeresreform von Bismarck Juni 1861: Fortschrittspartei; Forderungen: Königstreu Will Verfassung Dt. Nationalstaat mit starker Zentralgewalt Preußens Starke liberale Regierung in Preußen Kriegsbereit Sparsamkeit für Militäretat Beschränkung der „Linie“ auf 2 Jahre (König will 7 Jahre) Reform des preußischen Herrenhauses (nicht mehr so sehr konservativ weniger Rückhalt des Königs in 1. Kammer) Ziel: Stürzen des Systems Bismarck kann mit Fortschrittspartei nicht zusammenarbeiten 1) Bismarck wendet sich an Abgeordnetenhaus Frieden der Regierung mit Parlament o Heeresreform muss geheim bleiben Volk hätte sich gegen Krieg gewehrt o Lückentheorie wird relativiert; Parlament hatte Recht gehabt Bismarck versucht, sich den Liberalen zuzuwenden Bruch des Legitimitätsprinzips (Annektion von Kurhessen, Nassau, Hannover und Frankfurt) Konservative wenden sich ab Indemmitätsvorlage Bismarck bittet Parlament, die Finanzierung der Heeresreform zu entschuldigen und nachträglich zu legitimieren. Gegenangebot: Budgetrecht wird dem Parlament uneingeschränkt zugestanden. 2) 1867 Gründung der Nationalliberalen Partei Am wichtigsten: Einheit Deutschlands unter der selben Verfassung Freiheit im Vergleich zur Einheit nicht so wichtig Komplettes Gegenteil zur Fortschrittspartei Spaltung der Liberalen 14 Bismarck abreitet mit Nationalliberalen zusammen Heilige Allianz: gegen deutsche Einigung konzipiert. Pentarchie und Mächtegleichgewicht muss außer Kraft gesetzt werden, um Deutschland zu einigen. 1822: Heilige Allianz zerbricht Nationale Interessen Englands wichtiger als Legitimität des Osmanischen Reiches ( Freiheitskampf der Griechen wird von GB unterstützt) Der Krimkrieg (1853 – 1856) Russland will eisfreien Hafen im Schwarzen Meer. Zeitpunkt günstig, da Preußen und Österreich gelähmt sind. ( Rivalität) aber: England und Frankreich verbünden sich mit Osmanischem Reich GB und F schlagen R bei Sewastopol Ö drängt R aus Donaufürstentümern zurück P verhält sich neutral (greift nicht ein) Pentarchie ist zerstört o Groß Britannien und Frankreich haben gemeinsam gesiegt gutes Verhältnis o Russland und Polen haben engeres Verhältnis o Österreich steht allein Isolation o Polen hat gutes Verhältnis zu Russland, normales Verhältnis zu Groß Britannien und Frankreich, Spannungsverhältnis mit Österreich Einigung Italiens ermöglicht durch Zerstörung der Heiligen Allianz Nationalstaatliche Bestrebungen sind realisierbar Internationales Situation 1866 - Gleichgewicht ist gestört: Preußen bekommt Macht durch norddeutschen Bund - Österreich verliert Macht ( Verdrängung aus deutscher Geschichte) - Frankreich hat sehr mächtiges Polen an Ostgrenze - gute Beziehungen zwischen Polen und Russland starkes Machtbündnis im Osten Frankreichs - Bismarck schont Österreich, um keinen Krieg mit Groß Britannien und Frankreich zu riskieren Folge für die deutschen Staaten - Polen und Österreich rivalisieren - Süddeutsche Staaten sind verbündet und wechseln immer zwischen Polen und Österreich - Deutscher Bund zerfällt Rivalität zwischen Polen und Österreich entfällt sünddeutsche Staaten sehen sich gigantischem Machtzentrum im Norden gegenüber ( Norddeutscher Bund) Polen will deutschen Nationalstaat (kleindeutsche Lsg.), kein Respekt vor Einzelstaaten Frankreich hofft auf Gebietskompensationen von Polen ( Süddeutsche Staaten sehen sich gefährdet) süddeutsche Staaten müssen sich dem norddeutschen Bund annähern, um nicht von Frankreich annektiert zu werden. 15 Napoleon III ist durch Volk gewählt Frankreich bekommt keine Gebietskompensationen Frankreich bereitet Krieg vor Spanisches Königsgeschlecht stirbt aus Spanien braucht neuen König Hohenzollern- Sigmaringen-Prinz (Nebenlinie der Hohenzollern Chef ist Preußens König) starkes Preußen im Osten Frankreichs und Hohenzollern-Herrschaft in Spanien (Westgrenze) Frankreich will, dass H.-S. auf spanischen Thron verzichten H.-S.-Prinz verzichtet auf Kandidatur aber: französisches Volk will mehr P-König begibt sich in Bad Ems auf Kur nach Emser Depesche Krieg zwischen Frankreich und norddeutschem Bund (+ Süddeutschen Staaten) Frankreich kapituliert bei Sedam Revolution in Frankreich neue, bürgerliche Regierung Polen stellt Forderungen (Abtritt von Elsass-Lothringen) Krieg geht weiter aber: dennoch Niederlage Frankreichs Kapitulation im Spiegelsaal Versailles Deutsches Reich wird gegründet aber: Süddeutsche Staaten bestimmen weiterhin über Post, Eisenbahn, Militär Bismarck besticht Ludwig II, der Wilhelm II zu Wilhelm I von Deutschland krönen soll Deutschland wird Kaiserreich Pentarchie endgültig zerstört Deutschland wird stärkste Macht in Europa Gründe: Größe und Bevölkerung neben Russland am höchsten weit überlegen an Industrie- und Verkehrswesen überlegene militärische Schlagkraft innerlich stabil Kriegsentschädigung von Frankreich (5 Mrd. Franc) Nein: Wirtschaftskrise, welche wirtschaftliche Dynamik einschränkt = Gründerkrach 16 Integration neuer Bevölkerungsgruppen gelingt nur bedingt Andere europäische Staaten leiten Epoche der Imperialismus ein kompensieren ihren Bedeutungsverlust in Europa durch Kolonien Bismarck nimmt nicht teil, da er sagt Deutschland ist saturiert (= will nicht mehr) wegen Angst vor Vernichtung des Reiches durch Resteuropa Jede Kombination der europäischen Großmächte, auch wenn es nur zwei gewesen wären, wäre stärker gewesen als Preußen / Deutsches Reich Verfassung des Deutschen Reiches 1871 Staat mit föderalistischen Ursprung Länder haben den Staat gebildet und damit die Fürsten Staatsform: (Monarchie oder Republik) Konstitutionelle Monarchie wegen Verfassung Staatsstruktur: (Zentralstaat oder Staatenbund) Bundesstaat: Bundesebene + Länderebene (Bildung, Polizei, Gesundheit) Mit jeweils eigenständigen Kompetenzen Argument dafür: - Kaiser, der gesamtes Militär befehligt - Kaiser macht Außenpolitik - BR und RT haben Gesetzesinitiative Bundesstaat, da diese Kompetenzen den Ländern entzogen sind. Kompetenzen des BR Zustimmung für Kriegsführung Außenpolitik Kann gestaltend tätig werden Gesetzeszustimmung Auflösung des RT sehr stark, aber konservativ ausgerichtet Reich von so genannten Matrikularbeiträgen abhängig ( Gelder der Länder) Preußen hat nur 17 von 58 Stimmen 14 Stimmen genügen bereits für Veto bei Verfassungsänderung aber: Eindruck eines übermächtigen Polen wird verhindert. Bayern, Württemberg von Sachsen haben auch mehr als 14 Stimmen Polen nahm 2/3 des Deutschen Reiches ein Übermacht Bundesrat ist partikularistisch orientiert (Rechte der einzelnen Partikularstaaten) - sehr konservativ ( Länderregierungen) Reichstag - modernes Wahlrecht - Recht der Gesetzesinitiative, aber Gesetz wird erst Beschluss, wenn Bundesrat zustimmt - Buderecht über 20% des Staatshaushaltes (die nicht für Militär veranschlagt sind) Stellung des Kaisers - außenpolitisch und militärisch starke Stellung - starke Stellung über Regierung Reichskanzler = Vors. d. BR = Preußischer Ministerpräsident 17 Staat mit sehr starker Betonung des monarchischen Prinzips Preußen hat extrem starke Stellung relativ konservatives Gebilde Föderalismus, partikularistisch RT: hält ganzes Gebilde zusammen wirkt unitarisch Bismarcks Einstufung der Deutschen im Bezug auf Demokratiefähigkeit - Deutsche können mit Demokratie nicht umgehen - Parlament ist zwar Bismarcks Geschenk für den Zeitgeist, aber Volk verdirbt Parlament Parlament ist eher negativ Bismarcks Einstufung des Volkes/ der Parteien - prinzipiell: gleichgültig - politisch: gefährlich ( Parteikämpfe) überzeugt von Monarchie Bismarcks Staatsauffassung: obrigkeitsstaatlich - gottgewollte Ordnung - Monarch an der Spitze - Führungsposition des Adels ( Privilegien) - Volk hat Anrecht auf Erklärung und Transparenz über Parlament und Presse - Regierung muss neutral über Parteiinteressen stehen - Aufgabe des Parlaments - Kontrolle der Regierung ( Machtmissbrauch) - Dialog zwischen Volk und Exekutive Bismarck lässt nicht zu, dass Parlament Einfluss auf Regierung hat Verhältnis Bismarcks zum Parlament - seit Heeres- und Verfassungskonflikt: prinzipielle Gegnerschaft - 1866 Nationalliberale kommen Bismarck entgegen - Bismarck macht Verfassung selbst - Bismarck will 80 % des Budgets - 1871 Bismarck ist von Parlament bei Gesetzgebung abhängig Versuch den RT zu polarisieren (Bismarck stellt eine Partei als Rechtsfeindlich hin) Bismarck überlegt in 1880ern, das Parlament aufzulösen und durch Reichswirtschaftsrat zu ersetzen. Bismarck bleibt antiparlamentarisch Parteien können kaum an Politik mitwirken keine Parteieliten können sich herausbilden Parteien haben kein Verantwortungsgefühl für Staat Kompromissfähigkeit der Parteien sehr eingeschränkt 19. Jahrhundert Großer Bedeutungsverlust der Kirche Ursachen 18 Aufklärung als geistesgeschichtliche Bewegung freier Gebrauch der Vernunft neue Entdeckungen erschüttern kirchliches Weltbild ( Galilei) Toleranz (durch Aufklärung) Liberalismus als politische Bewegung der Aufklärung verändert bisherige Ordnung Verfassungsidee / Volkssouveränität setzt gottgewollten Monarch außer Kraft Eintreten für bürgerliche Freiheitsrechte / Pluralismus Industrialisierung trägt auch zum Bedeutungsverlust der Kirche bei Arbeiterklasse entsteht ( Marx: Religion ist Opium des Volkes) Gegenreaktionen der Kirche - Orientierung an Rom und seinen Anweisungen Ultramontanismus („jenseits der Berge“) - 1864 Syllabus errorum: Aufzeichnung der Irrtümer aus der Sicht der Kirche des 19. Jhdt. z.B. Pluralismus, Volkssouveränität - 1870 Papst verkündet Unfehlbarkeitslogma (wenn er im Namen der Kirche spricht) Gefahr für Bismarck nach Reichsgründung (1870/71) Auseinanderbrechen des Reiches Hauptaufgabe: Erhaltung der Einheit des Reiches Gründung der Zentrumspartei (Bischof Wilhelm von Ketteler / L. Windthorst) Forderungen Großdeutsche Lösung Kampfansage ans Reich von 1870/71 Anerkennung der Selbständigkeit der Einzelländer Preußen verliert Macht Christentum soll einzige Staatsreligion werden Uneingeschränkte Freiheit der Kirche in Erziehung Wiedereinführung der Zunftordnung Ablehnung des Liberalismus Zentrumspartei gefährdet aus Bismarcks Sicht Einheit des Reiches Zentrum ist Sammelbecken aller Unzufriedenen und Reichsgegnern Bismarck eröffnet Kulturkampf Kampf gegen Zentrum, das Reich gefährdet Maßnahmen, die das Reich betreffen: Kanzelparagraph (Zensur der Predigt) Jesuitengesetze (Jesuiten = papsttreuer Orden) Verbot des Jesuitenordens 19 Zivilehe Maßnahmen in Preußen Maigesetze (Priester mussten Kulturexamen ablegen) ( Beschäftigung mit welt. Erkenntnissen) Geistige Schulaufsicht wird durch weltliche ersetzt Genehmigung des Staates über Einsetzung Geistlicher Ordensverbot Absicht Bismarcks Verdrängung der Kirche aus der Kultur Reduktion auf Soziales Entpolitisierung der Kirche Lockerung der Priesterbeziehungen zu Rom Gesamtergebnis Scheitern Bismarcks Polarisierung der Bevölkerung Anwachsen der Stärke des Zentrums Proteste des Kaisers konservativ preußisch 1848 – 54 Allgemeine dt. Arbeiterverbrüderung international 1848 Kommunistisches Manifest von Marx und Engels Handwerker und Facharbeiter; Distanz zum Proletariat für Kosumund Produktionsgenossenschaften Selbsthilfe; für Einheit Deutschlands 1864 Erste Internationale Internationale Solidarität Weltrevolution 1863 Allgemeiner dt. Arbeiterverein (Lassalle) Hinwendung zum Proletariat kleindeutsch; Pro-preußisch. Staatsform durch allgem. und gleiches Wahlrecht 1869 Konkurrenzgründung Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Bebel, Liebknecht) international, für demokratische Republik (Freiheit und Gleichheit) gegen gewaltsamen Umsturz; Anschluss an „Internationale“ 1875 Sozialistische Arbeiterpartei freier Staat und sozialistische Gesellschaft bei Respektierung gesetzlicher Mittel; unter Bismarcks Sozialistengesetz Radikalisierung 20 1891 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) Übernahme der Verelendungstheorie; Sozialisierung der Produktionsmittel Es entstehen 3 Flügel der SPD - Revisionismus (Bernstein) (Konservativ) Zusammenarbeit mit sozial aufgeschlossenen Bürgern und Bauern - Aktionismus (R. Luxemburg) Generalstreik und Revolution Führung der SPD geht anderen Flügel Reformismus (Kantsky, Bebel) Vorbereitung, nicht Aufführung der Revolution; Zusammenarbeit mit aufgeschlossenem Bürgertum Zentrum: stellt zumindest Bismarcks Gesellschaftsordnung nicht in Frage Liberale: arbeiten mit Bismarck zusammen Sozialisten: wollen Demokratie und sozialistische Gesellschaft Keine Zusammenarbeit mit Bismarck 21 Bismarck über die sozialistische Bewegung Kennt die Parteien und Programme Kennt die Standpunkte der Parteien untereinander Konsequenz aus Bismarcks Einstufung der Partei Staat kann Probleme nicht ignorieren (Ideen im Volk zu sehr verwurzelt) Staat muss ich um Probleme kümmern (Wohnungsnot, Arbeitszeit, Lohn) Wachsende Furcht vor revolution (wegen wachsendem Einfluss der Arbeitskraft) Zentrum fällt als Reichsfeind weg (1878 Ende des Kulturkampfes) Liberale Forderungen (Demokratie,…) werden lästig (Bismarck stellt Zusammenarbeit ein) Bismarck braucht neue Mehrheit im RT Bündnis mit Konservativen und Zentrum Bismarck braucht neuen Reichsfeind 1878 Attentat auf Kaiser Wilhelm I (schlägt fehl) Bismarck beschuldigt Sozialisten 8 Tage später. Wieder Anschlag (Kaiser verletzt) Täter begeht Selbstmord Bismarck beschuldigt wieder Sozialisten Ausnahmegesetze gegen Sozialisten aber Zentrum will keine Ausnahmegesetze trotzdem: Gesetz gegen gemeingefährliche Bestrebungen der Sozialdemokratie (= Sozialistengesetz) Verbot der Sozialdemokratischen Partei - Organisationen - Versammlungen - Druckschriften aber kein Erfolg (Partei besteht im Untergrund weiter) SPD gewinnt bei Wahlen Sitze dazu Parallel zum Sozialistengesetz: Sozialgesetze (1883) Krankenversicherung Unfallversicherung Alters- und Invalidenversicherung Entwicklung hin zum Sozialstaat Reichsgründung war wirtschaftlich wichtig Gründerboom (1871) Wirtschaftlich und sozialpolitischen Kompetenzen der Länder ans Reich (Reichsbank, Einführung der Deutschen Mark) Integration von Elsass-Lothringen (Kohlevorkommen) 22 Kriegsentschädigung durch Frankreich (5 Mrd. Goldfranc) Reich kann Schulden für Krieg zurückzahlen mehr Geld auf Kapitalmarkt Zinsen sinken weit verbreitete Euphorie wegen Wirtschaftsaufschwung Phänomene / Probleme Sprunghaftes Anwachsen von Aktiengesellschaften Entstehen von Produktionsüberkapazitäten (falsche Einschätzung der Kaufkraft) Gründerkrach (1873) Zusammenbruch von AG’s Ruin zahlreicher Gläubiger Verfall von Preisen und Löhnen Anstieg der Arbeitslosigkeit Höhepunkt (1879) Gesamte Ära Bismarcks durch wirtschaftliche Probleme gekennzeichnet (bis 1895) 2 besonders betroffene Bereiche Schwerindustrie Landwirtschaft Gründe für Verschlechterung der landwirtschaftlichen Bedingungen Zustrom von amerikanischem Getreide nach Europa (viel schneller als früher Dampfschiff) (billiger) Neue Lieferanten (USA, Ukraine Getreide, Argentinien Gleichlieferant), die billiger sind Schlechtere Böden/ Klima in Deutschland als in USA / Ukraine Keine Großstädte in Ostdeutschland keine Absatzmärkte für Veredelungsprodukte (Erdbeeren, Spargel) Forderung nach staatlichen Hilfen ( Schutzzölle) auch Montan (Bergbau) und Eisenindustrie wollen Zölle (= Zentralverband deutscher Industrieller 1876) Petition bei B. Forderung nach Schutzpolitik bis dahin in Europa: Freihandelslehre durch Adam Smith 1776: Freihandel nützt allen Betroffenen: Jede Gegend stellt Produkte her, die in dieser Gegend am besten sind Hohe Qualität ungehemmter Austausch aller Güter (Keine Zölle) Deutschland braucht Schutzzölle, um Landwirtschaft und Schwerindustrie zu unterstützen Bismarck gibt der Forderung nach (Krisenbewusstsein) Schutzzölle und Sozialpolitik leiten beginn des Interventionsstaates ein (Staat betreibt Wirtschafts- und Sozialpolitik) Konsequenz: Staatsaufgeben und Bürokratie nehmen zu Wechsel Bismarcks: Weg von Liberalen, hin zu Konservativen neue Erfahrung: Wirtschaftlicher Wachstum nicht selbstverständlich Gründung von Interessengruppen / Verbänden Soziales Klima zwischen Arbeitsgeber und Arbeitsnehmer verschärft sich unterschiedliche Methoden der Verbände 23 Unmittelbarer Zugang zum Monarch (konservative Interessenverbände) Einfluss auf Parteien - Abhängigkeitsverhältnis (Spenden) - Sachkompetenz zur Verfügung gestellt - eigene Vertreter in Parteien Verbandsabhängigkeit der Parteien Idealbild der geschlossenen Nation zerbricht (Gesellschaft in Vielzahl von Interessen aufgespalten) Monarchie wird gestürzt (Monarch als Garant des Zusammenhalts) Richtungsgewerkschaft Gewerkschaft, die eng mit einer Partei zusammenarbeitet (DGB dagegen: unabhängige Gewerkschaft) Freie Gewerkschaft Sozialdemokratisch / sozialistisch organisiert - Lohnerhöhung - Verbesserung der Arbeitsbedingungen Mittel - Streik (Stärken Reformergefühl) Christliche Gewerkschaften und Liberale Gewerkschaften Unterschied zu sozialistischen: Kein Streik Gesellschaftsbild der Liberalen/ Christlichen: harmonisches Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird für Möglich gehalten Frauenbewegung - Gleichberechtigungsidee ist Grundidee - Geschlossenheit: 2 verschiedene Frauenbewegungen - Bürgerliche Frauenbewegung (Louise Otto, Helene Lang) - proletarische Frauenbewegung - Forderungen der bürgerlichen Frauenbewegung - Achtung der Hausarbeit - nur Minderheit für politische Gleichberechtigung, noch weniger für Berufstätigkeit der Frauen - Folgen - Frauen dürfen Lehrerin sein, wenn sie ledig und kinderlos sind - Arbeitsplätze in der Medizin - Forderungen der proletarischen Frauenbewegung - Gleichberechtigung in Arbeit außerhalb des Haushalts - Frauenwahlrecht - Ausbau des Kindergartensystems - Recht auf Arbeit wichtig für Emanzipation Eigener Lohn Unabhängigkeit vom Mann 24 Unterschiedliche Neigungen können verfolgt werden (Arbeit) Flucht vor uniformer Rolle im Haushalt Wirtschaftsverbände Zentralverband deutscher Industrieller - konservativ - für Schutzzollpolitik Bund der Industriellen - nationalliberal - für Freihandel Hansabund - freisinnig (liberal) - Interessenverband des gesamten Bürgertums 1913 Zusammenschluss der Wirtschaftsverbände / Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände Dachorganisation der Arbeitgeber erkennen Gewerkschaften als Tarifpartner an Landwirtschaftsverbände Bund der Landwirte - Konservativ - für Schutzzölle Private Verbände Kolonialverein - Kolonialpolitik Flottenverein - konservativ Halbpolitische Organisationen quer zu Politischen Parteien Mentalität: Wirtschaftliche Gliederung Deutschlands ist wichtig Ideologische Aspekte verlieren an Bedeutung (Konkurrenzmodell zu Zentrum, Sozialisten,..) Schädigen Demokratie Wollen Parteien ausmanövrieren (Konkurrenz), solange Parteien noch kein politisches Machtmonopol haben. Zusammenarbeit unmittelbar mit Bürokratie/ Bundesrat wertet dies auf Schwächt Reichstag Verbände wollen eigene Parteien gründen Lösung (Abgrenzung) der Wirtschaftspolitik von Parteipolitik Schwächung der Parteien Maßgeblicher Beitrag zu negativem Bild der Parteien bei der Bevölkerung Begriff stammt aus Mittelalter Adel: politische Führung der Menschen Klerus: geistliche Führung der Menschen Gottesgnadentum verschafft Machtposition 25 Frühe Neuzeit Klerus: allmähliche Schwächung der Position - Reformation und Glaubenskriege (Kirchenspaltung: Katholiken und Protestanten bekämpfen sich, z.B. 30-Jähriger Krieg) beide verlieren massiv an Bedeutung - Aufklärung Schlagwort der Toleranz (Keine religiöse Gruppe kann einzig wahre sein) - Säkularisation von 1803 Kirch verliert Besitz (Macht und Einfluss) - Liberalismus Kirche als Feind Adel: Bedeutungsverlust aber: Kann elitäre Stellung beibehalten Bedeutungsverlust (Ursachen): Mittelalter: Stadt und Bürgertum erfahren Bedeutungszuwachs (Geld) Absolutismus: alle Macht auf Monarch konzentriert Abwertung bisheriger territorialer politischer Kräfte (Altes Lehnswesen aufgehoben) Monarch misstraut Adel und setzt Bürgerliche ein Neue Territorialstaaten entstehen aber: starke Stellung in - Staatsverwaltung - Militär / Offiziere Generelle Entwicklung in Europa Frankreich: französische Revolution bringt Bedeutungsverlust des Adels mit sich England: öffnet sich zum Bürgertum hin Industrialisierung: enge Verbindung mit Bürgerlichen Deutschland und übriges Europa - Lockerung der Standesgrenzen (Heirat) - Elitäre Vormachtstellung im Staat und Gesellschaft 19. Jahrhundert Traditionelle Lebensgrundalge des Adels: Landwirtschaft Bauernbefreiung war nützlich (Bauern müssen Entschädigung zahlen Abgabe von Lad Adel übernimmt beste Teile des Landes Gewerbefreiheit: Adel verliert gegen Bürgertum Industrie, Einkommen und Sozialprestige des Bürgertums wächst ( vgl. Krupp) Adel muss Güter (Höfe) verkaufen Aber: Trotz Öffnung der Ämter für alle Personen Überpräsentation des Adels Politisch Zweikammersystem (Einfluss auf Gesetzgebung) starke 1. Kammer ( sehr konservativ) 26 Dreiklassenwahlrecht höheres Gewicht des reichen Adels Preußen: Heeresreform Linie wird gegenüber Landwehr ausgeweitet mehr Offiziersstellen sehr starke Gewichtung des Adels ab 1848/ 49: Bürgertum akzeptiert Gesellschaftsordnung des Adels (Furcht vor Revolution) Bürgertum nähert sich an Eliten an und wollen selbst im Adelsstand erhoben werden Q III 1) - Adeliger hat gestählten Körper - Bürgerlicher ist dick, verabscheut körperliche Betätigung - Adeliger ist hochnäsig - Bürgerlicher ist unterwürfig - Adeliger will sich von Zivilisten abgrenzen - Verhalten des Adeligen wirkt lächerlich / dumm 2) Verhältnis Adel – Dienstbote - Offizier im Hintergrund - Stallbursche mit Pferd und Wassereimer vorne - Text unter Karikatur Das Tier ist dem Offizier wichtiger als der Mensch Faktoren, die die Einheit bedrohen Zentrum Wählergruppen: - ethnische Spannungen (Elsass-Lothringen, polnische Minderheiten, Welfen [ehemaliges Königreich Hannover Personalunion mit England]) - konfessionelle Spannungen (Katholiken im Süden >-< Protestanten im Norden [ Preußen]) - Liberale gegen Zentrum Andere Spannungen (Gesellschaftsordnung) - weit verbreitete Armut (Pauperismus) <-> Wohlstand des Bürgertums - sozialistische Gesellschaft (klassenlos Enteignung von Privatbesitz, demokratisch allgemeines und gleiches Wahlrecht gegen Monarch und Adel) <-> Adel, Bürgertum, Liberale Umfang der politischen Beteiligung im Kaiserreich Staatsstruktur (Spannungen) (zentralistischer Einheitsstaat, Staatenbund, Bundesstaat) - Föderalismus: süddeutsche Staaten ( Bundesrat) - Zentralismus: Preußen ( Reichstag) - Staatenbund: Adel 27 Verbände – Bismarck (Akzeptanz der Verfassungsstruktur) <-> Liberale ( Reichstag) - Infragestellung der Verfassung (Bismarck, Verbände) Wirtschaftsrat Wirtschaftszweige (Unterschiedliche Interessen) - Landwirtschaft <-> Industrie (≈ 1900 Sprung in Industriegesellschaft) Zusammenhalt des Kaiserreiches Deutsches Nationalgefühl (gemeinsame Sprache, Sitten, Literatur) Kulturelles Zusammengehörigkeitsgefühl Sicherheitspolitische Interessen (Angst der süddeutschen Staaten vor Frankreich) Wirtschaftspolitische Interessen (Zollverein Keine Binnenzölle) Führungsanspruch Preußens ( Bismarck) Konsequenzen der Reichsgründung Misstrauen in Europa (großer Machtfaktor in Mitteleuropa) Keine Hegemonie (jedes Bündnis anderer Großmächte stärker als Deutschland allein) Bismarck will Umklammerung Deutschlands unmöglich machen: Prinzipielle Einstufung Deutschland, Österreich/ Ungarn, Russland haben gemeinsame Interessen: Aufrechterhaltung des Friedens und der Vormachtstellung der alten Eliten 1873 Drei-Kaiser-Abkommen Konsultation der Staatschefs Deutschlands, Österreichs und Russlands bei außenpolitischen Problemen 1875 Heeresvergrößerung in Frankreich Bismarck: möglicherweise Krieg England: will keinen Krieg Bismarck: „Deutschland ist saturiert“ (hat genug Land) 1877 Kissinger Diktat Erkenntnis Bismarcks Koalition von Russland, Österreich/Ungarn und Frankreich gegen Deutschland wäre Alptraum Frankreich hat Rollen des Erbfeindes; mit Frankreich kann Bismarck keine Bündnisse schließen Bismarck will mit allen anderen Mächten Bündnisse schließen, durch die sie auf Deutschland angewiesen sind. Gespannte Beziehungen in Europa sollen aufgehoben oder in der Peripherie ausgetragen werden ( Balkan) Das Bündnissystem Vorgeschichte 1878 Berliner Kongress Sieg Russlands über Türkei, Problem: Russland hat durch Inhalt Bismarck vermittelt, Bulgarien wird verkleinert und vom Mittelmeer abgedrängt 28 Konsequenzen / Bedeutung Neues Vertrauen in Europa, Verschlechterung der Beziehungen Deutschland - Gründung von Satellitenstaat Bulgarien Zugang zum Mittelmeer Österreich hat eigene Ambitionen auf Balkan, Großbritannien will Mittelmeer Russland 1879 Zweibund (Deutschland – Österreich) militärisches Defensivbündnis gegen Russland Vorbereitung auf Ende der traditionell guten Beziehungen Deutschland – Russland 1881 Drei-Kaiser-Vertrag (R-D-Ö/U) Beruhigung Russlands ( Defensivcharakter des Zweibundes) Neutralität im Krieg: F-D: R ist neutral; GB-R: D ist neutral Verhinderung eines endgültigen Bruchs mit Russland 1887 Rückversicherungsvertrag Verschlechterung der D-R-Beziehungen ( Schutzzölle) Neutralität bei unverschuldetem Krieg Widerspruch zu Interessen Österreich/Ungarn und Englands Unterstützung der russischen Interessen auf dem Balkan (bei Krieg gegen Österreich) 1887 Mittelmeer-Entente (durch Bismarck gefördert) Aufrecherhaltung des Status qou auf dem Balkan Inhalt widerspricht Rückversicherungsvertrag Problem: Balkan Bismarck muss sich entweder für Österreich/Ungarn oder für Russland entscheiden Dreikaiserjahr 1888 Tod Wilhelms I Friedrich III regiert nur 99 Tage Wilhelm II wird Deutscher Kaiser andere politische Vorstellungen und politischer Stil ( will selbst Politik machen, will sich Bismarck nicht mehr unterordnen) 1890 Sturz Bismarcks (75 Jahre alt) neues Verhältnis mit Russland ( Rückversicherungsvertrag läuft aus) Russland will Neutralität wahren ( Befürchtung eines Zweifrontenkrieges, wenn man im Osten gegen England kämpft) Russland will unbedingt eine Art Vertrag aufsetzen, um die Neutralität Deutschlands zugesichert zu bekommen (sogar Verzicht auf Zusatzprotokoll zur (Hilfe) Unterstützung auf Balkan) Deutschland (Kaiser) will Rückversicherungsvertrag nicht verlängern Deutscher Botschafter warnt vor Annäherung Russland-Frankreichs; Empfehlung zur Verlängerung des Vertrages ( Verhinderung eines Zweifrontenkrieges) Argumente gegen Verlängerung Österreich/ Ungarn und Italien wären beteiligt / würden sich entfremden 29 Groß Britannien könnte Feindseeligkeit Deutschlands sehen Bei Krieg zwischen Deutschland und Frankreich müssen deutsche Truppen trotzdem an russischer Grenze bleiben Innenpolitische Schwierigkeiten Bei Koalition von Frankreich und Russland würde GB mit Flotte Frankreich neutralisieren Bündnis zwischen GB und Frankreich ist unwahrscheinlich (unterschiedliche koloniale Interessen) Neuer Stil der Außenpolitik - Statt Verständigung wird Druck auf Russland ausgeübt - GB spielt große Rolle als Verbündeter Seltene Treffen der Staatschefs Jeder Staatschef muss sich überlegen / interpretieren, was sein Kollege vorhat aus Russlands Sicht: Ablehnung der Neutralität durch Deutschland Deutschland hat etwas gegen Russland vor Deutschland schließt sich mit GB zusammen Russland verbündet sich mit Frankreich (1849: Defensivbündnis: Unterstützung bei Angriff der Dreibundmitglieder [D, Ö/U, I]) Isolation Frankreichs aufgehoben Bündnis zwischen Frankreich und Russland (Umklammerung) Wilhelm II will Ruhm und Glanz Deutschlands vergrößern „Bagdadbahn“ Deutschland will Orient eine Eisenbahnlinie bauen Einfluss auf gesamtes Gebiet der Türkei Problem: - Russland hat Interessen auf dem Balkan - GB, F und Ö/U haben auch Interessen Deutschland hat eigene finanzielle Möglichkeiten überschätzt andere Staaten arbeiten auch an Eisenbahn mit Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrages - Bruch mit Russland - Annäherung an England Republik Transvaal in Südafrika: (Q I) viel Gold und Diamanten 1896 Überfall durch von England konzessionierte Gesellschaft und Truppen (angriff wurde abgewehrt) Telegram Wilhelms II: (Krügerdepesche) Beglückwünschung zum Sieg über die Friedensstörer und zur Bewahrung der Unabhängigkeit ohne fremde Hilfe 30 Friedensstörer = Engländer Unabhängigkeit des Landes ist von Deutschland erwünscht Deutschland hat Interessen an Afrika Deutschland hält Kolonialpolitik für falsch und will, dass afrikanische Staaten unabhängig sind Deutschland hat keine bedenken , sich gegen GB zustellen Deutschland hat Interessen an Afrika Deutschland stuft sich als sehr mächtig ein ( Rückversicherungsvertrag mit Russland, Balkan, Afrika) Wilhelm II kritisiert GB als einziger von europäischen Großmächten Sucht Konflikt mit England Antideutsche Stimmung in Frankreich, Russland, England eigtl. Koalitionspartner Unter Bismarck war Dtld. nicht an Flotte interessiert, da kein Interesse an Kolonialpolitik vorhanden war. Unter Wilhelm II: Zunächst Verstärkung der Flotte zum Schutz vor Frankreich u. Russland Tirpitz: Deutschland ist Großmacht, aber keine Weltmacht (wie z.B. Russland, England) Ziele: Wirtschaftsbereiche sollen wieder zusammengebracht werden durch Kolonialpolitik Legitimation der Führung „Große Führung“ Deutschlands England zum Dreibund zwingen Mittel: Ausbau der Flotte „Risikoflotte“ zu Englands Flotte, so dass Angriff Englands ihre Flotte sehr stark dezimieren würde (Flotte D – GB wie 2:3) Problem: Risikozone von 20 Jahren mit Gefahr eines Zweifrontenkrieges Viele Honoratioren sind begeistert, Reichstag stimmt dem sog „Tirpitzplan“ zu! Reaktion Englands: „two-power-standard“: Engl. Flotte Soll zweimal so stark sein, wie die beiden nächst mächtigen zusammen Konsequenzen: Deutschland (will 2/3 der engl. Flottenstärke erreichen) steigert Rüstungsanstrengungen England sucht Bündnispartner Wilhelm II will England zu Beitritt zum Dreibund zwingen Reaktion Englands: Anschluss an Dreibund abgelehnt, aber bereit über punktuelle Angelegenheiten zu reden. Wilhelm beharrt auf Forderung Druck auf England England orientiert sich neu: im asiatischen Raum 31 versucht bisherige Interessenskonflikte ( z.B. mit Frankreich) zu lösen Ententepolitik (nach 1880) Bestreben Kolonien zu bekommen nahm nach der Gründung Deutschlands immer mehr zu, um Machtverlust ,der dadurch entstand, auszugleichen. (Es gab bereits früher Kolonien, von denen aber viele wieder abgegeben werden mussten) England Ausgangssituation 1880: hatten bereits Erfahrung: Kanada, Australien, Neuseeland, Indien waren bereits in ihrer Hand (außerdem Stützpunkte zur Sicherung des Mittelmeeres und des Weges nach Indien [Suezkanal]) Ziel: Landweg nach Indien Indischer Ozean als Britisches Binnenmeer durch Einfluss im Osten Afrikas Umgang mit Kolonien: Vorbereitung auf Entkolonialisierung: Untere/Mittlere Verwaltungsschichten sind durch Einheimische besetzt: konnten sich Personal sparen Einheimische wurden von gewohnten Leuten regiert Frankreich Ausgangssituation 1880: hatten wenige Kolonien (Senegal, Algerien und Gabun) Ziel: Einfluss im Mittelmeer, Kolonien in Nordafrika und Sicherung des Seeweges nach Indien (Einfluss im Süden Indiens) Einfluss in China (Indochina) Umgang mit Kolonien: Versuch der vollständigen Assimilation der Kolonien Deutschland Ausgangssituation 1880: Keine Kolonien vor Reichsgründung, da Bismarck widerwillig war ( „Deutschland ist saturiert“) Wollte keinen Krieg provozieren Änderung unter Wilhelm II: Wollte unbedingt Kolonien Ziel: Kolonien hatten für Deutschland nie einen besonderen Wert Umgang mit Kolonien: nur kurze Phase in der Dtld. Kolonien hatte nicht viel erfolgt Russland Ausgangssituation 1880: 32 Russland hatte mehrere Länder an der nordasiatischen Pazifikküste, einen Teil der Ostseeküste und einen Teil der Schwarzmeerländer erobert, jedoch immer noch keinen eisfreien Hafen Ziel: Errichtung eines eisfreien Hafens (1861 Wladiwostok) Einfluss in Nordchina, auf dem Balkan und an den Meerengen um einen frei zugänglichen, eisfreien Hafen zu bekommen Konfliktherde: Afrika: England – Deutschland Indien: Frankreich – England Mittelmeer, Indischer Ozean: England – Russland Rückblick: Kolonialismus (15.-16. Jhdt.) war schon mit Androhung von Gewalt verbunden 19.Jhdt.: Androhung von Gewalt war nach europäischem Recht nur legitim, wenn der Gewaltausübende angegriffen wurde mit Hilfe von Gewalt ein Zustand der Rechtssicherheit hergestellt wird Neue Legitimierungsversuche wurden notwendig um gewalttätiges Vorgehen gehen Völker zu rechtfertigen! Neue Legitimierungsversuche: Die Gleichgewichtsidee wird als sehr positive Einrichtung angesehen und verlangt Kompensation für die Machtverluste in Europa in anderen Gebieten der Erde Den Ländern bleibt wirtschaftlich gar keine andere Möglichkeit als die Kolonialpolitik um den Wohlstand sicherstellen zu können (Schutzzollpolitik Suche nach neuen Absatzmärkten nötig) Angeblicher Kampf gegen Sklavenhandel ( Sklaverei war prinzipiell ein Auslaufmodell und somit ein gutes Argument) Notwendigkeit des Schutzes europäischer Kaufleute und Missionare Beendigung der Eingeborenenkämpfe (Europäische Rechts -und Friedensordnung) Ideologien: Definition: Legitimierungsversuche entsprechen weitgehend europäischem Denken gut vermittelbar Ideologien dagegen sind Ansichten von einzelnen Gruppen. Sie sind also nicht allgemein akzeptiert und betonen einzelne Aspekte des Lebens über. 1. Missionarischer Gedanke (Chamberlain): Es wird prinzipiell zwischen 2 Arten von Kolonien unterschieden 1. Kolonien die unter Selbstverwaltung stehen, bei denen also die Mehrheit der Bevölkerung weiß ist Gefühl der Verwandtschaft zu diesen Kolonien 2. Kolonien, die nicht unter Selbstverwaltung stehen, in denen es also nie eine weiße Mehrheit geben wird Gefühl der Verpflichtung gegenüber diesen Kolonien (nationale Mission = Bringen von Glück, Frieden, Wohlstand, Sicherheit und materiellen Verbesserungen der Verhältnisse) Kritik: Glück ist ein relatives Empfinden 33 Die Ideologie geht in eine rassistische Richtung (vergossenes, britisches Blut ist „kostbarer“ als das der Einheimischen) Kolonialisierung war mit viel Gewalt verbunden. Dies widerspricht dem „Bringen von Glück für die Einheimischen“ In Europa selber kann man nicht von einer Friedenskultur sprechen (viele Kriege im 19. Jhdt. / Krieg wurde als legitime Form der Außenpolitik betrachtet) Eher Kultur der Gewalt 2. Charles Darwin Das Leben ist ein permanenter Kampf ums Dasein Selektion bzw. Ausleseprozess Der Mensch ist die höchste Entwicklungsstufe Der Bessere setzt sich durch natürliche Zuchtwahl Ergebnis: Es gibt immer vollkommenere und bessere Tiere/Menschen (positive Beurteilung dieses Ausleseprozesses) Übertragung auf Imperialismus: Imperialismus ist Beitrag zur Evolution: Wer sich durch setzen kann, ist der „Bessere“ Kritik: Ist der Stärkere auch der Vollkommenere?! Nur die, die über großes Aggresionspotential und Kraft verfügen, setzen sich durch. Es gibt Unterschiede zwischen Mensch und Tier Konsequenz: Es herrscht ein dauerhaft kriegerischer Zustand Chaos 3. Rassenlehre (Graf Gobineau) Definition „Rasse“: Lebensform, bei der sich Lebewesen durch spezifische Merkmale wie Hautfarbe, Aussehen, Sinne, Charakter und Leistungsfähigkeit vonein ander unterscheiden. Hierarchische Vorstellung nach Gobineau: „Neger“: - Weitgehend keine Tendenz zum Ideelen – Stark – von Sinnen getrieben, die sehr stark ausgeprägt sind – geistige Kräfte mittelmäßig ausgeprägt „Gelbe“: - schwächer als Neger – ansatzweise ideal – Tendenz zur Mittelmäßigkeit – Hang zum Kleinbürgertum (Bequemlichkeit/praktisch orientiert) „Weiße“: - tatkräftiger Verstand – besser, schneller als Neger und Gelbe – Ehre/Kultur spielt eine große Rolle – Probleme mit Sinnlichkeit Kritik: Bei gleicher Ausgangssituation (Mittel, Bildung) gibt es keinen Unterschied bzgl. der Leistungsfähigkeit in der japanischen Tradition ist beispielsweise auch ein Ehrenkodex vorhanden Begriff der Ehre kann auch pervertiert und mit fragwürdigen Inhalten gefüllt werden ( 3.Reich) im Mittelalter waren z.B. andere Kulturen weiter entwickelt als die „Weißen“ erst ab der Aufklärung hat sich eine europäische Kultur entwickelt 4. Lenin Imperialismus: Der Kapitalismus ist in Endphase gelangt Bildung weniger, großer Monopole (Banken) 34 In Europa ist kein Gewinn mehr möglich Kapitalismus wird auf den Rest der Welt ausgeweitet. Kritik: In der 2.Hälfte des 19. Jhdts. herrschten Bismarck und Wilhelm II., die selber über Kapital verfügten(nicht die Banken) Bismarck hat bewusst keine Kolonialpolitik betrieben Es gab keine einheitliche Interessenslage des Kapitals (Freihandel/Schutzzoll) Kolonialismus hat als Ursache hauptsächlich die Verschiebung des Mächtegleichgewichts Kompensationsgründe Einige Staaten haben mit der Kolonialpolitik begonnen, bevor sie überhaupt die Phase des Kapitalismus erreicht haben. 1.Wirtschaftliche Aspekte Kennzeichen der imperialistischen Staaten ist, dass sie über kein gleichmäßiges Wachstum verfügen (Phasen der Hochkonjunktur wechseln sich mit Phasen der Rezession/Depression ab) Regierungen und Wirtschaft sind dadurch irritiert, da langfristige Klakulation unmöglich wird Markt ist nicht kalkulierbar (z.B. durch Pauperismus [=Massenarmut]) und keiner weis, wie er sich weiter entwickelt (Kaufkraft in Deutschland?!) Folgen: „Ideologisierung des Aussenhandels“: Aussenhandel als neue Perspektive zur Bewältigung dieser Probleme Suche nach unterentwickelten Regionen um neue Absatzmärkte zu bekommen (Annahme: In diesen Regienen gibt es seriösere und berechenbarere Märkte als in Europa sowie Möglichkeiten zur günstigen Rohstoffgewinnung) „Prophylaktische Annexion“ um eigene Zukunft zu sichern 2.Politische Aspekte bisherige Eliten in Europa sind extrem bedroht durch: – Sozialismus (Ausserkraftsetzung der Gesellschaftsordnung) – Liberalismus (Zurückdrängung des Staates, Parlamentisierung, Gleichstel lung aller Menschen) Wirtschaft inkl. Verbände geht in verschiedene Richtungen und droht auseinanderzubrechen Folgen: 1. Lenkung der Aufmerksamkeit auf auswärtige Probleme Ablenkung vom Inneren 2. Wenn es gelingt, durch Kolonialpolitik innere Spannungen abzubauen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, wirtschaftliche Krisen zu reduzieren werden Eliten neu legitimiert. 3. Zusammenschweißung der Gesellschaft durch neue, gemeinsame Aufgabe neue Identität Ursachen: Die Motive der jeweiligen Gegner wurden völlig falsch eingeschätzt: 35 Die anderen Mächte waren überzeugt, dass Deutschland die Hegemonie in Europa, bzw. der Welt anstrebt Deutschland war überzeugt, von GB, FR, R umkreist und bedroht zu werden Bismarck wollte feste Blöcke verhindern um Gefahr für Deutschland zu minimieren und Handlungsfreiheit zu gewährleisten Aber: europäische Mächte hatten zud er Zeit bereits ein ausgeprägtes Freund – Feind – Denken Bildung von Blöcken und Abhängigkeitsverhältnissen militärstrategische Planungen spielten eine immer größere Rolle Einschränkung der Politik Beispiel Schliefen-Plan (Überlegung der deutschen Militärs, wie ein 2-Fronten-Krieg siegreich geführt werden könnte): 1. Wenn ein Angriff durch FR und R erfolgt, gibt es eine schnelle, allgemeine Mobilmachung 2. Alle militärischen Kräfte werden zunächst auf den Westen konzentriert um FR möglichst schnell zu besiegen Gründe: besonderer Schutz des Ruhrgebietes Einbrüche im landwirtschaftlich geprägten Osten sind leichter verkraftbar 3. R hatte gigantische Transportwege und eine schlechte Infrastruktur R würde lange für einen Angriff brauchen 4. FR hatte starke Verteidigungsanlagen im Osten Plan sah vor, unter Verletzung des Völkerrechts, über Belgien nach Nord-FR einzumarschieren und schnell Paris einzunehmen 5. Nach dem Sieg über FR werden alle freien Streitkräfte nach Osten verschoben, um das relativ schwach eingeschätzte, russische Heer zu besiegen. Fehlinterpretation nachgewiesen an Marokko: Marokko sollte mit englischer Zustimmung französisches Protektorat werden Aber: Deutschland erhebt Widerspruch (Ausdrcuk, mitwirken zu können) 1911: „Panthersprung nach Agadir“: Kanonenboot „Panther“ fährt vor der Küste Marokkos auf und ab Marokko soll nach Ansicht Deutschlands unabhängig bleiben Interpretation FR/GB: 1. Deutschland überlässt ihnen Afrika nicht 2. Deutschland bedroht sie militärisch 3. Deutschland muss militärisch viel stärker sein als bisher angenommen Aber: GB und FR sind militärisch noch nicht gerüstet für einen Krieg Sie überlassen Deutschland ein Besitztum im Kongo als Kompensation GB und FR entwickeln nun gemeinsame Kriegspläne gegen Deutschland 1908: Ö/U verleibt sich Bosnien und Herzigowina ein, woraufhin Serbien (Verbündeter Russlands) protestiert. Deutschland stellt sich unmissverständlich auf die Seite seines Zweibundpartners Ö/U. Serbien und Russland fühlen sich gedemütigt, sind aber militärisch noch nicht so weit um gegen dieses Duo antreten zu können! 1911: Gründung des „Balkanbundes“, der sich gegen die Türkei durchsetzt Serbien erhofft sich großserbisches Reich und Russland erhofft sich dadurch Zugang zur Adria. Aber: Eigener Staat „Albanien“ wird gegründet, um den Zugang zur Adria zu verhindern. Serbien/Russland fühlen sich wieder betrogen 36 Der Balkan wird ein immer größerer Krisenherd 1914: Attentat auf den österreichischen Kaiser Fehler der deutschen Politik: 1. Deutschland konnte mit Status Quo zufrieden sein: Gründung des deutschen Reiches Vormachtstellung in Europa wirtschaftlicher Aufschwung keine kolonialen Interessen vorhanden Deutschland hatte keinerlei Gründe, sich in den Imperialismus einzumischen 2. Russland hatte eine unerwartete Niederlage gegen Japan erlitten. GB war besorgt, da die russische Flotte der deutschen nicht mehr entgegenwirken konnte und Deutschland/Österreich-Ungarn schnell FR und Russländ hätten besiegen können. GB sieht sich als Schutzmacht 37