Bericht Nr. 1

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STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010
Gastuniversität: Pontificia Universidad Javeriana Cali (Kolumbien)
Aufenthaltsdauer:
Jänner- Dezember 2010
Student studiert Wirtschaftswissenschaften
Stadt, Land und Leute:
Santiago de Cali, ist die drittgrößte Stadt Kolumbiens und beherbergt ein wenig mehr als 2
Millionen Einwohner. Sie liegt im Nord-Westen Kolumbiens circa 100 Kilometer von der
Pazifikküste entfernt.
Um das Klima in einem Land wie Kolumbien zu verstehen, gilt es zu wissen das es ein
Land in unmittelbarer Äquator nähe ist. Dieser Umstand hat ein paar, als Europäer
ungewohnte, Klimabedingungen zur Folge.
Erstens gilt es zu erwähnen das sich die Menge der Sonnenstunden pro Tag, also der
Zeitraum am Tag an dem es hell ist, über das gesamte Jahr betrachtet, kaum ändert. Um
06:00 morgens geht die Sonne auf und um 18:00 abends geht sie unter. Auch
Jahreszeiten fallen weg, es gibt nur Perioden im Jahr, beispielsweise sind in Cali, Mai bis
Juni eher verregnet und im Jänner gibt es meistens Hitzewellen.
Weiters ist wichtig zu wissen das der Großteil der dicht bevölkerten Teile Kolumbiens in
den Anden liegen. Die Anden sind so etwas wie in Europa die Alpen. Ein Riesiger
Gebirgszug der sich fast über den gesamten Südamerikanischen Kontinent erstreckt.
Abhängig von der Meereshöhe auf der die Stadt liegt, verändert sich also das Klima. Um
zwei extreme Beispiele zu nennen, liegt Bogota die Hauptstadt Kolumbiens auf 2.400
Meter Meereshöhe. Dies hat zur Folge das dort das Klima Tagsüber bei circa 12-18 Grad
Celsius liegt, das ganze Jahr.
Cartagena wiederum, die touristisch meist frequentierte Stadt Kolumbiens, liegt an der
Karibischen Küste. Dort sind die Temperaturen Tagsüber zwischen 35-40 Grad Celsius
angesiedelt.
Die meisten Städte Kolumbiens aber liegen zwischen diesen beiden extremen.
In Kolumbien spricht man von Cali als, „Tierra Caliente“ was so viel bedeutet wie eine
warme Stadt, dies ist vorwiegend auf die Klimabedingungen bezogen wirkt sich aber auch
auf das Temperament der Calenos aus. Grob gesprochen kann man sagen, das in Cali
über das gesamte Jahr hindurch mitteleuropäisches Hochsommerwetter herrscht.
Leute:
Es ist schwer die Bevölkerung Kolumbiens über einen Kamm scherend zu beschreiben.
Das liegt erstens daran dass die vielen verschieden geographischen Zonen und
vielfältigen Klimabedingungen, des Landes Einfluss auf das Gemüt und die Art der Leute
haben. Leute aus Bogota also Hauptstädter leben, wie oben beschrieben in einem mit
unseren Gegebenheiten beschreibend, Herbstklima, sie haben also das ganze Jahr
Temperaturen wie in einem typischen Oktober in Österreich, auch ist es häufig bewölkt
und es regnet oft. In Kolumbien beschreibt man die Hauptstädter als wenig emotional, kalt
und seriös.
Leute aus Cali hingegen verbringen das ganze Jahr bei 30 Grad und Sonnenschein,
gelten daher fast schon logisch, als temperamentvoll, laut und nicht ganz so produktiv und
effizient wie die „Rollos“, wie man in Kolumbien die Hauptstädter nennt.
Weiters ist die Bevölkerung eine Mischung aus mehreren Rassen: Schwarz, Weiß,
Indogen und viele Mischformen davon, Mestizios zum Beispiel ist eine Mischung aus
Europäern und Indogenen, also vormals Indianer. Wenn man an einen Latino oder Latina
denkt so sind es meist Mestizios die lange schwarze sehr glatte Haare haben und eine,
dunkle-helle Haut haben.
Müsste ich die sozialen Gefüge dieses Landes beurteilen, so würde ich es
folgendermaßen machen: Weiße, also reine Europäische Abkömmlinge und Mestizios
leben zusammen, bilden auch eher die wohlhabendere Schicht. Obwohl auch schwarze in
den Städten wohnen, bilden diese in den meisten Fällen eigene soziale Kreise. Schwarze
haben auch durchschnittlich schlechtere Einkommen und gemischte (also schwarz-weiße)
Paare sieht man eher selten. Die verbliebenen „puren Indianer“ leben zumeist außerhalb
von den Städten und sind oftmals nur ganz schlecht in die Wirtschaft und ihren wichtigeren
Positionen integriert. Einige leben auch noch außerhalb der modernen Strukturen, leben
also in Hütten ohne Strom oder Gas, und jagen und Sammeln noch.
Ich werde mich also in jetzt denjenigen Calenos widmen, mit denen ihr
höchstwahrscheinlich verkehren werdet solltet ihr euch entscheiden nach Cali zu reisen.
Calenos sind sehr offen und freundlich. Sie feiern viel und tanzen sehr gut, sind liebevoll
aber wenig verantwortungsbewusst, sie lieben die schönen Dinge des Lebens.
Gerade am Anfang wenn sie merken das du neu bist und vielleicht noch nicht viel
spanisch sprichst, werden sie auf dich zukommen dir versuchen zu helfen oder auch flirten
und um Dates bitten. Calenos sind verspielt, charmant und interessiert, sie wollen mit
Ausländern reden und erfahren was man von ihrem Land und von Kolumbianern hält und
haben nur wenig scheu oder Vorbehalte einen Ausländer anzusprechen. Auch wollen sie
natürlich einiges über Österreich oder Europa generell wissen, wie sind unsere Unis wie
lebt ein Student, ob einem die Jahreszeiteinwechsel gefällt, wie es ist 4 Monate lang mit
der Kälte zu leben und viele Fragen mehr.
Die Uni:
Die „Pontificia universidad javeriana Cali“ in Cali fast immer nur „Javeriana“ genannt, ist
eine von 5 oder 6 privaten Unis in Cali. Sie gehört definitiv zu den besten in Cali obwohl
es eine gibt die sich „ICESI“ nennt die angeblich ein wenig anspruchsvoller sein soll.
Generell gesprochen wird sie aber zu den besten Unis des Landes gezählt.
Die Uni ist wie oben erwähnt eine private Uni. Des weiteren ist es eine der Katholischen
Kirche nahe stehende Universität. Das sie mit der Kirche was zu tun hat, ist aber wirklich
nur an der Kirche nah am Eingang der Uni zu erkennen. Im Unterricht sowie am normalen
Tagesablauf sind religiöse Inhalte überhaupt nie zu hören oder zu sehen. Auch die
Mehrheit der Studenten sind nicht sonderlich religiös.
Auf der Uni studieren 5.000 Studenten ist vielleicht halb so groß wie das JKU Gelände und
alles ist sehr schön gepflegt und in standgehalten. Überall auf der Fläche des Unigeländes
gibt es viele Grünflächen mit exotischen Bäumen, drunter auf einem Schild Name der
Pflanze und ihre Herkunft. Auch zieren zwei künstlich umgeleitete Bäche das Gelände. Die
Fläche ist auf einer Steigung gebaut so das man auf mehren Treppen zu den jeweiligen
Hörsälen geht, dies ist aber nicht anstrengend sondern vielmehr verleiht dieses „setting“
der Uni sehr viel Charakter. Des weiteren gibt es einen Teich auf und indem Gänse und
Karpfen leben. Nicht unbedingt sehr schön aber kann an manchen Tagen entspannend
wirken neben dem Teich zu sitzen und zu lernen, oder dort Mittag zu essen.
Die Uni verfügt auch über Sporteinrichtungen die eher an ein 4-Sterne Hotel erinnern als
an eine Uni. Das Sportgelände besteht aus einem Tennis Platz, Hartplatz für Fußball oder
Handball, Volleyball-Feld, ein Basketball Feld, Fitness Studio, Sportbecken und einem
Fußballplatz. Auf der Uni werden zahlreiche sportliche Aktivitäten angeboten und es finden
während dem Semester immer wieder interuniversitäre Sportwettkämpfe statt. Diese sind
für die Unis wichtig und ist man in einem Team, bekommt man auch für die Zeit an der
man am Wettkampf teilnimmt, eine Abstellung, in der man vom Unterricht befreit ist.
Persönlich habe ich mich bei Sportarten die ich noch nicht kannte angemeldet (Rugby und
Kung-Fu), aber ist man zum Beispiel ein guter Tennis oder Fußballspieler ist dies eine sehr
gute Möglichkeit um abseits von den Hörsälen soziale Kontakte zu knüpfen.
Wer kein Interesse an sportlichen Aktivitäten hat, für den steht auch ein sehr breites
Spektrum an kulturellen Aktivitäten zum Angebot. Man kann in verschiedene Tanz-,
Theater-, Musik-, Sing- oder Malgruppen eintreten und in diesen Aktivitäten vom, am
Anfang ständigen Spanisch lernen, abschalten. Ich würde auf jeden Fall empfehlen das
man an zumindest einer dieser Veranstaltungen teilnimmt, da sie erstens wirklich alle gut
sind und es bildet wirklich eine gute Grundlage um Leute besser kennen zu lernen und
auch Leute aus anderen Studienrichtungen zu treffen.
Kurse und Prüfungen:
Wie überall auf der Welt, ist die Schwierigkeit und der Anspruch der Kurse stark vom
jeweiligen Professor abhängig. Generell betrachtet würde ich aber sagen, dass es dort
leichter ist einen Kurs zu bestehen als beispielsweise auf einer Österreichischen
Universität. Dies hat aber weniger damit zu tun dass das Niveau niedriger ist, sondern
eher damit, dass eine Privatuniversität eine entgeltliche Leistung anbietet und der Student
mehr Rechte und dadurch mehr Macht hat als in einer Öffentlichen. Die Studenten der
Öffentlichen Unis auch in Kolumbien, haben genau so hohe Durchfallquoten wie in
anderen europäischen Staaten aber eine Private Uni bleibt eben Privat, und in solch einer
Institution ist man immer auch ein wenig Kunde. Studenten bzw. deren Eltern sichern mit
der Entrichtung, der für Kolumbien sehr hohe Studiengebühren, (ca. 3.000 US $ im
Semester) den Standard und die Finanzierung der Institution. Dies macht sich im
Bemühen der Professoren auf den Studenten einzugehen und im helfend beizustehen,
bemerkbar. Fällt mal eine Klausur sehr schlecht aus, bieten die Professoren meistens die
Möglichkeit durch eine Aufgabe die Note um 10% zu verbessern. Nichtsdestotrotz können
so ungefähr 15% der Studenten, die sich für einen Kurs angemeldet haben, den Kurs nicht
positiv abschließen. Dies aber fast immer aus Gründen der Faulheit oder einfach
Zeitmangels. Wenn ein Professor ein bemühen erkennen kann wird sich immer ein Weg
finden um die Kurse positiv abschließen zu können.
Anforderungen der Vorkenntnisse in Spanisch:
Persönlich muss ich sagen, dass anfangs mein Spanisch nicht flüssig war und ich noch
das eine oder andere Problem hatte. Daraufhin ging ich zu den jeweiligen Professoren, um
zu fragen ob ich die Klausur in Englisch schreiben könne. Die meisten Professoren kamen
mir entgegen und stellten eine, eigens für mich übersetzte Klausur zusammen. Ich durfte
auch auf Englisch antworten. Aber nach dem dritten Monat intensivem Spanisch lernens,
schrieb ich auch alle Klausuren auf spanisch.
Man bekommt von den allermeisten Professoren ausreichend Unterstützung, um die
geforderten Ergebnisse zu erfüllen.
In Bezug auf Vorkenntnisse in Spanisch würde ich auf jeden Fall empfehlen möglichst viel
im vornherein zu lernen, also möglichst viele Spanischkurse zu absolvieren. Meistens
fordert das Auslandsbüro auch mindestens Grundstufe 2 Spanisch um sich überhaupt zu
bewerben. Auch hier gilt wenn Zeit bleibt, mehr machen, kann ja auch als Wahlfach
angerechnet werden.
Auch eine Sprachreise nach Spanien kann sicher nicht schaden. (Habe eine gemacht, von
der Uni organisiert). Aber trotz allem sollte man sich nicht davon abschrecken lassen.
Kolumbianer sind sehr hilfsbereit und freuen sich aufrichtig, wenn Ausländer in ihr Land
kommen um Spanisch zu lernen und mehr über ihr Land und ihre Kultur zu verstehen. Es
wäre halt für die soziale Integration gerade am Anfang hilfreich wenn man die meisten
Wörter versteht. Aber wie oben erwähnt eine der wichtigsten Gründe um ein
Auslandssemester zu machen sollte sein, die Sprache zu erlernen, und man sollte sich vor
einem Mangel an Spanisch Kenntnissen nicht abschrecken lassen. Des weiteren bleibt zu
erwähnen, dass das in Kolumbien, insbesondere in Cali gesprochene, Spanisch sauber
und leicht zu verstehen ist.
Auf der Uni wird auch ein Spanisch Kurs angeboten, wird auch oft von Ausländern in
Anspruch genommen, die gar kein reguläres Studium auf der Uni machen. Man kann 4
oder 8 Wochenstunden absolvieren und es gibt auch verschiedene Gruppen für jeweilige
Fähigkeitsstufen. Ich habe 4 Stunden zusätzlich Spanisch gemacht, da ich neben der
vollen Auslastung an regulären Unterricht, noch einen Salsa Kurs, Kung-Fu, Rugby und
ins Fitnessstudio gegangen bin.
Unterkunft:
Gleich mal vorab, in Cali bzw. ganz Kolumbien gibt es keine Studentenheime so wie man
Sie bei uns kennt.
Obwohl Kolumbien vom Preisniveau weit teurer ist als man sich das vorstellt (viel höher
als zum Beispiel in Asiatischen Staaten), ist eine Sache die Verhältnismäßig sehr billig ist,
der Wohnraum. Ich habe in einer Wohnung in unmittelbarer Universitäts Nähe gewohnt
und dafür rund 300 Euro monatlich bezahlt. Man muss aber dazu sagen das das
Wohnviertel eines der besten überhaupt war und die Wohnung sehr schön war. Will man
hier sparen kann man auch für etwas über 100 Euro monatlich finden.
Für das erste Monat in Cali, zur Eingewöhnung sozusagen, stellt dir das Auslandsbüro
einen Wohnraum zur Verfügung. Diese sind meistens Untermieterverhältnisse, wo man mit
einer älteren Person zusammen wohnt und ein eigenes Zimmer bekommt. Man sollte auf
jeden Fall auf dieses Angebot eingehen, da es für die ersten Tage oder Wochen, wo die
Unsicherheit noch relativ groß ist, angenehm ist wenn man nicht vollkommen auf sich
gestellt ist. Will man dort das ganze Semester bzw. Jahr bleiben so kann man das auch
machen, je nach belieben eben. Ich bin mir zwar nicht mehr sicher aber ich meine, dass
ich dort fürs erste Monat 130 Euro an Miete bezahlt habe.
Kosten:
Das Preisniveau in Kolumbien ist niedriger als in Österreich, aber es ist kein wirklich
billiges Land. Lebensmittel sind im Supermarkt oft teurer, vor allem Importierte sind sehr
teuer. Dafür ist Wohnraum und Nachtleben sehr viel billiger.
Würde ich es vergleichen müssen, würde ich wohl sagen Preisniveau von Tschechien oder
der Slowakei.
Ausgaben im Rahmen des Auslandsaufenthaltes (in €):
Monatliche Gesamtausgabe (inkl. Quartier):
750,00 €
davon Unterbringung:
300,00 €
davon Verpflegung:
100,00 €
davon Fahrtkosten am Studienort:
30,00 €
davon Kosten für Bücher, Kopien, etc.:
20,00 €
davon erforderliche Auslandskranken/Unfallversicherung:
30,00 €
davon Sonstiges: Freizeit, Reise, etc.
270,00 €
Nicht monatlich anfallende Kosten:
Impfungen, med. Vorsorge:
200,00 €
Visum:
50,00 €
Reisekosten für einmalige An- u. Abreise:
1.000,00 €
Einschreibegebühr(en):
50,00 €
Sprachkurs (Landessprache) Kursgebühr:
Orientierungsprogramm:
Sonstiges (Visum, Versicherung, etc.)
Um ein Visum für Kolumbien zu erhalten muss man auf die kolumbianische Botschaft, die
in Wien liegt. Dort angekommen mit einigen Fotos und sonstigen Unterlagen, bekommt
man nach ungefähr einer Stunde ein Visum für Studenten ausgestellt.
Um eine Versicherung muss man sich natürlich auch kümmern, aber das muss jeder für
sich selber entscheiden. Wäre auch vermessen hier irgendeine Versicherungsgesellschaft
anzupreisen.
Einführungswoche bzw. –veranstaltungen
Es findet eine Einführung statt, die jedoch hauptsächlich für Studienanfänger ist. Als
Austauschstudent wird man jedoch angewiesen bei dieser Veranstaltung teilzunehmen.
Diese dauert vier Tage und ist in Studienfächer untergliedert. Dies ist vielleicht eine gute
Möglichkeit um erste Bekanntschaften zu schließen, wobei dazu gesagt werden muss das
es lauter Erstsemestrige sind und daher meistens nicht dieselben Kurse besuchen werden
wie ein Austauschstudent.
In dieser ersten Einführungswoche wird man mit den Gepflogenheiten der Universität
bekanntgemacht und alle Räumlichkeiten und verschiedene Gebäude werden einem
gezeigt und näher gebracht. Zu Mittag wird ein Gratis Essen ausgeteilt und gegen 15:00
am Nachmittag ist der Tag auch wieder beendet.
Was vielleicht als Europäer ein bisschen eigenartig erscheinen mag ist, dass in der Früh
die Nationalhymne und auch die Universtätseigene Hymne im Chor gesungen wird.
Einschließlich sich vom Platz zu erheben!!
Anmelde- und Einschreibformalitäten
Nach der Einführungswoche, muss man sich noch einschreiben und es sind einige
Gebühren die zu entrichten sind. Diese addieren sich wie oben bereits geschrieben, auf
circa 50 Euro.
Außerdem muss man in ein Krankenhaus um sich dort Blut abnehmen zu lassen. Dies
dient, zur Identifikation der Blutgruppe. Das Krankenhaus in welches man gebracht wird ist
wunderschön und sehr modern. Dieses ist eines von vielen Krankenhäusern Kolumbiens,
die von Ausländern, vorwiegend Amerikanern, genutzt werden um in Kolumbien billigere
Operationen über sich ergehen zu lassen.
Kursangebot und besuchte Kurse (kurze
Beschreibung und evtl. Bewertung)
Introduccion a la economia Colombiana (3 Creditos/ 2 mal 2 Stunden/ Woche):
Volkswirtschaftlicher Einführungskurs verbunden mit der Behandlung der Kolumbianischen
Wirtschaftsstruktur. Für Wirtschaftsstudenten äußerst interessant, sehr guter Vortragender.
Benotung: Wie in jedem Fach finden über das Semester verteilt 3 Teilklausuren statt, auch
einige Projekte und Kurztests fließen in der Notengebung mit ein.
Mercados Internacionales de Capital (3 Creditos/ 1 mal 3 Stunden/ Woche):
Finanzierung und Investitionskurs, fand am Abend statt und die meisten Studenten die hier
Teilnahmen waren nur am Abend dort und arbeiteten während dem Tag. Sehr ähnlich
einem FIS Kurs in Österreich.
Estrategia Empreserial (3 Creditos 1 mal 3 Stunden/ Woche):
Ein Kurs im Zuge des Marketing Enfasis (Schwerpunkt), handelt von
Markteintrittsstrategien, Selling points und Preisstrategien . Professor war sehr erfahren
und auch ein erfolgreicher Buch Autor über genau diese Themen.
Benotungssystem:
Das Benotungssystem in ganz Kolumbien geht von 5-0, wobei 5 die beste und 0 die
schlechteste aller Bewertungen darstellt. Es gibt aber nicht nur volle, das heißt gerundete
Noten sondern die Benotung findet auf 1-Kommastelle statt. Also zum Beispiel 4,2 oder
2,8. Um den Kurs positiv abzuschließen benötigt man mindestens eine 3.0 was 60%
bedeutet. Dies zu erreichen kann bei manchen Klausuren schwierig sein, aber war eine
Klausur zu schwierig wird die Nächste immer bedeutend leichter. Eine sehr gute Note zu
erreichen, sprich 4,5-5,0 ist aber wirklich sehr schwer und kommt auch sehr selten vor.
Resümee:
Mein persönliches Resümee fällt durchgehend positiv aus. Ich habe noch nie in meinem
Leben so viele Erfahrungen, in so einem kurzen Zeitraum sammeln können. Ich habe mich
dazu entschlossen in ein Land zu gehen in der die Unterrichtssprache eine mir fast
Unbekannte war, und ich kann das jedem der vor hat ein Auslandssemester oder -jahr zu
machen, nur empfehlen. Die Motivation die man erfährt die Sprache zu lernen, bringt
sogar lernfaule Studenten dazu, sich in der Unterrichts freien Zeit zum Spanischbuch zu
setzen und Vokabeln oder Grammatik zu lernen. Durch diese Erfahrung kann ich
behaupten eine weitere Fremdsprache erlernt zu haben, und gehe sogar so weit zu sagen,
dass ich die Sprache fließend beherrsche.
Weiters lernt man andere Sichtweisen auf sein eigenes Fachgebiet kennen und man wird
wunderbare Menschen kennen lernen. Kolumbianer sind das angenehmste Volk das man
sich vorstellen kann.
Man sollte die meisten Vorbehalte beiseite schieben die man von medialer
Berichterstattung kennt und ein Pionier sein um dieses Land zu entdecken denn es ist
eines der schönsten Länder der Welt und von westlichen Pauschaltouristen noch
weitestgehend unberührt.
Persönliche Ratschläge:
Das Land ist sehr viel sicherer als man meinen würde, dennoch ist es ein Land in dem
teilweise extreme Armut herrscht. Daher sollte man natürlich keine „Einladungen“ machen,
wie zum Beispiel viel Geld herumtragen teure Uhren tragen oder vielleicht auch wenn
man sich mal in einer schlechteren Gegend aufhält das Smartphone zu Hause lassen.
In den Gegenden in denen man sich als Student der Javeriana aufhält, ist es auch kein
Problem mit teuren Sachen zu hantieren, einige Studenten die ihr dort treffen werdet
haben ohnehin immer das Neueste und Teuerste aller Elektronikgeräte, aber die Stadt ist
einfach in mehrere Soziale Schichten eingeteilt.
Ein weiterer persönlicher Tipp den ich euch geben möchte ist, nachdem ihr eure
Eingewöhnungsphase durch standen habt und ihr die Menschen halbwegs einschätzen
könnt, möglichst offen zu sein. Mit Möglichst vielen Leuten auch aus unterschiedlichen
Schichten zu kommunizieren. So gewinnt man auch andere Ansichten auf dieselben
Sachlagen. Auch werdet ihr bei den sozial schwächer gestellten viel Gastfreundschaft
erleben, und unheimlich reiche Erfahrungen in Gesprächen sammeln. Um in Kontakt mit
anderen Schichten zu kommen, eignet sich die öffentliche Universität Cali´s insbesondere.
Freitags während der Studienzeit werden dort immer Parties veranstaltet.
Sollte trotz aller Vorkehrungen etwas passieren, sprich solltet ihr ausgeraubt werden ist es
immer besser, herzugeben was man hat und die Polizei kontaktieren. Die Polizei ist
Ausländern gegenüber äußerst hilfsbereit und man findet Sie wirklich an jeder Ecke.
Als letzten Tipp den ich euch auf den Weg mitgeben will ist, wenn möglich und vorhanden
Salsa Kurse zu besuchen. Die Calenos lieben ihren Salsa und das Nachtleben besteht zu
einem großen Teil aus Salsa Musik, (Obwohl es wirklich alles gibt im Nachtleben Cali´s,
von Irish Pubs bis zu Elektronische Clubs). Cali wird in der Lateinamerikanischen Welt als
Hauptstadt des Salsas bezeichnet und ein großer Teil der populären Salsa Musik wird in
Cali gemacht. Alle berühmten Musiker besingen in mehreren Liedern die Stadt und ihr
werdet die Musik und den Tanz lieben. Ich war anfangs sehr unbeholfen, es hat mir
dennoch sehr viel Spaß gemacht. Als ich dann jedoch die Grundschritte in einem Kurs
gelernt hatte, fing ich an mich so schwer in diese Musikrichtung zu verlieben, dass es mir
schwer fällt einen Tag, seit meiner Rückkehr, nicht an diese wunderbaren Nächte die ich
mit kolumbianischem Rum und Salsa verbracht habe, zu denken und es sehnlichst zu
vermissen.
Solltet ihr darüber nachdenken Cali/Colombia als Auslandsaufenthalt zu wählen aber noch
Unsicherheit über die Umstände dort herrschen, bitte ich euch mich zu kontaktieren.
Meine Kontaktdaten leitet euch das Auslandsbüro der JKU gerne weiter!
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