Impulsreferat

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Ökologie
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I. Das Gleichgewicht in der Natur
(Grundgedanke des Umweltschutzes)
Unsere Welt bringt seit Milliarden Jahren immer neue Lebensformen hervor.
Die Natur kennt dabei keine Rohstoffprobleme.
Das Geheimnis dieses Langzeiterfolgs liegt in zwei Prinzipien.
1) Die Sonne als zentraler Energiespender versorgt die Erde beständig mit
Infrarot- (Wärme-), Licht- und Ultraviolettstrahlen. Solange die Sonne scheint,
ist Leben auf der Erde möglich. Die Erde wird noch mindestens 3 Milliarden
Jahre lang mit Energie versorgt werden.
2) Die grünen Pflanzen bauen mit Hilfe des Sonnenlichtes aus energiearmen
Stoffen (Wasser, Kohlendioxid, Nährsalze) energiereiche Stoffe (Zucker,
Stärke, Proteine, Fette und vor allem Sauerstoff) auf.
Menschen und Tiere entnehmen den grünen Pflanzen die Nahrungs- und
Sauerstoffenergie und verwenden diese zum Leben.
Bakterien und Pilze führen tote Stoffe wieder zurück in ihre
Ursprungsmaterialien. (Prinzip der Kompostierung).
Pflanzen nennt man Produzenten, weil sie energiereiche Stoffe erzeugen.
Menschen und Tiere nennt man Konsumenten, weil sie die produzierten
Stoffe verbrauchen.
Bakterien und Pilze nennt man Reduzenten, weil sie nicht mehr benötigte
Stoffe in ihre Grundsubstanzen zurückführen.
Dieses System bildet einen Kreislauf der Stoffe, daher kann es theoretisch so
lange funktionieren, wie die Sonne Energie liefert. Energie kann nicht
wiederverwendet werden, sie muss ständig geliefert werden.
Die Menschen drohen nun dieses System zu zerstören, indem sie die Methode des Kreislaufs verlassen. Überdies erzeugt unsere Zivilisation Stoffe,
die in der Natur nicht mehr verwertet werden können ("nicht abbaubar").
Umweltschutz heißt also, unsere Lebensweise so zu ändern, dass sie dem
System der Natur möglichst nahe kommt. Dies bedeutet nicht ein Rückfall in
die Steinzeit, sondern ganz im Gegenteil eine gewaltige Herausforderung an
uns alle: Der Einsatz aller geistiger Mittel um unsere Zivilisation,
insbesondere aber unsere Industrie, wieder naturnäher (sparsamer Umgang
mit Energie, Wiederverwertung von Abfällen, keine Produktion hochgiftiger
Stoffe) zu gestalten.
II. Der kritische Konsument
(Umweltschutz im Alltag)
Die folgende Liste enthält einige Ideen, erhebt aber keinen Anspruch auf
Vollständigkeit.
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Ökologie
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Körperreinigung:
Als hautfreundlich erweist sich Seife aus tierischen Ölen (ohne Tenside), z.b.
die altbekannte Kernseife. Sie ist in der Umwelt vollständig abbaubar.
Bei trockener Haut sollen Seifen mit rückfettenden Substanzen oder
alkalischem pH-Wert verwendet werden. (Keine Syndets).
Bei extrem trockener Haut nach dem Baden eincremen.
Bei fettiger Haut sollen neutrale oder saure Seifen verwendet werden.
(Sebamed, Sebopona etc.)
Nicht länger als 15 Minuten baden. (Austrocknung).
Dusch-Gel ist in Plastik verpackt. Seife ist gesünder, erzeugt weniger Abfall
und ist meist besser verträglich.
Kleidung:
Wer Pelze tragen möchte, soll sich für Lammfell entscheiden. Lehnen Sie
Pelze bedrohter Arten ab! Pelze einheimisch gejagter Arten (Fuchs) können
ohne weiteres getragen werden. Schaffelle sind gut als Schlafunterlage.
Synthetics sollten nach Möglichkeit bei normalen Kleidungsstücken
vermieden werden. Vermeiden Sie auch Cellulosics.
Haushaltswäsche und Bettwäsche sollten aus Naturfasern bestehen.
Vermeiden Sie Kleider mit der Bezeichnung "Reine Wolle". Diese stammt aus
dem Reißwolf. (Lumpenabfälle etc.) Hochwertige Wolle trägt die Bezeichnung
Reine Schurwolle, Wollsiegelqualität oder IWS.
Schuhe sollten als Obermaterial Leder haben. Auch das Futter sollte aus
Leder bestehen.
Mottenschutzmittel sind abzulehnen, diese können Allergien erzeugen.
Kräutersäckchen mit Lavendel, Myrte, Anis, Steinklee oder Patschuli
(südasiatischer Lippenblütler) schützen gegen Mottenbefall. Orangen- und
Zitronenschalen mit Gewürznelken bestückt können in den Wäschekasten
gelegt werden. Die gleiche Wirkung haben Nussbaumblätter am
Kastenboden.
Alttextilien sollen gesammelt werden.
Körperpflege und Kosmetika:
Auf Deos mit Antitranspirantien kann man verzichten.
Achtung bei Hautveränderungen nach Gebrauch eines Deodorants, bei
auffälliger Veränderung Arzt aufsuchen.
Deodorantsprays sollten - wenn überhaupt - nicht öfter als zwei- bis dreimal
pro Woche verwendet werden.
Waschen ist die gesündeste Methode gegen Körpergeruch.
Ersatz für Deodorants: Teeaufgüsse aus Rosmarin, Thymian und Kamille als
Körperlotion. Körperpuder.
Die beste Wäsche gegen Körpergeruch sind schweißsaugende Materialien wie
Baumwolle oder Seide.
Körperpflegemittel und Kosmetika sollten keine künstlichen Fette, Duft- oder
Konservierungsstoffe und keine synthetischen Farbstoffe enthalten.
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Ökologie
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Pflanzenzusätze bedeuten noch nicht, dass das Produkt auf natürlicher Basis
hergestellt worden ist. Beachte den Beipackzettel!
Ein Haarshampoo sollte auf pflanzlicher Basis ohne synthetische Zusätze
hergestellt worden sein.
Hände weg von allen Artikeln, welche die Aufschrift "zur Babypflege nicht
geeignet" tragen.
Vermeiden Sie Haarfärbemittel. (Aufnahme von Resorcin in den Körper).
Verwenden Sie Henna zum Tönen und als Haarkur.
Eine gute Hautcreme braucht nur aus Wasser und einem natürlichen Fett
bestehen.
Zahnpaste sollte aus natürlichen Rohstoffen hergestellt sein. Zahnsalz
(Merfluan) ist ebenfalls empfehlenswert.
Putzmittel:
Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen! Viele Verunreinigungen lassen sich
mit Wasser beseitigen.
Schmierseife in heißem Wasser ist meist besser als die in der Werbung angepriesenen Superreiniger.
Waschbecken, Badewannen, Abwasch, Herdplatten, Aluminiumgeschirr,
Küchengeräte und Bügeleisen kann man mit Schmierseife und Schlämmkreide abwaschen, bei Verkrustungen mit Salmiak.
Wer trotzdem nicht auf Haushaltsreiniger verzichten möchte, sollte umweltschonende Produkte verwenden. (LAVASIT Scheuerpulver, SONETT
Putzmittel);
Schwarze Pilzbeläge in den Fliesenfugen entfernt man am besten mit
Salmiak.
Abfluss- und Rohrreiniger:
Verwenden Sie bei Verstopfungen zunächst Saugglocke, Spirale oder
Rohrzange.
Der Abfluss sollte bei Verstopfungsgefahr mit einer kochenden Sodalösung
gespült werden.
Luftverbesserer:
Lüften ist besser als jeder Spray.
Gegen unangenehme Gerüche im WC hilft das Abbrennen eines
Streichholzes.
Glühbirnen können mit ätherischen Ölen oder Parfum beträufelt werden.
Verwenden Sie Duftsäckchen mit Kräutern oder Blüten! Als Verdunsterwasser
kann man einen Aufguss von Rosenblüten, Pfefferminz oder Lavendel
verwenden.
Spülmittel:
Statt Spülmittel kann Soda verwendet werden.
Nicht vergessen, mit klarem Wasser nachzuspülen.
Verwenden Sie statt Klarspüler Essig. (Das ist besser als jeder Klarspüler).
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Ökologie
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Waschmittel:
Weniger ist meist besser als mehr.
Erkundigen Sie sich nach der Wasserhärte in ihrer Gemeinde. Dosieren Sie
danach.
III. Ansätze für eine ökologisch soziale Politik
Umwelt stellt eine knappe Ressource dar. Sowohl die Natur als auch die
Gesellschaft können als Systeme mit knappen Ressourcen (Rohstoffquellen)
begriffen werden.
Der Kapitalismus als soziales System weist derzeit deshalb Umweltdefizite
auf, weil ökologische Wohlfahrt des einzelnen nur beschränkt als Nutzen im
ökonomischen Sinn definiert ist (eine gute Umweltqualität ist jedoch für
Touristen bereits ein Konsumgut). Kurz gesagt: Gute Umweltqualität hatte
bis vor kurzer Zeit noch keinen Marktwert. Ein Umdenken zeichnet sich nur
ganz langsam ab.
Der Marxismus als bürokratisches System hat deshalb versagt, weil die
Wertrelationen der Produktionsfaktoren nicht die Realtität abgebildet haben.
Anders gesagt, der Preis, den man für eine Ware in kommunistischen
Ländern gezahlt hat, war sozusagen wirtschaftlich "falsch".
3 Ansätze zur Lösung des Ökologieproblems sind möglich:
Der administrative Ansatz versucht mit ordnungspolitischen Maßnahmen
ökologische Schadensminimierung durch Einführung von Grenzwerten
herbeizuführen (Gesetze, Ver-ordnungen, Auflagen usw.),
Die "Nullphilosophie" versucht radikale Schadensvermeidung durch
Elimination der Schadensursachen (Verbot ganzer Produktionszweige oder
Produktgruppen). Die "Nullphilosophie" wurde erstmals bei der Kernenergie
angewandt.
Der wirtschaftspolitische Ansatz setzt sich zum Ziel, ökologische Anliegen
mit ökonomischen Mitteln zu bewältigen. Nachdem der Marktmechanismus
ebenso wie der Marxismus ein grundsätzlich neutrales, ersterer jedoch
zugleich ein hochwirksames Instrument darstellt, soll dieses Instrument auch
in den Dienst des Umweltschutzes gestellt werden. Kurz gesagt: Überall
dort, wo der Markt das beste Regulierungsinstrument ist, soll er eingesetzt
werden.
Die ökosoziale Marktwirtschaft verfolgt die Idee, in Bereichen, in denen ein
Marktversagen nicht zu erwarten ist, den wirtschaftspolitischen Ansatz ins
Zentrum der Problemlösung zu rücken und sowohl den administrativen
Ansatz als auch die "Nullphilosophie" nur dort einzusetzen, wo
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Ökologie
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Marktinstrumente Schwächen aufweisen. Kurz gesagt: Zuerst den Markt
arbeiten lassen, und erst dann eingreifen, wenn dieser nicht funktioniert.
Will man Natur volkswirtschaftlich gut nützen, so muss man auf
volkswirtschaftlicher Ebene Signale setzen, die betriebswirtschaftliche
Bemühungen auslösen, sparsam mit dem Verbrauch von Umwelt umzugehen.
Solche Signale sind die Preise. Während eine Planwirtschaft Produktion und
Verbrauch von Gütern direkt lenkt, ist der Preis ein Lenkungsinstrument der
Marktwirtschaft.
Die direkten Kosten des Ge- oder Verbrauchs des "freien Gutes Umwelt"
(saubere Luft, sauberes Wasser, Ruhe, gute Bodenqualität) sind mit Preisen
zu versehen, die der Knappheit dieser Güter Rechnung tragen. Kosten sind
nach dem Verursacherprinzip zuzurechnen. Dadurch wird das Gut Umwelt
dem System Markt zugänglich gemacht. (z.B. Spraydosen sind teuer, weil sie
saubere Luft "verbrauchen" - Zerstäuberdosen sind billiger, weil sie saubere
Luft nicht in diesem Umfang verbrauchen).
Das zentrale Instrument zur volkswirtschaftlichen Beeinflussung von Preisen
stellt das Steuer- und Abgabensystem dar. Eine Umgestaltung desselben hat
in der Form zu geschehen, dass in Summe keine allgemeine und
gleichmäßige Senkung oder Erhöhung des Preisniveaus eintritt. Vielmehr
müssen die relativen Preise der Güter zueinander in eine korrekte Relation
gebracht werden. Alle Steueränderungen haben somit aus ökologischer Sicht
aufkommensneutral zu sein, um internationale Wettbewerbsverzerrungen
hintanzuhalten. Kurz gesagt: Neue Ökosteuern müssen so gestaltet werden,
dass gleichzeitig andere Steuern gesenkt werden. In Summe soll sich die
steuerliche Belastung nicht oder nur geringfügig verändern.
Ökologische Marktwirtschaft
am Beispiel unnützer Verpackungen
Unnütze Verpackungen werden durch Wegwerfen zu Abfall. Der Verursacher
des Abfalls ist der Wegwerfende. Der Verursacher des Abfalls soll als
Steuerträger einen Preis für den Verbrauch des Gutes "Deponieraum" bei
Deponierung oder des Gutes "Luft" bei Müllverbrennung bezahlen. Ein
entsorgungsindifferentes Instrument stellt die Mehrwertsteuer dar, die den
Endverbraucher (den Wegwerfenden) trifft. Konkret sollte die Mehrwertsteuer
generell gesenkt, umweltschädlich verpackte Güter jedoch mit einem
erhöhten Mehrwertsteuersatz belastet werden.
Besonders zu beachten: Wenn man die steuerliche Belastung für aufwendige
Verpackung bereits beim Produzenten eintreten ließe, hätte dies zur Folge,
dass im Inland produzierte Güter durch Importe ersetzt würden und keine
Vermeidungswirkung im Inland einträte. Andererseits würden österreichische
Exporteure, ohne dass eine Wirkung erzielt wird (!), benachteiligt.
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Ökologie
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Als Übergangslösung zu einer reformierten Abfallpolitik müssen allerdings
notwendig Maßnahmen ergriffen werden wie etwa der Bau von Deponien für
überwachungsbedürftige Sonderabfälle.
Ökologische Marktwirtschaft
am Beispiel der Emissionen
Emissionen sind gemäß dem Verursacherprinzip als Kostenbestandteil in die
betriebliche Kalkulation einzubeziehen. Als Emissionen sind in diesem
Zusammenhang auch Industrieabfälle (Sonderabfall) zu verstehen.
Eine steuerliche Belastung umweltschädigender Produktionen und eine
gleichzeitige Entlastung emissionsarmer Fertigungen motiviert die Industrie
zum Setzen von Vermeidungshaltungen. Dies induziert einerseits einen
Strukturwandel im Branchenmix und beschleunigt andererseits
Produktionsumstellungen. Aufgrund der gravierenden volkswirtschaftlichen
Auswirkungen jedes Eingriffs sind Schockeffekte möglichst zu vermeiden und
jede Systemänderung unter Berücksichtigung zeitlicher
Anpassungsnotwendigkeiten vorzunehmen.
Umstellungen in den Produktionstechnologien können teils durch
bestehende Maßnahmen der Direktförderung (z.b. Kreditstützungen), teils
durch steuerliche Maßnahmen der Investitionsförderung angeregt werden.
Die Beschleunigung der Umstellung ist beispielsweise durch eine Erhöhung
des Investitionsfreibetrags für Umweltschutzinvestitionen zu bewirken.
Beispielsweise existierte vor Jahren eine erhöhte vorzeitige Abschreibung für
Umweltschutzinvestitionen und Energiesparmaßnahmen (!). Diese Förderung
wurde jedoch paradoxerweise bereits vor Abschaffung der vorzeitigen
Abschreibung aufgehoben. Ein lobenswertes Signal in Richtung ökosoziale
Marktwirtschaft setzte die Regierung durch die Erhöhung des
Investitionsfreibetrages für "Flüster-LKW" von früher 10 auf nunmehr 20% des
Investitionsbetrages bei gleichzeitiger Abschaffung des
Investitionsfreibetrages für herkömmliche LKW.
Besonders zu beachten: Durch die seitens der Regierung vollzogene
Steuerreform wurde Österreich als internationaler Standort für
Industrieansiedlungen attraktiv. Eine weitergehene steuerliche Entlastung
umweltfreundlicher Produktionen könnte Österreich international für
industriepolitisch und ökologisch wünschenswerte Branchen zu einem
Standort erster Wahl machen. Ökologie und Wirtschaftswachstum würden
sich gegenseitig unterstützen.
Ökologische Marktwirtschaft
am Beispiel der Informationspolitik
Umweltdaten sind sensibel. Jede Offenlegung von Umweltdaten muss dafür
Sorge tragen, dass sie in übergeordnete Reformgesetze (Besteuerung,
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Ökologie
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Abgaben usw.) eingebettet wird. Offenlegung des Missbrauchs oder billiger
Polemik wegen ist kontraproduktiv.
Ökologische Be- und Entlastungen finden im Rahmen der ökosozialen
Marktwirtschaft im Besteuerungssystem ihren Niederschlag. Ökologisch
vertretbare Produktionsprozesse stellen einen zentralen Wettbewerbsvorteil
dar. Die Erhaltung dieser Wettbewerbsvorteile wird zu einer
gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Um diese Wettbewerbsvorteile erhalten
zu können, ist die Transparenz von Emissionsdaten eine unabdingbare
Voraussetzung. Die Überwachung komplexer Produktions- und
Emissionsvorgänge ausschließlich durch fachfremde Verwaltungsbehörden
(Finanzamt, Bezirkshauptmannschaft) ist zum einen sehr aufwendig, zum
anderen schlicht unmöglich. So ist für die Beurteilung der ökologischen
Aspekte der Metallverarbeitung eine metallverarbeitende Firma oder
GREENPEACE wahrscheinlich besser geeignet als das Wirtschaftsministerium.
Im Rahmen der ökosozialen Marktwirtschaft wäre ein Instrument ähnlich dem
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb zu schaffen, das sowohl
Mitbewerber als auch die Öffentlichkeit in die Lage versetzt, unbillige
Verhaltensweisen und Verstöße gegen gesetzliche Rahmenbedingungen
effizient zu ahnden. Darüber hinaus werden ökologisch vorbildliche Produkte
zunehmend als Gegenstand der Marketingpolitik von Unternehmen
Bedeutung gewinnen. Transparenz bedeutet auch hier: "Grüne Werbung" soll
nur für "grüne Produkte" möglich sein.
Das Datenschutzgesetz wurde beschlossen, weil man völlig zu Recht eine
unkontrollierte Flut von Informationsweitergabe und
Informationsverknüpfung durch die Benützung von
Datenverarbeitungsanlagen befürchtete. Besonderen Schutz sieht das
Datenschutzgesetz für personenbezogene Daten vor. Das durch das
Datenschutzgesetz geschützte Rechtsgut "personenbezogene Daten" steht in
Konkurrenz zu anderen verfassungsrechtlich geschützten Rechtsgütern. Die
Schaffung eines Grundrechts auf eine intakte Umwelt würde mit dem
Grundrecht auf den Schutz personenbezogener Daten in Wertekonkurrenz
stehen, wie dies auch bei zahlreichen anderen Rechtsgütern der Fall ist. In
wertender Auslegung wäre sodann im Einzelfall zu entscheiden, welchem
Grundrecht jeweils der Vorrang gebührt.
Besonders zu beachten: Eine ökologisch - soziale Marktwirtschaft ohne
umweltbezogene Informationen ist nicht denkbar. Mangelnde oder
fehlerhafte Information verzerrt den Markt und schafft ungerechtfertigte Voroder Nachteile.
Ökosoziale Marktwirtschaft
am Beispiel der Forschungspolitik
Österreich hat die relativ meisten Nobelpreisträger der Welt (!). Ein Großteil
dieser Nobelpreise waren die Folge von Forschungstätigkeiten im Ausland
(Perutz, Lorenz, Hayek usw.).
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Ökologie
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Diese Nicht-Nutzung geistiger Ressourcen ist eine der traurigsten Entwicklungen ideologisch belasteter Forschungspolitik in der Vergangenheit.
Der Errichtung spezieller universitärer Schwerpunktstudien in Vorarlberg
wäre dann großer Erfolg beschieden, wenn eine enge Zusammenarbeit mit
umliegenden Universitäten (Innsbruck, St. Gallen, Konstanz) und der
heimischen Industrie angestrebt wird. Eine technische Universität, welche
Steuer- und Regelungstechnik sowie Energieforschung (z.B. Photovoltaik
usw.) als Schwerpunkt betreibt, nützt die regionale Industriestruktur und
würde den Zuzug hochqualifizierter Fachleute fördern.
Besonders zu beachten: Forschungspolitik nach dem Prinzip der ökosozialen
Marktwirtschaft kann sich dem Gedanken der Privatuniversität nicht
verschließen. Nur effiziente Forschungsinstitutionen können eine für beide
Seiten (Universität und Wirtschaft) fruchtbare Zusammenarbeit
hervorbringen.
Jede Unterlassung im Bereich Forschungspolitik untergräbt unsere
volkswirtschaftliche Eigenständigkeit und zwingt qualifizierte Experten, ihr
Glück im Ausland zu suchen. Darüber hinaus werden wir durch eine
geänderte Forschungspolitik in die Lage versetzt, unsere alte Position als
"Know-how-Exporteure" zurückzugewinnen.
IV. Die Bewahrung der Schöpfung
(Umweltschutz in der Religion)
Eine Reihe unglücklicher Entwicklungen hat dazu geführt, dass der Gedanke
des Umweltschutzes relativ spät in den Kirchen eingezogen ist:
Ökologie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin. Sie reicht in die Biologie,
in die Chemie und in die Physik hinein.
Naturwissenschaften und christlicher Glaube wurden im Jahre 1633 zu
Feinden. Damals wurde der italienische Astronom Galileo Galilei von einem
kirchlichen Gericht zum Kerker verurteilt, weil er gelehrt hatte, dass nicht die
Erde im Mittelpunkt der Welt steht, sondern die Sonne. Im 19. Jahrhundert
behauptete der englische Biologe Charles Darwin, dass alle Lebewesen
miteinander verwandt sind und sprach vom "Überleben des Tüchtigsten". Der
Konflikt zwischen Naturwissenschaften und Kirche schien unüberwindbar. In
der Zwischenzeit haben sich die Wogen etwas geglättet, Galileo Galilei wurde
von Papst Johannes Paul II rehabilitiert.
Heute versucht die Kirche eine zaghafte Annäherung an die
Naturwissenschaften. Der Papst hat in einigen Ansprachen ökologische
Themen sehr allgemein angerissen. Das bekannte Bibelwort "Macht euch die
Erde untertan" hat in einer Gesellschaft, die um das nackte Überleben
kämpft, eine andere Bedeutung als in einer Zivilisation, die über A(tomare),
B(iologische) und C(hemische) Waffen verfügt.
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Ökologie
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Christliche Menschen sollten sich nicht scheuen, die Themen Natur und
Schöpfung, vor allem aber die Erhaltung der Schöpfung sowohl mit dem
Verstand als auch mit dem Herzen mutig in Angriff zu nehmen.
Wie man dies macht, können wir u.a. von Naturvölkern lernen, die uns auf
diesem Gebiet einiges voraus haben:
Auch der Mensch besteht aus vielerlei. Woraus immer die Luft ist, die Erde,
die Kräuter, die Steine, all das ist auch Teil unserer Körper. Wir müssen
wieder lernen, wir selber zu sein und die Vielfalt in uns zu fühlen und zu
entdecken. Der Große Geist lehrt Tiere und Pflanzen, was sie tun sollen. In der
Natur gleicht nichts dem anderen. Wie verschiedenartig sind die Vögel. Einige
bauen Nester, andere nicht. Manche Tiere leben in Erdlöchern, andere in
Höhlen, andere in Büschen. Wieder andere kommen überhaupt ohne
Behausung aus. Sogar Tiere derselben Art - zwei Hirsche, zwei Eulen verhalten sich unterschiedlich. Ich habe viele Pflanzen aufmerksam
betrachtet. Von den Blättern einer Pflanze, die alle auf demselben Stängel
wachsen, ist keines ganz wie das andere. Auf der ganzen Erde gibt es keine
zwei Blätter, die einander völlig gleichen. Der Große Geist hat es so gewollt.
Für alle Geschöpfe auf der Erde hat er den Lebenspfad bloß im großen vorgezeichnet; er zeigt ihnen die Richtung und das Ziel, läßt sie aber ihren eigenen Weg dorthin finden. Er will, dass sie selbständig handeln, ihrem Wesen
gemäß und ihren inneren Kräften gehorchend.
Wenn nun der Große Geist will, dass Pflanzen, Tiere, sogar die kleinen Mäuse
und Käfer, auf diese Weise leben - um wie viel mehr werden ihm Menschen,
die alle dasselbe tun, ein Gräuel sein: Menschen, die zur selben Zeit
aufstehen, die gleichen im Kaufhaus erstandenen Kleider anziehen und
dieselbe U-Bahn benützen, die im selben Büro sitzen, die gleiche Arbeit
verrichten, auf die gleiche Uhr starren und - was am schlimmsten ist - deren
Gedanken zum Verwechseln ähnlich sind. Alle Geschöpfe leben auf ein Ziel
hin. Selbst eine Ameise kennt dieses Ziel - nicht mit dem Verstand, aber
irgendwie kennt sie es. Nur die Menschen sind so weit gekommen, dass sie
nicht mehr wissen, warum sie leben. Sie benützen ihren Verstand nicht mehr,
und sie haben längst vergessen, welche geheime Botschaft ihr Körper hat,
was ihnen ihre Sinne und ihre Träume sagen. Sie gebrauchen das Wissen
nicht, das der Große Geist jedem von uns geschenkt hat, sie sind sich dessen
nicht einmal mehr bewusst, und so stolpern sie blindlings auf der Straße
dahin, die nach nirgendwo führt - auf einer gut gepflasterten Autobahn, die
selber ausbauen, schnurgerade und eben, damit sie umso schneller zu dem
großen leeren Loch zu kommen, das sie am Ende erwartet, um sie zu
verschlingen.
Lame Deer (Dakota-Indianer)
Vieles ist töricht an eurer sogenannten Zivilisation. Wie Verrückte lauft ihr
Menschen dem Geld nach, bis ihr soviel habt, dass ihr gar nicht so lange
leben könnt, um es auszugeben. Ihr plündert die Wälder, den Boden, ihr
verschwendet die natürlichen Brennstoffe, als käme nach euch keine
Generation mehr, die all dies ebenfalls braucht. Die ganze Zeit redet ihr von
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Ökologie
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einer besseren Welt, während ihr immer größere Bomben baut, um jene Welt,
die ihr jetzt habt, zu zerstören.
Tatanga Mani (Stoney-Indianer)
Für euch Weiße waren wir Wilde. Ihr habt unsere Gebete nicht verstanden. Ihr
habt nicht einmal versucht, sie zu verstehen. Wenn wir der Sonne, dem Mond
oder dem Wind unsere Loblieder sangen, beteten wir in euren Augen Götzen
an. Ohne uns zu verstehen und nur, weil unsere Art der Anbetung anders war
als eure, habt ihr uns als verlorene Seelen verdammt.
Wir sahen das Werk des Großen Geistes in seiner ganzen Schöpfung: in
Sonne, Mond, Bäumen, Bergen und Wind. Manchmal traten wir durch das,
was er geschaffen hatte, an ihn heran. War das so schlecht? Ich weiß, dass
wir aus ganzem Herzen an das höchste Wesen glauben, und unser Glaube ist
stärker als der vieler Weißer, die uns Heiden nannten. Die roten Wilden waren
immer enger mit der Natur verbunden als die weißen Wilden. Die Natur ist
das Buch jener großen Kraft, die ihr Gott nennt und die wir den Großen Geist
nennen.
Was für ein Unterschied macht schon ein Name aus!
Tatanga Mani (Stoney-Indianer)
Die alten Dakota-Indianer waren weise. Sie wussten, dass das Herz eines
Menschen, der sich der Natur entfremdet, hart wird; sie wußten, dass
mangelnde Ehrfurcht vor allem Lebendigen und allem, was da wächst, bald
auch die Ehrfurcht vor dem Menschen absterben läßt. Deshalb war der
Einfluss der Natur, die den jungen Menschen feinfühlig machte, ein wichtiger
Bestandteil ihrer Erziehung.
Luther Standing Bear (Dakota-Indianer)
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