W1 – Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität fester Körper Versuch: Datum: 29.11.2004 Uhrzeit: 15:30 – 18:30 Uhr Protokollant: Martin Wolf Betreuer: Herr Molnar Mitarbeiter: Thomas Mehner 1. Aufgabenstellung 1.1. 1.2. 1.3. Bestimmen Sie die spezifische Wärmekapazität verschiedener fester Stoffe. Prüfen Sie die Gültigkeit der DULONG-PETIT’schen Regel für reine Metalle. Führen Sie eine Größtfehlerberechnung zu Ihren Messungen durch. 2. Vorbereitung In diesem Versuch soll die spezifische Wärmekapazität verschiedener fester Stoffe ermittelt werden und diese für reine Metalle mittels der DULONG-PETIT’schen Regel überprüft werden. Für die Bestimmung der spezifischen Wärmekapazitäten wird eine Mischungskalorimetermessung durchgeführt. Das Kalorimeter ist so aufgebaut, dass möglichst wenig Wärme durch Wärmeleitung oder Wärmestrahlung nach außen abgegeben wird. Allerdings nimmt das Kalorimeter bei jeder Messung selbst Wärme auf, die der entgültigen Mischungstemperatur fehlt. Für die Rechnung kann man also sagen, dass die vom heißen Versuchskörper abgegebene Wärmemenge Q2 vom Kalorimeter und vom kalten Wasser aufgenommen wird ( Q2 ). Q1 Q2 W c1m1 Tm T1 c2 m2 T2 Tm Daraus ergibt sich für die gesuchte spezifische Wärmekapazität c2 (2.1) c2 : W c1m1 Tm T1 m2 T2 Tm (2.2) Zur Berechnung der molaren Wärmekapazität wird die Beziehung cm c M verwendet. Wobei der Wert für (2.3) cm bei chemischen Elementen im festen Aggregatzustand gleich dem Dreifachen der allgemeinen Gaskonstanten (R = 8,3143 J mol-1 K-1) sein sollte, also rund 25 J mol-1 K-1. Dieser Sachverhalt wird auch als DULONG-PETIT-Regel bezeichnet. Teilexperimente: 1. Bestimmung der Mischungstemperatur von Wasser mit Antimon (Sb) 2. Bestimmung der Mischungstemperatur von Wasser mit Messing 3. Bestimmung der Mischungstemperatur von Wasser mit Teflon Herleitung der Formeln für die Fehlerbetrachtung: Die Ausgangsgleichung für die spätere Fehlerbetrachtung ist die Gleichung zur Berechnung der spezifischen Wärmekapazität eines festen Stoffes mittels den gemessenen Experimentalwerten [ Gl. (2.2)]: c2 W c1m1 Tm T1 m2 T2 Tm Für die Größtfehlerberechnung leitet man diese Formel nun nach allen sechs Variablen ab und bildet aus den einzelnen Ableitungen das totale Differenzial. Tm T1 c2 W m2 T2 Tm c2 Tm T1 c1 m1 T2 Tm m2 c2 W c1m1 Tm T1 m2 m22 T2 Tm c2 W c1m1 T2 T1 2 Tm m2 T2 Tm c2 W c1m1 1 T1 m2 T2 Tm c2 W c1m1 Tm T1 2 T2 m2 T2 Tm c2 Tm T1 T T c W c1m1 Tm T1 W m 1 1 m1 m2 m2 T2 Tm T2 Tm m2 m22 T2 Tm W c1m1 T2 T1 W c1m1 W c1m1 Tm T1 1 Tm T1 T2 2 2 m2 m2 T2 Tm m2 T2 Tm T2 Tm (2.4) 3. Durchführung des Experimentes, Messwerte 4. Auswertung 4.1. Berechnung der spezifischen Wärmekapazität für Antimon (Sb) aus den Messwerten des Teilexperimentes 1 Die spezifische Wärmekapazität c2 des aus Antimon bestehenden Probekörpers wird nach Gleichung 2.2 wie folgt berechnet: kJ kJ 4,19 0,1047kg 297, 45K 295,85K K kg K 0, 0497kg 365, 75K 297, 45K kJ 0, 2186 kg K 0, 025 c Antimon c Antimon Der Literaturwert [Internet: http://www.periodensystem.info/elemente/antimon.htm] für die spezifische Wärmekapazität von Antimon ist mit 0,207 kJ kg-1 K-1 angegeben. Es zeigt sich also, dass der in diesem Versuch ermittelte Wert recht gut mit dem Literaturwert übereinstimmt. Da Antimon ein chemisches Element ist, soll nun noch die molare Wärmekapazität nach Gleichung 2.3 berechnet und mittels DULONG-PETIT-Regel überprüft werden. Die molare Masse von Antimon beträgt 0,12175 kg mol-1. Damit ergibt sich: kJ kg 0,12175 kg K mol kJ J cm 0, 0266 26, 6 mol K mol K cm 0, 2186 Man sieht, dass die DULONG-PETIT-Regel offenbar gilt, da der ermittelte Wert rund 25 J mol-1 K-1 beträgt. 4.2. Berechnung der spezifischen Wärmekapazität für Messing aus den Messwerten des Teilexperimentes 2 Die spezifische Wärmekapazität c2 des aus Messing bestehenden Probekörpers wird nach Gleichung 2.2 wie folgt berechnet: kJ kJ 4,19 0,1094kg 299,15K 295, 65K K kg K 0, 0675kg 364, 25K 299,15K kJ 0,3850 kg K 0, 025 cMes sin g cMes sin g Der Literaturwert [PAETEC: Formeln und Tabellen] für die spezifische Wärmekapazität von Messing ist mit 0,38 kJ kg-1 K-1 angegeben. Auch hier zeigt sich also, dass der in diesem Versuch ermittelte Wert recht gut mit dem Literaturwert übereinstimmt. 4.3. Berechnung der spezifischen Wärmekapazität für Teflon aus den Messwerten des Teilexperimentes 3 Die spezifische Wärmekapazität c2 des aus Teflon bestehenden Probekörpers wird nach Gleichung 2.2 wie folgt berechnet: kJ kJ 4,19 0,1108kg 298, 75 K 296, 25 K K kg K 0, 0174kg 364,15 K 298, 75 K kJ 1, 0748 kg K 0, 025 cTeflon cTeflon Leider war es mir nicht möglich einen Literaturwert für die spezifische Wärmekapazität für Teflon zu ausfindig zu machen. Da vorrangegangenen Messungen die Literaturwerte recht gut trafen, gehe ich davon aus, dass dies auch hier der Fall ist. 5. Fehlerbetrachtung Es soll nun eine Größtfehlerberechnung für die erste Messung vorgenommen werden. Der relative Fehler dieser Messung wird schließlich auf die anderen beiden Messungen bezogen. Für die Berechnung des absoluten Fehlers wird die Gleichung 2.4 verwendet. Die folgende Tabelle zeigt die Fehler der einzelnen Messwerte in übersichtlicher Form, die dann in die Fehlergleichung 2.4 eingesetzt werden. Die einzelnen Messwerte sind dem Abschnitt 3 „Messwerte“ zu entnehmen. Tab. 5.1: Einzelfehler der Messwerte Messwert-Fehler Wert m1 kJ K 0, 0002kg m2 0, 0002kg Tm 0, 4K T1 0, 4K T2 0, 2K W 0, 005 Mit den Werten aus Tab. 5.1 und den eigentlichen Messwerten sieht die Fehlerformel 2.4 wie folgt aus: c2 297, 45 K 295,85K kJ 0, 005 0, 0497kg 365, 75K 297, 45K K kJ 297, 45 K 295,85 K kg K 0, 0002kg 365, 75 K 297, 45 K 0, 0497kg 4,19 0, 025 0, 025 kJ kJ 4,19 0,1047 kg 365, 75 K 295,85 K K kg K 0, 4 K 2 0, 0497kg 365, 75K 297, 45K 0, 025 0, 025 kJ kJ 4,19 0,1047 kg 297, 45 K 295,85 K K kg K 0, 0002kg 2 2 0, 0497 kg 365, 75K 297, 45K kJ kJ 4,19 0,1047 kg 1 K kg K 0, 4 K 0, 0497kg 365, 75K 297, 45K kJ kJ 4,19 0,1047 kg 297, 45 K 295,85 K K kg K 0, 2 K 2 0, 0497kg 365, 75K 297, 45K c2 0,1148 kJ kg K Der relative Fehler ergibt sich nun mittels folgender Gleichung: kJ c kg K 2 0,5252 kJ c2 0, 2186 kg K 0,1148 Mittels diesem relativen Fehler ergeben sich nun auch die Fehler der beiden anderen Messungen: kJ kJ 0,5252 0, 2022 kg K kg K kJ kJ 1, 0748 0,5252 0,5645 kg K kg K c2Mes sin g c2Mes sin g 0,3850 c2Teflon c2Teflon Bemerkung: Der relative Fehler ist mit 52,52% sehr hoch. Die liegt aber daran, dass die Messwert-Fehler für die Temperatur sehr hoch sind (vgl. Tab. 5.1). Da die ermittelten Werte für die spezifische Wärmekapazität der verschiedenen Stoffe allerdings recht gut mit Literaturwerten übereinstimmen, ist der relative Fehler sicherlich zu relativieren. 6. Zusammenstellung der Ergebnisse Zum Schluss sollen die Ergebnisse des Versuchs in tabellarischer und gerundeter Form noch einmal übersichtlich dargestellt werden. In Tabelle 6.1 ist dies zu sehen. Tab. 6.1: Gerundete Ergebnisse des Versuchs Stoff Antimon (Sb) Messing Teflon Wärmekapazität (Exp) / 0,22 0,12 0,39 0,21 1,1 0,6 kJ kg K Wärmekapazität (Lit) / kJ kg K 0,207 0,38 - Des weiteren konnte in diesem Versuch die DULONG-PETIT-Regel für Antimon überprüft werden, indem festgestellt wurde, dass die experimentell ermittelte molare Wärmekapazität annähernd den Wert 25 J mol -1 K-1 hat.