EUROPÄISCHE KOMMISSION PRESSEMITTEILUNG Brüssel, den 6. März 2014 „Technik ist zu wichtig, um sie den Männern zu überlassen!“ Europas digitale Wirtschaft und der App-Sektor boomen, aber wo sind die Frauen? Fakten über Frauen in der digitalen Wirtschaft: Nur 9 von 100 App-Entwicklern in Europa sind Frauen. Nur 19 % der IKT-Manager sind Frauen (gegenüber einem Frauenanteil von 45 % in anderen Dienstleistungsbranchen). Nur 19 % der IKT-Unternehmer sind Frauen (54 % Frauen in anderen Dienstleistungsbranchen). Die Frauen stellen auch weniger als 30 % der IKTFachkräfte. Immer weniger Frauen machen einen IT-Abschluss (3 % weibliche Absolventinnen gegenüber 10 % männlichen Absolventen). Neelie Kroes (@NeelieKroesEU), Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, erklärte dazu: „Technik ist zu wichtig, um sie allein den Männern zu überlassen! Jede Woche treffe ich mehr inspirierende Frauen im Technikbereich.“ „Die IT-Branche ist keine Domäne einiger weniger Computerfreaks mehr – IT ist cool, IT ist die Zukunft! Nur 9 % der App-Entwickler sind Frauen? Das muss sich ändern! Versuchen Sie es mal mit dem Programmieren. Sie werden sehen, wie viel Spaß das machen kann!“ „Wir wollten eine Plattform schaffen, auf der Frauen berichten können, wie sie im Techniksektor vorankommen. Es gibt so viele Erfolgsgeschichten – erzählen Sie uns Ihre und helfen Sie mit, die nächste Generation dafür zu begeistern!“ Machen Sie mit: Drehen Sie Ihr eigenes Video mit Ihrer Geschichte über das Leben im digitalen Sektor. Stellen Sie Ihr Video auf die Facebook-Seite „Every Girl Digital“. Die Europäische Kommission startet heute eine Kampagne, um Rollenvorbilder zu finden und bekanntzumachen, die junge Frauen und Mädchen dazu ermuntern können, IKTStudiengänge und -Laufbahnen zu wählen. Die Kommission ruft Frauen (und Männer!) auf, Videos über ihre eigene digitale Erfolgsgeschichte zu drehen und hochzuladen, um Mädchen und Frauen für Technik zu begeistern. IP/14/223 Frauen haben im Techniksektor beste Aussichten – das bezeugen die inspirierenden Frauen, die den Startschuss für diese Kampagne geben: Monique Morrow (@mjmorrow) aus der Schweiz sagt, sie hätte nie gedacht, dass sie einmal in der Computerbranche arbeiten würde. Aber ihre Problemlösungsfähigkeiten haben sie doch dorthin gebracht. Seitdem ist sie durch ihren IT-Job um die Welt gekommen, hat viele Bereiche kennengelernt und viele interessante Erfahrungen gesammelt. Sie ist sehr zufrieden und hat Spaß dabei. Lindsey Nefesh-Clarke (@WomensW4) aus Frankreich arbeitet auf dem Gebiet der IKT in der Entwicklung. Sie spricht von der IKT als Faktor für Veränderung und als Katalysator für die Befähigung und Mitwirkung der Frauen und darüber, wie sie durch den Eintritt Bangladeschs in das digitale Zeitalter zu dem gekommen ist, was sie heute tut. Ihr Ratschlag für Mädchen? „Geht in die IT – unbedingt!“ Sofia Svanteson (@sofiasvanteson) aus Schweden rät jungen Frauen, die über einen technischen Beruf nachdenken, sich auch bewusst zu machen, wofür Technik eingesetzt werden kann. Ihr geht es nicht um den technischen Fortschritt an sich. Erst wenn etwas auch benutzerfreundlich und sinnvoll ist, kann es das Leben der Menschen zum Besseren verändern. Sofia findet es spannend, an diesem Prozess mitzuwirken. Weitere Beiträge kommen von Eva Berneke (Dänemark), Anneke Burger (Niederlande) und Naomi Shah (USA). Noch mehr Erfolgsgeschichten finden Sie hier. Hintergrund Ausgangspunkt dieser Kampagne ist eine Kommissionsstudie über Frauen im IKT-Sektor, die ergeben hat, dass sich Frauen am ehesten für technische Berufe entscheiden, wenn ihnen erfolgreiche Frauen vorgestellt werden, die so zu Rollenvorbildern werden. Die Sichtbarkeit solcher Werdegänge kann auch dazu beitragen, die bereits in Technikberufen tätigen Frauen weiter in der Branche zu halten. Mehr Frauen für technische Berufe zu gewinnen, ist ein wirtschaftliches Muss. Wenn Frauen in digitalen Berufen genauso häufig anzutreffen wären wie Männer, könnte der Studie zufolge das europäische BIP jährlich um etwa 9 Milliarden EUR steigen (das entspricht dem 1,3-fachen BIP Maltas). Unternehmen mit mehr Frauen in Führungspositionen erreichen um 35 % höhere Kapitalrenditen und um 34 % höhere Dividenden als andere vergleichbare Unternehmen. Besonders unterrepräsentiert sind Frauen in Management- und Spitzenpositionen. Dies ist zwar ein allgemeines Problem, aber gerade im IKT-Sektor ist der Anteil weiblicher Chefs noch viel niedriger als in anderen Branchen. Nur 19,2 % der Beschäftigten im IKT-Sektor haben eine Chefin (gegenüber 45,2 % in anderen Sektoren). Unternehmerinnen im IKT-Sektor verdienen 6 % mehr als Nicht-Unternehmerinnen im gleichen Sektor. Unternehmerinnen im IKT-Sektor sind mit ihrem Job zufriedener, haben mehr das Gefühl, gute Arbeit zu leisten und verdienen mehr als angestellte NichtUnternehmerinnen im IKT-Sektor. Andererseits berichten sie aber auch von mehr Stress. Zudem verlassen mehr Frauen den Sektor in der Laufbahnmitte als Männer (Phänomen der „leaky pipeline“). So arbeiten 20 % der 30-jährigen Frauen mit IKT-BachelorAbschluss in der Branche, während es bei den 45-jährigen Frauen mit solchen Abschlüssen nur noch 9 % sind. 2 Gleichzeitig berichten Arbeitgeber, wie schwierig es ist, geeignete IKT-Fachkräfte zu finden, und dass in Europa bald bis zu 900 000 IKT-Kräfte fehlen könnten. Dies könnte sich als verpasste Chance zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit erweisen und Europas digitale Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Nützliche Links Siehe auch ICTLadies, Inspringfifty Shefigures2012, Wissenschaft ist Mädchensache. Hashtags: #IWD2014 #WomensDay Frauen in den IKT Website von Neelie Kroes Kontakt: [email protected], Twitter: @RyanHeathEU 3