Seite 1 von 55 Konfrontation Rheuma von Harald Krebs Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung 2. Die Klassifikation rheumatischer Erkrankungen 3. Die chronische Polyarthritis 3. 1 Äthiologie und Pathogenese 3. 2 Krankheitsverlauf und Krankheitsbild 3. 3 Die Therapie der chronischen Polyarthritis 3. 4 Die wichtigsten Verfahren zur Behandlung der chronischen Polyarthritis 3. 4. 1 Basistherapie 3. 4. 2 Umstimmungstherapie 3. 4. 3 Immuntherapie 3. 4. 4 Balneo-physikalische Maßnahmen 3. 4. 5 Ernährungsumstellung 3. 4. 6 Psychische Betreuung 4. Arthrosen, Arthrosis deformans 4. 1 Äthiologie und Pathogenese 4. 2 Krankheitsverlauf und Krankheitsbild 4. 3 Therapieempfehlung 4. 3. 1 Basistherapie 4. 3. 2 Umstimmungstherapie 4. 3. 3 Balneotherapie 5. Gonarthrose oder Arthrosis deformans 6. Fingergelenkspolyarthrose 7. Muskelrheumatismus 8. Periarthritis humeroscapularis 9. Epicondylitis humeri 10. Dupuytrensche Kontraktur 11. Ischialgie 12. Abschluss Seite 2 von 55 13. Literatur 1. Einleitung Alle Schmerzempfindungen am Bewegungsapparat werden im Volksmund "Rheuma" genannt. Dieser Begriff wird jedoch nicht als medizinische Diagnose verstanden, sondern ist zunächst eine Darstellung von mehr oder weniger starken Schmerzen an Gelenken, Knochen, Muskeln, Sehnen oder Bändern. Rheumatische Erkrankungen, insbesondere der Gelenke, gibt es seit urdenklichen Zeiten. Von paläontologischen Funden aus dem Mesozoikum ist bekannt, daß Skelette der Dinosaurier an den 20-30 m langen Wirbelsäulen spondylotische Veränderungen aufwiesen. Chronisch-deformierender Rheumatismus mußte diesen riesigen Urgetieren jeden Schritt zur Qual werden lassen. Die Aktualität der rheumatischen Erkrankungen ist nicht zu übersehen. Unter den Geißeln der Menschheit ist Rheuma mit Abstand die Nummer eins. Wenngleich weniger spektakulär als z.B. die Krebserkrankungen oder der Herzinfarkt, spielen die rheumatologischen Erkrankungen zweifellos eine dominierende Rolle unter den chronischen Krankheiten. Sie bedrohen zwar nicht unmittelbar das Leben, führen aber zu starken Schmerzen, zur körperlichen Behinderung und in schweren Fällen zur Invalidität. Etwa 4 % der Weltbevölkerung leidet an einer der vielfältigen rheumatischen Krankheitserscheinungen. Man kennt etwa 180 verschiedene Krankheitsformen, die unter dem Sammelbegriff "Rheuma" zusammengefaßt werden. Allein in der Bundesrepublik ist jeder dritte davon betroffen, insgesamt etwa 20 Millionen Menschen. Nahezu 6 Millionen der Leidtragenden sind ausgesprochen schwere Fälle, wobei die Hälfte dieser Patienten unter 30 Jahre alt ist. Neben dem überaus großen menschlichen Leid ist der volkswirtschaftliche Schaden, den diese Krankheit verursacht, beträchtlich. Ein Beweis dafür ist der alljährliche Ausfall von rund 50 Millionen Arbeitstagen in der Bundesrepublik. Hinzu kommen Millionen von Rheuma-Frührentnern mit einer jährlichen Zuwachsrate, die in die Zigtausende geht. Die Betreuung der Rheumapatienten beansprucht jährlich mehrere Millionen Arztbesuche, ferner etwa eine halbe Million Heilverfahren, und nicht zu vergessen die Millionenbeträge für die notwendigen Arzneimittel. Die Krankheit Rheuma hat sich somit zur teuersten Krankheit entwickelt. Doch vergessen wir bei all diesen Zahlen nicht die menschliche Problematik, die physischen, psychischen und sozialen Folgen: dauernde, im Verlaufe der Krankheit zunehmende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, Dauermedikation von stark wirkenden Arzneimitteln mit erheblichen Nebenwirkungen, psychische Beeinträchtigung durch fortschreitende Beschwerden und erhebliche Einschränkungen des Aktivitätsspielraumes, Fakten, die viele Betroffene in die Vereinsamung und Isolation führen. Seite 3 von 55 Was ist die Ursache der ständig anwachsenden Zahl von Rheumaerkrankungen? Mit Sicherheit spielen Zivilisationsschäden eine nicht unerhebliche Rolle. Der harte Existenzkampf, die Unrast und Ruhelosigkeit unserer Zeit sind prädisponierende Faktoren und müssen bei den Therapieüberlegungen mit einbezogen werden. Tatsache ist außerdem, daß die weitgehende Motorisierung großer Bevölkerungsteile eine erhebliche Bewegungseinschränkung zur Folge hat. Die dadurch bedingte Bewegungsarmut fördert die Gewichtszunahme, belastet somit die Wirbelsäule und die Gelenke und führt zu einer Erschlaffung der Muskulatur. Durch eine unsachgemäße Ernährungsweise wird der Teufelskreis geschlossen und somit die Grundlage für die Zivilisationskrankheit "Rheuma" gelegt. 2. Die Klassifikation der rheumatischen Erkrankungen Unter dem Begriff der rheumatischen Erkrankungen werden Krankheitsbilder zusammengefaßt, deren einziges gemeinsames Charakteristikum und damit auch Leitsymptom der Schmerz im Bewegungsapparat ist. Es hat im Laufe der Jahrzehnte die unterschiedlichsten Klassifikationen gegeben, die inzwischen als veraltet oder unvollständig, teilweise auch als ungenügend bezeichnet werden müssen. Es gibt rund 180 Krankheitszustände, die man als rheumatische Leiden einordnen kann, was eine einheitliche Klassifikation erschwerte. Seit Januar 1985 gilt die "Neue Nomenklatur der rheumatischen Prozesse" mit der Unterteilung in vier große Untergruppen: 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 Gruppe der entzündlichen Gelenk- und Wirbelsäulenprozesse Chronische Polyarthritis (cP) Morbus Bechterew Rheumatisches Fieber Coxitis chronica Sonderformen der Polyarthritis wie z.B. Morbus Reiter, Morbus Still usw. Arthritis psoriatica Dermatomyositis Sklerodermie usw. 2. Die degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen 2.1 2.2 2.3 3. Hier werden die sogenannten Verschleißerscheinungen an Wirbelsäule und Gelenken zusammengefaßt. Arthrosen, Arthritis deformans Spondylosen, Spondylarthrosen Osteochondrose mit Folgen der Okzipitalneuralgie, Interkostalneuralgie oder Lumbago Die Gruppe der stoffwechselbedingten Gelenk- und Seite 4 von 55 Wirbelsäulenerkrankungen Es handelt sich hierbei um pararheumatische Krankheitsbilder, bei denen das rheumatische Symptom - der Schmerz in den Gelenkstrukturen des Bewegungsapparates - nur Symptom einer anderweitigen Erkrankung ist. Hierzu gehören: 3.1 3.2 4. Arthropathien bei metabolischen und ernährungsbedingten Störungen wie z.B. Gicht. Arthropathien bei endokrinen Störungen, die zur Beeinflussung des Knochengewebestoffwechsels führen und damit eine Struktur- und Formveränderung gelenknaher Knochenabschnitte bewirken, so z.B. als Folge eines Diabetes mellitus, einer Hypothyreose oder eines Hyperparathyreoidismus. Die Erkrankungen der Weichteile des Bewegungs- und Stützapparates Weichteilrheumatismus Unter diesem Sammelbegriff werden zum Teil entzündliche bzw. degenerative Prozesse im Bereich der Weichteile des Bewegungsapparates zusammengefaßt wie z.B.: 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 Muskelrheumatismus Rheumatismus des subcutanen Fettgewebes - Pannikulitis Periarthritis humeroscapularis Epicondylitis humeri Tendinitis, Tendovaginitis Periarthritis coxae Bursitis Myositis Neuritis Generalisierte Fibrositis Da es unmöglich ist, in einer kurzen Zusammenfassung alle Krankheitsbilder des rheumatischen Formenkreises zu beschreiben, möchte ich von den aufgeführten vier Hauptgruppen jeweils die in der Praxis am häufigsten vorkommenden Krankheitsbilder herausgreifen. Die Rheumakrankheiten stellen große Anforderungen an den Diagnostiker und Therapeuten. Praktische Probleme auf dem Gebiet der Rheumatologie gibt es übergenug, im Prinzip jeden Tag. Denn mindestens einmal täglich verursachen sie diagnostische Kopfschmerzen und zweimal täglich Kopfzerbrechen wegen therapeutischen Schwierigkeiten. Aus Hauptgruppe 1: Seite 5 von 55 3. Die chronische Polyarthritis (cP) Unter den entzündlichen rheumatischen Erkrankungen ist die chronische Polyarthritis die häufigste. Sie kommt in Abhängigkeit von geographischen Faktoren bei 1-3 % der Bevölkerung vor. Frauen erkranken drei- bis viermal häufiger als Männer. Der Häufigkeitsgipfel der Erstmanifestation liegt bei Frauen um das 55., bei Männern um das 30. Lebensjahr. Die chronische Polyarthritis ist eine progrediente, chronisch-entzündliche, destruierende Gelenkserkrankung mit Beteiligung aller Gelenkstrukturen, die schleichend oder in Schüben verläuft. Es besteht eine ausgesprochene Tendenz zur Bewegungseinschränkung bis hin zur Gelenkversteifung oder zum Stabilitätsverlust der Gelenke. Einbezogen in das Krankheitsgeschehen sind die Sehnenscheiden und Sehnen mit den daraus resultierenden Folgezuständen. Im weiteren Verlauf können zunehmende Muskelatrophien vor allem im Bereich des Handrückens und der Oberschenkel auftreten. Nicht selten werden Organmanifestationen außerhalb der Gelenke beobachtet wie z.B. entzündliche Reaktionen der Arterien (Vaskulitis) oder das Auftreten einer interstitiellen Myocarditis oder Pericarditis. Bei schweren, lang verlaufenden Krankheitszuständen werden insbesondere im Bereich der Niere oder des Darmes Amyloidosen beobachtet. Ebenso können andere Organe davon betroffen werden. 3. 1 Ätiologie und Pathogenese Die auslösenden Ursachen dieser schleichenden oder in Schüben verlaufenden Erkrankung sind bislang ungeklärt. Nach heutiger Auffassung ist die chronische Polyarthritis in erster Linie auf eine genetische Disposition zurückzuführen. Andererseits spielen noch weitgehend unbekannte zusätzliche Faktoren für die Entstehung dieser Erkrankung eine wesentliche Rolle. Allerdings hat man sichere Anhaltspunkte dafür, daß im Organismus Autoantigene gebildet werden, die wiederum die Synthese von Autoantikörpern bewerkstelligen. Aufgrund dieses Vorganges bilden sich Immunkomplexe, die sich an der Synovialmembram ablagern und diese erheblich attackieren, was eine Schädigung der Synovialis zur Folge hat. Daneben treten Monozyten und Granulozyten durch die Kapillarwand. Während sich die Monozyten in Makrophagen umwandeln, gelangen die Granulozyten sehr schnell in die Synovia und setzen dort Lysosomen frei, die abermals zur Schädigung der Gelenkflächen führen können. Durch diese Vorgänge entstehen nicht nur explosionsartige Entzündungsprozesse, sondern auch das charakteristische Merkmal der chronischen Polyarthritis - die Proliferation des Synovialzellgewebes, die in unterschiedlicher Dimension schubweise vor sich geht. Seite 6 von 55 Das Übergreifen aggressiver synovialer Zellverbände führt letztlich zur Zerstörung des Gelenkknorpels. Es wird auch heute darüber diskutiert, ob evtl. unterschiedliche Viren, die aus noch unbekannten Gründen aktiviert werden, in Verbindung mit zirkulierenden Antikörpern die ersten Immunkomplexe bilden und damit die Grundlage der chronischen Polyarthritis legen. Neben all diesen hypothetischen Vorstellungen werden eine Reihe weiterer Überlegungen diskutiert, die jedoch alle keine eindeutige Klärung bringen. 3. 2 Krankheitsverlauf und Krankheitsbild Der Verlauf der chronischen Polyarthritis ist sehr unterschiedlich. Das Krankheitsbild beginnt schleichend oder erfolgt in Schüben, zwischen denen Stadien mit scheinbarer Inaktivität liegen. In der Regel geht über Jahre ein Prodromalstadium voraus, dessen Symptome auf eine Allgemeinerkrankung hindeuten: 1. rasche Ermüdbarkeit 2. Appetitlosigkeit 3. Gewichtsverluste 4. Parästhesien 5. Durchblutungsstörungen einzelner Finger 6. Schmerzhafte Empfindungen im kalten Wasser 7. subfebrile Temperaturen 8. vermehrte Schweißneigung 9. Gelenkschmerzen 10. Anämie 11. Muskelatrophie Im Prodromalstadium können auch plötzlich in einem großen Gelenk Ergüsse auftreten, die schnell verschwinden und in regelmäßigen Abständen wiederkehren oder in unregelmäßiger Folge vorwiegend an kleinen Gelenken in wechselnder Lokalisation auftreten. Dieses Prodromalstadium kann über Wochen, Monate, ja sogar über Jahre bestehen. Zeitweilig können in diesem Stadium bereits starke Schmerzen im Bereich der Fingergrundgelenke auftreten und damit den ersten Hinweis auf eine beginnende chronische Polyarthritis geben. Dem Prodromalstadium folgt das Frühstadium mit folgenden Symptomen: 1. Schmerz und Schwellung großer und kleiner Gelenke mit Ausnahme der Fingergrundgelenke 2. Morgensteifigkeit länger als 15 Minuten (beschränkt auf Gelenke der Hand oder weiterer schmerzhaft befallener Gelenke) 3. Bläuliche Verfärbung über kleinen Gelenken 4. Verschlechterung des Allgemeinzustandes 5. Auftreten von Hyperhidrosis und/oder Palmarerythem der Handflächen im zeitlichen Zusammenhang mit dem Gelenkbefall Seite 7 von 55 6. Tenosynovitis mit schmerzloser Schwellung an Handrücken oder Beugeseite des Handgelenkes und/oder Fingersehnen und/oder Oberschenkel 7. Frühe Schmerzen im Kiefergelenkbereich oft mit nachfolgender Totalremission (meist nur aus der Anamnese ersichtlich) 8. "Händedruckschmerz" (Gänsslenscher Handgriff: Zusammendrücken der Fingergrundgelenke) 9. Halswirbelsäulenschmerzen, vorwiegend mit okzipitalen Ausstrahlungen und Funktionseinschränkungen und daraus resultierende Beschwerden wie Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen und Parästhesien 10. Subcutane Rheumaknoten über Knochenvorsprüngen, auf der Streckseite oder gelenknahen Regionen 11. Beschleunigte BKS 12. Hypochrome Anämie 13. Serumeisen erniedrigt und Serumfaktor erhöht 14. Rheumafaktor positiv Hinzu kommen die klinischerseits durchgeführten Untersuchungsmethoden zur Abklärung des Krankheitsbildes wie z.B. Röntgenuntersuchung Histologische Untersuchung der Knoten und Synovialis und evtl. des Gelenkpunktates Nicht immer sind die aufgezählten Symptome gleichzeitig relevant. Manche treten sehr auffällig in Erscheinung, andere können vollständig fehlen. All dies zeigt nur allzudeutlich, wie schwierig es für den Behandler ist, ja teilweise unmöglich erscheint, die chronische Polyarthritis im Frühstadium zu erkennen. Daher hat in der rheumatologischen Diagnostik neben der klinischen Befunderhebung die Anamnese die größte Bedeutung. Trotz exakter Anamnese und genauester Untersuchung kann oftmals erst die Verlaufsbeobachtung des Krankheitsbildes eine diagnostische Klärung bringen. 3. 3 Die Therapie der chronischen Polyarthritis Ziel der Behandlung ist, den chronisch verlaufenden rheumatischen Krankheitsprozess mit seiner gelenkdestruierenden Tendenz in Grenzen zu halten, evtl. das Krankheitsgeschehen so einzudämmen, daß der Rheumatiker weitgehend vor Einbuße der Erwerbsfähigkeit oder Dauerinvalidität bewahrt bleibt. Aufgrund der bis heute immer noch unzureichenden Kenntnisse über die ätiologischen Ursachen und pathogenetischen Vorgänge rheumatischer Erkrankungen kennt die moderne Medizin lediglich Möglichkeiten, die chronische Polyarthritis symptomatisch zu beeinflussen, aber es ist hypothetisch, die Erkrankung endgültig zum Stillstand zu bringen und damit eine vollständige Heilung zu bewirken. Bei der Vielzahl pharmazeutischer Präparate, die heute für die Rheumatherapie zur Verfügung stehen, handelt es sich vorwiegend um Pharmaka zur Bekämpfung von Schmerz- und Entzündungssymptomen. Die zum Teil sehr stark wirkenden Medikamente Seite 8 von 55 beeinflussen oftmals auch andere Körperfunktionen, so daß unerwünschte Nebenwirkungen eintreten. Vor jedem Therapiebeginn müssen grundsätzliche Überlegungen angestellt werden, so z.B. das Aufsuchen und Beseitigen von akuten oder chronischen Fokalherden. Daher ist eine Überprüfung von a. Tonsillen b. Zähne c. Nasennebenhöhlen d. Verdauungsapparat e. Urogenitalbereich unbedingt Voraussetzung und Basis für eine erfolgreiche Rheumatherapie. a. Tonsillen Sie können äußerlich ganz gesund aussehen und doch gefährliche Krankheitskeime beherbergen. Sie bilden nicht selten die Grundlage schwelender, chronisch-entzündlicher tonsillärer und parotonsillärer Herderkrankungen und sind damit Wegbereiter manch chronischer Erkrankung. Therapieempfehlungen Eigenbluttherapie: zunächst in Abständen von 7 Tagen je 1 Injektion - etwa 7 mal - dann in 14tägigen Abständen je 1 Injektion über einen längeren Zeitraum z.B. 1. Injektion 0,2 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 2. Injektion 0,3 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 3. Injektion 0,4 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 4. Injektion 0,5 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 5. Injektion 0,6 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 6. Injektion 0,7 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 7. Injektion 0,8 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat Seite 9 von 55 Im 14tägigen Abstand 1. Injektion 1,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 2. Injektion 1,5 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat usw. 3. Injektion 2,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 4. Injektion 2,5 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 5. Injektion 3,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 6. Injektion 3,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat usw. Medikamentöse Zusatztherapie: PHÖNIX Antitox PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. 3 x tgl. 30 Tropfen Darmsanierung mit Microflorana F b. Zähne Neben den Tonsillen sind unter Umständen in den Zähnen gefährliche Fokalherde zu suchen. In jedem Fall muß, wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, eine gründliche und sachgemäße Untersuchung der Zähne durch den Zahnarzt erfolgen. Schlechte Zähne müssen saniert, Wurzelentzündungen behoben und tote Zähne restlos entfernt werden. Bei vorliegenden dentogenen Fokaltoxikosen ist die chirurgische Sanierung wesentlicher Bestandteil der Therapie. Zur prä- und postoperativen Behandlung können eingesetzt werden: PHÖNIX Antitox PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. 3 x 30 Tropfen tgl. n.d.E. c. Nasennebenhöhlen Den dritten Platz unter den fokalen Infektionsherden nehmen die Nebenhöhlen der Nase ein. Bevorzugt sind die Kieferhöhle und das Siebbein befallen, weniger häufig die Stirnhöhle, selten die Keilbeinhöhle. Seite 10 von 55 Therapieempfehlungen bei chronischen Nasennebenhöhleninfekten PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Antitox PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. 3 x tgl. 50 Tropfen n.d.E. Außerdem sollte einmal täglich eine Inhalation erfolgen mit folgender Teemischung: Fol. Menthae piperitae 30,0 Fol. Salviae 30,0 Flor. Violae odoratae 30,0 Hb. Basilici 30,0 D.S. 1 Eßlöffel auf 1 Liter Wasser, kurz aufkochen und 3 Minuten ziehen lassen. Anschließend 1 Tropfen JHP Öl hinzugeben und 10 Minuten inhalieren. Eigenbluttherapie: zunächst in Abständen von 7 Tagen je 1 Injektion - etwa 7 mal - dann in 14tägigen Abständen je 1 Injektion über einen längeren Zeitraum z.B. 1. Injektion 0,2 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 2. Injektion 0,3 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 3. Injektion 0,4 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 4. Injektion 0,5 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 5. Injektion 0,6 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 6. Injektion 0,7 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 7. Injektion 0,8 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat Im 14tägigen Abstand 1. Injektion 1,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 2. Injektion 1,5 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 3. Injektion 2,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 4. Injektion 2,5 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat 5. Injektion 3,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat Seite 11 von 55 6. Injektion 3,0 ml Eigenblut + Echinacea-Präparat usw. d. Verdauungsapparat Chronisch entzündliche Prozesse im Verdauungskanal können ebenfalls Ausgangspunkt und Ursache rheumatischer Erkrankungen sein. Starke Blähungen, Obstipation, unregelmäßige Stuhlgänge - schaumig oder penetrant riechend mit Schleimbeimengungen - Anacidität, Störungen der Leber und Gallenblasenfunktion, Pankreopathien sind ebenso zu beachten und zu therapieren wie eine rezidivierende Appendicitis. Therapieempfehlungen Blähungen, Obstipation und unregelmäßige Stuhlgänge, Störungen der Leber und Gallenblasenfunktion werden seit Jahren erfolgreich nach folgender Methode behandelt: PHÖNIX Phönohepan S. 3 x 30 Tropfen v.d.E. 1 x 60 Tropfen mit einer Tasse Tee vor dem Schlafengehen PHÖNIX Plumbum 024 A S. 3 x 30 Tropfen n.d.E. PHÖNIX Phönohepan wirkt günstig auf die Leberzellen. Durch die Entschlackung der sklerotischen Gefäße in den Leberläppchen werden Leberparenchymschäden verhindert. Außerdem wirkt PHÖNIX Phönohepan regulierend auf den Gallenfluß und ermöglicht dadurch bei Nahrungsaufnahme eine intensivere Emulgierung des Speisebreies im Duodenum. Ferner erfolgt eine Regulierung der gestörten Darmfunktion. PHÖNIX Plumbum 024 A hat sich seit Jahren bei allen entzündlichen Prozessen der Verdauungsorgane bewährt. Insbesondere bei Gallenblasenentzündungen und Gallenkoliken, bei Gallenwegsdyskinesien oder Postcholezystektomie-Syndromen zeigt das Präparat seine ausgezeichnete Wirksamkeit. Die spasmolytische Wirkung des Präparates und die damit verbundene Dämpfung übersteigerter Reflexe rechtfertigt auch seinen Einsatz bei Diarrhoen. Besteht der Verdacht auf Beteiligung der Bauchspeicheldrüse, so ist neben PHÖNIX Plumbum 024 A folgende Mischung angezeigt: PHÖNIX Phönohepan PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. 4 x tgl. 20 Tropfen n.d.E. Zur Behandlung von Darmdysbiosen hat sich gezeigt, daß die Nährflüssigkeit Microflorana F für die Grundlagentherapie von großer Bedeutung ist. Fermentblockaden werden Seite 12 von 55 beseitigt, die geschädigte Darmflora abgebaut und somit der Boden für eine gesunde Darmflora geschaffen. e. Urogenitalbereich Infektionsquellen, ausgehend vom Nieren-Blasensystem, werden häufig angetroffen, jedoch wird ihnen viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Daher sollte sich jeder Behandler zur Pflicht machen, den Urin seines Patienten bakteriologisch zu überprüfen und zwar durch: a. Teststreifen und wenn erforderlich b. Anlegen einer Urinkultur Therapieempfehlungen Eigenbluttherapie: 1. Tag 0,3 ml Eigenblut plus Echinacea-Präparat 3. Tag 0,5 ml Eigenblut plus Echinacea-Präparat 5. Tag 1,0 ml Eigenblut plus Echinacea-Präparat 7. Tag 2,0 ml Eigenblut plus Echinacea-Präparat 9. Tag 3,0 ml Eigenblut plus Echinacea-Präparat oral: Canephron liquid. S. 3 x tgl. 1 Teel. mit etwas Flüssigkeit n.d.E. Ortitruw intern/extern Original Tinktur Truw aa 50,0 S. 3 x tgl. 30 Tropfen n.d.E. oder Nephrubin Drg. S. 3 x 2 tgl. n.d.E. Nephrubin Tee S. 3 x tgl. 1 Tasse Echtrosept Tropfen S. 4 x 30 Tropfen tgl. Seite 13 von 55 Bei Vorliegen starker Keimbesiedlung: 1. Tag Mischinjektion i.m. Lachesis D30 Pyrogenium D20 Formisoton forte Formisoton D12 Esberitox Mischinjektion s.c. Notakehl D5 Pefrakehl D5 2. Tag Wiederholung 3. Tag Beginn der Eigenblutbehandlung siehe oben Der Genitalbereich, insbesondere bei Frauen, bleibt nur allzuoft unbeachtet, obwohl feststeht, daß eine Reihe chronischer Krankheitsprozesse hier ihren Ursprung haben. Es bedarf daher im Zweifelsfall einer sorgfältigen ärztlichen Fachuntersuchung. Neben den aufgeführten Lokalisationsmöglichkeiten von Fokalherden möchte ich auf drei weitere Risikofaktoren hinweisen, die bei der Rheumabehandlung in jedem Fall in die Therapieüberlegungen mit einbezogen werden müssen: 1. Unzureichende, körperliche Bewegung bei vorwiegend sitzender Lebensweise mit mangelhafter Durchblutung der Haut und daraus resultierender herabgesetzter Hauttätigkeit. 2. Beeinträchtigung und Schädigung des Kreislaufes durch unzweckmäßige Ernährung und Mißbrauch von Genußmitteln, insbesondere Nikotin und Alkohol. 3. Durchbrechung des biologischen Lebensrhythmus durch Nacht- oder Schichtarbeit oder dauerndem Aufenthalt in vollklimatisierten Räumen. 3. 4 Die wichtigsten Verfahren zur Behandlung der chronischen Polyarthritis Daß wir auf die modernen Mittel der Medizin bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen nicht ganz verzichten können, muß an dieser Stelle nicht betont werden. Es wird immer wieder Fälle geben, die den Einsatz "drastischer Medikamente" erfordern. Allerdings sollte die Anwendung von Glukokortikoiden und nichtsteroidalen Antirheumatika nur auf schwerwiegende rheumatische Erkrankungen beschränkt bleiben, und auch dann sollten diese Medikamente nur in genau dosiertem Umfang und über eine begrenzte Zeit eingesetzt werden. Die immer wieder unangemessene und überzogene indikationsüberschreitende Verabreichung von Chloroquin-Derivaten, Goldpräparaten, Immunsuppressiva usw. führten z.T. zu schweren, auch irreparablen Nebenwirkungen. Daher ist eine genaue Seite 14 von 55 Abwägung, welches Medikament zu welchem Zeitpunkt und in welcher Dosierung über welchen Zeitraum verabfolgt werden soll, von so großer Bedeutung. Eine generelle Ablehnung der einen oder anderen Seite der therapeutischen Möglichkeiten darf es im Interesse des Patienten nicht geben. Entscheidet sich der Behandler zunächst für die naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten, wird er sehr schnell feststellen, daß bei der Mehrzahl der rheumatisch erkrankten Patienten respektable Therapieerfolge zu erreichen sind. Therapieempfehlungen Die von seiten der Naturheilkunde angebotenen Mittel und Methoden zielen alle darauf ab, das Immunsystem funktionstüchtig zu erhalten und gegebenenfalls zu reaktivieren, damit der rheumatische Organismus sich selbst hilft und die bei ihm angewandte Therapie optimal verwertet. Daher ist das nachfolgende Therapieschema, das ich als Bondorfer Rheumakonzept bezeichnen möchte, weitgehend bei allen rheumatischen Erkrankungen anwendbar. Wir unterscheiden: 1. Basistherapie 2. Umstimmungs- und 3. Immuntherapie 4. Balneo-physikalische Maßnahmen 5. Ernährungsumstellung 6. Psychische Betreuung 3. 4. 1 Basistherapie Unter dem Begriff Basistherapie ist der Einsatz von Wirkstoffen zu verstehen, die einerseits in den pathologischen Mechanismus der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eingreifen und andererseits zu einer weitgehenden Normalisierung des gestörten Zellstoffwechsels, insbesondere im Gelenk oder im gelenknahen Bereich führen. Gleichzeitig werden dem Organismus molekulare Bausteine für den Aufbau neuer Gewebestrukturen angeboten, um dadurch die Gelenkschäden so gering wie möglich zu halten. Allerdings haben all die Präparate, die hier zum Einsatz kommen, eines gemeinsam: sie haben einen sehr langen, oft erst nach Wochen faßbaren Wirkungseintritt. Seite 15 von 55 Bondorfer Rheumakonzept PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 5-10 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 10-20 Tropfen tgl. ab 3. Woche 3 x 25-30 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen ab 3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 4 x 30 Tropfen tgl. zusätzlich: Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX Anwendung siehe nachfolgendes Injektionsschema Injektionsschema für Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX Wochentag 1. Woche 2. Woche 3. Woche 4. Woche Montag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Dienstag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Mittwoch 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Donnerstag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Freitag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Samstag Pause Pause Pause Pause Sonntag Pause Pause Pause Pause Anschließend 4 Wochen Pause, dann Injektionen nach Schema wiederholen. Je nach Krankheitszustand kann dieses Injektionsschema nach vorgegebenem Plan mehrfach wiederholt werden, wobei es durchaus möglich ist, daß ein Angehöriger oder der Patient selbst die Injektionen zu Hause durchführt. Seite 16 von 55 Je nach Schweregrad der Erkrankung kann die Dosierung bis auf max. 5 Amp. pro Einzelinjektion erhöht werden. Merke: Falls der Patient oder einer seiner Angehörigen nicht in der Lage ist, die Injektionen selbständig durchzuführen, können tgl. 2 Ampullen Juv 110 auch oral eingenommen werden, wobei morgens und abends der Inhalt von je einer Ampulle getrunken wird. PHÖNIX Arthrophön bewirkt die Auflösung von Stoffwechselschlacken und verstärkt die Ausscheidung der Ablagerungen in Gewebe, Gefäßwänden und Gelenken und trägt infolgedessen zu einer Normalisierung des gestörten Zellstoffwechsels bei. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A ist ein sehr kraftvoll wirkendes Antiphlogisticum, das tief in das pathogenetische Geschehen der rheumatischen Entzündung eingreift. Des weiteren aktiviert PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A die Lymphe und wirkt analgetisch. PHÖNIX Kalium nitricum 05 ist ein unspezifisches Reiztherapeutikum zur Steigerung der körpereigenen Abwehr. PHÖNIX Solidago II/035 B fördert die Ausscheidung harnpflichtiger Stoffe, indem die harnpflichtigen Stoffe harnfähig gemacht werden. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX führt zur Stimulation des lymphatischen Systems mit daraus resultierender Stoffwechselaktivierung. Zugleich erfolgt eine Anregung der allgemeinen Entgiftung und eine verstärkte Ausscheidung. Die antiphlogistischen Eigenschaften wirken günstig auf die Entzündungsreize und somit auf die Schmerzzustände. 3. 4. 2 Umstimmungstherapie Eine erfolgreich durchgeführte Umstimmungs- oder Reizkörpertherapie bewirkt eine Immunstimulation der humoralen Abwehr- und Regulationskräfte. Dadurch werden chronische Krankheitszustände zunächst aktiviert und schließlich der Heilungsprozeß eingeleitet. Zur Umstimmungstherapie stehen eine Reihe von Methoden zur Verfügung, die insbesondere bei chronischen Erkrankungen, die spezifisch nicht zu beeinflussen sind, erfolgreich eingesetzt werden. Ich möchte mich in diesem Rahmen auf die Eigenbluttherapie beschränken. Eigenbluttherapie (siehe ZUM THEMA Nr. 2, Eigenblut als Medikament) Seite 17 von 55 Die Eigenblutbehandlung ist eine sehr wirkungsvolle und bei sachgemäßer Anwendung gefahrlose Umstimmungstherapie. Durch die Verwendung körpereigenen Materials wird mit Sicherheit eine hyperergische Reaktion vermieden. Die Wirkung der Eigenbluttherapie besteht u.a. in: 1. Besserung des Allgemeinbefindens, physisch und psychisch 2. Besserung depressiver Zustände 3. Besserung des Schlafes 4. Appetitanregung 5. Allgemeine Rekonvaleszenzförderung 6. Analgetische Wirkung bei chronischen Schmerzzuständen 7. Erhöhung der Drüsentätigkeit 8. Antiphlogistische Wirkung 9. Auslösung von Herdreaktionen 10. Reduzierungsmöglichkeit stark wirkender Arzneien Nach dem Grundsatz der Arndt-Schulz'schen Regel "Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an, mittelstarke hemmen sie und starke heben sie auf" werden zur Behandlung der chronischen Polyarthritis zunächst kleine Mengen Eigenblut verabfolgt. Werden die Injektionen gut vertragen, erfolgt weiterhin eine Steigerung der Eigenblutmenge bis 3,0 ml. Die Injektionen werden mit einem freien Intervall von 5 Tagen in ansteigender Dosierung injiziert. 1. Injektion 0,2 ml Eigenblut 2. Injektion 0,3 ml Eigenblut 3. Injektion 0,5 ml Eigenblut 4. Injektion 1,0 ml Eigenblut 5. Injektion 1,5 ml Eigenblut usw. bis 3,0 ml Eigenblut erreicht sind. Diese Dosis wird beibehalten. Treten nach einer Eigenblut-Behandlung zu starke Schmerzreaktionen im Sinne einer Erstverschlimmerung auf, geht man auf die vorangegangene Injektionsmenge zurück. Allerdings weise man den Patienten gleich zu Beginn der Behandlung darauf hin, daß zwischen 50 und 100 Eigenblutinjektionen notwendig sind. Eine wesentlich schnellere Effizienz erreicht man, wenn dem nativen Eigenblut Injektionslösungen beigemischt werden. Bewährt hat sich folgende Vorgehensweise: Seite 18 von 55 1. Injektion 0,2 ml Eigenblut plus 1 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 2. Injektion 0,3 ml Eigenblut plus 1 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 3. Injektion 0,5 ml Eigenblut plus 2 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 4. Injektion 0,5 ml Eigenblut plus 2 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 5. Injektion 0,5 ml Eigenblut plus 2 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 6. Injektion 1,0 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 7. Injektion 1,0 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 8. Injektion 1,0 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 9. Injektion 1,0 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 10.Injektion 1,5 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 11.Injektion 1,5 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 12.Injektion 1,5 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX 13.Injektion 2,0 ml Eigenblut plus 3 Amp. Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX Eine weitere Steigerung der Eigenblutmenge ist nicht mehr erforderlich. Die Reaktionslage des Patienten ist entscheidend dafür, in welchen Zeitabständen und wie lange die Injektionen nach dem o.g. Schema durchgeführt werden müssen. Alternativmedikation Neben dem Zusatz von Juv 110 Injektionslösung der Firma PHÖNIX LABORATORIUM GMBH haben sich auch nachfolgende Ampullenkombinationen in der Behandlung der chronischen Polyarthritis in Verbindung mit Eigenblut bewährt: Mischinjektion 1 Ampulle Rhus tox oplx. plus 1 Ampulle Berberis oplx. plus Eigenblut nach o.g. Schema oder Mischinjektion 1 Ampulle Echinacea cpl. Injektionslösung plus 1 Ampulle Arthrose cpl. Injektionslösung plus Eigenblut nach o.g. Schema Ich möchte jedoch noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, daß die Häufigkeit der Eigenblutinjektionen individuell dem Krankheitszustand und der jeweiligen Reaktionslage des Patienten angepaßt werden muß. Nur somit erreicht man bei der Behandlung der chronischen Polyarthritis einen optimalen Erfolg. Seite 19 von 55 Eigenbluttherapie mit dem Hämoaktivator nach Dr. med. Höveler Insbesondere bei schweren Polyarthritisfällen hat die Praxis ergeben, daß die Behandlung mit aktiviertem Eigenblut durch den Hämoaktivator nach Dr.med. Höveler der Therapie mit nativem Eigenblut vorzuziehen ist. Schon nach wenigen Injektionen kann man einen Rückgang der starken Schmerzen beobachten. Augenfällig ist auch der Leukozytenabfall bei bestehender Leukozytose und die Senkung der BSG. Die Aktivierung des Eigenblutes erfolgt durch den von Dr. Höveler entwickelten Hämoaktivator. Durch dieses Gerät wird die notwendige zeitgleiche Einwirkung von UVStrahlen auf das Hämoglobin unter der Anwesenheit von O (Singlettsauerstoff) auf einfache Weise bewirkt. Die Ionisierung stellt eine weitere Wirkungssteigerung dar, so daß ein kräftiges, körpereigenes Immunstimulans gewonnen wird, welches nie überschießend, sondern stets der augenblicklichen Lage genau angepaßt ist. Durch diese komplexe Aufbereitung des Blutes erreicht man eine Freisetzung von therapeutischen Ingredienzien, die sich aufbauend und stabilisierend auf die humoralen Abwehr- und Regulationskräfte auswirken. Therapieempfehlungen Bei der Behandlung der chronischen Polyarthritis mit aktiviertem Eigenblut erfolgt zunächst 2 x wöchentlich, später 1 x wöchentlich eine Injektion. Erfahrungsgemäß sollten 30-50 Injektionen über einen längeren Zeitraum verabreicht werden, um dann späterhin monatlich eine Eigenblutinjektion mit aktiviertem Eigenblut als Erhaltungsdosis zu injizieren. Dem aktivierten Eigenblut können ebenfalls unterschiedliche Injektionslösungen zugefügt werden. Bewährt haben sich: Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX zunächst 1 Ampulle, späterhin 2 bzw. 3 Ampullen pro Injektion oder zur Mischinjektion Rhus tox oplx. Berberis oplx. oder zur Mischinjektion Echinacea cpl. Weber u. Weber Injektionslösung Arthrose cpl. Weber u. Weber Injektionslösung Wichtig: Seite 20 von 55 Da bereits die erste Behandlung mit aktiviertem Eigenblut eine Umschaltung der Immunlage in Gang setzt, ist es logischerweise erforderlich, bei jeder weiteren Behandlung stets erneut Blut zu entnehmen, um damit der gewandelten Lage wiederum genau angepaßt zu sein. 3. 4. 3 Immuntherapie Die ständig zunehmende Bedeutung der Immunologie hat letztendlich dazu geführt, daß die Immuntherapie auch in der Rheumatherapie nicht mehr wegzudenken ist. Die Funktion des Thymus als Immunorgan ist heute hinlänglich bekannt und unbestritten. Bei nachlassender Funktion der Thymusdrüse kommt es zur vermehrten Krankheitsanfälligkeit wie Auftreten chronisch rezidivierender Infekte, Autoimmunerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Myasthenie, Myositis usw.), ferner besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. Durch Verabreichung von Thymusfaktoren kann eine reduzierte Thymusfunktion ausgeglichen werden. Neben der Thymusdrüse stehen auch die Peyerschen Plaques, ein Haufen von Lymphfollikeln im Ileum, in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Immunsystem. Sie sind am Aufbau der humoralen Abwehrlage maßgeblich beteiligt und damit für die Bildung der B-Lymphozyten verantwortlich, jener Zellen, welche über die Plasmazellen die Bildung der Antikörper bewirken. Daher wird durch eine Verabfolgung von PPX (= Peyerscher Frischdrüsengesamtextrat) eine Verstärkung des humoralen Immunsystems bewirkt und gleichzeitig die gesamten Stoffwechselorgane günstig beeinflußt. In Kombination mit der Eigenbluttherapie haben sich PPX-Kuren bei der Behandlung der schweren chronischen Polyarthritis hervorragend bewährt. Therapieempfehlungen Im Frühjahr und Herbst wird jeweils eine 3wöchige Behandlungseinheit mit PPXInjektionen durchgeführt. Während dieser Zeit werden keine Eigenblutinjektionen verabfolgt! PPX - nach Dr.med. Zoubek Dosierung: 3-Wochenintervall: 1. Woche 3 3 3 3 3 = 15 ml 2. Woche 4 4 4 4 4 = 20 ml 3. Woche 5 5 5 5 5 = 25 ml Darreichung: i.m. oder subcutan Seite 21 von 55 3. 4. 4 Balneo-physikalische Maßnahmen Die cP erfordert nicht nur eine konsequent durchgeführte medikamentöse Behandlung, sondern auch gleichzeitig eine balneo-physikalische Langzeittherapie. Beide Maßnahmen sind nicht gegenseitig austauschbar oder wechselweise einzusetzen, sondern parallel in den Behandlungsplan einzubeziehen. Der Gesamtkomplex der Physiotherapie ist sehr vielseitig und umfaßt verschiedene Teilgebiete, u.a.: 3.1 Hydrotherapie 3.2 Balneotherapie 3.3 Bewegungstherapie 3.4 Elektrotherapie 4.1 Hydrotherapie Seit Urzeiten wird dem Urelement Wasser heilsame Wirkung zugeschrieben. Dafür sprechen die seit Jahrhunderten praktizierten Wasseranwendungsverfahren bei vielerlei Erkrankungen und zur allgemeinen Gesunderhaltung. Es war Pfarrer Kneipp, der der Hydrotherapie zum entscheidenden Durchbruch verholfen hat. Die Kneipp'sche Hydrotherapie ist außerordentlich vielfältig und bietet dadurch dem Therapeuten die Möglichkeit, sie individuell, gemäß dem jeweiligen Reaktionszustand des Patienten, anzuwenden. Sie besteht aus: Waschungen Wickel, Auflagen und Packungen Güsse Bäder Dämpfe Taulaufen, Wassertreten Trockenbürsten, Schneegehen Die Wirkung dieser Maßnahmen wird aber nur erreicht, wenn sie vom Therapeuten beherrscht und exakt durchgeführt werden. (Empfehlenswerte Literatur: Kneipp Vademecum pro Medico von Dr.med. Brüggemann, Sebastian Kneipp Verlag, Würzburg) Seite 22 von 55 4.2 Balneotherapie Eine nicht unwesentliche Rolle in der Behandlung der cP spielt die Anwendung von Bädern. Die Palette der medizinischen Badezusätze ist sehr groß, fast unüberschaubar. Sie reicht von den naturreinen Vollextrakten bis hin zu den unterschiedlichsten Kombinationspräparaten. Die Wirkung der Bäderbehandlung ist recht verschieden und hängt weitgehend von den richtigen Badezusätzen, der Badedauer und der Badetemperatur ab. Badezusätze, die sich in der Praxis bewährt haben: Rheumagutt Bad Badedauer: 10 - 20 Minuten Badetemperatur: 37 - 38 °C Silvapin Heublumen Kräuter Extrakt Badedauer: 10 - 25 Minuten Badetemperatur: 35 - 37 °C Salhumin Bad Badedauer: 10 - 20 Minuten Badetemperatur: 37 - 38 °C Kneipp Rheuma Bad Badedauer: 12 - 15 Minuten Badetemperatur: 35 - 39 °C Ruhezeit: Nach jedem medizinischen Bad muß eine Ruhepause von 30 Minuten eingehalten werden, damit der Organismus die Reize des Bades ungestört "verarbeiten" kann. Weiterhin ist zu beachten, daß der Körper nicht auskühlt. Daher sollte der Patient nach dem Bad in ein angewärmtes, trockenes Leinenlaken oder in eine warme Wolldecke eingeschlagen werden. Dadurch bildet sich ein warmes, den Patienten einhüllendes Luftkissen. Patienten, die über keinerlei Möglichkeiten verfügen, zu Hause Wannenbäder durchzuführen oder die auf Grund von Behinderungen dazu nicht in der Lage sind, sollten über Jahre hinweg Schiele Fußbäder durchführen. Einreibungen: Es gibt eine Vielzahl von lokalen Antirheumatika, die durch perkutane Penetration antiphlogistischer Wirkstoffe Entzündungsreize günstig beeinflussen. Dazu zählt u.a. PHÖNIX Kalantol-B. Bemerkenswert ist die positive Resonanz der Patienten nach der Anwendung von PHÖNIX Kalantol-B. Es ist ein Einreibemittel, das eine verstärkte periphere Durchblutung bewirkt und damit die Entgiftung und den Abtransport krankhafter Stoffwechselprodukte fördert und infolgedessen schmerzlindernd wirkt. Seite 23 von 55 Anwendung von PHÖNIX Kalantol-B: PHÖNIX Kalantol-B wird erwärmt und mehrmals tgl. auf die schmerzenden Stellen aufgetragen. Die Gelenke werden über Nacht mit einem PHÖNIX Kalantol-B-Wickel versehen, indem man eine Mullkompresse richtig durchtränkt, um das Gelenk legt und mit einer Binde fixiert. Bei konsequenter Durchführung dieser Maßnahme wird der Kranke sehr schnell feststellen, daß eine erhebliche Linderung seiner Beschwerden eintritt. Kommt der Patient mit sehr starken Gelenkbeschwerden in die Praxis, so ist folgende Vorgehensweise vorzüglich geeignet: Ein kleines Flanelltuch wird mit erwärmtem PHÖNIX Kalantol-B richtig durchtränkt. Das Tuch wird dann auf die erkrankte Stelle gelegt und mit einer Plastikfolie, die größer als das Tuch ist, abgedeckt. Darauf kommt ein dünnes Handtuch und darüber dann eine Wärmflasche. Diese Packung läßt man 30-60 Minuten einwirken. 4.3 Bewegungstherapie Neben den genannten therapeutischen und physikalischen Maßnahmen ist die Bewegungsbehandlung außerordentlich wichtig. Als Folge der Gelenkzerstörung durch die pathologischen Wucherungen neigen die Knochenenden dazu, zusammenzuwachsen. Jede "Schonhaltung" der Gelenke, wenn sie auch im Augenblick eine vermeintliche Linderung bringt, kann daher verheerende Folgen haben wie z.B. Gelenkversteifung, Muskelatrophie und die daraus resultierenden Funktionseinschränkungen. Erinnern wir unsere Patienten ständig daran, daß Bewegungseinschränkungen eines Gelenkes, sei es in eine bestimmte Richtung oder in einem bestimmten Ausmaß, schon der Beginn einer irreparablen Schädigung sein kann. Eine intensive Bewegungstherapie für alle betroffenen Gelenke hat daher unverzüglich zu beginnen. Jedes Übungsprogramm sollte von einer Krankengymnastin erstellt werden, die dafür sorgt, daß es für den Patienten individuell gestaltet ist. Es ist mit unsere Aufgabe, erzieherisch auf den Patienten einzuwirken, daß er die bei der Krankengymnastik erlernten Übungen konsequent einmal tgl. zu Hause fortsetzt. Unter Umständen muß die einmal erlernte Krankengymnastik unter Zuhilfenahme einer Schallplatte oder Kassette zu Hause durchgeführt werden. 4.4 Elektrotherapie Die Apparatemedizin spielt bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen eine nicht unbedeutende Rolle. Vorzugsweise bei der Therapie chronischer Gelenkerkrankungen kann insbesondere die Elektrotherapie ein wesentlicher Faktor der konservativen Behandlung sein. Seite 24 von 55 Leider gibt es heute eine Vielzahl von Geräten mit oft unklaren, sich überschneidenden elektrischen Phänomenen. Oftmals fehlen objektivierbare Therapieergebnisse, so daß es für den Behandler schwierig ist, die richtige Auswahl bei der Anschaffung für die Praxis zu treffen. Der Haupteffekt der Elektrotherapie entsteht durch die Wärme, durch eine verstärkte Hyperämie, die Verbesserung der Trophik und der dadurch bedingten Analgesie. Wir unterscheiden: I. Niederfrequenz 1. Galvanisation 2. Iontophorese 3. Reizstromtherapie 4. Ultrareizstrom II. Mittelfrequenz 1. Interferenz III. Hochfequenz 1. Kurzwellentherapie 2. Mikrowellen IV. Ultraschall 3. 4. 5 Ernährungsumstellung Es ist erschreckend, daß in unseren Rheumakliniken den ernährungstherapeutischen Maßnahmen so wenig Bedeutung beigemessen wird. Nicht selten stehen Schweinshaxe mit Sauerkraut oder ähnliche voluminöse Gerichte auf dem Speiseplan. Dabei ist es insbesondere bei den rheumatischen Erkrankungen so wichtig, die Reaktionslage des Organismus umzustimmen, das Bindegewebe zu beeinflussen, um dadurch eine bessere Ausgangsposition für die Gesamttherapie zu schaffen. Wichtigste ernährungstherapeutische Voraussetzung ist die langfristige Umstellung auf laktovegetabile Kost. Darunter wird eine fleischfreie Ernährung verstanden. Buchinger bezeichnet sie als unblutige Kost. Für viele Menschen ist es schwierig, ja unvorstellbar, auf Fleischgenuß zu verzichten. Sie glauben, ohne Fleisch nicht leistungsfähig zu sein und lehnen daher eine fleischfreie Kost ab. Besonders bedenklich ist der Schweinefleischgenuß. Ein Schwein entwickelt sich in wenigen Monaten durch Mast und Wachstumshormone zu einem mehrere Zentner wiegenden Schlachttier mit wenig Muskulatur, Knochen und viel verschleimtem, schwefelreichen Bindegewebe. Teilweise leiden diese Tiere unter einer Fettleber und Herzverfettung. Durch den Genuß von Schweinefleisch kann das menschliche Bindegewebe weich und weniger widerstandsfähig werden. Es gibt viele Befürworter einer besonderen Kostform bei rheumatische Erkrankungen, aber ebenso viele Gegner, die das für "ausgemachten Blödsinn" halten. Seite 25 von 55 Ich habe es mir zur Regel gemacht, in einem ausführlichen Gespräch den Patienten auf die Notwendigkeit der Kostumstellung hinzuweisen. Dabei bediene ich mich der Ernährungsrichtlinie des Diaita Verlag GmbH, Frankfurter Landstr. 23, 61352 Bad Homburg, die Sie für Ihre Patienten kostenlos anfordern können. Auszug aus "Wie essen und trinken bei rheumatischen Krankheiten?" Dr.med. H. Anemüller und M. Weber, Diaita Verlag, Bad Homburg: Grundregeln laktovegetabiler Grunddiät Laktovegetabile Grunddiät ist eine vollwertige und abwechslungsreiche Kost mit ausgewogener Nährstoffzufuhr und von optimaler ernährungsphysiologischer Qualität. Die Eiweißzufuhr ist ausschließlich auf Eiweiß aus Vegetabilien, Milch und Milchprodukten ausgerichtet (= laktovegetabile Grunddiät). Zudem ist der Gehalt an Kochsalz bzw. Natrium durch Beschränkung der Kochsalz- bzw. Natriumzufuhr herabgesetzt. Um diese Bedingungen automatisch zu erreichen, sind folgende Orientierungspunkte zu beachten: 1. Essen und trinken Sie vorzüglich: Fruchtsäfte, Rohobst, Trockenobst, Nüsse, Samen (z.B. Sonnenblumenkerne, Leinsaat), Rohgemüse, Rohsalate, FrischkostSauerkraut, Pellkartoffeln, in der Schale gebackene Kartoffel, gedünstete Gemüse, grillierte mit Käse überbackene Gemüse, milchsaure Gemüsekonserven, einfache Gemüsesuppen, Gemüseeintopf, Gerichte aus Vollgetreideschrot oder Vollgetreideflocken (+ zerkleinertes Rohobst + Nüsse + Milch), Vollgetreideschrotbrei (+ Frischmilch), Gerichte aus ungeschältem Reis oder Hirse (evtl. + Tomaten oder andere Gemüse), Knäckebrot, Vollkornbrot, Zwieback aus Vollkornmehl + Vollgetreideschrot, Gebäcke aus Vollkornmehl + Vollgetreideschrot, Trinkmolke, Diät-Kurmolke, Buttermilch, Sauermilch mit vorwiegend rechtsdrehender (L+) Milchsäure, Quark, Quarkzubereitungen mit Früchten oder pikanten Zutaten, körnigen Frischkäse, milde Käsesorten, Gerichte aus SojaDelikatessen (z.B. Sojazart), vegetarische Aufstrichpasten, Kräutertees + Milchzucker oder Honig oder Apfeldicksaft oder Birnendicksaft. 2. Bevorzugen Sie als Eiweißträger: Trinkmolke, Diät-Kurmolke, Sauermilchen mit vorwiegend rechtsdrehender (L+) Milchsäure, Dickmilch, Magermilch, Vollmilch, Quark, körnigen Frischkäse, Frischkäse, Sojamehl, Sojaflocken, Soja-Delikatessen, vegetabile Aufstrichpasten. 3. Verzehren Sie täglich: Ausreichend vegetabile Rohkost (Rohobst, Rohgemüse) insbesondere Rohsalate (angerichtet mit frischen Küchenkräutern, Zitrone, Obstessig, naturbelassenen Kaltpreßölen, Sauermilch, frischer Sahne, Rohzwiebel, Rohknoblauch, Meerrettich, Trockengewürzen). 4. Verwenden Sie als Koch- und Aufstrichfett: Naturbelassene Kaltpreßöle (Kaltpreßsonnenblumenöl, Kaltpreßleinöl, Olivenöl extra vierge), hochwertige Pflanzenöle, Reformhaus-Pflanzenfett aus naturbelassenen Kaltpreßölen, Reformhaus-Margarine mit Zusatz naturbelassener Kaltpreßöle nicht gehärtet, nicht umgeestert, frische Sahne, frische Butter. 5. Würzen Sie vorzüglich mit: frischen Küchenkräutern, Zitrone, Obstessig, Apfeldicksaft, Hefeflocken, Hefeextrakt, Tomatenmark, Tomatenspread, Leinölsenf, Seite 26 von 55 Roh-Knoblauch, Roh-Zwiebel, Roh-Meerrettich, Meerrettichwürzen, Trockengewürzen (alle Gewürze erlaubt). 6. Schalten Sie aus: Fleisch, Fisch, Geflügel, Wurstwaren, Fleisch- und Fischkonserven, Fertiggerichte mit Fleisch. 7. Schränken Sie stark ein: Raffinadezucker, alle hiermit hergestellten Nahrungsmittel und Süßwaren. 8. Schränken Sie stark ein: Kochsalz, Meersalz und natriumhaltige Würzmittel. 9. Meiden Sie fette, süße und zu stark gesalzene Speisen. 10. Achten Sie darauf: Alle Speisen so einfach, so natürlich, so frisch und perfekt wie möglich zuzubereiten und alle Mahlzeiten möglichst einfach zusammenzustellen. 3. 4. 6 Psychische Betreuung Chronische Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparates sind unter Umständen mit mehr oder weniger ausgeprägten Behinderungen und Verkrüppelungen verbunden, was zu starken Verunsicherungen im täglichen Leben oder im Umgang mit Freunden oder Bekannten führen kann. Oftmals kommt es zu einer erheblichen Einschränkung des Selbstwertgefühls. Daraus ergibt sich nicht selten eine zunehmende Vereinsamung, weil die Möglichkeit, Freunde und Bekannte einzuladen oder zu treffen, immer weniger wahrgenommen wird. Wer keine Familie hat, gerät somit sehr schnell in eine totale Isolation. Dem vorzubeugen, ist der Patient zu einer intensiven Auseinandersetzung mit seiner Krankheit gezwungen. Er muß lernen, mit ihr zu leben, muß ihre Eigenarten kennenlernen und sich danach richten. Eine positive Einstellung zur Behinderung ist der beste Weg, um über die Krankheit hinauszuwachsen. Es ist verständlich, daß chronisch Kranke oft in ständiger Angst und Sorge leben. Sie machen sich Sorgen wegen eines erneut auftretenden Rezidivs, haben Angst vor weiteren Leistungseinbußen oder eines erforderlichen Krankenhausaufenthaltes. Sie sind deprimiert, weil sie von mancherlei Freuden des Lebens ausgeschlossen sind und fühlen sich oftmals auch gesellschaftlich als Außenseiter. Aus all diesen Ängsten heraus braucht der Kranke das Gespräch mit den nahen Verwandten oder Freunden. Hier sehe ich den Ansatzpunkt für die psychologische Führung des Patienten. Das Sprechen über die Krankheit kann für den Patienten entlastend und erleichternd wirken, jedoch nur dann, wenn der Gesprächspartner Zeit und Verständnis entgegenbringt. Auch der Hinweis und die Ermunterung des Patienten, an Freizeitaktivitäten teilzunehmen, gehören zu den wichtigsten Anstößen, die wir als Gesprächspartner dem Patienten vermitteln können. So können z.B. die nachfolgenden Hinweise für den Kranken einen Anreiz bieten und je nach Stadium seiner Erkrankung mehr oder weniger in Anspruch genommen werden: 1. Unterhaltende, kommunikative Aktivität: o Stammtisch, Kaffeeklatsch o Theater, Kino, Konzert oder Museumsbesuch o Ausgehen (Schaufensterbummel) Seite 27 von 55 Handarbeiten, Basteln Weiterbildung, z.B. an der Volkshochschule Freizeitaktivitäten mit körperlicher Bewegung o Wandern o Radfahren o Spazierengehen o Ausflüge mit Reiseunternehmen Aktivitäten innerhalb der Familie oder Partnerschaft o Pflege von Sozialbeziehungen o Besuche machen o Durchführung gemeinsamer Spiele o Planen und Durchführung gemeinsamer Unternehmungen Freizeitgestaltung mit verstärkter körperlicher Aktivität o Sport treiben o Tanzen Passive Beschäftigung o Fernsehen, Radio hören o Lesen o Ausruhen, faulenzen o o 2. 3. 4. 5. Aus Hauptgruppe 2: 4. Arthrosen, Arthrosis deformans Im Gegensatz zu den entzündlichen rheumatischen Prozessen gehören die degenerativen Erkrankungen der großen und kleinen Gelenke wie auch der Wirbelsäule zu den häufigsten chronischen Krankheiten in der täglichen Praxis. Besonders bei älteren Menschen steht das arthrotische Beschwerdebild im Vordergrund. Unter dem Sammelbegriff Arthrose werden primär nicht entzündliche, degenerativstrukturelle Schädigungen im Bereich des Gelenkknorpels, des angrenzenden Knochens und der Gelenkkapsel subsumiert, die als Folge eines Mißverhältnisses zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenkknorpels entstehen. 4. 1 Ätiologie und Pathogenese Die Ätiologie der Arthrose ist komplexer Natur. Der wesentliche Faktor ist mit großer Wahrscheinlichkeit die altersbedingte Knorpeldegeneration, da alle bradytrophen Gewebe, nicht zuletzt wegen ihrer fehlenden Gefäßversorgung, regressiven Alterungsvorgängen mit zunehmendem Elastizitätsverlust unterworfen sind. Durch eine bestehende angeborene Bindegewebsschwäche werden diese degenerativen Veränderungen gefördert. Ausgelöst und zur vollen Entfaltung kommt das Krankheitsbild durch weitere mechanische Momente, statischer, traumatischer oder mikrotraumatischer Natur. Weiterhin können sich arterielle Mangeldurchblutungen oder venöse Stauungen sehr ungünstig auf das Krankheitsgeschehen auswirken. Seite 28 von 55 Der degenerative Gewebsprozeß wird durch eine vaskulär ausgelöste Stoffwechselstörung des Kapselbindegewebes eingeleitet. Die Stoffwechselstörungen führen zur Schädigung der oberflächlichen Knorpelschichten, so daß eine Aufrauhung bzw. faserige Aufsplitterung der Gelenkknorpel entsteht. Röntgenologisch sieht man daher eine Verschmälerung des Gelenkspaltes durch Knorpelabnutzung und Knochensporn sowie Randwulstbildungen an den Gelenkkonturen. Wir unterscheiden zwischen primären und sekundären Arthrosen, wobei die Ursachen der sekundären Arthrosen nicht selten operativ beseitigt werden müssen. Die wichtigsten Ursachen, nach pathogenetischen Gesichtspunkten zusammengefaßt, sind: A. Primäre Formen 1. Überbelastungen 1. 1 direkte Überbeanspruchungsschäden und unphysiologische Belastung durch Leistungssport, Übergewicht, berufliche Tätigkeit wie z.B. Arbeiten mit Preßlufthammer, Schwerarbeit, Berufe mit einseitiger Gelenkbelastung usw. 1. 2 indirekte Überbeanspruchungsschäden durch nachlassende Leistungsfähigkeit der bradytrophen Gewebe auf Grund von Alterungs- und Stoffwechselveränderungen wie z.B. Gicht, Diabetes mellitus usw. B. Sekundäre Formen 1. Angeborene Fehlentwicklungen 1. 1 Gelenkdysplasien 1. 2 angeborene und erworbene Gelenk- und Achsenfehlstellungen 1. 3 Instabilitäten, Subluxationen (Hüfte, Knie) 2. Traumen 2. 1 Meniskusläsionen 2. 2 Frakturen 2. 3 habituelle Luxationen usw. 3. Entzündliche Gelenkprozesse und nachfolgende Gelenkdeformierungen 3. 1 chron. Polyarthritis 3. 2 bakterielle Arthritiden 4. Ruhigstellung 4. 2 Krankheitsverlauf und Krankheitsbild Seite 29 von 55 Das Krankheitsbild richtet sich nach den von der Arthrose betroffenen Gelenken. Einerseits können Beschwerden im Anfangsstadium symptomlos sein und verursachen auch bei fortgeschrittener Gelenkdeformation keinerlei Beeinträchtigungen. Andererseits können aber schon bei geringen arthrotischen Veränderungen erhebliche Beschwerden auftreten. Bedingt sind diese unterschiedlichen Empfindungen durch besondere Faktoren, die für die Manifestierung maßgebend sind wie z.B. Muskelspasmen, individuell unterschiedliche Schmerzrezeption, Durchblutungsverhältnisse usw. Typisch für das Bestehen einer Arthrose ist der Wechsel der Beschwerden und der Einfluß der Witterungsverhältnisse. Zusammenfassend sind folgende Krankheitsmerkmale der Arthrose großer Gelenke typisch: A. subjektive Empfindungen 1. Startschmerz starker Schmerz bei der ersten Bewegung nach einer Ruhepause 2. Belastungsschmerz dumpfer, fast unerträglicher Schmerz nach längerer Belastung 3. Ermüdungsschmerz nach Belastung auftretender Schmerz infolge muskulärer Begleitreaktionen B. objektive Empfindungen 1. Dauerschmerz oder Endphasenschmerz kann den Patienten nachts aufs heftigste quälen 2. Schmerzen beim Treppengehen treppab bei Gonarthrose treppauf bei Coxarthrose C. Bewegungseinschränkungen Infolge der Schmerzen im Gelenk sowie des periartikulären Gewebes kommt es zu einer funktionellen Bewegungshinderung D. E. F. G. Kälteempfindlichkeit und Kältegefühl der betroffenen Gelenke (subjektiv) Reibe-, Knirsch- und knackende Geräusche im Gelenk in fortgeschrittenen Fällen Fehlstellungen Muskelatrophie Durch schmerzhafte Bewegungseinschränkungen der betroffenen Gelenke kommt es zur Atrophie der gelenkführenden Muskulatur H. Blutwerte in der Regel o.B. evtl. BKS etwas beschleunigt. Auf Grund der Häufigkeit sollen nur die Coxarthrose, Gonarthrose und die Fingergelenkspolyarthrose erwähnt werden. Coxarthrose Seite 30 von 55 Es handelt sich hierbei um ein chronisch verlaufendes Gelenkleiden der zweiten Lebenshälfte, ausgelöst durch angeborene oder erworbene Fehlstellungen und statische Fehlbelastungen, durch hormonelle Störungen, Stoffwechselanomalien, neuropathische oder posttraumatische Veränderungen, rheumatische Erkrankungen oder Durchblutungsstörungen. Symptome: Die Beschwerden beginnen meist uncharakteristisch und langsam. Morgendliche Gelenksteife, Schmerzen nach längerem Stehen oder Gehen, die im Laufe der Zeit an Stärke und Umfang zunehmen. Typisch sind ferner die charakteristischen Schmerzlokalisationen und Schmerzausstrahlungen von der Hüfte in Richtung Kniegelenk, ausgelöst durch die Begleitnerven der Gefäße. Im fortgeschrittenen Stadium tritt das typische Hinken auf. Bei der klinischen Untersuchung des Patienten ist im Anfangsstadium zunächst eine Einschränkung der Innenrotation und Abduktion zu beobachten. Späterhin sind auch weitere Bewegungsfunktionen erheblich eingeschränkt. Mit dem weiteren Verlauf der Coxarthrose können sich Kontrakturen und Fehlstellungen einstellen. Außerdem kommt es zu erheblichen Verspannungen im Bereich der Gesäßund Oberschenkelmuskulatur. 4. 3 Therapieempfehlungen Vor Beginn der Therapie ist die Beseitigung der zugrundeliegenden Entwicklungsfaktoren, soweit dies möglich ist, durchzuführen wie z.B. Korrektur von Fehlstellungen durch einen Facharzt, Vermeidung von Fehlbelastungen und übermäßige Belastung der Gelenke (Gewichtsreduktion, Einlegen von Ruhepausen, Verhalten am Arbeitsplatz). Vorhandene Varicen sind ebenfalls zu behandeln. 4. 3. 1 Basistherapie mit dem Bondorfer Rheumakonzept PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 10 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 20 Tropfen tgl. ab 3. Woche 3 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen ab 3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 4 x 30 Tropfen tgl. zusätzlich: Seite 31 von 55 Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX Anwendung siehe nachfolgendes Injektionsschema Injektionsschema für Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX Wochentag 1. Woche 2. Woche 3. Woche 4. Woche Montag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Dienstag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Mittwoch 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Donnerstag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Freitag 1 Ampulle Juv 110 s.c. 2 Ampullen Juv 110 s.c. 3 Ampullen Juv 110 i.m. 4 Ampullen Juv 110 i.m. Samstag Pause Pause Pause Pause Sonntag Pause Pause Pause Pause Anschließend 4 Wochen Pause, dann Injektionen nach Schema wiederholen. (Die Möglichkeiten der intraartikulären Injektionen entnehmen Sie bitte dem Heft ZUM THEMA Nr. 13.) 4. 3. 2 Umstimmungstherapie Die Erfolge mit Nativblut zur Behandlung der Coxarthrose sind nicht vielversprechend. Dagegen wirkt UV-bestrahltes und aktiviertes Eigenblut nach der Originalmethode Dr. Höveler sehr gut. Die erwähnten Injektionen mit Juv 110 Injektionslösung werden über einen Zeitraum von 6-8 Wochen injiziert. Bereits zu diesem Zeitpunkt können die Juv 110Ampullen mit aktiviertem Eigenblut gemischt und injiziert werden. Anschließend erfolgt eine Injektionskur mit folgenden Ampullenkombinationen, um dadurch die Belastbarkeit des noch vorhandenen Knorpels zu stabilisieren oder eine gewisse Reparationsfähigkeit, allerdings nur im Anfangsstadium, zu erzielen: Mischinjektion i.m. Seite 32 von 55 Wala Cartilago articularis coxae D6, D10 Wala Articularis coxae D6 Wala Viscum Mali e pl. tota D4 Wala Mandragora off. e rad. D3 Die Injektionen erfolgen 2 x wöchentl. in Verbindung mit aktiviertem Eigenblut über einen Zeitraum von drei Monaten. Nach sechs Monaten ist eine Wiederholung der gesamten Injektionskur angezeigt. Injektionsplan zur Behandlung der Coxarthrose in Verbindung mit Eigenblut Woche 1. Woche 2. Woche 3. Woche 4. Woche 5. Woche 6. Woche 7. Woche 8. Woche 9 - 21. Woche Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 3 Amp. Juv 110 Inj. u. 3 Amp. Juv 110 Inj. 3 Amp. Juv 110 Inj. u. EB u. EB EB 3 Amp. Juv 110 Inj. u. 3 Amp. Juv 110 Inj. 3 Amp. Juv 110 Inj. u. EB u. EB EB 4 Amp. Juv 110 Inj. u. 4 Amp. Juv 110 Inj. 4 Amp. Juv 110 Inj. u. EB u. EB EB 4 Amp. Juv 110 Inj. u. 4 Amp. Juv 110 Inj. 4 Amp. Juv 110 Inj. u. EB u. EB EB 5 Amp. Juv 110 Inj. u. 5 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB 5 Amp. Juv 110 Inj. u. 5 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB 5 Amp. Juv 110 Inj. u. 5 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB 5 Amp. Juv 110 Inj. u. 5 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB Wala Mischinjektion und Wala Mischinjektion und EB EB 4. 3. 3 Balneotherapie Salhumin Bad Badedauer: 10-20 Minuten Badetemperatur: 37 - 38 °C Silvapin Sole Salz Badedauer: 10-20 Minuten Badetemperatur: 35 - 37 °C Ruhezeit Bitte beachten Sie, daß der Patient nach jedem Bad eine Ruhepause von 30 Minuten einhält. Auch hier muß der Patient in ein angewärmtes, trockenes Leinentuch oder in eine Wolldecke eingeschlagen werden. Können keine Wannenbäder durchgeführt werden, ist der Einsatz der Schiele Fußbäder unerläßlich. Seite 33 von 55 Einreibungen PHÖNIX Kalantol-B wird erwärmt und mehrmals tgl. auf die schmerzenden Stellen und die verspannte Muskulatur aufgetragen. Zweifellos wird hierdurch die therapeutische Mitarbeit des Patienten erheblich aktiviert. Er ist dadurch in die Lage versetzt, einen Therapieerfolg seiner eigenen Behandlung zuzuschreiben. Außerdem ist die leichte Resorption und die milde, massierende Wirkung nicht zu unterschätzen. Alle weiteren Maßnahmen wie Bewegungstherapie, Elektrotherapie usw. können unterstützend eingesetzt werden. Bezüglich der Ernährung gelten die Grundregeln der laktovegetabilen Kost. Bei fortgeschrittenen Fällen ist der operative Eingriff unvermeidbar und sollte dann auch konsequenterweise durchgeführt werden. 5. Gonarthrose oder Arthrosis deformans Sie ist die häufigste Form der Arthrose und tritt vermehrt bei Frauen auf. Die Ursachen sind hormonelle Störungen, Stoffwechselanomalien, Geschlechtskrankheiten, neuropathische und posttraumatische Veränderungen. Außerdem können rheumatische Erkrankungen benachbarter Gelenke sekundär eine Arthrose bewirken. Durchblutungsstörungen des Gelenkknorpels und Störungen des Gleichgewichts zwischen Belastung und Belastbarkeit können Anlaß für die Entwicklung einer arthrotischen Veränderung im Kniegelenk sein. Symptome: Der Patient klagt über ein zunehmendes Steifheitsgefühl im Kniegelenk, insbesondere nach Ruhepausen. Typische Beschwerden sind die Belastungsschmerzen beim Bergabwärts- oder Treppabwärtsgehen. Auch besteht eine ausgesprochene Neigung zur Wetterfühligkeit. Die von den Patienten angegebenen Schmerzen treten vorwiegend an der vorderen und medialen Seite des Kniegelenkes auf. Ferner besteht ein Druckschmerz am medialen Kniegelenksspalt. Eine Ausstrahlung der Beschwerden finden wir, im Gegensatz zur Coxarthrose, bei der Gonarthrose wesentlich seltener. Bei der Untersuchung des geschädigten Kniegelenkes ist ein hör- und fühlbares Knirschen und Reiben sowie Knarren feststellbar. Im fortgeschrittenen Stadium können sich auch Beugekontrakturen entwickeln mit begleitender Atrophie der gelenkführenden Muskulatur. Infolge der Reizzustände können auch hin und wieder Reizergüsse auftreten. Therapieempfehlungen Seite 34 von 55 1. Basistherapie mit dem Bondorfer Rheumakonzept PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 10 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 20 Tropfen tgl. ab 3. Woche 3 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen ab 3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 4 x 30 Tropfen tgl. zusätzlich: Juv 110 Injektionslösung PHÖNIX S. zunächst 3 x wöchentl. 3 - 5 Ampullen s.c. später 2 x wöchentl. (Die Möglichkeiten der intraartikulären Injektionen entnehmen Sie bitte dem Heft ZUM THEMA Nr. 13.) 2. Umstimmungstherapie Bei der schlechten Ansprechbarkeit der Gonarthrose auf herkömmliche Arzneimittel ist neben der o.g. Therapie immer ein Versuch mit einer Eigenblutbehandlung mit aktiviertem Eigenblut gerechtfertigt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie in vielen Fällen eine Schmerzfreiheit und eine Besserung der Beweglichkeit der befallenen Gelenke erzielt wird. Woche 1. Woche 2. Woche 3. Woche 4. Woche 5. Woche 6. Woche Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 3 Amp. Juv 110 Inj. u. 3 Amp. Juv 110 Inj. u. 3 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB EB 3 Amp. Juv 110 Inj. u. 3 Amp. Juv 110 Inj. u. 3 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB EB 4 Amp. Juv 110 Inj. u. 4 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB 4 Amp. Juv 110 Inj. u. 4 Amp. Juv 110 Inj. u. EB EB 5 Amp. Juv 110 Inj. u. EB 5 Amp. Juv 110 Inj. u. EB Seite 35 von 55 Je nach Allgemeinzustand des Patienten kann man monatlich eine Auffrischungsinjektion beibehalten. Neben der erwähnten Eigenbluttherapie können intracutane bzw. subcutane Umquaddelungen des Kniegelenkes mit Juv 110 Injektionslösung zunächst 2 x, später 1 x wöchentlich durchgeführt werden. Die Juv 110 Injektionen sind schmerzlos, wenn vorab etwas Procain injiziert wird; das betrifft jedoch nur die Umquaddelungen des Kniegelenkes. Ich kann immer wieder feststellen, daß bei der nach oben erwähnter Methode durchgeführten Eigenblutbehandlung mit gleichzeitiger Umquaddelung des Kniegelenkes der Behandlungserfolg sehr schnell eintritt - nämlich Schmerzfreiheit und bessere Beweglichkeit. Dies trifft nicht nur für leichte, sondern auch für schwere arthrotische Veränderungen im Kniegelenk zu. 3. Balneotherapie Silvapin Heublumen-Kräuter-Extrakt Badedauer: 10 - 25 Minuten Badetemperatur: 36 - 38 °C Ruhezeit: Auch hier muß die Ruhezeit von 30 Minuten eingehalten werden. Der Patient wird ebenfalls in ein angewärmtes, trockenes Leinentuch oder in eine Wolldecke eingeschlagen. Wenn keine Wannenbäder durchgeführt werden können, müssen Schiele Fußbäder eingesetzt werden. Einreibungen PHÖNIX Kalantol-B wird erwärmt und mehrmals tgl. auf die schmerzenden Stellen aufgetragen. Bewährt haben sich auch nächtliche Wickel mit Wirsingkohlblättern oder Melasse. Tagsüber wird wieder mehrmals PHÖNIX Kalantol-B aufgetragen. 4. Bewegungstherapie Bei einer Kniegelenksarthrose ist die tägliche Bewegung ohne belastendes Körpergewicht für die Erhaltung der Beweglichkeit von sehr großer Bedeutung. Seite 36 von 55 Der Patient sollte sich 2 x tgl. auf einen Tisch setzen und jeweils 5 Minuten die herabhängenden Beine locker hin- und herbewegen. Diese sehr einfache Methode ist äußerst wirksam und der Patient wird bei konsequenter Durchführung sehr schnell feststellen, daß diese tägliche Übung für die beiden Kniegelenke sehr wohltuend ist. Im Hinblick auf die Ernährung gelten die Grundregeln der laktovegetabilen Kost. 6. Fingergelenkspolyarthrose Es handelt sich hierbei um eine auf die Hände beschränkte Systemarthrose mit degenerativen Veränderungen der Fingerend- und Mittelgelenke, selten auch der Fingergrundgelenke. Oftmals treten an den Fingergelenken die sog. Heberden-Knötchen auf, erbsengroße, knorpelig-knöcherne Verdickungen, die später in die Arthrose integriert werden. Die Erkrankung findet man insbesondere bei Frauen über 40 Jahren. In den meisten Fällen besteht eine erbliche Disposition. Fernerhin ist eine gewisse Beziehung zu endokrinen Störungen nicht auszuschließen. Als Ursache werden lokale Stoffwechselstörungen angesehen, die durch schlechte periphere Durchblutungen begünstigt werden. Außerdem wird auch eine sehr starke Beanspruchung der Fingergelenke dafür verantwortlich gemacht. Symptome: Die Patienten klagen in der Frühphase der Entstehung über vorübergehende Kraftlosigkeit und über Steifigkeitsgefühl in den Fingergelenken. Häufig werden Parästhesien und Arthralgien angegeben. Ferner beklagt der Patient die Kälteempfindlichkeit der Hände. Späterhin entwickeln sich allmählich die Heberdenschen Knoten. Der Verlauf der Erkrankung ist langsam, aber ständig weiter fortschreitend. Die Daumensattelgelenke sind oft isoliert betroffen. Sie schmerzen vor allem bei Belastung wie z.B. beim Tragen eines Tabletts, beim Stricken usw. Dagegen schmerzt die isolierte Großzehengrundgelenksarthrose, häufig mit Hallux rigidus oder Hallux valgus verbunden, vor allem beim Abrollen des Fußes. Übrigens: Versuchen Sie bei Hallus valgus Hekla Lava D6 Tbl. 3 x tgl. 1 Tbl. und Apis D4 Tbl. 3 x tgl. 1 Tbl. Die Entwicklung der arthrotischen Veränderungen an den übrigen Fingergelenken kann sowohl weitgehend schmerzfrei als auch sehr schmerzhaft verlaufen. Ein Druckschmerz besteht nur, wenn ein sekundär entzündlicher Reizzustand vorliegt, der meistens durch mechanische Traumen oder nach starker Belastung der Fingergelenke auftritt. Auffallend ist, daß die Fingergelenkspolyarthrose häufig mit einer erheblichen Seite 37 von 55 Einschränkung der Feinmotilität der Finger einhergeht, was sich besonders beim Nähen, Stricken, Sticken oder Knüpfen bemerkbar macht. Therapieempfehlungen Die therapeutischen Ergebnisse mit sichtbaren Erfolgen sind gering. Es ist daher wichtig, auf den Patienten dahingehend einzuwirken, daß er zwar an einer kosmetisch unschönen, nicht aber an einer folgenschweren Erkrankung leidet, die mit schwerer Gelenkschädigung und Versteifung der Fingergelenke einhergeht. Die Gesamtprognose ist im Gegensatz zu anderen rheumatischen Erkrankungen gut. 1. Basistherapie PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 10 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 20 Tropfen tgl. ab 3. Woche 3 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen 3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 4 x 30 Tropfen tgl. Hapagophytum DHU D2 Tbl. S. 2 x tgl. 1 Tbl. 2. Umstimmungstherapie Wirkungsvoll sind in diesem Fall auch Eigenblutinjektionen mit 2,0 ml Nativblut oder 8,0 ml aktiviertem Eigenblut unter Zusatz von Acidum formicicum D30 DHU. Die Injektionen werden 2x wöchentlich i.m. verabreicht über einen Zeitraum von mindestens 6 - 8 Wochen. Anschließend werden, je nach Reaktionslage des Patienten, in größeren Intervallen weitere Eigenblutinjektionen verabfolgt. Neben den durchgeführten Eigenblutinjektionen kann eine Infusionstherapie mit Vitamin C durchgeführt werden. Untersuchungen haben gezeigt, daß Ascorbinsäure eine bedeutende Rolle bei der Synthese des Kollagens übernimmt, indem sie für die Umsetzung der Aminosäure Prolin in das Hydroxyprolin, dem Baustein für das Kollagen verantwortlich ist. Hohe Dosen von Vitamin können die Festigkeit des Kollagens achtmal erhöhen und somit zur Regenerierung der Gelenke beitragen. Seite 38 von 55 Erfahrungsgemäß reichen 15 bis 20 Infusionen mit steigender Vitamin C-Dosierung aus, um eine deutliche Besserung der Gelenkbeschwerden zu beobachten. Dabei wird zunächst mit einer Infusionslösung von 250 ml physiologischer NaCl-Lösung begonnen unter Hinzufügung von 7,5 g Vitamin C. Die nachfolgende Vitamin C-Infusion wird auf 15 g bzw. im weiteren Verlauf um jeweils 7,5 g gesteigert, so daß schließlich eine Infusionslösung mit 30 g Vitamin C infundiert wird. Es ist selbstverständlich, daß mit Steigerung der Vitamin C-Gaben auch eine 500 ml physiologische NaCl-Lösung verwendet werden muß. 3. Balneotherapie Die Patienten klagen häufig über eine starke Kälteempfindlichkeit der Hände. Daher ist besonders dieser Personenkreis für eine gezielte Balneotherapie prädestiniert. Sie empfinden Wärmeapplikationen als wohltuend und sprechen auf diese Therapieform meistens gut an. Ausgenommen davon sind Patienten mit stark entzündlichen Sekundärerscheinungen. tgl. Handbäder mit Silvapin Heublumen-Kräuter-Extrakt Badedauer: 20 Minuten Badetemperatur: 35 - 38 °C oder tgl. Handbäder mit Pernionin Teil-Bad N Badedauer: 10 Minuten Badetemperatur: 36 - 39 °C Bei der Durchführung der Handbäder sollen die Hände tüchtig bewegt werden. Einreibungen Über Nacht werden die Hände, insbesondere die Fingergelenke, intensiv mit PHÖNIX Kalantol-B eingerieben. Der Patient zieht nach dem Auftragen von PHÖNIX Kalantol-B Handschuhe an. Auch tagsüber können in Ruhepausen die Fingergelenke mit PHÖNIX Kalantol-B eingerieben werden. 4. Bewegungstherapie Leichte Bewegungsübungen der Hände ohne zu starke Belastung sind sehr von Nutzen. Sehr sinnvoll ist hier ebenfalls die tägliche Durchführung eines vorgegebenen Übungsprogramms durch eine Krankengymnastin. Für die Ernährung gelten die Grundregeln der laktovegetabilen Kost. Seite 39 von 55 Aus Hauptgruppe 4: 7. Muskelrheumatismus Unter dem Sammelbegriff "Muskelrheumatismus" oder auch extraarticulärer Rheumatismus werden Beschwerden im Bereich verschiedener Gewebsstrukturen zusammengefaßt, die nicht mit einer Destruktion der Gelenke einhergehen. Die teils entzündlichen, teils degenerativen und schmerzhaften Prozesse spielen sich vorwiegend im Binde-, Muskel-, Fett- und Nervengewebe ab. Aus dem Gesamtkomplex des Muskelrheumatismus sind es die Myalgien, die am häufigsten, ja tagtäglich in der Praxis vorkommen. Symptome: Das klinische Bild ist charakterisiert durch bewegungsabhängigen Schmerz, dem Steifheits- und Spannungsgefühl bestimmter Muskelgruppen, die lokal druckschmerzhaft sind. Die betroffene Muskulatur kann eine brettharte, strang- oder spindelförmige Muskelverspannung aufweisen oder als Myogelosen besonders in der flachen Schulterund Beckengürtelmuskulatur tastbar sein. Parästhesien wie Kribbeln, Einschlafgefühl, Taubheits- und Kältegefühl werden oftmals von dem Patienten angegeben. Auslösende Ursachen für diese Erkrankung sind einmal die erbliche Disposition, zum anderen Dauer- und Fehlbelastungen. Häufig sind auch Personen betroffen, die Kälte, Zugluft, Durchnässung oder starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Aber auch psychosomatische Komponenten wie z.B. affektive Dauerspannungen, die nicht entladen oder abreagiert werden können oder reflektorische Muskelspannungen bei Arthrose oder Spondylosen, kommen als auslösende Faktoren in Betracht. Nach einer Untersuchung von Zink und Hoffmeister ist "typisch für diese Patienten eine starre Ausrichtung an sozialen Normen wie Leistung, Fleiß, Ordnung und Gehorsam." Daneben spielt das Lebensalter, die Fehlernährung und die dadurch verursachte Stoffwechselverschlackung eine ebenso große Rolle. Therapieempfehlungen Ziel der Therapie ist die Schmerzlinderung einerseits und die Muskelentspannung und Muskelkräftigung andererseits. 1. Basistherapie PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 10 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 20 Tropfen tgl. Seite 40 von 55 3. Woche 3 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen ab 3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 4 x 30 Tropfen tgl. Anti-Ox/De-Tox Burgerstein S. morgens und abends jeweils 1 Kapsel 2. Umstimmungstherapie Die Behandlung mit Eigenblut hat sich bei dieser Erkrankungsform gut bewährt. Bei den akuten Schmerzzuständen sollten öfters größere Mengen Nativblut injiziert werden, während bei chronischen Beschwerden kleine Mengen Eigenblut in größeren Intervallen den besten Erfolg zeigen. Bei der akuten Form injiziert man jeden 2. Tag 3,0 - 5,0 ml unverändertes Eigenblut intramuskulär. Die chronischen Zustände werden zunächst mit kleinen Mengen 0,5 ml Eigenblut behandelt, wobei das Eigenblut intracutan über die Schmerzpunkte und tastbaren Myogelosen injiziert wird. Dabei werden mit einer 20er Kanüle, die ganz flach eingestochen wird, Quaddeln von je etwa 0,1 ml Inhalt gesetzt. Bei richtiger Technik entstehen typische scharfkantige Quaddelbildungen. Man beginnt zunächst mit 3 - 5 Quaddeln über dem Schmerzgebiet und steigert in 2 3tägigen Abständen die Anzahl der Quaddeln. Bei schmerzempfindlichen Personen können die Injektionsstellen vorab mit Procain betäubt werden. Bei den intracutanen Eigenblutinjektionen wird man immer wieder erstaunt feststellen, daß von dieser Therapieart eine auffallend schnelle Schmerzstillung ausgeht. Zusätze zur Eigenbluttherapie: Juv 110 Injektionslösung oder Vertebra cps. Injektionslösung plus Spasmo Injektopas oder Seite 41 von 55 Acidum formicicum D12 DHU Injektionsplan zur Behandlung von Myalgien, akute Beschwerden (intracutane Injektionen über dem Schmerzgebiet) Woche 1. Woche 0,5 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Verteba u. Spasmo oder Acidum formicicum D12 2. Woche 0,5 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Verteba u. Spasmo oder Acidum formicicum D12 3. Woche 1,0 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Verteba u. Spasmo oder Acidum formicicum D12 Mo. Di. Mi. Do. Fr. X X X X X X X X X Mehr Injektionen sind in der Regel nicht erforderlich. Oder Injektionsplan zur Behandlung von Myalgien, akute Beschwerden (intramuskuläre Injektionen) Woche 1. Woche 3,0 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Gnaphalium Injektopas 2. Woche 4,0 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Gnaphalium Injektopas 3. Woche 5,0 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Gnaphalium Injektopas Mo. Di. Mi. Do. Fr. X X X X X X X X X Nach dem gleichen Verfahren kann auch aktiviertes Eigenblut nach der Originalmethode Dr. Höveler verwendet werden. Injektionsplan zur Behandlung von Myalgien, chronische Beschwerden (intracutane Injektionen über dem Schmerzgebiet) Woche 1. Woche 0,5 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Vertebra u. Spasmo oder Acidum formicicum D12 2. Woche 0,8 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Verteba u. Spasmo oder Acidum formicicum D12 3. Woche 1,0 ml EB plus Juv 110 Inj. Mo. Di. Mi. Do. Fr. X X X X X Seite 42 von 55 oder Verteba u. Spasmo oder Acidum formicicum D12 4. - 6. Woche 1,0 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Verteba u. Spasmo oder Acidum formicicum D12 X oder Injektionsplan zur Behandlung von Myalgien, chronische Beschwerden (intramuskuläre Injektionen) Woche 1. Woche 0,5 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Gnaphalium Injektopas 2. - 4. Woche 0,8 ml EB plus Juv 110 Inj. oder Gnaphalium Injektopas 5. - 7. Woche 1,0 ml EB plus Juv 110 Inj. Gnaphalium Injektopas Mo. Di. Mi. Do. Fr. X X X X X Auch hier ist ebenfalls der Einsatz des Hämoaktivators nach Dr. Höveler möglich. (Die Möglichkeiten der intracutanen Injektionen mit PHÖNIX neurotropan in Kombination mit PHÖNIX Juv 110 Injektionen entnehmen Sie bitte dem Heft ZUM THEMA Nr. 13.) Wer die Eigenblutbehandlung nicht einsetzen möchte, kann selbstverständlich die erwähnten Injektionspräparate auch ohne Zusatz von Eigenblut injizieren. 3. Balneotherapie Der Muskelrheumatismus ist die Domäne physikotherapeutischer Verfahren. So haben sich hierbei hauptsächlich Moor- und Stangerbäder sehr gut bewährt. Auch die nachfolgenden Bäder, die zu Hause durchgeführt werden können, sind bei richtiger Anwendung sehr wirkungsvoll: Rheumagutt Bad Badedauer: 10 - 20 Minuten Badetemperatur: 37 - 38 °C im Wechsel mit Pino Stoffwechselbad Badedauer: 10 - 20 Minuten Badetemperatur: 37 - 38 °C Ruhezeit: Seite 43 von 55 Auch hier ist nach jedem Bad eine Ruhezeit von 30 Minuten unter den bereits erwähnten Bedingungen einzuhalten. Einreibungen: PHÖNIX Kalantol-A mit seiner intensiven perkutanen Tiefenwirkung wird erwärmt und mehrmals täglich in die Schmerzzonen einmassiert. Durch die leichte hyperämisierende und antiphlogistische Wirkungsweise entwickelt das Präparat analgetische Eigenschaften, so daß der Patient das Auftragen von PHÖNIX Kalantol-A als sehr wohltuend empfindet. Bewährt hat sich ferner das Auftragen folgender Mischung: Pfefferminzöl Melissenöl Lavendelöl Kiefernnadelöl Eukalyptusöl aa 10,0 Durchführung: Die schmerzenden Stellen werden 3 - 5 Minuten lang tgl. eingerieben und zwar zunächst mit Johanniskrautöl und anschließend mit der o.g. Ölmischung. Weitere Maßnahmen: Im Bereich der Schulter- und Rückenmuskulatur wirken auch sehr schnell die Schröpftherapie und das Baunscheidtverfahren. Da mir persönlich die Erfahrung mit diesen Therapieverfahren fehlt, möchte ich mich nur auf den Hinweis beschränken. Auch die Anwendung klassischer Massagen sowie der Einsatz von diadynamischen und Interferenzströmen sind zur unterstützenden Therapie einzuplanen. Nicht zu vergessen sind gezielte Bewegungsübungen in adäquater Dosierung und Koordination, um dadurch die Anfälligkeit für Bewegungsstörungen und Muskelverspannungen zu unterbinden. (Empfehlenswerte Literatur für den Patienten: "Bewegungsübungen für die Wirbelsäule" von Prof.Dr.med. Jensen, kostenlose Anforderung bei der Fa. Efeka, Hannover) Aus Hauptgruppe 4: 8. Periarthritis humeroscapularis Die Periarthropathia humeroscapularis, auch als Periarthritis humeroscapularis bezeichnet, ist eine der häufigsten Ursachen des sogenannten Schulter-Arm-Syndroms. Die Erkrankung kann im dritten Lebensjahrzehnt beginnen, doch tritt sie am häufigsten zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf. Dabei wird die rechte Schulter häufiger befallen als die linke Seite. Seite 44 von 55 Ursachen dieser schmerzhaften Schultersteife sind Schultertraumen (Distorsionen, Kontusionen, Luxationen, Frakturen), Mikrotraumen durch Leistungssport oder berufliche Überlastung. Daneben können auch bestehende Fokalherde oder Infektionskrankheiten den Prozeß auslösen. Ferner sind es Organerkrankungen wie z.B. Gallenkoliken, Herzinfarkt usw., die durch Schmerzprojektion in die Schulter eine Schultersteife bewirken können. Weitere Ursachen können sein: HWS-Syndrom mit neurogenen Störungen oder eine Apoplexie mit Hemiplegie. Die auslösenden Faktoren können sehr vielfältiger Natur sein. Wie entsteht nun die Schultersteife? Durch mechanische Über- oder Fehlbelastung des Schultergelenkes wird im Laufe der Zeit nicht nur der Gelenkknorpel überbeansprucht, sondern auch sehr massiv die Weichteile, die das Gelenk umgeben. Dadurch kann es zu Degenerationsprozessen kommen mit kristallförmigen Ablagerungen von Fett oder Kalk in den Sehnenansatzstellen. Die Kalksalze können tief in die Sehnen und benachbarten Schleimbeutel eindringen. Durch Fibroblastenproliferationen kann es zu Sehnenverdickungen mit erheblicher Narbenbildung kommen und schließlich zu pathologischen Veränderungen des Sehnenscheidegewebes. Alle diese aufgezählten degenerativen Prozesse stellen nur die Ausgangsposition dar, erst durch weitere pathogenetische Faktoren wird letztendlich, wie bereits oben erwähnt, das klinische Bild der Schultersteife manifestiert. Symptome: Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen. Der Patient klagt über Bewegungsschmerzen im Schultergelenk, besonders die Abduktion und Rotation des Armes sind schmerzhaft. Überwiegend nachts treten zum Teil extreme Spontanschmerzen auf, hauptsächlich dann, wenn der Patient auf der erkrankten Seite liegt. Dabei strahlen die Beschwerden in den Oberarm aus. Häufig ist die Nacken- und Schultermuskulatur sehr verspannt, was bei den üblichen Alltagsverrichtungen wie z.B. Waschen, Ankleiden, Kämmen usw. zu erheblichen Schmerzen führt. Durch die auftretenden Schmerzen wird die Bewegung im Gelenk reflektorisch eingeschränkt, dabei wird der Arm fest an den Brustkorb gepreßt, um so möglichst jede unnötige Bewegung zu vermeiden. Bei der Untersuchung können wir neben dem häufigen Bewegungsschmerz auch einen Druckschmerz im ventralen und lateralen Bereich des Schultergelenkes lokalisieren. Therapieempfehlungen Seite 45 von 55 Das Leiden kann sich zu einer therapieresistenten Schultersteife entwickeln, besonders dann, wenn die notwendige Bewegung eingeschränkt und wenn nicht konsequent durch Bewegungsübungen trainiert wird. Daher steht bei der akuten Erkrankung die medikamentöse Therapie im Vordergrund, während im chronischen Stadium die physikalischen Maßnahmen, und hier in erster Linie die Bewegungstherapie, eine wichtige Rolle spielen. 1. Akuter Zustand - orale Therapie PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 10 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 20 Tropfen tgl. 3. Woche 3 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen ab 3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 3 x 30 Tropfen tgl. Anti-Ox/De-Tox Burgerstein S. morgens und abends jeweils 1 Kapsel 2. Akuter Zustand - Injektionstherapie Die Behandlung wird eingeleitet mit einer tgl. durchgeführten intramuskulären Mischinjektion bestehend aus: Spigelia Injeel forte Heel Ranunculus Injeel forte Heel Neuralgo Rheum Injeel Heel Ferrum metallicum Injeel forte Heel Gelsemium Injeel forte Heel Neben der intramuskulären Mischinjektion erfolgt die intracutane bzw. subcutane Umquaddelung des Schultergelenkes mit Juv 110 Injektionslösung. Bei gleichzeitig bestehendem HWS-Syndrom ist es ratsam, Juv 110 Injektionslösung auch an die schmerzhaften Druckpunkte im Nacken-Schulterbereich und paravertebral entlang der Halswirbelsäule zu injizieren. Injektionsplan zur Behandlung der akuten Periarthritis humeroscapularis Woche Mo. Di. Mi. Do. Fr. Seite 46 von 55 1. Woche Heel Mischinjektion i.m. X X X X X Juv 110 Inj. i.c. oder s.c. Infiltration 2. Woche Heel Mischinjektion i.m. X X X X X X Juv 110 Inj. i.c. oder s.c. Infiltration X X Einreibung: Empfehlenswert ist auch hier der Einsatz von PHÖNIX Kalantol-A. Wichtig und für eine gute therapeutische Wirksamkeit von Bedeutung ist, daß der Patient die Einreibungen mehrmals tgl. gewissenhaft vornimmt. Nur dadurch kommen die antiphlogistischen Eigenschaften von PHÖNIX Kalantol-A voll zur Wirkung. Bei allen medikamentösen Maßnahmen ist besonders bei einer bestehenden Periarthritis humeroscapularis auf eine gezielte Bewegungstherapie durch ein vorgegebenes Programm zu achten. Nur dadurch werden Versteifungen im Schultergelenk vermieden. 3. Chronischer Zustand - orale Therapie PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 20 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 25 Tropfen tgl. 3. Woche 3 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 3 x 30 Tropfen PHÖNIX Solidago II/035 B S. 3 x 30 Tropfen tgl. Anti-Ox/De-Tox Burgerstein Kps. S. 2 x tgl 1 Kps. Bei der chronischen Periarthritis humeroscapularis ist die Zuschaltung von PHÖNIX Antitox von großem Nutzen. Dieses Präparat bewirkt einmal die Ausscheidung von Giftstoffen und führt dadurch zum anderen zur Lösung von Mesenchymblockaden. Auch die Zwischenschaltung von Vitamin-C-Infusionen, wie auf Seite 63 beschrieben, erweist sich als sehr hilfreich und sinnvoll. 4. Chronischer Zustand - Injektionstherapie Zur intramuskulären Injektion werden folgende Ampullen zur Mischinjektion eingesetzt: Seite 47 von 55 Spigelia Injeel forte Heel Ranunculus Injeel forte Heel Neuralgo Rheum Injeel Heel Ferrum metallicum Injeel forte Heel Gelsemium Injeel forte Heel Die Injektion erfolgt 2mal wöchentlich intramuskulär unter Zusatz von 0,5 bis 1,0 ml Eigenblut. Nicht zu vergessen sind die intracutanen bzw. subcutanen Umquaddelungen des Schultergelenkes mit Juv 110 Injektionslösung. Die Möglichkeiten der intraartikulären Injektionen entnehmen Sie bitte dem Heft ZUM THEMA Nr. 13. Injektionsplan zur Behandlung der chronischen Periarthritis humeroscapularis Woche 1. Woche Heel Mischinjektion plus EB Mo. Di. Mi. Do. Fr. X X X Juv 110 Inj. i.c. oder s.c. Infiltration 2. Woche Heel Mischinjektion plus EB X X X X X Juv 110 Inj. i.c. oder s.c. Infiltration 5. - 6. Woche Heel Mischinjektion plus EB X X Juv 110 Inj. i.c. oder s.c. Infiltration X X Balneotherapie Heublumen-Kräuter-Extrakt Badedauer: 10 - 25 Minuten Badetemperatur: 35 - 37 °C Ruhepausen: Nach dem Baden unbedingt eine Ruhepause von 30 Minuten unter den erwähnten Voraussetzungen einhalten. Einreibungen: Hier erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie bei der akuten Periarthritis humeroscapularis die Einreibung mit PHÖNIX Kalantol-A. Weitere Maßnahmen: Nach Abklingen der starken Schmerzzustände ist eine baldige, intensive Krankengymnastik und Massage angebracht. Seite 48 von 55 Auch der Einsatz der verschiedenen Elektrotherapiegeräte trägt zu einer Gewebeauflockerung und Durchblutungssteigerung bei und führt dadurch zur muskulären Entspannung. Bei jedem Gespräch mit dem Patienten muß erneut auf die Wichtigkeit der konsequent durchzuführenden täglichen Bewegungsübungen hingewiesen werden - d.h. die Familie und der Behandler müssen den Kranken immer wieder zu aktiver Mitarbeit motivieren. Bei sehr ausgedehnten Kalkdepots ist manchmal ein operativer Eingriff notwendig. Aus Hauptgruppe 4: 9. Epicondylitis humeri Ähnlich wie im Schultergelenk können sich am Ellenbogen ebenfalls periartikuläre degenerative Prozesse manifestieren. Sie sind gewöhnlich Folge extremer Überbeanspruchung der Sehnen und Muskelansätze wie z.B. beim Sport oder bei handwerklicher Betätigung. Oftmals findet man gleichzeitig degenerative Verschleißprozesse im unteren HWS-Bereich. Symptome: Meist besteht ein deutlicher Druckschmerz im Epicondylusbereich, der in den Vorderarm ausstrahlt. Der Patient klagt außerdem über Bewegungsschmerzen und Kraftlosigkeitsgefühl in dem betroffenen Arm. Therapieempfehlungen Die Therapie ist oftmals sehr schwierig, besonders dann, wenn die ursächlichen Faktoren nicht so ohne weiteres abzustellen sind, durch den Wechsel eines problematischen Arbeitsplatzes zum Beispiel. Daher ist die Rezidivneigung sehr groß. 1. Akuter Zustand - orale Therapie PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 3 Tage 2stdl. 30 Tropfen ab 4. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 3 x 20 Tropfen tgl. Seite 49 von 55 Nach Behebung des akuten Zustandes kann PHÖNIX Arthrophön in ansteigender Dosierung eingesetzt werden. Alternative: Arnica D4 Ruta D4 Hypericum D4 aa 30,0 S. 3 Tage stdl. 10 Tropfen ab 4. Tag 4 x 10 Tropfen tgl. Mercurius solubilis D4 Tbl. S. 4 x 1 Tbl. tgl. Nach Behebung der akuten Beschwerden kann PHÖNIX Arthrophön in ansteigender Dosierung eingesetzt werden. 2. akuter Zustand - lokale Therapie Salbenverband mit PHÖNIX Kalophönsalbe Die Salbe wird dick auf die schmerzenden Stellen aufgetragen, mit einer Mullkompresse bedeckt, darüber ein Verband angelegt. Verbandswechsel alle 8 - 10 Stunden oder Umschläge mit Kytta Plasma 0,5 cm dick als Umschlag auf feuchte Mullkompressen auftragen und erkrankte Stelle damit bedecken. Umschlagdauer ca. 7 Stunden oder Enelbin Paste Sie wird bei Vorliegen einer akuten Entzündung kalt auf eine Mullkompresse aufgetragen, auf die erkrankte Stelle gelegt. Über Nacht einwirken lassen. 3. akuter Zustand - Injektionstherapie Mischinjektion i.v. Traumeel Graphites Ho. Ferrum Ho. Cimicifuga Ho. Mischinjektion i.m. Pyrogenium Hanosan Echinacin Madaus Seite 50 von 55 Die Injektionen werden an drei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Im Anschluß daran in größeren Intervallen weitere Injektionen verabreichen, bis die akuten Beschwerden behoben sind. Bei starken Beschwerden muß unter Umständen der betroffene Arm mit Hilfe einer Oberarmgipsschiene, unter Einschluß des Ellenbogens und Handgelenkes, vorübergehend ruhiggestellt werden. 4. chronischer Zustand - orale Therapie PHÖNIX Arthrophön S. 1. Woche 3 x 10 Tropfen tgl. 2. Woche 3 x 20 Tropfen tgl. 3. Woche 3 x 25 Tropfen tgl. PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 4 x 30 Tropfen tgl. PHÖNIX Solidago II/035 B S. 3 x 20 Tropfen tgl. Bei der akuten und chronischen Epicondylitis können fernerhin Anabol-Loges Kps. zusätzlich verordnet werden. 5. chronischer Zustand - lokale Therapie Empfehlenswert sind hier ebenfalls Umschläge bzw. Salbenverbände mit PHÖNIX Kalophönsalbe, Kytta Plasma oder Enelbin Paste. 6. chronischer Zustand - Injektionstherapie 2 x wöchentlich werden 2 Ampullen Juv 110 Injektionslösung intracutan um das Gelenk gequaddelt (vorab etwas Procain i.c. injizieren). Bei bestehender HWS-Belastung ist es empfehlenswert, auch an die druckempfindlichen Stellen im Nacken und Schulterbereich zu injizieren. 7. chronischer Zustand - Balneotherapie tgl. Remanat Teilbad Badedauer: 10 - 20 Minuten Badetemperatur: 35 - 37 °C Seite 51 von 55 ferner 2 x wöchentlich ein Vollbad mit Restitutionsbad Badedauer: 10 - 20 Minuten Badetemperatur: 38 °C Ruhezeit: Nach dem Vollbad ist eine Ruhepause von 30 Minuten unter den erwähnten Voraussetzungen unbedingt einzuhalten. Weitere Maßnahmen: Zur Unterstützung der aufgeführten Maßnahmen können die verschiedenen Möglichkeiten der Elektrotherapie eingesetzt werden, tragen sie doch dazu bei, entzündliche Reizreaktionen einzudämmen und Reparationsvorgänge zu fördern. * Zum Abschluß möchte ich noch kurz zwei Dinge erwähnen, die auch des öfteren in der Praxis etwas Kopfzerbrechen bereiten: Dupuytrensche Kontraktur Ischialgie 10. Dupuytrensche Kontraktur Die bis heute ätiologisch unklare Erkrankung tritt vorwiegend bei Männern im mittleren und höheren Lebensalter auf. Es kommt zu einer narbigen Schrumpfung der Palmaraponeurose und dadurch ausgelöst zu einer zunehmenden Bewegungskontraktur der Finger, vorwiegend des 4. und 5. Fingers der rechten Hand. Mit Sicherheit liegt in den meisten Fällen eine erbliche Disposition vor. Hin und wieder tritt die Dupuytrensche Kontraktur auch als Begleitsymptom bei Diabetes mellitus, bei der Epilepsie oder bei Durchblutungsstörungen sowie beim Alkoholismus und bei Leberschäden auf. Therapieempfehlungen Schon zu Beginn der knotigen oder strangartigen Verhärtungen in der Hohlhand sollte die Therapie einsetzen, da im fortgeschrittenen Stadium die Therapie der Wahl nur noch in der Operation besteht. Seite 52 von 55 1. Orale Medikation Graphites Ho. Arnika Heel aa 50,0 S. 4 x 30 Tropfen tgl. 2. Lokale Therapie Lomazell Salbe S. 2 x tgl. einreiben bzw. einmassieren 3. Injektionstherapie 2 x wöchentlich etwa 0,3 ml Mucor racemosus D5 Injektionslösung in den verkürzten bzw. sehnig veränderten Muskel injizieren. 11. Ischialgie Der Ischias ist die bei weitem häufigste und neben der Trigeminusneuralgie praktisch wichtigste Neuralgie. Der Ischiasnerv ist der längste Nerv des Körpers. Durch die Eigenart seines Verlaufes und seiner Ausbreitung ist er mehr als irgend ein anderer Nerv Entzündungen oder exogenen Traumen ausgesetzt. Die Ursachen der Ischialgie sind daher zahlreich und sehr unterschiedlich. Viele Fälle von Ischias entstehen durch Überanstrengung der unteren Extremitäten bei schwerer Arbeit, durch längeres unbequemes Sitzen und dgl. Eine große Rolle in der Ätiologie der Ischialgien spielen Erkältungen und Durchnässungen. Aber auch chronische Obstipationen, venöse Stauungen in den Beckenvenen können der Anlaß zur Entwicklung einer Ischialgie sein. Wichtig sind die Beziehungen des Ischias zu gewissen Stoffwechsel- und toxischen Erkrankungen. So tritt z.B. beim Diabetes mellitus nicht selten eine einfache oder auch doppelseitige Ischialgie auf. Die gleiche Beobachtung macht man zuweilen bei Gelenkrheumatismus, bei Arteriosklerose, bei Alkoholikern usw. Symptomatische Neuralgien im Gebiet des Ischiadikus sieht man ferner bei Beckentumoren oder Adnexenerkrankungen. Wenn die Ischialgie auch Folge verschiedener pathologischer Geschehnisse sein kann, so steht doch fest, daß 90 % der Fälle einen Bandscheibenprolaps oder eine Spondylosis deformans der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeines als Ursache haben. Symptome: Gewöhnlich beginnen die Beschwerden in der Lumbal- und Kreuzbeingegend und ziehen dann allmählich, dem Verlauf des Ischiadikus folgend, durch die Glutäalgegend und die hintere Fläche des Oberschenkels bis zur Kniekehle und ziehen dann weiter ins Seite 53 von 55 Peronaealgebiet (äußerer Teil des Unterschenkels, äußerer Fußrand und Fußrücken), seltener ins Tibialisgebiet hinab. Die Genauigkeit, mit der viele Kranke mit dem Finger die Ausbreitung der Schmerzen, genau entsprechend dem anatomischen Verlauf des Nerven, angeben, ist für die Diagnose "Ischialgie" am meisten kennzeichnend. Die Schmerzen werden als "stechend, reißend, bohrend, brennend" und dgl. bezeichnet. Nachts sind die Beschwerden oft stärker als am Tage. Bei Bewegung des Beines, bei unpassender Lage, bei Druck oder Kaltwerden steigern sich die Beschwerden. Manche Patienten haben an der alteralen Fußkante ein Taubheitsgefühl. Patienten mit schweren Ischialgien sind völlig bettlägerig und können nur unter größten Beschwerden einige unbeholfene Schritte tun. Therapieempfehlungen Die Beseitigung der Ursache ist zunächst die Basis jeder Therapie. Für eine konservative Behandlungsweise hat sich folgendes Vorgehen bestens bewährt: Im Musk.glut.max. werden 3 bis 4 schmerzhafte Druckpunkte aufgesucht. Ferner 2 bis 3 Druckpunkte im Verlauf des Nervs. Die Schmerzpunkte werden vorsichtig abgetastet und mit einem Farbstift markiert. Der Farbstift wird beim Desinfizieren wieder entfernt. Nun wird mit einer 20er Kanüle intracutan in die Schmerzpunkte je eine Quaddel mit dem Präparat Herzhormon gesetzt. Man kann mit einer Ampulle Herzhormon ausreichende Quaddeln setzen. Die Injektionen in die schmerzhaften Stellen sind eine sichere Methode zur raschen Heilung der Ischialgie. Wichtig ist, den Patienten darauf aufmerksam zu machen, daß die Injektion mit Herzhormon einen kurzen Brennschmerz auslöst, der sofort nach Beendigung der Injektion zurückgeht. Orale Medikation: PHÖNIX Arthrophön PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen ab 3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl. Einreibungen: PHÖNIX Kalantol-A S. mehrmals tgl. die schmerzenden Stellen einreiben Bei chronischer Ischialgie: 1. Intracutane Injektionen mit Herzhormon wie oben beschrieben Seite 54 von 55 2. 1 Ampulle Gnaphalium Pascoe i.m. Die Injektionen werden zunächst 3 x wöchentlich, später 2 x wöchentlich bzw. 1 x wöchentlich durchgeführt, bis die Beschwerden ausbleiben. Weitere Injektionsbehandlungen der Ischialgie entnehmen Sie bitte dem Heft ZUM THEMA Nr. 13. Balneotherapie Insbesondere bei der chronischen Ischialgie hat sich die Anwendung von Salhumin Bad sehr gut bewährt. 12. Abschluss Die Rheumatherapie erfordert unser ständiges Bemühen und einen vielgestaltigen Therapieplan. Sie erfordert Geduld von seiten des Patienten und sehr viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl von seiten des Behandlers. Denn rheumatische Erkrankungen verursachen in erster Linie Schmerzen, sie bewirken Einschränkungen im Bereich des Bewegungsapparates, behindern bei der Fortbewegung, schränken ein hinsichtlich der Arbeitsmöglichkeiten und geben dadurch dem Patienten das Gefühl der Abhängigkeit. Ich glaube, kein anderer skizziert das Rheumaleiden, unter dem er selber litt, so treffend, wie der franz. Dichter Paul Scarron: Ein armer Wicht fast kein Gewicht mit schiefem Kopf, unselger Tropf von früh bis spät gekrümmt - verdreht, ganz abgezehrt, niemand wert, zur Pein verdammt bei Tag, bei Nacht; ein Leben - in der Hölle zugebracht. 13. Literatur Bruker, M.O.: Rheuma - Ursache und Heilbehandlung, Haug Verlag, Heidelberg Heimstädt, P.: Arthrosen Degenerative Gelenkerkrankungen Bd. 4 der Schriftreihe der Deutschen Rheuma-Liga Periarthritis - Diagnose, Differentialdiagnose und Therapie Symposium Lissabon vom 3.-6. Februar 1983 PMI Verlag, Frankfurt am Main Seite 55 von 55 U. Gerlach et al.: Colloquia rheumatologica 28 Werk Verlag Dr. Edmund Banaschewski, 82166 Gräfelfing G.A. Ulmer: Ernährung mit Vernunft G.A. Ulmer Verlag, 71101 Schönaich Theimer, Walter: Altern und Alter Georg Thieme Verlag, Stuttgart Welsch, Alfred: Krankenernährung Georg Thieme Verlag, Stuttgart Schettler, Gotthard: Innere Medizin Georg Thieme Verlag, Stuttgart Bircher-Benner: Handbuch für Rheuma- und Arthritiskranke; Bircher-Benner Verlag, Zürich