Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Protokoll Biochemie Praktikum – Teil 2 Sommersemester 2005 Leitung: Hammelmann, Soppa, Zaman Enzymkinetik Kai Scheiffele Florian Schwarte Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG ............................................................................................................................................. 3 2 MATERIAL & METHODEN .................................................................................................................... 4 3 2.1 VERSUCH E1: SALZABHÄNGIGKEIT DER ADH ...................................................................................... 6 2.2 VERSUCH E2: KM-WERT FÜR ETOH UND NAD+ .................................................................................. 6 2.3 VERSUCH E3: SUBSTRAT-/COENZYMSPEZIFITÄT .................................................................................. 6 2.4 VERSUCH E4: REVERSIBLE/IRREVERSIBLE HEMMUNG ......................................................................... 7 2.5 VERSUCH E5: BESTIMMUNG DES HEMMTYPS VON VERSCHIEDENEN HEMMSTOFFEN ........................... 7 2.6 VERSUCH E6: HEXOKINASEBESTIMMUNG MIT EINEM GEKOPPELTEN TEST ........................................... 8 ERGEBNISSE ........................................................................................................................................... 10 3.1 BASISTESTS ........................................................................................................................................ 10 3.2 VERSUCH E1: SALZABHÄNGIGKEIT DER ADH .................................................................................... 11 3.3 VERSUCH E2: KM-WERT FÜR ETOH UND NAD+ ................................................................................ 12 3.3.1 3.4 4 Berechnung der Wechselzahl der ADH ......................................................................................... 16 VERSUCH E3: SUBSTRAT-/COENZYMSPEZIFITÄT ................................................................................ 17 3.4.1 Substratspezifität ........................................................................................................................... 17 3.4.2 Coenzymspezifität .......................................................................................................................... 18 3.5 VERSUCH E4: REVERSIBLE/IRREVERSIBLE HEMMUNG ....................................................................... 18 3.6 VERSUCH E5: BESTIMMUNG DES HEMMTYPS VON VERSCHIEDENEN HEMMSTOFFEN ......................... 19 3.7 VERSUCH E6: HEXOKINASEBESTIMMUNG MIT EINEM GEKOPPELTEN TEST ......................................... 20 DISKUSSION ............................................................................................................................................ 22 4.1 VERSUCH E1: SALZABHÄNGIGKEIT DER ADH .................................................................................... 22 4.2 VERSUCH E2: KM-WERT FÜR ETOH UND NAD+ ................................................................................ 22 4.3 VERSUCH E3: SUBSTRAT-/COENZYMSPEZIFITÄT ................................................................................ 23 4.4 VERSUCH E4: REVERSIBLE/IRREVERSIBLE HEMMUNG ....................................................................... 23 4.5 VERSUCH E5: BESTIMMUNG DES HEMMTYPS VON VERSCHIEDENEN HEMMSTOFFEN ......................... 24 4.6 VERSUCH E6: HEXOKINASEBESTIMMUNG MIT EINEM GEKOPPELTEN TEST ......................................... 24 5 ANHANG ................................................................................................................................................... 25 6 QUELLEN ................................................................................................................................................. 25 -2- 1 Einleitung Kenntnisse über die Kinetik eines Enzyms sind notwendig um Untersuchungen über den Enzymmechanismus anzustellen sowie auch zur quantitativen Bestimmung von Enzym und Substrat. In diesem Praktikumsteil geht es in erster Linie um die Enzymkinetik der Alkoholdehydrogenase sowie um die Hexokinase. Es werden einige enzymkinetische Parameter charakterisiert (z.B. KM-Werte, Substratspezifität, Eigenschaften von Inhibitoren). Versuche mit der Alkoholdehydrogenase werden anhand von optischen Tests verfolgt, da NADH (ein Produkt der von der Alkoholdehydrogenase katalysierten Reaktion) Licht zwischen 300 und 380 nm absorbiert. Der Hexokinase-Versuch (Versuch E6) dient dem Kennen lernen von gekoppelten Enzymtests (da die katalysierte Reaktion nicht direkt durch einen photometrischen Test verfolgt werden kann). -3- 2 Material & Methoden Benötigte Lösungen für die gesamte Praktikumsgruppe werden angesetzt nach Tabelle 1. Alle nachfolgend beschriebenen Enzymtests mit ADH werden nach dem Schema in Tabelle 2 angesetzt. Tabelle 1. Lösungen für Enzymkinetik-Untersuchungen Reagenz Menge Testpuffer, bestehend aus… 500 ml 200 mM Na4P2O7 x 10 H2O 44,606 g 200 mM Glycin 7,507 g 40 mM Semicarbacidhydrochlorid 2,2306 g 0,4 M Ethanol 250 ml 0,4 M Methanol 10 ml 0,4 M n-Propanol 10 ml 0,4 M iso-Propanol 10 ml 0,4 M n-Butanol 10 ml 0,4 M iso-Butanol 10 ml 0,4 M n-Pentanol 10 ml 5 M NaCl 0,5 l 10 mM Natriumphosphat pH 7,5 1l Tabelle 2. Pipettierschema für Basistest Reagenz Menge Testpuffer 250 µl A. dest 400 µl EtOH 250 µl NAD+ 50 µl Enzym (ADH) 50 µl Der Reaktionsverlauf wird in einem Photometer bei 340 nm verfolgt. Gemessen wird die Bildung von NADH, das sowohl bei 366 nm wie bei 340 nm Wellenlängen absorbiert. Bei der verwendeten Wellenlänge von 340 nm hat NADH den folgenden Extinktionskoeffizienten: ε340 = 6220 M-1 cm-1. Der Test wird bei Raumtemperatur durchgeführt, genullt wird das Photometer vor jedem Test mit der Gesamtlösung in der Küvette ohne das Enzym. -4- Zu Beginn wird empirisch ermittelt, wie viel Enzym eingesetzt werden muss, um den Test gut auszuwerten zu können. Die entsprechende Konzentration wird dann für alle weiteren Enzymtests verwendet. Die Enzymstammlösung besitzt eine Konzentration von 1 mg ADH pro ml. Getestet worden sind die Verdünnungen 1:100 und 1:500. Mit der in allen weiteren Versuchen verwendeten Verdünnung von 1:500 (siehe Ergebnisse) sind drei Basistests mit gesättigten Enzym- und Substratkonzentrationen durchgeführt worden. Über die entsprechend abgeleiteten Anfangsgeschwindigkeiten des Enzyms wird dann gemittelt. Allerdings ist hier der Fehler begangen worden, eine normale Lampe (sichtbares Wellenspektrum) mit 340 nm (UV-Bereich) einzusetzen statt der UV-Lampe, mit der das Photometer ebenfalls ausgestattet ist. Deshalb wird der Basistest zweimal mit UV-Lampe wiederholt. Das Schreiberpapier besitzt (neben horizontalen Markierungen) vertikale Achsen, die im Abstand von 2 cm zueinander angeordnet sind. In regelmäßigen Abständen, in denen der Stift des Schreibers diese vertikalen Achsen während des Experiments passiert, werden die zugehörigen Extinktionswerte bestimmt. Die entsprechende Skalierung ist abhängig von der eingestellten Schreibergeschwindigkeit und der Empfindlichkeit. Die Schreibergeschwindigkeit wird für alle Tests bei 3 cm/min belassen, die Empfindlichkeit jedoch abhängig von der Enzymaktivität angepasst, um jeweils genaue Ergebnisse zu bekommen. -5- 2.1 Versuch E1: Salzabhängigkeit der ADH Wie im Skript beschrieben werden Enzymtests bei unterschiedlichen NaClKonzentrationen von 0 bis 2 M in Schritten von 0,4 M durchgeführt. Die in der Küvette eingesetzten 400 µl a. dest. werden, entsprechend der Menge an NaClLösung, reduziert, um auf eine Gesamtmenge von 1 ml in einem Ansatz zu kommen. 2.2 Versuch E2: KM-Wert für EtOH und NAD+ Bei diesen Tests werden jeweils die KM-Werte der ADH mit EtOH und NAD+ als Substrat getestet. Das eine Substrat des zu untersuchenden Enzyms wird für insgesamt 15 Tests in bestimmten Schritten soweit herunter verdünnt, bis die ADH nur noch 20% ihrer Maximalgeschwindigkeit arbeitet. Das jeweils andere Substrat wird dabei immer in sättigender Konzentration zugeführt, da für die KM-WertBestimmung nur von einem Substrat die Abhängigkeit der Enzym-Geschwindigkeit von der Substrat-Konzentration ermittelt wird. Die Messdaten werden wie im Skript beschrieben ausgewertet und in drei verschiedenen Diagrammen pro Substrat (direkt: [S] gegen [∆E/min], Auftragung nach Lineweaver/Burk und Hanes) aufgetragen. Außerdem wird die Wechselzahl (Anzahl umgesetzter Substratmoleküle pro Enzymmolekül pro Sekunde) für EtOH wie für NAD+ bestimmt. 2.3 Versuch E3: Substrat-/Coenzymspezifität Wie im Skript beschrieben, wird die Reaktionsgeschwindigkeit der ADH mit unterschiedlichen Substraten und Coenzymen getestet, um dann Rückschlüsse auf die Substrat- bzw. Coenzymspezifität ziehen zu können. Die verwendeten Substrate sind Ethanol, Methanol, n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol, iso-Butanol, nPentanol, Glykol, Glykolsäure und Ethanolamin. -6- Dazu wird von den aufgeführten Substanzen jeweils 100 mM eingesetzt, während NAD+ in sättigender Konzentration hinzu gegeben wird. Im Coenzymspezifitätstest werden dann bei gesättigter Konzentration von Ethanol als Primärsubstrat sowohl 5 mM NAD+ als auch 5 mM NADP+ eingesetzt. 2.4 Versuch E4: Reversible/irreversible Hemmung Zwei Inhibitoren der ADH werden dahingehend getestet, ob sie das Enzym reversibel oder irreversibel hemmen. Etwa 2 bis 3 Minuten nachdem der Inhibitor zur Probe gegeben worden ist, wird über eine erhöhte Zugabe von Substrat versucht, den Inhibitor wieder zu verdrängen. Bei reversibler Hemmung ist dies auch zu erwarten, d.h. das Enzym sollte nach erhöhter Zugabe von EtOH wieder schneller arbeiten. Bei der irreversiblen Hemmung jedoch sollte die Aktivität nach wie vor gehemmt sein. Als Hemmstoffe werden eingesetzt 0,1 ml 0,1 M Hydroxylamin und 0,1 ml 10 mM Hg(II)-Acetat. In einem Kontrollansatz ohne Hemmstoff werden 80 mM Ethanol eingesetzt. Die Versuche mit Hemmstoff sehen wie folgt aus: Zunächst wird etwa eine Minute die Geschwindigkeit des Ansatzes ohne Hemmstoff registriert. Dann wird der Hemmstoff in entsprechender Konzentration hinzu gegeben, wobei die Extinktionsänderung etwa zwei bis drei Minuten aufgezeichnet wird. Abschließend werden 0,3 ml 0,8 M Ethanol hinzu gegeben und die Geschwindigkeit registriert. 2.5 Versuch E5: Bestimmung des Hemmtyps von verschiedenen Hemmstoffen Wie im Skript beschrieben kann der Hemmtyp eines Enzym-Inhibitor-Komplexes bestimmt werden, unterschiedlichen indem Inhibitor- Scharen wie von Graphen erzeugt Substratkonzentrationen. Bei werden bei verschiedenen Inhibitorkonzentrationen soll nun bestimmt werden, wie sich die Lage der Kurve in -7- der direkten Auftragung (v gegen s), im linearisierten Lineweaver-Burk- wie im Hanes-Diagramm ändern. Getestet werden vier unterschiedliche Konzentrationen (0 mM, 1 mM, 3 mM und 4 mM) des vermeintlichen Inhibitors Aspirin bei jeweils zehn unterschiedlichen Substratkonzentrationen. 2.6 Versuch E6: Hexokinasebestimmung mit einem gekoppelten Test Die Hexokinase überträgt eine Phosphatgruppe von ATP sowohl auf Glukose wie auch Fruktose am C6-Atom. Da die Enzymreaktion der Hexokinase nicht direkt über einen photometrischen Test verfolgt werden kann, wird die Enzymreaktion an eine weitere gekoppelt. Diese zweite, gekoppelte Indikatorreaktion ergibt als Produkt NADPH, welches wiederum bei 340 nm absorbiert und somit dessen Bildung am Photometer zurückverfolgt werden kann. Von der Geschwindigkeit der NADPHBildung kann man dann Rückschlüsse auf die Hexokinaseaktivität ziehen, insofern diese erste Reaktion geschwindigkeitsbestimmend ist. Dies wird durch das passende Verhältnis von der Hexokinase- zur Substratkonzentration erreicht. Als gekoppeltes Enzym wird die Glukose-6-phosphat Dehydrogenase eingesetzt, welches das zuvor durch die Hexokinase gebildete Glukose-6-phosphat zusammen mit NADP+ zu 6-Phosphoglukonolakton und NADPH umsetzt. Da nicht nur mit Glukose als Substrat getestet wird, sondern auch mit Fruktose, wird durch Zugabe von Phosphoglukose-Iosmerase aus Frukose-6-phosphat Glukose-6-phosphat gebildet, um dann vom gekoppelten Enzym weiterverarbeitet werden zu können. Damit die gemessene Geschwindigkeit von dem getesteten Enzym begrenzt ist (s.o.), wird die Konzentration der eingesetzten Hexokinase im Verhältnis zur Glukose-6-phosphat Dehydrogenase so gering gewählt, dass letzteres Enzym deutlich schneller ihr Substrat umsetzt als ersteres. Andernfalls würde sich nämlich trotz unterschiedlicher Geschwindigkeit -8- der Hexokinase die gemessene Geschwindigkeit durch das Photometer nicht ändern, da das gekoppelte Enzym gesättigt wäre. Wie im Skript beschrieben soll von einer Hexokinaselösung die Volumenaktivität bestimmt werden, sowohl mit Glukose wie auch mit Fruktose als Substrat. Bei letzterem wird auch ein Negativtest ohne Phosphoglukose-Isomerase durchgeführt. Jedes der beiden Substrate wird bei zwei unterschiedlichen Verdünnungen von Hexokinase jeweils zweimal getestet. Von diesen vier Tests pro Substrat wird die Geschwindigkeit des Enzyms berechnet und Mittelwert wie Standardabweichung bestimmt. -9- 3 Ergebnisse 3.1 Basistests Nach Testen der Enzymverdünnungen 1:100 und 1:500 ist letztere für alle nachfolgenden Tests verwendet worden, da die resultierende Aufzeichnung einen ebenmäßig-linearen Anstieg ergeben hat. In Tabelle 3 sind die Änderungen der OD pro 2 cm Schreiberpapier (= Abstand der vertikalen Achsen auf dem Papier; siehe auch S. 6, letzter Absatz) abhängig von der gewählten Empfindlichkeit aufgeführt. Mit anderen Worten ist hier aufgeführt, welche OD-Änderung bei der entsprechenden Spannung den Stift 2 cm bewegen lässt. Im Anhang sind die in verschiedenen Tests gemessenen OD-Änderungen pro 2 cm aufgeführt, über die gemittelt worden ist. Die Differenzen der an den 2-cm-Achsen des Schreiberpapiers abgelesenen Werte aus Tabelle 4 und 5 korrelieren mit Tabelle 3. Tabelle 3. Abhängigkeit der OD-Wert-Änderung pro 2 cm Schreiberpapier von der eingestellten Empfindlichkeit des Photometers Tabelle 4. Empfindlichkeit [V] ∆OD / 2 cm 0,1 0,02 0,2 0,04 0,5 0,1 1 0,2 Basistest 1: Abgelesene OD-Werte bei Passieren des Stifts von entsprechenden 2-cm-Achsen; Schreiber-Parameter: 3 cm/min, 0,2V Achsbeschriftung OD-Wert 60 % 0,207 70 % 0,244 80 % 0,283 90 % 0,323 Die abgelesene Geschwindigkeit beträgt 0,228 ∆E/min. - 10 - Tabelle 5. Abgelesene OD-Werte bei Passieren des Stifts von entsprechenden 2-cmAchsen; Schreiber-Parameter: 3 cm/min, 0,2V Achsbeschriftung OD-Wert 50 0,166 60 0,203 70 0,244 80 0,284 Die abgelesene Geschwindigkeit beträgt 0,220 ∆E/min. Die durchschnittliche Geschwindigkeit von ADH bei gesättigten Versuch verwendeten Substratkonzentrationen beträgt 0,224 ∆E/min (±0,004). 3.2 Versuch E1: Salzabhängigkeit der ADH Die folgende Tabelle zeigt die im beschriebenen Salzkonzentrationen und die jeweils gemessenen Geschwindigkeiten. Darunter befindet sich ein Diagramm, dass die Aktivität als Funktion der Salzkonzentration zeigt. Tabelle 6. Salzkonzentrationen und Geschwindigkeiten NaCl [mM] ∆E/min 0 0,036 0,4 0,032 0,8 0,024 1,2 0,016 1,6 0,011 2 0,008 - 11 - 0,040 0,035 0,030 V 0,025 Salzabhängigkeit der ADH 0,020 0,015 0,010 0,005 0,000 0 0,5 1 1,5 2 2,5 NaCl [mM] Abbildung 1. Aktivität als Funktion der Salzkonzentration 3.3 Versuch E2: KM-Wert für EtOH und NAD+ Die folgenden zwei Tabellen zeigen die im Versuch verwendeten Konzentrationen von EtOH und NAD+ sowie die jeweiligen Messdaten. Jeder Tabelle schließen sich drei verschiedene Auftragungen für die graphische Auswertung (direkte Auftragung, Lineweaver/Burk, Hanes) an. Die KM und VMax Werte der verschiedenen Auftragungen werden zusammengefasst und abschließend die Wechselzahl der ADH bestimmt. Tabelle 7. Messdaten bei versch. EtOH-Konzentrationen EtOH-Konz. [mM] [∆E/min] v 1/s [µMol/min] [1/mM] 1/V[min/µMol] s/v [mM * min/µMol] 0,25 0,022 0,0035 4,00 282,73 70,68 0,5 0,030 0,0048 2,00 207,33 103,67 0,75 0,036 0,0058 1,33 172,78 129,58 1 0,039 0,0063 1,00 159,49 159,49 1,25 0,040 0,0064 0,80 155,50 194,38 1,75 0,064 0,0103 0,57 97,19 170,08 2 0,080 0,0129 0,50 77,75 155,50 2,5 0,086 0,0138 0,40 72,33 180,81 5 0,100 0,0161 0,20 62,20 311,00 7,5 0,102 0,0164 0,13 60,98 457,35 10 0,128 0,0206 0,10 48,59 485,94 12,5 0,136 0,0219 0,08 45,74 571,69 15 0,144 0,0232 0,07 43,19 647,92 20 0,160 0,0257 0,05 38,88 777,50 - 12 - 25 0,160 0,0257 0,04 38,88 971,88 50 0,168 0,0270 0,02 37,02 1851,19 100 0,168 0,0270 0,01 37,02 3702,38 direkte Auftragung 0,0350 v [μmol/min] 0,0300 0,0250 0,0200 0,0150 0,0100 0,0050 0,0000 0 20 40 60 80 100 120 EtOH [mM] Abbildung 2. Direkte Auftragung für den EtOH Versuch Lineweaver / Burk 350,00 1/v [1/(μmol/min)] 300,00 250,00 200,00 150,00 100,00 50,00 -2,00 -1,00 0,00 0,00 1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 1/s [1/(mM)] Abbildung 3. Auftragung nach Lineweaver/Burk für den EtOH Versuch - 13 - Hanes s/v [mM*min/µmol] 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 0 20 40 60 80 100 120 s [mM] Abbildung 4. Tabelle 8. NAD+-Konz. [mM] Auftragung nach Hanes für den EtOH Versuch Messdaten bei versch. NAD+ Konzentrationen [∆E/min] v 1/s 1/v s/v [mM * [µMol/min] [1/mM] [min/µMol] min/µMol] 0,03 0,10 0,015 33,33 64,79 1,94 0,04 0,09 0,014 25,00 70,68 2,83 0,05 0,09 0,014 20,00 70,68 3,53 0,1 0,11 0,018 10,00 55,54 5,55 0,15 0,10 0,016 6,67 62,20 9,33 0,2 0,14 0,023 5,00 43,19 8,64 0,25 0,14 0,023 4,00 43,19 10,80 0,3 0,15 0,024 3,33 42,03 12,61 0,5 0,17 0,027 2,00 37,02 18,51 0,75 0,19 0,030 1,33 33,09 24,81 1 0,21 0,033 1,00 29,90 29,90 2 0,25 0,041 0,50 24,68 49,37 3,5 0,29 0,046 0,29 21,60 75,59 4 0,28 0,044 0,25 22,54 90,14 5 0,29 0,047 0,20 21,30 106,51 - 14 - v[µMol/min] direkte Auftragung 0,050 0,045 0,040 0,035 0,030 0,025 0,020 0,015 0,010 0,005 0,000 0 1 2 3 4 5 6 s[mM] Abbildung 5. Direkte Auftragung für den NAD+ Versuch Lineweaver/Burk 100,00 1/v[min/µMol] 80,00 60,00 40,00 20,00 0,00 -20,00 -10,00 0,00 10,00 20,00 30,00 40,00 1/s[1/mM] Abbildung 6. Auftragung nach Lineweaver/Burk für den NAD+ Versuch Hanes s/v[mM * min/µMol] 6 5 4 3 2 1 0 -10,00 20,00 40,00 60,00 80,00 100,00 120,00 s[mM] Abbildung 7. Auftragung nach Hanes für den NAD+ Versuch - 15 - Tabelle 9. KM und VMax Werte (in [µMol/min]) für versch. Auftragungen Substrat KM(direkt) VMax(direkt) KM(LB) VMax(LB) KM(Hanes) VMax(Hanes) EtOH 3,49 0,027 1,32 0,020 (-107)* 0,028 NAD+ 0,1586 0,047 0,046 0,031 (-5,13)* 0,048 * praktisch unmögliche Werte, abgeleitet durch Berechnen des X-Achsen-Schnittpunkts (mit invertiertem Vorzeichen) der interpolierten Gerade im Hanes Diagramm. Siehe auch Diskussion. 3.3.1 Berechnung der Wechselzahl der ADH Molekulargewicht der Alkoholdehydrogenase: 40 kDa ≡ 6,64 * 10-14 µg Menge an ADH in der Stammlösung: 1 mg / ml Menge an ADH in verdünnter Lösung (1 : 500): 2 µg / ml Menge an ADH pro Ansatz: 0,1 µg / 50 µl Anzahl an ADH-Molekülen pro Ansatz: 0,1 µg / 6,64 * 10-14 µg = 1,51 * 1012 vmax in mol/s ≡ v max [µmol/min] 60 * 1000000 Anzahl an umgesetzten Substrat-Molekülen pro Ansatz und Sekunde: vmax [mol/s] * 6,022*1023 (Avogadro’sche Zahl) Die Wechselzahl errechnet sich somit folgendermaßen: v max [mol/s] * 6,022 *10 23 . 1,51*1012 Tabelle 10 zeigt die berechneten Wechselzahlen anhand der, abhängig von der gewählten Auftragungsart, abgeleiteten Variablen vmax. Tabelle 10. Berechnete Wechselzahlen abhängig von drei verschiedenen Auftragungsarten. Substrat direkt Lineweaver/Burk Hanes Ethanol 179,46 132,94 185,92 NAD+ 313,22 206,6 319,05 - 16 - 3.4 Versuch E3: Substrat-/Coenzymspezifität 3.4.1 Substratspezifität Die folgende Tabelle enthält neben den relativen gemessenen Geschwindigkeiten (mit EtOH ≡ 100%) auch die Strukturformeln des jeweiligen Substrats. Tabelle 11. Spezifische Aktivität und Struktur der Substrate Substrat Rel. Aktivität EtOH 100% MeOH 3,7% n-Propanol 56% Iso-Propanol 8,2% Struktur H3C H2 C H3C H2 C H3C H3C OH OH H2 C OH H C OH CH3 n-Butanol 20% Iso-Butanol 3,7% H3C H2 C H3C H2 C H2 C OH H2 C H C OH CH3 n-Pentanol 7,4% Glykol 5% Glykolsäure - H3C H2 C H2 C H2 C H2 C HO H2 C HO C H2 C H2 C H2 C H2 C OH OH OH O Ethanolamin 8,9% H2N - 17 - OH 3.4.2 Coenzymspezifität Die folgende Tabelle vergleicht die Reaktionsgeschwindigkeit unterschiedlicher Coenzyme, wobei NAD+ ≡ 100%. Tabelle 12. Spezifische Aktivität abhängig von verschiedenen Coenzymen NAD+ bzw. NADP+. Coenzym Rel. Geschwindigkeit NAD+ 100% NADP+ 0% 3.5 Versuch E4: Reversible/irreversible Hemmung Die folgende Tabelle zeigt die Aktivität bei Verwendung verschiedener Hemmstoffe zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Tabelle 13. Spezifische Aktivität zu unterschiedlichen Zeitpunkten bei verschiedenen Hemmstoffen Hemmstoff Vor Hemmung Zugabe – Zugabe – Ethanol Hemmstoff Hydroxylamin 100% 28% 56% Hg(II)-Acetat 100% 0% 0% - 18 - 3.6 Versuch E5: Bestimmung des Hemmtyps von verschiedenen Hemmstoffen Die folgenden Abbildungen zeigen die drei graphischen Auftragungen zur Auswertung des Geschwindigkeitsverlaufs bei verschiedenen Konzentrationen von ASS. Darunter sind in einer Tabelle die jeweiligen K M und VMax Werte zusammengefasst. v [µMol/min] Direkte Auftragung 0,04 0,035 0,03 0,025 0,02 0,015 0,01 0,005 0 0 mM ASS 1 mM ASS 3 mM ASS 4 mM ASS Logarithmisch (0 mM ASS) Logarithmisch (1 mM ASS) Logarithmisch (3 mM ASS) 0 20 40 60 80 100 Logarithmisch (4 mM ASS) s [mM] Abbildung 8. Direkte Auftragung der Geschwindigkeit unterschiedlicher ASS Konzentrationen LB 1/V 300 250 0 mM ASS 200 1 mM ASS 3 mM ASS 150 4 mM ASS 100 Linear (3 mM ASS) 50 Linear (4 mM ASS) 0 -0,2 Linear (0 mM ASS) 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 Linear (1 mM ASS) 1/[S] Abbildung 9. Auftragung nach Lineweaver/Burk für unterschiedliche ASS Konzentrationen - 19 - Hanes 5000 0 mM ASS [S]/V 4000 1 mM ASS 3000 3 mM ASS 2000 4 mM ASS Linear (0 mM ASS) 1000 Linear (1 mM ASS) 0 -20 Linear (3 mM ASS) 0 20 40 60 80 100 120 Linear (4 mM ASS) [S] Abbildung 10. Auftragung nach Hanes für verschiedene ASS Konzentrationen Tabelle 14. Zusammenfassung der KM und VMax Werte des ASS Versuchs. direkt LB Hanes Km Vmax Km Vmax Km Vmax 0mM 6,33 0,032 2,81 0,025 8,16 0,029 1mM 5,43 0,03 2,05 0,023 7,3 0,031 3mM 6 0,028 5,63 0,028 8 0,033 4mM 6,54 0,026 4,01 0,022 7,76 0,035 3.7 Versuch E6: Hexokinasebestimmung mit einem gekoppelten Test Tabelle 15. ∆E340/min bei verschiedenen Substraten und unterschiedlicher Verdünnung. Substrat Verdünnung 1 : 50 1 : 100 Glucose 0,28 0,14 Glucose 0,28 0,14 Ø 0,28 0,14 (Standardabweichung) (0,00) (0,00) Fructose 0,32 0,16 Fructose 0,30 0,15 Ø 0,31 0,155 (Standardabweichung) (0,00) (0,00) Fructose 0,00 (ohne Phosphoglukose-Isomerase) - 20 - Die Gesamtaktivität U in [µmol/min] berechnet sich nach dem Lambert/Beerschen Gesetz durch folgende Formel: U E 340 / min . 340 * d Dabei beträgt der Extinktionskoeffizient ε340 für NADPH 6300 M-1 cm-1 und der Durchmesser d der getesteten Flüssigkeit 1 cm. Der jeweilige Verdünnungsfaktor von 50 bzw. 100 muss vorher mit der gemessenen Extinktion multipliziert werden. Da 0,1 ml Hexokinaselösung eingesetzt werde, erhält man die spezifische Aktivität in [U/ml] durch U*10. Tabelle 16. Umsatz der verschiedenen Substrate Substrat (Verdünnung) U [µmol / min] U / ml Glucose 1:50 2,25 22,5 Glucose 1:100 2,25 22,5 Ø 2,25 22,5 (Standardabweichung) (0,00) (0,00) Fructose 1:50 2,49 24,9 Fructose 1:100 2,49 24,9 Ø 2,49 24,9 (Standardabweichung) (0,00) (0,00) Fructose 0,00 0,00 (ohne PhosphoglukoseIsomerase) - 21 - 4 Diskussion 4.1 Versuch E1: Salzabhängigkeit der ADH Tabelle 6 und Abbildung 1 zeigen eindeutig einen negativen Zusammenhang zwischen Salzkonzentration und Geschwindigkeit des Enzyms auf. Je höher man die Salzkonzentration wählt, desto weniger Produkt wird gebildet. 4.2 Versuch E2: KM-Wert für EtOH und NAD+ Aus den Abbildungen 2 und 5 lässt sich unmittelbar folgern, dass die ADH der Michaelis-Menten-Kinetik folgt. So nähert sich für beide Substrate bei steigender Substratkonzentration die Geschwindigkeit asymptotisch der Maximalgeschwindigkeit VMax. Im Idealfall ist zu erwarten, dass bei allen drei unterschiedlichen Auftragungsmethoden gleiche KM- und VMax-Werte aus den Auftragungen ableiten ließen. Die unterschiedlichen KM- und VMax-Werte sind vermutlich dadurch zu begründen, dass diese Werte jeweils nur Schätzwerte sind, welche von der je nach Auftragungsart geschätzten Funktion abhängen. Die jeweilige Geradenfunktion wird über Interpolation der experimentellen Daten gewonnen, und je nach Auftragungsart wirkt sich ein Abweichen dieser Daten von einer idealen Geradenfunktion unterschiedlich auf die abgeleiteten KM- und VMax-Werte aus. Bei der Auftragungsart nach Hanes kommt noch hinzu, dass der Parameter s einen höheren Einfluss auf den Funktionsverlauf hat wie der Parameter v, da s in beiden Dimensionen bzw. Achsen enthalten ist. Durch diesen Umstand sind vermutlich auch die sehr stark abweichenden und darüber hinaus praktisch unmöglichen, nach Hanes abgeleiteten, KM-Werte zu erklären. - 22 - 4.3 Versuch E3: Substrat-/Coenzymspezifität Vergleicht man die gemessenen spezifischen Aktivitäten mit den entsprechenden Strukturformeln der verwendeten Substrate, so lässt dies Rückschlüsse auf die Substratspezifität zu. Man erkennt, dass die Raumerfüllung des aktiven Zentrums durch das Substrat sehr wohl eine Rolle spielt. Außerhalb des aktiven Zentrums allerdings offensichtlich nicht, mit der Einschränkung, dass die Kette hydrophob sein muss. Die Coenzymspezifität zeigt sich ganz klar in der Nichtaktivität des Enzyms bei Verwendung von NADP+ anstatt NAD+ als Coenzym. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Phosphatgruppe des NADP+ sowohl aufgrund der Größe als auch der immensen negativen Ladung nicht in die für NAD + vorgesehene Bindetasche passt. 4.4 Versuch E4: Reversible/irreversible Hemmung Die aufgeführten spezifischen Aktivitäten in Tabelle 13 lassen eindeutige Aussagen über den Hemmtyp der beiden eingesetzten Hemmstoffe zu. Bei Hydroxylamin handelt es sich ganz offensichtlich um eine reversible Hemmung, da nach Zugabe von Ethanol die Geschwindigkeit wieder ansteigt. Dies spricht für eine Konkurrenzreaktion zwischen Ethanol und Hydroxylamin. Bei Hg(II)-Acetat ist die Hemmung ganz eindeutig irreversibel. Die Aktivität verschwindet unmittelbar nach Zugabe des Hemmstoffs und lässt sich auch nicht durch Zugabe von Ethanol wieder regenerieren. Das Enzym scheint also dauerhaft geschädigt und damit irreversibel gehemmt zu sein. - 23 - 4.5 Versuch E5: Bestimmung des Hemmtyps von verschiedenen Hemmstoffen Abbildung 8 lässt den Schluss zu, dass ASS für die ADH ein kompetitiver Inhibitor ist. Diese Art der Hemmung ist dadurch charakterisiert, dass das Substrat sich mit dem Inhibitor Konkurrenz um das aktive Zentrum befindet. Zu erkennen ist dieser Umstand daran, dass Maximalgeschwindigkeit mit in steigender etwa Konzentration gleichbleibt. Die des Inhibitors beobachteten die kleinen Schwankungen von vmax bei unterschiedlichen Inhibitorkonzentrationen sind möglicherweise dadurch zu erklären, dass die Maximalgeschwindigkeit bei den eingesetzten Substratkonzentrationen nicht erreicht worden ist. Man hätte vielleicht mit noch höheren Substratkonzentrationen von mehr als 100 mM experimentieren sollen. Der KM-Wert dagegen steigt im Großen und Ganzen an. Tatsächlich sind hier deutliche Schwankungen zu erkennen, vor allem die nach Hanes abgeleiteten K MWerte fallen hier raus. Der Trend zu einem ansteigenden KM-Wert ist jedoch bei den zwei anderen Auftragungsarten zu erkennen. 4.6 Versuch E6: Hexokinasebestimmung mit einem gekoppelten Test Es fällt bei der Betrachtung der Ergebnisse auf, dass der Umsatz der verschiedenen Substrate etwas von einander abweicht. Es ist also zu diskutieren, ob dafür ein sterischer oder ein sonstiger Grund vorliegt. Bei genauerer Betrachtung des Mechanismus ist allerdings von Messungenauigkeiten auszugehen, da die Hexokinase Glucose bzw. Fructose jeweils in der offenkettigen Form verarbeitet. Der Versuchsansatz, bei dem Fructose ohne die Zugabe der PhosphoglukoseIsomerase als Substrat verwendet wurde, zeigt wie erwartet keine Aktivität der Hexokinase. Tatsächlich ist Enzymaktivität seitens der Hexokinase zu erwarten, kann jedoch nicht detektiert werden, da hier das Produkt Fruktose-6-phosphat nicht in - 24 - Glukose-6-phosphat umgewandelt wird und somit die Indikatorreaktion nicht ablaufen kann. 5 Anhang Tabelle 17. Testlauf Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, bestimmt durch die Korrelation der Achsbeschriftung des Schreiberpapiers mit den gemessenen OD-Werten; gemessen wird die Menge an NADH, welche bei der Umsetzung von EtOH mittels ADH-Dehydrogenase entsteht; Geschwindigkeit des Schreibers = 3 cm/min. Empfindl. [EtOH] [V] Achsbeschriftung 10 0,1 20 30 40 50 60 80 mM 0,021 0,040 0,062 0,080 0,100 60 mM 0,018 0,042 0,059 0,080 0,100 4 mM 0,019 0,040 0,059 0,080 0,099 2 mM 0,019 0,040 0,060 0,080 0,100 1 mM 70 80 90 0,120 0,140 0,161 -0,0015 0,018 Ø -0,0015 0,019 0,041 0,060 0,080 0,100 0,120 0,140 0,161 (Standardabweichung) (0,000) (0,001) (0,001) (0,001) (0,000) (0,000) (0,000) (0,000) (0,000) 0,080 0,122 0,161 0,201 0,242 0,281 0,080 0,122 0,162 0,202 0,242 0,283 0,080 0,120 0,161 0,200 0,240 0,040 0,080 0,121 0,162 Ø 0,041 0,080 0,121 0,162 0,201 0,241 0,282 (Standardabweichung) (0,000) (0,000) (0,000) (0,000) (0,000) (0,000) (0,000) 0,2 100 mM 50 mM 0,041 10 mM 5 mM 6 Quellen [1] Molecular Structure Database, http://www.ebi.ac.uk/msd-srv/msdlite/index.html, (lv 09.05.2005) [2] Informationsportal zur angewandten Geophysik: http://www.geophysik.de, (lv 13.05.2005) [3] Umrechnung Maßeinheiten, http://molbiol.ru/ger/scripts/01_08.html#a414, (lv 14.05.2005) - 25 -