Gloria Graf, Thomas Hornbacher, Ankica

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Grundkurs Politische Theorie
Mag. Marion Löffler
Handout „Definitionen von Macht und Herrschaft III“
„Macht und Herrschaft“
WiSe 2006/2007
7. November 2006
Handout zu
Definitionen von Macht und Herrschaft III
Referat am 7. November 2006
FOUCAULT, Michel (1926-1984): Philosoph und Historiker.
Text: Subjekt und Macht (Auszüge), in: Analytik der Macht. Frankfurt/Main, 251-263.
FRAGESTELLUNGEN:
Wie wird Macht ausgeübt? Besonderheiten und Analyse von Machtbeziehungen.
Machtbeziehungen und strategischen Beziehungen.
I. DEFINITION von Macht
„Sie ist ein Ensemble aus Handlungen, die sich auf mögliches Handeln richten, und operiert
in einem Feld von Möglichkeiten für das Verhalten handelnder Subjekte.“ (S. 256)
II. BESONDERHEITEN von Machtbeziehungen
 finden sich immer zwischen Subjekten, also Individuen oder Gruppen (nicht gegenüber
von Dingen oder Objekten)
 sind „auf Handeln gerichtetes Handeln“ (S. 256), dh. der Versuch der Beeinflussung
fremden Handelns durch eigenes Handeln (keine direkte Einwirkung auf Subjekte).
 Subjekt muss frei sein, dh. mehrere Handlungsmöglichkeiten haben (schließt Zwang,
Gewalt aus).
 konstituieren sich immer im engen Zusammenhang mit „objektiven Fähigkeiten“ und
„Kommunikationsnetzen“.
 sind tief im sozialen Nexus verwurzelt und bilden keine zusätzliche Struktur oberhalb der
Gesellschaft.
III. ANALYSEWERKZEUGE für die Erfassung von Machtbeziehungen
 System der Differenzierung: auf das Handeln anderer einzuwirken (z.B. durch
Unterschiede in der Stellung).
 Art der Ziele: z.B. Schutz der Privilegien
 Instrumente des Machtausübenden: z.B. Drohung, Gewalt, Worte
 Formen der Institutionalisierung: z.B. gemäß einer Tradition, der Gewohnheit oder auch
der „Mode“
 Grad der Rationalisierung: Einsatz von Mitteln, Resultate; also eingesetzte Verfahren
In Institutionen nehmen Machtbeziehungen zwar eine beobachtbare Gestalt an, wobei der
Staat möglicherweise der wichtigste Ort der Machtausübung ist, doch eigentlich sind sie
überall in jeder Gesellschaft „tief im sozialen Nexus verwurzelt und bilden daher keine
zusätzliche Struktur oberhalb der „Gesellschaft“, von deren vollständiger Beseitigung man
träumen könnte. In Gesellschaft leben bedeutet: Es ist stets möglich, dass die einen auf das
Handeln anderer einwirken.“ (S. 258)
Deshalb ist die Analyse von Machtbeziehungen die „eigentliche politische Aufgabe jeglicher
sozialen Existenz“. (S. 259)
Gruppe 4: Gloria Graf, Thomas Hornbacher, Ankica Sikic, Julia Zechmeister, Thomas Käfer, Christian Sagartz;
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Grundkurs Politische Theorie
Mag. Marion Löffler
Handout „Definitionen von Macht und Herrschaft III“
„Macht und Herrschaft“
WiSe 2006/2007
7. November 2006
IV. IM KONTEXT strategischer Beziehungen und Herrschaft:
Foucault räumt dem Staat den Status des möglicherweise wichtigsten Ortes der
Machtausübung in einer Gesellschaft ein.
Anhand von Herrschaftsformen kann man das Funktionieren von Machtbeziehungen (und
Kampfstrategien) auf Ebene der Gesamtgesellschaft verfolgen.
„Herrschaft ist eine globale Machtstruktur, deren Bedeutung und Folgen oft bis in die
kleinsten Verästelungen der Gesellschaft reichen. Zugleich ist sie [..] eine strategische
Situation, die sich über lange geschichtliche Zeiträume zwischen Gegnern herausgebildet und
verfestigt hat.“ (S. 263)
BOURDIEU, Pierre (1930–2002): Studium der Philosophie, Wissenschaftsgeschichte und
Logik.
Text: Die Macht der Struktur, in: ders, Die männliche Herrschaft, Frankfurt/Main, 177-186.
 Keine explizite Definition von Herrschaft oder Macht.
 Prinzip des Herrschaftssystems: Schaffung eines „Denkschemas“, in dem es eine
„Rollenaufteilung“ gibt, die jeder Mensch anzunehmen hat. Die Rollen sind auf
Gegensätze aufgebaut und konkurrieren miteinander.
 Gegensatz Mann – Frau: Rollenverteilung Mann (muss sich beruflich beweisen) – Frau
(Heimarbeit, kümmert sich um die Kinder, Verzicht auf beruflichen Erfolg).
 Gegensatz der Disziplinen in der Wissenschaft: Bsp. Naturwissenschaft (exakte
Wissenschaft) – Geisteswissenschaft (wertorientierte Wissenschaft).
 Gegensatz Bourgeosie (logisch/realistisch) – Intelektuelle (kreativ)
 Teilung einer Rolle in weitere Rollen (Geisteswissenschaft: Soziologie – Psychologie)
 Einteilungen bilden eine Struktur – eine Machtstruktur.
Gruppe 4: Gloria Graf, Thomas Hornbacher, Ankica Sikic, Julia Zechmeister, Thomas Käfer, Christian Sagartz;
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