LPM_Wildpark

Werbung
TIERE
IM
WILDPARK
SAARBRÜCKEN
Informationen für Lehrkräfte
Da im Wildpark Saarbrücken sowohl Wildtiere als auch Haustiere anzutreffen sind, wird hier ein
kurzer Überblick über die Domestikation (Haustierwerdung) und die Stellung der Haustiere
innerhalb der Systematik gegeben.
Domestikation ist die Überführung von kleinen Individuengruppen von Wildarten in den
Hausstand. Dadurch wurden diese Tiere von ihren Artgenossen isoliert, so dass sie sich nur
untereinander fortpflanzen konnten. An Stelle der natürlichen Auslese trat die gezielte
Zuchtwahl durch den Menschen. Aus diesen kleinen Gruppen haben sich große Bestände
entwickelt, die auch in Gebieten leben, in denen die Stammform nicht vorkommt. Durch
veränderte Umweltbedingungen des Hausstandes kam es im Laufe von Generationen zu
ungeahnten Entwicklungsmöglichkeiten in Anatomie, Physiologie und Verhalten. Jede
Haustierart geht auf eine einzige Wildform zurück.
Jede Wildtierart hat einen zweiteiligen Namen, aus dem sich seine Stellung innerhalb der
Systematik herleiten lässt. Das Wildschwein trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Sus scrofa.
Der erste Name bezeichnet die Gattung. Dieser Name beginnt stets mit einem großen
Buchstaben. Der zweite Name bezieht sich auf die Art, wobei dieser Name immer mit einem
kleinen Buchstaben beginnt. Oft wird noch ein dritter Namensbestandteil hinzugefügt, der dann
die Unterart bezeichnet (Beispiel: Indisches Wildschwein: Sus scrofa cristatus).
Haustiere sind keine Unterarten der entsprechenden Wildformen. Haustiere leben nicht in einem
geschlossenen geographischen Gebiet. Im gleichen geographischen Gebiet können mehrere
Haustierformen nebeneinander existieren, wenn der Mensch für sexuelle Schranken sorgt.
Haustiere werden - wenn sie innerhalb der Systematik überhaupt als Haustiere gekennzeichnet
werden - als „Forma“ (abgekürzt f.) der Wildarten bezeichnet, denen die für die jeweiligen
Haustiere geprägten Namen hinzugefügt werden. Fehlen solche Namen, werden die Haustiere
mit dem Beinamen „domestica“ bezeichnet. Die Rassen innerhalb der Haustiere erhalten keine
wissenschaftlichen Bezeichnungen.
Zur Verdeutlichung einige Beispiele:
Kaninchen: Oryctolagus cuniculus (Wildform) - Oryctolagus cuniculus f. domestica (Haustier)
Wolf: Canis lupus (Wildform) - Canis lupus f. familiaris (Haushund)
Pferd: Equus przewalskii (Wildform) - Equus przewalskii f. caballus (Hauspferd)
Viele der im Wildpark vorhandenen Arten gehören zur Ordnung Paarhufer (Artiodactyla), die
dadurch gekennzeichnet ist, dass von den ursprünglich fünf Fingern nur zwei, nämlich
Mittelfinger und Ringfinger den Boden berühren. Innerhalb der Ordnung Paarhufer unterscheidet
man die drei Unterordnungen: die Nichtwiederkäuer (Nonruminantia), zu denen die Schweine
gehören, die Schwielensohler (Tylopoda) mit den Kamelen und die große Unterordnung
Wiederkäuer (Ruminantia) mit vielen Familien, so z.B. die Familie Hirsche (Cervidae) mit
Rothirsch und Damhirsch, die Familie Hornträger (Bovidae) mit Rindern, Gämsen, Schafen und
Ziegen.
Rothirsch oder Rotwild (Cervus elaphus) und Damhirsch oder Damwild (Dama dama)
Hirsche gehören zur Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla) und zur Unterordnung Wiederkäuer
(Ruminantia). Innerhalb der Familie der Hirsche (Cervidae) findet man den Rothirsch (Cervus
elaphus) und den Damhirsch (Dama dama) in der Unterfamilie Echthirsche (Cervinae).
Hirsche sind dadurch gekennzeichnet, dass die männlichen Tiere ein Geweih tragen (Ausnahme:
kleine Hirscharten wie Moschushirsch, die stark verlängerte Eckzähne aufweisen und das
Rentier, bei dem beide Geschlechter ein Geweih haben). Dieses Geweih stellt im Tierreich eine
Besonderheit dar. Es handelt sich dabei eigentlich um einen abgestorbenen Knochen, der vom
Besitzer eine zeitlang mit sich herumgetragen wird, wo doch normalerweise abgestorbene Teile
vom Körper sofort ausgeschieden werden. Mehr noch – erst wenn es abgestorben ist, erhält das
Geweih seine Funktion, während es im lebenden Zustand nicht zu verwenden ist.
Die Geweihentwicklung setzt im Frühjahr (etwa März) ein. Ausgangspunkt des Wachstums sind
die Stirnbeinfortsätze des Schädels, die sog. Rosenstöcke. Es wachsen Kolben unter einer gut
durchbluteten und mit vielen Nerven versehenen Haut, dem Bast. Bei diesem Vorgang wird
Knochenmatrix, eine knorpelähnliche Substanz, angebaut. Ist das Wachstum abgeschlossen,
stirbt der Bast ab und löst sich vom Geweih. Da dieses Absterben einen Juckreiz verursacht,
„fegen“ die Hirsche, das heißt, sie reiben ihr Geweih gegen Äste u.ä. Dadurch wird die
Beseitigung der Bastreste beschleunigt. Um ein funktionstüchtiges Geweih zu erhalten, müssen
Mineralien (vor allem Kalzium) ins Geweih eingelagert werden, die hauptsächlich aus dem
Skelett stammen. Diese Mineralisierungsphase erfordert einen steigenden Testosteronspiegel
(Testosteron ist das Hormon der männlichen Keimdrüsen). Aus dem Grund wird das Geweih vor
der Brunft gefegt. Sinkt nach der Brunft der Testosteronspiegel, fällt das Geweih mit den länger
werdenden Tagen im Frühjahr ab. Ein weiterer Grund hierfür sind Knochenfraßzellen, die den
Kalk allmählich auflösen.
Das Geweih wird bei Rivalenkämpfen und bei starken Tieren als Drohwaffe eingesetzt. Wie
bedeutend das Geweih für den männlichen Hirsch ist, zeigt die Tatsache, dass ein starker Hirsch,
der gerade sein Geweih abgeworfen hat, in der Rangordnung unter einem schwachen Hirsch mit
noch vorhandenem Geweih steht.
Die Geweihentwicklung beim Rothirsch sieht zusammengefasst folgendermaßen aus:
Abwurf: Januar/Februar, Neubildung ab Februar, Bastgeweih: Februar bis August/September
Abwurf: Januar/Februar.
Nach der Ausrottung von Auerochse und Wisent ist der Rothirsch das größte Wildtier in
Mitteleuropa. Rothirsche können fast alle Lebensräume besiedeln. Man trifft ihn bis auf fast
3000 m Höhe in dichten Alpenwäldern an, aber auch auf baumlosen Hochlandflächen in
Schottland. Durch seine Anpassungsfähigkeit und das Fehlen natürlicher Feinde hat er sich
überall stark vermehrt.
Die diversen Hirscharten gehörten immer schon zu den bevorzugten Jagdtieren des Menschen.
Als echtes Haustier unter den Hirschartigen ist aber nur das Hausrentier (Rangifer tarandus f.
domestica) zu bezeichnen. In neuester Zeit gibt es Versuche, Populationen des Damwildes in den
Hausstand zu überführen. Damhirsche lebten vor der Eiszeit in ganz Europa, danach waren sie
bis auf Reste in Kleinasien verschwunden. Phönizier und Römer machten diese Art dann im
Mittelmeerraum wieder heimisch. Die Römer waren es auch, die die ersten Tiere wieder nach
Deutschland brachten. Hier gibt es, wie in vielen anderen Ländern auch, wieder frei lebende
Bestände. Seit dem Mittelalter werden Damhirsche bei uns als Parktiere gehalten. Hier
entstanden verschieden gefärbte und gefleckte Populationen, ohne dass die Tiere als Haustiere zu
bezeichnen wären.
Die Geweihentwicklung beim Damhirsch zusammengefasst: Abwurf: April/Mai, Neubildung ab
Mai, Bastgeweih: Mai bis August, Abwurf: April/Mai.
Europäischer Mufflon oder Muffelwild (Ovis orientalis musimon)
Soay-Schaf (Ovis ammon f. aries)
Steinbock oder Steinwild (Capra ibex)
Zwergziege (Capra aegagrus f. hircus)
Europäischer Mufflon, Soay-Schaf, Steinbock und Zwergziege gehören zur Familie Hornträger
(Bovidae), die im männlichen, oft auch im weiblichen Geschlecht Hörner tragen. Im Unterschied
zu den Geweihen bei Hirschen bleiben Hörner ein Leben lang auf dem Kopf der Tiere. Hörner
sind Knochenzapfen, die mit einer Hornscheide überzogen sind. Die bei männlichen Tieren oft
riesigen Hörner sind Statussymbole beim Kampf um die Weibchen.
Die Gattung Capra (Steinböcke und Wildziegen) und die Gattung Ovis (Schafe) gehören neben
anderen Gattungen zur Unterfamilie Böcke oder Ziegenartige (Caprinae).
Der Europäische Mufflon (Muffelwild) gehört zu den kleinen Wildschafformen. Diese
Wildschafe besiedelten in mehreren Unterarten ganz Südwestasien bis zu den Mittelmeerinseln
Korsika, Sardinien und Zypern. Von Korsika und Sardinien aus wurde das Muffelwild auf dem
europäischen Festland eingeführt. Wildschafe scheinen mehr Läufer als Kletterer zu sein, wenn
auch weibliche Tiere bei der Flucht gut klettern können. Sie kommen in hügeligem Bergland vor
bis zu einer Höhe von 4000 m. Im Allgemeinen bevorzugen sie offenes Gelände, aber der
Europäische Mufflon lebt auch in Wäldern. Mufflons sind gesellige Tiere, wobei Widder die
meiste Zeit des Jahres neben den Rudeln der Weibchen mit ihren Jungtieren eigene Rudel bilden.
Zur Paarungszeit kommt es zu Auseinandersetzungen unter den männlichen Tieren, bei diesen
Rammkämpfen wird die Basis der Hörner aufeinander geschlagen. Wildschafe gehörten seit je
her zu den bevorzugten Jagdbeuten der frühen Jäger.
Steinböcke (Steinwild) sind wie alle Wildziegen ausgesprochene Gebirgstiere mit
hervorragenden Kletterfähigkeiten. Die Innenfläche der Hufe ist weich und kann sich so gut an
den Untergrund anschmiegen. Charakteristisch ist ihre Kampfart. Die Böcke (aber auch
gelegentlich die Geißen) richten sich auf die Hinterbeine auf und lassen im Herabfallen die
Hörner zusammenprallen. Der Lebensraum liegt oberhalb der Waldgrenze. Die Rudel ändern je
nach Jahreszeit ihre Zusammensetzung. Es gibt reine Bockverbände, aber auch Geißverbände,
alle schließen sich zur Brunftzeit zusammen. Gleichaltrige Böcke meiden sich, während sich
Böcke verschieden alte Böcke gut vertragen. Schon im frühen Mittelalter gehörten Steinböcke
zum edlen Jagdwild. Dies hatte zur Folge, dass bereits im Mittelalter Steinböcke in den Alpen
größtenteils ausgerottet waren. Aus dem Gran Paradiso-Gebiet im Aosta-Tal, in dem sich einige
Populationen herhalten hatten, wurden wieder Tiere in die Alpen eingeführt. Heute sieht man
Steinböcke wieder in allen Regionen der Alpen.
Hausschaf und Hausziege werden heute allgemein als die ältesten Haustiere angesehen. In der
Literatur werden beide meist zusammen besprochen, da sie sich anhand von Knochenfunden nur
schwer auseinander halten lassen. Schafe und Ziegen wurden von prähistorischen Jägern gern
und häufig wegen ihres Fleisches und ihrer Felle gejagt. Die ältesten, gesicherten Reste von
Hausschafen und -ziegen sind etwa 9000 Jahre alt. Beide wurden also vor mehr als 9000 Jahren
domestiziert. Das Zentrum der Domestikation lag wahrscheinlich in Südwestasien, von wo aus
sie sich rasch verbreitet haben.
Hausschafe dienten zuerst - wie die meisten anderen Haustiere auch - nur zur Fleischversorgung.
Später kam die Nutzung ihrer Wolle dazu (seit etwa 5000 Jahren). Hausschafe hatten wie
Wildschafe auch - ein spezielles Winterfell, bei dem die Anzahl und die Länge der Wollhaare
stieg. Durch eine Mutation entstand ein dauerndes Wollfell, bei dem die Haare ständig weiter
wuchsen und in dem zunächst noch Grannenhaare vorhanden waren. Diese Grannenhaare
wurden später bei Wollschafen vollständig zurückgebildet.
Wildschafe sind Bewohner von Hochsteppen und Gebirgen, sie kommen aber auch in Ebenen
vor. Hausschafe wurden sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen unterworfen, an die sie sich
anpassen konnten. Hausschafe findet man heute auf allen Kontinenten an Meeresküsten, in
Steppen, in Halbwüsten, im Hochgebirge und in feuchteren Ebenen. In Europa gibt es
Hausschafe seit 8000 Jahren (Balkan), in Mitteleuropa sind sie seit etwa 6000 Jahren bekannt.
Auch in Afrika, wo nie echte Wildschafe vorkamen, sind Hausschafe seit 7000 Jahren bekannt.
Hausschafe sind genügsame und widerstandsfähige Nutztiere. Als Nahrung suchen sie sich die
Gräser selbst und setzen sie in Eiweiß um, das vom Menschen genutzt werden kann. Sie könnten
vom Menschen auch über weite Strecken bei Wanderungen mitgeführt werden. Hausschafe
werden heute in Formen unterteilt, die hauptsächlich ihrer Wolle wegen gehalten werden und in
solche, bei denen es mehr um Fleisch und Milch geht.
Soay-Schafe gehen auf eine sehr alte Rasse zurück, die ursprünglich nur auf den St. Kilda-Inseln
(zu denen auch die Insel Soay gehört) nordwestlich von Schottland vorkamen. Dort wurden sie
bis ins Mittelalter als Haustiere gehalten, bevor sie von anderen Hausschafrassen verdrängt
wurden. Soay-Schafe sind also die „primitivste“ Schafrasse, die bis heute überlebt hat.
Wildziegen sind Gebirgstiere mit einem ausgezeichneten Klettervermögen. Durch die
Domestikation wurden dem Menschen auch schwer zugängliche Gebirgsgelände der Nutzung
zugänglich gemacht.
Hausziegen gewannen schon bald eine wichtige Stellung für die Wirtschaft. Sie waren
Fleischlieferanten, aus den Häuten stellte man wertvolles Leder und Schläuche für den Transport
von Flüssigkeiten her. Seit gut 4500 Jahren werden Ziegen auch gemolken.
Auch Hausziegen passten sich im Laufe der Zeit sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen an.
Ziegen sind heute in Afrika hoch geschätzt, obwohl die Wildform dort nicht vorkommt. Hier
findet man häufig Zwergziegen, die in der Lage sind, auf Bäume zu klettern, um dort zu fressen.
Wildschwein oder Schwarzwild (Sus scrofa)
Wildschweine gehören zur Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla) und zur Unterordnung
Nichtwiederkäuer (Nonruminantia). Das Wildschwein hat das größte Verbreitungsgebiet aller
Schweinearten. Man findet es von Westeuropa (Ausnahme: Großbritannien, Skandinavien) über
Nordafrika bis nach Südostasien und Japan. In Europa bevorzugen Wildschweine Laub- und
Mischwälder, die mit Mooren durchsetzt sind und an Felder grenzen. Es sind Kontakttiere, die
auch soziale Körperpflege betreiben. Durch den kurzen Hals können sich die Tiere den Körper
nicht selbst belecken, deshalb scheuern sie sich oft an Gegenständen oder – auf den Hinterbeinen
sitzend – mit dem Hinterteil am Boden. Schweine sind die einzigen Huftiere, die mehr als zwei
Jungtiere pro Wurf zur Welt bringen. Männliche Wildschweine (Keiler) sind deutlich größer und
massiger als die weiblichen Tiere (Bachen). In Europa spielen Wildschweine seit Alters her eine
große Rolle als Jagdwild. In der germanischen Götterwelt waren sie Zug- und Reittiere von Freyr
und Freya.
Das Wildschwein wurde wahrscheinlich an mehreren Stellen (Vorderasien) domestiziert.
Hausschweine gibt es mit Sicherheit seit 8500 Jahren.
Zwergesel (Equus africanus f. asinus)
Aus der Ordnung Unpaarhufer (Perissodactyla) wurden nur wenige Wildtierarten in den
Haustierstand überführt. Neben dem Pferd gehört der Esel dazu. Beide stammen aus der Gattung
Equus, sind also relativ nah miteinander verwandt.
Hausesel sind seit Jahrtausenden geschätzte Transport- und Tragtiere. Die Kenntnisse über die
Domestikation der Hausesel sind allerdings gering. Es wird angenommen, dass Hausesel im
nordöstlichen Afrika vor etwa 5500 Jahren entstanden sind. Im alten Ägypten waren sie von
Anfang an bekannt und geschätzt. In Palästina gibt es Hausesel seit 4000 Jahren, in Griechenland
seit 3000 Jahren. In Deutschland (Süddeutschland) sind Hausesel seit 2000 Jahren bekannt.
In weiten Teilen Nordafrikas und Asiens sind Esel auch heute noch als Transporttiere von großer
Bedeutung. Auch bei Hauseseln gibt es ganz unterschiedliche Rassen. In trockenen, futterarmen
Gebieten herrschen Kleinrassen vor, die sich durch ihre Genügsamkeit und Widerstandskraft
auszeichnen. Größere Rassen werden vor allem in günstigeren Gebieten angetroffen. Sehr große
Esel sind die Poitou-Esel aus dem Südwesten Frankreichs, die sich durch ihre Größe und durch
ihr langes, oft struppiges Fell auszeichnen. Sie wurden vor allem in der Maultierzucht eingesetzt.
Maultiere sind Kreuzungen zwischen männlichem Hausesel und weiblichem Hauspferd,
Maulesel Kreuzungen zwischen männlichem Hauspferd und weiblichem Hausesel.
Kaninchen (Oryctolagus cuniculus)
Wildkaninchen waren bis zum Beginn der Eiszeit in Europa und Nordafrika verbreitet. Nach der
Eiszeit war ihr Verbreitungsgebiet stark reduziert, lediglich in Spanien und Nordafrika gab es
noch Populationen. Die Phönizier lernten in Nordafrika das Wildkaninchen als Fleischlieferanten
kennen und schätzen. Von Spanien breitete sich das Wildkaninchen langsam nach Osten aus und
erreichte im Mittelalter schließlich Mitteleuropa. Bereits im Altertum wurde im Mittelmeerraum
das Kaninchen als Haustier in Gehegen (Leporarien) gehalten. Diese Wildkaninchen wurden
anschließend zur Jagd genutzt. Diese Jagdform war auch in West- und Mitteleuropa sehr beliebt.
Der Grundstein zur Domestikation dürfte in diesen Leporarien liegen. Die eigentliche
Domestikation erfolgte in Klöstern in Frankreich, da junge, noch blinde Kaninchen als
Fastenspeise erlaubt waren. Kurios ist also die Tatsache, dass Hauskaninchen in Deutschland
eher anzutreffen waren als Wildkaninchen. Hauskaninchen sind junge Haustiere, erst vor 400
Jahren entstanden die ersten Rassen.
Schülerinformation
Rothirsch oder Rotwild und Damhirsch oder Damwild
Hirsche erkennt man an ihrem Geweih. Geweihe tragen nur männliche Tiere (Ausnahme:
Rentier). Geweihe werden jedes Jahr abgeworfen und später wieder neu gebildet. Sie dienen zum
Imponieren als Statussymbole in der Paarungszeit. Bei Rothirschen und Damhirschen werden die
Geweihe mit jedem Lebensjahr größer und ausladender. Nach dem Abwerfen der Geweihstangen
im Frühjahr beginnt das neue Geweih wieder zu wachsen. Um das Geweih befindet sich dann
eine stark durchblutete Haut, die Basthaut. Sie bringt die nötigen Nährstoffe. Ist das Geweih
ausgewachsen, wird die Basthaut abgescheuert, indem die Tiere die Geweihe an Büschen und
Steinen scheuern. Man sagt, sie fegen. Die Geweihentwicklung beim Rothirsch sieht
zusammengefasst folgendermaßen aus: Abwurf: Januar/Februar, Neubildung ab Februar,
Bastgeweih: Februar bis August/September, Abwurf wieder Januar/Februar.
Damhirsche lebten vor der Eiszeit in ganz Europa, danach waren sie bis auf Reste in Kleinasien
verschwunden. Phönizier und Römer machten diese Art dann im Mittelmeerraum wieder
heimisch. Die Römer waren es auch, die die ersten Tiere wieder nach Deutschland brachten. Hier
gibt es, wie in vielen anderen Ländern auch, wieder frei lebende Bestände. Seit dem Mittelalter
werden Damhirsche bei uns als Parktiere gehalten und auch wieder in der Natur angesiedelt.
Die Geweihentwicklung beim Damhirsch sieht zusammengefasst so aus: Abwurf: April/Mai,
Neubildung ab Mai, Bastgeweih: Mai bis August, Abwurf: April/Mai.
Rothirsche und Damhirsche gehören zu den Paarhufern und sind Zehenspitzengänger.
Europäischer Mufflon oder Muffelwild, Soay-Schaf, Steinbock oder Steinwild, Zwergziege
Im Gegensatz zu den Hirschen tragen Mufflon, Soay-Schaf, Steinbock und Zwergziege, aber
auch die Rinder Hörner. Hörner gibt es bei beiden Geschlechtern, allerdings sind die Hörner der
männlichen Tiere deutlich größer. Hörner werden auch nicht abgeworfen, sondern wachsen, so
lange wie die Tiere leben. Hörner bestehen aus einem Knochenzapfen, der aus dem Stirnbein
wächst. Außen über dem Knochenzapfen befindet sich eine Hornscheide, die fest mit dem
Knochenzapfen verwachsen ist. Innen ist der Knochenzapfen hohl, um Platz für die Blutgefäße
zu schaffen, die die zum Wachsen benötigten Nährstoffe herbeibringen. Auch mit den Hörnern
wird bei männlichen Tieren um die Weibchen gekämpft. Mufflon, Soay-Schaf, Steinbock und
Zwergziege sind Paarhufer und Zehenspitzengänger.
Der Europäische Mufflon (Muffelwild) gehört zu den kleinen Wildschafformen. Diese
Wildschafe besiedelten in mehreren Unterarten ganz Südwestasien bis zu den Mittelmeerinseln
Korsika, Sardinien und Zypern. Von Korsika und Sardinien aus wurde das Muffelwild auf dem
europäischen Festland eingeführt. Sie kommen in hügeligem Bergland bis zu einer Höhe von
4000 m vor.
Steinböcke (Steinwild) sind wie alle Wildziegen ausgesprochene Gebirgstiere mit
hervorragenden Kletterfähigkeiten. Die Innenfläche der Hufe ist weich und kann sich so gut an
den Untergrund anschmiegen. Der Lebensraum liegt oberhalb der Waldgrenze. Schon früh
gehörten Steinböcke zum edlen Jagdwild. Dies hatte zur Folge, dass bereits im Mittelalter
Steinböcke in den Alpen größtenteils ausgerottet waren. Aus einem Gebiet im Aosta-Tal, in dem
noch einige Tiergruppen existierten, wurden wieder Tiere in die Alpen eingeführt. Heute sieht
man Steinböcke wieder in allen Regionen der Alpen.
Schaf und Ziegen gehören zu den ältesten Haustieren des Menschen (seit 10.000 Jahren). Die
Stammform des Schafes ist der Mufflon. Schafe wurden schon vor dem Rind zu Haustieren, weil
sie relativ klein und nicht zu wehrhaft sind. Soay-Schafe gehen auf eine sehr alte Rasse zurück,
die ursprünglich nur auf einer Inselgruppe nordwestlich von Schottland vorkam. Dort wurden sie
bis ins Mittelalter als Haustiere gehalten, bevor sie von anderen Hausschafrassen verdrängt
wurden. Soay-Schafe sind also die „primitivste“ Schafrasse, die bis heute überlebt hat.
Die Stammform der Ziege ist die Bezoarziege. Sie wurde kurz nach dem Schaf domestiziert. Als
Gebirgstier kann sie gut klettern. So kann auch schwer zugängliches Gebirgsgelände genutzt
werden. Zwergziegen sind charakteristische Haustiere Afrikas. Sie klettern auch auf Bäume.
Ziegen und Schafe wurden im Vorderen Orient domestiziert. Heute liefern sie Fleisch, Milch,
Leder, Felle und Wolle.
Wildschwein oder Schwarzwild
Das Wildschwein findet man in ganz Europa bis nach Südostasien. In Europa bevorzugen
Wildschweine Laub- und Mischwälder, die mit Mooren durchsetzt sind und an Felder grenzen.
Wildschweine leben gern in Gruppen, die viel Kontakt zueinander haben. Wichtig ist die
Körperpflege. Dazu suhlen sich die Tiere gern im Schlamm. So ist ihre Haut vor Insekten
geschützt. Durch den kurzen Hals können sich die Tiere den Körper nicht selbst belecken,
deshalb scheuern sie sich oft an Gegenständen. Männliche Wildschweine (Keiler) sind deutlich
größer und massiger als die weiblichen Tiere (Bachen). Die Jungtiere (Frischlinge) erkennt man
an den Streifen im Fell. Wildschweine sind Paarhufer und Zehenspitzengänger. Wildschweine
sind Allesfresser, die den Boden mit ihrem Rüssel nach Fressbarem durchwühlen. Zu ihrer
Nahrung gehören Aas, Würmer, Käfer, Wurzeln, Bucheckern, Eicheln, Beeren.
Zwergesel
Schon vor dem Pferd wurde im Gebiet von Nordafrika vor wahrscheinlich mehr als 5.500 Jahren
der Nubische Wildesel zum Haustier. Er war wohl wie alle Haustiere zuerst ein Fleischlieferant.
Später wurde er als Lasttier zu wertvoll. Wichtig wurden Esel für Nomaden, die auf ihnen ihr
gesamtes Hab und Gut transportieren konnten.
Pferde sind Steppenbewohner, die bei Gefahr blind dem Leittier nachlaufen. Als
Gebirgsbewohner verhalten sich Esel vorsichtiger, sie laufen nicht einfach los. Auch ordnen sie
sich nicht so bedingungslos dem Leittier unter. Sie gelten deshalb als störrisch. Esel sind - wie
Pferde, mit denen sie nahe verwandt sind, - Unpaarhufer.
Kaninchen
Wildkaninchen lebten ursprünglich nur im Südwesten von Europa (z.B. in Spanien). Die Römer
haben sie in Italien vor etwa 3.000 Jahren domestiziert. Später wurden sie in ganz Europa in
Klöstern gezüchtet. Aus den Gehegen entwichen immer wieder einzelne Tiere, die sich in
Freiheit stark vermehrten. Wildkaninchen bringen ihre Jungen in selbst gegrabenen Bauen,
Hauskaninchen in vom Menschen bereitgestellten Wurfboxen zur Welt.
Feldhasen werden oft mit Wildkaninchen verwechselt. Sie sind aber deutlich größer, haben
längere Ohren und bewegen sich auf andere Art und Weise fort. Kaninchen hoppeln bei Gefahr
und versuchen, möglichst schnell in ihren Bau zu gelangen. Feldhasen jagen Haken schlagend
und extrem schnell ihren Verfolgern davon. Nur aus den Wildkaninchen wurden Haustiere.
Damhirsch oder Damwild
1. Schau dir die Tiere im Gehege an! Versuche sie zu zählen. Hier leben ....... Tiere.
2. Beschreibe das Gehege und gib an, wo sich die Tiere gerade aufhalten und was sie tun!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
3. Sicher kannst du Männchen und Weibchen voneinander unterscheiden. Schau dir dazu die
Zeichnung eines männlichen Tieres an und nenne Unterschiede zu den Weibchen!
........................................................................................................................................................
........................................................................................................................................................
4. Notiere, welcher Monat gerade ist. Das Geweih sieht nicht das ganze Jahr über gleich aus.
Berichte!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
5. Damhirsche haben Punkte im Fell. Zeichne sie in die Abbildung ein!
6. Gehe zum Gehege der Rothirsche! Vergleiche die Geweihe der beiden Hirscharten
miteinander! Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede! (Denke auch an die Weibchen!)
......................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................
.................................................................................................................................................
Rothirsch oder Rotwild
1. Schau dir die Tiere im Gehege an! Versuche sie zu zählen. Hier leben ....... Tiere.
2. Beschreibe das Gehege und gib an, wo sich die Tiere gerade aufhalten und was sie tun!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
3. Sicher kannst du Männchen und Weibchen voneinander unterscheiden. Schau dir dazu die
Zeichnung eines männlichen Tieres an und nenne Unterschiede zu den Weibchen!
........................................................................................................................................................
........................................................................................................................................................
4. Notiere, welcher Monat gerade ist. Das Geweih sieht nicht das ganze Jahr über gleich aus.
Berichte!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
5. Gehe zum Gehege der Damhirsche! Vergleiche die Geweihe der beiden Hirscharten
miteinander! Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede! (Denke auch an die Weibchen!)
......................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................
6. Rothirsche sind heute die größten Wildtiere in Europa. Nenne Tiere, die früher in
Deutschland gelebt haben und noch größer waren.
......................................................................................................................................................
Europäischer Mufflon oder Muffelwild
1. Beschreibe das Gehege und überlege, in welchen Lebensräumen Mufflons beheimatet sind!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
2. Kreuze den Fuß des Mufflons an!
3. Kreuze die richtige Antwort an!
Mufflons sind: Sohlengänger ( )
Zehengänger ( )
Zehenspitzengänger ( )
Der Mensch ist ein ..................................................
Mufflons haben pro Bein ..... Hufe. Solche Tiere nennt man .........................
4. Versuche, Männchen und Weibchen voneinander zu unterscheiden. Achte besonders auf die
Hörner!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
5. Überlege, welche Bedeutung die Hörner vor allem bei den männlichen Tieren haben!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
6. Aus dem Mufflon wurden die Haustierrassen der Schafe gezüchtet. Überlege, warum
Menschen daraus Haustiere gezüchtet haben. Überlege auch, in welchen Landschaften diese
Haustiere nützlich waren!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
Soay-Schaf
1. Beschreibe das Gehege!
.....................................................................................................................................................
2. Alle Schafrassen stammen vom Mufflon (Muffelwild) ab. Hier siehst du die Zeichnung eines
Mufflons. Vergleiche das Soay-Schaf mit dem Mufflon. Vergleiche die Zeichnung des
Mufflons mit den Soay-Schafen. Nenne Unterschiede!
Größe: ...........................................................................................................................................
Hörner: ..........................................................................................................................................
Fellfarbe: .......................................................................................................................................
3. Soay-Schafe sind eine sehr alte Haustierrasse. Heutige Rassen werden gezielt auf eine
bestimmte Nutzung gezüchtet, also auf Nutzung der Wolle, Nutzung der Milch (Schafskäse),
Nutzung des Fleisches (Lammfleisch). Überlege, welchen Nutzen das Soay-Schaf hat!
......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
4. Soay-Schafe stammen von einer kargen Inselgruppe nordwestlich von Schottland. Warum
wurden dort keine Rinder gehalten?
.......................................................................................................................................................
Steinbock oder Steinwild
1. Beschreibe das Gehege und die Einrichtungen!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
2. An welches Gelände sind die Tiere angepasst?
..................................................................................................................................................
3. Nenne Gebiete in Europa, die sich als Lebensräume für Steinböcke eignen! Begründe!
....................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
4. Versuche, das Männchen zu finden! Gib an, woran du es erkennst!
..................................................................................................................................................
5. Überlege, warum du nur ein erwachsenes Männchen in der Gruppe siehst!
..................................................................................................................................................
6. Kreuze den Fuß des Steinbocks an!
7. Fülle die Lücken aus!
Steinböcke haben – wie Ziegen – pro Bein ........ Hufe.
Solche Tiere nennt man ......................................
Steinböcke berühren den Boden nur mit den ................................................ .
Es sind ............................gänger.
Nenne weitere Tierarten, die zu dieser Gruppe gehören!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
Zwergziegen
1. Beschreibe das Gehege und die Einrichtungen!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
2. An welches Gelände sind die Tiere angepasst?
..................................................................................................................................................
3. Schreibe auf, warum sich Ziegen als Haustiere eignen!
..................................................................................................................................................
4. Versuche, das Männchen zu finden! Gib an, woran du es erkennst!
..................................................................................................................................................
5. Betrachte die Zeichnung der Wildform (= Bezoarziege)!
Nenne Unterschiede zur Zwergziege!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
6. Ziegen haben - wie übrigens auch Schafe - pro Bein ........ Hufe.
Solche Tiere nennt man ......................................
Wildschwein oder Schwarzwild
1. Beschreibe das Gehege!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
2. Überlege, wie die Tiere in der Natur an ihre Nahrung kommen und berichte, wie sie sich
pflegen!
......................................................................................................................................................
......................................................................................................................................................
3. Versuche, das männliche Tier (den Keiler) zu finden. Keiler unterscheiden sich deutlich von
den weiblichen Tieren (den Bachen). Beschreibe die Unterschiede!
.......................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................
4. Vergleiche das Wildschwein mit dem Hausschwein. Nenne Unterschiede und
Gemeinsamkeiten zwischen Wildschwein und Hausschwein!
Gemeinsamkeiten: ....................................................................................................................
...............................................................................................................................................
Unterschiede: ..........................................................................................................................
...............................................................................................................................................
5. Kreuze den Fuß des Schweins an!
6. Vergleiche die Füße des Schweins mit denen von Ziegen und Schafen! Bei genauem
Hinsehen wirst du erkennen, dass auch Schweine ......................................... sind.
Zwergesel
1. Pferde und Esel sind nahe miteinander verwandt. Trotzdem sieht man bei genauem Hinsehen
Unterschiede. (Tipp: Sieh dir vor allem den Kopf an!). Schreibe die Unterschiede auf!
Pferd: .......................................................................................................................................
Esel: .........................................................................................................................................
2. Kreuze den Fuß des Esels an!
Esel sind also .....................................
3. Kreuze die richtige Antwort an! Der Esel ist ein ................................
( ) Sohlengänger
( ) Zehengänger
( ) Zehenspitzengänger
4. Wildesel stammen aus den trockenen, gebirgigen Gegenden Afrikas. Schaue dir das Gehege
an und erkläre!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
5. Berichte, was du über die Bedeutung des Esels für den Menschen weißt!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
6. In Deutschland hat der Esel heute kaum noch eine Bedeutung. Nenne Gebiete, in denen
Esel heute noch wichtig sind!
..................................................................................................................................................
Kaninchen
1. Beschreibe das Gehege!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
2. Beobachte die Tiere! Beschreibe ihre Fortbewegung!
..................................................................................................................................................
3. Hier siehst du die Abbildung eines Wildkaninchens. Erkläre die Fortbewegung (überlege, was
die Tiere dazu brauchen)!
..................................................................................................................................................
..................................................................................................................................................
4. Vergleiche Wildkaninchen und Hauskaninchen!
Nenne Unterschiede und Gemeinsamkeiten!
Gemeinsamkeiten: ......................................................................................................................
......................................................................................................................
Unterschiede: ............................................................................................................................
...........................................................................................................................
5. Schau dir das Gehege an und vergleiche das Leben der Wildkaninchen mit dem der
Hauskaninchen!
Wildkaninchen
Wohnraum
Verhalten bei Gefahr
unterirdische Baue mit Wohnkessel und Gängen
Flucht in Wohnbaue
Lebensweise
gesellig, in Familien
Hauskaninchen
Lösungen
Damhirsch oder Damwild
Zu 1: genaue Zahl schwankt je nach Anzahl der Jungtiere.
Zu 2: großes Gehege, Bäume, Büsche, Verstecke; der Aufenthaltsort ändert sich je nach
Tageszeit und Wetter.
Zu 3: Es ist nur ein erwachsenes Männchen vorhanden. Nur die männlichen Tiere tragen ein
Geweih.
Zu 4: Geweihentwicklung: Abwurf: April/Mai, Neubildung ab Mai, Bastgeweih: Mai bis
August, Abwurf: April/Mai.
Zu 5: Zu 6: Geweih beim Damwild schaufelförmig, beim Rotwild typisch ausgebildete Sprossen.
Bei beiden Arten tragen nur die Männchen ein Geweih.
Rothirsch oder Rotwild
Zu 1: genaue Zahl schwankt je nach Anzahl der Jungtiere.
Zu 2: großes Gehege, Bäume, Büsche, Verstecke; der Aufenthaltsort ändert sich je nach
Tageszeit und Wetter.
Zu 3: Es ist nur ein erwachsenes Männchen vorhanden. Nur die männlichen Tiere tragen ein
Geweih.
Zu 4: Abwurf: Januar/Februar, Neubildung ab Februar, Bastgeweih: Februar bis
August/September, Abwurf: Januar/Februar.
Zu 5: Geweih beim Damwild schaufelförmig, beim Rotwild typisch ausgebildete Sprossen.
Bei beiden Arten tragen nur die Männchen ein Geweih.
Zu 6: Bär, Auerochse
Europäischer Mufflon oder Muffelwild
Zu 1: großes Gehege, viele Felsen, Gebirge
Zu 2: Nr. 1
Zu 3: Zehenspitzengänger, der Mensch ist ein Sohlengänger, Mufflons haben pro Bein
2 Hufe. Solche Tiere nennt man Paarhufer.
Zu 4: Die Hörner bei erwachsenen männlichen Tieren sind deutlich größer als die bei Weibchen.
Männchen sind größer als die Weibchen
Zu 5: Die Hörner dienen als Statussymbole und zu Rangordnungskämpfen während der
Paarungszeit.
Zu 6: Ständige Verfügbarkeit von Fleisch, die Tiere sind nicht allzu groß und gefährlich, sie
eignen sich besonders gut in Gebirgen.
Soay-Schaf
Zu 1: großes Gehege, gute Rückzugsmöglichkeiten
Zu 2: Größe: etwas kleiner als Mufflons, Hörner: vor allem bei Männchen nicht so ausgeprägt,
Fellfarbe: bei Mufflons eher grau-braun.
Zu 3: Sie liefern vor allem Fleisch, Wolle weniger geeignet (sehr viele Deckhaare), nur wenig
Milch.
Zu 4: große, nährstoffreiche Wiesen fehlen auf den Inseln, so dass eine Rinderzucht wenig
ertragreich war.
Steinbock oder Steinwild
Zu 1: großes Gehege, Felsblöcke als Gestaltungselement
Zu 2: Gebirge
Zu 3: Alpen, Pyrenäen, aber auch alle gebirgigen Inseln (z.B. Sardinien, Korsika)
Zu 4: Männchen größer als die Weibchen, Hörner deutlich größer
Zu 5: Es finden zur Paarungszeit Rangordnungskämpfe unter den Männchen statt.
Zu 6: Nr. 1
Zu 7: Sie haben 2 Hufe pro Bein. Solche Tiere nennt man Paarhufer. Sie berühren den Boden
nur mit den Zehenspitzen. Es sind Zehenspitzengänger.
Weitere Tierarten: Rothirsch, Damhirsch, Mufflon, Soay-Schaf, Zwergziege, Wildschwein
Zwergziegen
Zu 1: großes Gehege, Felsblöcke als Gestaltungselement
Zu 2: Gebirge
Zu 3: Zwergziegen hauptsächlich als Fleischlieferanten; andere Rassen auch als Milch- und
Wolllieferanten.
Zu 4: Männchen größer als die Weibchen, Hörner deutlich größer
Zu 5: Bezoarziege deutsch größer als Zwergziege; Hörner der Bezoarziege (vor allem bei
Männchen) deutlich größer; Zwergziegen in vielen Farbschattierungen
Zu 6: Sie haben pro Bein 2 Hufe. Solche Tiere nennt man Paarhufer.
Wildschwein oder Schwarzwild
Zu 1: großes Gehege, Rückzugsmöglichkeiten, Gelegenheit zum Suhlen
Zu 2: Durchwühlen des Erdreichs mit der Rüsselscheibe (guter Geruchssinn), Allesfresser,
Körperpflege durch Suhlen im Schlamm und anschließendem Scheuern
Zu 3: Keiler deutlich größer, massiger, stärkere Eckzähne
Zu 4: Gemeinsamkeiten: Nahrungssuche, Fellpflege (bei Intensivhaltung nicht möglich),
Unterschiede: Farbe, Körper der Hausschweine lang gestreckt, Ringelschwanz (bei
Intensivhaltung kupiert)
Zu 5: Nr. 1
Zu 6: Schweine sind auch Paarhufer.
Zwergesel
Zu 1: Pferd: größer, kräftiger, kürzere Ohren
Esel: längere Ohren, etwas hängende Mundpartie
Zu 2: Nr. 3; Esel sind also Unpaarhufer
Zu 3: Zehenspitzengänger
Zu 4: Gehege trocken, Untergrund sollte ziemlich hart sein.
Zu 5: Lasttier, Tragtier, vor allem in felsigen Gegenden (gegenüber dem Pferd die größere
Trittsicherheit)
Zu 6: In Ländern und auf Inseln im Mittelmeerraum, da Esel genügsamer sind als Pferde.
Kaninchen
Zu 1: viele Versteckmöglichkeiten, Gelegenheit zum Graben
Zu 2: hoppelnder Gang
Zu 3: lange, kräftige Hinterbeine
Zu 4: Gemeinsamkeiten: Körperform, bei Gefahr Flucht in Versteck
Unterschiede: Körpergröße und –farbe, je nach Rasse bei Hauskaninchen
Zu 5:
Wildkaninchen
Hauskaninchen
Wohnraum
unterirdische Baue mit Wohn- Käfig mit Häuschen als Rückkessel und Gängen
zugsmöglichkeit
Verhalten bei Gefahr
Flucht in Wohnbaue
Flucht in Häuschen
Lebensweise
gesellig, in Familien
meist Einzelhaltung
Literatur:
Grzimeks Tierleben, Enzyklopädie des Tierreichs, Band 13, Säugetiere 4, dtv München, 1970,
Herre, Wolf und Röhrs, Manfred: Haustiere – zoologisch gesehen, Gustav Fischer Verlag,
Stuttgart, 1990, 2. Auflage
Loeffler, Klaus: Anatomie und Physiologie der Haustiere, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1977
Zeichnungen:
Rothirsch: Grzimeks Tierleben, Enzyklopädie des Tierreichs, Band 13, Säugetiere 4, dtv
München, 1970, S.215
Damhirsch: Bürger, Manfred, Sedlag, Ulrich und Zieger, Reiner: Tiere im Zoo, Urania-Verlag
Leipzig, Jena, Berlin 1988, S. 201
Andere: s. CD Haustiere
Herunterladen