der Weg - Mitgliedermagazin des SBV, Dezember 2014 Inhaltsverzeichnis Editorial ...................................................................................................... 2 Aktuelles ..................................................................................................... 3 Verena Kuonen ist Vizepräsidentin Integration Handicap........................ 3 Sensibilisierungskampagnen gestartet ................................................... 4 Neues aus der Interessenvertretung ....................................................... 5 Elektroautos müssen hörbar sein ....................................................... 5 Neue Lehrstellen bei der Stadt Bern ................................................... 6 Sich für bessere Zugänglichkeit engagieren ........................................... 7 Vorwärts zu den Wurzeln ........................................................................ 9 Christina Fasser tritt in den Ruhestand ................................................. 11 Retina Suisse erhält eine neue Geschäftsleitung .................................. 13 100 Jahre Solsana Saanen: vom Sanatorium zum Ferienhotel ............ 14 Die Stimme aus dem Hörer ................................................................... 15 Leserwettbewerb .................................................................................. 16 Canne blanche für "Regards Neufs" ..................................................... 18 Mach's gut, Chefredaktor! ..................................................................... 19 Menschen ................................................................................................. 20 Mit Volldampf unterwegs ....................................................................... 20 Verbandsleben.......................................................................................... 22 Herausforderung Arbeitsmarkt .............................................................. 22 Hier finden Sie Unterstützung ........................................................... 25 Von Zündholz- und Pizzaschachteln ..................................................... 26 Presseschau zum "Tag des Weissen Stocks" ................................... 27 Blind-Date an der Bieler Messe ............................................................ 28 Veranstaltungen.................................................................................... 29 Tipps und Tricks.................................................................................... 32 Assistenzbeitrag entlastet ................................................................. 32 Adaptierte Spiele ausleihen .............................................................. 33 Zora: Die Zeit mit meiner ersten Führhündin..................................... 34 Richtig verbunden mit 1145 .............................................................. 34 Skifahren in Arosa ............................................................................ 35 ...und in der Lenzerheide .................................................................. 36 Lust auf Snowboarden? .................................................................... 36 Wandern und Baden auf Mallorca..................................................... 36 Filmtipp: Marie Heurtin...................................................................... 37 Neu: Zeitungen und Bücher über Webradio lesen ............................ 38 Teilen Sie Ihre Tipps mit anderen ...................................................... 38 Impressum ............................................................................................ 39 Inserate .................................................................................................... 39 D:\68623971.doc 1/45 Armbanduhr zu verkaufen .................................................................... 39 iPhone-Basiskurs im Januar ................................................................. 39 Zu verkaufen: Sprachausgabe auf USB-Stick ....................................... 40 Lesegerät zu verkaufen ........................................................................ 40 Torball-WM 2015 in der Schweiz .......................................................... 40 Vocatex plus (HD) ................................................................................. 41 1 Mass - 50 Rezepte............................................................................. 41 Genossenschaft Invasupport - alles inklusive ....................................... 42 Der Apfel ist zum Greifen nah! .............................................................. 43 Portables Lesegerät MagniLink S – für Sie gemacht ! .......................... 43 Werden Sie unabhängig – mit Hilfsmitteln von Accesstech ................... 44 Schlafen, geniessen, erleben im Hotel-Restaurant Solsana in SaanenGstaad .................................................................................................. 45 Veo Bildschirmlesesystem .................................................................... 45 Titelbild: In einem Sitzungszimmer stehen SBV-Generalsekretär Kannarath Meystre und SBVPräsident Remo Kuonen vor drei Plakaten. Die Plakate zeigen die Sujets der Sensibilisierungskampagne: eine Kaki mit der Frage: "Eine Orange?", eine Schraube mit der Frage: "Nagel?" und ein Knäuel Schnur mit der Frage "Wolle?". Der Präsident trägt einen dunkelblauen Anzug mit weissem Hemd und einer dunkelblauen Krawatte mit hellen Punkten. Der Generalsekretär trägt einen ockerfarbenen Anzug mit hellblauem Hemd und einer feingemusterter, farblich abgestimmten Krawatte. Editorial Liebe Leserinnen und Leser Remo Kuonen, Präsident des SBV Wenn Weihnachten naht, machen wir uns über Solidarität und Grosszügigkeit bestimmt stärker Gedanken als während der restlichen Zeit des Jahres. Hin und wieder streuen sich jedoch heimtückisch Misstöne und kleine Sandkörner ein, um unsere guten Absichten zu durchkreuzen. Das Gleiche geschieht bei den harten Diskussionen mit einigen unserer Partner, die zwar gewiss stets hehre Vorsätze haben, aber manchmal zum Nachteil der direkt betroffenen Menschen agieren. Angesichts der derzeitigen politischen Rahmenbedingungen, die im besten Fall auf die Beibehaltung der bisher gewährten Subventionen und im schlechtesten Fall auf deren Kürzung hinauslaufen, müht sich jede D:\68623971.doc 2/45 Behindertenorganisation mit Programmen zur Gewährleistung eines ausgeglichenen Haushalts ab. Vor diesem Hintergrund hat der SZB nun beschlossen, höhere Preise für die Hilfsmittel zu verlangen. Die Hilfsmittel sind für blinde und sehbehinderte Menschen nicht nur unverzichtbare Hilfen im Alltag, sondern stellen auch die Instrumente dar, dank derer jede und jeder Einzelne von uns die Hürden bei der gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und beruflichen Eingliederung besser zu überwinden vermag. Die Behinderung ist schon an sich ein Hindernis. Daher sollten die damit einhergehenden Benachteiligungen so weit als möglich beseitigt werden. Die Zeiten sind zwar hart für die Verbände, aber ungleich härter sind sie für Menschen mit Behinderung. Sie sind nämlich oft am dringendsten auf Hilfsmittel angewiesen: Die kleinen Geräte ermöglichen es ihnen, den Alltag im eigenen Heim zu bewältigen und sich besser in die Gemeinschaft einzufügen, indem sie die Fortbewegung oder auch die Freizeitgestaltung wie die Ausübung einer geeigneten Sportart erleichtern. Da die Mehrheit von ihnen, insbesondere die ältere Generation, in bescheidenen Verhältnissen lebt, führt eine Preiserhöhung nicht selten dazu, dass sie auf diese «Lebenshelfer» verzichten und sich in ihre eigene Welt zurückziehen. Die primäre Aufgabe der Verbände, die sich der Unterstützung der Betroffenen verschrieben haben, besteht darin, die behinderungsbedingten Mehrkosten im Rahmen des Möglichen auszugleichen. Dieser Auftrag lässt sich bestimmt nicht über eine Preiserhöhung erfüllen, die vor allem die grundlegendsten Hilfsmittel betrifft. Ich befürworte zweifelsohne ein solides Finanzmanagement der Verbände, bei dem sich Aus- und Einnahmen die Waage halten, doch bewahren wir auch gesunden Menschenverstand und schütten wir das Kind nicht mit dem Bade aus! Foto: Porträtbild von SBV-Präsident Remo Kuonen: Brille, kurze Haare, dunkler Nadelstreifen-Anzug, weisses Hemd, gestreifte Krawatte; mit der Legende: Remo Kuonen. Foto: SBV Aktuelles Verena Kuonen ist Vizepräsidentin Integration Handicap Alfred Rikli, Bereichsleiter Interessenvertretung An seiner ersten Sitzung vom 2. September 2014 wählte der Zentralvorstand von Integration Handicap Verena Kuonen, Mitglied des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands SBV, zur Vizepräsidentin. Der SBV gratuliert Verena Kuonen herzlich zur Wahl, D:\68623971.doc 3/45 wünscht ihr einen guten Start und viel Erfolg in diesem für alle blinden und sehbehinderten Menschen in diesem Land bedeutsamen Amt. Verena Kuonen amtet zusammen mit der Aargauer Ständerätin Pascale Bruderer, welche die Schweizer Behinderten-Dachorganisation präsidiert. Verena Kuonen repräsentiert im 10-köpfigen Zentralvorstand die Stimme einer betroffenen Persönlichkeit aus der Westschweiz. Integration Handicap setzt sich als Dachorganisation der privaten Behindertenhilfe für das Recht behinderter Menschen auf volle Teilnahme am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ein. Die Dachorganisation umfasst einen Rechtsdienst, die Fachstelle «Barrierefreier öffentlicher Verkehr», die Fachstelle Égalité Handicap sowie im Auftrag die Fachstelle der Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe DOK. Nähere Informationen: www.integrationhandicap.ch Foto: Verena Kuonen, elegant gekleidet mit hellem Kostüm, Mantel und schwarzen Stiefeln, ist mit dem Langstock unterwegs auf einem Fussweg entlang einer Bahnlinie. Im Hintergrund sind ein Regionalzug und Gebäudefassaden zu sehen; mit der Legende: SBV-Mitglied Verena Kuonen engagiert sich neu im Zentralvorstand von Integration Handicap. Foto: zVg Sensibilisierungskampagnen gestartet Olivia Altenhoff, Pierre-Yves Graber, Co-Leiter Marketing und Fundraising Um die Herausforderungen im Alltag von blinden und sehbehinderten Menschen sichtbarer zu machen, hat der SBV eine erste Sensibilisierungskampagne gestartet. Noch zu viele Barrieren schränken blinde und sehbehinderte Menschen in ihrem Alltag ein. Um vorhandene Barrieren abzubauen, hat der SBV eine erste Sensibilisierungskampagne gestartet. Die Kampagne richtet sich sowohl an die breite Bevölkerung als auch an betroffene Menschen und ihre Nächsten. Irritieren und interessieren Die Idee der Sensibilisierungskampagne ist, auf die Folgen einer Sehbehinderung hinzuweisen und zu versuchen, sehende Menschen in die Situation einer Person mit Sehbehinderung zu versetzen. Gleichzeitig sollen sich Betroffene in ihrer Alltagsherausforderung wiedererkennen. Dafür wurden Alltagsgegenstände in ihrer Verwechslungssituation mit sehr D:\68623971.doc 4/45 ähnlichen Objekten inszeniert. Die Kampagne spielt mit dieser Verwechslung und will so sehende Menschen irritieren. Inserate und TV-Spots Zum Start der Sensibilisierungskampagne wurden vom 10. bis 30. November Plakate ausgehängt. Auf einem Plakat war eine Kaki abgebildet und dazu die Frage: "Eine Orange". Denn eine Person mit Sehbehinderung kann diese beiden Früchte im Laden verwechseln, ebenso wie eine sehende Person, die das Plakat von weitem sieht. Das gleiche Spiel wird mit einer Schraube (Nagel?) und einem Knäuel Schnur (Wolle?) inszeniert. Jedes Sujet wird ergänzt mit einer Lupe, durch welche der Schriftzug "SBV" sichtbar ist, und dem Text "Eine Sehbehinderung macht den Alltag zur Herausforderung. Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband SBV hilft." Vom 10. November bis zum 21. Dezember wird ferner ein 15-sekündigerFernsehspot ausgestrahlt. Der Spot übernimmt die Logik der Plakate, beschränkt sich jedoch auf das Sujet der Kaki. Zu Beginn rollt ein verschwommener, kugelförmiger oranger Gegenstand ins Bild. Der Text "Eine Orange?" wird eingeblendet, das Bild wird immer klarer und der Fernsehzuschauer realisiert, dass eine Kaki ins Bild gerollt ist. Am Schluss kommen Lupe, SBV-Schriftzug und -Internetadresse ins Bild und eine Stimme spricht den obengenannten Text. Mit diesen Plakaten und Fernsehspots eröffnet der SBV die Sensibilisierungskampagnen für die nächsten vier bis fünf Jahre. Neues aus der Interessenvertretung Elektroautos müssen hörbar sein Jöel Favre, Sachbearbeiter Interessenvertretung Wie bereits in der Januar-Ausgabe von "der Weg" angekündigt, hat das Europäische Parlament anfangs April eine Verordnung über Elektrofahrzeuge verabschiedet. Neu sind elektrisch betriebene Fahrzeuge zwingend mit einem akustischen Fahrzeug-Warnsystem (kurz AVAS) auszustatten. Elektroautos müssen künftig also ein künstliches Geräusch erzeugen, damit blinde und sehbehinderte Personen diese wahrnehmen können. Schutz genügt nicht Der Einbau des akustischen Warnsystems ist jedoch erst für Fahrzeuge verpflichtend, die ab 2021 zugelassen werden. Ferner erlaubt die europäische Verordnung einen Schalter, mit dem der Lenker das System abschalten kann. Darüber hinaus soll das künstliche Geräusch ab einer D:\68623971.doc 5/45 Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern verstummen. Bei höherer Geschwindigkeit entwickelten die Räder einen ausreichend hohen Geräuschpegel, wird die Massnahme begründet. Einsatz für besseren Schutz Diese europäischen Bestimmungen reichen nicht aus, um die Sicherheit und Orientierung von Personen mit einer Sehbehinderung zu gewährleisten. Die Interessenvertretung des SBV setzt sich deshalb dafür ein, dass in der Schweiz eine weitergehende Regelung eingeführt wird, sowohl im schweizerischen Verkehrssicherheitsrat oder auch auf dem politischen Parkett. Ausserdem pflegt sie den Austausch mit internationalen Partnern wie der Europäischen- und der Welt-Blindenunion. Letztere macht sich bei den Vereinten Nationen stark für eine angemessene Regelung. Neue Lehrstellen bei der Stadt Bern Daniela Moser, Sachbearbeiterin Interessenvertretung Anfang August 2014 haben zwei Jugendliche mit Sehbehinderung bei der Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern (BSS) eine kaufmännische Ausbildung begonnen. Das ist ein erster Erfolg eines Pilotprojektes, das die Abteilung Interessenvertretung des SBV zusammen mit der Fachstelle für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung der Stadt Bern lanciert hat. Zum Projektstart im April 2013 trafen sich die Lehrlingsverantwortlichen der BSS mit Vertretern der Blindenschule Zollikofen, der städtischen Fachstelle für die Gleichstellung und der Abteilung Interessenvertretung. Sie besprachen, welche Massnahmen notwendig sind, damit Jugendliche mit Sehbehinderung bei der Stadt Bern eine kaufmännische Ausbildung absolvieren können. Ausbildner vorbereiten Eine Massnahme war, die Personen zu sensibilisieren, die für die Ausbildung der Lernenden zuständig sind. Mitarbeitende der Abteilung Interessenvertretung zeigten ihnen zum einen, welche technischen Möglichkeiten heute vorhanden sind. Dazu demonstrierten sie zum Beispiel Sprachausgabe und Braillezeile. Zum anderen beantworteten sie Fragen rund um den Umgang mit Betroffenen. Unter anderem wollten die Ausbildner wissen, wie sie Aufträge an Lernende vergeben müssen. Besprochen wurde ebenso, welche technischen Anpassungen notwendig sind, damit Menschen mit Sehbehinderung optimal arbeiten können. Unter anderem hat die Stadt Bern zusammen mit der Firma Accesstech verschiedene Computerprogramme angepasst. "Was bei anderen Lernenden punkto Organisation mit einer Selbstverständlichkeit D:\68623971.doc 6/45 abgewickelt wird, musste und muss immer wieder hinterfragt werden", bilanzieren Renate Schönauer und Christian Lüthi, Lehrlingsverantwortliche der BSS. Lehrkräfte informieren Die beiden Lernenden besuchen das Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung. Die Interessenvertretung sensibilisierte Lehrkräfte und beantwortete Fragen bezüglich der Unterrichtsgestaltung. Die Hürden in der Schule sind vor allem Dokumente, die nicht barrierefrei sind, und fehlendes Wissen über technische Hilfsmittel. Aus Sicht des SBV ist der Start der Ausbildung bei beiden Lernenden gut gelungen. Das bestätigt die sehbehinderte Karin Kleb: "Auf das Sehen bezogen hatte ich bisher keine grösseren Schwierigkeiten, aber am Abend merke ich dann doch, dass die Augen meistens müder sind als zu meiner Schulzeit." Foto: Lisa Oehrli sitzt an ihrem Schreibtisch und öffnet ein Couvert mit einer kleinen Schneidemaschine. Die junge Frau hat lange, gelockte, dunkelblonde Haare, trägt einen schwarzen Pullover und ein Foulard um den Hals; mit der Bildlegende: Der SBV schafft nicht nur selber Lehrstellen, er regt auch andere dazu an. Im Bild Lisa Oehrli, seit diesem Sommer Lernende Kauffrau im Generalsekretariat. Foto: Edith Nüssli Sich für bessere Zugänglichkeit engagieren Charly Meyer, Leiter SBV-Beratungsstelle Freiburg Obwohl Menschen mit Behinderung seit zehn Jahren gesetzlich gleichgestellt sind, sind viele öffentliche Gebäude und Anlagen noch nicht hindernisfrei zugänglich. Für eine bessere Zugänglichkeit setzen sich Betroffene in Zusammenarbeit mit Fachpersonen ein. "der Weg" zeigt an einem Beispiel, wie es vor Ort ablaufen kann. Viel zu viele öffentliche Gebäude und Anlagen sind nur erschwert zugänglich. Vielen sehbehinderten und blinden Menschen ergeht es täglich so wie Maria Muster. Sie ist auf dem Weg zur Bank. Beim Eingang steht sie vor einer spiegelnden Glasfront. Irgendwo an dieser blendenden und verwirrenden Fläche sollte eine Türe sein. Tasten ist angesagt, erfolglose Versuche, ein bewegliches Element zu finden. Ein Kunde, der die Bank verlässt, bringt die nötige Hilfe. Nun muss sie noch gegen die unangenehmen Scheinwerfer an der Decke ankämpfen und irgendwo einen Schalter finden. Taktil-visuelle Leitlinien würden helfen, sind aber leider nicht vorhanden. D:\68623971.doc 7/45 Gemeinsam Handeln Wieder zuhause nimmt Maria Kontakt auf mit dem Mobilitätslehrer der lokalen SBV-Beratungsstelle. Dieser arbeitet zusammen mit den Sektionen und ist mit anderen Fachpersonen auf Fragen der Zugänglichkeit spezialisiert, versteht diese Situationen aus unzähligen Trainingseinheiten auf dem Terrain und kennt die geltenden Gesetze und Normen. In einer ersten Phase tritt er mit der betreffenden Bank in Verbindung und weist sie auf das Problem hin. Wird seine Intervention ernst genommen, arbeitet er Vorschläge aus, die sowohl die gesetzlichen Vorgaben respektieren als auch den Bedürfnissen einer Mehrheit der betroffenen Menschen gerecht werden. Im beschriebenen Fall wird ein weisses horizontales Band angebracht, auf dem schwarze Vierecke integriert sind. Dank dem starken Kontrast hebt sich die Türe vom dahinterliegenden Raum ab. Markierungen aus Milchglas sind nicht normkonform, weil sie zu wenig Kontrast schaffen. Da Sehbehinderungen extrem viele Facetten und individuelle Auswirkungen haben, kann die Arbeit des Mobilitätslehrers unter anderem ein wichtiger Garant dafür sein, dass nicht individuelle Bedürfnisse die vorgeschlagenen Massnahmen prägen. Betroffene und Profis als Tandem In dieser konkreten Situation gilt es nun, den lokalen Verhältnissen angepasste Lösungen zu finden, die nicht selten von Kompromissen geprägt sind. Das Auge des Mobilitätslehrers kann hier äusserst hilfreich sein. Er kann Baupläne, Zeichnungen, Farb- und Kontrastmodelle sowie andere Dokumente begutachten und erstellen, die leider für sehbehinderte und blinde Menschen selten oder gar nicht zugänglich sind. Dieser Teil der Arbeit muss von einem sehenden Profi geleistet werden. Können Unterlagen vergrössert und zugänglich gemacht werden, ist die Mithilfe von betroffenen Personen ein grosses Plus. Wichtig in dieser Zusammenarbeit ist, dass die verschiedenen Rollen klar verteilt sind. Mit ihren konkreten Erfahrungen, mit ihren Bedürfnissen und Kompetenzen erkennen sehbehinderte und blinde Menschen Hindernisse und engagieren sich zusammen mit einer Fachperson beispielsweise durch Treffen mit den entsprechenden Instanzen und Testen der Massnahmen. Das Beispiel zeigt, dass ein gutes Zusammenspiel zwischen Betroffenen und Fachpersonen – im Idealfall ein Orientierungs- und Mobilitätslehrer – zu zweckmässigen Lösungen führt. Eine Schweiz weite Koordination innerhalb des SBV sorgt ferner dafür, dass die vorhandenen Ressourcen optimal eingesetzt werden. Denn: Gemeinsam sehen wir mehr. D:\68623971.doc 8/45 Diese Stellen stehen unterstützend zur Seite: - erfahrene Sektionsmitglieder und lokale Orientierungs- und Mobilitätslehrer - Abteilung Interessenvertretung des SBV - Regionale Beratungsstellen und Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Diese Gesetze und Normen gelten: - Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen (Behindertengleichstellungsgesetz, BehiG) - Kantonale Behindertengesetze - Norm SIA500 für öffentliche Bauten - VSS-Norm SN 640 075 "Hindernisfreier Verkehrsraum" Diesen Beitrag, die Adressen der genannten Stellen und weitere Informationen finden Sie auf der SBV-Internet-Plattform "Regionale Interessenvertretung": http://interessenvertretung.www.sbv-fsa.ch Foto: Eine Glasfront, unterteilt mit Metallrahmen, gibt den Blick frei nach draussen. Die Glastüre unterscheidet sich von der Fassade durch ein kontrastreiches Band, das auf Augenhöhe angebracht ist. Der Kontrast wird durch schwarze und weisse Rechtecke erzeugt, die sich abwechseln; mit der Bildlegende: Mit einer normkonformen Markierung werden Glastüren für sehbehinderte Menschen besser wahrnehmbar. Foto: Fritz Buser Vorwärts zu den Wurzeln Alfred Rikli, Bereichsleiter Interessenvertretung Back to the roots – dieses geflügelte Wort in englischer Sprache heisst auf Deutsch etwa so viel wie zurück zu den Wurzeln, zu den Anfängen und Ursprüngen. Mit Blick auf den Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband lässt sich die aktuelle Bewegung im Verband trefflich umschreiben mit "Vorwärts zu den Wurzeln". In den Statuten vom 10. November 2012 versteht sich der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband SBV als nationale Organisation, in D:\68623971.doc 9/45 der sich blinde und sehbehinderte Menschen zur Selbsthilfe, Selbstbestimmung und Interessenvertretung zusammenschliessen. Wenn die Verbandsstatuten in Artikel 13 sinngemäss die aktive Mitarbeit der Sektionen "zur Erbringung bestimmter Leistungen in ihrem Einzugsgebiet" nennen und dem einen Leistungsvertrag mit dem SBV zugrunde legen, so heisst diese Bewegung "Vorwärts zu den Wurzeln". Ureigene Selbsthilfe Mit den Wurzeln im Sinne des SBV ist also die ureigene Selbsthilfe gemeint, wahrgenommen durch den Verband und in Zukunft vermehrt und verstärkt auch durch die Sektionen. Denn: Weder die Sozialversicherungen noch das Behindertengleichstellungsgesetz haben der Selbsthilfe ein Ende gesetzt, ganz im Gegenteil. Wie es um die Invalidenversicherung steht, ist hinlänglich bekannt. Die vielbeschworene Integration in den ersten Arbeitsmarkt bleibt Wunschvorstellung. Betroffene sind gefragt, wenn es um die Umsetzung der gesetzlich verankerten Gleichstellung geht. Blinde und sehbehinderte Mitmenschen müssen diesen Prozess auf allen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen prägen. Klar definierter Rahmen für die Sektionen Den Sektionen steht für die Ausgestaltung eines Leistungsvertrags mit dem SBV ein Reglement zur Verfügung mit definierten Rahmenbedingungen für ihre Zusammenarbeit mit dem Verband. Nebst dem formalen Rahmen interessiert vor allem die inhaltliche Stossrichtung der Bewegung vorwärts zu den Wurzeln: Die Sektionen engagieren sich mit Leistungen, welche der SBV selbst anbietet oder landesweit anbieten möchte. Es sind dies unter anderem die Einflussnahme auf Gesetzgebung und Gesetzesvollzug, ferner die Förderung von Netzwerken blinder und sehbehinderter Menschen, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit ebenso wie die Beratung von Behörden, Arbeitgebern, Schulen sowie anderer Institutionen und Einzelpersonen in Fragen der Integration blinder und sehbehinderter Menschen und der Beseitigung von Barrieren jeglicher Art. Pilotprojekt läuft Als erste Sektion arbeitet Zürich-Schaffhausen seit Januar 2014 mit einer sogenannten Pilot-Vereinbarung mit dem SBV zusammen. Sie wurde vom Verbandsvorstand im August des Vorjahrs genehmigt. Das Sekretariat der Sektion Zürich-Schaffhausen ist erste Anlaufstelle und Kompetenzzentrum für Fragen betreffend Interessenvertretung, Kommunikationsaktivitäten und Selbsthilfe in der Region. Der SBV ergänzt mit Beratung und Rehabilitation, Bildung und Freizeit, Information und Interessenvertretung (auf nationaler Ebene), aber auch mit seiner logistischen Unterstützung (SBV-Bereich Ressourcen) die Aktivitäten der Sektion Zürich-Schaffhausen. D:\68623971.doc 10/45 Neuer Leiter Sektionen- und Mitgliederdienst Mit dem Ziel, die Sektionen in ihrem Aufbruch "Vorwärts zu den Wurzeln" tatkräftig zu unterstützen, ist seit 1. Juli 2014 Rolf Summermatter in der Funktion als Leiter Sektionen- und Mitgliederdienst tätig. Sein Aufgabengebiet umfasst die Koordination und Zusammenarbeit mit den Sektionen, deren Betreuung und Unterstützung, selbstverständlich sofern dies erwünscht ist von den Sektionen und zwar auf partnerschaftlicher Ebene. Zum Team Sektionen- und Mitgliederdienst gehören Janique Cottier, Rina De Falcis, Lisbeth Käser und Claudia Racine. Das Team unter Leitung von Rolf Summermatter offeriert den Sektionen und Mitgliedern Dienstleistungen: Von REKA-Checks über Auskünfte zu Mitgliedschaften bis zur Ausführung von Sektionsversänden und weiter zur Unterstützung in der Weiterentwicklung der Sektionen, auch mit Blick auf die neu geltenden Statuten und der damit verbundenen Möglichkeit der Sektionen, einen Leistungsvertrag mit dem SBV abzuschliessen. Foto: In einem Büro am Stehpult: Lisbeth Käser und Rolf Summermatter. Lisbeth Käser trägt ein helles T-Shirt und darüber eine gemusterte Bluse, vorne offen. Rolf Summermatter ein dunkles Hemd. Die Innenseite des Kragenstegs hebt sich hell ab; mit der Bildlegende: Sie arbeiten im Dienst der Sektionen und Mitglieder der Deutschschweiz: Lisbeth Käser und Rolf Summermatter. Foto: Edith Nüssli Christina Fasser tritt in den Ruhestand Interview: Jean-Marc Meyrat, Redaktor "Clin d'oeil" Nach 23 Jahren als Geschäftsleiterin von Retina Suisse geht Christina Fasser Ende 2014 in Pension. Der Forschungsförderung bleibt sie treu: Sie präsidiert neu Retina International. "der Weg": Wie ist Retina Suisse entstanden? Christina Fasser: Retina Suisse wurde auf die Initiative von Personen mit Retinitis pigmentosa, unter anderem meinem Bruder Bernhard sowie Professor Niemejer, ins Leben gerufen. Letzterer kannte zwei wohlhabende Persönlichkeiten aus den USA, Ben Berman und Gordon Gund, die unter dieser Erkrankung litten und die Schaffung des ersten Labors zur Erforschung von Retinitis pigmentosa – dem Berman-Gund Laboratory an der Universität Harvard – ermöglichten. Der erste internationale Kongress zu dieser Erkrankung fand 1976 in Baltimore statt. Zwei Jahre später trafen sich acht Vereinigungen in D:\68623971.doc 11/45 Grossbritannien. Schliesslich wurde 1979 die Retinitis Pigmentosa Vereinigung Schweiz, die heutige Retina Suisse, gegründet. Welche Ziele verfolgt Retina Suisse? Die Ziele der Organisation waren von Anfang an klar definiert: In erster Linie ging es um die Information über die Retinitis pigmentosa, über die Symptome der Erkrankung und über ihre Folgen. Hier muss ich anfügen, dass damals die "Halbblinden" wie wir, die zwar lesen können, aber in ihrer Mobilität enorm eingeschränkt sind, ihren Platz unter den Sehbehinderten nicht fanden, zu denen hauptsächlich blinde Menschen zählten. Ein weiteres Ziel bestand in der Förderung der Forschung, um die Behandlung dieser genetisch bedingten Erkrankung voranzutreiben. Welchen Stellenwert hat die Selbsthilfe bei Retina Suisse? Von Anfang an bildeten die Mitglieder regionale Gruppen für den Erfahrungsaustausch. Die wichtigste Plattform für den gegenseitigen Austausch stellt jedoch zweifellos die jährliche zweitägige Generalversammlung dar, bei der neben dem statutarischen Teil und den wissenschaftlichen Vorträgen bewusst Zeit dafür eingeplant wird. Wie funktioniert Retina Suisse? Bis 1992 wurde jede Tätigkeit auf ehrenamtlicher Basis ausgeführt. Ich kann mich erinnern, wie wir die Texte unseres Journals tippten und übersetzten und das Journal einpackten. Indem Retina Suisse eine Brücke zwischen den Menschen mit einer Sehbehinderung, von denen einige noch selbst Auto fahren können, und den Mitgliedern des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes schlug, näherten wir uns dem SBV an. Mein Engagement in zahlreichen Projekten des SBV, wie zum Beispiel dem 'Büro von morgen' der Arbeitsgruppe Elektronik und Sehbehinderung, trug zweifellos zur erfolgreichen Annäherung bei. Wir funktionierten nach dem Modell einer Beratungsstelle und konnten somit Personal einstellen. Über welche finanziellen Mittel verfügt Retina Suisse? Etwa 45 Prozent der Kosten werden vom SBV getragen, die übrigen 55 Prozent werden durch Mitgliederbeiträge, Spenden und Sponsoring – vorwiegend von der Pharmaindustrie – gedeckt. Heute zählt Retina Suisse 1500 Mitglieder, von denen etwa 15 Prozent Mitglied auch des SBV sind. Man hat oft das Gefühl, die Resultate würden auf sich warten lassen. Wo steht die Forschung? Es geht voran! Man darf aber nicht vergessen, dass von zehn klinischen Studien neun nichts ergeben. Gegenwärtig sind siebzehn klinische Studien zur Behandlung von Retinitis pigmentosa am Laufen. Der Chip für künstliches Sehen ist auf dem Markt erhältlich. Allerdings stecken dessen D:\68623971.doc 12/45 Möglichkeiten zugegebenermassen noch in den Kinderschuhen. Eine Lichtquelle können wir sehen, aber eine Mauer erkennen wir nur dank ihres Schattens. Erstmals konnte die Gentherapie am Nervengewebe angewandt werden. Und es funktioniert: Die Technik ist sicher und die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Auch wenn die Injektionen des fehlenden Gens die Makuladegeneration nicht aufhalten können, so verbessern sie doch das Sehvermögen bei jungen Patienten beträchtlich. Das Sehvermögen eines behandelten Kindes konnte von 10% auf 60% erhöht werden. Auch die Ergebnisse bei Männern mit Chorioideremie sind ermutigend. Chorioideremie ist eine Form der Retinitis pigmentosa, die über das XChromosom vererbt wird und vorwiegend bei Männern vorkommt. Zudem werden derzeit weitere klinische Tests durchgeführt zur Behandlung der Chorioideremie, des Morbus Stargardt, einer Degeneration der zentralen Netzhaut, und dem Usher-Syndrom vom Typ 1B. Auch vielversprechende klinische Studien mit Stammzellen für die Therapie der trockenen und der feuchten Form der Altersbedingten Makuladegeneration finden statt. Doch alles braucht seine Zeit. Welche Pläne hast du für den Ruhestand? Neben meinem internationalen Engagement möchte ich mehr Ferien machen und mir mehr Zeit für meine Lieblingssportarten gönnen: dem Tandem fahren, dem Langlauf und dem Wandern. Und vor allem möchte ich viel Zeit haben, um Leute zu treffen, ins Theater zu gehen und Konzerte zu besuchen. Foto: Auf einem Platz stehen Christina Fasser und Stephan Hüsler. Im Hintergrund ist knapp eine Gebäudefassade erkennbar. Christina Fasser trägt eine dunkle Hose, eine helle Bluse und einen hellmelierten Blazer. Stephan Hüsler trägt Anzug, weisses Hemd und eine breit-gestreifte Krawatte; mit der Bildlegende: Stephan Hüsler übernimmt von Christina Fasser die Geschäftsleitung von Retina Suisse. Foto: zVg Retina Suisse erhält eine neue Geschäftsleitung Jean-Marc Meyrat, Redaktor "Clin d'œil" Stephan Hüsler tritt am 1. Januar 2015 die Nachfolge von Christina Fasser als Geschäftsleiter von Retina Suisse an. Nach einer KV-Lehre und dem Abschluss eines eidgenössischen Diploms als Bankfachmann hatte Stephan Hüsler eine Kaderstelle bei der grössten Bank der Schweiz in Kriens, in der Nähe von Luzern, wo er wohnt. 2001 D:\68623971.doc 13/45 wurde dann die Diagnose gestellt: Er leidet an Retinitis pigmentosa. Stephan Hüsler, der sich seiner Lage voll bewusst war, hat die notwendigen Massnahmen umgehend getroffen. So lernte er ab 2003 Punktschrift. Als er 2006 gezwungen war, seine Stelle aufzugeben, wandte er sich an die Invalidenversicherung. Die wollte ihn in die Korbflechterei schicken. Er hat nichts gegen Korbflechter, deren Arbeit er bewundert. Doch er hatte andere Ambitionen. Schliesslich unterstützte ihn die IV während seines dreijährigen Studiums an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Olten, wo er erfolgreich eine Ausbildung zum Sozialarbeiter abschloss. Ein engagierter Mann Vor der Übernahme der Geschäftsleitung war er bereits Präsident von Retina Suisse. Seit 2012 präsidiert er auch Agile.ch. Seine ersten Ziele als Geschäftsleiter von Retina Suisse sind: Mit Personengruppen des Bereichs Sehbehinderung diskutieren, jemanden einstellen, der sich um die Präsenz von Retina Suisse in der Westschweiz kümmert, und eine grosse Konferenz im April 2015 organisieren. Auch wenn der 53-Jährige dynamisch ist und eine positive Einstellung hat, so gibt er doch zu, dass er seine Krankheit nicht akzeptieren kann. Trotzdem hat er sich entschlossen, sich die Fertigkeiten anzueignen, um möglichst gut damit leben zu können. Aber bevor er in sein Büro in Zürich einzieht, muss er noch eine schwierige Prüfung bestehen, denn Dallas, sein treuer Blindenführhund, geht in den Ruhestand und wird durch Neo ersetzt. 5. Retina Suisse-Konferenz Alles Wissenswerte zu degenerativen Netzhauterkrankungen wie Retinitis pigmentosa , Usher-Syndrom und altersbedingte Makuladegeneration verspricht die 3. Retina Suisse-Konferenz am 18./19. April 2015 in Freiburg. Das Programm umfasst Informationen zu Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten, Forschungsergebnissen und Resultaten aus Therapieversuchen sowie eine Ausstellung von Hilfsmitteln für den Alltag. Details unter www.retina.ch 100 Jahre Solsana Saanen: vom Sanatorium zum Ferienhotel Daniel Leuenberger, Direktor Hotel Solsana Vor 100 Jahren wurde die Solsana als Sanatorium eröffnet. 1973 hat der SBV das markante Haus gekauft und in mehreren Etappen zum Ferienhotel ausgebaut. D:\68623971.doc 14/45 Mit der Erschliessung des Saanenlands durch die Montreux Oberland Bahn MOB wurden auch die ersten grossen Hotels gebaut, zum Beispiel das Palace in Gstaad. Der Architekt des Palace plante für die beiden Ärzte Hans Reber und Fritz Ris in einem ähnlichen Stil das Sanatorium Solsana an bester Südlage hoch über Saanen. Es wurde im Winter 1914/15 eröffnet. Nach einem schweren Beginn während des ersten Weltkriegs kamen die erfolgreichen Jahre der Solsana. Diese wurden durch den Börsencrash von 1929 beendet. Ausserdem erkrankte Fritz Ris und zog zurück nach Bern. Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs schloss Hans Reber schlussendlich das Sanatorium. Nach dem Krieg und dem Tod von Hans Reber erwarb die Klinik Heiligenschwendi das Haus und führte es bis 1970 als Klinik für Kinder, die unter Tuberkulose oder Asthma litten. Schritt für Schritt zum 3-Sterne Hotel 1973 kaufte der SBV das Haus und erweiterte es kontinuierlich zu einem Hotel. 1981 wurde das Westgebäude mit elf zusätzlichen Zimmern sowie Kursräumen und einer Blindenschrift-Bibliothek eingeweiht. 13 Jahre später wurde der neue Ostflügel gebaut und das ganze Hotel saniert. Diese Bauetappe umfasste 12 grosse Hotelzimmer, ein Hallenbad mit Sauna und einen Gymnastiksaal, sowie neue Kursräume. Zuletzt wurden die Zimmer im Haupt- und Ostgebäude 2011/12 renoviert. Damit bietet das 3-SterneSuperior-Hotel unzählige Möglichkeiten für jeden Geschmack, sei es für Ferien, ein verlängertes Wochenende oder Kurse und Seminare. Neben Mitgliedern des SBV finden auch zahlreiche in- und ausländische Gäste den Weg in die Solsana. Gerade die Mischung von Betroffenen und anderen Gästen ergibt ein einzigartiges Ambiente und unvergessliche Momente. Foto: Eine schwarz-weiss-Postkarte aus den Fünfzigerjahren zeigt das Hauptgebäude des heutigen Hotels Solsana: Im ersten Stock ein durchgehender, geschwungener Balkon, abgestützt auf runden Säulen, im zweiten und dritten Stock je sieben Balkone, die obere Reihe mit Rundbogen. Rechts und links je ein Türmchen mit rundem Spitzdach. Auf der rechten Seite des Hotels befand sich damals ein kleineres Gebäude mit Lingerie sowie Angestelltenzimmern; mit der Bildlegende: Postkarte aus den Fünfzigerjahren. Bild: zVg Die Stimme aus dem Hörer Shivanthan Mylvaganam, Lernender SBV-Generalsekretariat D:\68623971.doc 15/45 Die VoiceNet-Redaktorinnen und -Redaktoren haben sich in Zürich an einem Treffen ausgetauscht. Die Radiomoderatorin Yvonn Scherrer referierte zum richtigen Umgang mit Körper und Stimme. Technische Tipps und ein Erfahrungsaustausch rundeten die Veranstaltung ab. Rund 30 Redaktoren und Redaktorinnen haben sich im September in Zürich zum zweiten VoiceNet-Treffen versammelt. Thema der Veranstaltung war unter anderem das Aufsprechen auf VoiceNet. Die Tagung wurde von Norbert Müller, VoiceNet-Redaktionsleiter Deutschschweiz, moderiert. Aufmerksamkeit der unsichtbaren Hörerschaft gewinnen "Sie reden nicht zu einem Publikum, sondern ins Ohr einer Einzelperson." Das sind die Worte der bekannten Radiomoderatorin Yvonn Scherrer, die Tipps für das Aufsprechen von Nachrichten gab. Um die Aufmerksamkeit der Hörerschaft zu gewinnen, sei einerseits eine gute Körperhaltung wichtig. Diese beeinflusse den Raum, die eine Stimme einzunehmen vermag. Andererseits könne man durch Lockern des Kiefers, Gähnen und Summen die Stimme trainieren. "Summen sie mit offenem Mund und schauen sie, wohin der Ton geht", forderte sie das Publikum auf. Und schliesslich sei es auch wichtig, wo man den Text aufnehme. Durch Erfahrungsaustausch VoiceNet verbessern Noch hat VoiceNet ein paar Kinderkrankheiten: So kann die Sprachausgabe nicht alle Wörter korrekt aussprechen. Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg", zeigte anhand von Beispielen, wie man den Text gestalten kann, damit die Sprachausgabe das Manuskript richtig aussprechen kann. Auch die freiwilligen Redaktoren und Redaktorinnen konnten sich in einer Diskussionsrunde einbringen und erzählten unter anderem, wie sie Tondokumente aufnehmen und hochladen. Am anschliessenden Apéro wurde noch lange über VoiceNet und die spannenden Referate diskutiert. Foto: Die Radiomoderatorin Yvonn Scherrer steht vor einem Rednerpult mit Mikrofon, die Hände auf dem Pult, wo ihr Braille-Gerät mit den Vortragsnotizen liegt; mit der Bildlegende: Die Radiomoderatorin Yvonn Scherrer referierte beim VoiceNet-Treffen. Foto: Shivanthan Mylvaganam Leserwettbewerb In dieser Ausgabe des Wettbewerbs gibt es 20 Preise zu gewinnen, gestiftet vom Hotel Solsana. Die Antwort auf die Wettbewerbsfrage findet D:\68623971.doc 16/45 sich in einem der Beiträge in diesem Heft. Die Gewinner werden in der März-Ausgabe vorgestellt. Deshalb: Mitmachen, es lohnt sich. Beantworten Sie folgende Frage: Wie heissen die beiden Ärzte, welche die Solsana bauen liessen? Gewinnen Sie: 1.Preis: eine Ferienwoche (7 Nächte) im Hotel Solsana für 2 Personen inkl. Halbpension 2.Preis: ein verlängertes Wochenende (3 Nächte) im Hotel Solsana für 2 Personen inkl. Frühstück 3.Preis: ein Wochenende (1 Nacht) für 2 Personen inkl. Frühstück 4.-10. Preis: je zwei Flaschen Jubiläumswein (weiss und rot) 11.-20. Preis: je eine Flasche Jubiläumswein (rot) Senden Sie die Antwort über VoiceNet, über die SBV-Website, per E-Mail oder per Post an die Redaktion. - über VoiceNet 031 390 88 88: Wählen Sie im Rubrikenverzeichnis 2 1 7 1. Sie hören die Informationen zum Wettbewerb. Drücken Sie die Taste 9 und folgen Sie den Anweisungen des Systems, um eine private Nachricht mit der Wettbewerbsantwort zu hinterlassen. - online: auf www.sbv-fsa.ch/leserwettbewerb finden Sie einen Link zum Wettbewerbsformular - per E-Mail: [email protected] - per Post: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV, Wettbewerb, Postfach 8222, 3001 Bern Machen Sie in jedem Fall folgende Angaben zu Ihrer Person: - Vorname, Name Strasse Wohnort Telefonnummer E-Mail-Adresse (wenn vorhanden). Teilnahmeschluss: 18. Januar (Poststempel, Datum E-Mail oder VoiceNet) D:\68623971.doc 17/45 Teilnahmebedingungen Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder des SBV. Jede Person darf am Wettbewerb nur einmal teilnehmen. Die Gewinner werden per E-Mail, per Post oder telefonisch benachrichtigt. Eine Barauszahlung der Preise ist nicht möglich. Die Gewinner erklären sich ausdrücklich einverstanden mit der Bekanntgabe ihrer persönlichen Daten (Vorname, Nachname, Wohnort) auf der Webseite des SBV und in der nächsten Ausgabe von "der Weg"/"Clin d'œil". Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Canne blanche für "Regards Neufs" Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Dank "Regards Neufs" können blinde und sehbehinderte Menschen im Kino aktuelle Filme mit Audiodeskription geniessen. Für diese innovative Leistung mit Integrationscharakter wurde der Verein BaseCourt mit der "Canne blanche 2014" ausgezeichnet. Die Auszeichnung "Canne blanche" ging dieses Jahr an den Verein BaseCourt für sein Projekt "Regards Neufs". "Regards Neufs" organisiert für einige Spielfilme eine Hörfilmfassung ab dem Mittwoch, der auf den jeweiligen Kinostart folgt. In sämtlichen Kinovorstellungen kann die Audiodeskription über einen Kopfhörer gehört werden, der kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Ferner bezahlen Begleitpersonen keinen Eintritt. "Was im Mittelpunkt des kulturellen Lebens steht, ist dank 'Regards Neufs' für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich", lobte SRGGeneraldirektor Roger de Weck das Projekt an der Preisverleihung im Kursaal Bern. Die Preisstatue "Canne blanche", gestaltet von der blinden Künstlerin Priska Meier, und das Preisgeld nahm Base-Court-Direktor Bruno Quiblier entgegen. Dieser betonte: "Das Herz von 'Regards Neufs' ist, dass blinde und sehbehinderte Menschen gleichzeitig mit ihren Freunden Filme geniessen können". Damit das immer wieder gelingt, arbeitet der Verein mit dem Filmverleih Pathé zusammen. Finanziell unterstützt wird das Projekt unter anderem vom SBV. Über 1200 Eintritte in drei Jahren Seit Projektstart vor drei Jahren hat sich "Regards Neufs" in Lausanne und Genf zum Kinotreffpunkt für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt. Über 1200 Zuschauerinnen und Zuschauer haben Vorstellungen besucht und der Verein plant, sein Angebot auch auf die Deutschschweiz auszuweiten. Dies überzeugte die Jury, dass sie "Regards Neufs" mit der "Canne blanche", dem nationalen Preis im Sehbehindertenwesen auszeichnete. D:\68623971.doc 18/45 Weitere Informationen auf www.regards-neufs.ch Foto: Roger de Weck, dunkler Anzug, kurze graue Haare, überreicht die bronzene Preisstatue an Bruno Quiblier, Bluejeans und dunkles Sakko, braune, gelockte Haare, kurz gestutzter Bart; mit der Bildlegende: SRG-Generaldirektor Roger de Weck überreicht Bruno Quiblier von "Regards Neufs" die Preisstatue. Foto: SZB Mach's gut, Chefredaktor! Pierre-Yves Graber, Co-Leiter Marketing & Fundraising Jean-Marc Meyrat hat sich seiner Arbeit im Interesse der Blinden und Sehbehinderten neun Jahre lang mit Leib (oft) und Seele (immer) verschrieben. Er hat sich vom SBV verabschiedet um zu neuen Ufern aufzubrechen. Mit ihm verliert unser Verband nicht nur den Chefredaktor von "Clin d'œil", sondern auch eine engagierte, geradlinige und feinfühlige Persönlichkeit. Seine Anfänge beim SBV machte Jean-Marc Meyrat als Co-Leiter der Antenne romande. Das Tandem Jean-Marc und Pierre-Yves als Blinder und Sehender funktionierte bestens. Alles war indessen nicht selbstverständlich, insbesondere wenn wir über Sensibilisierungskampagnen im Dunkeln diskutierten! Doch nach einem bisweilen eher unschicklichen und lauten Wortwechsel einigten wir uns stets auf einen Weg, der den Ideen und Ansichten des anderen Rechnung trug. Denn eines steht fest: Jean-Marc spricht nicht nur aus der Perspektive eines Blinden. Zwar hat er nicht den Anspruch, sich in eine sehende oder sehbehinderte Person hineinzuversetzen, aber er ist sich bewusst, dass es unterschiedliche Anliegen gibt und jedes Mal ein gemeinsamer Nenner zu finden ist. Nach zwei Jahren übernahm Jean-Marc Meyrat die alleinige Leitung der Antenne romande, und dies bis zur Einführung der neuen Verbandsstruktur. Die Turbulenzen des SBV bescherten nicht nur rosige Zeiten, doch Jean-Marc besass stets den Willen und die Gabe, die Debatten wieder auf das zu fokussieren, wofür er sich einsetzte: das Wohl der sehbehinderten Menschen. "Pathetisch" und "ach Gott" wird sein Kommentar lauten, wenn er diese Zeilen liest – so abgedroschen werden sie in seinen Ohren klingen. Daher erspare ich ihm hier den Exkurs über seine Qualitäten als Mensch und Kommunikator, auch wenn sein Wortschatz – zu meinem Vergnügen – manchmal sogar Kapitän Haddock als Waisenknabe erscheinen liess. D:\68623971.doc 19/45 Das Wichtigste zu guter Letzt: Sie, liebe SBV-Mitglieder, sind all die Jahre in den Genuss der sachlichen, präzisen und geschliffenen Feder des Chefredaktors von "Clin d'œil" gekommen. Dafür gebührt ihm an dieser Stelle unser Dank! Foto: Ein grosser Mann, fotografiert von der linken Seite, grau melierte, gerade Haare, graue Hose, schwarzer Pullover, am Hals ist der Kragen eines hellen Hemdes sichtbar. Die linke Hand im Hosensack, in der rechten Hand der Weisse Stock; mit der Bildlegende: Jean-Marc Meyrat. Foto: Christian Bühler Menschen Mit Volldampf unterwegs Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Marcel Rösch ist seit frühester Kindheit fast blind. Nach der Blindenschule bewarb er sich um eine KV-Lehrstelle bei Swisscom, blieb beim Unternehmen und leitet seit gut drei Monaten das Filmteam. In seiner Freizeit ist er gerne unterwegs, mit Kollegen am See, beim Hockeymatch und auf Reisen. Ein Grossraumbüro von Swisscom in Köniz, je drei Schreibtische blockförmig angeordnet, am mittleren Tisch auf der linken Seite sitzt Marcel Rösch. Die anderen Arbeitsplätze teilen sich zehn zukünftige Mediamatikerinnen und Mediamatiker, die das Swisscom-Filmteam bilden. Dieses produziert für die Firmenkommunikation Filme und Animationen. Der 35-Jährige ist verantwortlich für die strategische Entwicklung des Themas und die Führung der Jugendlichen. Die fachliche Ausbildung übernehmen andere, da er seit frühester Kindheit nur noch auf einem Auge 0,5 bis 1,2 Prozent sieht. Eine von drei Lehrstellen Zu Swisscom kam er gleich nach Abschluss der Schule. Er bewarb sich für eine KV-Lehrstelle und erhielt eine der drei angebotenen Lehrstellen. 1998 bestand er die Abschlussprüfung und die Firma bot ihm an, als Privatkundenbetreuer im Unternehmen zu bleiben. Als fünf Jahre später eine neue Software mit grafischer Oberfläche eingeführt wurde, konnte er diese Aufgaben nicht mehr zufriedenstellend erledigen. Er suchte einen Weg, um im Unternehmen zu bleiben, und fand ihn: Während dreier Jahre bereinigte er Kundendaten. In dieser Zeit suchte er sich im Privatleben eine neue Herausforderung. Er spielte als Gitarrist bei der Black-Metal-Band D:\68623971.doc 20/45 "Nekropolis" und organisierte zusammen mit einem Band-Mitglied Plattenaufnahmen, Festivals, zwei Europatourneen sowie mehrere Austauschwochenenden mit ausländischen Bands. Vom Telefonist zum Eventmanager 2006 erhielt er die Gelegenheit, in ein Projekt einzusteigen, das sich im Bereich "Sport und Kultur" für die Mitarbeitenden einsetzt. Angestellt wurde er um Telefone entgegenzunehmen und E-Mails zu beantworten. Nach einem halben Jahr war er stellvertretender Projektleiter, vernetzte Mitarbeitende und lernte, wie man kostengünstig das Umfeld für gemeinsame Aktivitäten organisiert. Nach vier Jahren wechselte er ins Eventteam von Swisscom. Zusammen mit einer Kollegin konzipierte und realisierte er die Swisscom-Fanstube am Lauberhornrennen. Auch organisierte er einen Anlass für 1400 Grosskundenbetreuer im Kursaal Bern und die knapp 20 Auftritte des Konzernchefs vor Mitarbeitenden an verschiedenen Standorten, verteilt auf drei Monate. Vom Konzept über die Organisation von Räumen und Technik bis zur Verpflegung war er mit seinem Team für alles verantwortlich. Vor Ort hat er Techniker, Materiallieferanten und Caterer immer als erstes informiert, dass er nichts sieht, und die Rolle seiner Assistenz erklärt. Dass er visuelle Unterstützung braucht, um diesen Job zu erledigen, hat er beim Wechsel ins Eventteam klar formuliert. Die Firma entschied, dass Marcel Rösch unter den Lernenden eine Assistenz rekrutieren kann. Er stellt fest: "Um erfolgreich im Duo zu arbeiten, braucht es hohe Sozialkompetenz, Zuverlässigkeit und Selbständigkeit." Seine Assistentinnen und Assistenten hätten ihm ermöglicht, diesen Job zu machen. "Im Gegenzug habe ich alles, was ich weiss, mit ihnen geteilt, ihnen mein Netzwerk zur Verfügung gestellt und sie in jeder Form unterstützt." Wenn man unterstützt werde, müsse man auch etwas von sich selbst zurückgeben. Eishockey, Open Airs und Reisen Zu Hause ist Marcel Rösch selten. Im Winter besucht er zusammen mit seinem Bruder und Kollegen regelmässig Matches des Schlittschuhclubs Bern. Im Sommer zieht es ihn mit seinen Leuten an den See und an Open Airs. Ferner reist er gerne, um neue Kulturen und Menschen kennen zu lernen. 2007 lebte er für drei Monate bei einer Gastfamilie in Chile, weil er Spanisch lernen wollte. Einkäufe erledigt er übers Internet oder mit Hilfe seiner Mutter. Fürs Putzen hat er eine Fachkraft angestellt. Dazu meint er: "Es darf bei mir zuhause niemals "schmuddelig" sein. Meine Gäste sollen sich wohl fühlen." Ähnlich sieht er das beim Auftreten. Eine ehemalige Lernende und gute Kollegin berät ihn beim Kleiderkauf. D:\68623971.doc 21/45 Gut eingebettet im Quartier Aufgewachsen ist Marcel Rösch in Hondrich bei Spiez im Kanton Bern. Den Eltern war wichtig, ihren drei Kindern Entfaltungsspielraum zu gewähren. Er erzählt: "Meine Mutter liess mich mit dem Velo zum Fussballplatz fahren oder mit dem Kickboard zum Freibad." Dabei behielt sie seine Schritte im Auge, von weitem und meist unbemerkt. Zur Schule ging er auswärts. "Meine Eltern waren überzeugt, dass ich an der Blindenschule in Zollikofen die beste Ausbildung erhalte, was ich auch so sehe." Den Kontakt im Dorf pflegte er weiterhin: Am Samstagvormittag um 10 Uhr stand er mit Rollschuhen und Hockeystock ausgerüstet auf dem Schulhausplatz und gab vollen Einsatz beim Rollhockey. Seine Freunde kamen ihm entgegen, indem sie mit einem etwas grösseren Ball als üblich spielten. "Ich wurde von den Nachbarskindern als einer von ihnen betrachtet." Das ist ihm bis heute am liebsten. Er akzeptiert seine Sehbehinderung, will aber derentwegen weder eingeschränkt sein, noch bevorzugt behandelt werden. Foto: In einem Grossraumbüro, am linken Bildrand ein Schreibtisch mit Laptop, im Hintergrund eine Pinnwand und eine Pflanze. Am Schreibtisch sitzt Marcel Rösch, kurze nach hinten gekämmte dunkle Haare, helles Poloshirt; mit der Bildlegende: Kaufmann Marcel Rösch will sich von seiner Sehbehinderung nicht einschränken lassen. Foto: Edith Nüssli Verbandsleben Herausforderung Arbeitsmarkt Edith Nüssli, Redaktorin "der Weg" Eine gute Ausbildung, Hartnäckigkeit und Widerstandskraft sowie eine offene Kommunikation fördern die Stellenchancen von blinden und sehbehinderten Menschen. Die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt jedoch nur, wenn Lösungen gefunden werden, dank denen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gewinnen. Seit knapp drei Jahren gilt für die Invalidenversicherung verstärkt der Grundsatz "Eingliederung vor Rente". Um diesen umzusetzen, verfügt die IV über Instrumente wie Arbeitsvermittlung, Arbeitsversuch und Einarbeitungszuschuss. Ferner übernimmt sie Umschulungskosten. Der Einarbeitungszuschuss soll es Unternehmen erleichtern, Menschen mit Beeinträchtigungen einzustellen. D:\68623971.doc 22/45 Über ein Praktikum zur Festanstellung Einen solchen Einarbeitungszuschuss beanspruchte die Raiffeisenbank Surselva, als sie sich nach umfangreichen Abklärungen entschloss, den Kaufmann Silvio Derungs für ein halbjähriges Praktikum anzustellen. Der ehemalige Innendekorateur erzählt: "Ich konnte mir nie vorstellen, einmal im Büro zu arbeiten." Ein Berufswechsel wurde notwendig, weil der Bündner im Januar 2008 von einem Moment auf den andern erblindete. Nach verschiedenen Abklärungen entschied er sich für eine kaufmännische Ausbildung. Diese konnte er im Bürozentrum Salabim absolvieren, das im Auftrag der IV und der kantonalen Sozialämter zuständig ist für die Eingliederung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Berufsschule besuchte er in Ilanz, als einziger Blinder. In seinem letzten Ausbildungsjahr arbeitete er zwei Tage pro Woche bei der Krankenkasse Vita Surselva. Nach Abschluss der Lehre konnte er ein Praktikum von sechs Monaten anschliessen. In dieser Zeit vermittelte eine Kollegin den Kontakt zur Raiffeisenbank. Dem 30-Jährigen gefällt die Arbeit in der Bank und seine Leistungen überzeugten die Verantwortlichen, so dass er seit August unbefristet angestellt ist. Die Integration forderte alle Beteiligten heraus. Zusammenfassend hält Silvio Derungs fest: "Als blinde Person muss ich mich tagtäglich beweisen." Wichtig ist ihm eine offene Kommunikation im Team. Er sage, wann er welche Hilfe brauche, und ermutige seine Kolleginnen und Kollegen, alles zu fragen, was sie wissen müssten. Zwei Jahre auf Stellensuche Hartnäckigkeit und Widerstandskraft brauchte Andrea Blaser Mühlhaupt. Sie ist seit Geburt blind und hat erlebt, dass es auch mit guter Ausbildung schwierig sein kann, eine Stelle zu finden. Nach dem Abschluss der Schule für soziale Arbeit benötigte sie ganze zwei Jahre, um eine Stelle zu finden. Die 46-Jährige gesteht: "Das hat mich erschüttert." So startete sie 1998 bei einer katholischen Pfarrei im Kreis 4 in Zürich, obwohl die Stelle nicht ihren Wünschen entsprach. Glücklicherweise entpuppte sich die Arbeit als interessanter als gedacht. Als sie nach zwölf Jahren kündigte, weil sie sich neu orientieren wollte, dauerte es wiederum ein ganzes Jahr, bis die mittlerweile dreifache Mutter eine neue Anstellung fand, trotz Weiterbildung zur Sozialversicherungsfachfrau und Unterrichtserfahrung. Blind sein ist auch eine Ressource Nach zwei Jahren als Televox-Redaktionsleiterin fand sie im März 2012 erneut eine Stelle als Sozialarbeiterin, bei der Fachstelle Arbeitsintegration für Sozialhilfeempfangende im zürcherischen Regensdorf. Die Chemie zwischen ihr und der zukünftigen Chefin hätte schon beim D:\68623971.doc 23/45 Vorstellungsgespräch gestimmt. Die Abteilungsleiterin hätte ihr die Arbeit zugetraut und sei überzeugt gewesen, dass es Lösungen gebe für Hürden, die mit der Blindheit zusammenhängen. Der Anfang sei jedoch hart gewesen. Sie erinnert sich: "Niemand hat gewusst, wie man mit einer blinden Person umgeht." Geholfen habe ihre extrovertierte Art. Sie habe erklärt, was sie könne und was nicht. Ihre Blindenführhündin vereinfacht die Kontaktaufnahme zu Klienten und Mitarbeitenden. Für Notizen benutzt Andrea Blaser häufig eine Stenomaschine für Braille. Ferner lernt sie Vieles auswendig, um keine Zeit beim Suchen von Informationen zu verlieren. "Computer und elektronische Hilfsmittel haben vieles vereinfacht", stellt sie fest. Damals als Gymnasiastin habe sie noch viele Bücher in Braille geschleppt. Die Basis für ihr lösungsorientiertes Handeln hätten ihre Eltern gelegt, als diese sie nach fünf Jahren Blindenschule Basel in die öffentliche Schule schickten und ihre Mutter alle Arbeitsblätter in Brailleschrift umsetzte. "In der Sekundarschule habe ich gelernt, wie die Gesellschaft funktioniert." Blind sein empfindet Andrea Blaser auch als Ressource für ihre Arbeit mit Sozialhilfeempfangenden. "Ich bin auf Augenhöhe, weil ich weiss, wie es ist etwas auszuhalten." Entsprechend bedauert sie, dass nicht mehr blinde und sehbehinderte Menschen in Wirtschaft und Verwaltung tätig sind. Wettbewerb fordert heraus "Kaufmännische Arbeiten und beratende Tätigkeiten sind gut geeignet für blinde und sehbehinderte Menschen", stellt Barbara Haag fest. Sie ist Prozessleiterin bei der Sozialversicherungsanstalt Zürich und leitet die Berufsberatung für Blinde und Sehbehinderte BEBS. Für Menschen mit handwerklichen Berufen sei es oft schwieriger, wenn eine Sehbehinderung auftrete. Ferner stiegen die beruflichen Chancen, je besser die Ausbildung sei. Jugendlichen mit einer Sehbehinderung rät sie deshalb, sich so gut wie möglich auszubilden. Um eine Arbeitsstelle ausserhalb von geschützten Werkstätten zu finden, spielen ausserdem persönliche Voraussetzungen eine wichtige Rolle. Tobias Hasler arbeitet seit sieben Jahren als Personalberater bei der Stiftung "Profil – Arbeit & Handicap" und stellt fest: "Um sich im Wettbewerb zu behaupten, müssen Menschen mit Handicap hartnäckig sein." Deshalb sei eine Stelle im so genannten ersten Arbeitsmarkt nicht für alle Menschen mit einer gesundheitlichen Einschränkung die Lösung. Nicht zuletzt braucht es Arbeitsgeber, die bereit sind Lösungen zu finden. Eine Herausforderung ist laut Hasler, dass eine Sehbehinderung in der Regel eine Anpassung des Arbeitsplatzes erfordert. Der Personalberater stellt fest: "Grundsätzlich sind viele Arbeitgeber offen, eine Person mit Behinderung anzustellen. Sobald es jedoch konkret wird, tauchen viele Hürden auf." Hier gelte es hartnäckig zu bleiben, zu informieren, zu coachen, Arbeitgeber und Stellensuchende. Nutzen könne man auch den D:\68623971.doc 24/45 Spielraum, welche die Sozialversicherungen und das Arbeitsrecht bieten, um das Arbeitsverhältnis individuell auf die Situation anzupassen. Die Vorteile hervorheben Integration in den Arbeitsmarkt könnte auch heissen, die spezifischen Fähigkeiten von blinden und sehbehinderten Menschen zu nutzen. In Deutschland läuft ein Projekt, bei dem blinde Frauen in der Krebsvorsorge eingesetzt werden. Als Medizinische Tastuntersucherin untersucht sie das Brustdrüsengewebe von Frauen vollständig und gründlich. Die Idee dahinter: Wenn etwas im Inneren des Körpers liegt, das niemand mit blossem Auge sehen kann und das nur mit Fingerspitzen tastbar ist, schickt man am besten die geschulten Hände von blinden Menschen auf die Suche. Hier finden Sie Unterstützung Für die berufliche Eingliederung von Menschen mit Behinderung ist in erster Linie die Invalidenversicherung zuständig. Die IV hat ein breites Spektrum an Instrumenten, um Menschen mit Handicap bei der Stellensuche zu unterstützen. Ergänzend dazu bieten verschiedene private Organisationen spezialisierte Dienstleistungen an. "SBH Professional" macht individuelle sehbehindertentechnische Kurzabklärungen sowie fundierte Abklärungen der Umschulungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für Personen mit Sehbehinderung, Blindheit oder visuell bedingten Problemen. "Profil – Arbeit & Handicap", eine Stiftung von Pro Infirmis, ist darauf spezialisiert, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die Personalberater von Profil unterstützen gezielt Personen mit Handicap bei der Suche eines passenden Arbeitgebers. Voraussetzung für die Unterstützung ist ein erfolgreich absolviertes Assessment. Bei diesem werden die beruflichen Möglichkeiten erfasst und die Vermittlungschancen für eine Tätigkeit auf dem realen Arbeitsmarkt eingeschätzt. Einige Anlaufstellen: - SBH Professional - SBV-Beratungsstellen - Profil: Arbeit &Handicap - IPT: Intégration pour tous - Compasso: Informationsportal für Arbeitgeber - My Handicap: Stellenvermittlungsplattform: Jobs für Behinderte – Behinderte für Jobs D:\68623971.doc 25/45 Die Adressen und weitere Informationen finden Sie auf http://interessenvertretung.www.sbv-fsa.ch in der Rubrik Beruf und Ausbildung. Information: Wie beurteilen Sie die Chancen von Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt? Welche Erfahrungen machten Sie selber? Was hören Sie im Gespräch mit Betroffenen? Diskutieren Sie auf VoiceNet. Wählen Sie 031 390 88 88 und anschliessend 1 für die Rubriken sowie 4 2 1 für "Meldungen von allgemeinem Interesse" und folgen Sie den Anweisungen für das Aufsprechen eines Kommentars oder das Abhören der Kommentare. Foto: Eine Büro, am linken Bildrand die Rückseite eines grossen Bildschirms, im Hintergrund ein Regal. Am Schreibtisch arbeitet Silvio Derungs, Bürstenschnitt, dunkle Brille und Kopfhörer, den Telefonhörer eingeklemmt zwischen Kopf und Schulter. Er trägt Langarm-Hemd mit passender Krawatte; mit der Bildlegende: Vom Innendekorateur zum Kaufmann: Silvio Derungs arbeitet seit diesem Sommer auf einer Bank. Foto: zVg Foto: Andrea Blaser Mühlhaupt sitzt an einem Schreibtisch, dunkle, gewellte Haare, helle Bluse, den Telefonhörer zwischen Kopf und Schultern eingeklemmt; mit der Bildlegende: Die Sozialarbeiterin Andrea Blaser Mühlhaupt hat erlebt, dass es auch mit guter Ausbildung schwierig sein kann, eine Stelle zu finden. Foto: zVg Von Zündholz- und Pizzaschachteln Andreas Jahn, Webredaktor Am "Tag des Weissen Stocks" gingen SBV-Mitglieder in der ganzen Schweiz auf die Strasse, um der Bevölkerung für ihre Rücksichtnahme zu danken. Die Sehbehinderten stiessen auf offene Ohren – und erlebten Überraschendes. "Guten Tag", sagt Margrit Güdel freundlich und geht einen Schritt auf den jungen Mann zu, der am Thuner Bahnhofplatz gerade aus dem Bus gestiegen ist. "Heute ist der Internationale Tag des Weissen Stocks und wir Sehbehinderten wollen uns mit einem kleinen Geschenk für Ihre Rücksichtnahme bedanken." Die 83-Jährige mit dem schlohweissen Haar streckt ihm eine Zündholzschachtel hin und erklärt: "Die Zündhölzer stehen D:\68623971.doc 26/45 symbolisch für den weissen Blindenstock." Erst jetzt legt der Fussgänger seine Kopfhörer und damit auch seine anfängliche Skepsis ab. "Aber ich rauche nicht", erwidert er und will die Schachtel wieder zurückgeben. "Sie haben doch sicher eine Kerze, die Sie anzünden können – Weihnachten kommt bald", gibt Margrit Güdel zu bedenken. "Ja sicher", meint der Beschenkte und lächelt jetzt der sehbehinderten Dame mit dem Blindenstock in der Hand zu. Er bedankt sich und will schon weitergehen, da kommt ihm etwas in den Sinn: "Ich habe eine blinde Kollegin in Zürich, die Sie vielleicht kennen." Der Mann nennt einen Namen doch Margrit Güdel kennt die Frau nicht. Also klärt sie ihn über die grosse Zahl an Sehbehinderten in der Schweiz auf. Der Mann ist sichtlich überrascht, verabschiedet sich und setzt seinen Weg über den Bahnhofplatz nun etwas gemächlicher fort. Eine Geste des Dankes "Wir führen richtig gute Gespräche, auch mit Jungen", bestätigen die anderen SBV-Mitglieder, die in Thun Zündholzschachteln verteilen. Beim Thema Sehbehinderung gebe es viele Fragen, etwa zur Funktion der taktilvisuellen Leitlinien. Auch existierten Anknüpfungspunkte mit den persönlichen Hintergründen der Passanten, seien es sehbehinderte Verwandte und Bekannte oder das erblindete Haustier. Ähnliche Erfahrungen wie die engagierten Frauen in Thun machten am 15. Oktober Sehbehinderte in der ganzen Schweiz. In zahlreichen Städten gingen SBV-Mitglieder auf Passanten zu – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einer Geste des Dankes. Damit stiessen sie fast immer auf offene Ohren. Und manchmal kam auch mehr als ein Lächeln zurück. So bekam Margrit Güdel im Austausch gegen eine Zündholzschachtel eine noch viel grössere Schachtel in die Hand gedrückt – mit einer dampfenden Pizza als Inhalt. Presseschau zum "Tag des Weissen Stocks" Die SBV-Kampagne zum "Tag des Weissen Stocks" stiess in der ganzen Schweiz auf ein grosses Medienecho. Von Andelfingen bis Genf berichteten Zeitungen sowie Radio- und Fernsehstationen ausführlich über die Zündholz-Aktion und lieferten wichtige Informationen zum Thema Sehbehinderung. Auf den Punkt brachte es Bruno Muntwyler, der Chefredaktor des "Wiggertalers": "Eigentlich müsste jeder Tag ein 'Tag des Weissen Stocks' sein", meint er und appelliert an die Bevölkerung, auch nach dem 15. Oktober besonders rücksichtsvoll unterwegs zu sein. Im Tessin berichteten der wichtigste Fernsehsender RSI LA 1 sowie die grössten Tageszeitungen "La Regione Ticino" und "Corriere del Ticino" von der Kampagne. D:\68623971.doc 27/45 In der Romandie befragte das Westschweizer Fernsehen den Präsidenten der Sektion Waadt, Roger Cosandey, und die Tageszeitung "Tribune de Genève" führte ein Interview mit Vincent Tourel, Präsident der Sektion Genf. Tourel spricht darin von einem neuen Phänomen: "Sehbehinderte kollidieren immer öfters mit Menschen, die so sehr mit ihrem Smartphone beschäftigt sind, dass sie den Weissen Stock nicht beachten." Ein Leser kommentierte die Online-Version des Artikels folgerichtig: "Die Menschen sind zwar hilfreich, aber zu oft von ihren Phantasien versklavt." Foto: Im Vordergrund ein Platz mit taktil-visuellen Leitlinien. Autos fahren vorbei. Im Hintergrund eine Postautostelle, verschiedene Gebäude und der Bahnhof Thun. Im Fussgängerbereich steht Margrit Güdel, 83-jährig, schlohweisses Haar, den weissen Gehstock am Handgelenk. Ein Knabe und ein Mädchen lassen sich im Vorbeigehen eine Zündholzschachtel schenken; mit der Bildlegende: Am "Tag des Weissen Stocks" kamen SBV-Mitglieder an vielen Orten der Schweiz ins Gespräch mit Jung und Alt. Im Bild Margrit Güdel während der Aktion in Thun. Foto: Andreas Jahn. Blind-Date an der Bieler Messe Esther Garo, Mitglied der Sektion Biel Die Sektion Biel war mit dem Dunkelzelt fünf Tage an der Bieler Messe. "Blind-Date" hiess der Anlass. Im Dunkeln konnten die Besucherinnen und Besucher an vier Posten unterschiedliche Materialien tasten und riechen. Schon da gab es auszutauschen, welches Tier oder welches Gewürz man wohl in Händen hat. An der Bar dehnte sich der Gesprächsstoff noch aus, eine gute Gelegenheit, Betroffenen Fragen zu ganz alltäglichen Situationen zu stellen. Am Infostand beim Eingang gab es nebst Broschüren tastbare Spiele, eine Blindenschriftmaschine, diverse Hilfsmittel und kompetente Auskünfte durch Sektionsmitglieder. Auf dem Leitlinienteppich vor dem Zelt übte mancher Gast, sich mit Langstock und Dunkelbrille zu bewegen und erlebte so, wie sich blinde Menschen orientieren. Eine gute Medienpräsenz rückte diese Sonderschau in den Vordergrund und es entstanden wertvolle Kontakte, auch zu regionalen Politikern. Die Projektverantwortliche stellt fest: "Ich habe noch nie etwas so Cooles gemacht." Ferner betont sie, dass ohne die engagierte und tolle Zusammenarbeit des ganzen Teams der Messeauftritt nie so gut gelungen wäre. D:\68623971.doc 28/45 Foto: Das Dunkelzelt des SBV steht in einer Messehalle. Aussen ist das Zelt weiss mit blauer Beschriftung. Vor dem Eingang steht ein Tisch mit tastbaren Spielen, einer Blindenschriftmaschine und diversen Hilfsmitteln. Sektionspräsident Adrian Meury öffnet den Eingang, um eine Gruppe von fünf Kindern und Erwachsenen auf den Rundgang durch das Zelt zu begleiten¸mit der Bildlegende: Rund 770 Besucher der Bieler Messe folgten der Einladung zu einem Blind-Date. Foto: Edith Nüssli Veranstaltungen Sektion Aargau-Solothurn Stammtisch/Kaffeetreff Jeweils jeden 2. Dienstag im Monat. Nächster Treff: 13. Januar von 14 Uhr bis 16.30 Uhr in der Aarauerstube in Aarau. Kontakt: Verena Müller, 062 721 51 67, [email protected] www.blindenverband.ch/aargau-solothurn VoiceNet 031 390 88 88, Rubrik 2 2 3 1 Die Sektion Aargau-Solothurn empfiehlt: www.event-im-dunkeln.ch mit Sandro Schneebeli Sektion Bern 10.01. 28.01. 25.02. 07.03. 25.03. 28.03. Berner Jasstag im Blindenheim Stammtisch im Restaurant "A Familia Portuguesa", neu ab 18 Uhr Stammtisch im Restaurant "A Familia Portuguesa", neu ab 18 Uhr Generalversammlung Stammtisch im Restaurant "A Familia Portuguesa", neu ab 18 Uhr Schöggelen in Bätterkinden Informationen / Anmeldung: 076 500 63 21, [email protected] Informationen zum Stammtisch: Peter Kestenholz, 031 971 31 85 D:\68623971.doc 29/45 Sektion Biel 07.02. Generalversammlung Jeden 2. Mittwoch im Monat von 14 bis 16 Uhr Höck im Restaurant Büttenberg in Biel-Mett. Kontakt: Esther Weber, 032 331 97 18 Sektion Freiburg Kontaktgruppen: Düdingen: Falk Nelly, erster Mittwoch im Monat Freiburg: Baechler Maguy, erster Donnerstag im Monat Romont: Huguenot Marie, dritter Mittwoch im Monat Information und Anmeldung: Andrea Zullo, 026 672 14 52 Helga Gruber, 026 475 48 45 Sektion Jura 07.02. 15 Uhr, Generalversammlung mit Wahlen und Abstimmung über die Statutenrevision, Restaurant Victoria, Delsberg. Kontakt: Gabriel Friche, 079 474 57 56, [email protected] Sektion Neuenburg Kontakt: Bernard Schneider, 032 861 26 74, [email protected] Sektion Nordwestschweiz 24.12. 14.03. Heiligabend im Begegnungszentrum Prima Vista Generalversammlung im Rest. Alte Post, Basel Wanderungen: Jeweils am letzten Samstag des Monats 27.12. mit Ruth und Otto Meister 31.01. mit Beni Karle, Treberwurst-Essen 28.02. mit Stefan Schmid D:\68623971.doc 30/45 Die Kontaktgruppe trifft sich jeweils am 3. Mittwoch im Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr im Blindenheim Basel. Daten: 17. Dezember / 21. Januar / 18. Februar Weitere Informationen auf VoiceNet 031 390 88 88, Rubrik 2 2 6 oder Tel. 061 303 30 46 Sektion Ostschweiz 03.01. 21.02. Neujahrsapéro im BBZ, 14 Uhr bis 16 Uhr, ohne Anmeldung HV im KBZ St. Gallen, Beginn 11 Uhr, Türöffnung 10.30 Uhr, weitere Info in Post und VoiceNet 031 390 88 88 Sektion Waadt 07.03. ord. Mitgliederversammlung im Bahnhofbuffet Lausanne Kontakt: Roger Cosandey, 021 647 12 19, [email protected] Sektion Wallis 14.03. Generalversammlung in Sitten Kontakt: Adeline Clerc, 079 637 41 50, [email protected], www.fsa-valais.ch Sektion Zentralschweiz 28.02. 03.03. 04.03. 06.03. 10.03. 90. Generalversammlung im BBZ, Robert-Zünd-Strasse, Luzern Treffpunkt plus LU, Kontakt: Isabella Plüss Winterwanderung mit Esther Felber, eidg. dipl. Wanderleiterin, 079 744 36 73, [email protected] Treffpunkt plus OW / NW, Kontakt: Isabella Plüss Treffpunkt plus SZ / UR / ZG, Kontakt: Isabella Plüss Kontakt: Isabella Plüss, 041 637 37 26, [email protected] Neu: Gesprächsgruppe Uri Treffpunkt 'Mittagstisch': 1. Treffen am Dienstag, 13. Januar im CoopRestaurant, Altdorf, um 12.30 Uhr. Kontakt: Isabella Plüss, 041 637 37 26, [email protected]. AMD Gesprächsgruppe D:\68623971.doc 31/45 jeweils am Montag von 10 bis 11.30 Uhr, Pro Infirmis, Zentralstrasse 18, Luzern. 8. Januar, 2. Februar und 2. März Leitung: Isabella Plüss, 041 637 37 26, [email protected] Gesprächsgruppe Zug jeweils am Freitag von 14.30 bis 16 Uhr, im Alters- und Pflegeheim in Oberwil. 9. Januar, 6. Februar und 6. März Leitung: Edith Hanloser, 041 710 14 21, [email protected] Sektion Zürich-Schaffhausen 27.01. 31.01. 21.02. 22.02. 24.02. 28.02. 07.03. 21.03. 28.03. 31.03. Kontaktgruppe Zürich-Enge Samstags-Lunch von 11 bis 13.30 Uhr im Rest. Salmen, Freiestrasse 10, Uster Wandergruppe Sohleblitz Besichtigung Flughafen Zürich-Kloten Kontaktgruppe Zürich-Enge Samstags-Lunch von 11 bis 13.30 Uhr im Rest. Salmen, Freiestrasse 10, Uster Mitgliederversammlung Sektion Zürich-Schaffhausen, Volkshaus Zürich Wandergruppe Sohleblitz Samstags-Lunch von 11 bis 13.30 Uhr im Rest. Salmen, Freiestrasse 10, Uster Kontaktgruppe Zürich-Enge Anmeldung für Samstags-Lunch, Besichtigung Flughafen Zürich-Kloten und Mitgliederversammlung: Urs Lüscher, 044 940 93 10, [email protected] Wandergruppe Sohleblitz Anmeldung bei Marianne + Walti Ogi, 044 432 28 28 Kontaktgruppe Zürich-Enge jeweils am letzten Dienstag im Monat, Kirchgemeindehaus Enge, Beederstrasse 25. Aktuelle Informationen auf VoiceNet 031 390 88 88, Rubrik 2 2 9. Tipps und Tricks Assistenzbeitrag entlastet Anita Häni, pensionierte Punktschriftlehrerin SBV-Beratungsstelle Zürich D:\68623971.doc 32/45 Personen, die Anspruch auf Hilflosenentschädigung haben sowie einige weitere Voraussetzungen erfüllen, können seit 2012 einen Assistenzbeitrag beantragen. Nach dem Besuch einer Informationsveranstaltung wollte ich selber erfahren, wie das ganze Prozedere abläuft. Und ich war erstaunt, wie zügig und gut alles ablief: Sechs Wochen nach meiner Anmeldung für den Assistenzbeitrag hatte ich die Verfügung in der Hand, die mir die gewünschten 22 Einheiten Assistenz gewährte, zusätzlich zur Hilflosenentschädigung. Damit konnte ich vier Personen in Teilzeit anstellen: zum Putzen, um administrative Geschäfte abzuwickeln, Grosseinkäufe zu tätigen, vorzulesen usw. Eine Bedingung ist, dass ich für die Assistentinnen und Assistenten einen Arbeitsvertrag abschliesse, sie für ihre Stunden mit Abzug der Sozialbeiträge bezahle und danach die Abrechnung für die beanspruchte Assistenzleistung der Sozialversicherungsanstalt einreiche. Um die administrativen Fragen rund um den Assistenzbeitrag zu bewältigen, hatte ich zu Beginn Unterstützung. Diese einmalige Unterstützung einer von mir gewählten Person kann über die IV beantragt werden. Nun kann ich alle notwendigen Formulare selber ausfüllen. Der Assistenzbedarf wurde in einem Abklärungsgespräch bei mir zu Hause ermittelt. Die Mitarbeiterin der Sozialversicherungsanstalt hat mir alle Fragen vorgelesen und meine Antworten direkt in eine Auswertungstabelle eingetragen. Deshalb hat es mich etwas weniger gestört, dass die Unterlagen zur Zeit noch nicht blinden- und sehbehindertentauglich sind. Ich schätze es, dass ich viele meiner notwendigen Unterstützungen über den Assistenzbeitrag bezahlen kann. So muss ich meinen Unterstützungsbedarf bei Freunden weniger zum Thema machen. Deshalb mein Tipp: Melden Sie sich bei der zuständigen Sozialversicherungsstelle, wenn Sie sich überlegen, einen Assistenzbeitrag zu beantragen. Adaptierte Spiele ausleihen Kannarath Meystre, SBV-Generalsekretär Denk-, Geduld- und Lernspiele sowie tastbare Bilderbücher: Rund 1000 Spiele und Bilderbücher – adaptiert für blinde und sehbehinderte Menschen – umfasst das Angebot der Ludothek der Blindenschule Zollikofen. Spiele und Bilderbücher können von allen in der Schweiz wohnhaften sehbehinderten und blinden Personen wie auch von Angehörigen und Fachpersonen gratis ausgeliehen werden. Die Spiele können auch per Telefon oder E-Mail bestellt werden. Die Ausleihfrist beträgt einen Monat. Versand sowie Rücksendung sind kostenlos. Information: D:\68623971.doc 33/45 Ludothek für Blinde und Sehbehinderte, Kirchlindachstrasse 49, 3052 Zollikofen Telefon: 031 910 25 34, E-Mail: [email protected] www.blindenschule.ch/zusatzangebote/ludothek Zora: Die Zeit mit meiner ersten Führhündin Andrea-Maja Burri, Mitglied der Sektion Ostschweiz Mit meiner ersten Blindenführhündin, die mich durch Dick und Dünn begleitete, gewann ich ein Leben mit mehr Selbständigkeit und Freiheit. Das faszinierte mich derart, dass ich ein Buch darüber schrieb. Der Untertitel lautet: "Tagebuch aus der Sicht der Blindenführhündin Zora, die ihre Besitzerin dazu verleitete, ihre Freiheit Stück für Stück zu erobern." Mein Tagebuch zeigt, dass das Leben mit einem Blindenführhund nicht nur Freiheit bringt, sondern auch Hürden, die zu überwinden sind. Die Erlebnisse werden aus tierischer und aus menschlicher Sicht beschrieben. Zora spielt die Hauptrolle. Für die Leserinnen und Leser soll "Zora: Die Zeit mit meiner ersten Blindenführhündin" unterhaltsam und zum Schmunzeln sein. Information: "Zora: Die Zeit mit meiner ersten Blindenführhündin" kann als Buch mit Hör-CD zum Preis von 20 Franken (plus 5 Franken Versandspesen) bezogen werden bei: Andrea-Maja Burri, Baumgartenstr. 3, 9403 Goldach, [email protected] Richtig verbunden mit 1145 Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen (SZB) Der Auskunfts- und Vermittlungsdienst 1145 gibt blinden und sehbehinderten Menschen Auskünfte zu Adressen und Telefonnummern oder stellt die Verbindung mit dem gewünschten Telefon-abonnenten her. Der Dienst 1145 ist kostenlos. Um einen Missbrauch auszuschliessen, setzen aber einige Telekommunikationsanbieter eine Anmeldung voraus. Diese erfolgt bei der Organisation oder Beratungsstelle, bei der die Adressdaten der blinden oder sehbehinderten Person registriert sind, oder direkt mit einem augenärztlichen Zeugnis beim Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen (SZB). Dieser meldet Neueinträge oder Mutationen den Anbietern. Erst nach der Bestätigung des SZB kann der Dienst beansprucht werden. D:\68623971.doc 34/45 Um von einem uneingeschränkten Dienst profitieren zu können, müssen sämtliche Änderungen, die beim Telekommunikationsanbieter vorgenommen werden, etwa Adress- oder Namensänderungen, zugleich auch bei der Blindenorganisation gemeldet werden. Selbst kleinste Veränderungen beispielsweise in der Schreibweise der Adresse oder des Namens können bei gleich bleibender Telefonnummer die Deaktivierung des Dienstes bewirken. Information: Weitere Informationen und eine Gesamtübersicht der Dienstleistung sind erhältlich beim SZB, Tel.: 062 888 28 72, E-Mail: [email protected] Skifahren in Arosa Arno Tschudi, Mitglied der Sektion Graubünden Der Winter ist da: Dank dem Verein "Blindenschneesport Arosa" können blinde und sehbehinderte Menschen bei der Skischule Arosa vergünstigte Doppellektionen mit Skilehrer buchen. Das Ganze ist unkompliziert: Der Blinde oder Sehbehinderte ruft bei der Skischule Arosa an und bucht einen Blindenskilehrer. Eine Doppellektion kostet 50 Franken, inklusive Skipass. Der Skipass wird von den Bergbahnen Arosa gesponsert, die Differenz zwischen dem Spezialtarif und dem Preis für Privatlektionen übernimmt der Verein "Blindenschneesport Arosa", maximal zehn Mal pro Person und Saison. Es empfiehlt sich, Termine frühzeitig zu vereinbaren, denn je nach Saison ist die Skischule ziemlich ausgebucht. Es ist auch möglich, am gleichen Tag zwei Doppellektionen zu buchen. Das muss aber individuell mit der Skischule abgemacht werden. Dieses Angebot ist sicher auch interessant für Anfänger und Wiedereinsteiger. Denn ich kann euch versichern, dass es schade ist, wenn man die Bretter wegen seiner Sehbehinderung an den Nagel hängt. Die Skischule stellt nicht nur die ausgebildeten Skilehrer zur Verfügung, sondern auch Warnwesten und Funkgeräte. Wahlweise kann man dem Skilehrer voraus- oder nachfahren. Wenn man mit Freunden unterwegs ist, zeigen die Skilehrer den sehenden Begleitpersonen gerne Tricks und Tipps für spätere Abfahrten. Übrigens benötigen betroffene Personen in zahlender Begleitung in Arosa keinen Skipass. Information: Schweizer Ski- und Snowboardschule Arosa, Telefon: 081 378 75 00 D:\68623971.doc 35/45 Foto: Im Vordergrund eine Skipiste mit zwei Skifahrer: vorn eine junge Frau mit dunkler Skihose, heller Skijacke und einer Leuchtweste mit dem Piktogramm für Blinden und Sehbehinderte, hinter ihr ein Skilehrer. Auf der Piste zeichnen sich ihre Schatten ab. Im Hintergrund ein verschneiter Berggipfel und ein wolkenloser Himmel; mit der Bildlegende: Der Verein "Blindenschneesport Arosa" vergünstigt den Skiunterricht für Menschen mit Sehbehinderung. Foto: zVg ...und in der Lenzerheide Seit letztem Winter ist das Skigebiet von Arosa verbunden mit dem Gebiet Lenzerheide. Dort bietet die Schweizer Skischule Nova für sehbehinderte und blinde Menschen individuellen Unterricht auf Stunden-, Halbtages-, Tages- oder Wochenbasis an. Die speziell ausgebildeten Skilehrer arbeiten auch als Guides. Möglich sind ferner Snowboardunterricht und begleitete Schneeschuhtouren. Abgerundet wird das Angebot durch einen Shop mit Verleih von Skiern, Skischuhen und Helme gleich bei der Bergbahnkasse an der Talstation Fadail. Information: Schweizer Skischule Nova Lenzerheide, 081 384 64 69, www.skischule.ch Lust auf Snowboarden? Isabella Plüss, Präsidentin der Sektion Zentralschweiz Boardlocal, die einzige offizielle Swiss Snowboard-School von Engelberg und Luzern, beschäftigt Snowboardlehrer, die von Plusport speziell ausgebildet wurden. Sie ermöglichen auch Blinden und Sehbehinderten das Gefühl des Snowboardens zu erleben. Information: Boardlocal, 041 420 16 04 Wandern und Baden auf Mallorca Kurt Halbheer, Mitglied der Sektion Ostschweiz D:\68623971.doc 36/45 Letzten Herbst verbrachten 15 sehbehinderte und blinde Personen mit Begleitung tolle Bade- und Wanderferien auf Mallorca. Toll war, dass wir die ganzen zwei Wochen eine Wanderleiterin und einen Bus für uns hatten. So lernten wir auf sechs leistungsmässig unterschiedlichen Wanderungen einen grossen Teil der Insel kennen. Daneben blieb genügend Zeit, um Kultur und das Meer zu geniessen sowie selbst etwas zu unternehmen. Von der Terrasse des Hotels Aquamarin gelangten wir über eine Treppe an den Sandstrand, den Pool erreichten wir über die Strasse. Das Essen war vielfältig und gut. Ein Höhepunkt war der letzte Abend: Das Hotel organisierte ein Klavier und die Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmer sangen zusammen mit Hotelgästen und -angestellten bekannte Lieder. Peter Weibel wird vom 20. September bis 4. Oktober 2015 wieder solche Ferien organisieren. Wir werden auf jeden Fall dabei sein. Information: Peter Weibel, Tel. 033 654 72 18, E-Mail: [email protected] Foto: Eine tiefblaue Bucht, am Sandstrand zwei Reihen Sonnenliegen mit Sonnenschirmen aus Stroh, im Hintergrund eine Hügelkette. Am rechten Bildrand ein vierstöckiges, rechteckiges Gebäude, weiss gestrichen, nur wenige Meter vom Strand entfernt. Im Hochparterre über die ganze Länge eine Terrasse mit Sonnenstoren, in den Stockwerken darüber Balkone mit Meerblick; mit der Bildlegende: Das Hotel Aquamarin auf Mallorca bietet einen tollen Rahmen für Bade- und Wanderferien. Foto: zVg Filmtipp: Marie Heurtin Filmcoopi Zürich AG Der Film "Marie Heurtin – die Sprache des Herzens" erzählt die wahre Geschichte eines Mädchens, das in Frankreich im 19. Jahrhundert blind und gehörlos zur Welt kommt. Mit Hilfe einer Nonne lernt Marie, sich anderen mitzuteilen. Ariana Rivoire, die selbst gehörlos ist, spielt die Hauptrolle. Der Film wurde am diesjährigen Filmfestival in Locarno mit dem Variety Piazza Grande Award ausgezeichnet. "Marie Heurtin – die Sprache des Herzens" kommt am 25. Dezember in die Deutschschweizer Kinos. In einzelnen Vorstellungen wird der Film in der deutschen Synchronfassung gezeigt. Er kann so zusätzlich über die App Greta mit Audiodeskription angeschaut werden. D:\68623971.doc 37/45 Information: Informationen zur App Greta finden Sie in der Juni-Ausgabe von "der Weg" und auf www.apfelschule.ch Foto: Eine junge Frau und eine Nonne liegen im Gras, von oben fotografiert, die Gesichter sind einander zugewandt, die junge Frau hat die Haare streng nach hinten gekämmt und hält die Augen geschlossen. Sie trägt ein helles, hochgeschlossenes Kleid mit einem weissen Kragen. Die Nonne trägt eine blaue Ordenstracht mit etwas hellerem Schleier. Ihr Haaransatz ist gerade noch knapp sichtbar. Neu: Zeitungen und Bücher über Webradio lesen Martin Mischler, Genossenschaft Invasupport Nutzer der Orion Webbox II haben ab sofort Zugang zu über 60 Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen. Ferner ist auch der Dienst SBS Daisy Online installiert. Das erlaubt, ein elektronisch ausgeliehenes Buch direkt auf die Webbox herunter zu laden und auf eine SD-Karte zu speichern. Ausserdem spricht die Webbox neu auch Französisch. Mit freundlicher Unterstützung des SBV konnte die Genossenschaft Invasupport den elektronischen Kiosk auf der Webbox implementieren. Der elektronische Kiosk kann nicht nur auf Neugeräten genutzt werden, sondern lässt sich gegen eine einmalige Gebühr von 90 Franken auch auf bestehenden Geräten freischalten. Das Jahresabonnement kostet 60 Franken. Eine neue Webbox II kosten 874 Franken. Bis zum 31. Dezember 2014 gilt ein Einführungspreis von 692 Franken. Information: Martin Mischler, Tel.: 044 317 90 14, [email protected] Teilen Sie Ihre Tipps mit anderen Unter der Rubrik "Tipps und Tricks" teilen Leserinnen und Leser Ihre Erfahrungen mit anderen. Lassen auch Sie andere von Ihren Erkenntnissen profitieren und senden Sie Ihre Tipps und Empfehlungen per E-Mail an [email protected] oder per Post an: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband, Redaktion "der Weg", Postfach 8222, 3001 Bern. Oder nutzen Sie die Austauschplattform auf VoiceNet, Tel. 031 390 88 88, Rubrik 4 2. Die Redaktion behält sich in jedem Fall vor, D:\68623971.doc 38/45 Zuschriften nicht zu publizieren, sie zu kürzen oder nur in Auszügen zu veröffentlichen. Sie muss darüber keine Korrespondenz führen. Impressum Mitgliederzeitschrift des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (SBV) im 101. Jahrgang. Sie erscheint viermal im Jahr in Grossdruck, in Braille, im DAISY-Format, im Elektronischen Kiosk, auf www.sbv-fsa.ch, in der VoiceNet-Rubrik 2 1 7 sowie auf Bestellung per E-Mail (ohne Fotos) in Deutsch und Französisch ("Clin d'œil"). Herausgeber: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), Gutenbergstrasse 40b, Postfach 8222, 3001 Bern, Tel. 031 390 88 00; [email protected], www.sbv-fsa.ch Redaktion: Edith Nüssli, Jean-Marc Meyrat, Alfred Rikli Übersetzungen: Yvonne Arnold, USG, Jolanda Schönenberger Foto Titelbild: SBV-Präsident Remo Kuonen und SBV-Generalsekretär Kannarath Meystre (l) lancieren die Sensibilisierungskampagne. Foto: Isabelle Schönholzer ISSN-Nummern: 1422-0490 (Print), 2296-2018 (Braille), 2296-2026 (Audio) Layout und Druck: Ediprim AG, Biel/Bienne Braille: Simone Rentsch und Anton Niffenegger Audio: Paul Güntert Tonstudio, Basel Abonnement: Für Mitglieder des SBV: gratis, für Nichtmitglieder: 28 Franken (Inland), 34 Franken (Ausland) pro Jahr. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 10. Februar 2015 Inserate Armbanduhr zu verkaufen Vibrationsarmbanduhr Modell Tissot Silen-T, neu revidiert, Preis 280 Franken (Neupreis: 600 Franken). Erfahrungsbericht auf www.retina.ch/files/retina-journal/html/2004/rsj200404-d-9.htm Kontakt: Oswald Merz, Tel.: 031 332 72 91 iPhone-Basiskurs im Januar Du hast ein iPhone gekauft, weil du auf eine Sprachunterstützung angewiesen bist und weil du weisst, dass man mit einem iPhone viel mehr D:\68623971.doc 39/45 machen kann, als bloss telefonieren und SMS verschicken. Und nun möchtest du dieses Gerät auch möglichst bald und möglichst gut nutzen können. Mit diesem Wunsch bist du im iPhone-Basiskurs am richtigen Ort. Vom 12. bis 15. Januar werden wir uns intensiv mit dem iPhone, seinen Möglichkeiten und seiner Bedienung auseinandersetzen. Wir führen den Kurs im Internationalen Blindenzentrum in Landschlacht durch, wo die Winterlandschaft zu erfrischenden Spaziergängen einlädt und das Hallenbad für den notwendigen Ausgleich sorgt. Alle Informationen auf www.apfelschule.ch/index.php/iphone-basiskurs2015. Kontakt: Urs Kaiser, 033 533 21 33, [email protected] Zu verkaufen: Sprachausgabe auf USB-Stick Die Sprachausgabe Infovox4 Global bietet 62 Stimmen in 26 Sprachen in zwei Versionen: Qualitäts-Stimmen für angenehmes Lesen und ColibriStimmen für eine verbesserte Verständlichkeit bei hoher Lesegeschwindigkeit. Die Software ist auf einem USB-Stick gespeichert und kann in gängige Screen-Reader-Programme sowie Anwendungen wie elektronischer Kiosk und OpenBook integriert werden. Das Menü ist über Sprachsynthese zugänglich. Die Sprachausgabe kann auf bis zu drei Geräten installiert werden. Zusätzlich kann der USB-Stick als portable Lösung verwenden werden, um beliebige Computer zugänglich zu machen. Verkaufspreis: 360 Franken (Neupreis: 510 Franken) Kontakt: Steven Mack, 033 673 07 77, [email protected] Lesegerät zu verkaufen Bildschirmlesegerät Optelec ClearView Spectrum TFT 22" UFA (ultra flexible arm), höhenverstellbar, Fotomodus – Echtfarben, Positiv/Negativkontrast schwarz/weiss, Vergrösserung 2.8x60x, Autofokus (abschaltbar), elektrische Kreuztischbremse, Helligkeitseinstellung. Kauf Juni 2012, sehr guter Zustand, Verkaufspreis 1390 Franken (Neupreis: 4370 Franken). Kontakt: M.L. Britschgi, Tel.: 041 370 15 53 oder 076 519 77 21 Torball-WM 2015 in der Schweiz Vom 23. bis 28. Juni 2015 findet in Magglingen die 5. IBSA TorballWeltmeisterschaft mit integriertem U20-Jugendturnier statt. Angemeldet D:\68623971.doc 40/45 sind zehn Damen- und Herren-Nationalmannschafts-Delegationen aus Europa, Amerika und Afrika sowie zwölf U20-Teams aus Europa, insgesamt rund 180 aktive Torballspielerinnen und -spieler. Damit dieser Anlass durchgeführt werden kann, sucht das OK noch weitere Sponsoren. Informationen auf www.torballwm2015.ch. Kontakt: René Kuster, Sponsoring und Medien, Gygerweg 36, 3700 Spiez, 079 311 87 13, [email protected] Vocatex plus (HD) Neues Modell mit noch besserer Kamera und einblendbarer, in der Grösse anpassbaren Textzeile zum Mitlesen während dem Vorlesen. Das Lesegerät, das Sie optisch und akustisch unterstützt. Sie lassen sich längere Texte einfach vorlesen. Handgeschriebene Texte und Bilder lesen und betrachten Sie in Echt- und verschiedenen kontrastverstärkten Falschfarben. Vocatex, das audiovisuelle Lesegerät wird seit 2009 produziert und erfolgreich eingesetzt. Wann lassen Sie sich von Vocatex vorlesen? Informieren Sie sich bei accesstech ag: Luzern: 041 227 41 27 St. Gallen: 071 277 44 11 Neuenburg: 032 725 32 25 www.accesstech.ch [email protected] 1 Mass - 50 Rezepte „Das Kochbuch für Blinde, Sehbehinderte und alle, die es einfach, schnell und lecker mögen.“ Der Schweizer Gourmetkoch Philippe Berthoud hat in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blindenbund ein spezielles Kochbuch herausgegeben, das mit nur einer Masseinheit auskommt: einem handelsüblichen Joghurtbecher. Das Buch kostet CHF 39,-- plus Versand und erscheint in Papierform, kann aber auf Wunsch auch ohne zusätzliche Kosten in Brailleschrift oder als Hörbuch im Daisy-Format auf CD bezogen werden. Erfahren Sie mehr auf www.blind.ch/kochbuch oder unter Tel. 044 317 90 00. Schweizerischer Blindenbund Selbsthilfe blinder und sehbehinderter Menschen D:\68623971.doc 41/45 Gemeinsam nach vorne sehen. Genossenschaft Invasupport - alles inklusive Zum Beispiel : Pennytalks - das bärenstarke Markierungssystem aus Schweden Sie kleben ein Etikett auf einen Gegenstand, z.B. eine CD oder einen Ordner. Mit dem Pennytalks Stift streichen Sie nun über das Etikett. Sie werden aufgefordert, eine Aufsprache vorzunehmen. Sagen Sie nun z.B.: CD Martin McCoy, the sound of my soul. Fertig. Wenn Sie nun alle CD-s so markieren, können Sie später mit Pennytalks über das gut tastbare Etikett streichen, und die genaue CD-Bezeichnung wird Ihnen vorgelesen. Das Gerät kommt mit 232 gut tastbaren Etiketten, die sehr treffsicher erfasst werden können. Preis: CHF 135.00 Orion Webbox II Das sprechende Internet-Radio kann nun auch Daisy-Bücher von der SBS abspielen, dank Daisy Online. Des Weiteren können Sie Radiostationen aus der ganzen Welt in brillianter Klangqualität empfangen und vieles mehr. Preis bis am 31.12.2014: CHF 692.00; ab 01.01.2015: CHF 874.00. Smartview Sinergy SI Das preiswerte Bildschirmlesegerät von Humanware: Seine hochauflösende Kamera liefert gestochen scharfe Bilder, in Farbe, wie auch schwarz-weiss. Der 22“ Wide Bildschirm mit Höhen- und Neigungsverstellmöglichkeit macht das Smartview Sinergy SI zum universal einsetzbaren Bildschirmlesegerät. Preis: Nur CHF 3‘950.00 Sehen und Hören in einem Vorlesegerät: Eye Pal Ace von Humanware Das neue Eye Pal Ace ist ein portables, ultraleichtes Vorlesegerät (nur 1.6 kg), welches zusätzlich über ein 10“ Display verfügt. Auf ihm kann der gelesene Text parallel und vergrössert dargestellt werden. Des Weiteren können Gegenstände vor das Gerät gelegt und vergrössert werden. Weitere Funktionen: Text- und Buchspeicherung, Wecker, Terminerinnerung, Lieferung mit mehreren, brillianten Stimmen. Preis: Nur CHF 3‘875.00 Auch wir Blinde haben ein Recht auf digitales Fernsehen! Uns hilft dabei der AMMEC, der erste sprechende Videorecorder. Alle Gerätemeldungen werden gesprochen. Über den elektronischen Programmführer (EPG) können Sie sich bis zu 7 Tage im Voraus Fernsehprogramme vorlesen lassen. Zum Aufnehmen einer Sendung genügt ein Tastendruck, die Eingabe von Anfangs- und Endzeiten entfällt. Selbstverständlich können auch Hörfilme abgespielt werden. Es können D:\68623971.doc 42/45 alle unverschlüsselten, digitalen Fernseh- und Radioprogramme empfangen werden. Preis: CHF 2‘098.00 Kapten Mobility Das neue, speziell für blinde und sehbehinderte Personen entwickelte Navigationsgerät hat einen integrierten Lautsprecher und bedient sich des Kartenmaterials von Tomtom®. Die Eingaben können entweder über die Tastatur oder eine Spracherkennung erfolgen. Erkunden Sie Ihre Umgebung, indem Sie sich Strassennamen und Geschäfte ansagen lassen, die Sie gerade passieren. Navigieren Sie als Fussgänger oder Mitfahrer im Auto zu einer beliebigen Adresse. Zeichnen Sie eine Route im Freigelände auf, um sich später von Kapten Mobility auf ihr führen zu lassen. Ein integrierter Hörbuch- und Mp3-Spieler sowie Aufnahmemöglichkeit von Sprachmemos runden den Funktionsumfang ab. Preis: Nur CHF 780.00 Genossenschaft Invasupport Friedackerstr. 8, 8050 Zürich Tel.: 044 317 9014 Homepage: www.invasupport.ch Der Apfel ist zum Greifen nah! Es gibt gute Gründe für einen blinden PC-Anwender, auf Apple Mac umzusteigen: - Es sind keine teuren Spezialprogramme erforderlich - Keine Probleme beim Anschluss von unterstützten Braillezeilen - Tiefe Kosten für Betriebssystem- und Softwareupdate - Kein Ärger mit Lizenzen - Hohe Laufstabilität, da alles „aus einem Guss“ Wir von Invasupport helfen Ihnen beim Umstieg und schulen Sie auf Ihrem neuen Apple Mac. Weitere Auskünfte bei: Genossenschaft Invasupport Friedackerstr.8, 8050 Zürich Tel.: 044 317 9014 E-Mail: [email protected] Portables Lesegerät MagniLink S – für Sie gemacht! ...und wenn die Brille nicht mehr ausreicht? D:\68623971.doc 43/45 Das neue MagniLink S ist alles und mehr, was Sie von dem am Markt führenden Kamerasystem erwarten dürfen! Einfach zu transportieren zwischen Wohnung, Schule oder Arbeit und in Sekunden einsatzbereit. MagniLink S ist mit der neuesten Technologie für überragende Bildqualität ausgestattet und ist einfach und schnell an einen Computer anzuschließen – oder direkt an einen Monitor. Zusätzlich kann sogar Text vorgelesen werden. Tel. 052 202 96 16 LVI Low Vision International GmbH www.lvi.ch Werden Sie unabhängig – mit Hilfsmitteln von Accesstech - Stationäre und mobile Bildschirm-Lesegeräte - Scannerlesegeräte - Braillezeilen - Notizgeräte - Sprachausgaben - Vergrösserungssoftware - Bildschirmlesesoftware - Brailledrucker - u.v.m. Unser umfassender Service von a bis z: • Bedarfsabklärung Bedarfsabklärung und Beratung für berufliche und private Lösungen an Ihrem Arbeitsplatz oder bei uns in Luzern, St. Gallen oder Neuchâtel • Demoraum Hilfsmittel-Ausstellung in unserem Demoraum • Finanzierung Erstellen von IV- / AHV-Anträgen, Abklärung weiterer Finanzierungsmöglichkeiten • Einsatz der Hilfsmittel Lieferung, Installation und Schulung vor Ort accesstech ag edv für blinde und sehbehinderte www.accesstech.ch [email protected] Luzern: Bürgenstrasse 12, 6005 Luzern, 041 227 41 27 D:\68623971.doc 44/45 Niederlassungen St. Gallen: Rosenbergstr . 87, 071 277 44 11 Neuenburg: crêt-taconnet 12a. 032 725 32 25 Schlafen, geniessen, erleben im Hotel-Restaurant Solsana in SaanenGstaad Ferienhotel für Erholung, Sport und Plausch. Speziell eingerichtet für blinde- und sehbehinderte Gäste. Das ganze Haus ist zudem rollstuhlgängig. Einzigartige Infrastruktur für Seminare, Anlässe und Bankette jeder Grösse und jeder Art. Lassen Sie sich auf die besondere Weise verwöhnen und geniessen Sie das unvergessliche Ambiente mit erschwinglichen Preisen und ausserordentlichen Leistungen. Hotel Solsana, Unterbort, Solsanastrasse 15, CH-3792 Saanen - Gstaad Tel: +41 (0) 33 748 94 94, [email protected], www.solsana.ch Veo Bildschirmlesesystem Wählen Sie nach Ihren individuellen Wünschen das Grundmodell, die Bildschirmgrösse und die Bedieneinheit für Ihr Veo Bildschirmlesesystem bei Ramstein Optik Sattelgasse 4, 4051 Basel, Tel. 061 261 58 72, [email protected], www.ramstein-optik.ch D:\68623971.doc 45/45