Zusammenfassung - Kahnbeinfraktur und MRT

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Wahlfach Bewegungs- MRT des Handgelenks: Thema 2 – Kahnbeinfrakturen und MRI
Zusammenfassung „Kahnbeinfrakturen und MRI“
Einleitung: Die Diagnostik von Kahnbeinfrakturen obliegt heute vorwiegend radiologischen
Methoden wie der Projektionsradiographie, MSCT und MRT. Welchen Platz nimmt die MRT
in der heutigen Diagnosefindung ein und wo liegen ihre Vor- und Nachteile zu den oben
genannten Verfahren. Weiters Ziel ist es, grundlegende Fragen zur Einteilung und Therapie
zu bearbeiten.
Material / Methode: Literatursuche in der Datenbank PubMed und der
Universitätsbibliothek der Meduniwien.
Resultate:
Einteilung: Etwa zwei Drittel der Handwurzelknochenfrakturen betreffen das Skaphoid. Nach
der Lokalisation teilt man in Frakturen der Skaphoidmitte, des proximalen und des distalen
Pols. Ferner unterscheidet man stabile und instabile Frakturtypen, verzögerte Heilung,
Pseudarthrosenbildung und avaskuläre Osteonekrose.
Diagnostik: Die Projektionsradiographie bildet mit der Skaphoidquartettaufnahme die
diagnostische Grundlage des traumatisierten Skaphoid, bietet jedoch nur geringe Sensitivität
mit 70%. Die MSCT stellt die ossäre Morphologie des Skaphoid unter den drei angeführten
diagnostischen Methoden am besten dar und verfügt über hohe Sensitivität.
Die MRT bietet mit einer Sensitivität und Spezifität von 100% die sicherste diagnostische
Methode. Sie lässt weiters die Beurteilung von Begleitverletzungen wie Diskus- und
Bandverletzungen zu.
Therapie: Es gibt 3 Behandlungsmöglichkeiten: die palliative, die konservative und die
operative Therapie. Die palliative Therapie dient zur Schmerzlinderung, Erhaltung der
Restfunktion und Verhinderung des Totalkollapses. In der operativen Therapie unterscheidet
man die Spongiosaplastik nach Matti-Russe, die perkutane Schraubenfixation und die
Kombination der beiden Methoden.
Diskussion:
Projektionsradiographie:
 bildet die bildgebende Grundlage am traumatisierten Skaphoid;
 geringe Sensitivität von 70%;
 kostengünstig und nicht zeitaufwändig;
MSCT:
 hohe Sensitivität;
 gute Darstellung der ossären Morphologie;
 erlaubt genaues Fraktur- und Pseudarthrosestaging;
 nicht zeitaufwändig;
 Kontrolle des Therapiefortschritts und Darstellung des Operationsfelds;
 Vitätlität nicht beurteilbar;
MRT:
 Sensitivität und Spezifität von 100%;
 Beurteilung von Weichteilverletzungen wie Band- oder Diskusverletzungen;
 Die kontrastmittelunterstützte MRT erlaubt die Beurteilung der Knochenvitalität;
 keine Strahlungsexposition;
 längere Untersuchungszeit;
 Kontraindiziert bei Patienten mit Platzangst und Metallimplantaten;
Autoren:
Matthias Pilgerstorfer 0348913
Sebastian Eder 0525274
Arjanne Belarmino 0742159
Georg Nagl 0542047
Wahlfach Bewegungs- MRT des Handgelenks: Thema 2 – Kahnbeinfrakturen und MRI
Schlussfolgerung: Sofern es die finanziellen Mittel zulassen, sollte die MRT als zweite
diagnostische Methode herangezogen werden. Dafür spricht besonders der sichere Nachweis
bzw. Ausschluss von Frakturen. Bei der Fragestellung nach Traumastaging oder
Therapiekontrolle eignet sich die MSCT durch die genaue ossäre Darstellung besser.
Literaturliste
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Roentgenol 186:1287-1293; 1997;
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[8] Memarsadeghi M, Breitenseher MJ, Schaefer-Prokop C, Weber M, Aldrian S, Gäbler C,
Prokop M; Occult scaphoid fractures: comparison of multidetector CT and MR imaging-initial experience. Radiology. 2006 Jul;240(1):169-76
[9] Herbert TJ; The fractured scaphoid; Quality Medical Publishing, 1990, St. Louis
[10] Schaller HE, Weise K. Behandlungsverfahren und Ergebnisse in der Therapie von
Kahnbeinfrakturen und Kahnbeinpseudarthrosen der Hand von 1997-2000. InauguralDissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin der Medizinischen Fakultät der
Eberhard Karls Universität zu Tübingen. 2006.
Autoren:
Matthias Pilgerstorfer 0348913
Sebastian Eder 0525274
Arjanne Belarmino 0742159
Georg Nagl 0542047
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