VO Themenfelder-Fallbeispiele Dr. Elke Mader 1.Einheit, Dienstag

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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
1.Einheit, Dienstag, 9.10.2007
Begriffe:
Völkerkunde: 19. Jhdt. – Anfänge der Wissenschaft
Ethnographie: Beschreiben der Völker
Sozialanthropologie: „Sozialwissenschaft“
Kulturanthropologie: „Kulturwissenschaft“ (historisch/ Sprachwissenschaft)
Thema = Gedanklicher Mittelpunkt, Grundgedanke eines Werks (Literatur, Film,..)
Gegenstand- Objekt: materiell/ gedanklich; z.B.: Haus: Architektur, Symbol für Familie,..
Phänomen: Ereignis (mit Sinnen wahrnehmbar)
„Feld“: Alltagssprache (Acker)/ Wissenschaftssprache: begrenzter Raum, Rahmen,
gedanklich. Themen- und Forschungsfelder; definiert/begrenzt durch Begriffe, Zeichen,
Fragestellungen, Phänomene
„ethnic marker“: Zeichen für Zugehörigkeit einer Person zur Gruppe
Fallbeispiel:
Forschungsgegenstand: Mola shoe
Fragen stellen:
1. Was sind Molas?
2. Wer produziert Molas?
3. Wer kauft Molas?
1. Stoffbestickungen
2. kuna: indigene Gemeinschaft auf der Karibik- Insel San Blas
3. Touristen
2. Einheit, Dienstag, 16.10.2007
Themenfeld „Person“-Krieger, Schamane
Themenfelder lassen sich nicht so eingrenzen, überlappen einander, „fuzzy“ – ausgefranst.
Person spezifisch anschauen:
Aus was besteht der Mensch: abendländisches Modell: Körper und Seele; andere Kulturen,
andere Modelle.
4.Einheit, Dienstag 6.11.2007
Prüfung: 1. Termin am 29.1. 2008; 3 weitere im Laufe des nächsten Semesters.
Bei Prüfung Fragen zu Inhalt und Buch; kein multiple choice, 6 Fragen, 3 präzise, 3 größere
Hausarbeit: zu einem Buch, Fragestellungen, 5 bis 10 (max.) (mind. 1/3 der Note)
Themenfeld: Soziale Organisation
Ehe - Familie – Verwandtschaft
Soziale Gemeinschaften bilden Kern des menschlichen Gefüges, Kernthema der KSA:
Formen und Bedeutungen von Ehe, Familie und Verwandtschaft (Vielfalt, Unterschiede,
Verflechtungen mit anderen Themenfeldern: Gender, Ritual, Ökonomie) Bei uns ist
Gesellschaft auch von vielem anderem geprägt, als „nur“ Familie, z.B.: Beruf. Nachdenken
über Familie ist wichtige Achse der Theorienbildung in KSA, wie bilden sich menschliche
Gemeinschaften.
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Ehe:
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Dr. Elke Mader
Zentrale Institution der menschlichen Gesellschaft
Claude Levi-Strauss (man ist gezwungen hinauszugehen aus engerem Lebenskreis, um
einen Partner zu finde (Exogamie)
Inzest-Tabu (in fast allen Gemeinschaften gegeben, doch Grenze verschoben;
verboten, geahndet; kulturelle Regel, Institution, biologische Erklärung ist nicht die
einzige, in Dynastien/Königshäuser oft Geschwister Ehe (Ägypten, Inka, Peru).
Cousin und Cousine (2 verschiedene Arten): andere Regeln.
„Frauentausch“ (führt zur Verbindung von Familien, Basis für die menschliche
Gemeinschaft)
Verbindung von Familien zu größeren sozialen Einheitn
Verschiedene Formen:
- Monogamie (bei uns, nicht am weitesten verbreitet, immer nur ein Ehepartner,
manchmal auch im ganzen Leben nur einen Partner (Witwe), serielle
Monogamie)
- Polygynie (meisten verbreitet, ein Mann mehrere Frauen)
- Polyandrie (eine Frau mehrere Männer)
- Frauenehen (z.B.: in Afrika- nur soziale Konstruktion)/ Männerehen (zwischen
gleichgeschlechtlichen)
- Besuchsehen/ Gastehen (Mosuo)
- Leviratsehen (verwitwete Frauen heiraten Bruder des verstorbenes Mannes)
Konstruktion der Familie:
z.B.: Fraternal polyandrische Ehe/ Familie (in Tibet eine Frau mit mehreren Brüdernmanchmal Maximalgrenze)
Es gibt auch die Möglichkeit Ehefrauen zu „erben“, nach dem Tod des Vaters (König in
Afrika)
Eheform bestimmt auch Status von Mann und Frau/ Eltern und Kinder; Machtverhältnisse
Familie:
Vielfalt der Formen des Zusammenlebens
- Kernfamilie ( bei uns verstehen wir nur Kernfamilie, als Familie)
- Erweiterte Familie ( in anderen Kulturen, mehrere Generationen,
vielleicht unter einem Dach)
Familie und Hausgemeinschaften sind zwei Komponenten des Grundstein des sozialen
Lebens/ Systems.
In verschiedenen Gesellschaften Regeln/ Normen welche Familienmitglieder unter einem
Haus leben.
Verwandtschaft:
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Über Ehe und Familie hinaus
Konstruktion von Gemeinsamkeit
Abgrenzung zu anderen
Basis für größere Gemeinschaft
Bestimmte Rechte, ökonomische Vorteile(Erbrecht,…), Herrschaftsrecht (England)
Verwandtschaftsterminologie
Formen von Verbindungen:
Patrilinear, Matrilinear, Bilateral/ Koganten, Affinale
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
Heiratsregeln:
Verschiedene Verbote: Erlaubt/ Verboten
Mehr Freiheit: Erwünscht/ Unerwünscht
Z.B.: Dorf, Kaste, soziale Schicht, Sprachgruppe, Religion, Verwandtschaft
ausschließende/ einschließende Kriterien;
Was sagen einem Heiratsregeln:
 Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft (Machtverhältnisse,
Entscheidungsfreiheit)
 Zusammenhang mit Religion, Ethik, Moral (was ist sündhaft, was nicht; Sexualität)
 Konzept von Liebe, Romantik, Erotik
 Erzählungen, Mythen, Bilder, Filme ( Ursprünge der Vorstellung von Heirat, Liebe,
Beziehungen)
5.Einheit, Dienstag 13.11.07
Fallbeispiel:
Eheschließung in Bali
Bali: Inselgruppe, klein (kleiner als Salzburg), 3,3 Millionen Einwohner; Tourismus, Reis,..
Geschichte: Königreich (990 n. Chr.); 1478 ----Dorfgemeinschaften: Landwirtschaft, Lokale und genealogische (verwandt) Zugehörigkeit;
soziale und rituelle Gemeinschaft; Hinduismus vermischt mit altbalinesischer Sozialordnung;
Hybridisierung; Synkretismus
Kastenwesen: Priester (brahmana), Hoher Adel (satrya), niederer Adel (weesya), außerhalb90% (jaha); Ehe zentraler Teil des Lebensweg: 2. von vier Stufen; erst dann vollwertiges
Mitglied in der Gemeinschaft, Rollenveränderung: Männer: Sitz in politischen Organisationen
des Dorfes und des Bezirks. Soziale und religiöse Aufgaben.
Nachkommen: Kontinuität der Patrilinie, Teil eines größeren sozialen Konzepts; Im Ritual:
Körper werden gereinigt, „Saatbeete“ für Zeugung und Geburt; Möglichkeit der Verstorbenen
wiedergeboren zu werden Rituale von Kindern gemacht, Ahnenverehrung.
Keine Privatangelegenheit, soziale Norm; nur verheiratete Menschen sind volle Akteure in
der Gemeinschaft; unverheiratet: Null.
Vorraussetzung für Ehe:
 Es gibt Kastenschranken: Frauen nur in eigene und obere Kasten. Personen sollen
innerhalb der Gruppe bleiben in der sie hineingeboren wurden. Männer können auch
in untere Kaste hineinheiraten (wird nicht gern gesehen)wieder Statusdifferenz,
Mann höher als Frau.
 Heiratsalter zwischen 16 und 18 Jahren,
 Frau soll jünger sein als Mann, zu Ungunsten der Frau: Alter Form von sozialer
Differenzierung, alte Menschen höheren Status, als jüngere Menschen Mann
automatisch höheren Status als Frau. Mann besondere Rolle: Darf Respekt von Frau
erwarten, gilt auch bei kleinen Altersunterschieden.
 Inzestschranke
Eheformen:
 Monogamie: unterste Kaste: 90% der Bevölkerung sind monogam.
 Polygynie: nur obere Kasten: 1.Ehe dieselbe Kaste; 2./3. Ehe auch andere Kasten.
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
Partnerwahl:
 Arrangierte Ehen: Norm in ganz Asien. Eltern oder andere Verwandte bestimmen die
Partnerwahl mit, doch auch die Brautleute dürfen „mitreden“. Ländliche Bevölkerung,
weil Familie wichtiger. In oberen drei Kasten. Höchstes Dharma. Größtmögliche
Berücksichtigung von sozialen Hierarchien .
 Freie Partnerwahl: Eher im urbanen Raum. In unterster Kaste. Ohne Einfluss der
Familie; erlaubt aber nicht erwünscht; innerhalb der Kaste; Fluchtheirat: Die beiden
Ehepartner gehen aus dem sozialen Kontext heraus und versuchen sich entweder wo
anders, oder nach einiger Zeit in altem sozialen Bereich wieder zu verankern. /
Brautraub: Zwangsehe von einer Seite oder die Braut wird aus der Familie gewaltsam
entfernt, ohne sozialem Einverständnis der FamilieVerbrechen.
Brautgeber und Brautnehmer:
 Ehe= Beziehung zwischen Familien/Gruppen
 Hierarchie zwischen Familien, Machverhältnisse; Brautgeber hat mehr Prestige, als
Brautnehmer.
 Frau/Braut= Gabe, Gunstbeweis
 Heirat= Allianz zwischen Familien (Heiratsallianzen)
 Arrangierte Ehen
Hochzeitsritual:
 Je nach Vermögensverhältnissen mehr oder weniger aufwendig
 Tempel ist eingebunden
 Mehrere Tage diverse Zeremonien
 Rite de passage
 Reinigungs- und Legitimationsritual
 Lebendbund mit dharma vereinigt
Hochzeiten in Bali: Tourismusangebot; Rituale vermischt und an Bedürfnisse der Touristen
angepasst.
Themenfeld Ritual
Auch bei uns: Sponsion!Ritual mit Gelübde.
Ritual: ist ein auf relativ festen Regeln ablaufender Vorgang, der einen sozialen Prozess
begleitet, dem ein Individuum oder auch ein Kollektiv unterworfen ist.
 Ritualinhalte vielfältig
 Ausdrucksmittel: Handlungen und Texte; Performance,
 Oft zweckorientiert:
1. Einwirkung auf Gegebenheiten
2. Mensch, Natur, Ereignisse
Formen von Ritualen
 Übergangsriten (von einer Lebensphase in die andere)
 Heilrituale (Schamanen,…)
 Profan/Sakral (nichtreligiös/religiös)
 Öffentlich/ privat (meisten/ nicht größere Gemeinschaft, sondern nur alleine)
 Individuell/ kollektiv
Forscher/ Forscherinnen:
 Emile Durkheim ( Praxis des Rituals hält Gesellschaft zusammen)
 Van Gennep
 Victor Turner
Ritual und Gesellschaft:
 Verbindung von Ritual und Gesellschaft (theoretischer Ansatz)
 Soziale Gruppen
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader

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Status
Gesellschaft moralische Gemeinschaft, welche durch Solidarität zwischen den
Menschen durch Riten gefördert werden
 Riten haben belebende Kraft für das soziale Leben
 Riten Handlungsweisen und Verhaltensregeln, die es dem Menschen ermöglichen,
aus dem Alltag heraus in einen speziellen Zustand zu gelangen. Eigener Rhythmus:
entweder Lebenszyklus Taufe, Heirat,…), oder Jahreszyklus (Weihnachten,
Ostern,…), oder auch welche die nicht zeitlich gebunden sind (Heilrituale,…).
Veränderte Bewusstseinszustände durch Handlungen (Tanzen) oder Substanzen
(Alkohol, Drogen…).
Ritual und Symbole:
Ritual= Sprache- eigenes Bedeutungssystem; Symbole, Zeichen; Kommunikation
Forscher: S.J. Tambiah, Mary Douglas, Victor Turner
Ritual: (bei Tambiah)
 aktive Form der Kommunikation
 beruht auf der Fähigkeit, komprimierte Symbole aufzunehmen und zu interpretieren.
Bei Mary Douglas:
 Köper fungiert als ein Symbol/ Zeichen für Gesellschaft
 Er ist nichts „Natürliches“, sondern ein Ausdrucksmedium für soziales
 Untersuchung von (Initiations-) Ritualen
 Konstruktion von Gender, Tabus und Reinheit (z.B.: in Zusammenhang mit
Menstruation)
Weltbild:
 Gefüge von Vorstellungen und Konzepten, Gefüge von (kollektiven) Repräsentationen
 Matrix für Produktion von Bedeutung
 WeltbildKulturSprache (Metasprache)
 Imago Mundi Kosmologie (wie stellen sich die Menschen die Welt vor)
 Weltbild /Weltanschauung IdeologieGefüge von Glaubenssätzen/ Religion
Wandteppich „Die Schöpfung“:
 Mythische Geschichten
 Welt als Feld
 Mit Kosmologie verbunden
 Konzepte von Zeit und Raum, Mensch und Natur, Gott
 Moral, soziale Ordnung
 Arbeit, Wirtschaft
 Ritual: Repräsentation der biblischen Mythologie im Raum der Kathedrale= Raum des
Rituals.
Ritual und Religion:
 Religiöse Praxis
 Spirituelle Erfahrung
 Ritualablauf, soziale Komponenten,
 Verschmelzung mit Gott, göttlichem Geist, bzw. Urgrund der Dinge ( Islam/Sufi,
Buddhismus, Taoismus)
 Schamanismus (Kontakt mit anderer Welt, Geistern
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Dr. Elke Mader
6.Einheit, am Dienstag,den 20.11.2007
Ritual und Identität:
 Inti Raymi und indianische Identität in Ecuador
 Ritual Ausdruck von kultureller Zugehörigkeit
 Kommunikation und Repräsentation kultureller Identität
 Migration, Internet, Globalisierung
 Bsp. In Österreich: Samson- Umzüge im Lungau
 Lokale Identität
 Religion
 Tourismus: Es partizipieren hauptsächlich die Einheimischen, doch auch Touristen
fühlen sich angezogen und machen mit. Ein Spektakel, performativ; Die Rituale der
Anderen werden zur Unterhaltung.
 Nationale Identität und rituelle Performance: Rituale haben auch mit Macht zu tun.
 Verschiedene Dimensionen von Politik, Repräsentation, Ritual
Ritual, Raum, Globalisierung:
 Rituale= Teil von globalen kulturellen Prozessen
 Migration ( jeder nimmt seine Rituale als „kulturelles“ Gepäck mit)
 Transnationale Räume (Gemeinschaften, die einer größeren kulturellen Gemeinschaft
angehören, aber auf der ganzen Welt „verteilt sind: z.B.: Tibeter- Diaspora)
 Transkulturelle Praktiken (Auch Menschen aus anderen kulturellen Kontexten feiern
z.B.: in Nepal bei Losar- Tibetisches Neujahr mit.)
 Tourismus
Arjun Appadurai: „this is a world of flows“; wichtiger indischer Anthropologe.
 “…today world involves interactions of a new order and intensity.”
 “The new global cultural economy has to be seen as a complex, overlapping,
disjunctive order that cannot any longer be understood in terms of existin centerperiphery models...”
Gupta und Ferguson 1997:
 “transnationale Kulturbewegungen in einer kapitalistischen, postkolonialen Welt“
 Anthropologische Fragen nach neuer räumlicher Zuordnung von Identitäten und
kulturellen Unterschieden
 Placemaking (Verortung) vs. Lokalität und Gemeinschaft als gegeben
 Placemaking: „embodied practices“ – prägen Identitäten
Fallbeispiel:
Diwali Feier: Lugner City 2007:
 Diwali: Wnordnung von Lichtern
 Bedeutendes mehrtägiges hinduistisches Fest in Indien und in anderen vom
Hinduismus geprägten Länder
 Nordindien: Ramayana (Mythischer Zyklus)
 Rückkehr des Gottes Rama mit Frau Sita und Bruder Lakshmana aus 14-jährigem Exil
im Dschungel
 Dunkel war, entzündeten die Menschen Öllampen entlang seines Wegs.
 Diwali- gleichzeitig Neujahrstag
 Südindien: Gott Krishna besiegt Dämonen und befreit sechzehntausend Frauen.
 Indische transnationale Gemeinschaften in Wien
 Hinduistische religiöse Vereinigung
 Soziale und religiöse Komponente
 Ritual
 Placemaking
 Konsum
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
 Unterhaltung
 Ritual und Performance
 Tanz und Gesangsaufführungen
 Praxis und Repräsentation
 Transkulturelle Praktiken
 Bollywood:
 Weltweites kulturelles Phänomen
 Kosmopolitische Populärkultur
 Narrative und visuelle Kultur
 Performative Praktiken
 Rituelle Aspekte
Bollywood Tanz:
 Zwischen Ritual, Performance und Alltagskultur
 Transnational: Teil der indischen Diaspora- Kultur (Feiern, Clubbings)
 Transkulturelle: in diverse kulturelle und soziale Gefüge transferiert.
7.Einheit, am Dienstag, 27. November 2007
Fallbeispiele: Rituale im Kontext Inti Raymi- Otavalo (Ecuador)
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


Rituale im sozialen, historischen und politischen Zusammenhang
Veränderung und Kontinuität
Neue Ausdrucksformen und Medien
Personen tragen besondere Kleidung- Rollenspiel. Kostüm ist wichtiger Aspekt
der Gestaltung und Verbindung zu anderen Formen der Kunst und
Unterhaltungskultur. (Wie bei uns Fasching)
Komplexe und stratifizierte Gesellschaft:
 Vielzahl von Gruppen – großer Anteil der Bevölkerung sind indianische
Gemeinschaften- 30% der Bevölkerung
 Verschiedene soziale Schichten, historischer Zusammenhang- Kolonialismus.
 Vielfalt von Differenzen und Identitäten
 Kultur, Bewegung, Geschichte
 Differenz und Macht
Historischer Kontext: Immer die eigene Geschichte im Mittelpunkt, doch für Verständnis
auch wichtig die Geschichte der Region zu kennen. Ethnohistorie
 Lokale Gemeinschaften, Händler
 Eroberung durch Cara und Inka (Huayna Capac)- verschiedene Sprachfamilien
 Eroberung durch spanische Konquistadoren (Sebastian de Benalcazar)
 Wirtschaftsystem aus Europa nach Südamerika: Feudalsystem, Leibeigenschaft.
Encomienda (Lehen, von spanischer Krone vergeben), mita (…), hacienda
(Großgrundbesitz)
 Leibeigenschaft: wuasipungo (eigenes Haus und kleine Landwirtschaft im Bereich der
hacienda) und obraje (Verpflichtung zum Arbeitsdienst für Großgrundbesitzer) bis
1964
Ab 1964:
 Wuasipungo abgeschafft
 Eigenständige Produktion und Handel (Otavalos selbst aktiv, mit Textilien, reisen
herum und handeln)
 Migration in andere Regionen Ecuadors (Arbeitsmigration, Landflucht)
 Neue sozio- ökonomisches Gefüge
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
Ab 1980:
 Tourismus
 Internationaler Handel mit Kunsthandwerk
 Migration: Musiker, Händler auf globaler Ebene
 Teilweise große materieller Wohlstand
Fallbeispiel: Otavalo- Fiestas
Identität, Repräsentation und kulturelles Gedächtnis (verschiedene Aspekte des kulturellen
Gefüges in Gemeinschaft werden erinnert). Rituale haben Wurzeln in der Inka Zeit. Sehr viele
Fotos und Videos über Rituale- Im Internet.
Von San Juan zum Inti Raymi:
 22. -29. Juni (San Juan- San Pedro)
 vorinkaische, inkaische und europäische Elemente
 andine Agrarrituale, Sonnenwende
 Reproduktion des symbolischen und sozialen Gefüges der Gruppe (z.B.: durch cargos)
 Initiationsritual
 Herrschaftsverhältnisse werden in Frage gestellt
 M. Rogers 1998: 2 Dimensionen der andinen Fiestas:
1. Aufrechterhalten der Tradition/Konstruktion von Identität
2. Verhandeln von Beziehungen zur Welt außerhalb der Gemeinschaft
 San Juan (im Kontext der Hacienda)
 Tanz, Umzüge (L.F. Botero 1991):
 Aneignung des sozialen Raums der Herrschenden
 Konstruktion von Identitäten im Raum der Anderen
 Kulturelle Geografie /Text im interkulturellen Gefüge
Inti Raymi im Kontext von indianistischer Politik und Globalisierung:

Ab 1990 Jahre panindianische Tendenzen „Inti Raymi“

Kulturelle Repräsentation im Kontext wachsender politischer Macht

Kommerzialisierung: Tourismus

Translokalisierung: Migration, Internet
Inti Raymi: lokal, translokal, transkulturell
 Neue Vielfalt an Figuren: ( Weiße, Schwarze, Araber, Filmfiguren, Monster, Helden;
nicht mehr alten Herrscher
 Neue Vielfalt an Orten: 1. Transnationales: 1993 in Amsterdam, 1998 New York,
2005 Chicago, 2005: global
 Neue TeilnehmerInnen und cargos
 Überlappende Zonen von Zugehörigketi ( Otavalos, Indigene, Ecuador, Andenländer,
FreundInnen vor Ort)
 Internet:
 Kommunikationsmedium, Repräsentation und Kommunikation, Soziale Beziehungen,
Weltbild, Ritual, Sprache; Musik, Werbung; „Otavalo.- mediascape“OtavalosOnline.com
 Miller und Slater 2000: „The Internet: Ethnographic Approach“
 Kontinuität: Internet und diverse Handlungsräume
 Ritual und Medien
 Erweiterung des transkulturellen Raums Otavalo
 Inti Raymi / Internet: Konstruktion,….
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Dr. Elke Mader
8.Einheit, am Dienstag, den 11. Dez. 2007
Kulturwandel, kulturelle Verflechtungen, Konsum
Kultur als dynamischer Prozess: nicht statisch! Es ist in Bewegung, sehr viele verschieden
Faktoren spielen mit hinein; Aufgabe der KSA Komplexität solcher Prozesse zu analysieren,
um z.B.: Ethnizität entgegen zu wirken.
 Kultur: Kontinuität und Veränderungsprozesse
 Gefüge von Bedeutungen
 Beeinflusst Denken und Handeln
 Soziale, politische und historische Prozesse (Dynamik oft gleichzeitig mit historischen
Einflüssen)
 Verschiedene Formen der Veränderung unterworfen
Beispiel: Samson:
Entstanden im Rahmen des Barock als mythische Figur, Ritual; aber auch möglich, dass es
ihn schon früher gab. Heute dient er als Konstruktion von kultureller, lokaler Identität und
andererseits als Konstruktion von Tourismus.
Einerseits Kontinuität: gab’s schon früher; andererseits Veränderung: jetzt für Tourismus.
Beispiel: Kleidung:
Wichtiger Aspekt der materiellen Kultur; Kleidung ist Teil eines kulturellen Gefüges, das sich
verändert hat. Was ist in den letzten hundert Jahren passiert? Gender, Familie
Sahlins: „Inseln der Geschichte“- Hawai
 Tradierte Vorstellungen oder Modalitäten des Handelns werden den Erfordernissen
einerspezifischen historischen Situationen nicht mehr gerecht (z.B.: Kleidung der Frau
ist in bestimmten Situationen nicht mehr praktisch, Arbeit)
 Pragmatisches und kreatives Handeln 
 Innovationen und damit zu Veränderung kultureller Systeme (Menschen sind im
Grunde innovativ)
 Transkulturelle Beziehungen (weiterer wichtiger Aspekt wie es zu kulturellen
Veränderung kommt; Zusammentreffen mit anderen)
Eric Wolf: hat sich sehr stark mit dem Bereich der kulturellen Verflechtungen beschäftigt, hat
immer darauf hingewiesen, dass die Welt aus Verknüpfungen besteht und nicht lokale
Prozesse isoliert betrachtet werden sollen.
Kulturelle Verflechtungen:
 Vielfalt an Phänomenen
 Vielfalt an Kontexten
 Vielfalt an theoretischen/ analytischen Perspektiven
Diaspora, Flucht, Sklavenhandel, Kolonialismus, Migration
Teil kultureller Verflechtung: Medien, sehr stark verändert, Kommunikation; Bsp.:
Bollywood; Medien auch wichtig für Migration kulturelle Identität für Menschen in
Diaspora, um transnationale Identität zu schaffen. Internet, Kommunikation
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
Waren: Auch Lebensmittel oft aus anderen Länder; Identität, sozialer Status, Ökonomie über
Konsum, über Nahrung zu untersuchen.
Krieg: auch eine kulturelle Verflechtung; Krieg ist eine der drastischsten Zonen.
Ressourcen: natürliche (Gold, Öl) und humane (Arbeitskräfte, Sklaven);
Globalisierte Produktion: Transnationale Konzerne; Internationale Arbeitsteilung, Billige
Produktion; Ausbeutung
Es geht um Bewegungen von Menschen, Ideen, Objekten und Bildern…





Verhältnis zwischen dem Eigenen und dem Fremden
Kreative Transformation der kulturellen Ordnung (Cosmopoltainism)
Asymmetrischer Charakter
Herrschaftsverhältnisse
Zerstörung kultureller sozialer Gefüge
Analytische Kontexte und Konzepte:
 Kolonialismus
 Anpassung, Akkulturation
 Widerstand lokaler Gesellschaften gegen fremde Einflüsse
 Aneignung
 Kreolisierung, Hybridisierung
 Kulturelle Baukästen
 Kulturströme (flows) und deterritoriale
 Bsp.: Phantastische Repräsentation von indianischer Kultur beim Karneval in Rio,
andererseits Konfliktzonen.
KosmopolitInnen und Anti-KosmopolitInnen:
 Hinwendung zum Anderen
 Vor Ort oder an anderen Orten
 Menschen, die wenig Interesse am Anderen zeigen
 Evt. Häufig ihren Aufenthaltsort verändern
Konsum:
 Beziehungen zwischen dem Eigenen und dem Anderen häufig durch Konsum
vermittelt
 Nahrung
 Speisevorschrift
 Über Nahrung Identitäten konstruiert
Welche Speisen, wo angeboten werden steht oft mit Migration in Zusammenhang: z.B.: Wien:
zuerst Italienische, dann Griechisch, dann Chinesisch, dann bis zur Gegenwart so gut wie
„alles“. Heute selbstverständlich, dass man an einer kulturellen Vielfalt an Essen auswählen
kann.  Ausdruck einer global, verflochtenen Welt.
„McDonaldisierung“ der Welt Coca Cola,…globale Nahrung, Vereinheitlichung der
Nahrung wird als Metapher dafür, dass sich kulturelle Praktiken vereinheitlichen.
2 Thesen:
Homogenisierungs- These: „Alle essen irgendwann nur mehr Hamburger“
Heterogenisierungs- These: „Alle haben auch die Möglichkeit Hamburger zu essen.“
Kosmopolitischer Konsum:
 Beruht auf der Zirkulation des Partikulären und der Hinwendung zum Anderen
 Findet an verschiedenen Orten statt und in diversen ökonomischen, kulturellen
Kontexten statt.
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
Beispiel: Döner Kebab:
In Österreich beliebter, als Würstel…; kommt von Migration; mehr Verkaufsstände in
Berlin als in Istanbul;
9. Einheit, am Dienstag, den 18.12.2007
Kein Essay!
Prüfung: Powerpoint Folien; Mitschriften; Buch: Small places, large issues;
Fragenzettel: 6 Fragen zu beantworten, 2 aus Buch und 4 aus Stoff; keine kleinen Details, zu
jeder Frage ca. ½- 1 Seite schreiben; Bsp für eine Frage: Was sind zentrale Forschungsfelder
in Bezug auf Heirat und Ehe; was gibt es für Fallbeispiele zu Ritual, skizzieren sie diese. Aus
Buch zu jedem Kapitel schriftlich 1 Seite schreiben. Man kann auch Eriksen und Stoff
kombinieren Pluspunkte. 1. Termin 29.; 2. Termin Anfang April, Anfang Juni 3., Mitte
Oktober 4.
Themenfeld: Anthropologie der Mythen
Was sind Mythen? Was sind Erzählungen? Was ist das in der KSA?
Großes Feld der narrativen Kultur und im Rahmen der Geschichte der KSA wurde dieses Feld
auch mit Mythenforschung bezeichnet. Welche Formen von Geschichten gehören zu Mythen?
Rolle in Gesellschaft? Vernetzung mit anderen Themen?
Wendy Doniger aus Religionswissenschaft: Alle Mythen sind Geschichten, aber nicht alle
Geschichten sind Mythen. Interdisziplinares Feld..
Mythen:
 KSA
 Spezifische Form der narrativen Kultur
 Mit diversen Dimensionen in Praxis verflochten
 Felder der Konstruktion, Bewegung und Verortung (tragen zu lokalen Identitäten bei)
von Bedeutung. Feld im sozialen Leben, Zone von Veränderung.
Mythos:
 Frage nach dem Genre; Mythen sind schon lange tradiert, in Geschichte immer wieder
Überlieferungen; Mythen begleiten uns durch verschiedene kulturelle Kontexte bishin
ins 20. Jahrhundert Kino.
 Wie kategorisiert man etwas als Mythos?
 Fließende Übergänge zu anderen Geschichten und Darstellungsweisen.
 Definition und Abgrenzung: In unserem kulturellen Bedeutungsgefüge hat der Begriff
Mythos eine sehr spezifische Bedeutung, doch diese in Alltag ist nicht für
Wissenschaft gebräuchlich. Mythen sind nicht Lügengeschichtennicht das Gegenteil
von Wahrheit oder Geschichte. Warum bei und als Unwahrheit?
Mythos/ Logos:
 Mythos: performative Wirkung, Überzeugungskraft
 Logos: Text, Schrift
 Unterschiedliche Ausdrucks- und Argumentationsweisen
 Disput, welches ist besser? Logos oder Mythos wahr? Logos gewinnt. Im Lauf der
Geschichte:
 Abwertung des Mythos
 Dominanz des Logos
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
 Lokale Konstruktion von Wissen unter spezifischen kulturellen und politischen
Wissen.
Mythen bringen Weltbilder zum AusdruckKonzepte von Wirklichkeit. Mythen kodifizieren
solche Ontologien und bringen Annahmen über das was wirklich/ unwirklich;
menschlich/unmenschlich ist zum Ausdrucknicht generell falsch, nur weil es nicht den
eigenen Annahmen entspricht. Mythische Wahrheit geht es um soziale und moralische
Aussagen, Kommentar zur Welt; es geht nicht so sehr um eine Aussage für ein einheitliches
physisches Universum. Es gibt Unterschiede in Bezug auf das was Mythen psychologische
aussagen, haben aber auch Aussagekraft auf anderen Ebenen.
Vielfalt: Inhalte, Figuren
 Lebenswelt der Menschen
 Erklären Natur und Übernatürliches; Tiere sind oft Akteure für Menschen. Grenze
zwischen Menschen, Tieren und Übernatürliches wird dargestellt.
 Menschen, Götter, Geister, Dämonen, Trickster
 Bezieht sich auf Ursprung der Dinge; Ursrpungsmythen, vielschichtige Aussagen;
Entstehen eines moralischen/ sozial Universum.
 Regeln des Zusammenlebens in einer bestimmten Gesellschaft.
 Gefühle, Wünsche oder Konflikte.
Die Geschichte vom Fuchs und dem Fliegen: Sonne wandelte, als großer Krieger über die
Erde und bringt den Menschen Dinge bei. Zu dieser Zeit gab es einen Fuchs und dieser hielt
sich nicht gern an die Regeln und wollte immer alles ausprobieren. Sonne hat sich gedacht er
gibt den Menschen Flügeln und dann ist es nicht so mühsam. Der erste der es wollte war
Fuchs Sonne erklärte es ihm (Wie Ikarus). Fuchs macht das und will in die Luft aufsteigen;
Sonne sagt man darf nur in der Dämmerung fliegen, weil sonst zu heiß Fuchs hört nicht zu
und besucht seine Geliebte und fliegt über ihren Kopf; doch Sonne steigt immer höher, doch
Fuchs fliegt immer weiter und hat eine Bruchlandung. Sonne wird zornig und sagt jetzt kann
halt niemand fliegen.
 Mythe der Shuar
 Kulturheros: Sonne
 Fuchsmann: Kujancham; Unterscheidung von Gut und Böse
 Erzählt von Alejandro Yurank Tsakimp
 Aufgenommen in Utunkus, Euador, 1991
 Übertragung ins Deutsch: Elke Mader
 Zeigt, dass man von älteren Personen Rat annehmen soll und auf sie hören soll. Wird
oft Kindern erzählt.
 Geschichte ist eingebunden in größere Gruppe von Geschichten.
 Geschichte des Ikarusgleich. Es gibt oft ähnliche Metapher, ähnliche Geschichten,
die in lokalen Kontext unterschiedlich interpretiert werden. 2 große Perspektiven:
1. Mikroskopische: Details, welche Versionen, wie in konkreten lokalen
kulturellen Kontext interpretiert, was bedeutet sie?
2. Teleskopische: Vergleichens Mythenforschung; man sieht die Vielfalt und
Themenstränge, die sich quer über alle lokalen Grenzen hinwegsetzen.
Gemeinsamkeiten in den Erzählstrukturen und Motiven.
Theoretische Perspektiven und Forschungsfelder:
 Traditionelle Erzählungen
 Bronislaw Malinowski: Wie mythische Geschichten mit sozialen Kontext verbunden,
welche Funktion? Welche Formen von Verflechtungen mit Alltagswelt. Teil einer
sozialen Realität. Sozialer, religiöser und politischer Kontext.
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
 Raymond Firth: Weiterentwickelt; Mythen als soziale Ressource; Konstruktion und
Legimitation von Status; Machtpositionen, Konkurrenz, Konflikte
Flexibilität und Transformationsfähigkeit von Mythen:
 Relativ stabile aber zugleich bewegliche Konfiguration von Bedeutung
 Form, immer neue Formen von Darstellung
 Inhalt
 Ort
Mythen und Filme:
 Kontinuität der Erzählstoffe
 Bedeutung der Handlungsträger (dramatis personae)
 Formen der Konstruktion von Bedeutung
 Signifiying practices
 Ähnliche soziale und kulturelle Bedeutung
 Bsp.: „Fluch der Karibik“: Gegenwartskultur: Filme produziere nund zirkulieren
Bedeutung in vergleichbarer Weise wie Mythen
 Trickster: „mythic embodiment of ambiguity and ambivalence“ Jack Sparrow
klassischer Trickster.
Fallbeispiel: “Krishna Reloaded”
Man kann auch Heldenfigur analysieren: Joseph Campbell “Der Held mit den 1000
Gesichtern”. Bestimmte Handlungsweisen immer wieder viele Parallelen in verschiedenen
lokalen Kontexten, Konstruktion von Männlichkeit, Gender- Rollen.
Indisches Kino:
Besonders ende Verbindung zu Mythen; in Filmen sehr lange mythische Geschichten
dominant, Hauptthemen,
Heute: nicht mehr, als im westlichen Kino, aber moralische Wertsysteme sind immer wieder
von Mythen genommen. Wertsysteme und Codes des Dharma;
Film: „Krissh“: Mythologie Krishna; Göttermensch, ist bei Großmutter aufgewachsen,
Film setzt es in Gegenwart um und vermischt es mit Migration und Themen von
Globalisierung, Kapitalismus; muss die bösen besiegen um rechtmäßige Funktion
einzunehmen. Film gilt hauptsächlich als Superheldengeschichte im Westen, bezieht sich aber
eindeutig auf Mythen. Anlehnung an Batman, Superman, Matrix, chinesische Filme.
10. Einheit, am Dienstag, den 8. Januar 2008
Themenfeld „Ökonomische Anthropologie“
 Womit beschäftigt sie sich?
 Verschiedene Forschungsfelder (in Ehe, Familie,…) und Fragestellungen
 Unterschiedliche Erklärungsmodelle
Nur wenige Aspekte des Lebens, die nichts mit Ökonomie zu tun haben. Starke Verknüpfung.
Forschungsfelder umfassen unterschiedliche Lebensbereiche. Die ÖA untersucht, wie
Menschen in sozialen Gruppen die materielle Welt benutzen, um sich zu erhalten, bzw. den
Lebensunterhalt zu sichern.
Wichtige Aspekte der Definition:
 Bezug zur materiellen Welt und Natur (Tiere)
 Sicherstellung der Lebensgrundlagen (Nahrung)
 Menschen handeln aktiv, sie gebrauchen, benutzen ihre Umwelt
 Sie agieren in Gruppen: es geht nicht ausschließlich um das Überleben des
Individuums (Wirtschaftssystem teilen)
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
 „express themselves“ bezieht sich auf die kulturellen Aspekte der materiellen Welt
und die Fähigkeit materielle Objekte als Kommunikationsmittel und Zeihen der
Gruppezugehörigkeit zu fungieren. (z.B.: Kleidung)
Unterschiede zu Wirtschaftswissenschaften:
Fragestellungen, Methoden; nicht allgemeine Regeln von ökonomischen Prozessen, sondern
Vielfalt an Wirtschaftsformen in ihren kulturellen und sozialen Kontexten. Verflechtungen,
Interaktionen. Methode: Feldforschung. Bsp.: Markt.
Strategien/Formen wirtschaftlichen Handelns; Wirtschaftsformen, Subsistenzformen
(Sammler/Jäger; Industriegesellschaft); eine Vielfalt wirtschaftlicher Praktiken ist assoziiert
mit einer Vielfalt sozialer und kultureller Systeme.
Zentrale Fragestellungen:
 Beziehungen zwischen den materiellen Aspekten des Lebend und
 Organisation der Gesellschaft
 Machtverteilung
 Weltbild
 Beispiel Potlatch: Wer gibt ist besser gestellt, als der, der hat.
Erklärungsmodelle: Neoklassik oder Rational Choice
„Homo oeconomicus“:
rationales Individuum; kalkuliert, um seinen maximalen Nutzen zu finden; Hauptmotivation:
Eigennutzen; zentraler Antrieb des wirtschaftlichen Prozesses.
Rationalität = Grundprinzip der Wirtschaftlichkeit
Denken der Aufklärung
Geht um die Zuteilung knapper Mittel zu optimalen Erreichen gesetzter Zwecke.
Erklärungsmodelle: Politische Ökonomie- entwickelt sich im 19.Jhdt.
Im Vordergrund steht die Arbeit, der Arbeitsprozess. Basiert auf Adam Smith; wichtigsten
Vertreter: Marxisten, Eric Wolf; Allgemeine Bedingung des Stoffwechsels zwischen Mensch
und Natur ist Arbeit.
Produktionsprozess und Produktionsweisen: Menschen wirken nicht nur auf Natur, sondern
auch aufeinander; Sie produzieren, indem sie auf eine bestimmte Weise zusammenwirken und
ihre Tätigkeiten gegenseitig austauschen.
Gesellschaftliche und politische Beziehungen. Innerhalb dieser Beziehungen und Verhältnisse
findet Produktion statt. Alle Produktion ist Aneignung von Natur innerhalb und durch eine
bestimmte Gesellschaftsform.
Erklärungsmodelle: Umwelt, Ökonomie, Gesellschaft:
„Cultural Ecology“; Wie werden Gesellschaft und Ökonomie durch Umweltvoraussetzungen
geprägt.
Methoden:
 Hauptmethode der Datengewinnung in der KSA
 Aufenthalt des Forschers/der Forscherin bei der untersuchten Gruppe
 Gruppe oder Gesellschaft in ihrem üblichen Alltag, in ihrer normalen Umgebung
untersucht
 Ökonomisches Handeln in sozialen und kulturellen Kontexten
Beispiel: „Imuhar- Nomadinnen“
Hirtennomaden:
 Mobile, auf Wanderviehwirtschaft basierende Wirtschaftsweise
 Verbindung von Subsistenzform und Gesellschaftstypus
 Tribale Gesellschaften
Hirtennomaden /Viehzucht:
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VO Themenfelder-Fallbeispiele
Dr. Elke Mader
Beziehung Mensch- Tier. Domestikation (Steuerung der physischen Reproduktion); Zähmung
(Training für spezielle Verwendung); Beaufsichtigung (Kontrolle in bestimmten Raum). Wie
werden alle Teile der Tiere weiterverarbeitet für materielle Verwendung.
Mobilität /Ortswechsel; Weiden, jahreszeitlicher Rhythmus; Besitzverhältnisse; Handel
Pastoralnomadismus
Eigentum: Geteilter Zugang zu den Tieren; Gemeinsamer Zugang zum Land
Arbeitsorganisation: Familie/ Haushalt ist wesentlich
Sozio -politische Organisation: agnatisch, segmentär, akephal oder Altersklassen (Ostafrika)
Landnutzung: ökologische Nischenökonomie; hochspezialisiert.
Geschlechtsspezifische Handlungsfelder, Zusammenarbeit.
Männer: Betreuung von Herden von größeren Tieren; Handel, Politik
Frauen: Subsistenz (Selbstversorgung); Kleintierzucht, Milchverarbeitung, Auf- /Abbau der
Zelt und Lager.
Anja Fischer: Imuhar- Selbstbezeichnung Tuareg.
Geschlechtliche Arbeitsteilung; Managerinnen sind die Frauen.
Sahara: Extreme Umwelt.
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