9_Kraft

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Examenscolloquium Trainingswissenschaft WS 2006/07
28.11.06
Kraft
(nach Weineck)
1. Begriffsbestimmung
Kraftausdauer
Maximalkraftausdauer
Schnellkraftausdauer
Maximalkraft
Schnellkraft
Explosionskraft
Startkraft
Definition:




Präzise Definition nur bei Erfassung der physischen und psychischen Aspekte der Kraft
Definitionsschwierigkeiten, da die Arten der Kraft äußerst vielfältig sind und von einer
Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden.
Klärung des Kraftbegriffs nur im Zusammenhang mit den Arten der Kraftmanifestation
möglich
Allgemeine Kraft (sportunabhängig) und spezielle Kraft (sportartspezifisch).
2. Arten der Kraft
Die Kraft bzw. ihre verschiedenen Manifestationsformen lassen sich stets unter dem
Aspekt der allgemeinen (sportunabhängigen Kraft aller Muskelgruppen) und speziellen (für
eine bestimmte Sportart typische Manifestationsform und ihr spezifisches Muskelkorrelat)
Kraft betrachten.
Merke: Die Kraft tritt in den verschiedenen Sportarten niemals in einer abstrakten
„Reinform“, sondern stets in einer Kombination der Konditionellen physischen
Leistungsfaktoren auf.
 Die drei Hauptformen der Kraft: Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer.
2.1 Maximalkraft
Definition:
Sie stellt die höchstmögliche Kraft dar, die das Nerv- Muskel- System bei maximaler
willkürlicher Kontraktion auszuüben vermag. Höher noch ist die Absolutkraft, die nur unter
besonderen Bedingungen (Todesangst) mobilisiert werden kann.
Kraftdefizit: (wichtig für Trainingssteuerung, Maß für willk. Aktivierungsfähigkeit)
= Differenz von Absolutkraft und Maximalkraft (10-30% je nach Trainingszustand)
Bei der Maximalkraft unterscheidet man zwischen statischer und dynamischer Kraft.
Statische Maximalkraft: Höchste Kraft, die das Nerv-Muskel-System bei willkürlicher
Kontraktion gegen einen unüberwindlichen Widerstand auszuüben vermag.
Dynamische Maximalkraft: Höchste Kraft, die das Nerv-Muskel-System bei willkürlicher
Kontraktion innerhalb eines Bewegungsablaufes zu realisieren vermag.
Schemm Eva-Maria, Streicher Helen
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 Die statische Maximalkraft ist stets größer als die dynamische, denn eine maximale
Kraft kann nur auftreten, wenn sich Belastung und die Kontraktionskraft des
Muskels das Gleichgewicht halten.
Die Maximalkraft ist von folgenden Komponenten abhängig:
 Vom physiologischen Muskelquerschnitt
 Von der intermuskulären Koordination
 Von der intramuskulären Koordination
=> Durch jeder dieser drei Komponenten kann eine Veränderung der Maximalkraft erreicht
werden.
Energetisch spielen bei der Entwicklung der Maximalkraft die energiereichen Phosphate
(ATP, KP) eine wichtige Rolle, da der Zeitraum der maximalen Kraftentwicklung klein ist.
2.2 Schnellkraft
Definition:
Sie beinhaltet die Fähigkeit des Nerv-Muskel-Systems, den Körper, Teile des Körpers oder
Gegenstände mit maximaler Geschwindigkeit zu bewegen.
 Unterschiedliche Ausprägung in verschiedenen Extremitäten
 Schnellkräftige Bewegungen sind programmgesteuert (laufen nach einem
bestimmten im ZNS gespeichertem Programm ab).
 Nimmt die zu überwindende Last zu, dann nimmt die Bedeutung der Maximalkraft
für die Schnellkraft zu.
Das Schnellkraftvermögen realisiert sich in gleicher Weise bei der dynamischen wie auch
bei der statischen (isometrischen) Kontraktion und es hängt hauptsächlich von 3 Faktoren
ab:
1. Vom vorliegenden Zeitprogramm (zeitlich abgestimmte Impulsfolgen des
Muskeleinsatzes).
2. Vom Typ der aktivierten Muskelfasern (der Ausprägungsgrad des anfänglichen
Kraftimpulses korreliert direkt mir dem prozentualem Anteil der FT-Fasern)
3. Von der Kontraktionskraft der eingesetzten Muskelfasern, d.h. vom Querschnitt der
für die maximal schnelle Bewegungen erforderlichen schnellzuckenden
Muskelfasern.
Trainingsmethodisch lassen sich im Schnellkraftbereich die Startkraft und die Explosivkraft
unterscheiden:
Bei niedrigen Widerständen dominiert die Startkraft (Fähigkeit, einen möglichst hohen
Kraftanstiegsverlauf zu Beginn der muskulären Anspannung zu realisieren), bei
zunehmender Last und damit verlängertem Krafteinsatz die Explosivkraft (Fähigkeit einen
möglichst steilen Kraftanstiegsverlauf realisieren zu können), bei sehr hohen Lasten
schließlich die Maximalkraft.
=> Die Schnellkraft ist in hohem Maße von sportart- bzw. trainingsspezifischen Faktoren
abhängig.
2.3 Kraftausdauer
Definition:
Sie ist die Ermüdungswiderstandsfähigkeit des Organismus bei langandauernden
Kraftleistungen.
Kriterien für die Kraftausdauer sind Reizstärke und Reizumfang. Aus diesen Kriterien
ergibt sich die Art der Energiebereitstellung => je nach Intensität der entwickelten
Schemm Eva-Maria, Streicher Helen
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Kontraktionskraft wird die Kraftausdauer mehr aerob oder anaerob bzw. gemischte
Stoffwechselanteile aufweisen.
Hauptkriterien für ein wirkungsvolles Kraftausdauertraining:
 Höhere Widerstände als im Wettkampf
 Vielfache Wdh. des Trainingsreizes
 Annäherung
der
Trainingsformen
mir
den
Bewegungsstruktur des Wettkampfs
 Die Gerichtetheit auf Hauptmuskelgruppen
 Eine gesteuerte physiologische Wirkung
 Eine Blockbildung im Mikrozyklus
Kraft-Zeit-Verläufen
der
Allgemein gilt: Die disziplinspez. Kraftfähigkeiten bedürfen der ganzjährigen Entwicklung;
wirkungsvolles Kraftausdauertraining verlangt die Einhaltung einer Entwicklungssystematik
im Einsatz der Trainingsmittel im Jahresverlauf; der Entwicklungsstand muss regelmäßig
kontrolliert werden.
Sonderformen der Kraftausdauer:
1. Schnellkraftausdauer: Sie ist in Sportarten von großer Bedeutung, in denen über
einen längeren Zeitraum schnellkräftige Extremitäten- oder Rumpfbewegungen
leistungs(mit)-bestimmend sind (z.B. Boxer, Fechter)
2. Absolutkraft: Sie stellt die maximale Kraft + Kraftreserve dar
3. Absolute Kraft: Sie stellt die vom Körpergewicht unabhängige Kraftentwicklung dar.
4. Relative Kraft: Sie stellt die auf das Körpergewicht bezogene Kraftentwicklung dar.
3. Arten der Muskelarbeit
a) Überwindende (konzentrisch): Sie ermöglicht durch Muskelverkürzung, das eigene oder
Fremdgewicht zu bewegen oder Widerstände zu überwinden. (pos. dynamisch)
b) Nachgebende (exzentrisch): Sie dient dem Abfangen von Sprüngen bzw. der
Ausführung von Auftaktbewegungen durch die Längenzunahme des Muskels. (neg.
dynamisch)
c) Verharrende (isometrische): Sie dient der Fixierung bestimmter Körperhaltungen, durch
die Kontraktion, nicht aber die Verkürzung des Muskels (statisch).
d) Kombinierte= Kombination der Elemente von a-c.
4. Arten der Muskelspannung
a) Isotonische: Die kontraktilen Elemente des Muskels werden kontrahiert, die elastischen
verändern ihre Länge nicht => Verkürzung des Muskels
b) Isometrische: Hier kommt es ebenfalls zu einer Kontraktion der kontaktilen Elemente,
die elastischen werden dabei jedoch gedehnt => keine sichtbare Muskelverkürzung
erkennbar.
c) Auxotonische: Kombination von isotonsicher und isometrischer Beanspruchung => die
im Sportbereich häufigste Form. (Spannungsveränderung und Muskelverkürzung)
5. Die Bedeutung der Kraft
1. Zur Steigerung der sportartspezifischen Leistungsfähigkeit
2. Als Verletzungsprophylaxe
3. Krafttraining im Sinne einer Haltungsprphylaxe
=>ohne ein Mindestmaß an Kraft ist eine optimale individuelle Leistungsfähigkeit nicht
realisierbar.
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6. Die Wechselbeziehung von Kraft zu den anderen motorischen
Hauptbeanspruchungsformen
Kraft und Schnelligkeit
Schnelligkeit steht in enger Kombination zu einem kurzen Zeitprogramm sowie einem
entsprechenden Muskelfaserspektrum. Durch eine trainingsbedingte, spezifische, vor
allem auf die II b-Fasern bezogene Querschnittszunahme des Muskels kann die
Kontraktionsgeschwindigkeit gesteigert werden.
Kraft und Beweglichkeit
Um trotz Krafttraining beweglich zu bleiben bedarf es einem gesteigerten Maß an
Dehnung- und Lockerungsübungen.
Kraft und Koordinative Fähigkeiten
Die koord. Fähigkeiten werden durch Krafttraining nicht negativ beeinflusst. Unmittelbar
nach dem Krafttraining muss jedoch mit einer Beeinträchtigung der muskulären
Feinsteuerung gerechnet werden.
 Krafttraining immer in Begleitung von Koordinationsschulung
Kraft und Ausdauer
Bei vergrößertem Muskelquerschnitt ist aufgrund der ungünstigen Diffusionsverhältnisse
die Ausdauerleistung herabgesetzt. Nicht herabgesetzt ist jedoch die Fähigkeit gegen
hohe Widerstände Wiederholungsarbeit leisten zu können.
 Kraftausdauer steht hier im Vordergrund
7. Anatomisch-physiologische Grundlagen des Krafttrainings
7.1 Die Trainierbarkeit der Gliedmaßenmuskulatur
Im Kindesalter gibt es kaum Unterschiede in der Trainierbarkeit zwischen Mädchen und
Jungen. Mit zunehmendem Alter nimmt sie jedoch bei den Männern rapide zu (v.a. in der
Pubeszens bzw. Adoleszens). Eine Besonderheit stellt das Alter von 12-14 Jahren dar, da
zu diesem Zeitpunkt durch entsprechendes Schnellkrafttraining die vorhandenen
Intermediärfasern in ST- oder FT-Fasern umgewandelt werden können. Später ist nur
noch eine Umwandlung der FT- in ST- Fasern möglich.
7.2 Die Kraft sowie die Sexualhormonausscheidung im Laufe des Lebens in
Abhängigkeit von Alter und Geschlecht
Als Ursache der Kraftunterschiede zwischen Mann und Frau ist das vermehrte
Vorkommen des Testosterons beim Mann anzusehen, das erhöhte Eiweiß aufbauende
Wirkung hat. Die Muskelquerschnitte der Frau sind ferner geringer und der Fettanteil
doppelt so hoch wie der des Mannes. => Frau besitzt ca. 2/3 der Kraft des Mannes (Dies
betrifft jedoch nicht die Rumpfmuskulatur, da sie keine geschlechtsspezifischen
Differenzen erkennen lässt.)
7.3 Die Wirkung des Krafttrainings auf das neuromuskuläre System
Die Wirkung des Krafttrainings auf das neuromuskuläre System.
 Vermehrung der Energiedepots bzw. der Fermente des anaeroben Stoffwechsels
 Optimierung der intra- und intermuskulären Koordination
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 Verbesserung der intramuskulären Innervation (D.h. es können bei einer
willkürlichen Kontraktion mehr Muskelfasern gleichzeitig zur Kontraktion gebracht
werden)
 Verbesserung der intermuskulären Innervation (durch ein verbessertes
Zusammenspiel der an einer sportlichen Bewegung beteiligten Muskelgruppen)
 Dickenwachstum (Hypertrophie)  Verdickung jeder einzelnen Muskelfaser durch
einen erhöhten ATP Umsatz pro Zeiteinheit
 Muskelfaservermehrung (Hyperplasie)
Merke:
Muskelhypertrophie
und
–hyperplasie
stellen
demnach
einen
Vorsorgemechanismus dar, durch den ungewohnt intensive Spannungsreize auf eine
größere Zellmasse verteilt werden und so einen relativen Schutz vor Überlastung bieten,
da die Belastung der einzelnen Muskelfaser geringer wird.
7.4 Hypertrophie bzw. Verbesserung der intramuskulären Koordination in
Abhängigkeit vom durchgeführten Training
Nur bei ausreichend langer Reizeinwirkung bei mittlerer Intensität wird eine
Muskelquerschnittszunahme bewirkt. Das Training für jede Zielrichtung gibt es nicht. Jede
Sportart hat ihr entsprechendes Kraft- und Anforderungsprofil; dementsprechend muss die
Kraft trainiert werden.
7.5 Faktoren, die die Momentankraft beeinflussen
Zu den Faktoren gehören Motivation, emotionaler Stress, Hypnose und Tagesperiodik
(das Maximum der Kraft liegt am Vormittag, das Minimum in der Nacht)
7.6 Faktoren, die den Kraftzuwachs durch Training beeinflussen
1. Ein über Jahre erworbenes Kraftniveau ist stabiler als ein schnell erworbener
Kraftzuwachs.
2. Kraftgewinn in Abhängigkeit vom Ausgangsniveau (Zu Beginn des Trainings gibt es
die größten Zuwachsraten, außerdem lässt sich eine unterschiedliche
Trainierbarkeit verschiedener Muskelgruppen feststellen).
3. Kontraktionen mit maximaler Kraft führen zu einem schnelleren und höheren
Kraftanstieg als Kontraktionen mit submaximaler Kraft.
4. Bei unilateraler (einseitiger) Muskelkontraktion kommt es zu einem signifikanten
Aktivitätsanstieg, bei bilateraler hingegen zu einem Abfall.
5. Mit einem erhöhten Leistungsumfang ist ein erhöhter Leistungszuwachs zu
erreichen.
6. Im Krafttraining hat die Intensität Vorrang vor dem Umfang.
7. Für den effektivsten Kraftgewinn ist tägliches Training anzusetzen.
8. Explosive, polyometrische oder exzentrische Methoden führen zu einem raschen
Kraftzuwachs (ohne Hypertrophie)
9. Reihenfolge der Trainingsinhalten ist für Kraftgewinn mitbestimmend.
10. Kraftgewinn in Abhängigkeit von endogenen Faktoren (Alter, Geschlecht,
Konstitution).
11. Kraftgewinn in Abhängigkeit von exogenen Faktoren
a) Ernährung, z.B. Eiweißkonzentrate und
b) Jahreszeit: Maximum der Trainingswirkung liegt im September. Dies liegt am
Wirkungsmechanismus der UV-Strahlen.
8. Methoden und Inhalte des Krafttrainings
8. Methoden und Inhalte des Krafttrainings
Schemm Eva-Maria, Streicher Helen
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8.1 Positiv, dynamisches Krafttraining (konzentrisch)
Überwindendes
konzentrisches,
verkürzendes,
beschleunigendes
Krafttraining;
Kraftentwicklung geht mit einer Muskelverkürzung einher.
Vorteile:
 Wettkampfspezifische
Bewegungsgeschwindigkeit
und
charakteristische
Bewegungsdynamik können genau berücksichtigt werden
 Verbesserung des neuromuskulären Zusammenspiels
 Gut geeignet für Muskelaufbautraining
Nachteile:
 Muskelspannung ist zu gering, um den Aufbau neuer Muskulatur in Gang zu
bringen (unterschwelliger Trainingsreiz)
 Nur bestimmte Teile der Muskelfaser innerviet  geringe Muskelkraft Entwicklung
 Elastischer Komponente des Muskels wird nicht erhöht
Methoden des positiv dynamischen Krafttrainings
 Der überwindende Anteil einer Bewegung steht im Vordergrund
A. die klassischen amerikanischen Methoden
a) Die „Super“ Serie
Antagonisten Super Serie: Zuerst Agonist, anschließend Antagonist trainiert
Agonisten Super Serie: Gleiche Muskelgruppe durch zwei verschiedene Übungen
hintereinander belasten
Ziel: völlige Ausschöpfung der jeweiligen Muskelgruppe (Hypertrophie)
b) Die „brennende“ Serie
Zehn Wdh. (max. Gewicht) bis zur Erschöpfung > 5-6 Wdh. mit Teilbewegungen
Ziel: Muskelquerschnittstraining
c) Die „erzwungenen Serien
Zehn max. Wdh. > 3-4 weitere Wdh. mit Hilfe des Partners
Ziel: Muskel kann unter hoher Übersäuerung Arbeit verrichten
d) Die „Super-Pumpen“ Serien
15-18 Serien mit je 2-3 Wdh. Serienpause: 15 Sek.
Ziel: Muskelhypertrophie bei fortgeschrittenen Kraftsportlern
e) Die „Schummel“ Serien
Bewegungsbeginn durch Zusatzbewegung erleichtern
f) Die „Bulk“ Methode
Drei Serien mir 5-6 max. Wdh.
g) Methode der „doppelten“ Progression
Abschnitt 1: Belastung bleibt gleich und die Zahl der Wdh. Steigt
Abschnitt 2: Zahl der Wdh. Verringert sich und die Belastung steigt
B. Kontrastmethode
Über gegensätzliche Krafteinsätze im Nerv-Muskel-System neue, ungewohnte und
damit in höchstem Maße wirksame Trainingsreize vermiteln.
Ziel: Monotonie gängiger Methoden unterbinden Gefahr der Stagnation
vorbeugen; Wechsel von schweren und leichten Gewichten jeweils explosiver
Bewegungsausführung.
C. Methode der abnehmen Belastung
Höchst Belastung im erholten Zustand; die submaximale Belastung in bereits
vorermüdetem Zustand bis zur völligen Auslastung des Muskels.
 Mit abnehmender Belastung ändert sich die Wdh. Zahl
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
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Abnehmende Belastung und gleich bleibende Wdh. Zahl
D. Methode der „Pyramide innerhalb der Serie“
Belastungswechsel durch die Änderung der Wdh. Zahl in unmittelbarer Folg.
Geeignet für die Muskelzunahme und die Verbesserung der intramuskulären
Koordination.
E. Die Methode der „Vor- und Nachermüdung“
 Methode der Vorermüdung: Übungen die einen speziellen Muskel anspricht.
Anschließend wird dieser Muskel in einem komplexen Zusammenhang trainiert.
Oder: So genannte Hilfsmuskel werden durch spezifische Übungen ermüdet.
 Methode der Nachermüdung: Zunächst wird der Muskel in einer komplexen
Übung trainiert, anschließend wird er alleine belastet
F. Die konzentrische Methode in ihrer Reinform
Trainiert die Fähigkeit der maximalen willkürlichen Innervation. (Laufsprünge
bergauf)  eignet sich für den Anfänger zu Schnellkraftentwicklung.
8.2 Negativ, dynamisches Krafttraining (exzentrisch)
 Das Abfangen des eigenen Körpergewichts oder supermaximalen Lasten steht im
Vordergrund.
Ziele: Verbesserung der intramuskulären Koordination und Training der elastischen
Komponente des Muskels
Mir der klassischen exzentrischen Methode (langsames Nachgeben bei Belastung) wird
durch die relativ lange Einwirkungsdauer des Kraftreizes vor allem ein ausgeprägter
Hypertrophiereiz gesetzt.  Bei exzentrischer Belastung kann die Muskelaktivität um das
Zwei- bis Dreifache erhöht werden  volle muskuläre Aktivierung ist nur durch exz.
Kraftübung zu erreichen.
Exzentrisches Training sollte immer in Kombination mit konzentrischen Methoden, oder
anderen Kombinationen durchgeführt werden.
A. Exzentrisch- konzentrische Kombination
Supramaximale Last wird langsam gesenkt > Abnahme einiger Hantelscheiben
durch den Partner > Last auf 80% der Muskelkraft gesenkt > konzentrisches
Angeben der Hantel; Nur für Hochleistungssportler geeignet
Ziel: Verbesserung der Maximalkraft
B. Exzentrisch- isometrisch
 Statisch- exzentrische Methode
 Sportler senkt exzentrisch eine Last und legt dabei isometrische Haltepausen
ein
 Methode der totalen Isometrie kombiniert mir exzentrischen Krafteinsatz;
Gewicht wird bis zu Ermüdung in einer gewissen Stellung gehalten 
langsames Absenken
Vorteile:
 Ermöglicht muskuläre Spannungsspitzen, die weit über den positiv
dynamischen und statischen Maximalkraftwerten liegen
 Exz. Kraftmaximierung liegt 30-40% über dem isometrischen > fördert auch
bei trainierten Sportlern das Muskelwachstum
 Ausgeprägte Muskelhypertrophie (wegen langem Kraftreiz)
 Erfordert weniger Energie > gute Dosierung
Nachteile:
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


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Abhängigkeit von Hilfestellern
Erhebliches Verletzungsrisiko
Muskelkater provozierend
8.3 Positiv und Negativ, dynamische Mischformen
A. Isokinetisches Krafttraining
Gleichmäßiger Bewegungsablauf (konstanter Widerstand; gleich bleibende
Geschwindigkeit)
Vorteile:
 Voller Krafteinsatz während des gesamten Bewegungsvollzugs
 Kräftigung der Muskulatur in allen Bewegungsabschnitten
 Schwache Muskelgruppen können speziell gekräftigt werden
Nachteile:
 Für Sportarten mit einer Bewegungsbeschleunigung mit veränderten
Kraftverlaufsmerkmalen weniger geeignet, da die Bewegungsdynamik
zugunsten eines größeren Muskelwachstums verloren geht.
 Isokinetische Trainingsmethoden schulen nicht die erforderlichen
biomechanischen Anforderungen und Eigenschaften für ballistische
Bewegung (z.B. Dehnungs- Verkürzung- Zyklus)
B. Desmodromisches Training
Unterschiede zum isokinetischen Krafttraining:
 Bewegungsgeschwindigkeit ist apparativ- maschinell vorgegeben
 Fortlaufender Druck auf die Muskulatur; keine Entspannungsmöglichkeiten;
Muskel schöpft sein energetisches Potential aus
Vorteile:
 Eignet sich zur Entwicklung spezifischer, dynamischer Kraftgrößen
 Gut für Rehabilitation (Aufbau von Sehnen, Bändern, Muskeln)
 Kraftzuwachs auch bei hochgradig trainierten Athleten
 Führt am schnellsten zu einer Muskelhypertrophie
Nachteile:
 Abhängigkeit von teuren Trainingsgeräten
 Keine variierbare Bewegungsamplitude
 Bewegungsschnelligkeit azyklischer und zyklischer Bewegungen kann nicht
in ausreichendem Maß nachvollzogen werden
C. Polymetrisches Training
Komplexe Kopplung des Effekts des neg. dyn. Trainings mit dem des pos. Dyn.
Training.
Momente der Vorinnervation, des Dehnungsreflexes und der elastischen
Komponente des Muskels werden ausgenutzt.
 Vorinnervation: Durch Voraktivierung wird eine Innervationsbasis geschaffen,
bei der die nachfolgende Reflexausschaltung zu einer höheren und
schnelleren Kraftentwicklung führt.
 Der so genannte Dehnungs- Verkürzungs- Zyklus führt über eine
Reflexausschaltung zu einer schnelleren und höheren Kraftentwicklung.
 Elastische Komponente: Durch die Dehnung kommt es zu einer Speicherung
von kinetischer Energie, die der durch Muskelkontraktion erzeugten Energie
zugefügt wird.
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Im Zentrum dieses Trainings stehen Sprünge, Sprungfolgen und
Sprungkombinationen.
Vorteile:
 Hohe
Belastungsintensität;
Verbesserung
der
intramuskulären
Koordination und Kraftgewinn ohne Gewichtzunahme
 Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus kann sportartspezifisch optimiert werden
Nachteile:
 Psychophysische Belastungen: Voraussetzung gut entwickelte Kraft
und einen entsprechend vorbereiteten aktiven und passiven
Bewegungsapparat
 Hohes Verletzungsrisiko
 Nur bei richtiger Durchführung erfolgreich (z.B. man muss mit max.
Sprunghöhe trainieren)
8.4 Statisches oder isometrisches Krafttraining
Bei dieser Trainingsmethode kommt es zu keiner sichtbaren Dehnung oder Kontraktion,
sondern nur zu einer hohen Spannungsentwicklung. Es soll in verschiedenen Formen.
Jedoch niemals isoliert angewendet werden.
Die isometrische Methode lässt sich in verschiedene Subkategorien unterteilen:
 Isometrisches Training ohne Zusatzlast: Körper wird in einer bestimmten Position
gehalten und eine ausgewählte Muskelgruppe wird über einen bestimmten
Zeitraum gespannt
 Isometrisches Training mit Zusatzlast: s.o. mit zusätzlicher Last z.B. Hantelscheibe
 Maximale Isometrie: gegen einen festen Widerstand wird ein maximaler
Gegendruck erzeugt (4-5 Sek.)
 Totale Isometrie: Geringe bis hohe Belastung werden in einer bestimmten
Winkelstellung bis zum Ermüdungsabbruch gehalten
 Statisch-dynamische Methode: Methode die sowohl mir dem exzentrischen als
auch dem konzentrischen Krafttraining kombiniert werden. Innerhalb eines
Bewegungsablaufes wird in einer bestimmten Winkelstellung ein isometrischer
Stopp von 2-3 Sek. Eingelegt, gefolgt von einer dynamischen Weiterführung der
Bewegung.
Vorteile:
 Einfacher Aufbau
 Hohe Kraftzuwachsrate
 Lokale, zielgerichtete Einflussnahme auf eine beliebige Muskelgruppe
Nachteile:
 Neg. Einfluss auf die Muskelelastizität
 Funktion der wichtigsten Regelkreise und Koordinationssysteme tritt in den
Hintergrund
 Kraftzunahme stagniert nach einer gewissen Zeit
8.5 Elektrosimulation
Sonderform des isometrischen
elektrischen Reiz.
Trainings.
Muskelkontraktion
erfolgt
über
einen
9. Durchführung und Organisationsformen für das Krafttraining
1. Stationentraining
a) mit gleich bleibender Belastungs- und Wiederholungszahl
b) mit veränderlicher Belastungshöhe und gleich bleibender Wiederholungszahl
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c) mit gleich bleibender Belastungs- und veränderlicher Wiederholungszahl >
Durch die Variation lassen sich die Maximal-, Schnellkraft oder die Kraftausdauer schulen.
2. Pyramidentraining
 Zu- und Abnahme der Belastungshöhe
Mk-Training:
Spitze mit hoher Intensität und geringer Wdh. ist betont
Muskelaufbau:
mittlere Wdh. bei mittlerer Intensität
Kraftausdauer:
hohe Wdh. bei geringer Intensität
3. Übungsausführung mit maximaler Wiederholungszahl
Geringe Belastungshöhe: Verbesserte Kraftausdauer
Größere Belastungen:
Muskelquerschnittszunahme  erhöhte MK
4. Circuit- oder Kreistraining
 Bei den MK und SK Zirkeln wird nach er Methode der der hohen bzw. höchsten
Intensität gearbeitet; Bei der Kraftausdauer nach der Methode der maximalen Wdh.
 Verbesserung der MK: hohe Belastungsintensität mir geringer Wdh. Zahl; Pause
zwischen den Stationen: 2 Minuten
 Verbesserung
der
SK:
4-10
explosive
Wdh.
sind
möglich;
Belastungspausenverhältnis von 1:1  kein Intensitätsabfall
 Verbesserung der Schnellkraftausdauer: 10-15 explosive Wdh. müssen möglich
sein
 Verbesserung der allgemeinen Kraftausdauer: Belastungszeit: 30-60 sek. Wdh. 1530
10. Methoden und Verfahrensweisen zur Schulung von Maximalkraft,
Schnellkraft und Kraftausdauer
Maximalkraft
Hohe Belastungsintensität und lange Anspannungszeit Kombinationen mehrerer
Methoden um Gewöhnungseffekt zu vermeiden.
Muskelaufbautraining:
Fitness-Sport
 Gewichts- bzw. Kraftzunahme
Bodybuilding
 Sichtbare Muskelzunahme
Leistungs Grundlagen und Aufbautraining
Hochleistungssport
Vorteil:
keine physische und psychische Überlastung
Nachteil:
Kraftzunahme langsamer als bei Intramuskulärem KT
 Intramuskuläres Koordinationstraining: Im Anschluss an Muskelaufbautraining
(allmählicher Wechsel von Muskelaufbau zu intramuskulären KT) Aktivierung
möglichst vieler motorischen Einheiten, glicht mögliche intramuskuläre Spannungen
aus.
 Ohne vorgehendes Muskelaufbautraining bei Spielsportarten und Sportarten in
denen Gewichtszunahme nicht erwünscht ist.
 Kombiniertes Krafttraining: Steigerung der Maximalkraft durch Hypertrophie und
intramuskuläre Koordinationsverbesserung > Pyramidentraining und stat.dynamisches Training.
Schnellkraft:
 Sportspezifisches Techniktraining intermuskuläre Koordination
 Training mir explosiven, dynamischen maximalen Kräfteeinsätze (exzentrische,
polymetrische und konträre Z-Formen.
 Training mit maximalen Krafteinsätzen Kontraktionskraft
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Kraftausdauer
 Hohe Belastung (> 50% der individuellen Maximalkraft)  anaerobe
Energiegewinnung  daher ist Maximalkraft (Größe des Muskelquerschnitts)
ausschlaggebend (einzelne Muskelfaser wird weniger belastet)
 Belastung unter 25% der maximalen Kraft  aerobe Energiebereitstellung 
Verbesserung der Kapillarisierung
 Methoden: dynamisches oder statisches KT mit maximaler Wiederholungszahl
Grundsätze bei er Verwendung der verschiedenen Trainingsmethoden und Inhalten:
 Beurteilung der Effektivität einer Übung nach dem Leistungszuwachs und dem
Transfer auf die Wettkampfübung
 Aufbauendes Training gehr dem speziellen Krafttraining voraus und ermöglicht 
Effektivität und Transfer
Die Trainingseffektivität eines speziellen Krafttrainings beruht auf:
1. Dem Prinzip der vorrangigen Entwicklung der sportartspezifischen
Muskelgruppen  Belastungsintensität (Ausbildung der Muskelfasertypen)
unter Berücksichtigung der für die Sportart typischen Arbeitswinkelstellungen
2. Dem Prinzip der dynamischen Übereinstimmung zwischen Training und
Wettkampfübung  Bewegungsschnelligkeit
3. Dem Prinzip der Übereinstimmung der neuromuskulären Anspannungsweise
zwischen Training- und Wettkampfübungen
4. Dem Prinzip der Nutzung der bewegungsstrukturell (biomechanisch)
bedingten Wirkungsrichtung der Krafttrainingsübungen  Disziplinspezifik
5. Dem Prinzip der Beachtung des individuellen Niveaus der physischen
Fähigkeiten und sporttechnischen Fertigkeiten
6. Dem Prinzip der simultanen Entwicklung aller leistungsrelevanten
Bewegungseigenschaften
 Variabilität im Training wirkt Vereinseitigung durch starke Differenzierung und
Spezialisierung (Monotonie des Training) und Effektivitätseinbußen durch
Anpassung an konstant Belastungsgrößen, -formen und –Methoden entgegen:
1. Langfristige Variation: Wechsel der vorherrschenden Belastungsweise und –
Methode im mehrjährigen Trainingsprozess (Makrozyklus)
2. Kurzfristige Variation: Belastungswechsel innerhalb einer Trainingseinheit
(Variation der Belastungsgrößen, Wechsel von submaximaler, extensiven,
intensive und maximalen Belastung, Variation der Trainingsmethode, der
Ausführungstempi)
11. Ermüdung und Erholung ei dynamischen und statischen
Krafttraining
Kraftabfall bei statischer (isometrischer) Muskelarbeit schneller und ausgeprägter als bei
dynamischer (auxotonischer) Arbeit.
Erholungsvorgänge laufen bei dynamischer Arbeit erheblich schneller ab, als bei statischer
(Energiequelle
bei
dynamischer
Belastung
ATP
 Wiederaufbau
durch
Kreatinphosphatspeicher innerhalb weniger Minuten
12. Krafttest und Kontrollübungen zur Leistungsdiagnostik und
Trainingssteuerung
Allgemeine Probleme von Tests:
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Losgelöstheit vom eigentlichen Sportgeschehen (laborähnliche Bedingungen);
Aufgliederung in Teilkomponenten  Grenzen der Testaussagen für die Leistung;
Vermeidung von Überbewertung!

Testarten- Durchführungsmodalitäten- Bewertungstabellen
1. Labor- und Feldtests
2. Allgemeine und sportartenspezifische Tests
3. Statische und dynamische Tests:
Statische Krafttests: Reduzierung intermuskulärer Einflussfaktoren  Messung der
Maximalkraft in Abhängigkeit von der Anzahl, Dicke, Vordehnung und
Aktivierbarkeit der kontraktilen Einheiten.
Dynamische Krafttests: beinhalten das Zusammenspiel der an einer Bewegung
beteiligten Muskeln.

Maximalkrafttests
1. Dynamische Testverfahren: (z.B. Kniebeugen mit maximaler Hantelbelastung)
Dynamische Maximalkrafttests sind wegen relativ hoher Verletzungsgefahr im
normalen Sportbetrieb unüblich; Vor allem bei Kindern entfallen derart
wirbelsäulenbelastende Übungen (Wachstumsfugen!) Neue Geräte ermöglichen
genaue Berechnung der Maximalkraft.
2. Statische Testverfahren:
Beinkraft: Messung isometrischer Maximalkraft, jedoch nicht in Bewegungsketten
möglich.
Rumpfkraft: Abhängigkeit von Körpergröße und Körpergewicht.
3. Computertomographische
Testverfahren:
exakte
Messung
der
Muskelquerschnittsflächen und präzise Kraftbestimmung

Schnellkrafttests
Einfache Methoden: Zeitmessung, Weiten- und Höhenmessung
 Messen der Sprungkraft durch Einfache- oder Mehrfache Sprünge
 Ermittlung der vertikalen Sprungkraft über den Stanhochsprung
 Ermittlung der horizontalen Sprungkraft über den Standweitsprung bzw.
Mehrfachsprünge (Dreierhop)
Apparatabhängige Methoden:
 Ermittlung der Schnellkraftkurve mit Hilfe eines Schnellkrafttrainers
a) Absolute (ohne Berücksichtigung des Körpergewichts) oder relative Messung
der Schnellkraft
b) Ermittlung der Schnellkraftkurve (waagrechter Verlauf bei Spitzenathleten)
c) Kraftimpulsmessung (Start und Explosionsniveau)
 Verfahren zur Ermittlung der Sprungkraft
a) Relatives Kraftniveau (für „Sprungsportler wichtig) ist messbar durch Squat Jump
(Sportarten ohne Auftaktbewegung), Counter-Movement Jump (Grab Start beim
Schwimmen und Drop- Jump
b) Vertikale Sprungkraft

Krafausdauertests:
 Messen der maximalen Wiederholungszahl bei dynamischer bzw. maximaler
Haltezeit bei statischer Muskelarbeit
 Messen der im Sprunglauf zurückgelegten Distanz (Sprungkraftausdauer)
 Messen der Arbeitszeit bei vorgegebener
Belastung an einem
Trainingsgerät
Schemm Eva-Maria, Streicher Helen
Examenscolloquium Trainingswissenschaft WS 2006/07

28.11.06
Beispiele für Kraftausdauertests: 15-, 30-, 60- Sekunden Sprung
(größtmögliche Zahl an Sprüngen) der 30- und 60- Sekunden Sprung istn
nicht für Kinder und Jugendliche geeignet!
13. Gefahren und Probleme beim Krafttraining– Vorbeugemaßnahmen

Verletzungsgefahren und Vorbeugemaßnahmen
- Mechanische Überbelastung: besonders bei Jugendlichen auf richtige Technik
und Entlastung der Wirbelsäule achten
- Muskelkater: Maßnahmen zur Muskelprophylaxe:
a) Allmähliche Belastungssteigerung nach Trainingpausen, oder bei neuen
und ungewohnten Übungen.
b) Besonders im Schnellkraftbereich keine intensiven Übungen im ermüdeten
Zustand, da schlechter koordinative Voraussetzungen
c) Strechen und Auslaufen nach intensiven Belastungen

Die Atmung beim Krafttraining
- dynamische Übungen : Einatmen bei der Entlastung
- Bei isometrischen Übungen hechelnde Atmung
- Pressatmung nicht zu vermeiden, besonders bei maximalen Krafteinsätzen
(Pressatmung kann zu Herzrhythmusstörungen und Gefäßschädigungen führen)

Krafttraining und muskuläre Dysbalancen
(muskuläre Ungleichgewichte, unproportionale Kraftentwicklung und Verkürzung,
Abschwächung nicht ausreichend trainierter Muskulatur)
- Muskelverkürzungen sind von Beginn des Grundlagentrainings vorhanden
- Mit Beginn des leistungssportlichen Trainings nehmen Verkürzungen und
Abschwächungen zu (Männer mehr als Frauen)
- Im Hochleistungsbereich mit viel speziellem Training ist Diskrepanz aller
Muskeln am größten (Verletzungsanfälligkeit)
Daher:
- Besonders im Kindes und Jugendalter ist ein vielseitiges Training wichtig!
Aisbildung von Stabilität und Mobilität (Prinzip der Allseitigkeit)
- Auf schonendes Üben für Binde- und Stützgewebe achten
- Bei einseitiger Kräftigung (Sportartenspezifisch) gezielt die Gegenspieler
kräftigen
und
Verkürzungen
durch
spezielles
Dehnungsprogramm
entgegenwirken
Gezielte prophylaktische, physiotherapeutische und trainingsmethodische
Maßnahmen für die sportartenspezifisch zur Verkürzung neigende Muskulatur
durchführen
14. Planung und Periodisierung des Krafttrainings
14.1 Allgemeine Grundlagen zur Planung und Periodisierung des Krafttrainings
Um zu optimalen Ergebnissen in den verschiedenen Krafttrainingsarten zu kommen,
haben sich folgende Anwendungszeiträume als notwendig erwiesen:
Maximalkrafttraining: 7-13 Wochen, davon: 1. Muskelaufbautraining: 4-8 Wochen; 2.
Intramuskuläres Training: 3-5 Wochen: Schnellkrafttraining (= vor allem intermuskuläres,
technisches Training): ca. 3 Wochen.
Kürzere Anwendungszeiträume führen beim Muskelaufbautraining nicht zu den
erwünschten Anpassungseffekten, beim intramuskulären Koordinationstraining reichen sie
nicht aus, um das durch Muskelaufbautraining vergrößerte Muskelpotential
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auszuschöpfen. Bei längeren Zeiten steht der Trainingsaufwand in keinem Verhältnis zum
zusätzlich erzielten Anpassungsergebnis.
Je nach Sportart kann der 20wächige Periodosierungszyklus einmal (z.B. in der
Leichtathletik) –eingipflige Sportart- oder zweimal (z.B. Gewichtheben) –zweigipflige
Sportart- durchlaufen werden. (S. 352) Im Mehrjahrestraining bildet der 20-Wochen-Zyklus
die Grundlage der einzelnen Jahresprogramme. (durch entsprechende Zeitumstellung
Jahreszyklus auf nahezu alle Sportarten anwenden)
Bei der Gestaltung des Mikrozyklus (eine Woche) im Krafttraining ist zu beachten:
1. Bei 2-mal Training pro Woche: Training mit gleichen Umfängen und Intensitäten, da
ausreichend Erholungszeiten zwischen den Trainingseinheiten.
2. Bei 3-mal Training pro Woche: Einteilung: Montag, Mittwoch und Freitag, wobei am
Montag und Freitag mit gleichen, am Mittwoch mit 10-15% geringeren Belastung
trainiert werden soll.
3. Bei 2-4-mal Training pro Woche: Änderung der Belastungen durch
Intensitätserhöhung bzw. – erniedrigung bei gleicher Satzzahl: zunächst Prinzip der
progressiven Belastungssteigerung:
Intensität an drei aufeinander folgenden Tagen erhöhen, am vierten Tag reduziert in
nachfolgenden Tagen wieder Steigerung.
4. Bei 5-6-mal Training pro Woche: Variation der Belastung durch Anzahl der Sätze
(bei jew. fünf Übungen).
Fast in allen Sportarten: ganzjähriges Krafttraining, sei es zur Leistungsoptimierung oder
als Ausgleichs- bzw. Ergänzungstraining; allerdings je Sportart unterschiedliches
Programm zu den einzelnen Jahreszeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und
Methoden.
14.2 Krafttraining in der Vorbereitungsperiode (VP)
Unterteilung in unterschiedliche Teiletappen; Zahl schwankt zwischen einer und drei: VP1,
VP2 oder VP3.
Allen gemeinsam: Progressive Belastungszunahme.
Beispiel: Aufbau einer optimal geplanten VP beim Kugelstoßen nach Egger:
Drei Phasen gehen der Wettkampfperiode voraus:
„extensive Phase“ (VP1), die „intensive Phase“ (VP2) und die „explosive Phase“ (VP3 ):
Extensive Phase: Entwicklung der grundlegenden Voraussetzungen. Makrozyklus von 4
Wochen:
 Belastungsprogression aus anatomisch-physiologischer Sicht: Bodybildermethode
 Belastungsprogression aus zielorientierter Sicht: allgemeines Krafttraining
(volumenorientiert)
 Belastungsprogression aus methodischer Sicht: Zuerst 10 Wdh. der Komlexübung
(z.B. Kniebeugen), dann 10 Wdh. mit der selektiven Übung (z.B. reines
Kniestreckertraining) i.S. einer Nachermüdung mit exzentrisch-konzentrischem
Akzent.
 Disziplinintegrierte Belastungsprogression: Durchführung eines vielseitigen
technischen Trainings unter der Verwendung von Geräten, die der
Wettkampfdisziplin entsprechen oder die schwerer bzw. leichter sind als diese
(Achtung: optimales Gewicht)
Intensive Phase: Entwicklung der grundlegenden Voraussetzung sowie Verbesserung der
intra- und intermuskulären Koordination. Makrozyklus von 2-3 Wochen.
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
Belastungsprogression aus anatomisch-physiologischer Sicht: Methode der hohen
und höchsten Belastung
 Belastungsprogression aus zielorientierter Sicht: vielseitig zielgerichtetes
Krafttraining
 Belastungsprogression aus methodischer Sicht: Kontrastmethode mit komplexen
sportartspezifischen Übungen (Schnellkraftparcours)
 Disziplinintegrierte
Belastungsprogression:
Training
mit
höheren,
wettkampfidentischen bzw. etwas leichteren Gerätgewichten (Kontrasteffekt
Koordination verbessert)
Explosive Phase: Aufbau der spezifischen Anforderung der jew. Sportart. Entwicklung der
Explosivität, d.h. Optimierung der muskelreflektorischen Mechanismen. Makrozyklen von 3
Wochen:
 Belastungsprogression aus anatomisch-physiologischer Sicht: polymetrisches
Training (Abfangen eines Gewichtes mit sofortigem Ausstoß unter Ausnutzung des
Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus)
 Belastungsprogression aus zielorientierter Sicht: spezielles Krafttraining
 Belastungsprogression aus methodischer Sicht: Übungen mit hoher Belastung
(90%) und explosiven Krafteinsatz; Kontrastmethode.
 Disziplinintegrierte Belastungsprogression: Dominanz der Arbeit mit dem
Wettkampfgerät, aber auch leichteren Geräten; Akzent auf polymetrischem
Training.
In den Spielsportarten ist ein ausschließlich konditionelles Training nicht möglich 
parallele Entwicklung spielrelevanter Faktoren, Technik und Taktik.
14.3 Krafttraining in der Wettkampfperiode
Ziel: Erworbenes Kraftniveau über einen sog. „Erhaltungstraining“ durch mind. Einmaliges
Krafttraining pro Woche erhalten.  Verhinderung von Einbußen der Maximal- und
Schnellkraftniveaus und halten der wesentlichen Faktoren der sportlichen
Leistungsfähigkeit auf dem hohen Niveau.
14.4 Krafttraining in der Übergangsperiode
Ein durch Training erworbenes Kraftniveau kann bei reduziertem aber ausreichend
intensivem Training über ca. drei Monate fast vollständig erhalten bleiben.
14.5 Spezielle Aspekte der Planung und Periodisierung der Krafttrainings
Wichtig für die Trainingsplanung: Verschiedene Krafttrainingsmethoden können einen
unmittelbaren, verzögerten und kumulativen Trainingseffekt (d.h. bei einer sinnvollen
Kombination von langsam(er) bzw. schnell(er) wirkenden Trainingsmethoden eine
summativ erhöhte Trainingswirkung erzielt werden kann) haben.
Für das kurzfristige „Spritzigmachen“ vor Wettspielen eignen sich die unmittelbar
wirksamen Methoden wie konzentrische Methode. Exzentrische Methode, plyometrische
Methode (einfache Polymetrie=Sprünge aller Art) und die konträre Methode.
Für einen Langzeiteffekt i.S. der Vermeidung einer „Frühform“ mit nachfolgendem
Leistungsabfall eignen sich insbesondere die konzentrische und plyometrische Methode,
wenn sie in der Form der Kontrastmethode verwendet werden.
15. Methodische Grundsätze des Krafttrainings
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15.1 Untrainierter Sportler
 Je untrainierter, desto allgemeiner und umfangbetonter!
 Relativ geringe Belastungen genügen (eigenes Körpergewicht, geringe
Zusatzlasten)
 Sanft Trainingsmethoden mit geringem Verletzungsrisiko (z.B. positiv-dynamische
und statische Methode)
 Ausreichende Adaptionszeit der Strukturen des passiven Bewegungsapparates –
strenge Progressivität der Belastung!
15.2 Trainierter Sportler
 Je trainierter, desto differenzierter und spezifischer.
 Der Spitzensportler benötigt „hart“ Nethoden, wie Zum Beispiel das Plyometrische
oder exzentrische Training.
 Darüber hinaus gilt:
- Kein Krafttraining ohne paraelles Dehnungstraining Senkung des
Muskeltonus verkürzte Erholungszeit.
- Dehnung ist verletzungsprophylaktisch
- Harmonische Entwicklung von Agonist und Antagonist, da einseitiges Training
zu folgenden negativen Veränderungen führt:
 Chronische Verkürzung des hochtrainierten Muskels Abnahme der
Kraftentfaltung
 Änderung im Kräftegleichgewicht der auf ein Gelenk einwirkenden
Muskeln frühzeitige degenerative Verschleißerscheinung.
 Haltungsfehler Schmerzsymptomatik
- vorherige Dehnung des Antagonisten optimiert die Kräftigung des Agonisten
(reziproke Hemmung)
- Kein spezielles Krafttraining ohne vorhergehendes allgemeines Krafttraining
- Kein einseitiges nur Sportartspezifisches Training
- Adäquate Anwendung des Übungsgutes
- Unterscheidung von allgemein (vorwiegend im Anfänger- und Aufbaubereich)
und speziell (v.a. für Fortgeschrittenen- und Hochleistungstraining)
entwickelnden Übungen sowie Wettkampfübungen
16. Krafttraining im Kindes und Jugendalter
Die allgemeine Wertigkeit eines Krafttrainings im Kindes- und Jugendalter ergib sich aus
folgenden Notwendigkeiten:
1. Je nach Statistik sind heute 50-65 % der Schüler haltungsschwach. V.a.
untrainierte, schwache Schüler verbessern sich durch ein dosiertes Krafttraining.
2. Zur Zeit der kindlichen Wachstumsschübe ist der Bewegungsapparat besonders
sensibel für Trainingsreize, v.a. Krafttrainingsreize in dieser sog. „sensitiven
Phase“. Parallel zum Kraftniveau steigert sich in allen Sportarten das
Bewegungsverhalten bei Kindern  Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit.
3. Bei ausschließlich sportartspezifischem Training kommt es zu muskulären
Dysbalancen.
Viele Kinder und Jugendliche erreichen ihre potentielle Leistungsfähigkeit im Sport oftmals
nur deshalb nicht, weil die während der Wachstumsvorgänge für den Haltungs- und
Bewegungsapparat gesetzten Entwicklungsreize unzureichend bzw. zu einseitig waren.
Um Haltungsschwächen frühzeitig erkennen zu können „Minimaltest“ (vgl. S.375f.)
Schemm Eva-Maria, Streicher Helen
Examenscolloquium Trainingswissenschaft WS 2006/07
28.11.06
Für den wachsenden Organismus von besonderer Bedeutung ist die Durchführung eines
dynamischen Trainings, das verkürzende und dehnende Reize auf die Muskulatur ausübt.
Ein dynamisches Training führt zu einer Muskellängenzunahme, durch die das
Kraftpotential des Muskels erhöht wird, ohne dass eine Muskelquerschnittzunahmen zu
beobachten ist. V.a. wichtig für gelenknahe Haltemuskulatur des Rückens, da sie in der
Wachstumsphase i.a. wenig Anreiz zur Längenanpassung erhält.
16.1 Gefahren beim Krafttrainings im Kindes und Jugendalter
Der Passive Bewegungsapparat weist eine reduzierte Belastbarkeit auf (aufgrund der
geringeren Kalkeinlagerungen ist der Knochenbau zwar elastischer, aber weniger Druckund Biegefest), Verknöcherung des Skelettsystems erst zwischen dem 17 und 20
Lebensjahr.
Beachte folgende Hinweise für das Krafttraining von Kindern und Jugendlichen:
- Bei Auswahl, Dosierung und Anwendung von Hilfsmitteln beachte andere
Belastbarkeit des Knochen- und Knorpelgewebes.
- Vielbeanspruchungen des Bewegungsapparates bei der Ausführung vermeiden
(v.a. Wirbelsäule).
- Partnergewicht ist oft zu hoch / nicht angemessen.
- Training exakt kontrollieren, um Verletzungsrisiko zu vermeiden.
- Belastungssteigerung erst über die Anzahl der Wdh., dass erst über
Belastungshöhe.
- Bei sich anbahnender Profikariere frühzeitig die kraftmäßigen Voraussetzungen
zum Schutz des Bewegungsapparates schaffen.
- Die Funktion erhält die Form nicht umgekehrt.
- Prinzip der progressiven Belastung setzt eine entsprechende Belastbarkeit
voraus (Übertraining!).
- Muskelmasse und damit Kraft steigert sich mit zunehmendem Lebensalter
(Zusatzgewicht).
16.2 Methode und Inhalte des Krafttrainings im Kindesalter in den verschiedenen
Altersstufen
a) Krafttraining im Vorschulalter
- KT im eigentlichen Sinne ist nicht angebracht
- vornehmlich den Bewegungsdrang bezüglich einer vielseitigen und
umfassenden allgemeinen Entwicklung des aktiven und passiven
Bewegungsapparates lenkend ausnutzen.
- geeignet: Hindernisturnen in Klettergärten mit Seilpyramiden, Stütz- Hang- und
Zuggeräten
b) Frühes Schulkindalter (6-10 Jahr)
- Im Vordergrund steht die spielerische, vielseitige, abwechslungsreiche und
harmonische (beidseitige) Kräftigung des Halte- und Bewegungsapparates
- ausschließliche Trainingsmethode ist das dynamische Training, da der kindliche
Organismus aufgrund der geringen anaeroben Kapazität ungünstige
Voraussetzung für statische Muskelarbeit besitzt
- In erster Linie Schnellkraft schulen
- günstig ist ein Zirkeltraining mit kindgemäßer Übungsauswahl. Vorteile:
Abwechslungsreiche und variationsreich Zusammenstellung der Übungen in
Abhängigkeit von der individuellen Leistungsfähigkeit; gute Kontrolle der
Leistungsfortschritte möglich.
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Examenscolloquium Trainingswissenschaft WS 2006/07
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28.11.06
Zirkeltraining: Belastungszeit nicht 20 sek. Überschreiten bei Pausenlänge von
40 sek. Belastungspausenverhältnis 1:2, 5-7 Stationen. Schnellstmögliche
Ausführungsgeschwindigkeit. (Bsp. s. S. 381)
allgemein bildende Trainingsmittel: Hindernisturnen, Übungen an der
Sprossenwand mit dem Tau, am kleinen Kasten, Stangenklettern und
Tauziehen in verschiedenen Variationen, Kampfspiele wie Zieh- und
Schiebekämpfe, Raufballspiele, Hangelspiele am Reck oder Barren.
weitere Spiele: Ringender Kreis, Verdrängen
Kräftigung der Bauch und Rückenmuskeln besondere Beachtung schenken
aufgrund hervorragender Trainierbarkeit in diesem Alter. (Vielzahl von Übungen
s. S. 381ff)
Bei Verbesserung der Sprungkraft: Viel beidbeinig springen; zu viele Sprünge
können Kinder aufgrund noch nicht perfektionierter Sprungtechnik überlasten.
Sprungübungen: Gummihüpfen, Sackhüfen, Seilspringen, usw.
c) Spätes Schulkindalter (10-12 Jahre)
- Steigerung durch Hinzunahme geringer Zusatzlasten bzw. Überwinden des
eigenen Körpergewichts; weiter spielerisch.
- weitere Trainingsinhalte: Kräftigung der Bauch- und Rückenmuskulatur, sowie
Arm- Streckmuskulatur, anspruchsvollere Sprungübungen
- Übungsauswahl (s. S. 386)
d) Krafttraining im Jugendalter
- Die Pubertät unterteilt sich in Pubeszenz und Adoleszenz
Pubeszenz: ausgeprägter Längenwachstumsschub  vorübergehende individuell mehr
oder weniger ausgeprägt Disharmonie der Körperproportionen  Hebelverhältnisse
werden in ihrer Relation zum Leistungspotential der Muskulatur immer ungünstiger. Der
Wachstumsknorpel ist vermindert mechanisch belastbar (Wirbelsäule!).
Retardierte Kinder sind im Training, insbesondere im KT behutsam zu belasten. Eine
strenge Belastungsprogression uns ausreichende Erholungszeiten müssen gewährleistet
sein. Schlecht steuerbare Partnerübungen oder hohe Axialbelastungen ohne oder mit
Zusatzlasten sind strikt zu vermeiden.
-
-
v.a. bei Jungen Verbessert sich die Trainierbarkeit für Kraft, da Anstieg des
Sexualhormon Testosteron.
Trainierbarkeit der Extremitäten ist im Jugendalter i.V. zu Kindesalter besonders
hoch.
Neben der allgemeinen Kraftschulung (v.a. durch Zirkeltraining mit
verschiedenen Sprungübungen, Zieh- und Schiebekämpfe und gymnastische
Übungen (ohne und mit Gerät) auch Entwicklung der speziellen Kraft mit
sportartspezifischen technisch- konditionellen Übungsverbindungen.
Beispiel für Wurf-, Schuss- und Sprungkraft: (s. S. 388f)
Adoleszenz (Alter von 13/14-Mädchen bzw. 14/15-Jungen bis 16/17 bzw. 18 Jahre):
So genanntes Breitenwachstum findet statt. Es kommt zur reharmonisierung der
Körperproportionen und zu einem weiteren Anstieg des männlichen Sexualhormons
Testosteron. Zunehmende Stabilisierung des Skelettsystems.
Die Adoleszenz stellt für das KT das Alter der höchsten Trainierbarkeit dar. Höchst
Kraftzuwachsraten überhaupt
- Belastungen bzw. Trainingsmethoden aus m Erwachsenentraining weitgehend
übernehmbar.
Schemm Eva-Maria, Streicher Helen
Examenscolloquium Trainingswissenschaft WS 2006/07
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28.11.06
Jedoch nominiert Umfangsarbeit gegenüber Belastung mit hoher Intensität.
Grundprinzip des KT: kontinuierliche Steigerung weiterhin.
Anaerobe Kapazität gut entwickelt Übungen die eine starke lokale Ermüdung
hervorrufen können herangezogen werden.
Spielerische Übungen nehmen zu Gunsten von gezielteren, effektiveren und
technisch- taktisch eingebundenen Übungen ab.
Beisiele: s.S. 391
Schemm Eva-Maria, Streicher Helen
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