Übungsblatt 9 13.5.2003 zu Mathematische Grundlagen für das Physikstudium III Aufgabe 1: Hat C3 eine Orthonormalbasis aus Eigenvektoren einer der folgenden Matrizen? 1+i √ √ 0 0 2 q 10 5 10 4 0 − 2 1 1 2 1 √1 0 5 −14 2 , √ 0 3 0 , 5 (i − 2 ) 2 q 15 3 10 2 −11 − 2 0 5 2 √i 0 (1 + i ) 2 5 2 Wenn ja, so bestimme für diese Matrix die Eigenwerte und gib eine Orthonormalbasis aus Eigenvektoren an! Aufgabe 2: Elektronenspinresonanz beim Rubin Der Rubin (Al2 O3 Korrundkristall mit Cr3+ Ionen verunreinigt) werde mit ESR untersucht. Um ein lösbares Modell zu bekommen, dessen Vorhersagen mit dem Experiment verglichen werden kann, beschränkt man sich in einem ersten “Toy”-modell auf den Grundzustand des Cr3+ -Ions. Nach der Hundschen Regel hat dieser die Spinquantenzahl S = 23 , ist also ohne äußere Felder 2S + 1 = 4 fach entartet. In diesem vierdimensionalen C-Vektorraum beschreibt 1 H = µB B(gk cos θSz + g⊥ sin θSx ) + hD(Sz2 − S(S + 1)E4 ) 3 ~ Hier ist θ der Winkel die Wechselwirkung mit einem zeitunabhängigen äußeren Magnetfeld B. ~ zwischen B und einer ausgezeichneten Kristallachse, gk , g⊥ sind Materialkonstanten des Rubins, die pararllel bzw. senkrecht zu dieser Kristallachse verschiedene Werte annehmen. (Tabellenwerte: gk = 1, 984 und g⊥ = 1, 9867, D=5,7235 GHz) √ 0 √ 3 Sx = 2 0 0 3 2 0 1 0 0 1 0 √ 3 2 3 0 2 0 0 √ , Sz = 0 3 2 0 0 0 0 1 0 2 0 − 12 0 0 0 0 0 − 32 h ist die Plankkonstante und µB = 9, 2741 · 10−24 TJ das Bohrsche Magneton. Fragen: 1. Wieso sind die Eigenwerte von H reelle Zahlen? Wieso gibt es eine Basis von C4 aus orthonormalen Eigenvektoren von H? 2. Berechne für θ = 0 die Eigenwerte und Eigenvektoren von H (diese sind dann noch von B abhängig!) 3. Bestimme die Eigenwerte von H für θ = π 2 (diese sind dann noch von B abhängig!) 4. Es bezeichne E1 (B) ≤ E2 (B) ≤ E3 (B) ≤ E4 (B) die eben berechneten Eigenwerte und Ψ1 , Ψ2 , Ψ3 , Ψ4 die zugehörigen Eigenvektoren. Nun wird ein zeitabhängiges äußeres Feld mit Frequenz ν eingeschaltet. Gilt dann hν = Ek (B) = Ej (B), so werden dadurch Übergänge Ψk ↔ Ψj angeregt. Diese Übergänge zeigen sich durch Peaks in der ESR Messung. Wie viele Peaks erwartet man von den Übergängen Ψ1 ↔ Ψ2 , Ψ2 ↔ Ψ3 und Ψ3 ↔ Ψ4 bei einer der Messungen, wenn B zwischen 0T und 0, 5T variiert wird und die Frequenzen ν1 = 10, 050GHz, ν2 = 9, 647GHz und ν3 = 9, 188GHz verwendet werden?