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EUROPÄISCHE KOMMISSION – PRESSEMITTEILUNG
Digitale Agenda: Kommission veranstaltet
Konsultation zu Regeln für vernetzte intelligente
Geräte – das „Internet der Dinge“
Brüssel, 12. April 2012 – Das „Internet der Dinge“ bezeichnet eine Zukunft, in der
Alltagsgegenstände wie Telefone, Autos, Haushaltsgeräte, Kleidungsstücke und
sogar Lebensmittel mittels intelligenter Chips drahtlos mit dem Internet verbunden
sind und Daten erfassen und austauschen können. Die Europäische Kommission
möchte erkunden, welcher Rahmen gesetzt werden muss, damit das wirtschaftliche
und gesellschaftliche Potenzial des Internets der Dinge ausgeschöpft werden kann,
und wie gleichzeitig ein ausreichendes Maß an Kontrolle über die Geräte zu
gewährleisten ist, die Informationen erfassen, verarbeiten und speichern. Zu diesen
Informationen gehören Verhaltensmuster der Nutzer, ihre Aufenthaltsorte und
Präferenzen. Die Kommission will sicherstellen, dass die Rechte von
Privatpersonen respektiert werden, und leitet vor diesem Hintergrund eine
öffentliche Konsultation ein, zu der bis zum 12. Juli 2012 beigetragen werden kann.
Heutzutage besitzt der Durchschnittsbürger zwei Gegenstände, die mit dem
Internet verbunden sind. Bis 2015 dürften es sieben sein, weltweit werden dann
25 Mrd. Geräte über Drahtlosverbindungen verfügen. Diese Zahl könnte sich bis
2020 auf 50 Mrd. verdoppeln. In Zukunft werden also möglicherweise viele
Alltagsgegenstände mit dem Internet verbunden sein. Ein Beispiel: Wenn an der
Universität eine Vorlesung am frühen Morgen wegen Erkrankung des Dozenten
ausfällt, könnten die Wecker und Kaffeemaschinen der Studierenden automatisch
so gestellt werden, dass sie eine Stunde länger schlafen können. Vergisst ein
älterer Mensch, eine wichtige Arznei einzunehmen, könnte einem anderen
Familienmitglied oder einer lokalen Notrufzentrale eine Warnmeldung übermittelt
werden, so dass jemand vorbeigeschickt werden kann, der nach dem Rechten
schaut.
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der
Kommission, erklärte hierzu: „Ein Internet der Dinge, bei dem Alltagsgegenstände
mit intelligenten Funktionen ausgestattet sind, ist der nächste große
Entwicklungsschritt. Ich möchte ein Internet der Dinge fördern, das unseren
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zielen dient, und bei dem die Sicherheit und
der Schutz der Privatsphäre gewährleistet sind und ethische Werte beachtet
werden.“
IP/12/360
Zur Realisierung des enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenzials
des Internets der Dinge sind faire Wettbewerbsverhältnisse nötig, damit alle
Akteure unter gleichen Bedingungen miteinander konkurrieren können, ohne dass
einzelne den Zugang kontrollieren oder den Anbieterwechsel von Nutzern
behindern. Voraussetzung für die gesellschaftliche Akzeptanz ist die Festlegung
eines ethischen und rechtlichen Rahmens mit Unterstützung durch technische
Mittel, der Eigenbestimmung und Sicherheit der Nutzer gewährleistet. Im Wege der
Konsultation möchte die Kommission Meinungsäußerungen zu den Themen Schutz
der Privatsphäre, Sicherheit, Gefahrenabwehr in kritischen, auf das Internet der
Dinge gestützten Infrastrukturen, Ethik, Interoperabilität, Leitungs- und
Aufsichtsmechanismen und Standards einholen. Die Ergebnisse der Konsultation
werden in die Empfehlung der Kommission zum Internet der Dinge einfließen, die
bis Sommer 2013 vorgelegt wird. Die Förderung des Internets der Dinge ist ein
vorrangiges Ziel der Digitalen Agenda für Europa (siehe IP/10/581, MEMO/10/199
und MEMO/10/200).
Hintergrund
Das heutige Internet bietet Zugang zu Inhalten und Informationen durch die
Verbindung vielfältiger Endgeräte, wie PCs, Smartphones oder Fernsehgeräte, mit
Internetseiten. In der nächsten Entwicklungsstufe werden Informationen zum
physischen Umfeld durch angeschlossene Gegenstände bereitgestellt werden
können, die mit Sensoren für ihr Umfeld ausgestattet sind und über Smartchips
mittels RFID-Technik mit oder ohne menschliches Dazutun kommunizieren.
Für diese Weiterentwicklung vernetzter Geräte gibt es zahllose Beispiele: Ein Pkw
könnte den Zustand verschiedener Fahrzeugsysteme mittels eingebetteter
Sensoren zum Zweck der Ferndiagnose und Wartung melden; unterwegs ließen
sich auf dem Smartphone Informationen über den Zustand von Haustüren und
Fensterläden oder sogar von Lebensmitteln im Kühlschrank empfangen, die von
Sensoren daheim übermittelt werden; Autofahrer könnten von ihrem Fahrzeug um
mögliche Verkehrsstaus herumgelotst werden; persönliche Geräte könnten
Informationen zum aktuellen Gesundheitszustand von daheim versorgten Patienten
an eine zentrale Stelle senden.
Die öffentliche Konsultation wird in eine neue Empfehlung zum Internet der Dinge
Eingang finden. Diese Empfehlung stellt eine Folgemaßnahme zur Mitteilung der
Kommission zum Internet der Dinge aus dem Jahr 2009 dar (siehe IP/09/952), in
der 14 Maßnahmen dargelegt wurden, mit denen Europa befähigt werden soll,
Technologien und Systeme für das Internet der Dinge zu entwickeln, die mit den
zentralen Werten Europas, wie Schutz der Privatsphäre und personenbezogener
Daten, vereinbar sind.
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Nützliche Links:
Konsultationsdokument
Mitteilung zum Internet der Dinge, 2009
Videos zum Internet der Dinge
RFID-Technik und das Internet der Dinge
Website zur Digitalen Agenda
Website von Neelie Kroes
Neelie Kroes auf Twitter
Ansprechpartner:
Ryan Heath (+32 2 296 17 16)
Linda Cain (+32 2 299 90 19)
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