„der Weg“ Nr. 5/September 2011 Editorial ......................................................................................... 2 Niemand darf wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung diskriminiert werden ........................ 2 Politik und Behinderung ................................................................ 4 Blind und politisch aktiv? Das gibt es öfters, als Sie glauben!... 4 Manuele Bertoli: «Die Politik ist seit jeher meine Leidenschaft» 6 Marc Vuilleumier: «Als Behinderter sollte man nicht so tun, als könne man alles genauso wie jeder andere.» ......................... 10 Die Ehre ist gerettet ................................................................. 14 Fokus .......................................................................................... 17 SBV-Kunstpreis 2011 ............................................................... 18 Ein Hoch auf die Ateliers und Kreativgruppen des SBV .......... 22 Magazin ....................................................................................... 23 Klatsch und Tratsch auf der Scheibe ....................................... 23 MyWay – eine richtungsweisende Entwicklung ....................... 24 Verband ....................................................................................... 26 Der Präsident des SBV hat das Wort ...................................... 26 Claude Voegeli: Unaufdringliche Effizienz ............................... 30 Vo Luzern uf s’Rütli zue ........................................................... 33 2017 – Endstation? .................................................................. 37 Nachrichten aus der Interessenvertretung .............................. 39 Herzliche Gratulation, tanti auguri, joyeux anniversaire .......... 40 Veranstaltungen ....................................................................... 40 Impressum .................................................................................. 45 Inserate ....................................................................................... 46 Angebot des Vereins «Alpinisme & Handicap» (Ruedi Ruchti) 46 Zu verkaufen ............................................................................ 46 Aura Hotel ................................................................................ 46 Solsana Hotel Restaurant ........................................................ 47 Befragung zur Mediennutzung ................................................ 47 Kiosk-Leser gesucht für Oltner Tagblatt .................................. 48 MEZZO .................................................................................... 48 Kauffrau/Kaufmann B-Profil? ................................................... 49 Hotel Solsana Jubiläumswettbewerb ....................................... 49 D:\75880841.doc 1/52 International Computer Camp ICC 2012 – Voranzeige ........... 51 Kurse für Ehrenamtliche 2011 ................................................. 51 Inhalt Titelbild Das Titelbild stellt ein Abstimmungszettel dar. Abgestimmt wird über das Thema «Politik und Behinderung». Eine Lupe vergrössert die Optionen «Ja oder Nein». Editorial Niemand darf wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung diskriminiert werden Jean-Marc Meyrat Dieser Grundsatz ist in der Bundesverfassung unseres Landes festgeschrieben. Doch von der Theorie zur Praxis ist es ein weiter Weg. In den Spalten der Neuen Zürcher Zeitung und der Zeitschrift «Le Temps» äusserte sich Suzette Sandoz, Ex-Nationalrätin und emeritierte Rechtsprofessorin der Universität Lausanne, mit den Worten (ich zitiere): «Der Presse ist zu entnehmen, dass im Tessin ein Blinder in den Regierungsrat möchte. Auch in Pully, meiner Wohngemeinde, will eine blinde Gemeinderätin in die Exekutive. Ist das vernünftig? Meine Antwort ist ein entschiedenes NEIN.» Zum Glück für unsere Sache möchte Manuele Bertoli nicht mehr in den Regierungsrat, denn er wurde am 10. April dieses Jahres tatsächlich gewählt. Véréna Kuonen, die sich für die Exekutive in der Wohngemeinde von Madame Sandoz bewarb, konnte zwar eine sehr ansehnliche Stimmenzahl für sich verbuchen, wurde aber nicht gewählt – Madame Sandoz kann also ganz beruhigt D:\75880841.doc 2/52 sein. Doch Wut und Ironie einmal beiseite – es ist an der Zeit, ein paar Fragen zu stellen. Ist es nicht bemerkenswert, dass die Wutausbrüche der Ex-Nationalrätin sich ausschliesslich gegen Kandidaten richten, deren Seheinschränkung auf den ersten Blick erkennbar ist? Marc Vuilleumier, dem stark sehbehinderten Stadtrat von Lausanne, der grossen Nachbargemeinde von Pully, sieht man sie nicht an, denn «er trägt eine dicke Brille, das ist alles!» Deshalb entgeht er dem kategorischen Urteil von Madame Sandoz. Sollte man also Kurse in körperlicher Ertüchtigung belegen, bevor man der Allgemeinheit dienen darf? Müssten wir uns angesichts von Reaktionen wie derjenigen von Madame Sandoz nicht auch fragen, wie es um die Sensibilisierung für unsere Behinderung bestellt ist? Das gilt auch für die Darstellung der Kandidaten in der Presse, die sich im Wesentlichen auf die Behinderung konzentriert, dabei aber – oft unabsichtlich – versäumt, die persönlichen Kompetenzen der Kandidaten aufzuzählen. «Wie wollen Sie das überhaupt schaffen?» Wir laden Sie in der neuesten Ausgabe von «der Weg» ein, die drei genannten Kandidaten sowie weitere Persönlichkeiten näher kennenzulernen. Hinweis: In dieser Spätsommerausgabe überlassen wir dem SBVPräsidenten Remo Kuonen das Wort. Zudem nutzen wir die Gelegenheit, Ihnen die Sieger des Kunstpreises 2011 vorzustellen, der im Rahmen der Hundertjahrfeiern unseres Verbands am 25. Juni in Lausanne überreicht wurde. Legende: Jean-Marc Meyrat, Redaktor «clin d’œil». (Foto: Archiv SBV) D:\75880841.doc 3/52 Politik und Behinderung Blind und politisch aktiv? Das gibt es öfters, als Sie glauben! Gian Pozzy Die Wahl von Manuele Bertoli in das Tessiner Kantonsparlament in diesem Frühjahr weckte in der Schweiz allgemeine Überraschung, teilweise sogar spitze Bemerkungen. Dabei reiht sich Bertoli in die lange Reihe der Männer und Frauen ein, die aktiv die Geschichte prägten. Im Frühjahr wählten die Tessiner mit Manuele Bertoli einen Blinden in ihre Kantonsregierung. Auch national machte das Ereignis Schlagzeilen. Ereignis? Ist es wirklich eins? Ganz und gar nicht, meint der frischgebackene Staatsrat. Im Übrigen ist er in der Weltgeschichte keineswegs der erste Blinde auf einem gehobenen Exekutivposten. Erinnern wir uns an den Briten David Blunkett, der von Geburt an blind ist und 1997 als Minister für Bildung und Beschäftigung in die erste Regierung Tony Blairs berufen wurde. Trotz seiner Blindheit leitete er später das Innen- und schliesslich das Arbeitsministerium. Dass er 2004 und nochmals 2005 zurücktreten musste, lag nicht an mangelnder Qualität seiner Arbeit, sondern an Verstössen gegen gewisse Anstandsregeln. David Paterson, 57 Jahre alt und von 2008 bis 2010 demokratischer Gouverneur von New York, hat sozusagen gleich drei Handicaps vorzuweisen: Er ist nicht nur seit dem Alter von drei Monaten so gut wie blind, sondern zudem Afroamerikaner, und er wuchs im heruntergekommenen Harlem auf. Er wird als «liebenswerter, umgänglicher Mensch» geschildert und ist, so heisst es, «in der Lage, Demokraten und Republikaner miteinander zu versöhnen». Er verliess sein hohes Amt auf eigenen Wunsch. Der 1870 geborene Amerikaner Thomas Gore, Grossvater des D:\75880841.doc 4/52 Schriftstellers Gore Vidal, war 20 Jahre lang demokratischer Senator für Oklahoma und von Kindheit an vollkommen blind. Der Engländer Henry Fawcett (1833–1884) erblindete mit 25 Jahren bei einem Jagdunfall, doch das hinderte ihn keineswegs daran, sein Volkswirtschafts- und Jurastudium abzuschliessen, in Cambridge zu lehren, als Rektor die Universität Glasgow zu leiten und 1865 ins Unterhaus gewählt zu werden. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war er Generaldirektor der königlichen Post. Beispiele wie diese finden sich jede Menge. Der Franzose Hamou Bouakkaz sammelte viele davon für sein kürzlich veröffentlichtes Buch Aveugle, «Arabe et homme politique, ça vous étonne?» (Blind, Araber und Politiker – wundert Sie das?). Das Vorwort schrieb Vincent Hessel, der Autor der Streitschrift «Empört Euch». Seit 2008 ist Hamou Bouakkaz stellvertretender Bürgermeister von Paris. Bei uns in der Schweiz wurde der stark sehbehinderte Marc Vuilleumier gerade erst mit überwältigender Mehrheit in die Exekutive des Stadtrats von Lausanne wiedergewählt und leitet weiterhin das Ressort Öffentliche Sicherheit und Sport. In den folgenden Interviews werden Sie feststellen, dass es Blinden und Sehbehinderten in der Politik nicht besser und nicht schlechter ergeht als anderen. Insgesamt haben sie die gleichen Qualitäten und Mängel wie die übrigen, vielleicht mit einer positiven Ausnahme: Sie scheuen vor keinem Hindernis zurück. Heutzutage brauchen sich Blinde nicht mehr auf eine kleine Auswahl genügsamer Berufe wie Stuhlflechter, Bürstenmacher oder Telefonist zu beschränken. Ihre schulische, akademische, berufliche und sogar politische Laufbahn wird durch den Sozialstaat und bahnbrechende technische Fortschritte nachhaltig gefördert. Einen entscheidenden Beitrag dazu leisten die Sozialversicherungen, aber man vergisst oft, dass es die Invalidenversicherung erst seit 1960 gibt. Die immer leistungsfähigeren Hilfsmittel ermöglichen Blinden und D:\75880841.doc 5/52 Sehbehinderten heute ein autonomes Berufs- und Privatleben. Die Integration in der Schule und am Arbeitsplatz wird auf allen Ebenen der Gesellschaft thematisiert. Auch architektonische Hindernisse fallen langsam, aber sicher: Seit 2004 verlangt das Behindertengleichstellungsgesetz Barrierefreiheit. Es liegen Welten zwischen den Lebensbedingungen Blinder und Sehbehinderter im Jahr des 100-Jahr-Jubiläums des SBV und denjenigen der Lausanner Pioniere von 1911 – und denjenigen eines Thomas Gore oder Henry Fawcett. Legende: David Paterson war von 2008 bis 2010 demokratischer Gouverneur von New York. (Foto: Wikipedia, David Shankbone). Manuele Bertoli: «Die Politik ist seit jeher meine Leidenschaft» Gian Pozzy Manuele Bertoli ist seit kurzem sozialdemokratisches Mitglied der Kantonsregierung des Tessins und Beauftragter für Bildung, Kultur und Sport. Durch Retinitis pigmentosa verlor er nach und nach das Augenlicht. Von Anfang an Politiker aus Leidenschaft, kam ein Verzicht für ihn nicht in Frage. Blind ist Manuele Bertoli strenggenommen nicht, denn er kann noch in gewissem Umfang hell und dunkel unterscheiden. Mit etwa 22 Jahren konnte er nicht mehr lesen und musste ein damals horrend teures Lesegerät anschaffen. Ende der 1980erJahre griff er zum Blindenstock und konnte kurz darauf keine Gesichter mehr erkennen. D:\75880841.doc 6/52 Seit dem 14. April sind Sie Mitglied der Kantonsregierung. Wie funktioniert das im Alltag? Wissen Sie, ich habe schon vorher zu 85% für Unitas gearbeitet (A.d.R.: die Tessiner Sektion des SBV) und war zudem in der Politik tätig. Natürlich hat sich mein Leben verändert: Ich absolviere Sitzungen im Departement und in der Regierung, erledige den Schriftverkehr und betreue Projekte der Gemeinden, Aufnahmeprüfungen der Schulen und Sportveranstaltungen. Auch für die Mitarbeiter im Departement war es eine grosse Umstellung: Zum ersten Mal seit 70 Jahren unterstehen sie einem Sozialdemokraten. Für mich wurden spezielle Softwareprogramme und Scanner installiert. Ich lese den gesamten Schriftverkehr, denn der Leiter eines Departements gibt schliesslich die Richtung vor. Für die Umsetzung sorgen dann die Abteilungsleiter. Haben Sie das Gefühl, anders als Ihre Kollegen zu sein? Zu Anfang spürte ich, dass sie sich fragten, ob ich das überhaupt schaffen würde. Aber das ist nur ein Detail. Sie behandeln mich durchaus mit Respekt. Warum haben Sie eine politische Karriere angestrebt? Von Jugend an faszinierte mich die Politik, seit den Demos gegen das Atomkraftwerk Kaiseraugst und dem Studentenkampf um Stipendien ging es um soziale Fragen. Ausserdem war ich als Jurist für den Mieterinnen- und Mieterverband Westschweiz (ASLOCA) tätig. Über die Wohnungspolitik kam ich zur SP und wurde schliesslich Delegierter im Kantonsparlament, und später, als sich die Gelegenheit bot, Vorsitzender der kantonalen SP. (Allerdings riss man sich nicht gerade um diesen Posten: Er ist mühsam, unbezahlt, und man bekommt von allen Seiten Knüppel zwischen die Beine geworfen.) D:\75880841.doc 7/52 Wollen Sie noch weiter aufsteigen? Bis nach Bern? Ich werde im September 50 und strebe nicht nach Bern. Meine Familie und ich sind uns einig: Ich habe zwei Kinder im Alter von sieben und vier Jahren. Ein Sitz im Bundesparlament bedeutet jährlich hundert Tage Anwesenheitspflicht in Bern. Wenn alles gut läuft, möchte ich noch zwölf Jahre in Bellinzona bleiben. Aber man soll ja nie nie sagen! Was halten Sie von den aktuellen Revisionen der Invalidenversicherung? Die 5. Revision war eine Farce voller politischer Banalitäten. Es war darin die Rede von Wiedereingliederung – etwa dass Grossunternehmen Behinderte einstellen müssen – aber nicht von den dafür erforderlichen Massnahmen, die auch mit der 6. Revision nicht umgesetzt werden. Als Konsequenz sind nicht alle Behinderten gleichgestellt: Wer eine gute Ausbildung besitzt, hat Glück, der Rest hat Pech. Das ist ein Problem. Auch für diese Leute brauchen wir Mechanismen: Sie kosten auf jeden Fall irgendwo Geld. Das Problem ist doch, wenn man mir eine Ausbildung bezahlt und ich eine Stelle finde, sie aber durch Zufall wieder verliere, dann habe ich keinen Anspruch mehr auf die Rente, sondern beziehe Arbeitslosengeld. Das System ist zu starr. Es muss ein flexiblerer Mechanismus her, sodass man nach Bedarf aus dem IV-System austreten und wieder eintreten kann. Welche Bedeutung haben für Sie die neuen Computer-Hilfsmittel? Die Computertechnik ist ein echter Lichtblick. Sie ermöglicht mir die Arbeit. Ohne sie müsste ich mich oft zweiteilen für das gleiche Arbeitspensum. Auch mit zwei Sekretärinnen und zwei persönlichen Referenten ist es für mich elementar, dass ich selbstständig arbeiten und recherchieren kann. D:\75880841.doc 8/52 Angesichts der Überalterung der Bevölkerung wird es voraussichtlich immer mehr Blinde und Sehbehinderte geben. Wie sehen Sie die Zukunft? Schon als ich Direktor von Unitas war, waren die meisten Mitglieder in fortgeschrittenem Alter. (Dasselbe gilt übrigens für Taube und Menschen mit eingeschränkter Mobilität.) Die Behörden und öffentlichen Einrichtungen werden sich immer stärker darum kümmern müssen. Gerade ältere Leute können mit digitalen Hilfsmitteln oft nicht umgehen, und selbst Hörbücher sind auf die Dauer keine Lösung, weil es schwer ist, sich zu konzentrieren. Sämtliche Computer-Hilfsmittel müssten einfacher zu bedienen sein. Offenbar üben nur 20% bis 25% der Blinden eine echte Berufstätigkeit aus. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Das Problem besteht darin, dass viele von ihnen früher berufstätig waren, ihre Stelle aber irgendwann aufgrund der Behinderung verloren haben. Sie begnügen sich mit der IV-Rente, weil sie zu einer Umschulung keine Gelegenheit hatten oder dazu nicht in der Lage waren. Auch das starre System ist dabei keine Hilfe, denn es drängt zu Tätigkeiten, die man nicht will, ausserdem riskiert man, seine Rente einzubüssen. In der Schweiz gibt es 80 000 bis 100 000 Blinde und Sehbehinderte, aber der SBV hat nur 4600 Mitglieder. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür? Grundsätzlich ist man nicht gerade stolz darauf, dem SBV anzugehören! Die Mitgliedschaft ist freiwillig, und es ist nicht leicht, jemanden dazu zu bewegen, weil es vielen schwerfällt, ihre Behinderung anzunehmen. Die Jungen bleiben lieber unter sich, das reicht ihnen. Für Kinder ist es wichtig, dass sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Ausserdem gibt es im Tessin keine Sonderschulklassen für blinde und sehbehinderte Kinder, im Gegenteil: Die Schulen sollen keine Unterschiede machen. Aber auch wir wären doch alle froh, wenn wir keine Mitglieder eines Sehbehindertenverbands sein müssten. D:\75880841.doc 9/52 Legende: «Sie behandeln mich durchaus mit Respekt», sagt Manuele Bertoli, Staatsrat der Kantonsregierung Tessin, über seine Kollegen. (Foto: SBV) Marc Vuilleumier: «Als Behinderter sollte man nicht so tun, als könne man alles genauso wie jeder andere.» Gian Pozzy Marc Vuilleumier, 60, ist seit 2006 im Stadtrat von Lausanne für das Ressort Öffentliche Sicherheit und Sport zuständig. 2011 wurde er mit überwältigender Mehrheit für eine zweite Amtszeit gewählt – und das, obwohl er stark sehbehindert ist. Von Geburt an beträgt seine Sehfähigkeit wegen einer beidseitigen Amblyopie nur 10%. Der gebürtige Berner Marc Vuilleumier besuchte eine französischsprachige Privatschule, die «Ecole romande». «Wegen meiner Behinderung wurde ich mit sieben Jahren nur auf Probe für ein Jahr angenommen, aber ich schaffte es.» Später machte er trotz allem sein Diplom an der Lausanner Hochschule für Sozialwissenschaften, leitete ein Pflegeheim und zog für die POP (Partei der Arbeit, Kanton Waadt) ins Kantonsparlament ein. Wie kamen Sie mit Ihrer Sehbehinderung zurecht? Als ich klein war, habe ich mir darüber kaum Gedanken gemacht. Heute weiss ich, dass es eine Behinderung ist. Natürlich hatte ich schon als Kind Probleme, aber in meinem Kopf gab es keine Barriere, obwohl ich wusste, dass mir bestimmte Berufe verschlossen sein würden. Ich spielte Fussball und ziemlich gut Tischtennis. D:\75880841.doc 10/52 Wann wurden Sie sich Ihrer Behinderung bewusst? Ich war mir schon sehr früh darüber im Klaren, aber ich liess mich nie unterkriegen. Als ich vier oder fünf war, zeigten mir meine Eltern Pferde, aber ich habe sie nicht gesehen. Mit fünf bis sechs bekam ich eine Lupe, weil ich viel las. In der Schule sagte der Lehrer zum Glück immer laut, was er an die Tafel schrieb. Das Lesen ist inzwischen ein Problem, es kostet viel Zeit. Dafür bin ich geschickt darin, das Wesentliche zu extrahieren und habe ein gutes Gedächtnis. Bin ich sehbehindert? Nach der WHO-Definition ja. Aber ich bemühe mich, «normal» zu leben. Ich benutze keinen Vorleseautomaten, sondern vergrössere die Schrift. Meine Reflexe sind wie bei Nichtbehinderten. Mit Maschinen stehe ich allerdings meist auf Kriegsfuss. Wissen Sie, man kann vieles wettmachen, indem man den Leuten gut zuhört. Ich lasse sie einfach reden. Ernsthafte Probleme habe ich nie gehabt. Allerdings wagte ich lange Zeit nicht, meine Sehbehinderung einzugestehen, so etwa bis ich 40, 45 Jahre alt war. Hinterher habe ich mir deswegen Vorwürfe gemacht, das hat keiner verstanden. Ist nicht gerade die Jugend eine schwierige Zeit für Sehbehinderte? Nein, ich sah mich immer als ganz normal an. Schliesslich bin ich mit dem Moped bis Les Saintes-Maries-de-la-Mer gekommen! Und die Mädchen? Nun, das kann auch heute noch ein Problem sein, denn ich gehe an Leuten vorbei und sehe sie nicht. Ich merke nicht immer, wenn ich jemanden begrüssen müsste. Wenn ich mich auf einer Caféterrasse verabrede, bemerke ich die anderen manchmal nicht, obwohl sie mich rufen. Aber das war noch nie ein Problem: D:\75880841.doc 11/52 Sobald man den Leuten sagt, was los ist, haben sie Verständnis. Meine Jugend war weitgehend sorglos, ich hatte keine grösseren Probleme. Haben Sie je gegen Ihre Behinderung rebelliert? Nie. Ich bedaure nur, dass ich nicht so viel lesen kann, wie ich möchte. Es gibt viele Autoren, von denen ich noch nie etwas gelesen habe. In den Ferien greife ich auf Hörbücher zurück, aber viel lieber hätte ich einen richtigen Schmöker in der Hand. Jeden Morgen sehe ich die Zeitungen durch, aber um alles zu lesen, fehlt mir die Zeit. Wie kam es zu Ihrer Berufswahl? Ich entschied mich für den sozialen Bereich, weil ich innerlich schon eine Wahl getroffen hatte. Das kam ganz spontan. Ich hatte nie Lust auf einen Beruf, der ausserhalb meiner eingeschränkten Fähigkeiten lag, und im sozialen Bereich gab es die meisten Optionen. Als Leiter eines Pflegeheims kann ich jederzeit delegieren. Was tun Sie in den Ferien? Ich wandere gern am Strand in Nordfrankreich: Das Laufen, die Geräusche, die Gerüche, der Tastsinn – das sind alles Dinge, die man mit den Augen nicht wahrnehmen kann. Man braucht keine Einzelheiten zu beachten, Landschaften und Stimmungen reichen aus. Ich liebe Musik. Und die Malerei! Natürlich sehe ich nicht allzu viel, aber ich spüre die Stimmungen. Ich gehe wandern in den Bergen und fahre mit meiner Frau Ski – sie ruft ständig hinter mir her: «Nicht so schnell!» Die erste Abfahrt nehme ich immer ganz langsam und passe gut auf, und dann fahre ich immer an denselben Stellen durch. Einmal habe ich eine Gruppe von sechs D:\75880841.doc 12/52 Skifahrern angeschnauzt, weil sie den Weg versperrten: Es waren Blinde! Tennis dagegen ist für mich seit jeher sehr mühsam, denn der Gegner ist zu weit weg. Beim Boulespielen muss ich mir ganz genau merken, wo das Schweinchen liegt. Inzwischen jogge ich viel und laufe sogar Viertelmarathon. Und wie kamen Sie in die Politik? Durch die grossen Vorbilder Che Guevara und Fidel Castro. Ich war zunächst sechs Monate bei den Jungsozialisten und wechselte dann zur POP. Aber ich hatte da noch keine besonderen Ambitionen. Ich war sehr stolz, als ich 1980 in den Gemeinderat von Lausanne und 1996 ins Kantonsparlament gewählt wurde. Als es um den Stadtrat ging, bin ich immerhin zum Augenarzt gegangen und habe gefragt, ob das überhaupt geht. Ausserdem wandte ich mich an den SZB und lernte den Umgang mit speziellen Computerprogrammen. Mir ist klar, dass man als Behinderter nicht so tun soll, als könne man alles genauso wie jeder andere. Man muss seine Grenzen zugeben. Integration ist gut und schön, aber man muss akzeptieren, dass man im Kino die Untertitel nun einmal nicht lesen kann. Wenn ich vor einer Versammlung stehe, dann sehe ich die Leute nicht, aber ich spüre sie. Ich halte mich für sehr sensibel und fähig, mich auf das Gesagte, auf die Stimmung einzustellen. Meist hört man mir zu. Wer mich persönlich sprechen will, kann das tun. Meine Sekretärin ist meine rechte Hand. Sie weiss genau, was zu tun ist, sie braucht mich nicht erst zu fragen. Sie korrigiert den Schriftverkehr, ich werfe nur zum Schluss ein Auge darauf. Haben Sie im Beruf manchmal Einschränkungen? Das ist schwer zu sagen. Ich habe praktisch tagtäglich mit dicken Akten zu tun. Eine Person erstellt mir Zusammenfassungen, auf D:\75880841.doc 13/52 die muss ich mich verlassen. Ich lese alles, was mich unmittelbar angeht, und auch in den Akten meiner Kollegen alles, was mich direkt betreffen könnte. Haben Sie angesichts Ihres Wahlergebnisses schon einmal daran gedacht, für das Amt des Stadtpräsidenten zu kandidieren? Die letzten Wahlergebnisse waren eine Überraschung (A.d.R.: zweitbestes Wahlergebnis, eindeutig vor Stadtpräsident Daniel Brélaz). Hätte man anstelle der stillen Wahl einen zweiten Wahlgang durchgeführt, wäre der Ausgang wohl ungewiss gewesen. Aber mein schlechtes Sehvermögen hätte Probleme bereitet. Ich hätte den Stadtrat auch um ein anderes Ressort bitten können, aber viele Polizeibeamte baten mich zu bleiben. Legende: «Man muss seine Grenzen zugeben» sagt Marc Vuilleumier, Stadtrat von Lausanne. (Foto: z.V.g.) Die Ehre ist gerettet Jean-Marc Meyrat Am Abend des Sonntags, 13. März 2011, ist Véréna Kuonen zwar enttäuscht, aber nicht wirklich überrascht, dass sie nicht in die Exekutive des Gemeinderats von Pully gewählt worden ist. Dabei sicherte sich die Gattin des SBV-Präsidenten eine mehr als ansehnliche Stimmenzahl. Auch wenn ihre Partei, die «Union pulliérane», eine ebenso klare wie unerwartete Wahlschlappe hinnehmen musste: Als Kandidatin für den Gemeinderat der 17 500 Einwohner zählenden Gemeinde am Ufer des Genfersees bei Lausanne schnitt Véréna Kuonen von allen Parteigenossen am besten ab. D:\75880841.doc 14/52 Zwischen links und rechts die Mitte suchen In diesen Zeiten der politischen Polarisierung muss sich die «Union pulliérane», unter deren Flagge Véréna seit 1994 im Gemeinderat sitzt, den Folgen eines halbherzigen Wahlkampfs stellen, der mit einer schwachen Wahlbeteiligung bestraft wurde. Véréna wächst dennoch an dieser Erfahrung. Bequem in einem tiefen Ledersessel sitzend, erklärt sie: «Ich war völlig überrascht, als mein Parteivorsitzender mich als Kandidatin für die Exekutive unserer Gemeinde vorschlug. Ich zweifelte, ob ich überhaupt die nötige Kompetenz für eine solche Aufgabe besass, zum einen wegen meines Handicaps, aber auch aufgrund meiner Ausbildung, denn im Gegensatz zu den meisten Bewerbern um einen Posten in der Municipalité bin ich keine Akademikerin. Nach und nach habe ich mich dann an den Gedanken gewöhnt, dass ich eine gute Kandidatin abgeben könnte, nicht nur aufgrund meines politischen Engagements und meiner diversen Mandate auf Vereinsebene, sondern auch aufgrund meiner Fähigkeiten. Wegen der praktischen Bewältigung einer solchen Aufgabe habe ich mir nie ernsthaft Sorgen gemacht. Ich dachte: Was auch geschieht, ich schaffe das, denn heutzutage steht uns die Technologie zur Seite. Sehr beeindruckt hat mich die Haltung meines Parteichefs, der diese Frage ebenfalls ausklammerte, weil er überzeugt war, dass ich weiss, was ich tue, und in der Lage bin, mich einer solchen Herausforderung zu stellen.» «C‘est vous qui voyez!» Schon der Wahlkampfslogan der «Union pulliérane» – wörtlich «Sie sehen es selbst», im Sinne von «Sie müssen es selber wissen!» – sorgte für Polemik, denn viele sahen darin eine Anspielung auf die Blindheit ihrer Kandidatin. «Das stimmt», meint Véréna. «Der Slogan warf viele Fragen auf. Wir brauchten etwas Schlagkräftiges, und ich muss sagen, mich hat er überhaupt nicht gestört, im Gegenteil. Wenn jemand wissen wollte, wie ich zu dieser Anspielung auf meine Behinderung D:\75880841.doc 15/52 stehe, habe ich immer gesagt, dass nicht ich mich durch mein Anderssein gehemmt fühle, sondern der Fragesteller. Das war aber noch nichts gegen die Haltung bestimmter Kreise, allen voran der Medien. Betroffen gemacht hat mich vor allem, dass man mich in erster Linie als kandidierende Blinde hinstellte anstatt als blinde Kandidatin.» «Wie wollen Sie das denn überhaupt schaffen?» In dieser Frage zeigt sich die Kehrseite einer Kandidatur mit Handicap, denn sie beleuchtet, welche Unterschiede aufgrund der Behinderung bestehen, verschleiert aber die damit verbundenen Qualitäten wie das Zuhörenkönnen, ein überdurchschnittliches Gedächtnis oder die Fähigkeit zur Synthese. Véréna fährt fort: «Bis kurz vor der Wahl war ich zuversichtlich. Dann merkte ich, dass etwas nicht stimmte und die Leute sich bewusst oder unbewusst nur auf die Einschränkungen durch meine Behinderung konzentrierten, anstatt auf mein Engagement. Schliesslich kam sogar das Gerücht auf, meine Wahl in ein Exekutivamt würde der Gemeinde zusätzliche Kosten verursachen. Das ist gar nicht wahr, denn alle berufsbedingten Aufwendungen einer behinderten Person übernimmt die Invalidenversicherung. Im Austausch mit der Öffentlichkeit hätte ich verstärkt auf moderne Informationstechnologien zurückgreifen müssen, beispielsweise auf Facebook und Twitter. Die Benutzer dieser sozialen Netzwerke hätten dann meine Blogs besuchen können. Über diese Probleme hinaus habe ich aber eine Menge gelernt. Der in meiner Partei herrschende Teamgeist hat mir sehr viel gegeben. Ich bin überzeugt, dass sich die Einstellung der Bürger von Pully zu mir verändert hat, ob sie nun für mich gestimmt haben oder nicht. Ausserdem habe ich durch den intensiven Wahlkampf mehr Selbstvertrauen gewonnen und gemerkt, was ich kann und was nicht, und in welcher Hinsicht ich noch an mir arbeiten muss. Insgesamt bin ich mit mir ganz im Reinen.» In der kommenden Legislaturperiode wird Véréna Kuonen dem D:\75880841.doc 16/52 ständigen Ausschuss für regionale und interkommunale Angelegenheiten vorsitzen und das kommunale Beratergremium ihrer Partei leiten. Gebürtige Bielerin, perfekt zweisprachig Véréna kam 1952 in Biel als Kind einer zweisprachigen Familie in bescheidenen Verhältnissen zur Welt. Ab dem neunten Lebensjahr war sie sehbehindert, kurz vor ihrem 50. Geburtstag wurde sie völlig blind. In Bern erlangte sie ihren eidgenössischen Fachausweis als Kauffrau und zog dann in die Romandie, wo sie ihre berufliche Laufbahn aufnahm und eine Familie gründete. 1979 heiratete sie den ebenfalls sehbehinderten Parlamentsredaktor der Bundesversammlung in Bern, Remo Kuonen aus Siders, der seit 2009 die Geschicke unseres Verbands lenkt. Neben ihrem Beruf ist Véréna auch Hausfrau und Mutter zweier Kinder – Stéphane (30), EDV-Berater, und Sandrine (28), Juristin – sowie Grossmutter der beiden Enkelinnen Carys und Nyssa. Zudem engagiert sie sich seit langem intensiv auf Vereins- und Verbandsebene. Insbesondere war sie Vorsitzende des Verbands «Groupement romand de skieurs aveugles et malvoyants» (GRSA) und Vizepräsidentin der Romandie-Kommission des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands. Legende: «Ich habe durch den intensiven Wahlkampf mehr Selbstvertrauen gewonnen», sagt Véréna Kuonen im Rückblick. (Foto: Caroline Masauding-Kuonen) Fokus D:\75880841.doc 17/52 SBV-Kunstpreis 2011 Jean-Marc Meyrat Im Rahmen der Feiern anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums vergab der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV) den diesjährigen Kunstpreis erstmals auf nationaler Ebene. Am 25. Juni wurden in Lausanne sechs Werke ausgezeichnet. Der Kunstpreis wurde von der Regionalkommission der Romandie 2003 ins Leben gerufen und wird seit 2007 auch von der deutschsprachigen Regionalkommission vergeben. Er wird alle zwei Jahre verliehen und ist mittlerweile ein Fixpunkt im Verbandskalender. Er unterstreicht das zeitgemässe Selbstverständnis des SBV und stellt für dessen Mitglieder ebenso wie für neue und bewährte Künstler ein herausragendes Ereignis dar. Die Jury Anlässlich der denkwürdigen Tragweite des diesjährigen Preises tagte die Jury unter dem Vorsitz von Helga Gruber, CoPräsidentin der Freiburger Sektion des SBV. Ihr zur Seite standen Violaine Willi, frisch pensionierte sehbehinderte TelevoxRedaktorin der Deutschschweiz, Carolina Liebling, stellvertretende Konservatorin des Lausanner Musée de la main, Dominique Chappuis-Waeber, Direktorin des Freiburger Gutenberg-Museums, Véronique Engeli, Architektin und Modellbauerin, sowie der Steinbildhauer Vitus Weys. Bewaffnet mit einer anonymisierten Mappe mit Beschreibung und Foto jedes eingereichten Projekts, trat die Jury am vergangenen 17. Juni in den Räumen des westschweizerischen Ateliers in Lausanne zusammen. Die Beurteilungskriterien D:\75880841.doc 18/52 Die Werke wurden anhand von fünf Kriterien mit Noten von 1 bis 10 bewertet: – Wahl des Themas oder Sujets – Künstlerische Qualität des Werks – Feinfühligkeit der Künstlerin/des Künstlers – Besondere Wirkung des Werks – Generelle Einschätzung Die Preisträger Erster Preis (bei gleicher Punktzahl): Antoinette Riem Trio musical – Musiktrio Das Werk zeigt drei Musikinstrumente aus Alabaster: Gitarre, Mandoline und Geige bilden ein Streichtrio, das die Künstlerin in einem ausgepolsterten Aktenkoffer arrangierte. Antoinette Riem ist seit langem eifrig im «Atelier romand» künstlerisch aktiv. Die sehbehinderte 86-Jährige wohnt in Vouvry (VS). Erster Preis (bei gleicher Punktzahl): Gilles Curty La Médiative – Die Vermittelnde Die Kniende modellierte der blinde und linksseitig gelähmte Künstler mit grossem Geschick aus dem Lehm von Vuitebœuf (VD). Der heute 42-jährige Freiburger ist seit einem Unfall in seiner Jugend vollständig blind. Dritter Preis (bei gleicher Punktzahl): Pascale Perrotet Cage aux papillons – Schmetterlingskäfig Die Künstlerin strich einen Vogelkäfig vom Flohmarkt weiss an und bevölkerte ihn mit farbenfrohen Schmetterlingen aus Seidenpapier. Pascale Perrottet ist regelmässige aktive Teilnehmerin einer Genfer Kreativgruppe des SBV. Die 42-jährige Sehbehinderte lebt in Onex (GE). Dritter Preis (bei gleicher Punktzahl): Adelheid Kofler Flower Power Die sehbehinderte 89-jährige Künstlerin lebt in Basel. Auf drei Holzfaserplatten thematisierte sie das Schicksal eines D:\75880841.doc 19/52 Rosenstrausses mit Acrylfarben in Stempeltechnik unter Verwendung der Blüten. Das erste Bild zeigt den Strauss in leicht verblühtem Zustand, das zweite seine verkohlten Überreste. Auf dem dritten Bild ist das Bukett davongeflogen – doch wohin? Kunst-Förderpreis: Susanna Di Giusto Die 64-jährige sehbehinderte Künstlerin schuf Blumenornamente aus Merinowolle, Wollfilz und Seide. «Textilien sind mein Lebensinhalt. Wir brauchen sie zu unserem Schutz, aber auch, um uns möglichst vorteilhaft zu präsentieren», erläutert die Künstlerin aus Lugano. Förderpreis für eine Gemeinschaftsarbeit: Kreativgruppe Luzern Retina Mehr Informationen über dieses Werk und diejenigen, die es angefertigt haben, finden Sie im zweiten Text der Rubrik «Fokus». Und die Zukunft des Kunstpreises? Dass der SBV im Laufe der Jahre eine kontinuierliche Zunahme der Qualität und Vielfalt der eingereichten Werke verzeichnen konnte, erklärt sich zum guten Teil aus den unterschiedlichen Techniken, die sich blinde und sehbehinderte Künstlerinnen und Künstler in den fünf Ateliers und 42 Kreativgruppen des SBV angeeignet haben. Eine nicht unerhebliche Rolle bei den eingereichten Beiträgen spielt auch die Computertechnik. Wer hätte im Jahr 2000 gedacht, dass sich die Jury unter anderem mit Büchern befassen würde, die Sehbehinderte selbst am eigenen Computer geschriebenen haben, oder mit einer Musik-CD, die ein blinder Musiker selbst aufgenommen hat? Kunst oder Kunsthandwerk? Ohne im Geringsten die kunsthandwerklichen Arbeiten schmälern zu wollen – zumal sie von sehbehinderten Menschen unter oft D:\75880841.doc 20/52 enormen Schwierigkeiten angefertigt wurden – wäre es wohl nicht fair, sie gegen die Werke gestandener Künstler antreten zu lassen. Es stellt sich deshalb die Frage, ob man beispielsweise mehrere Kategorien für verschiedenartige Werke schaffen sollte. Vielleicht wäre das auch eine Gelegenheit, einen Literatur- oder Musikpreis einzuführen. Die Organisation des diesjährigen Kunstpreises lag vor allem auf den Schultern der «Antenne romande» des SBV. Wäre angesichts der zeitlichen und personellen Ressourcen, die für einen solchen Event zu leisten sind, die Rückkehr zu regionalen Preisen sinnvoll? Oder würde man die Belastung damit nur verdoppeln? Wäre es bei einer grösseren Anzahl eingereichter Werke nicht leichter, eine Jury zu ernennen? Dies nur als Denkanstösse, die in einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern unserer beiden regionalen Kommissionen diskutiert werden könnten. Ich möchte an dieser Stelle allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der diesjährigen Sonderauflage des SBVKunstpreises von Herzen gratulieren. Bravo! Legenden: Die Musikinstrumente aus Alabaster von Antoinette Riem haben die Jury überzeugt. Die Tonskulptur «La médiative» des blinden Gilles Curty steht in Symbiose mit der Natur und meditiert über die Welt. Die Idee für ihren Schmetterlingskäfig hatte Pascale Perrottet auf einem Spaziergang. Adelheid Kofler stellt in ihrem Werk «Flower Power» das Leben eines Rosenbouquets dar. Die Blumenornamente der sehbehinderten Susanna Di Giusto repräsentieren die Jahreszeiten. D:\75880841.doc 21/52 Die Collage «Retina» zum Thema «Gemeinsam sehen wir mehr» ist ein Gemeinschaftswerk der Kreativgruppe Luzern. Ein Hoch auf die Ateliers und Kreativgruppen des SBV Daniela Canclini 25 Werke wurden für den Kunstpreis 2011 beim SBV eingereicht – 14 davon stammen von Einzelpersonen oder Gruppen, die das Angebot unseres SBV-Bereichs Bildung und Freizeit regelmässig nutzen. Abgesehen von einer Plastik, die gemeinsam von allen Mitgliedern des Luzerner Ateliers für einen Kreisel in Horw (LU) gestaltet wurde, stammen neun Werke von regelmässig Teilnehmenden der SBV-Ateliers, vier weitere von Kreativgruppen des SBV, davon allein drei von der Kreativgruppe Genf-Meyrin und eines von der Luzerner Gruppe. Zwei dieser Werke wurden von der Jury ausgezeichnet. Pascale Perrotet von der Kreativgruppe Genf-Meyrin erhielt den dritten Preis bei gleicher Punktzahl für ihr Einzelprojekt «Schmetterlingskäfig», dem sie 20 Arbeitsstunden gewidmet hatte. Viel Rückhalt fand sie bei ihrer Gruppe, die sie nur zu gern zur Preisverleihung nach Lausanne begleiten wird. Bei der Luzerner Gruppe wurden gleich sämtliche Teilnehmer für ihr Gemeinschaftswerk «Retina» mit dem Förderpreis 2011 ausgezeichnet. Begleitet und unterstützt von zwei Betreuerinnen arbeiteten die zehn Mitwirkenden acht Nachmittage lang an ihrem Projekt, einer 80 x 80 cm grossen Collage aus verschiedenen Techniken wie Stricken, Peddigrohrarbeiten und Mosaik, ergänzt durch Gedichte auf Papier, Perlen und Filzarbeiten. Die Grundfarbe des Kunstwerks ist Blau, das in unzählige Schattierungen aufgefächert ist. Die Wahl der Farbe stand von Anfang an fest, weil diese für die Kunstschaffenden unmittelbar mit dem Logo des Verbands verknüpft ist und ihnen zudem ein Gefühl der Ruhe vermittelt. Bei der Ausführung liessen sich die Künstler von D:\75880841.doc 22/52 Schlüsselgedanken und -worten inspirieren und leiten, von Konzepten wie «sehen und gesehen werden», «den Blick nach innen richten», «berühren – verstehen», «allein sein» und «sehen, was andere nicht sehen». Ihr Fazit: «Gemeinsam sehen wir mehr!» Alle diese Elemente und der feste Wille zur Selbsthilfe haben sicher eine wesentliche Rolle gespielt bei der Entscheidung der Jury. Die rege Beteiligung vieler, die sich regelmässig in den fünf Ateliers und in lokalen Kreativgruppen des SBV betätigen, bekräftigt sonnenklar den Stellenwert dieser Einrichtungen; sie ermöglichen es Sehbehinderten, ihre Autonomie zu bewahren oder wiederzuerlangen und mit Unterstützung eines qualifizierten und kompetenten Betreuerteams ihre Kreativität auszuleben, neue Talente in sich zu entdecken, neue Fertigkeiten aufzubauen und neue Interessen zu entwickeln. Allen Beteiligten unseren herzlichen Glückwunsch! Magazin Klatsch und Tratsch auf der Scheibe Naomi Jones Seit Januar 2011 erscheint einmal im Monat das Audiomagazin «Zeitscheibe». Die CD ist pure Unterhaltung im Wiener Schmäh: ein Klatschheft von der Sorte «Gala» und «die Bunte». Einen andern Anspruch hat es nicht. Aber gerade das ist das Erfrischende daran. «Wir bieten ein wenig Klatsch und Tratsch, reden über Mode für sie und ihn und geben den einen oder andern guten Haushaltstipp», preist die Herausgeberin und Produzentin Beate Stocker ihr Magazin an. Sie sucht aus der Printpresse skurrile Meldungen, die noch nicht um die ganze Welt gegangen sind, und wählt aus verschiedenen österreichischen Zeitschriften längere Beiträge. Die Beiträge werden aufgelesen. Dazwischen tratscht Beate Stocker mit Peter D:\75880841.doc 23/52 Blau über den Klatsch des Monats. So erfährt man zum Beispiel, dass Gwynneth Paltrow einen Liter Löwenzahntee täglich trinkt – igitt – und Liz Hurley – man höre und staune – das alte Babygeschirr des Sohnes zum Abnehmen verwendet. Die beiden lästern fröhlich über die Schönheitsoperationen von Demi Moore und ekeln sich wohlig vor dem Fleischkleidchen von Lady Gaga. Das Audiomagazin richtet sich nicht primär an sehbehinderte Menschen, sondern an alle, die aus irgendeinem Grund nicht in Zeitschriften blättern können, dies aber dennoch gerne immer mal wieder täten: seien es Hausfrauen, die sich beim Bügeln unterhalten lassen wollen, seien es ältere Leute, deren Brille langsam etwas schwach ist. Aber dadurch ist das Magazin auch Menschen mit einer Sehbehinderung leicht zugänglich. Allerdings ist es nicht ganz günstig: Zwölf Ausgaben kosten 60 Euro plus 18 Euro Versandkosten, wenn die Zeitschrift nicht als Blindensendung verschickt werden kann. Dafür kann man eine Gratisausgabe anfordern, bevor man sich für oder gegen eine Abonnement entscheidet. Kasten: www.audiomagazine.eu [email protected], Tel.: 0043 1 8891217 MyWay – eine richtungsweisende Entwicklung Von Jürg Cathomas Orientierungslos «Toll, wie Sie sich als Blinder zurecht finden», das wird mir immer wieder gesagt. Aber wie jeder Blinde, der allein unterwegs ist, passiert es mir ab und zu, dass ich sogar an bekannten Orten die Orientierung verliere, z. B. wenn wegen einer Baustelle oder wegen Schneefalls alles etwas anders «aussieht». Natürlich gibt es Navigationssysteme, die versprechen, mich an jede Adresse zu führen, aber keines davon zeigt mir an, in welche Richtung ich D:\75880841.doc 24/52 loslaufen muss. Und im Wald und auf Feldwegen versagen sie sowieso, weil diese Wege nicht im Kartenmaterial der Navigationssysteme verzeichnet sind. Ausserdem wollen sie mich auf dem kürzesten Weg ans Ziel führen, was für mich aber oft nicht die geeignetste Route ist. Was ich mir deshalb schon lange gewünscht habe, ist ein Gerät, das mir erlaubt, meinen eigenen Weg zu wählen und mich auch wieder dorthin zurückführt, wenn ich einmal auf Abwege geraten bin. Smartphones haben heutzutage alles an Bord, was es hierfür braucht: Einen GPS-Empfänger und einen Kompass. Es fehlte bis anhin nur das geeignete Programm, welches diese Möglichkeiten für Blinde richtig einsetzt. I did it my way Betroffene entwickeln zwar seit Jahren das Programm «Loadstone»; dieses nutzt aber den Kompass nicht und ausserdem läuft es nur auf der Symbian-Plattform von Nokia, einem Betriebssystem, das bald abgeschafft wird. Nun haben mir 2 Studenten der Fachhochschule Nordwestschweiz im Rahmen einer Bachelor-Arbeit geholfen, das Programm «MyWay» zu entwickeln. Dabei haben wir viele Ideen vom bewährten Loadstone-Programm übernommen, setzen aber bewusst die aktuellen Sensoren ein, vor allem eben auch den Kompass. «MyWay» läuft auf dem iPhone und ist ab Herbst in einer kostenlosen und einer kostenpflichtigen Version erhältlich. Ich kann damit eine Route, z. B. mit einem Mobilitätstrainer, abgehen und mir bei allen Orten, wo es mir wichtig erscheint (bei einer Abbiegung, einer Ampel etc.), einen Orientierungspunkt setzen. Hierzu muss ich das Gerät nur kurz schütteln. Auf diese Art kann ich beliebig viele Routen definieren. Diese Routen müssen sich nicht auf kartografierten Wegen befinden, sondern können auch auf Wanderwegen und im Wald verlaufen. Wenn ich die Route später ablaufen will, aktiviere ich sie, und sofort wird mir die Distanz und Richtung zum nächstgelegenen Punkt angezeigt. Für die Richtungsangabe brauche ich das D:\75880841.doc 25/52 iPhone nur herumzuschwenken – sobald die Richtung stimmt, vibriert es kurz. Nun kann ich das Gerät in die Hosentasche stecken und mir per Kopfhörer laufend die Distanz zu meinem nächsten Punkt ansagen lassen. Wenn ich den Punkt erreicht habe, schüttle ich das Gerät und die Distanz und Richtung zum nächsten Punkt wird mir angesagt. Die App «MyWay» bietet mir noch viele weitere Möglichkeiten, wie z. B. das Anzeigen aller Punkte in meiner Umgebung und natürlich den Austausch von Routen mit anderen Personen. Ausserdem zeigt es mir auf Wunsch meinen aktuellen Standort an (Strasse, Ortschaft). Damit bin ich auch während einer Zugfahrt ständig informiert, in welcher Ortschaft ich mich zur Zeit befinde. Natürlich gibt es bereits viele Ideen, wie die App noch weiter entwickelt werden kann. Durch den Verkauf der kostenpflichtigen Version werden wir hoffentlich die Möglichkeit haben, die Weiterentwicklung finanzieren zu können. Verband Der Präsident des SBV hat das Wort Aktuelle Themen, zusammengestellt von Jean-Marc Meyrat Im folgenden Text berichtet Remo Kuonen über die Delegiertenversammlung am 25. und 26. Juni 2011. «der Weg»: Stichwort Solsana – Anlauf nehmen, um mehr Schwung zu haben? Remo Kuonen: Mir war ehrlich gesagt klar, dass die vom Zentralvorstand vorgeschlagene Fristverlängerung für die Suche nach einem Finanzpartner der Solsana AG um zwei Jahre nicht abgelehnt werden würde. Ich bin überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit der Delegierten auch heute noch dagegen ist, die Solsana schon nach einjähriger Suche mir nichts, dir nichts zu verkaufen. Viele empfinden das Hotel als Familienerbstück, von dem man sich nicht einfach so trennt, ohne D:\75880841.doc 26/52 ihm noch einmal eine Chance zu geben. Der Verwaltungsratspräsident der Solsana AG, Jacques Pernet, ist weiterhin zuversichtlich, die Konten der Solsana ausgleichen zu können – das ist die zwingende Voraussetzung dafür, mögliche Kandidaten für eine künftige Partnerschaft zu interessieren. Dafür muss die AG investieren, beispielsweise in die Renovierung der Zimmer im Haupthaus, um so den Gästen einen Qualitätsstandard bieten zu können, der mit dem anderer Hotels in der Region mithalten kann. «der Weg»: Inwieweit ist der SBV in das Streben nach Ausgleich finanziell involviert? Remo Kuonen: Überhaupt nicht. Seit der Trennung zwischen SBV und Solsana und der Gründung der Aktiengesellschaft hat sich der SBV gegen weitere direkte Investitionen in die Solsana entschieden. Es ist nun Aufgabe der AG, die Geldmittel aufzutreiben, um die vorgesehenen Arbeiten durchführen zu können. Allerdings unterstützt der SBV das Hotel Solsana weiterhin indirekt durch Beihilfen für Mitglieder, die dort Ferien machen möchten. Ausserdem hat die diesjährige Delegiertenversammlung Daniel Bauds Gesuch bezüglich der Animation im Hotel Solsana gutgeheissen. Ich möchte hierzu klarstellen, dass die Animation als solche Sache der Hoteldirektion bleibt, die damit ihr Haus für einen speziellen Kundenkreis attraktiver machen will. Der SBV finanziert stattdessen einen Rahmen, der auf sehbehinderte Menschen mit eingeschränkter Autonomie abgestimmt ist. Insgesamt ist der SBV bereit, die Kosten für eine Struktur zu übernehmen, die es den behinderten Hotelgästen ermöglicht, sich zu den Veranstaltungen zu begeben, nicht jedoch für die Animation des Hotels als solche. «der Weg»: Sollte man nicht vernünftigerweise die zwei zusätzlichen Jahre dafür nutzen, nach anderen Ferienangeboten für Mitglieder zu suchen? Remo Kuonen: Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Was zieht das nach sich? Es hiesse, Reisen zu organisieren, wie es D:\75880841.doc 27/52 die Sektion Bern vorschlägt, Partner zu suchen, Hotels anzusprechen, Leute auszubilden und so weiter. Kurz gesagt: Sämtliche vorstellbaren Varianten würden sowohl Mitarbeiter als auch finanzielle Mittel erfordern. In der derzeitigen Phase versuchen wir jedoch gerade, uns von kostspieligen Leistungen zu verabschieden, die oft nur einigen wenigen zugute kommen. Deshalb ist der Zeitpunkt jetzt denkbar ungünstig, weitere Leistungen zu schaffen. Wenn schon neue Leistungen, dann müssten sie den vorrangigen Bedürfnissen einer grösseren Zahl von Sehbehinderten entgegenkommen. Ohnehin könnten wir unsere Ressourcen lediglich verlagern, denn wir können nicht ständig weitere Mittel aufbringen. Im Laufe der letzten 30 Jahre ist die Mitgliederzahl unseres Verbands stabil geblieben, doch die Kosten für die den Mitgliedern gebotenen Leistungen sind kontinuierlich gestiegen. Das Ziel des Zentralvorstands ist ganz klar ein Zuwachs an Mitgliedern; das würde uns repräsentativer machen und eine bessere Position verschaffen, um die Interessen von Blinden und Sehbehinderten auch in Zukunft besser zu verteidigen. «der Weg»: Kannst Du uns ein Projekt nennen, das in der kommenden Legislaturperiode aktuell sein wird? Remo Kuonen: Einigen ZV-Mitgliedern liegt ein besserer Zugriff auf die neuen Informationstechnologien am Herzen. Zweifellos beschert die Informatik uns viele Vorteile, doch je weiter wir voranschreiten, desto mehr neue Probleme bei der Zugänglichkeit der Information tauchen auf. Mit der Einführung von iPhones, Smartphones, iPads und dergleichen werden herkömmliche Tastaturen über kurz oder lang wegfallen, das zeichnet sich schon jetzt ab. Deshalb müssen wir unbedingt Lösungen finden, die es uns ermöglichen, solche in allen Lebensbereichen nützlichen Geräte adäquat zu nutzen. Es stimmt zwar, dass diverse Hilfen wie Spracherzeugung oder Schriftvergrösserung in iPhones schon eingebaut sind. Aber wer bringt mir bei, meinen Apparat optimal zu bedienen? Immer mehr elektronische Geräte eignen sich dank werkseitig integrierter D:\75880841.doc 28/52 Programme auch für Blinde und Sehbehinderte. Trotzdem ist es unverzichtbar, dass der SBV Lernstrategien entwickelt – gerade das ist ja seine Aufgabe. Diese Taktik geht Hand in Hand mit der Absicht unseres Verbands, stärker in den Hilfsmittelbereich zu investieren. «der Weg»: Was hat die Einführung eines elektronischen Abstimmungssystems der Delegiertenversammlung eingebracht? Remo Kuonen: Dabei muss man unterscheiden zwischen Abstimmungen und Wortmeldungen. Bei Abstimmungen spart uns das System viel Zeit und liefert vor allem Ergebnisse, die nicht mehr in Frage gestellt werden können, wie es bei früheren Delegiertenversammlungen leider oft der Fall war. Bei den Wortmeldungen ermöglicht uns das System, die Redezeit gerecht unter den Sektionen aufzuteilen. Mit Hilfe einiger Anpassungen ist die Einführung eines solchen Systems ein echter Gewinn für die Atmosphäre der Debatten, zumal damit das umständliche Prozedere der Abstimmung durch Handanheben entfällt; früher nahm dieses immer viel Zeit in Anspruch, die dann von der Redezeit der Delegierten abging. «der Weg»: Was ist der Stand der Dinge beim SBV? Remo Kuonen: Die Umstrukturierung des SBV ist in vollem Gang. Nach meinem Eindruck fühlen sich die Mitarbeitenden jetzt wieder wohler, zumindest hoffe ich es! Es ist sehr wichtig, dass die Belegschaftsangehörigen ein Einvernehmen zwischen der Geschäftsleitung und dem Zentralvorstand des SBV spüren. Im Vergleich zum Zeitpunkt, als ich die Präsidentschaft antrat, bin ich heute überzeugt, dass wir einen grossen Schritt vorwärts geschafft haben. Die Zusammenarbeit zwischen mir als Präsidenten und unserem Generalsekretär funktioniert völlig reibungslos. Jeder von uns hat seine eigene Meinung, aber das hindert uns keineswegs daran, völlig entspannt in voller Transparenz zu kooperieren und uns vor allem über eine gemeinsame Linie zu einigen. D:\75880841.doc 29/52 In einer der nächsten Ausgaben von «der Weg» werde ich Ihnen an dieser Stelle weiter über die Entscheidungen unseres Zentralvorstands berichten – Entscheidungen, liebe Mitglieder, die Sie unmittelbar betreffen. Schon jetzt kann ich Sie informieren, dass der neue Internetauftritt des SBV schon Ende 2011 ans Netz gehen wird. Legende: Remo Kuonen, Präsident des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands. (Foto: Pierre-William Henry) Claude Voegeli: Unaufdringliche Effizienz Claudine Damay Am 26. Juni 2011 wurde Claude Voegeli mit grosser Mehrheit in den Zentralvorstand des SBV gewählt. Nach einer langen Karriere im Sozialversicherungssektor stellt er heute mit Freude seine Kenntnisse in den Dienst unseres Verbands. Von Geburt an leidet Claude an einer erblichen Makuladegeneration, konnte aber dennoch einen Grossteil seiner Schulzeit im integrierten Unterricht absolvieren. So nennen wir es heute, doch in den 1950er-Jahren existierte dieser Begriff noch gar nicht. Das Motto hiess: Hilf dir selbst! Bei Klassenkameraden borgte er sich Notizen, den Blick auf die Tafel unterstützte er mit einem Opernglas. Man nannte das damals nicht Behinderung. Er nahm die Tatsache einfach hin und arrangierte sich irgendwie damit, um vorwärts zu kommen. Aufgrund mehrerer Umzüge, die der Beruf seines Vaters der Familie bescherte, drückte Claude in Paris, Zürich und schliesslich bis zur Matura in Genf die Schulbank. An der Uni entscheidet sich Claude für die Rechtswissenschaften, weil sie ihm für seine Möglichkeiten am ehesten geeignet D:\75880841.doc 30/52 erscheinen. Nach dem Lizentiat und einer dreijährigen Tätigkeit als Assistent am Genfer Institut für Sozialrecht tritt er eine Stelle bei der Bundesverwaltung in Bern an. Später wechselt er als Jurist zum Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). In dem für alle wirtschaftspolitischen Angelegenheiten zuständigen Kompetenzzentrum ist er zunächst im Bereich Arbeitsrecht beschäftigt und wird später Wissenschaftlicher Adjunkt beim Bundesamt für Sozialversicherung (BSV). Im selben Amt wird er zum Sektionschef der Sektion Unfallversicherung und Unfallverhütung, später Leiter der Abteilung Krankenversicherung. Er beschliesst seine Laufbahn 2007 als Direktionsadjunkt für besondere Aufgaben in diversen Bereichen, vom Schutz medizinischer Daten bis zum Behindertengleichstellungsgesetz. Als die Pensionierung ansteht, sucht sich der kluge Mann ganz selbstverständlich ein neues Betätigungsfeld. Quasi durch Zufall ergibt sich aus beruflichen Kontakten zu André Assimacopoulos, dem Präsidenten des SZB, ein Posten im Vorstand dieser Organisation, zu deren Vizepräsidenten er mittlerweile gehört. Während ihm sein Beruf früher nicht die geringste Zeit für eine Mitwirkung in einer unserer Organisationen liess, nimmt er heute gern die Gelegenheit wahr, auch ausserhalb des familiären Umfelds Sehbehinderte zu treffen. Er geniesst die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Menschen mit ähnlichen Schwierigkeiten und schmunzelt sogar über die oft eigentümlichen Situationen, die sich daraus ergeben: «Wir gehören einem Klub an, dessen Mitglieder sich nicht wiedererkennen!» Der Sachbereich Interessenvertretung, der ihm innerhalb des Zentralvorstands untersteht, liegt ihm besonders am Herzen. Dank seiner soliden Ausbildung sind ihm die komplexen Zusammenhänge in diesem Bereich bestens vertraut, und er stellt auch in dieser Hinsicht seine Kompetenz gerne in den Dienst der Gemeinschaft. Vor allem die gute Atmosphäre innerhalb des Zentralvorstands schätzt er sehr. Da Claude für sein Leben gern liest, stand es für ihn ausser D:\75880841.doc 31/52 Frage, den SZB auch im Stiftungsrat der Schweizerischen Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte (SBS) in Zürich zu vertreten. Das Schönste für ihn ist, sich mit Hilfe seines Lesegeräts in Geschichtswerke zu vertiefen (derzeit vor allem über England) oder die Kostbarkeiten der französischen Literatur wiederzuentdecken. Dank der Zürcher Bibliothek eignete er sich zudem eine gute deutsche Allgemeinbildung an. Obwohl frankophon, lebt er seit fast 40 Jahren in Bern und spricht mittlerweile fliessend deutsch und schweizerdeutsch. Er verfolgt gern Diskussionen über aktuelle Themen, sei es bei «FranceCulture», im deutschen Fernsehen oder bei BBC-Sendern. Seine Englischkenntnisse hält er mit Krimis in der Originalsprache auf dem Laufenden. Und er liebt Musik. Zwar spielt er zu seinem Bedauern selbst kein Instrument, hört jedoch gern die Werke der grossen Klassiker. Vor allem nach Händel ist er regelrecht süchtig! Dabei ist er alles andere als ein Intellektueller in seinem Elfenbeinturm: Auch der Garten rings um sein Chalet in Sépey ist ihm ein Herzensanliegen, obwohl Gartenarbeit für ihn als Sehbehinderten sehr anstrengend ist, weil er Geräte mit kurzem Griff braucht und ständig in gebückter Haltung arbeiten muss. Auch in der Kochkunst macht er erste Gehversuche, doch das braucht seine Zeit. Im Moment begnügt er sich damit, seiner Frau zur Hand zu gehen. All diese privaten Aktivitäten unternimmt Claude gemeinsam mit seiner Frau Yvette, einer Diplomübersetzerin. Sie sprechen über das, was jeder von ihnen gerade liest, gehen zusammen ins Konzert und lachen über dieselben Scherze. Übrigens: Die Mutter von Claude war die im September 2010 verstorbene Lore Voegeli, die wie er sehbehindert und in unseren Organisationen äusserst aktiv war, unter anderem als erste Präsidentin der Regionalkommission der Romandie. Mit Feuereifer macht sich Claude derzeit mit dem «Schiff» SBV, seiner Mannschaft und seinen Passagieren vertraut, um eine der Lieblingsmetaphern des frischgebackenen Ehrenpräsidenten D:\75880841.doc 32/52 Christian Hugentobler aufzugreifen. Mit einem so begabten und feinfühligen Mann an Bord kann der SBV getrost allen Wetterkapriolen entgegensehen. Ich jedenfalls habe unser Gespräch sehr genossen, denn trotz seiner enormen Kenntnisse ist Claude Voegeli charmant, unaufdringlich und bescheiden geblieben. Legende: Claude Voegeli schätzt die gute Atmosphäre innerhalb des Zentralvorstands des SBV. (Foto: SBV) Vo Luzern uf s’Rütli zue Olivier Schmid Aus Anlass seines 100-jährigen Jubiläums hat der SBV am 1. August alle sehbehinderten und blinden Menschen zu einer Reise auf das Rütli eingeladen. Ziel war, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Solidarität aller beteiligten Personen zu fördern sowie die Öffentlichkeit für die Anliegen der Betroffenen zu sensibilisieren. Noch ist es bewölkt und merklich kühl, als ich mich mit 600 sehbehinderten und blinden Menschen und ihren Begleitern auf dem Schiffsquai in Luzern einfinde. Ob die drei wuchtigen Knaller, die bei der Abfahrt der zwei Schiffe Richtung Rütli ertönen, die Wolken vertreiben werden? Während die sanften Hügel entlang des Vierwaldstättersees immer steileren Ufern weichen, streckt mir eine kleine grauhaarige Frau verschmitzt ihre Hand entgegen: «Ich bin Margrith, und du?» Sie sei extra von Lenzburg angereist, aber ohne den SBV wäre diese Reise für sie nicht möglich gewesen. Sie freue sich auf den heutigen Tag und möchte vor allem neue Freunde kennenlernen. D:\75880841.doc 33/52 «Momou, mir chöi scho Achtig gä» Im Schiffsinnern geben der Kinder- und Jugendchor St. Anton zusammen mit dem Chor «Joy of Life» eine erste Kostprobe ihres Könnens. Zur Einstimmung singen sie Schweizer Klassiker wie «Mir Senne heis luschtig» oder «S’Ramseiers wei go grase». Besonders zutreffend finde ich die Zeile «Momou, mir chöi scho Achtig gä»; sowohl was die Sicherheit betrifft, mit denen sich die mehrheitlich sehbehinderten Menschen auf dem vollen Schiff bewegen, als auch was der Umgang der Sehenden mit den Nichtsehenden angeht. Im hinteren Teil des Schiffes fällt mir ein jüngeres Paar auf, das mittels Gebärdensprache kommuniziert. Beat Marchetti ist gehörlos und sehbehindert. Er arbeitet im Bereich Öffentlichkeitsarbeit des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen (SZB) als Kommunikationsassistent. Mithilfe seiner Partnerin Corinne Elliker können wir uns trotzdem unterhalten: «Als Schweizer sollte man einmal in seinem Leben auf dem Rütli gewesen sein», findet er. Dank vielen spannenden Begegnungen vergehen die eineinhalb Stunden Schifffahrt wie im Flug. Inzwischen haben wir den Urnersee erreicht, die Wolkenfelder haben dem blauen Himmel Platz gemacht, und vor imposanten Felswänden erblicke ich in idyllischer Lage das sonnenbestrahlte Rütli. An grasenden Kühen vorbei bewältige ich den steilen Aufstieg. Tief unter mir grüssen sich die kreuzenden Schiffe mit langgezogenem Hornen. Langsam erreichen auch die Letzten die Wiese. Ich bin umringt von strickenden Frauen, Schweizer Fahnen, SonnenschutzZelten und Führhunden, die an meinem Lunchpaket schnüffeln. Hat es wohl auch für sie etwas dabei? Hinter mir hat sich eine Vierergruppe, mit Schweizerleibchen und Hüten ausgerüstet, niedergelassen. «Wir haben das Schweizerleibchen extra für die heutige Reise auf das Rütli gekauft», erklärt mir Peter Friederich. Auch sein Führhund Fair habe den Plausch: «Zwischendurch läuft ein Kollege vorbei, dann können sie ein bisschen aneinander schnuppern.» Mit wem auch immer ich rede; alle finden es eine gute Idee, dass D:\75880841.doc 34/52 die Sektion Zürich des SBV blinde und sehbehinderte Menschen aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums auf das Rütli eingeladen hat. Ziel des Organisationskomitees (OK) war, eine breite Öffentlichkeit auf das Anliegen des SBV aufmerksam zu machen. «Wir wünschen uns Solidarität zwischen Gesunden und Betroffenen und in der Gesellschaft überhaupt», sagte Roland Studer, Präsident der Sektion Zürich und Mitglied im OK, im Vorfeld des Anlasses. Der Präsident der Sektion Bern, Beat Herren, bekräftigt: «Wir haben diese Reise auf das Rütli unternommen, um solidarisch miteinander zu sein.» Und welcher Ort eignet sich besser, um Zusammenhalt und Solidarität zu demonstrieren, als das symbolträchtige Rütli, wo die Urkantöne vor 720 Jahren ein Bündnis gegenseitiger Hilfe schlossen und sich Anerkennung, Respekt und Solidarität versprachen? «Es chliises Träumli» Auch Remo Kuonen, Präsident des SBV, fordert in seiner Rede, solidarisch zu sein. Er weist darauf hin, dass jeder einzelne Mensch zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen könne, weil «jeder einzelne Mensch eine Bereicherung für die Gemeinschaft ist». Wichtig sei der Wille, «auch denjenigen eine Chance zu geben, die anders sind.» Manuele Bertoli, Staatsrat der Kantonsregierung Tessin, stellt in seiner Ansprache fest, dass dies heute aber nur bedingt der Fall sei: Die Solidarität «ist nach und nach in den Hintergrund getreten, hat sich relativiert, ist weniger spürbar». Damit schliesst er sich seinem Vorredner Urs Kaiser, Mitglied des Zentralvorstandes des SBV, an. Eine Gesellschaft, in der «jeder Mensch in und mit seiner Besonderheit von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, mit gleichen Chancen und in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben», sei noch eine Vision, meint er. Kaisers Wunsch, dass die Verwirklichung seiner Vision nicht noch weitere 100 Jahre dauert und «nur es chliises Träumli» bleibt, wie der Chor nachher singen wird, nimmt sich Jean-Daniel Gerber, Präsident der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), zu Herzen. Er verspricht bei der Eröffnung des offiziellen D:\75880841.doc 35/52 Teils – notabene ebenso wie die Jubiläumsveranstaltung des SBV für die Taubstummen in die Gebärdensprache übersetzt – «den Benachteiligten» seine Unterstützung. Auch Hansheiri Inderkum, Ständeratspräsident und offizieller Festredner, beschwört als einer der zentralen Staatszwecke der Schweiz den inneren Zusammenhalt, für den wir einstehen und kämpfen müssen. Zwischen den Ansprachen führt der Alphornbläser Ruedi Imlig, der mit seinem Bruder Röbi seit 40 Jahren auf dem Rütli spielt, zusammen mit den Fahnenschwingern sein Können vor. Er ist begeistert vom Publikum. Vor so vielen Sehbehinderten zu spielen sei ein ganz spezielles Erlebnis: «Während die Sehenden irgendetwas ‹gispeln›, konzentrieren sich die Blinden auf die Töne und hören auch wirklich zu. Danach kommen sie das Alphorn berühren und stellen Fragen.» Auch Urs Lüscher, Präsident des OK, ist überwältigt vom Anlass. «Die Stimmung ist gut, die Menschen haben Freude. Dieser Anlass hat eine grosse Medienaufmerksamkeit und gibt uns die Möglichkeit, mit unseren Interessen und Anliegen in der Schweiz wahrgenommen zu werden.» Jetzt freue er sich, beim Verlesen des Bundesbriefes einem breiten Publikum zu zeigen, wie das Lormen funktioniert. Während die Hörenden andächtig lauschen, übersetzt Fritz Steiner die Lesung von Christian Hugentobler sowie den Kommentar von Christina Fasser mittels LormAlphabet der taubblinden Suzanne Kunz. Er berührt bestimmte Punkte auf ihrer Hand, die bestimmten Buchstaben zugeordnet sind. Suzanne Kunz ist stolz, dass sie das Lormen demonstrieren konnte. Den Tag hat sie sehr positiv erlebt. «Am meisten beeindruckt hat mich die Stimmung und die Landschaft. Auch die Ansprachen, die Trachten und die Musik haben mir gefallen.» Mich hingegen beeindruckt ihre Antwort. Fritz Steiner scheint ein guter Beobachter und Erzähler zu sein. Hat er ihr wohl auch von den Kühen erzählt, die ein wenig abseits vom Rummel Liebe machten? D:\75880841.doc 36/52 Legenden: Claudia und Adrian Deiss von der Sektion Zürich geniessen die Fahrt von Luzern auf das Rütli. Fritz Steiner übersetzt die Lesung des Bundesbriefes von Christian Hugentobler sowie den Kommentar von Christina Fasser mittels Lorm-Alphabet der taubblinden Suzanne Kunz. Martin Meyer, umrahmt vom Alphornduo und den beiden Fahnenschwingern, führt seine Panalotosflöte vor. Die Zuschauerinnen und Zuhörer lauschen gebahnt der offiziellen Festrede von Ständeratspräsident Hansheiri Inderkum. (Fotos: SBV) 2017 – Endstation? Jean-Marc Meyrat Seit Jahren gestattet der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) sehbehinderten Menschen und ihren Begleitern die kostenlose Nutzung des öffentlichen Verkehrsnetzes in den meisten Städten der Schweiz. Als der direkte Billettverkauf durch Busfahrer etc. wegfiel und man stattdessen Billettautomaten aufstellte, erhielten wir Transportausweise. Da die Automaten für Behinderte nicht nutzbar sind, wollte man mit dieser Lösung verhindern, dass eine behinderte Person ohne Billett als angeblicher Schwarzfahrer Demütigungen ausgesetzt ist. Nicht zu verwechseln ist dieser Ausweis, der jährlich vom zuständigen Beratungsdienst abgestempelt werden muss, mit der Ausweiskarte für Reisende mit Behinderungen (für 2009–2012 gelb). Angesichts des Artikels, der am 3. Juli in «Le Matin Dimanche» D:\75880841.doc 37/52 erschien, regt sich der Verdacht, dass sich diese angenehme Situation über kurz oder lang ändern könnte. Darin geht es im Wesentlichen um ein Vorhaben der SBB, dessen Auswirkungen allerdings erst in einigen Jahren spürbar werden dürften. Big brother is watching you Ich zitiere: Mit Hilfe eines elektronischen Chips wollen die SBB genau verfolgen, wer in welchem Zug unterwegs ist. Ab 2017 erhält jeder Nutzer am Ende jedes Monats eine Abrechnung über seine Fahrten und muss einen Zuschlag zahlen, wenn er während der Stosszeiten unterwegs war. Dazu muss man wissen, dass 50% der SBB-Kunden während 25% der Betriebszeit befördert werden. Mit dem erklärten Ziel, dem Missbrauch einen nachhaltigen Riegel vorzuschieben und die Verlängerung diverser Abonnemente zu automatisieren, möchte der VöV schon lange vor 2017 ein computergesteuertes System einführen. Nationaler Transportausweis Ich zitiere weiter: Bis dahin ist noch Zeit, doch die erste Etappe wird schon in den kommenden Monaten beginnen. Der Strategieausschuss des VöV, der unter seinem Dach 130 Unternehmen vereint, wird nämlich bereits am 11. November entscheiden müssen, ob das General- und Halbtaxabonnement auf den in Rede stehenden Standard RFID (Radio Frequency IDentification) umgestellt wird. Falls ja, müssen sich die Benutzer fortan stets einen «nationalen Transportausweis» besorgen. Der Abonnementtyp (GA, Halbtax, städtisches Netz) wird auf einem Server unsichtbar gespeichert. Die Veränderung wirklich spüren werden die Nutzer aber erst mit Beginn der zweiten Etappe ab 2017 und Einführung der automatischen Erkennung der Beförderungsausweise und abgestufter Zuschläge. Natürlich rollen bis 2017 noch viele Züge kreuz und quer durch D:\75880841.doc 38/52 die Schweiz, und vielleicht mildert der Weichensteller der Datenautobahn seine Forderungen ja auch noch ab. Nichtsdestotrotz könnte die Einführung eines solchen EDVSystems für uns zum grossen Ärgernis werden, denn die Tatsache, dass wir keine Billette am Automaten lösen können, wäre dann kein Grund mehr, kostenlos die städtischen Verkehrsnetze zu nutzen. Man wird sehen… Den zitierten Artikel finden Sie in voller Länge in «Le Matin Dimanche» vom 3. Juli 2011 im Elektronischen Kiosk des SBV in der Rubrik Schweiz. Nachrichten aus der Interessenvertretung Susanne Steiner Sensibilisierung für die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Patienten muss im Gesundheitswesen bereits in der Ausbildung zur Fachperson Gesundheit beginnen. Vor rund einem Jahr berichtete die Interessenvertretung des SBV an dieser Stelle von einem blinden Patienten, der nach einem Herzinfarkt von der Rehaklinik nicht aufgenommen worden ist (Vgl. «der Weg» Nr. 3/2010). Der Grund für die Ablehnung durch die Klinik war mangelndes Fachwissen im Umgang mit sehbehinderten Patienten. Um solchen Situationen vorzubeugen, haben Anfang Mai 2011 sieben Lehrkräfte für angehende Fachpersonen Gesundheit (FaGe) an einer Schulung durch die Beratungs- und Rehabilitationsstelle für Sehbehinderte und Blinde in Bern (BRSB) teilgenommen. Die Lehrkräfte unterrichten an den überbetrieblichen Kursen im Rahmen der dreijährigen Berufslehre zur FaGe Berufliche Praxis. Die Lehrkräfte sind selber allesamt Berufsleute aus dem Pflegebereich. Die Begegnung mit blinden oder sehbehinderten Patienten darf das Pflegepersonal im Berufsalltag nicht verunsichern. Es gehört zur Professionalität im Pflegebereich, die Bedürfnisse blinder D:\75880841.doc 39/52 Menschen zu kennen. Die Sensibilisierung und Schulung der sieben Lehrkräfte in der BRSB kam auf Initiative der Interessenvertretung des SBV und in Zusammenarbeit mit der OdA Santé (Nationale Dachorganisation der Arbeitswelt Gesundheit) zustande. Herzliche Gratulation, tanti auguri, joyeux anniversaire Der Zentralvorstand des SBV gratuliert Hedwig Eichenberger, Sofia Weidenmann, Elsa Krouwels und Anna Guggiari herzlich zum 100. Geburtstag. Wir wünschen den Jubilarinnen von Herzen alles Gute und ein mit Gesundheit gesegnetes, wunderbares 101. Lebensjahr. Remo Kuonen, Präsident des SBV Veranstaltungen Sektion Aargau-Solothurn 04.10. Kaffeetreff in der Aarauerstube, Bahnhofstrasse 78 beim Bahnhof in Aarau. 14.15–16.15 Uhr. Auskunft: Verena Müller, Tel. 062 721 51 67 15.10. Tag des weissen Stocks. Sehbehinderung hat viele Facetten. Wir führen in Aarau eine Standaktion durch. Das Motto lautet: «Weisser Stock – und doch sehend». Auskunft bei Verena MüllerBachmann 062 721 51 67 20.10. Hilfsmittelnachmittag. Wir stellen uns gegenseitig unsere wichtigsten Hilfsmittel vor. Zeit: 14.00–17.00 Uhr. Ort: Beratungsstelle, Baslerstrasse 66, 4600 Olten. Leitung: Urs Kaiser, Sektionsvorstand; Stephan Mörker, Leiter Hilfsmittel SZB Lenzburg. Anmeldung bis 15. Oktober bei: Urs Kaiser 033 533 21 33 oder 076 339 50 31, [email protected] D:\75880841.doc 40/52 30.10. Jasskurs und andere Kartenspiele. Melden Sie sich jetzt an, es hat noch freie Plätze! Datum: 30. Oktober bis 4. November 2011, Sonntag–Freitag. Leitung: Ruth und Hansruedi Häuptli, Viktor Schlapbach. Ort: Hotel Solsana, Saanen. Preis: Fr. 235.–, exkl. Hotel. Veranstalter: SBV, 031 390 88 37 01.11. Kaffeetreff in der Aarauerstube, Bahnhofstrasse 78 beim Bahnhof in Aarau. 14.15–16.15 Uhr. Auskunft: Verena Müller, Tel. 062 721 51 67 16.11. Aargauer-Solothurner Jasstag. Auch Mitglieder anderer Sektionen sind herzlich willkommen! Anmeldung bei: Hansruedi Häuptli 062 751 66 14 Sektion Bern 28.09. Stammtisch im «a Familia Portuguesa» 03.10. Mittagstisch in der Villa Stucki; Treffpunkt um 11.30 am Hauptbahnhof beim «Treffpunkt» 26.10. Stammtisch im «a Familia Portuguesa» 07.11. Mittagstisch in der Villa Stucki; Treffpunkt um 11.30 am Hauptbahnhof beim «Treffpunkt» 3.12. Jubiläumslotto (Ausschreibung folgt) Sektion Berner Oberland 30.09. Freitagstreff, Yvonne Albisser, 033 437 25 82 01.10. Herbstanlass, Hotel Freienhof Thun, Helga Gygax, 033 744 63 06 13.10. D:\75880841.doc 41/52 Selbsterfahrungsgruppe, Hans-Ulrich Lüthi, Tel. 033 453 14 22 13.10. Freizeitgruppe, Theresia Thierstein, Tel. 033 222 99 20 28.10. Freitagstreff 10.11. Freizeitgruppe 25.11. Freitagstreff, Schlusshöck 01.12. Selbsterfahrungsgruppe 08.12. Freizeitgruppe Sektion Biel 12.10. Nachmittagshöck ab 14.00–17.00 Uhr im Restaurant Büttenberg in Biel 22.10. Lottomatch im Restaurant Büttenberg in Biel. 14.00–17.00 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich. 09.11. Nachmittagshöck ab 14.00–17.00 Uhr im Restaurant Büttenberg in Biel. Kontakt: Oscar Flückiger, Tel: 032 365 68 07, [email protected] oder Esther Weber, Tel: 032 331 97 18, Mail: [email protected] Sektion Ostschweiz 05.09. Stamm Rest. Brasserie, ab 19.00, Uhr beim HB St.Gallen 16.09. Infovision St. Gallen, im KVZ, 10.00–18.00 17.09. Infovision St. Gallen, im KVZ, 10.00–17.00 24.09. D:\75880841.doc 42/52 Herbstanlass «Metzgete», weitere Infos in Televox und Post 25.09. Wanderung, 08.45 Uhr bei Appenzellerbahn am HB St. Gallen, ohne Anmeldung, weitere Info 14 Tage vorher auf Televox 03.10. Stamm Rest. Brasserie, ab 19.00 Uhr, beim HB St. Gallen 07.11. Stamm Rest. Brasserie, ab 19.00 Uhr, beim HB St. Gallen 05.12. Stamm Rest. Brasserie, ab 19.00 Uhr, beim HB St. Gallen 10.12. Weihnachtsfeier im KVZ, St.Gallen, weitere Infos in Televox und Post Sektion Zürich 24.09. Samstags-Lunch: «Einkauf und Bankgeschäfte im Internet», Rest. Schibli Uster, 11.30–13.30 Uhr. Anmeldung: Urs Lüscher 044 940 93 10 oder [email protected] 27.09. Kontaktgruppe Enge. Exkursion Schaukäserei im Emmental. Anmeldung bis 1.9. an Ursi Graf, Tel. 044 940 33 23, [email protected] 01.10. Mobilitätstag in Uster. Sensibilisierungsaktion. Helfer melden sich bitte bei Urs Lüscher, 044 940 93 10 oder [email protected] 05.10. Wandergruppe Merkur. Elgg Rundwanderung. Anmeldung bei Maya + Gilbert Monnerat, Tel. 044 741 23 49 25.10. Kontaktgruppe Enge. Kirchgemeindehaus Enge, Zürich, 14.00– 16.00 Uhr 29.10. Samstags-Lunch: «Was kann ein Mobiltelefon mit Sprachausgabe». Rest. Schibli Uster, 11.30–13.30 Uhr. Anmeldung: Urs Lüscher 044 940 93 10 oder [email protected] D:\75880841.doc 43/52 02.11. Wandergruppe Merkur. Sihlwald, Horgenerfähre, Meilen. Anmeldung bei Maya + Gilbert Monnerat, Tel. 044 741 23 49 05.11. Gemeinsame Veranstaltung mit dem SBb im Landhaus ZürichSeebach mit Theater und Imbiss. Separate Einladung folgt. Anmeldung bei Urs Lüscher 044 940 93 10 oder [email protected] 12.11. Wandergruppe Soleblitz. Züriberg, Geeren, Milchbuck. Anmeldung: Marianne + Walti Ogi, Tel. 044 432 28 28 26.11. Samstags-Lunch: «Samichlaus-Lunch». Rest. Schibli Uster, 11.30–13.30 Uhr. Anmeldung: Urs Lüscher 044 940 93 10 oder [email protected] 29.11. Kontaktgruppe Enge. Kirchgemeindehaus Enge, Zürich, 14.00– 16.00 Uhr 10.12. Chlauswanderung (Sternwanderung aller 3 Wandergruppen) Anmeldung bis 3.12. bei Marianne + Walti Ogi, Tel. 044 432 28 28 Weitere Informationen über die Sektionsaktivitäten finden Sie stets aktuell auf unserem telefonischen Informationssystem Televox 031 390 88 88 oder auf www.blindenverband.ch Permanentes Angebot Atelier Bern, Federweg 22, 3008 Bern, Tel. 031 381 46 07, [email protected] Atelier Luzern, Allmendstrasse 5, 6048 Horw, Tel. 041 240 11 24, [email protected] Atelier St. Gallen, Schachenstrasse 9, 9016 St. Gallen, Tel. 071 288 60 11, [email protected] Atelier Zürich, Moosmattstrasse 30, 8953 Dietikon, Tel. 044 740 D:\75880841.doc 44/52 27 40, [email protected] Kreativgruppen in Aarau, Basel, Bern, Biel, Burgdorf, Chur, Freiburg, Langnau, Luzern, Lyss, Meiringen, Rapperswil, Spiez, Thun, Winterthur und Zürich. Weitere Informationen zu Kursleitung, Ort und Zeit: Christina Arnold, Tel. 031 390 88 29, [email protected] Impressum Offizielle Zeitschrift des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (SBV) im 98. Jahrgang. Erscheint sechsmal im Jahr in Grossdruck, in Braille, im DAISY-Format, im Elektronischen Kiosk, teilweise auf www.sbv-fsa.ch sowie auf Bestellung per E-Mail (ohne Fotos) in Deutsch und Französisch («clin d’œil»). Herausgeber: SBV Redaktion: Olivier Schmid und Jean-Marc Meyrat Umschlaggestaltung: Büro Grotesk.cc Layout: Claudia Holzer, Ediprim AG, Biel Übersetzungen: USG Übersetzungs-Service AG Druck: Ediprim AG, Biel/Bienne Druck auf umweltfreundliches FSC-Papier Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 10. Oktober 2011 Thema: Generationen: Jung und alt, Lebensalter und Sehbehinderung Anregungen bitte an: Redaktion «der Weg / clin d’œil» Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband, Gutenbergstrasse 40b, 3011 Bern, Tel. 031 390 88 00; Fax 031 390 88 50 [email protected], www.sbv-fsa.ch Brailleumwandlung und -druck: D:\75880841.doc 45/52 Hanni Wüthrich, Anton Niffenegger DAISY: Paul Güntert Tonstudio ISSN (Schwarzschrift): 1422-0490 ISSN (Blindenschrift): 1422-0504 Für Mitglieder des SBV: gratis. Jahresabonnement für Nichtmitglieder: Fr. 28.– (Inland), Fr. 34.– (Ausland). Postkonto: 30-2887-6 Inserate Angebot des Vereins «Alpinisme & Handicap» (Ruedi Ruchti) Bist du zwischen 12 und 20 Jahre alt? Bist du abenteuerlustig? Möchtest du einmal Klettersport ausprobieren oder neue Gipfel erklimmen? Dann ist der Verein «Alpinisme & Handicap» gerade das Richtige: Er bietet Kletterwochenenden und Wochenlager für Anfänger und Freaks an! Informationen gibt es bei unserem Vereinspräsidenten Guido Solèr, 052 233 70 86, E-Mail: [email protected] oder auf www.alpinisme-handicap.ch. Zu verkaufen Verkaufe ein 2-jähriges Milestone 311-Gerät für Fr. 500.–. Zum Milestone-311-Gerät gehört ein Akkuladegerät, ein Datenkabel, ein Speakout-Etikettenlesegerät und eine SD-Karte. Das Speakout-Etikettenlesegerät muss einzeln in die SDKartenöffnung eingeschoben werden. Die Installation ist auf dem Gerät installiert. Bei Interesse bitte melden unter: 078 687 93 16 Aura Hotel Kultur- und Begegnungszentrum Saulgrub Kuren, Seminare, Urlaub D:\75880841.doc 46/52 In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen! Es erwarten Sie: Schwimmbad Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante RehaMassnahmen Wellness & Kosmetik Kegelbahn Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste. Wir freuen uns auf Sie! Fordern Sie unser aktuelles Programm an! Alte Römerstr. 41- 43, 82442 Saulgrub Tel.: 088 45 / 99-0, Fax: 088 45 / 99-121 www.aura-hotel.de, [email protected] Solsana Hotel Restaurant Schlafen, geniessen, erleben Drei Sterne Ferienhotel für Erholung, Sport und Plausch. Speziell eingerichtet für blinde- und sehbehinderte Gäste. Das ganze Haus ist zudem rollstuhlgängig. Einzigartige Infrastruktur für Seminare, Anlässe und Bankette jeder Größe und jeder Art. Lassen Sie sich auf die besondere Weise verwöhnen und genießen Sie das unvergessliche Ambiente mit erschwinglichen Preisen und außerordentlichen Leistungen. Unterbort, Solsanastrasse 15 CH-3792 Saanen - Gstaad Tel: +41(0) 33 748 94 94 [email protected]|ww.solsana.ch Befragung zur Mediennutzung Im Rahmen einer Masterarbeit an der Universität Freiburg wird eine Befragung zur Mediennutzung von blinden und sehbehinderten Menschen durchgeführt. Die Arbeit geht der D:\75880841.doc 47/52 Frage nach, wie blinde und sehbehinderte Menschen Massenmedien wie Tageszeitungen, Radio, Fernsehen und Internet nutzen. Die Befragung kann online ausgefüllt werden unter www.soscisurvey.de/barrierefreiesinternet. Personen, die das Internet nicht nutzen, können sich unter der Telefonnummer 079 349 64 88 melden. Für weitere Informationen: [email protected]. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Kiosk-Leser gesucht für Oltner Tagblatt Wer ist daran interessiert, die aktuellen Informationen über Olten und Umgebung im Elektronischen Kiosk zu lesen? Wir brauchen die Unterschrift von zehn interessierten Personen, damit das Oltner Tagblatt im Elektronischen Kiosk zugänglich wird. Bitte melden bei: Rita Nussbaumer, 062 293 04 59 [email protected] MEZZO Elektronische Grossflächenlupe mit High Definition-Bildqualität. Durch die leichte und handliche Bauweise eignet sich das System besonders für den privaten Bereich und im Haushalt. Das Gerät lässt sich einfach zusammenklappen und in der mitgelieferten Tasche transportieren. Ramstein Optik Sattelgasse 4 4001 Basel Tel. 061 261 58 72 www.ramstein-optik.ch/lowvision D:\75880841.doc 48/52 Kauffrau/Kaufmann B-Profil? Suchst du per 1. August 2012 in Bern eine Lehrstelle als Kauffrau/Kaufmann B-Profil? Für die in unserem Zentralsekretariat frei werdende KV-Lehrstelle (Branche Dienstleistung und Administration) suchen wir eine/n aufgestellte/n Lernende/n. Wir bieten dir eine abwechslungsreiche und spannende dreijährige Lehrzeit in allen Dienstleistungsbereichen unseres Verbandes. Eine Sehbehinderung ist für uns kein Handicap, sondern eine Herausforderung. Sehbehinderte Bewerbende erhalten bei gleicher Eignung den Vorzug. Wenn du im Sommer 2012 deine Schulzeit abschliesst (Sekundarschule oder 10. Schuljahr) und eine KV-Lehrstelle suchst, melde dich doch einfach bei uns für eine Schnupperlehre, damit du uns und wir dich näher kennenlernen. Unsere Lehrlingsverantwortliche gibt dir gerne weitere Auskunft (031 390 88 00) und nimmt deine Bewerbungsunterlagen gerne entgegen: Per E-Mail an [email protected] Per Post an: Schweiz. Blinden- und Sehbehindertenverband, z.H. von Marja Kaempfer Ackermann, Leiterin Direktionssekretariat, Gutenbergstrasse 40 B, 3011 Bern. Hotel Solsana Jubiläumswettbewerb 100 Preise zum 100-jährigen Bestehen des SBV im Wert von über CHF 7‘000.1. Preis: 1 Ferienwoche für 2 Personen (7 Nächte) im Hotel Solsana in einem renovierten Doppelzimmer mit Balkon und Halbpension 2. Preis: 1 Weekend für 2 Personen (2 Nächte) im Hotel Solsana in einem renovierten Doppelzimmer mit Balkon und Halbpension D:\75880841.doc 49/52 3. bis 5. Preis: je 2 Übernachtungen inkl. Frühstück für 2 Personen in den Hotels Bellerive (Lausanne), Touring au Lac (Neuenburg) und Athmos (La Chaux-de-Fonds) Weitere Wettbewerbspreise: Gutscheine vom Hotel Gstaaderhof in Gstaad, Gutscheine vom Hotel Solsana, Weinkartons- und Flaschen sowie viele weitere Überraschungen. Die Wettbewerbsfragen können wie folgt beantwortet werden: Talon ausfüllen und ans Hotel Solsana schicken oder abgeben Telefonisch (033 748 9494) oder mündlich an der Rezeption im Solsana Per Mail an das Hotel Solsana: [email protected] Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder des SBV, Mindestalter 18 Jahre, Einsendeschluss 5. November 2011 Wettbewerbsfragen (bitte richtige Antwort ankreuzen) 1. Wann wurde das Hauptgebäude des ehemaligen Sanatoriums Solsana eröffnet? 1908 1913 1918 2. Wie viel beträgt die Beteiligung (Rabatt) an Aufenthalten von SBV Mitgliedern ab 2012? CHF 70.CHF 45.CHF 60.3. Wie hoch liegt das Hotel Solsana? 1300 MüM D:\75880841.doc 50/52 1150 MüM Name Vorname Adresse PLZ/Ort Tel.-Nr. Mail International Computer Camp ICC 2012 – Voranzeige Das ICC 2011 in Florenz und Ferrara ist Geschichte. Das Camp 2012 findet in Cluj statt, dem ehemaligen Klausenburg in Siebenbürgen (Rumänien). Lagerdaten: 1. bis 8. August 2012 für die Alterskategorie 15–17 Jahre 10. bis 17. August 2012 für die Alterskategorie 17–20 Jahre Interessenten für eine Camp-Teilnahme können sich ab sofort bei der Schweizer Koordinatorin, Marja Kämpfer Ackermann, provisorisch anmelden. Weitere Informationen werden nach Eingang auf der SBV-Internetseite aufgeschaltet und den provisorisch Angemeldeten weitergeleitet. Die Teilnahmekonditionen sind unverändert: Lagerkosten 400.– (z.L. Teilnehmer) Begleitpersonen werden durch den SBV gestellt Die Reise wird ebenfalls durch den SBV organisiert; falls der Jugendliche SBV-Mitglied ist, werden auch die Reisekosten vollumfänglich übernommen. Weitere Auskünfte sind erhältlich bei Marja Kämpfer Ackermann ([email protected]), Tel. 031 390 88 02 Kurse für Ehrenamtliche 2011 Kurs für Sensibilisierungsarbeit: D:\75880841.doc 51/52 Selbstsicherheit gewinnen – wirken wie ich wirken möchte Freitag, 14.10.11, 09.30–16.30 Uhr, in Bern oder Atelier Dietikon Kursleitung: Jeanne Laurent, Christine Wilhelm Kurs für Vorstandsmitglieder und zukünftige Ehrenamtliche: Das Ehrenamt zwischen Ansprüchen von «unten» und von «oben» Samstag, 12.11.11, 09.30 bis 16.30 Uhr, in Bern oder Atelier Dietikon Kursleitung: Lis und Paolo Fuchs Nähere Informationen: www.sbv-fsa.ch / Dienstleistungen / Kurse für Ehrenamtliche oder bei Christine Wilhelm, Zentralsekretariat, 031 390 88 45 D:\75880841.doc 52/52