Vorlesung am 20. November Themenfeld: Ritual Ritual und Identität Inti Raymi und indianische Identität in Ecuador (Otavalo) Ritual Ausdruck von kultureller Zugehörigkeit Kommunikation und Repräsentation kultureller Identität Migration, Internet, Globalisierung Samson-Umzüge im Lungau (Salzburg) Lokale Identität Religion Tourismus Vernetzung das ein Ritual einen religiösen Kontext hat Samson = Art von Figur (aus Pappe), die zu bestimmten Feiertagen, vor allem zu Fronleichnam durch das Dorf getragen wird, begleitet von der Kapelle; getrennt von der Fronleichnamsprozession – die eher das kirchliche darstellt, ist jedoch damit verbunden Samson ist etwas spezifisch, gehört zum Lungau, hat mit lokaler Identität zu tun, Lungauer haben vor, diese Umzüge weiter zumachen, weil es Brauch ist Brauch ist mit lokalen Identitäten vernetzt, bringt zum Ausdruck, was man gemeinsam praktiziert, zu besonderen Anlässen etwas spezifisches, partikuläres schafft ein Feld; Diese Leute gehören bei diesem Brauch zusammen, obwohl sie sonst andere Stellungen haben – alle kommen hier zusammen, weil es ein Teil des Rituals ist Vor allem profitieren die Einheimischen davon Lokale Besonderheiten kommen zum Ausdruck Touristen haben so etwas gerne- Spektakel – wird von ihnen nicht als Selbstdarstellung wahrgenommen; Rituale werden zu einem Konsum, zu einer Unterhaltung (Tourismus) Ritual hat verschiedene Konnotation, Dimensionen = einer Sache werden mehrere zugeschrieben Ritual hat je nach Fach verschiedene Bedeutungen Ritual ist hier was zur Lebenswelt sozialer Gefüge gehört kann religiös sein ist in sozialen Prozessen eingebunden hat immer etwas mit Performance zu tun verschiedene Formen von Darstellung Distanz ist eine Schnittschnelle von Verwandten Wie sind Rituale mit Identität verbunden? Wie kommen sie mit globalen Prozessen in Zusammenhang? Was haben sie mit kultureller Zugehörigkeit zu tun? Mit dem Transfer mit Kultur – mit transkulturelle Prozessen Inti Rayme - Amazonas Ritual und Identität Nationale Identität und rituelle Performance Verschiedene Dimensionen von Politik, Repräsentation, Ritual Rituale werden repräsentiert, zellibriert, Staat bringt gewisse Werte zum Ausdruck, hat etwas mit Macht zu tun, um Machtverhältnisse zu festigen, in Frage zu stellen Ritual ist besonderer Handlungsraum – ist in politische Handlungsräume eingebunden (Widerstand, Demonstrationen) Einige Wissenschaftlicher haben sich mit der Form beschäftigt; große Gruppen von Leuten, tragen bestimmte Objekte mit sich (Fahne, etc.) Inhalt ist anders, doch sie haben eine ähnlich Statur Welche Wirkungskraft haben bestimmte Rituale im religiösen und politischen Gefüge? Wie wirkt es auf das Bewusstsein? Ritual, Raum, Globalisierung Rituale = Teil von globalen kulturellen Prozessen Migration Transnationale Räume Transkulturelle Praktiken Tourismus Lokalen, partikulären Kulturen können auf Wanderschaft gehen – kulturelle Praktiken bewegen sich, sowie Rituale, von Menschen, die sich bewegen, Im Zuge von Migration kommen verschiedene Aspekte der Manifestationen mit – kann bestimmte Orte prägen, z. B. in Nordindien, Nepal Losar – tibetisches Neujahr in Nepal; es kommen auch lokale, nicht tibetische Leute Transnationale Gemeinschaften, die einer Nation oder eine größeren kulturellen Gemeinschaft angehören, die verteilt sind (Ausbreitung der Menschen, ausgelöst von gewaltsamen Konflikten) Indische Diaspora – von wirtschaftlichen Aspekten, oder auch durch Religionen an unterschiedlichen Orten gelandet sind – ist auch transnational Transkulturelle Wenn Leute an mehrere Orten durch die Kulturen wandern und diese Kulturen sich miteinander verfechten = Überschneidungen Arjun Appadurai: (indischer Wissenschaftler) „this is a world of flows“ “… todays world involves interactions of a new order and intensity.” (S. 27) “The new global cultural economy has to be seen as a complex, overlapping, disjunctive order that connot any longer be understood in terms of existing centerperiphery models… (S.32) Im Zeitalter der Globalisierung wird diese Bewegung schneller, intensiver Er spricht von einer kulturellen Ökonomie, die sehr stark auf den Verflechtungen und sehr komplexe interaktive Prozesse beruht Ritual, Raum, Globalisierung Gupta und Ferguson 1997 „transnationale Kulturbewegungen in einer kapitalistischen, postkolonialen Welt“ Anthropologische Fragen nach neuer räumlicher Zuordnung von Identitäten und kulturellen Unterschieden Placemaking (Verortung) vs. Lokalität und Gemeinschaft als gegeben Placemaking: „embodied parctices“ – prägen Identitäten Postkoloniale Welt = in einer bestimmten politischen Ordnung, die ein Stadium reflektiert, das noch immer sehr stark die Merkmale einer kolonialen Geschichte trägt, aber auch neue Positionierungen ergeben Es werden bestimmte Fragen gestellt, bezüglich räumlicher Zuordnung von Identitäten, die komplexer sind, lokalisiert sind Rituale haben etwas mit Identität, Ort zu tun – Placemaking = sich einen Ort schaffen, hat etwas produktives Im Zuge von kulturellen Bewegungen, wie Migration kommt es zu dem, dass Kulturen an einen anderen Ort sich einen Platz schaffen und diesen auch gestalten, transnationale Nationalitäten werden gefestigt, Identitäten werden geprägt Wie präsentiert man sich nach außen, etc.? Diwalie Feier: LUgner City 2007 Diwali (Hindi; wörtlich: Anordnung von Lichtern) Bedeutendes mehrtägiges hinduistisches Fest in Indien und anderen vom Hinduismus geprägten Ländern Wird in Indien gefeiert, so wie auch in Thailand, etc. – die vom Hinduismus geprägt sind Diwali Nordindien: Ramayana Rückkehr des Gottes Rama mit Frau Sita und Bruder Lakshmana aus 14-jährigem Exil im Dschungel Dunkel war, entzündeten die Menschen Öllampen entlang seines Weges Diwali – gleichzeitig Neujahrestag Südindien: Gott Krishna besiegt Dämonen und befreit 16.000 Frauen Götterwelt ist aktuell im Hinduismus verehrt Diwalifest erinnert an die Rückkehr des Gottes Ramayana Mythen sind immer mit Ritualen in Verbindung Mythen es geht um Familie und politische Spannungen Hinduisten verehren die Götterwelt total – auch jetzt noch sehr Es geht um politische Spannungen Lichter werden aufgestellt Diwali ist ein zeitlicher Übergang (Neujahrstag) Rituale werden in unterschiedliche Kontexte eingebetet Diwalie Feier: Lugner City 2007 Indische transnationale Gemeinschaften in Wien Hinduistische religiöse Vereinigung Soziale und religiöse Komponente buntgemischt Schwerpunkt von Menschen indischer Herkunft – es gibt verschiedene ethnische Gruppen War eine Veranstaltung, als auch ein religiöses Fest Fest wird von der transnationalen Gemeinschaft geprägt, um miteinander zu feiern, zu kommunizieren Diwalie Feier: Lugner City 2007 Ritual Placemaking Konsum Unterhaltung Ritual und Performance Tanz und Gesangsaufführungen Praxis und Repräsentation Transkulturelle Praktiken Vielfalt der verschiedenen Personen wird dargestellt Es gibt viele Gruppen von Indern Wenn Österreicherinnen auftreten = verwunderlich Tanzen = eine beliebige Freizeitbeschäftigung, bewegt sich zwischen Sport, Wellness, Unterhaltung – transkulturelle Praxis Bollywood Weltweites kulturelles Phänomen „kosmopolitische Populärkultur“ (Jenkins 2006) Narrative und visuelle Kultur Performative Praktiken Rituelle Aspekte Kosmopolitische = man hat Interesse für andere Kuluren, man eignet sich etwas an; bewegen sich unterschiedliche kulturellen Gefügen; Kosmopolit: es macht ihm Spaß (positiv) Bollywood- Tanz Zwischen Ritual, Performance und Alltagskultur Transnational: Teil der indischen Diaspora-Kultur o Feiern o Clubbings Transkulturell: in diverse kulturelle und soziale Gefüge transferiert Peru gibt es viele Tanzgruppen – sind ein Teil der Fankultur Zentral: Tanz wird aus dem Film herausgenommen, entwickelt sich zu einer transkulturellen Praxis wird auch in Freizeit-, Schulkultur dargestellt, Teil der Unterhaltungs-, Veranstaltungsszene Fallbeispiel: Rituale im Kontext Inti Rayme – Otavalo (Ecuador) Rituale im sozialen, historischen und politischen Zusammenhang Veränderung Kontinuität Neue Ausdrucksform und Medien Inti Rayme = ein Fest, dass mit einem Agrarzyklus im Zusammenhang steht, hat sich immer wieder verändert (Maske, Verkleidungen gehören dazu – durch besondere Kleidung spielen sie eine besondere Rolle; Teil des Rituals – wird zum Ausdruck gebracht) Ecuador Es gibt verschiedene kulturelle Gemeinschaften Komplexe und stratifizierte Gesellschaft Vielzahl von Gruppen Vielfalt von Differenzen und Identitäten Kultur, Bewegung, Geschichte Differenz und Macht Wie schaut das soziale und politische Umfeld im Land aus? Otavalo Beziehungen zwischen sozialen und ökonomischen Bedingungen – wird auch an einem kleinen Ort wirksam In allen Untersuchungsfeldern gibt es immer 2 Ebenen: 1. Man kann sich sehr wohl mit dem Rahmen auf einen Ort setzten; Was machen die Leute in Otavalo? (Heiratssystem, Familien, Ökonomie, Rituale, etc.) nur ein Teil 2. man muss die Aspekte in einen größeren Zusammenhang betrachten, im Bezug auf globale Prozesse 3. Blick in die Vergangenheit – Geschichte anschauen