STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010 Gastuniversität: Pontificia Universidad Javeriana Cali (Kolumbien) Aufenthaltsdauer: Jänner- Dezember 2010 Student studiert Wirtschaftswissenschaften Stadt, Land und Leute: Santiago de Cali, ist die drittgrößte Stadt Kolumbiens und beherbergt ein wenig mehr als 2 Millionen Einwohner. Sie liegt im Nord-Westen Kolumbiens circa 100 Kilometer von der Pazifikküste entfernt. Um das Klima in einem Land wie Kolumbien zu verstehen, gilt es zu wissen das es ein Land in unmittelbarer Äquator nähe ist. Dieser Umstand hat ein paar, als Europäer ungewohnte, Klimabedingungen zur Folge. Erstens gilt es zu erwähnen das sich die Menge der Sonnenstunden pro Tag, also der Zeitraum am Tag an dem es hell ist, über das gesamte Jahr betrachtet, kaum ändert. Um 06:00 morgens geht die Sonne auf und um 18:00 abends geht sie unter. Auch Jahreszeiten fallen weg, es gibt nur Perioden im Jahr, beispielsweise sind in Cali, Mai bis Juni eher verregnet und im Jänner gibt es meistens Hitzewellen. Weiters ist wichtig zu wissen das der Großteil der dicht bevölkerten Teile Kolumbiens in den Anden liegen. Die Anden sind so etwas wie in Europa die Alpen. Ein Riesiger Gebirgszug der sich fast über den gesamten Südamerikanischen Kontinent erstreckt. Abhängig von der Meereshöhe auf der die Stadt liegt, verändert sich also das Klima. Um zwei extreme Beispiele zu nennen, liegt Bogota die Hauptstadt Kolumbiens auf 2.400 Meter Meereshöhe. Dies hat zur Folge das dort das Klima Tagsüber bei circa 12-18 Grad Celsius liegt, das ganze Jahr. Cartagena wiederum, die touristisch meist frequentierte Stadt Kolumbiens, liegt an der Karibischen Küste. Dort sind die Temperaturen Tagsüber zwischen 35-40 Grad Celsius angesiedelt. Die meisten Städte Kolumbiens aber liegen zwischen diesen beiden extremen. In Kolumbien spricht man von Cali als, „Tierra Caliente“ was so viel bedeutet wie eine warme Stadt, dies ist vorwiegend auf die Klimabedingungen bezogen wirkt sich aber auch auf das Temperament der Calenos aus. Grob gesprochen kann man sagen, das in Cali über das gesamte Jahr hindurch mitteleuropäisches Hochsommerwetter herrscht. Leute: Es ist schwer die Bevölkerung Kolumbiens über einen Kamm scherend zu beschreiben. Das liegt erstens daran dass die vielen verschieden geographischen Zonen und vielfältigen Klimabedingungen, des Landes Einfluss auf das Gemüt und die Art der Leute haben. Leute aus Bogota also Hauptstädter leben, wie oben beschrieben in einem mit unseren Gegebenheiten beschreibend, Herbstklima, sie haben also das ganze Jahr Temperaturen wie in einem typischen Oktober in Österreich, auch ist es häufig bewölkt und es regnet oft. In Kolumbien beschreibt man die Hauptstädter als wenig emotional, kalt und seriös. Leute aus Cali hingegen verbringen das ganze Jahr bei 30 Grad und Sonnenschein, gelten daher fast schon logisch, als temperamentvoll, laut und nicht ganz so produktiv und effizient wie die „Rollos“, wie man in Kolumbien die Hauptstädter nennt. Weiters ist die Bevölkerung eine Mischung aus mehreren Rassen: Schwarz, Weiß, Indogen und viele Mischformen davon, Mestizios zum Beispiel ist eine Mischung aus Europäern und Indogenen, also vormals Indianer. Wenn man an einen Latino oder Latina denkt so sind es meist Mestizios die lange schwarze sehr glatte Haare haben und eine, dunkle-helle Haut haben. Müsste ich die sozialen Gefüge dieses Landes beurteilen, so würde ich es folgendermaßen machen: Weiße, also reine Europäische Abkömmlinge und Mestizios leben zusammen, bilden auch eher die wohlhabendere Schicht. Obwohl auch schwarze in den Städten wohnen, bilden diese in den meisten Fällen eigene soziale Kreise. Schwarze haben auch durchschnittlich schlechtere Einkommen und gemischte (also schwarz-weiße) Paare sieht man eher selten. Die verbliebenen „puren Indianer“ leben zumeist außerhalb von den Städten und sind oftmals nur ganz schlecht in die Wirtschaft und ihren wichtigeren Positionen integriert. Einige leben auch noch außerhalb der modernen Strukturen, leben also in Hütten ohne Strom oder Gas, und jagen und Sammeln noch. Ich werde mich also in jetzt denjenigen Calenos widmen, mit denen ihr höchstwahrscheinlich verkehren werdet solltet ihr euch entscheiden nach Cali zu reisen. Calenos sind sehr offen und freundlich. Sie feiern viel und tanzen sehr gut, sind liebevoll aber wenig verantwortungsbewusst, sie lieben die schönen Dinge des Lebens. Gerade am Anfang wenn sie merken das du neu bist und vielleicht noch nicht viel spanisch sprichst, werden sie auf dich zukommen dir versuchen zu helfen oder auch flirten und um Dates bitten. Calenos sind verspielt, charmant und interessiert, sie wollen mit Ausländern reden und erfahren was man von ihrem Land und von Kolumbianern hält und haben nur wenig scheu oder Vorbehalte einen Ausländer anzusprechen. Auch wollen sie natürlich einiges über Österreich oder Europa generell wissen, wie sind unsere Unis wie lebt ein Student, ob einem die Jahreszeiteinwechsel gefällt, wie es ist 4 Monate lang mit der Kälte zu leben und viele Fragen mehr. Die Uni: Die „Pontificia universidad javeriana Cali“ in Cali fast immer nur „Javeriana“ genannt, ist eine von 5 oder 6 privaten Unis in Cali. Sie gehört definitiv zu den besten in Cali obwohl es eine gibt die sich „ICESI“ nennt die angeblich ein wenig anspruchsvoller sein soll. Generell gesprochen wird sie aber zu den besten Unis des Landes gezählt. Die Uni ist wie oben erwähnt eine private Uni. Des weiteren ist es eine der Katholischen Kirche nahe stehende Universität. Das sie mit der Kirche was zu tun hat, ist aber wirklich nur an der Kirche nah am Eingang der Uni zu erkennen. Im Unterricht sowie am normalen Tagesablauf sind religiöse Inhalte überhaupt nie zu hören oder zu sehen. Auch die Mehrheit der Studenten sind nicht sonderlich religiös. Auf der Uni studieren 5.000 Studenten ist vielleicht halb so groß wie das JKU Gelände und alles ist sehr schön gepflegt und in standgehalten. Überall auf der Fläche des Unigeländes gibt es viele Grünflächen mit exotischen Bäumen, drunter auf einem Schild Name der Pflanze und ihre Herkunft. Auch zieren zwei künstlich umgeleitete Bäche das Gelände. Die Fläche ist auf einer Steigung gebaut so das man auf mehren Treppen zu den jeweiligen Hörsälen geht, dies ist aber nicht anstrengend sondern vielmehr verleiht dieses „setting“ der Uni sehr viel Charakter. Des weiteren gibt es einen Teich auf und indem Gänse und Karpfen leben. Nicht unbedingt sehr schön aber kann an manchen Tagen entspannend wirken neben dem Teich zu sitzen und zu lernen, oder dort Mittag zu essen. Die Uni verfügt auch über Sporteinrichtungen die eher an ein 4-Sterne Hotel erinnern als an eine Uni. Das Sportgelände besteht aus einem Tennis Platz, Hartplatz für Fußball oder Handball, Volleyball-Feld, ein Basketball Feld, Fitness Studio, Sportbecken und einem Fußballplatz. Auf der Uni werden zahlreiche sportliche Aktivitäten angeboten und es finden während dem Semester immer wieder interuniversitäre Sportwettkämpfe statt. Diese sind für die Unis wichtig und ist man in einem Team, bekommt man auch für die Zeit an der man am Wettkampf teilnimmt, eine Abstellung, in der man vom Unterricht befreit ist. Persönlich habe ich mich bei Sportarten die ich noch nicht kannte angemeldet (Rugby und Kung-Fu), aber ist man zum Beispiel ein guter Tennis oder Fußballspieler ist dies eine sehr gute Möglichkeit um abseits von den Hörsälen soziale Kontakte zu knüpfen. Wer kein Interesse an sportlichen Aktivitäten hat, für den steht auch ein sehr breites Spektrum an kulturellen Aktivitäten zum Angebot. Man kann in verschiedene Tanz-, Theater-, Musik-, Sing- oder Malgruppen eintreten und in diesen Aktivitäten vom, am Anfang ständigen Spanisch lernen, abschalten. Ich würde auf jeden Fall empfehlen das man an zumindest einer dieser Veranstaltungen teilnimmt, da sie erstens wirklich alle gut sind und es bildet wirklich eine gute Grundlage um Leute besser kennen zu lernen und auch Leute aus anderen Studienrichtungen zu treffen. Kurse und Prüfungen: Wie überall auf der Welt, ist die Schwierigkeit und der Anspruch der Kurse stark vom jeweiligen Professor abhängig. Generell betrachtet würde ich aber sagen, dass es dort leichter ist einen Kurs zu bestehen als beispielsweise auf einer Österreichischen Universität. Dies hat aber weniger damit zu tun dass das Niveau niedriger ist, sondern eher damit, dass eine Privatuniversität eine entgeltliche Leistung anbietet und der Student mehr Rechte und dadurch mehr Macht hat als in einer Öffentlichen. Die Studenten der Öffentlichen Unis auch in Kolumbien, haben genau so hohe Durchfallquoten wie in anderen europäischen Staaten aber eine Private Uni bleibt eben Privat, und in solch einer Institution ist man immer auch ein wenig Kunde. Studenten bzw. deren Eltern sichern mit der Entrichtung, der für Kolumbien sehr hohe Studiengebühren, (ca. 3.000 US $ im Semester) den Standard und die Finanzierung der Institution. Dies macht sich im Bemühen der Professoren auf den Studenten einzugehen und im helfend beizustehen, bemerkbar. Fällt mal eine Klausur sehr schlecht aus, bieten die Professoren meistens die Möglichkeit durch eine Aufgabe die Note um 10% zu verbessern. Nichtsdestotrotz können so ungefähr 15% der Studenten, die sich für einen Kurs angemeldet haben, den Kurs nicht positiv abschließen. Dies aber fast immer aus Gründen der Faulheit oder einfach Zeitmangels. Wenn ein Professor ein bemühen erkennen kann wird sich immer ein Weg finden um die Kurse positiv abschließen zu können. Anforderungen der Vorkenntnisse in Spanisch: Persönlich muss ich sagen, dass anfangs mein Spanisch nicht flüssig war und ich noch das eine oder andere Problem hatte. Daraufhin ging ich zu den jeweiligen Professoren, um zu fragen ob ich die Klausur in Englisch schreiben könne. Die meisten Professoren kamen mir entgegen und stellten eine, eigens für mich übersetzte Klausur zusammen. Ich durfte auch auf Englisch antworten. Aber nach dem dritten Monat intensivem Spanisch lernens, schrieb ich auch alle Klausuren auf spanisch. Man bekommt von den allermeisten Professoren ausreichend Unterstützung, um die geforderten Ergebnisse zu erfüllen. In Bezug auf Vorkenntnisse in Spanisch würde ich auf jeden Fall empfehlen möglichst viel im vornherein zu lernen, also möglichst viele Spanischkurse zu absolvieren. Meistens fordert das Auslandsbüro auch mindestens Grundstufe 2 Spanisch um sich überhaupt zu bewerben. Auch hier gilt wenn Zeit bleibt, mehr machen, kann ja auch als Wahlfach angerechnet werden. Auch eine Sprachreise nach Spanien kann sicher nicht schaden. (Habe eine gemacht, von der Uni organisiert). Aber trotz allem sollte man sich nicht davon abschrecken lassen. Kolumbianer sind sehr hilfsbereit und freuen sich aufrichtig, wenn Ausländer in ihr Land kommen um Spanisch zu lernen und mehr über ihr Land und ihre Kultur zu verstehen. Es wäre halt für die soziale Integration gerade am Anfang hilfreich wenn man die meisten Wörter versteht. Aber wie oben erwähnt eine der wichtigsten Gründe um ein Auslandssemester zu machen sollte sein, die Sprache zu erlernen, und man sollte sich vor einem Mangel an Spanisch Kenntnissen nicht abschrecken lassen. Des weiteren bleibt zu erwähnen, dass das in Kolumbien, insbesondere in Cali gesprochene, Spanisch sauber und leicht zu verstehen ist. Auf der Uni wird auch ein Spanisch Kurs angeboten, wird auch oft von Ausländern in Anspruch genommen, die gar kein reguläres Studium auf der Uni machen. Man kann 4 oder 8 Wochenstunden absolvieren und es gibt auch verschiedene Gruppen für jeweilige Fähigkeitsstufen. Ich habe 4 Stunden zusätzlich Spanisch gemacht, da ich neben der vollen Auslastung an regulären Unterricht, noch einen Salsa Kurs, Kung-Fu, Rugby und ins Fitnessstudio gegangen bin. Unterkunft: Gleich mal vorab, in Cali bzw. ganz Kolumbien gibt es keine Studentenheime so wie man Sie bei uns kennt. Obwohl Kolumbien vom Preisniveau weit teurer ist als man sich das vorstellt (viel höher als zum Beispiel in Asiatischen Staaten), ist eine Sache die Verhältnismäßig sehr billig ist, der Wohnraum. Ich habe in einer Wohnung in unmittelbarer Universitäts Nähe gewohnt und dafür rund 300 Euro monatlich bezahlt. Man muss aber dazu sagen das das Wohnviertel eines der besten überhaupt war und die Wohnung sehr schön war. Will man hier sparen kann man auch für etwas über 100 Euro monatlich finden. Für das erste Monat in Cali, zur Eingewöhnung sozusagen, stellt dir das Auslandsbüro einen Wohnraum zur Verfügung. Diese sind meistens Untermieterverhältnisse, wo man mit einer älteren Person zusammen wohnt und ein eigenes Zimmer bekommt. Man sollte auf jeden Fall auf dieses Angebot eingehen, da es für die ersten Tage oder Wochen, wo die Unsicherheit noch relativ groß ist, angenehm ist wenn man nicht vollkommen auf sich gestellt ist. Will man dort das ganze Semester bzw. Jahr bleiben so kann man das auch machen, je nach belieben eben. Ich bin mir zwar nicht mehr sicher aber ich meine, dass ich dort fürs erste Monat 130 Euro an Miete bezahlt habe. Kosten: Das Preisniveau in Kolumbien ist niedriger als in Österreich, aber es ist kein wirklich billiges Land. Lebensmittel sind im Supermarkt oft teurer, vor allem Importierte sind sehr teuer. Dafür ist Wohnraum und Nachtleben sehr viel billiger. Würde ich es vergleichen müssen, würde ich wohl sagen Preisniveau von Tschechien oder der Slowakei. Ausgaben im Rahmen des Auslandsaufenthaltes (in €): Monatliche Gesamtausgabe (inkl. Quartier): 750,00 € davon Unterbringung: 300,00 € davon Verpflegung: 100,00 € davon Fahrtkosten am Studienort: 30,00 € davon Kosten für Bücher, Kopien, etc.: 20,00 € davon erforderliche Auslandskranken/Unfallversicherung: 30,00 € davon Sonstiges: Freizeit, Reise, etc. 270,00 € Nicht monatlich anfallende Kosten: Impfungen, med. Vorsorge: 200,00 € Visum: 50,00 € Reisekosten für einmalige An- u. Abreise: 1.000,00 € Einschreibegebühr(en): 50,00 € Sprachkurs (Landessprache) Kursgebühr: Orientierungsprogramm: Sonstiges (Visum, Versicherung, etc.) Um ein Visum für Kolumbien zu erhalten muss man auf die kolumbianische Botschaft, die in Wien liegt. Dort angekommen mit einigen Fotos und sonstigen Unterlagen, bekommt man nach ungefähr einer Stunde ein Visum für Studenten ausgestellt. Um eine Versicherung muss man sich natürlich auch kümmern, aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Wäre auch vermessen hier irgendeine Versicherungsgesellschaft anzupreisen. Einführungswoche bzw. –veranstaltungen Es findet eine Einführung statt, die jedoch hauptsächlich für Studienanfänger ist. Als Austauschstudent wird man jedoch angewiesen bei dieser Veranstaltung teilzunehmen. Diese dauert vier Tage und ist in Studienfächer untergliedert. Dies ist vielleicht eine gute Möglichkeit um erste Bekanntschaften zu schließen, wobei dazu gesagt werden muss das es lauter Erstsemestrige sind und daher meistens nicht dieselben Kurse besuchen werden wie ein Austauschstudent. In dieser ersten Einführungswoche wird man mit den Gepflogenheiten der Universität bekanntgemacht und alle Räumlichkeiten und verschiedene Gebäude werden einem gezeigt und näher gebracht. Zu Mittag wird ein Gratis Essen ausgeteilt und gegen 15:00 am Nachmittag ist der Tag auch wieder beendet. Was vielleicht als Europäer ein bisschen eigenartig erscheinen mag ist, dass in der Früh die Nationalhymne und auch die Universtätseigene Hymne im Chor gesungen wird. Einschließlich sich vom Platz zu erheben!! Anmelde- und Einschreibformalitäten Nach der Einführungswoche, muss man sich noch einschreiben und es sind einige Gebühren die zu entrichten sind. Diese addieren sich wie oben bereits geschrieben, auf circa 50 Euro. Außerdem muss man in ein Krankenhaus um sich dort Blut abnehmen zu lassen. Dies dient, zur Identifikation der Blutgruppe. Das Krankenhaus in welches man gebracht wird ist wunderschön und sehr modern. Dieses ist eines von vielen Krankenhäusern Kolumbiens, die von Ausländern, vorwiegend Amerikanern, genutzt werden um in Kolumbien billigere Operationen über sich ergehen zu lassen. Kursangebot und besuchte Kurse (kurze Beschreibung und evtl. Bewertung) Introduccion a la economia Colombiana (3 Creditos/ 2 mal 2 Stunden/ Woche): Volkswirtschaftlicher Einführungskurs verbunden mit der Behandlung der Kolumbianischen Wirtschaftsstruktur. Für Wirtschaftsstudenten äußerst interessant, sehr guter Vortragender. Benotung: Wie in jedem Fach finden über das Semester verteilt 3 Teilklausuren statt, auch einige Projekte und Kurztests fließen in der Notengebung mit ein. Mercados Internacionales de Capital (3 Creditos/ 1 mal 3 Stunden/ Woche): Finanzierung und Investitionskurs, fand am Abend statt und die meisten Studenten die hier Teilnahmen waren nur am Abend dort und arbeiteten während dem Tag. Sehr ähnlich einem FIS Kurs in Österreich. Estrategia Empreserial (3 Creditos 1 mal 3 Stunden/ Woche): Ein Kurs im Zuge des Marketing Enfasis (Schwerpunkt), handelt von Markteintrittsstrategien, Selling points und Preisstrategien . Professor war sehr erfahren und auch ein erfolgreicher Buch Autor über genau diese Themen. Benotungssystem: Das Benotungssystem in ganz Kolumbien geht von 5-0, wobei 5 die beste und 0 die schlechteste aller Bewertungen darstellt. Es gibt aber nicht nur volle, das heißt gerundete Noten sondern die Benotung findet auf 1-Kommastelle statt. Also zum Beispiel 4,2 oder 2,8. Um den Kurs positiv abzuschließen benötigt man mindestens eine 3.0 was 60% bedeutet. Dies zu erreichen kann bei manchen Klausuren schwierig sein, aber war eine Klausur zu schwierig wird die Nächste immer bedeutend leichter. Eine sehr gute Note zu erreichen, sprich 4,5-5,0 ist aber wirklich sehr schwer und kommt auch sehr selten vor. Resümee: Mein persönliches Resümee fällt durchgehend positiv aus. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Erfahrungen, in so einem kurzen Zeitraum sammeln können. Ich habe mich dazu entschlossen in ein Land zu gehen in der die Unterrichtssprache eine mir fast Unbekannte war, und ich kann das jedem der vor hat ein Auslandssemester oder -jahr zu machen, nur empfehlen. Die Motivation die man erfährt die Sprache zu lernen, bringt sogar lernfaule Studenten dazu, sich in der Unterrichts freien Zeit zum Spanischbuch zu setzen und Vokabeln oder Grammatik zu lernen. Durch diese Erfahrung kann ich behaupten eine weitere Fremdsprache erlernt zu haben, und gehe sogar so weit zu sagen, dass ich die Sprache fließend beherrsche. Weiters lernt man andere Sichtweisen auf sein eigenes Fachgebiet kennen und man wird wunderbare Menschen kennen lernen. Kolumbianer sind das angenehmste Volk das man sich vorstellen kann. Man sollte die meisten Vorbehalte beiseite schieben die man von medialer Berichterstattung kennt und ein Pionier sein um dieses Land zu entdecken denn es ist eines der schönsten Länder der Welt und von westlichen Pauschaltouristen noch weitestgehend unberührt. Persönliche Ratschläge: Das Land ist sehr viel sicherer als man meinen würde, dennoch ist es ein Land in dem teilweise extreme Armut herrscht. Daher sollte man natürlich keine „Einladungen“ machen, wie zum Beispiel viel Geld herumtragen teure Uhren tragen oder vielleicht auch wenn man sich mal in einer schlechteren Gegend aufhält das Smartphone zu Hause lassen. In den Gegenden in denen man sich als Student der Javeriana aufhält, ist es auch kein Problem mit teuren Sachen zu hantieren, einige Studenten die ihr dort treffen werdet haben ohnehin immer das Neueste und Teuerste aller Elektronikgeräte, aber die Stadt ist einfach in mehrere Soziale Schichten eingeteilt. Ein weiterer persönlicher Tipp den ich euch geben möchte ist, nachdem ihr eure Eingewöhnungsphase durch standen habt und ihr die Menschen halbwegs einschätzen könnt, möglichst offen zu sein. Mit Möglichst vielen Leuten auch aus unterschiedlichen Schichten zu kommunizieren. So gewinnt man auch andere Ansichten auf dieselben Sachlagen. Auch werdet ihr bei den sozial schwächer gestellten viel Gastfreundschaft erleben, und unheimlich reiche Erfahrungen in Gesprächen sammeln. Um in Kontakt mit anderen Schichten zu kommen, eignet sich die öffentliche Universität Cali´s insbesondere. Freitags während der Studienzeit werden dort immer Parties veranstaltet. Sollte trotz aller Vorkehrungen etwas passieren, sprich solltet ihr ausgeraubt werden ist es immer besser, herzugeben was man hat und die Polizei kontaktieren. Die Polizei ist Ausländern gegenüber äußerst hilfsbereit und man findet Sie wirklich an jeder Ecke. Als letzten Tipp den ich euch auf den Weg mitgeben will ist, wenn möglich und vorhanden Salsa Kurse zu besuchen. Die Calenos lieben ihren Salsa und das Nachtleben besteht zu einem großen Teil aus Salsa Musik, (Obwohl es wirklich alles gibt im Nachtleben Cali´s, von Irish Pubs bis zu Elektronische Clubs). Cali wird in der Lateinamerikanischen Welt als Hauptstadt des Salsas bezeichnet und ein großer Teil der populären Salsa Musik wird in Cali gemacht. Alle berühmten Musiker besingen in mehreren Liedern die Stadt und ihr werdet die Musik und den Tanz lieben. Ich war anfangs sehr unbeholfen, es hat mir dennoch sehr viel Spaß gemacht. Als ich dann jedoch die Grundschritte in einem Kurs gelernt hatte, fing ich an mich so schwer in diese Musikrichtung zu verlieben, dass es mir schwer fällt einen Tag, seit meiner Rückkehr, nicht an diese wunderbaren Nächte die ich mit kolumbianischem Rum und Salsa verbracht habe, zu denken und es sehnlichst zu vermissen. Solltet ihr darüber nachdenken Cali/Colombia als Auslandsaufenthalt zu wählen aber noch Unsicherheit über die Umstände dort herrschen, bitte ich euch mich zu kontaktieren. Meine Kontaktdaten leitet euch das Auslandsbüro der JKU gerne weiter!