Sammlung für ein Seminarmodul zum

Werbung
Zitate zum Themenfeld Toleranz
Das Wesentliche unseres Glauben liegt im Frieden und in der
Einmütigkeit. Diese aber könnte bestehen, wenn wir das
Definieren auf das mindeste beschränken und in vielen offenen
Fragen jedem sein freies Urteil lassen. Denn über die meisten
Fragen herrscht riesige Dunkelheit, und alle Menschen tragen
zu einem großen Stück dieselbe Krankheit in sich, dass sie sich
nicht zurück halten können, wenn eine Sache einmal zum
Streitpunkt geworden ist: je mehr sich der Streit erhitzt, desto
wahrer erscheint jedem sein eigener Standpunkt, den er blind zu
beschützen übernommen hat.“
Erasmus von Rotterdam (1466/69-1539)
Wenn auf eure Veranlassung hin eure Jugend gut ausgebildet ist,
wird sie eurer Vaterstadt als Schutz dienen; denn für die Städte
sind keine Bollwerke oder Mauern zuverlässigere Schutzwälle
als Bürger, die sich durch Bildung, Klugheit und andere gute
Eigenschaften auszeichnen. Die Spartaner sagten, die Mauern
müssten aus Eisen, nicht aus Stein sein. Ich aber bin der
Meinung, dass eine Stadt nicht so sehr durch Waffen wie durch
Klugheit, Besonnenheit und Frömmigkeit verteidigt werden
sollte.“
Philipp Melanchthon (1497-1560)
„Die Liebe duldet alles, sie toleriert alles; der Glaube erduldet
nichts, und das Wort Gottes toleriert nichts, sondern das Wort
muss vollkommen rein sein.“
Martin Luther (1483-1546)
Nichts ist bei den Christen bekannter und öfter gebraucht als die
feste Behauptung einer Meinung. Nimm die sicheren
Gewissheiten weg, und Du hast das Christentum
weggenommen. Ja, sogar der heilige Geist wird den Christen
vom Himmel gegeben, dass er Christus verherrliche und
bekenne bis zum Tode. Heißt das nicht eine feste Meinung
vertreten, des Bekenntnisses und der festen Meinung wegen
sterben?
„Der heilige Geist ist kein Skept iker, er hat nichts Zweifelhaftes
oder unsichere Meinungen in unsere Herzen geschrieben,
sondern feste Gewissheiten, die gewisser und fester sind als das
Leben selbst und alle Erfahrung.“
Martin Luther (1483-1546)
Weil es denn einem jeglichen auf seinem Gewissen liegt, wie er
glaubt oder nicht glaubt, und weil damit der weltlichen Gewalt
kein Abbruch geschieht, soll sie auch zufrieden sein und sich um
ihre Sache kümmern und so oder so glauben lassen, wie man
kann und will, und niemand mit Gewalt nötigen. Denn es ist ein
freies Werk um den Glauben, zu dem man niemand zwingen
kann. Ja, es ist ein göttlich Werk im Geist, geschweige denn,
dass es äußerliche Gewalt erzwingen und schaffen sollte ... .
Martin Luther (1483-1546)
Wie streng sie gebieten und wie sehr sie toben, so können sie
die Menschen [doch] nicht weiter nötigen, als dass sie ihnen mit
dem Mund und mit der Hand folgen; das Herz können sie ja
nicht zwingen, und wenn sie sich zerreißen sollten.
Martin Luther (1483-1546)
Was solls denn nun, dass sie die Menschen im Herzen zu
glauben zwingen wollen, obwohl sie sehen, dass es unmöglich
ist? Sie treiben damit die schwachen Gewissen mit Gewalt dazu,
zu lügen, zu verleugnen und anders zu reden, als sie es im
Herzen meinen und beladen sich selbst so mit gräulichen
fremden Sünden.
Martin Luther (1483-1546)
„Einen Menschen töten heißt nicht, eine Lehre verteidigen,
sondern einen Menschen töten.“
Sebastian Castellio (1515-1563)
Je besser einer die Wahrheit kennt, desto weniger neigt er dazu,
andere zu verurteilen. ... Wer jedoch andere mit Leichtigkeit
verurteilt, zeigt gerade dadurch, dass er nichts weiß, dass er die
andern nicht erdulden kann.
Sebastian Castellio
„Alle Nationen der Welt sind Menschen, ... alle sind mit
Verstand und Willen ausgestattet, alle besitzen die fünf
äußeren und ihre vier inneren Sinne [Gemeinsinn,
Beurteilungsvermögen, Phantasie, Denken und das Gedächtnis],
und sie bewegen sich durch deren Objekte. Alle bemühen sich
um das Gute und fühlen Freude mit dem Schmackhaften und
dem Fröhlichen, und alle verwerfen und verabscheuen das
Schlechte und ärgern sich mit dem Rauhen und über das, was
weh tut“.
Bartholomé de Las Casas(1474 – 1566)
„Ein geborner Deutscher ist vonn natur gleych wie ein Türck
Hayd etc. und nit eins loth besser oder böser
Die leyblich geburt thut nichts zu diesem handel
Es sind alles zu mal menschen kinder
und haben ein unpartheyische gleychen werkmeyster Gott
der kein person ansihet
Also ist der beste Mensch Türck oder Hayd
von natur eben so wol ein mensch
und so gut gemacht
als S. Peter“
Sebastian Franck
“Wenn ich wünschen könnte, so wollte ich für meine Person
lieber das Urteil [für Ketzerei] ertragen und über mich ergehen
lassen, das der Papst über so viele Ketzer gefällt hat, als das
Ansehen der vermeintlichen Heiligen in des Papstes Kalender
genießen. Man kann es heutzutage augenscheinlich erkennen,
was der Papst unter Ketzerei versteht: Aus dem Zusammenhang
reißt man Sätze und erklärt sie für ketzerisch und verunglimpft
alles hart, was nur ein bisschen gegen die Wahrheit zu sein
scheint ..., wie das dem Erasmus und andern Gelehrten und
Gottesfürchtigen in unserer Zeit von seiten ihrer Neider täglich
geschieht.“
Sebastian Franck
Das Unterscheidungsmerkmal der Wahrheit unseres Glaubens
aber müsste unsere Tugend sein
Michel de Montaigne
„Ich bin ein Jud.Hat nicht ein Jud auch Augen? Hat nicht ein Jude
auch Hände, Glieder, Körper, Sinne, Sehnsucht, Leidenschaft?
Genährt von gleicher Nahrung, verletzt von gleichen Waffen,
anfällig gleichen Leiden, geheilt durch gleiche Mittel, fühlt er
warm und fühlt er kalt vom gleichen Winter wie vom gleichen
Sommer ganz wie ein Christ? – wenn ihr uns stecht, bluten wir
nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns
vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns Unrecht tut, solln
wir uns dann nicht rächen? Wenn wir sind, wir ihr in allem
andern seid, dann wolln wir euch auch darin ähneln. Wenn ein
Jud einem Christen unrecht tut, was wird aus dessen Demut?
Rache! Wenn ein Christ einem Jud Unrecht tut… was sollt
dessen Duldung sein nach christlichem Vorbild? – Rache, ja was
sonst! Die Schuftigkeit, die ihr mich lehrt, die will ich ausführn,
und es wird hart angehn, aber ich Lehrling will euch Meister
übertreffen.“
Shylock im „Kaufmann von Venedig“ von William Shakespeare
(1564-1616)
Letztlich gilt, „dass wir unsere Religion nur auf unsere Weise
und aus unseren Händen annehmen (und nicht anders, als die
andern Religionen angenommen werden): entweder weil wir sie
im Lande unserer Geburt als üblich vorfanden oder weil wir ihre
Altehrwürdigkeit und das Ansehn der Männer achten, die sich
zu ihr bekannten, oder weil wir die Strafen fürchten, die sie den
Ungläubigen androht, oder weil wir ihren Versprechen trauen.
Gewiss sollten solche Erwägungen in unserem Glauben eine
Rolle spielen, aber nur eine untergeordnete, handelt es sich
hierbei doch um rein menschliche Bande. Ein anderer
Himmelsstrich, andre Glaubenszeugen, ähnliche Verheißungen
und Drohungen könnten uns auf dieselbe Weise einen
entgegengesetzten Glauben einpflanzen.
Michel de Montaigne
„Ich betrachte alle Mitmenschen als meine Mitbürger und
umarme einen Polen so innig wie einen Franzosen.“
Michel de Montaigne
„In den gegenwärtigen Wirren dieses Staates hat mich meine
Parteinahme weder die lobenswerten Eigenschaften an unseren
Gegnern noch die unrühmlichen an denen verkennen lassen, mit
denen ich es hielt.“
Michel de Montaigne
„Ein Fürst, der es seiner nicht unwürdig findet zu sagen, daß er
es für Pflicht halte, in Religionsdingen den Menschen ... volle
Freiheit zu lassen, der also selbst den hochmütigen Namen der
Toleranz von sich ablehnt, ist selbst aufgeklärt und verdient ...
als derjenige gepriesen zu werden, der zuerst ... jedem frei ließ,
sich in allem, was Gewissensangelegenheit ist, seiner eigenen
Vernunft zu bedienen.“
Immanuel Kant (1724-1804)
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung
sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt
beleidigen.“
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
„Die Rechtsgebung in Frankreich hat Toleranz ebenso wie
Intoleranz abgeschafft oder aufgegeben und hat das allgemeine
Recht auf Gewissensfreiheit eingesetzt. Toleranz ist nicht das
Gegenteil von Intoleranz, sondern ihr Nachbild (ihre verzerrte
Kopie). Beide bedeuten Despotismus. Die eine nimmt für sich
das Recht in Anspruch, die Freiheit des Gewissens
vorzuenthalten, die andere, sie zu gewähren. Die eine ist der mit
Feuer und Reisig (d.h. mit Scheiterhaufen) bewaffnete Papst,
die andere der Ablässe verkaufende und erteilende Papst.
Erstere ist Kirche und Staat, letztere Kirche und Schacher.“
Thomas Paine (1737-1809)
„Was nun die Religionsbekenntnisse betrifft: Wenn es jedem
überlassen wird, über seine eigene Religion zu urteilen, gibt es
keine Religion, die falsch ist; wenn jedoch über die Religion des
jeweils anderen geurteilt werden soll, gibt es keine Religion, die
richtig ist; und aus diesem Grund liegt entweder jedermann
richtig oder jedermann ist falsch.“
Thomas Paine
„Unsere Überzeugung ist ... dass die Wahrheit erhaben ist und
sich behaupten wird, wenn sie sich selber überlassen bleibt;
dass sie ... nichts zu fürchten hat, solange sie nicht durch
menschliches Eingreifen ihrer natürlichen Waffen – freies
Argument und Debatte – beraubt wird; Irrtümer hören auf,
gefährlich zu sein, wenn es ihnen gestattet ist, ihnen frei
entgegen zu treten.“
Thomas Jefferson (1743-1826)
„Und weil wir Menschen ... als Personen geschaffen sind, weil
wir so deutlich voneinander unterschieden, einander Nachbarn
und Fremdlinge zugleich sind, einander verstehen und
missverstehen in einem, weil wir in Sympathie und Ant ipathie,
in Neigung und Abneigung, und beides auf leidenschaftliche
Weise, uns zueinander und widereinander verhalten, darum
bedarf es der Duldung und der Duldsamkeit, darum ist Toleranz
ebenso angemessen wie verordnet, ebenso nötig wie möglich.
Toleranz nicht allein des Nutzens wegen, den die Verträglichkeit
und das Gelten lassen mit sich bringen kann, sondern der
Wahrheit wegen: denn die Wahrheit ist wirklich in der Welt
verteilt und verstreut und freilich mit dem Irrtum vermischt, und
ich habe immer gefunden, dass die banale Redensart, ‚an allem
sei etwas Wahres’, einen tiefen Sinn, einen Tiefsinn enthält.
Ohne die Bereitschaft zur Duldung vermögen wir die Wahrheit
aus ihrer Zerstreuung nicht aufzusammeln.“
Dolf Sternberger
Sokrates’ Gnothi seauton
Erhält zwei Bedeutungen.
Es heißt erstens: Erkenne, dass du Einer bist
Und nur partikulare Erkenntnis haben kannst,
wisse, dass du ein Mensch und kein Gott bist;
Zweitens: Gehe diesem Partikularen nach
Und finde seine und damit deine Wahrheit. –
Behältst du beides zugleich,
so wirst du Wahrheit, menschliche Wahrheit haben,
ohne sie Andern aufzuzwingen.
Hannah Arendt (1906-1976)
„Der wohl hervorstechendste und auch erschreckendste Aspekt
der deutschen Realitätsflucht liegt jedoch in der Haltung, mit
Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße
Meinungen ... auf allen Gebieten gibt es unter dem Vorwand,
daß jeder das Recht auf eine eigene Meinung habe, eine Art
Gentlement‘s Agreement, dem zufolge jeder das Recht auf
Unwissenheit besitzt – und dahinter verbirgt sich die
stillschweigende Annahme, daß es auf Tatsachen nun wirklich
nicht ankommt. Dies ist in der Tat ein ernstes Problem, nicht
allein, weil Diskussionen dadurch oftmals so hoffnungslos
werden..., sondern vor allem, weil der Durchschnittsdeutsche
ganz ernsthaft glaubt, dieser allgemeine Wettstreit, dieser
nihilistische Relat ivismus gegenüber Tatsachen sei das Wesen
der Demokratie.“
Hannah Arendt
„Wir bemerken allerdings, dass Toleranz oft im Sinne von
Gleichgültigkeit, beim Fehlen eines Standpunkts oder einer
Meinung, gefordert wird, mitunter sogar im Sinne eines
Freibriefs für alles, was Menschen und Anschauungen betrifft. ...
Die Forderung nach Toleranz in dieser Hinsicht ist Teil unserer
hedonistischen Kultur, in der nichts wirklich Bedeutung besitzt.
Es ist die Philosophie eines Lebens ohne Verantwortung und
ohne Überzeugungen. Verstärkt werden solche Tendenzen
durch verschiedene philosophische Moden, die uns beibringen
wollen, dass es Wahrheit im eigentlichen Sinne nicht gibt. Wenn
ich also auf meinen Überzeugungen beharre, selbst ohne jede
Aggressivität, dann versündige ich mich schon gegen die
Toleranz.“
Leszek Kolakowski(1927-2009)
„Toleranz wird weniger durch das Gesetz als durch eine tolerante
Atmosphäre geschützt. ... Wenn aber die Intoleranz, der Drang
zur Bekehrung anderer durch Aggression und Gewalt, durch eine
Atmosphäre ersetzt werden sollte, in der keiner an etwas glaubt
und niemandem an etwas gelegen ist außer an Spaß und
Unterhaltung – dann wehe uns, denn dann werden wir Opfer
einer Ideendiktatur. Das Lob der Gewalt lässt sich nicht durch
das Lob einer allgemeinen Gleichgültigkeit bekämpfen.“
Leszek Kolakowski
Erziehung zur Toleranz dürfte nicht bedeuten, alles ertragen zu
lehren bzw. zu lernen, denn es ist nicht alles erträglich.
Dietrich Hoffmann
„Toleranz kann nur beweisen, wer es sich erlauben kann, in
Kleinigkeiten großzügig zu sein, weil die wesentlichen Abläufe
des praktischen Lebens sich in ihrer überwiegenden Mehrheit
unbedroht vollziehen. ... In beengten Handlungslagen verfängt
kein Appell zur Duldung von immer mehr Zumutungen.“
Rüdiger Bubner
„Es ist etwas anderes, ob ich zu jemandem sage: „Du verbreitest
üble, falsche und schädliche Ansichten, aber ich werde dich
nicht hinrichten, sondern das dem lieben Gott überlassen“, oder
ob ich sage: ´Denk über die Religion, was du willst. Das hat
überhaupt keine Bedeutung.`“
Leszek Kołakowski
„... die Verachtung für die Wahrheit bedroht unsere Zivilisation
nicht weniger als der Fanatismus. Die gleichgültige Mehrheit
bereitet den Boden für Fanatiker, deren sich stets genügend
finden.“
Leszek Kołakowski
»Juden und Heiden hinaus!« so duldet der christliche
Schwärmer.
»Christ und Heide verflucht!« murmelt ein jüdischer Bart.
»Mit den Christen an Spieß und mit den Juden ins
Feuer!«
Singet ein türkisches Kind Christen und Juden zum Spott.
Welcher ist der Klügste? Entscheide! Aber sind diese Narren in
deinem Palast, Gottheit, so geh ich vorbei.
J.W.v. Goethe
Wir wollen gerne leiden und zusehen, daß ihr mit dem Wort
fechtet, daß die rechte Lehre bewiesen werde; aber die Faust
haltet stille, ... . Denn wir, die das Wort Gottes führen, sollen
nicht mit der Faust streiten. Es ist ein geistlicher Streit ...
Predigen und leiden ist unser Amt, nicht aber mit Fäusten
schlagen und sich wehren. Auch Christus und seine Apostel
haben so keine Kirchen zerbrochen noch Bilder zerhauen,
sondern die Herzen mit Gottes Wort gewonnen, danach sind
Kirchen und Bilder von selbst gefallen.
Martin Luther
Allhier, liebe Freunde, muß nicht ein jedermann tun, wozu er ein
Recht hat, sondern zusehen, was seinem Bruder nützlich und
förderlich ist, wie Paulus 1. Kor. 6, 12 sagt: »Mir ist alles erlaubt,
es frommt aber nicht alles.« Denn wir sind nicht alle gleich stark
im Glauben, denn etliche unter Euch haben einen stärkeren
Glauben als ich. Darum müssen wir nicht auf uns oder unser
Vermögen schauen und es ansehen, sondern auf das unsers
Nächsten.
Martin Luther
Es möge genügen, den Frieden im Glauben und im Gesetz der
Liebe dadurch zu festigen, daßman den Ritus [sc. in seiner
Verschiedenheit] überall duldet» («ritum hinc inde tolerando»)
Nikolaus von Kues
Jeder Mensch hat das Grundrecht auf seine freie Entfaltung.
Die Toleranz ist eine Übung und ein Sieg über sich selbst.
Albert Memmi
Toleranz. Zum Gedanken gelangen: Obwohl ich glaube, Recht zu
haben, und dass es die Wahrheit gibt, werde ich sie euch nicht
aufzwingen.
Albert Memmi
Toleranz ist das menschenfreundliche Verständnis für
Eigenschaften, Auffassungen und Handlungen anderer
Individuen, die der eigenen Gewohnheit, der eigenen
Überzeugung und dem eigenen Geschmack fremd sind. Toleranz
heisst also nicht Gleichgültigkeit gegen das Handeln und Fühlen
des oder der anderen; es muss auch Verständnis und Einfühlung
dabei sein.
Albert Einstein
Ich bin tolerant. Ich grüße den Böhm obwohl er mein Nachbar
ist.
Gerhard Polt
Mein Nachbar sagt: Die Ausländer, das ganze Gschwerl, ich
kann's nimmer sehen! - Ja mei, das ist seine Meinung, aber ich
tolerier das, was er sagt.
Gerhard Polt
Nichts ist schwerer, als den gelten zu lassen, der uns nicht
gelten läßt.
Marie von Ebner-Eschenbach
Toleranz = Ein Beweis des Mißtrauens gegen ein eigenes Ideal.
Friedrich Nietzsche
Solange du dem anderen sein Anderssein nicht verzeihen
kannst, bist du noch weit ab vom Weg zur Weisheit.
Aus China
Toleranz lernt man am besten in der Ehe. Unverheiratete
Politiker haben davon keine Ahnung.
Margaret Thatcher
Laß fremde Art doch gelten,
selbst dann, wenn sie dich quält!
Gar oft ist, was wir schelten,
grad was uns selber fehlt.
Wilhelm Kuhnert
Man muß den Menschen gestatten, große Fehler zu ihrem
Schaden zu begehen, um ein größeres Übel zu verhindern: Die
Knechtschaft.
Luc de Clapier Vauvenargues
Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könne am
Ende vielleicht doch recht haben.
Robert Lee Frost
Toleranz ist nicht nur die Duldung der Meinung des anderen,
sondern Bescheidenheit. Ich gestehe dem anderen die
Möglichkeit der Wahrheit zu, weil ich mir die Möglichkeit des
Irrtums eingestehe.
Anton Neuhäusler
Willst du menschlich mit Menschen in Städten der Menschen
verkehren, stelle die Uhr nach dem Turm, nicht nach der Sonne,
mein Freund!
Christian Friedrich Hebbel
Unsere Toleranz wird getestet, wenn wir in der Mehrheit sind.
Unser Mut wird getestet, wenn wir in der Minderheit sind
unbekannt
Wenn du einen Sektierer oder einen feindseligen Fanatiker
triffst, dann schaue niemals auf das Trennende, sondern auf das
Gemeinsame, das noch bleibt, und bestünde es nur darin, dass
für euch beide die Sonne scheint und der Regen fällt.
Ralph Waldo Emerson
Blase dein Stücklein, aber wolle deinen Takt nicht der ganzen
Menschheit aufdrängen
Wilhelm Raabe
Ein jeder hat seine eigne Art, glücklich zu sein, und niemand
darf verlangen, dass man es in der seinigen sein soll.
Heinrich von Kleist
Das Land, das die Fremden nicht beschützt, ist zum Untergang
verurteilt.
Johann Wolfgang von Goethe
Wir müssen die religiösen Gefühle des anderen respektieren aber nur in der gleichen Art, wie wir seine Ansicht respektieren,
dass seine Frau schön und seine Kinder wohlerzogen sind.
H. L. Mencken
Respektiere dich selbst, respektiere andere und übernimm
Verantwortung für das was du tust
Dalei Lama
"... Sie beachten nämlich nicht, daß die Inkraftsetzung von
Gesetzen, die die Gewissensfreiheit in religiösen
Angelegenheiten einschränken, nichts anderes ist als eine
geknüpfte Peitschenschnur, mit der sie ihre eigenen
Nachkommen schlagen..."
William Penn (1644 - 1718)
"... Toleranz ist nicht Interesselosigkeit des Laisser-faire, sondern
kritische Selbständigkeit in Konkurrenz- und
Konfliktsituationen, wozu auch die Fähigkeit kommt, den
Gefühlen und Gedanken des anderen verstehend folgen zu
können..."
Alexander Mitscherlich (1908 - 1982)
Das Wort »Toleranz« ist kein deutsches Wort. Es ist ein
Fremdwort. Und »tolerieren«, »etwas tolerieren« bedeutet so
viel wie »etwas aushalten«. Also wenn früher mal wer gefoltert
worden ist, dann war der tolerant.
Gerhard Polt
Toleranz als universelle Formel ist unmöglich.
Slavo Zizek
Kinderchen, ihr müßt lernen, mit Vergnügen irren zu sehen.
Johann Wolfgang von Goethe
Toleranz ist immer das Zeichen. daß sich eine Herrschaft als
gesichert betrachtet.
Max Frisch
Unduldsamkeit und Dummheit sind Vettern.
Antoine de Rivarol
Der schlimmste der Menschen ist der, wer keine
Entschuldigung annimmt, keine Sünde deckt und keinen Fehler
vergibt.
Arabisches Sprichwort
Herunterladen