vm_d - bei DuEPublico

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8. MATERIE IN MAGNETFELDERN
82
8.1
8.2
8.3
8.4
8.5
82
82
83
83
84
MAGNETISIERUNG
DIAMAGNETISMUS
PARAMAGNETISMUS
FERROMAGNETISMUS
ELEKTRISCHER GENERATOR
9 WECHSELSTROM
9.1
9.2
9.2.1
9.2.2
9.2.3
9.2.4
9.3
9.3.1
9.3.2
9.3.3
9.4
9.5
9.6
9.7
9.8
ELEKTRISCHE LEISTUNG UND EFFEKTIVWERTE
BAUELEMENTE IN WECHSELSTROMKREISEN
KONDENSATOR
SPULE
RLC
LC-SCHALTUNGEN
SPANNUNGSTEILER
TIEFPAß
HOCHPAß
TYPISCHE FILTER
LEISTUNGSFAKTOR
SKINEFFEKT
TRANSFORMATOR
SCHWINGKREIS (ANDERER ANSATZ)
DREHSTROM
87
87
88
88
90
91
93
94
95
96
97
98
98
99
99
100
10 ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN
102
10.1
10.2
10.3
10.4
10.5
102
102
103
104
104
MAXWELLSCHE GLEICHUNGEN
ENTSTEHUNG UND AUSBREITUNG ELEKTROMAGNETISCHER WELLEN
ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN UND POYNTINGVEKTOR
WIRKUNG HOCHFREQUENTER ELEKTROMAGNETISCHER WELLEN AUF GEWEBE
EINIGE FORMELN ZUM MERKEN
Seite 82
8.
MATERIE IN MAGNETFELDERN
8.1
Magnetisierung
Substanzen (z.B. Eisen) werden im Magnetfeld magnetisiert. Es werden magnetische

Momente induziert. Das gesamte induzierte magnetische Moment sei m m . Man versteht unter

Magnetisierung J :

 m
J m
V

2
m m : Magnetisches Moment in Am
V:

J:
Volumen in m3
Magnetisierung in
A
m

Experimente zeigen, daß in schwachen Magnetfeldern J proportional zur magnetischen



Feldstärke H ist. Mit B 0   0 H folgt:



B0
J = H= 
0
 : magnetische Suszeptilbilität (dimensionslos)
Führt man in eine lange Spule einen Eisenkern ein, erhöht sich der magnetische Fluß um den
Faktor  r (Permeabilität).
r 
magnetischer Fluß mit Kern m A  B m


magnetischer Fluß ohne Kern  0
A  B0
Für lange Spulen gilt: B m   r  B 0   r  0 H . Andererseits kann man sagen B 0 ist um  0 J
angestiegen. Also:




B m   0 J  B 0   0  H   0 H also B m   0 (   1)H
8.2
J
Bm  B0
B
oder J   0 . Es folgt:
0
0
=
Bm  B0  0

0
B0
=
Bm  B0
=  r  1 und  r    1
B0
Diamagnetismus
Die Substanzen, die in einem inhomogenen Magnetfeld sich in Richtung des abnehmenden
Feldes bewegen, heißen diamagnetisch.
r  1 und   0
Seite 83
Ohne äußeres Magnetfeld haben diamagnetische Substanzen kein resultierendes magnetisches
Moment. Kommen diese Substanzen in ein Magnetfeld, wird ein magnetisches Moment induziert, das den äußeren Feld entgegengerichtet ist.
8.3
Paramagnetismus
Es gibt Atome, die ohne äußeres Magnetfeld permanente Dipole haben (Al, Zn, Mg). Diese
Dipole kompensieren sich zwar, richten sich aber in einem Magnetfeld aus. Dies hat
Anziehung zur Folge ( r  1 und   0 ).  hängt von der Temperatur ab.:
konstant
 =
T
8.4
Ferromagnetismus
Bei ferromagnetischen Stoffen haben nicht nur die einzelnen Atome schon ein magnetisches
Moment, sondern in ganzen Bereichen haben sie sich ausgerichtet, so daß diese Substanzen
sich aus "kleinen Magneten" zusammensetzen. Dies ist eine Kristall-(Festkörper-)
Eigenschaft. Oberhalb einer bestimmten Temperatur (Curie-Temperatur TC ) verschwindet der
Ferromagnetismus.

konstant
T  TC
Die "kleinen Magnete" heißen Weißsche Bezirke.
Unter einem äußeren Magnetfeld klappen immer mehr Weißsche Bezirke um. Der Südpol
eines Weißsche Bezirks wendet sich dem Nordpol des felderzeugenden Magneten zu. 
starke Anziehung.
Die Magnetisierung J ist nicht streng proportional (   0 ) zur magnetischen Feldstärke H.
Hysterese
Seite 84
Der y-Abschnitt 0 bis BR gibt die Remanenz an; der x-Abschnitt 0 bis HC gibt die Koerzitivkraft an.
Curietemperaturen
Fe:
774 0C
131 0C
Co:
Ni:
372 0C
-Werte
Diamagnetismus 
Paramagnetismus 
CU:
- 10* 10-6
Al:
H2O:
- 9 10-6
Pt:

- 13  10-6
-152  10-6
NaCl:
Bi:
O2(fl.):
O2(gasf.):

264 10-6
3620 10-6
1,86  10-6
20 10-6
Ferromagnetismus:   10 2  105
8.5
Elektrischer Generator
Man benutzt den Induktionsvorgang:
U ind



d
d  

BA
Wenn B konstant ist, folgt:
dt
dt
 d 
d
 B  A  B  A 0 cos 
dt
dt
U ind  
Aeff  A 0  cos 
bei gleichförmiger Bewegung gilt   t
U ind  B  A 0   sin t
und Uind  B  A0  sin t  
Seite 85
Induzierte Spannung:
N:
:
B:
A:
t:
U  NBA sin t
Anzahl der Windungen
Kreisfrequenz
magnetische Induktion
Fläche der Spule
Zeit
Da N, , B und A konstant sind, ist U=U0 sin  t
Mit Hilfe von Kommutatoren erzeugt man Gleichstrom:
Bei technischen Generatoren (Umwandle mechanischer Energie in elektrische Energie) wird
der Magnet durch eine Spule ersetzt (Feldspule). Die Spule, in der die Spannung induziert
wird, heißt Induktionsspule oder Anker. Der bewegte Teil eines Generators heißt Rotor, der
ruhende Teil Stator oder Läufer. Alle Spulen haben Eisenkerne.
Seite 86
Dynamoelektrische Prinzip (W.v. Siemens 1866)
Bei Gleichstromgeneratoren braucht der Strom nicht von einer fremden Gleichstromquelle
kommen. Der permanente Magnetismus der Eisenkernes reicht aus, um einen kleinen Strom
zu induzieren. Dieser führt in der Feldspule zu einer Vergrößerung des magnetischen Flusses
 mehr Strom, Selbsterregung usw.
Elektromotoren wandeln elektrische Energie in mechanische Arbeit um. Im Prinzip kann jeder
Generator auch als Motor betrieben werden. Es gibt Nebenschluß- und Hauptschlußmotoren.
Seite 87
9
Wechselstrom
9.1
Elektrische Leistung und Effektivwerte
Es ist leicht, per Induktion Wechselspannung zu erzeugen:
U   U 0 sin t , wegen U  R I folgt:
I 
U0
sin t  I 0 sin t
R
U  und I  sind Momentanspannung und Momentanstrom,
U 0 und I 0 sind die Scheitelwerte.
Der zeitliche Mittelwert der Funktion sin 2 t 
1
(s. Abbildung).
2
1,00
0,50
0,00
0
180
360
540
720
900
-0 , 5 0
-1 , 0 0
Die Abbildung zeigt die Funktionen sin2 t und sin t
Die Leistung ist als Arbeit W pro Zeit t definiert. Durch Erweiterung mit der Ladung q ergibt
sich:
Wq W q

  UI
t q q t
N  U r  I r  U 0 sin  t  I 0 sin  t  U 0  I 0 sin 2  t
Im zeitlichen Mittel gilt:
N
U I
1
U0  I0  0  0
2
2 2
Definition der Effektivwerte:
U eff 
U0
I
und I eff  0
2
2
Seite 88
N  U   I   Ueff  I eff mit
U 0 R I 0
9.2
U R I 
U eff R I eff
Bauelemente in Wechselstromkreisen
Am Widerstand R gilt für Wechselstrom das Ohmsche Gesetz wie bei Gleichstrom.
Spannung U  und Strom I  sind in Phase. U  R I  bzw. I   G U  (G: Leitwert eines
ohmschen Widerstandes).
9.2.1
Kondensator
Am Kondensator gilt:
Q = C·U d.h. wegen I 
IC
dQ
dt
dU
dt
Wechselspannung:
U   U(t )  U 0 cos t   a 
U0:
:
t:
:
Scheitelspannung in V
Kreisfrequenz in 1/s
Zeit in s
Phasenverschiebung
Folgende trigonometrischen Formeln
Differentialgleichung zu berechnen:
 cos x  cos  x und
werden
benötigt,


 sin x  cos  x 
2

Es folgt also:


 sin t   u   cos  t   u   und
2



I(t )   C U 0 cos  t   a   mit
2

I 0   CU 0
und
i  u 

2
um
I(t)
aus
der
obige
Seite 89
I(t )  I 0 cos t   i 
   i   u 

2
Die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung ist

, das heißt der Strom eilt der
2
Spannung voraus.
Der Kondensator soll noch einmal mit komplexen Zahlen behandelt werden.
Statt U   U 0 cost   a  wird für die Wechselspannung wird U   U(t )  U 0 e i t u 
angesetzt.
Es soll I berechnet werden
IC
dU
dt
I(t )  iCU0ei ( t u ) mit
I 0   CU 0
I(t )  i I 0ei ( t u )
Beachtet man, daß gilt:
i I0  I0  e
I( t )  I 0  e
i

2
i
folgt:

2
e
i (  u  t )
oder I(t )  I 0  e

i (   u  t )
2
Daraus ergibt sich wie oben:
i  u 

2
Bei Wechselstrom ergibt sich also eine Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung.
Die Rechnung mit komplexen Zahlen ermöglicht bei komplexeren Schaltungen die
Phasenverschiebung leichter zu berechnen. Die Phasenverschiebung    i   u ist gleich

. Der Strom eilt der Spannung voraus.
2
Als Wechselstromwiderstand (Scheinwiderstand) definiert man
Z
Z
U( t )

I( t )
U 0  e i ( t   u )
i

2
I0  e  e
U 0  e i ( t   u )
i

2
Für den Kondensator ergibt sich:
i ( t   u )
 C U 0  e  e i ( t   u )
i

e 2
i


.
C C
Seite 90
i
1
kann
dem
Kondensator

 R C .Man
C i C
1
1
Wechselstromwiderstand R C 
mit dem Betrag XC 
zuordnen.
C
i C
einen
Der Wechselstromleitwert ist G C  i  C (Scheinleitwert) und hat den Betrag B C   C .
9.2.2
Spule
Für die Spule liefert das Induktionsgesetz für den Zusammenhang zwischen Strom und Spannung:
U L  U(t )  L
dI 
.
dt
Wenn für den Strom I  I 0  cost   i  angesetzt wird, liefert die Rechnung:


U L  LI 0  cos t   i  
2



   i   u   i  ( i  ) 
2
2
U 0  LI 0
Die komplexe Rechnung liefert mit dem Ansatz:
I   I 0  ei ( t i )
U L  i L I 0  e i ( t i ) mit U0 =  L I0
Wegen i U 0  U 0  e
i

2
folgt
UL  U0  e
u  i 

i ( t   i  )
2



bzw.  i   u  und    i   u  
2
2
2
U(t ) i  L I 0 e i ( t   i )
Z

 i L
I( t )
I 0  e i ( t   i )
Seite 91
R L  i  L mit dem Betrag XL   L .

. Der Strom hinkt
2
I
U

U
U
der Spannung um
nach. Wegen U eff  0 und I eff  0 gilt auch eff  0 . Bei der
2
I eff
I0
2
2
U
L I 0
Spule hat der Wechselstromwiderstand RL den Betrag X L  0 
 L (s.o.) und der
I0
I0
1
1
1

Leitwert G L 
den Betrag B L 
.
L
RL i L
Die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung  ist gleich 
9.2.3
RLC
Serienschwingkreis
dI Q
 . Durch Differentation nach der Zeit
dt C
findet man den Zusammenhang zwischen Strom und Spannung.
Laut Kirchhoff gilt: U  U R  U L  U C  IR  L
d
dI
d 2I I
U  R L 2 
dt
dt
dt
C
Man setzt für die Wechselspannung U  U 0 e it an. Der Strom wird gegen die Spannung phasenverschoben sein. Man setzt an (mit der Phasenverschiebung ) I  I 0 e i t    . Dann ist
U U 0 i

e
I
I0
Es werden die zeitlichen Ableitungen gebildet.
dU
 iU 0 e it und
dt
dI
 i I 0 e i t    sowie
dt
d2
I   I 0 e i t  
dt 2
Man setzt ein:
Seite 92
d
dI
d 2I I
U  R L 2 
dt
dt
dt
C
iU 0 e it  R i I 0 e i t     L 2 I 0 e i t    
iU 0 e i  RiI 0  L2 I 0 
1 i t   
I 0e
C

I0
1 
  I0
oder U 0e i  R  i L 
C
C 

U 0 i
L
1
e R

I0
i
iC

U 0 i
1  U

e  R  i L 
I0
C  I

die Beträge der komplexen Zahlen auf beiden Seiten der Gleichung müssen gleich sein. Es
folgt:

U0
1 

 R 2   L 
I0
C 

2
Phasenverschiebung:
L 
tan  
1
C
R
Wenn man als komplexen Wechselstromwiderstand:
1
) einführt, gilt
C
Z  R  i( L 
U 0e i  Z  I 0 bzw. U  Z  I
R heißt Wirkwiderstand (Resistanz)
1
)  X heißt Blindwiderstand (Reaktanz) und Z ist der
C
Wechselstrom- oder Scheinwiderstand Z = R + iX mit X  X L  X C .
Der Klammerausdruck (L 
Bei gegebener Wechselspannung U hat die Stromstärke I ein Maximum, wenn Z möglichst
klein ist. Man erzielt Imax, wenn L = 1/(C). Die zugehörige Frequenz heißt Resonanzfrequenz:
L 
1
1
es folgt r 
(Resonanzfrequenz)
C
LC
L 
Im Resonanzfall ist
tan  
Paralellschwingkreis:
I = I R + I C + IL
R
1
C
0
Seite 93
I = U/R + U/RC + U/RL
1 
1 
1
1
IU iC 
)
 = U  i  (C 
L 
i L 
R
R
1 
1
U  i  (C 
)   U(G  iB )
L 
R
Den Ausdruck Y = G + i B mit B  B C  B L nennt man Scheinleitwert.
U
I
2
 1 

  C  1  
 R2 
L  

An der Resonananzstelle ist U  R I
9.2.4
LC-Schaltungen
U L  UC  0
L
d
Q
I 0
dt
C
L
d d
Q
I 0
dt dt
C
  Q
Q
LC
Der Ansatz:
Q  Q 0 e it liefert:
  iQ e it  Q
  2 Q e it
Q
0
0
Einsetzen:
 2 Q 0 e it  
1
1
Q 0 e it oder  2 
LC
LC
Daraus ergibt sich die Thomson Gleichung:  
1
LC
Seite 94
I  IL  IC 

U
U
U
U
1 




 U i  C 
1
R L R C iL
L 

iC
Bei der Resonanzfrequenz R wird I = 0. Dies nennt man Sperrung.
9.3
Spannungsteiler
U 0  U1  U 2  U 3
Die Spannungen verhalten sich wie die Widerstände; also Ausgangspannung U3 verhält sich
zur Eingangsspannung U0 wie R3 zu R1+R2+R3
U3
U3
R3


U 0 U1  U 2  U 3 R 1  R 2  R 3
Seite 95
9.3.1
Tiefpaß
Darstellung des Tiefpasses als Spannungsteiler und in Normaldarstellung.
1
Ua
1
iC


Ue R  1
iRC  1
iC
Die Spannungen müssen sich zueinander verhalten wie ihre Absolutbeträge und die wie die
Widerstände.
Ua Ua
1


2
Ue Ue
1  2 RC
Wenn U a 
Ue
ist, nennt man den zugehörigen Wert der Frequenz f Grenzfrequenz fg
2
(Def.).
Ua
1
1

=
2
Ue
2
1+CR 
1+2 C2 R 2  2
bzw.
2 
1
1
 2f 
2
RC
RC
fg 
1
2  RC
1  2 C 2 R 2
Seite 96
9.3.2
Hochpaß
Ua
R
R iC


1
Ue R 
1 R i C
iC
Ua
Ue

RC2
2
1  RC

RC
1  RC
2
Zur Abkürzung wird   RC gesetzt. Man nennt  Zeitkonstante. Es folgt die Berechnung der
Grenzfrequenz:
Ua
Ue
2

1


2
1  2  2
1  2  2
 22  2  1  2  2
2  2
2 
1
2
Seite 97
9.3.3
Typische Filter
Seite 98
9.4
Leistungsfaktor
Am Ohmschen Widerstand gilt für die Leistung N=RI2 wobei Wechselstromarbeit in Wärme
umgesetzt wird. Was ergibt sich an Kondensator und Spule?
N  U  I 
I0 U0

2 2
Wenn U   U 0 sin t  I  
U
U
 I 0 sin t mit I 0  0
R
R
U   I   U 0 sin t  I 0 sin t = U 0 I 0 sin 2 t
Im zeitlichem Mittel ist die Wirkleistung:
N  U 0I 0 
Es gilt:
1
2
U  R  I 
U0  R  I0
bzw.
bzw.
U eff  R  I eff
2
N  R  I eff
Kondensator und Spule


N  U   I   I 0 sin t  U 0 sin  t    I 0  U 0 sin t  cos t
2

1
N   U 0 I 0 sin 2t  I eff  U eff sin 2t
2
Der zeitliche Mittelwert der Funktion sin2t ist 0! Daraus folgt:
N Kondensator  0 und NSpule  0
0
Wenn die Phasenverschiebung nicht 90 beträgt, läßt sich ausrechnen (T: Periodendauer):
dW  U  Idt
T
W   UIdt U 0  I 0  sin t sint   dt
0
W I eff  Ueff  T cos 
N
W
I eff  U eff  cos 
T
Den Term <cos> nennt man Leistungsfaktor (bei Phasenverschiebung ).
9.5
Skineffekt
Seite 99
In einem Wechselstromleiter werden durch Selbstinduktion Felder aufgebaut, die in der Mitte
dem äußeren Feld entgegengerichtet sind. Aus diesem Grunde fließt Strom an der Oberfläche.
Hieraus folgt, daß der Widerstand nicht mehr proportional zu 1/A, sondern zu ca.
9.6
1
ist.
2r
Transformator
Man betrachtet den Fluß  durch die Spulen. Es gilt n1  1 U1
Bei geschlossenem Eisenrahmen greift praktisch durch Spule 2 der gleiche Fluß  wie durch
Spule 1. Der Index beim Fluß kann entfallen.
U2  n2
d
d
 und U 1  n1 
dt
dt
Daraus folgt:
U2 
9.7
n2
U1
n1
Schwingkreis (anderer Ansatz)
Man kann statt des Kirchhoffschen Spannungsgesetzes den Energiesatz als Ansatz wählen.
E C  E L  konstant
1
1
CU 2  LI 2  konstant mit
2
2
1 d  Q2  1 d
 C  2  
LI 2  0
2 dt  C  2 dt
 
1 d
d
Q Q  LI I  0
C dt
dt
Q
dI
L 0
C
dt
Q = CU
Seite 100
I
d2
 L 2 I
C
dt

I 0 e it  LC  2 I 0 e it
1
 2
LC
9.8

Thomsonsche Gleichung
Drehstrom
U
S
U
Anker
R
U
U
T
Drei Spulen werden so angeordnet, daß sie 1200 Winkel bilden. In den drei Spulen werden
nacheinander Spannungen mit der Phasenverschiebung =2/3 induziert.
UR = U0 eit
US = U0 ei(t+2/3)
UT = U0 ei(t+4/3)
1
0,8
0,6
0,4
0,2
465
445
425
405
385
365
345
325
305
285
265
245
225
205
185
165
145
125
85
105
65
45
5
25
0
-0,2
-0,4
-0,6
-0,8
-1
Die drei Spulen kann man an einen gemeinsamen Leiter legen oder hintereinanderschalten.
R
U
R
U
US
RS
S
U
T
U
TR
U
ST
T
0
Sternschaltung
URS = UR - US = UR = U0 eit - U0 ei(t+2/3)
Seite 101
Daraus folgt:
U A U 0 (1 e
wegen
2
i 
3
)
e i  cos   i sin  folgt
1e
2
i 
3
2
2
1
1
 1  (cos   i sin )  1  (  i
3)
3
3
2
2
2
2
1 1


U A  U0 1    
3   U0 3
2  2


UST = US - UT
UTR = UT - UR
U0L U0  3
Ist U0 die Spannungsamplitude der in den Spulen induzierten Spannungen, dann gilt
U0L U0  3 , wo U0L die Amplitude der drei Spannungen UTR, URS , UST ist. Außerdem gilt:
UTR + URS + UST = 0
I
R
R
I3
S
I2
I
I
S
1
T
I
IR = I3 - I2
IS = I1 - I3
Dreieckschaltung
T
IT = I2 - I1 Es folgt: IR + IS + IT= 0
Bei symmetrischer Last haben die Ströme durch die Generatorspulen die gleiche Amplitude I0.
Ebenso haben in diesem Fall die Ströme IR, IS und IT die gleiche Amplitude IA.. Es gilt:
I A  I0 3
(s. Bormann, Braunsfurth, p 321).
Seite 102
10
Elektromagnetische Wellen
10.1
Maxwellsche Gleichungen
Bei Gleichstrom ergab zwischen dem Strom und dem den Strom umgebenen magnetischen
 
Feld folgender Zusammenhang:  Bd s   0 I .
Im Wechselstromkreis kann ein Kondensator so eingebaut werden, daß der Strom nicht beeinflußt wird. Im Kondensator existiert das elektrische Feld E. Es gilt:
Q  CU mit C   0
A
d
U  E d
 0  1,26  10  7
Q
Vs
C2
und  0  8,85419  1012
Am
Nm2
A
Ed
d
  AE
 =I
Q
v
Man nennt Iv den Verschiebungsstrom. Er ist dem Strom I hinzu zu addieren.
 
 Bd s  0 (II v ) in Tm = m (N/Am)= N/A = V s/m
Dies ist das Amperesche Gesetz oder 1. Maxwellsche Gleichung. [In Abschnitt 7.1.2 lautete
 

 
das Gesetz  Bd s   0  GdA . Dabei wurde statt I die Stromdichte G verwendet.]
C
A
Die 2. Maxwellsche Gleichung ist das Faradaysche Induktionsgesetz:
U ind  
d

dt
in V mit  = BA und U = Ed
Zusammenfassung der vier Maxwellschen Gleichungen
1. Amperesches Durchflutungsgesetz:
2. Faradaysches Induktionsgesetz:
3. Elektrischer Fluß:
4. Magnetischer Fluß:
10.2

 dE
 
 Bd s   0I   r  0 A  dt

 
d( AB)
 Ed s    dt  U
  Q 1
 EdA   0   0  q dV
v
 
B
 dA  0
Entstehung und Ausbreitung elektromagnetischer Wellen
Reduziert man den elektrischen Schwingkreis auf einen Kreis können die Phänomene besser
erklärt werden.
Seite 103
Der Wechselstrom erzeugt ein Magnetfeld B, das sich dauernd in Abhängigkeit vom Strom I
ändert. Zwischen den Kondensatorplatten ändert sich dauernd in Abhängigkeit von den abund zufließenden Ladungen ein elektrisches Feld. Bemerkenswert ist nun, daß das sich
ändernde elektrische Feld ebenso wie der Strom von einem Magnetfeld umgeben ist. Durch
das sich ändernde Magnetfeld wiederum wird ein Strom induziert. Die Vermutung liegt nahe,
daß auch ein elektrisches Feld in Abhängigkeit von der magnetischen Feldstärke induziert
wird. Bei der Richtungsbestimmung der Feldlinien ist die Lenzsche Regel zu beachten.
Maxwell nahm nun an, daß das sich ändernde Magnetfeld nicht nur dort, wo zufällig ein
Schwingkreis aufgebaut ist, ein elektrisches Feld und einen Strom induziert, sondern daß das
Magnetfeld auch im leeren Raum um sich herum ein geschlossenes elektrisches Feld aufbaut.
Ein sich änderndes elektrisches Feld wiederum umgibt sich dann mit einem magnetischen
Feld usw.. Räumlich kann man sich dieses Ineinandergreifen der Felder schwer vorstellen.
Hinzu kommt noch, daß sich die Felder vom Schwingkreis lösen und sich ähnlich wie
Wasserwellen in den freien Raum ausbreiten. Ein Beobachter an einem Ort außerhalb des
Schwingkreises beobachtet periodisch sich wechselnde magnetische und elektrische Felder,
die an ihm vorbeiwandern.
Um den Ablösevorgang der Felder vom Schwingkreis zu erleichtern, wird der Schwingkreis
aufgebogen und die Kondensatorflächen auf Punkte reduziert. Dadurch wird der Feldraum
zwischen den "Kondensatorflächen" erheblich vergrößert. Zur Aufrechterhaltung der Schwingungen muß die Sendeantenne, wie ein solcher aufgebogener Schwingkreis heißt, an eine
Energiequelle angekoppelt werden. Die periodisch sich ablösenden Felder heißen elektromagnetische Wellen. Mit elektromagnetischen Wellen wird Energie übertragen, die teilweise mit
Empfangsantennen wieder aufgefangen werden kann.
10.3
Elektromagnetische Wellen und Poyntingvektor
Mit Hilfe zweier mathematischen Sätze (Gauß und Stokes) aus der Vektoranalysis können die
Maxwellschen Gleichungen in differentielle Form gebracht werden. Durch Verknüpfung der
Gleichungen ergibt sich eine Differentialgleichung, deren Bedeutung und Lösung bekannt ist.
Es handelt sich um eine Wellengleichung und beschreibt deshalb die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen.
Wellen transportieren Energie und Impuls. Der Energietransport wird durch den sogenannten

Poyntingvektor S beschrieben.
  
1  
S  E H 
(E  B ) in J/(m2 s)
0


E : Elektrische Feldstärke, B : Magnetische Induktion
Laut spezieller Relativitätstheorie gilt für die Energie E = mc2. Für den transportierten Impuls
(p = mv) ergibt sich:
Seite 104
 E
p 2 v
c
Wellen transportieren Energie und Impuls.
p:
c:
v:
E:
10.4
Impuls in kg mis (Geschwindigkeitseinheit mis = m/s)
Lichtgeschwindigkeit in mis
Transportgeschwindigkeit in mis
Energie in Nm
Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Wellen auf Gewebe
Die Gewebezellwände stellen Membranen dar. Ein angelegtes Wechselfeld beeinflußt die
Membranspannungen. Bei niedrigen Frequenzen gehen Moleküle der Zellwände in Richtung
der elektrischen Feldstärke in Lösung, dies kann den Zellwänden schaden. Der sehr hohen
Frequenz der elektromagnetischen Wellen aus dem Kurzwellenbereich können die Moleküle
nicht folgen. Die influenzierte Wechselspannung erhöht lediglich die kinetische Energie der
Atome in den Zellwänden, d.h. die Gewebezellen erwärmen sich.
10.5
Einige Formeln zum merken
Merkformeln:
Feldstärke
Gravitationsfeldstärke
elektrische Feldstärke
magnetische Feldstärke
elektrisches Potential
Lorentzkraft:
Magnetische Induktion:
elektrischer Fluß:
magnetischer Fluß:
= Kraft pro felderzeugende Eigenschaft
= Kraft pro Masse
= Kraft pro Ladung
= Kraft pro Polstärke (Polstärke entspricht magnetischem Fluß)
= Arbeit pro Ladung (entspricht Spannung)

 
FL  I  s  B in N (Definitionsgleichung für B)
B in N/(Am)
  Q
   EdA 
in Vm
0
A
 
   BdA in Wb  Vs  T  m 2
A
elektrische Feldstärke:

 FC
N
in
E
As
q
magnetische Feldstärke:
H r  
Poyntingvektor:
  
1  
S  E H 
(E  B ) in (N/As)(N/Vs)
0
2

Fm
1 
B
in N/(Vs) = A/m mit H 
0

2
3
(N/As)(N/Vs) = (N/As)(Am/m ) = J/sm = misJ/m mit mis=m/s
3
Die Einheit mis deutet auf eine Geschwindigkeit und J/m deutet auf eine Energiedichte hin.
Nachrechnen ergibt, daß
S = E  c ist.
(E : Energiedichte, c: Lichtgeschwindigkeit)
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