1. Grundlegende Planung

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Inhalt
Einleitung .................................................................................................................................. 1
1. Grundlegende Planung ........................................................................................................ 2
1.1 Analyse der Rahmenbedingung .................................................................................... 2
1.2 Didaktische Reflexion .................................................................................................... 2
1.3 Sachanalyse ..................................................................................................................... 4
1.4 Bildungsplanbezug ......................................................................................................... 4
1.4.1 Kompetenzen ......................................................................................................... 6
1.4.2 Methodencurriculum der RS Waibstadt............................................................. 6
1.5 Methodische Reflexion ................................................................................................... 6
1.5.1 Theoretische Einbettung ....................................................................................... 7
1.6 Verlaufsskizze ................................................................................................................. 8
2. Protokoll der Durchführung ............................................................................................... 9
2.1 Zeitlicher Ablauf ............................................................................................................ 9
3. Reflexion .............................................................................................................................. 15
3.1 Planung der Unterrichtseinheit................................................................................... 15
3.2 Durchführung der Unterrichtseinheit ........................................................................ 15
3.3 Ergebnisse und erreichte Ziele .................................................................................... 18
Fazit ......................................................................................................................................... 20
Literaturangaben ................................................................................................................... 21
Anhang .................................................................................................................................... 22
Einleitung
« Pour s’éduquer, il ne suffit pas que l’enfant ingurgite toutes les matières qu’on lui présente
d’une façon plus ou moins tentante : il faut qu’il agisse par lui-même, qu’il crée. »1
Selbst handeln und schöpferisch sein – das konnten im November 2007 die Schülerinnen und
Schüler (SuS) der Klasse 8c der Realschule Waibstadt im Französischunterricht. Im Rahmen
des pA/rüT, das Teil des Referendariats am staatlichen Seminar Karlsruhe (RS) ist, erstellten
die SuS in einer Unterrichtseinheit projektartig selbst ausgedachte Fotoromane. Nachdem in
der Großgruppe das Ziel formuliert und ein grober Zeitplan erarbeitet war, wurden die
meisten Stunden in den vier Kleingruppen verbracht. Die Gruppen schrieben ihre eigenen
Geschichten, überlegten sich bildhafte Szenen dazu, realisierten die Szenen mittels
Digitalkameras und setzten die Geschichten schließlich im Computer zusammen. Die fertigen
Geschichten wurden dann der Großgruppe mit PowerPoint präsentiert und alle SuS durften
ein gedrucktes Exemplar der vier Fotoromane für sich binden.
Diese Dokumentation beschreibt die Planungsphase (Kapitel 1) des Projekts Roman-photo
und liefert ein Protokoll der Durchführung (Kapitel 2). Anschließend folgt eine kritische
Reflexion (Kapitel 3). In der Planung wurde das Thema Roman-photo gewählt, da es
verschiedene didaktische Überlegungen beinahe ideal miteinander verbindet: Zum einen wird
es dem Projektgedanken (schüler-, handlungs-, und produktorientiert) voll gerecht. Zum
anderen berührt das Thema viele Schulfächer und wird somit der Interdisziplinarität gerecht
(Französisch, BK, ITG, Deutsch). Schließlich entspricht die Präsentationsform dem
Methodencurriculum der Realschule Waibstadt. Die Durchführung des Projektes bereitete den
SuS viel Freude. Aus anfänglicher Skepsis über die Anforderungen des Französischen wurde
im Projektverlauf zunehmend Motivation. Am Ende hatten alle vier Kleingruppen einen
Fotoroman in den Händen2. Die kritische Reflexion untersucht den Verlauf des Projekts im
Detail und reflektiert die gewonnenen Erfahrungen. Zusammenfassend muss man sagen, dass
nur kleinere Probleme, im vermutlich normalen Umfang, aufgetreten sind, die auch eher
technischer denn konzeptioneller Natur waren. Das Fazit ist deshalb positiv: Die SuS haben
selbständig und mit Freude ein kreatives Produkt erstellt. Sie wurden durch das Projekt stark
motiviert und haben die Begeisterung für den Französischunterricht auch über das Projekt
hinaus behalten. Deswegen ist auch mein ganz persönliches Fazit ermutigend: Ein gut
geplantes Projekt ist ein Gewinn, sowohl für die SuS als auch für die Lehrkraft.
Célestin Freinet: “Um sich zu bilden, genügt es nicht, daß das Kind jeden Stoff in sich hineinfrisst, den man
ihm mehr oder weniger spannend serviert: es muss selbst handeln, selbst schöpferisch sein.”
2
Anhang XXV
1
1
1. Grundlegende Planung
1.1 Analyse der Rahmenbedingung
Lernort der Projektdurchführung war die Realschule Waibstadt. Sie besuchen knapp über 600
SuS, die aus dem großen Einzugsgebiet Kraichgau kommen. An der Realschule Waibstadt ist
das Fach Französisch Wahlpflichtfach ab Klasse 7 und wird mit vier Wochenstunden
unterrichtet. Das Projekt wurde als Unterrichtseinheit durchgeführt. Die Lernzeit betrug vier
Wochen (07.11.-30.11.2007) und umfasste alle Französischstunden. In Kapitel 3 werden acht
Unterrichtsstunden konkreter erläutert. Als Arbeitsräume standen der Klassenraum der 8c und
der Computerraum der Schule zur Verfügung. Für die Erstellung der Fotos durften die SuS das
Schulgebäude und auch außerschulische Orte verwenden.
Die Lerngruppe des Projekts sind die Französischschüler der 8c. Sie besteht aus vier Jungen
und zwölf Mädchen. Die Lerngruppe hat optimale Lernvoraussetzungen, da sich die SuS
untereinander sehr gut kennen, was zu einem positiven Lernklima führt. Außerdem erwies sich
die Gruppengröße als optimal. Zum einen ist die kleine Gruppengröße für das Erlernen der
Fremdsprache ideal, und zum anderen gibt es kaum Disziplinschwierigkeiten. Der Lernstand
der Schüler ist weitgehend homogen, was vermutlich mit den Vorkenntnissen zusammenhängt,
die ebenfalls homogen sind. Dennoch zeichnen sich nach fast 1,5 Lernjahren vor allem in den
kommunikativen Fertigkeiten Leistungsunterschiede ab. So gibt es eine Schülerin, die
gesundheitsbedingt öfter fehlt und somit weniger Übungsmöglichkeiten in der Schule hat. Sie
ist vor allem in sprachlichen Äußerungen sehr zurückhaltend und unsicher und hat
Schwierigkeiten einfache Sätze selbständig zu formulieren und richtig auszusprechen. Zwei
weitere Schüler sind zwar motiviert und beteiligen sich am Unterricht, haben aber ebenfalls
Schwierigkeiten beim selbständigen Formulieren und bei der korrekten Aussprache
französischer Laute. Eine weitere Schülerin der Klasse zeigt nur sehr schwache Leistungen.
Auch bei einfachen Aufgaben oder in Vokabeltests schneidet sie meist mangelhaft ab. In
diesem konkreten Fall wurde der Schülerin und den Eltern auch vorgeschlagen in NuT oder
MuM zu wechseln. Dieser Vorschlag wurde jedoch von der Schülerin nicht angenommen.
1.2 Didaktische Reflexion
Die Themenwahl Roman-photo lässt sich auf verschiedenen Ebenen begründen. Auf den
Französischunterricht bezogen soll fachlich gesehen das freie Schreiben3 gefördert werden.
Didaktisch gesehen steht beim freien Schreiben die Motivation im Vordergrund. Da die
Schüler der 8. Klasse sich in der Pubertät befinden, lässt sich oft ein Motivationsmangel
3
vgl. Minuth, S. 13f
2
beobachten, der zu mangelnder Aufmerksamkeit, Konzentration und schwächeren Leistungen
führt. Gerade im Französischunterreicht ist jedoch in der 8. Klasse große Konzentration
gefragt, da wichtige grammatikalische Strukturen gelernt werden, die für die kommunikativen
Fertigkeiten von hoher Bedeutung sind. Das Thema Roman-photo, das aus der Erfahrenswelt
der SuS stammt, soll die SuS motivieren und somit auch ermutigen kreative Gedanken und
Gefühle auf französisch auszudrücken.
Die Projektdurchführung, das heißt das Erstellen der Fotoromane, erfolgt mittels neuer
Medien. Dies ist insbesondere deshalb wertvoll, da neue Medien oft mit einer Verkürzung der
eigenen Kreativität durch die Passivität des Konsums in Verbindung gebracht werden. Hier
wird ein sinnvoller Einsatz der Medien exemplarisch geübt. Das Medium tritt gegenüber dem
Inhalt in den Hintergrund. Die Geschichten werden zuerst erarbeitet und dann mit Hilfe von
PowerPoint umgesetzt. Ein weiterer Aspekt ist die Möglichkeit, neben einer mündlichen
Präsentation auch eine Druckform herzustellen. Dies verdeutlicht, dass das jeweils gewählte
Medium nur Träger für das eigene Werk ist. Der Umgang mit PowerPoint wird vor allem
deshalb gewählt, da dieses Programm weit verbreitet in Firmen ist, und ein souveräner
Umgang oftmals im Anforderungsprofil von Stellenausschreibungen erwähnt wird.
Die Themenwahl berücksichtigt drei wesentliche Merkmale des Projektlernens nach
Apel/Knoll4: Schüler-, Handlungs- und Produktorientierung. Schülerorientierung heißt, dass
das Projekt aus der Erfahrungswelt der SuS kommt und somit die Interessen der SuS
berücksichtigt. In der Durchführung sind die SuS für ihre Arbeit und für ihr Ergebnis in einem
Maße verantwortlich, wie es im üblichen Französischunterricht nicht der Fall ist. Sie arbeiten
weitgehend selbständig und müssen sich in ihrer Kleingruppe an Absprachen halten und
kooperieren, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Handlungsorientierung ist dadurch
gegeben, dass bei der Erstellung des Romans viele verschiedene Sinne miteinbezogen werden.
Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, da sowohl Kopfarbeit als auch produktive
Tätigkeiten vorkommen. Die SuS bringen Kreativität in die Geschichte, sie machen Fotos und
sind dabei ihre eigenen Schauspieler und sie gestalten ein ästhetisches Produkt am Computer.
Produktorientierung heißt im konkreten Fall, dass tatsächlich ein Fotoroman erstellt wird:
Zum einen in digitaler Form als PowerPoint Datei und zum anderen in ausgedruckter
Papierform. Ein konkretes, materiell verfestigtes Ziel zu haben, ist ebenfalls stark motivierend
für die SuS.
4
Apel/Knoll, S. 80f
3
1.3 Sachanalyse
Die Begriffe freies Schreiben und Roman-photo, die wesentlicher Bestandteil des Projektes
sind, sollen im Folgenden kurz erläutert werden.
Das freie Schreiben ist eine der zentralen Unterrichtstechniken der Freinet-Pädagogik, die den
SuS die Möglichkeit gibt sich darzustellen und ihre Wünsche und Interessen auszudrücken.
Darüberhinaus erfahren die SuS, dass sie für ihr Produkt verantwortlich sind, wenn sie es z.B.
Mitschülern präsentieren. Für den schulischen Französischunterricht besteht die Aufgabe darin,
Methoden zu entwickeln, die es den SuS ermöglicht, sich auf französisch auszudrücken und
sich mit freien Texten von Mitschülern auseinandersetzen zu können.5 Dies entspräche nicht
nur der Forderung die SuS zu kommunikativen Strategen heranzubilden6, sondern böte den
SuS auch authentische, echte Kommunikationsanlässe, die das Lernen interessanter gestalten.
Der Begriff Roman-photo bezeichnet eine Geschichte, die mit Fotos illustriert ist. Historisch
gesehen wurde der erste Roman-photo 1947 in Italien veröffentlicht. Ein Jahr später erschien in
Frankreich der erste Roman-photo in der speziell dafür neu erschienenen Zeitschrift Nous deux.
Das Neue Genre erfreute sich schnell großer Beliebtheit, vor allem bei Frauen. So entstand eine
neue literarische Gattung, die bereits die gleichen charakteristischen Merkmale aufwies wie ein
moderner Fotoroman: Dialoge in Sprechblasen, Denkblasen, Textfelder, Ausrufe, etc. Der
Roman-photo entwickelten sich später weiter zu der bande-dessinée (Comic). Entsprechend
weisen beide Formen in Frankreich auch eine höhere Popularität auf als in Deutschland.
1.4 Bildungsplanbezug
Im Folgenden wird der Bildungsplanbezug hergestellt zu den involvierten Fächern
Französisch, ITG, BK und Deutsch. Hierzu werden die Kompetenzen aus dem Bildungsplan
2004 aufgeführt, die im Projektverlauf angebahnt und vertieft werden. Die Formulierung der
Kompetenzen ist bereits auf das konkrete Projekt Roman-photo bezogen.
Französisch
1. Kommunikative Fertigkeiten
 Die SuS können Sachverhalte (romanartige Geschichte) aus dem eigenen
Erfahrungshorizont strukturiert und sprachlich richtig verfassen.
 Die SuS können die Textformen Dialog, Monolog und Erzähltext sprachlich weitgehend
richtig verfassen.
 Die SuS können einen elementaren Wortschatz in der Sprachproduktion anwenden.
5
6
vgl. Minuth, S.13.
vgl. Bildungsplan 2004, S. 84.
4
2. Beherrschung der sprachlichen Mittel
 Phonologische Kompetenz: Die SuS können Laute der französischen Sprache weitgehend
korrekt anwenden und Intonationsgrundmuster artikulieren.
 Grammatische Kompetenz: Die SuS können Personen, Sachen, Tätigkeiten und
Sachverhalte beschreiben und bekannte grammatische Strukturen anwenden.
3. Umgang mit Texten
 Die SuS können Texte hörend und lesend aufnehmen und sie inhaltlich erschließen.
5. Methodenkompetenz
 Lern- und Arbeitstechniken/ Sprachlernkompetenz: Die SuS können im Team arbeiten und
Strategien zum Ausgleich von Defiziten sinnvoll einsetzen.
 Medienkompetenz und Präsentation: Die SuS können Arbeitsergebnisse mit modernen
Präsentationsmedien auf französisch dokumentieren und präsentieren.
Informationstechnische Grundbildung (ITG)
1. Arbeit und Lernen mit informationstechnischen Werkzeugen
 Die SuS können die informationstechnische Anwendungen PowerPoint selbständig und
zweckorientiert einsetzen.
 Die SuS können sich in unbekannte Anwendungen einarbeiten und einschätzen, wie die
jeweilige Anwendung inhaltlich und qualitativ für die zu lösenden Aufgaben dienlich ist.
 Die SuS können Bilder mit einer Digitalkamera erfassen und bearbeiten.
Bildende Kunst (BK)
3. Raum, Aktion, Interaktion (Themenbereich)
 Mitteilen und Kommunizieren: Die SuS können gezielt miteinander agieren und digitales
Bildmaterial und Bilderfolgen bearbeiten.
4. Kommunikation und kulturelles Bewusstsein (Themenbereich)
 Die SuS können digitale Fotografie einsetzen und mit digitalen Bilddateien umgehen.
 Die SuS können diskursive Situationen mimisch und fotografisch umsetzen.
Wahrnehmungsschulung, Interaktionen, Medien (Arbeitsbereich)
 Die SuS können Objekte und Situationen zunehmend ästhetisch wahrnehmen und die
visuelle Reizüberflutung weitgehend bewältigen.
 Die SuS können digitale Fotografie einsetzen und mit Bildbearbeitungssoftware umgehen.
Deutsch
Die SuS sind in der Lage Texte zu verfassen, und einen Schreibprozess eigenverantwortlich zu
planen und zu gestalten.
5
1.4.1 Kompetenzen
Aufgeschlüsselt in Personal-, Sozial-, Methoden- und Sachkompetenz werden die folgenden
Kompetenzen erweitert und angebahnt:
Personalkompetenz
 Die SuS üben sich im arbeitsteiligen Verhalten und übernehmen konkrete Verantwortung
für einen Teil der Gruppenarbeit.
 Die SuS lernen, wie sie neue Medien einsetzen können um ihrer eigenen Kreativität
Ausdruck zu verleihen.
Sozialkompetenz
 Die SuS können in Kleingruppen weitgehend selbständig arbeiten und gemeinsam zu
einem befriedigendem Gruppenergebnis kommen.
Methodenkompetenz
 Die SuS erweitern durch die Arbeit mit verschiedenen neuen Medien (Digitalkamera,
Computer, PowerPoint) ihre Medienkompetenz.
 Die SuS lernen durch das Vortragen ihrer Ergebnisse das Präsentieren mit PowerPoint.
Sachkompetenz
 Die SuS können einen kreativen Text auf französisch verfassen und bekannten Wortschatz
sowie grammatikalische Strukturen verwenden.
1.4.2 Methodencurriculum der RS Waibstadt
Neben
dem
Bildungsplan
2004
wurde
in
der
Planung
auch
das
schulinterne
Methodencurriculum der RS Waibstadt berücksichtigt. Folgende Kompetenzen aus dem
Methodencurriculum für Klasse 8 werden im Projekt angebahnt.
 Die SuS können Texte visualisieren.
 Die SuS können mit dem Programm PowerPoint umgehen.
 Die SuS können einen mediengestützten Vortrag halten.
 Die SuS können Gruppenarbeit weitgehend selbständig organisieren.
1.5 Methodische Reflexion
Bei der Durchführung eines Projektes ist es wichtig, bestimmte Phasen des Lernens zu
beachten. Obwohl die SuS möglichst viel selbständig arbeiten, ist es notwendig, die einzelnen
Schritte zum Ziel in einer bestimmten Ordnung zu vollziehen. Im Folgenden werden zunächst
die einzelnen Phasen des Projekts anlehnend an Apel/Knoll7 erläutert. Anschließend wird das
Projekt theoretisch eingebettet und der Projektmethode nach Karl Frey zugeordnet.
7
Apel/Knoll, S. 96f.
6
Das Projektthema Roman-photo wird vorgegeben. Dieses Thema bildet allerdings einen
offenen Überbegriff und soll nach den Interessen der SuS weiter ausdifferenziert werden. So
kann trotz der Themenvorgabe die projekttypische Schülerorientierung ermöglicht werden, und
die SuS können einen persönlichen Bezug zum Projekt entwickeln. Das Thema Roman-photo
liegt zwar in der Erfahrungswelt der SuS, doch die Verknüpfung mit dem Französischen ist
neu. Die Schüler lernen daher zunächst französische Fotoromane kennen und das erforderliche
Vokabular, um über Fotoromane zu sprechen.
Die Projektplanung beinhaltet organisatorische und inhaltliche Aspekte, die gemeinsam mit
den SuS erfolgen. Es wird gemeinsam ein Projektziel formuliert und die erforderlichen
einzelnen Arbeitsschritte werden gesammelt. Mit dieser Grundlage wird ein Zeit- und
Arbeitsplan erstellt, der während des ganzen Projektes sichtbar ist und immer mit dem
aktuellen Stand verglichen und eventuell geändert wird. In dieser Phase werden auch die
Kleingruppen eingeteilt und inhaltlich entschieden, welche Art von Text entstehen soll (im
konkreten Fall standen Liebesgeschichte oder Krimi zur Auswahl).
Die Projektdurchführung nimmt den größten Teil der Unterrichtseinheit ein. Sie unterteilt
sich in Input-Phasen durch den Lehrer und Erarbeitungsphasen der SuS. In den Input-Phasen
versorgt der Lehrer die SuS mit notwendigem sprachlichen Material und fotografischen
Hilfen/Informationen, welche die SuS für das Erstellen des Romans und der Fotos benötigen.
Die Erarbeitungsphasen der SuS unterteilen sich in drei Teile: Drehbuch schreiben, Fotos
erstellen, Geschichte und Fotos am Computer mit PowerPoint zusammensetzen.
Die Projektpräsentation ist eine der wichtigsten Phasen, da die SuS hier ihre
Projektergebnisse vorstellen.
Die Projektreflexion ermöglicht einen runden Projektabschluss, der unverzichtbar ist. Hier
findet die Selbst- und Fremdbewertung der SuS anhand eines Beurteilungsbogens statt. Dieser
Bogen war auch bei der Benotung des Projektes hilfreich8. Ebenso füllen die SuS einen
Evaluationsbogen aus, in dem die einzelnen Arbeitsschritte des Projektes bewertet werden.
1.5.1 Theoretische Einbettung
Die theoretische Grundlage des Projekts ist die Projektmethode von Karl Frey. Karl Frey
entwickelte ein Fünf-Komponentenmodell, das ein Projekt beschreibt: Projektinitiative,
Projektskizze, Projektplan, Projektdurchführung, Projektbeendigung. Das Projekt Romanphoto setzt erst bei der Komponente Projektplan ein, da Projektinitiative und Projektskizze
8
Das Projekt wurde benotet, um zum einen den ernsthaften Charakter für die SuS klarzustellen und zum anderen
um die Ergebnisse der SuS entsprechend zu honorieren.
7
vom Lehrer vorgegeben wird. Aus diesem Grund kann nur von projektartigem Arbeiten die
Rede sein. Neben diesen Komponenten gibt es den Fixpunkt9 und die Metainteraktion. Der
Fixpunkt dient als Auszeit, um Termine abzustimmen und organisatorische Fragen zu klären.
Die Metainteraktion ist ebenfalls eine Auszeit, die eingeschoben werden kann, wenn Zeit zum
Reflektieren gebraucht wird. Hier können Schwierigkeiten besprochen werden oder
Zielvorstellungen und Projektaktivitäten überprüft werden.
Das Projekt ist am ehesten dem integrativen Modell nach Apel/Knoll10 zuzuordnen. Den
Ausgangspunkt des Projekts bildet die Problemstellung „Erstellen eines französischen
Fotoromans“. Bei dieser Ausgangsstellung wird deutlich, dass die SuS verschiedene
Arbeitsschritte durchschreiten müssen, um das Problem zu bewältigen. Die einzelnen
Arbeitsschritte stellen einen Wechsel dar zwischen selbständigem Arbeiten der SuS und
Lehrgängen oder Übungen. Beispiele für solche Minilehrgänge sind der Umgang mit
PowerPoint oder eine Zusammenstellung sprachlicher Redemittel, sowie ein Kurs über typisch
französische Gesten, die dann in den Fotos verwendet werden können. Im Gegensatz zum
linearen Modell, in dem die SuS im wesentlichen das im Lehrgang Gelernte verwenden und
vertiefen, fordert dieses Projekt mehr Kreativität und Selbständigkeit. Problemorientierung,
Lehrgänge und Erkundungen stehen vielmehr in einem wechselartigem Verhältnis, so dass die
Schülergruppen individuelle Lösungswege entwickeln und so durch gemeinsame Arbeit zum
Ziel gelangen. Am Ende steht dann ein Produkt: die fertigen Fotoromane, die es zu
präsentieren gilt.
Das Projekt lässt sich dem Typ Gestaltungsprojekt nach Apel/Knoll11 zuordnen. Der Lehrer
gibt die Themenvorgabe einen Roman-photo zu erstellen und stellt dazu auch das notwendige
Wissen und Material. Die Aktivität der Schüler ist es, einen Fotoroman individuell zu gestalten
und kreative Ideen einzubringen, um den Themenvorschlag in Gestalt umzusetzen. Das Projekt
ist beendet, wenn der fertige Roman vorliegt und eine kritische Reflexion über den Arbeitsweg
vorliegt.
1.6 Verlaufsskizze
Anhang I
9
Entspricht in der Unterrichtseinheit dem Quoi de neuf und dem Bilan.
Apel/ Knoll, S.88f.
11
Apel/Knoll, S.101.
10
8
2. Protokoll der Durchführung
2.1 Zeitlicher Ablauf
Einen Überblick über den zeitlichen Ablauf des Projektes gibt zunächst die folgende Tabelle,
in der alle Stunden im Zeitraum des Projektes aufgelistet sind. Im Anschluss daran werden die
acht gekennzeichneten Stunden genauer erläutert.
Datum
Mi, 07.11.
Mi, 07.11.
Do, 08.11.
Fr, 09.11.
Mi, 14.11.
Mi, 14.11.
Do, 15.11.
Fr, 16.11.
Mi, 21.11.
Mi, 21.11.
Do, 22.11.
Fr, 23.11.
Di, 27.11. 12
Mi, 28.11.
Do, 29.11.
Phase/ Arbeitsplan
Projektthema
Projektplanung
Trouver les groupes
Trouver les sujets
Projektdurchführung
Inventer une histoire
Ecrire le scénario
Ecrire le scénario
Le plan des photos
Prendre les photos
Sozialform/ Inhalt
Dokumentation
Plenum: Einführung in die Thematik
Fotoroman

Plenum: Zielformulierung, Zeit- und
Arbeitsplanes und Gruppeneinteilung

Plenum: Jeu des gestes
Plenum: Vorbereitung freies Schreiben


GA: Erfinden der Geschichte
GA: Drehbuch schreiben
Entfällt wegen Seminar
GA: Drehbuch schreiben
GA: Vorbereitungen und Plan für die zu
machenden Fotos.
GA: Die Fotos werden gemacht.

GA: Einführung PowerPoint
Travailler à
l’ordinateur
Fr, 30.11.
Projektpräsentation
Fr, 30.11.
Projektreflexion
GA: Erstellen des Fotoromans in einem
PowerPoint Dokument.
Plenum: Präsentation der Fotoromane
und Bewertung
Plenum: Evaluation des Projekts



Tabelle 1: Zeitlicher Ablauf des Projekts
In den zwei Einführungsstunden am Mittwoch, den 07.11. wurden die Phasen Projektthema
und Projektplanung bearbeitet. Den SuS wurde das Projektthema zunächst vorgestellt und
dann ein Zeit- und Arbeitsplan gemeinsam erstellt. Die Themenvorstellung erfolgte durch
zwei französische Fotoromane, die am OHP gelesen wurden: eine Liebesgeschichte und ein
Krimi (Anhang II). Zwischen diesen zwei Genres mussten die SuS dann auch bei der eigenen
Geschichte wählen. Die SuS verstanden die zwei vorgestellten Geschichten sofort, obwohl
einige ihnen unbekannte Vokabeln und grammatikalische Strukturen vorkamen. Als nächster
Schritt wurden Vokabeln eingeführt, die für die Arbeit mit Fotoromanen hilfreich sind. Die
Vokabeln lernten und vertieften die SuS auf einem Arbeitsblatt (Anhang III) als Hausaufgabe.
12
Unterrichtsbesuch pA/rüT, Di, 27.11.2007, 1. Stunde
9
Abschließend wurde ein Arbeitsblatt ausgeteilt, anhand dessen die SuS erarbeiteten, was bei
der Gestaltung eines Fotoromans wichtig ist (Anhang IV).
Fazit: Die SuS finden das Thema Roman-photo sehr ansprechend, zweifeln jedoch daran,
dass sie auf Französisch eine Geschichte verfassen können.
Die zweite Einführungsstunde hatte den Schwerpunkt der Projektplanung13. Zunächst wurde
den SuS ein Projektleitfaden (Anhang V) ausgeteilt, auf dem die einzelnen Projektschritte
zusammengefasst wurden. Dies sollte den SuS zum einen formal aufzeigen, wie die nächsten
Wochen des Französischunterrichts aussehen würden. Zum anderen diente es als kurze
Wiederholung, da die SuS projektartiges Arbeiten aus Klasse 7 und durch das laufende TOP
SE (Themenorientierte Projekte: Soziales Engagement) kennen. Zunächst wurde gemeinsam
ein Projektziel formuliert: „Wir erstellen in Kleingruppen Fotoromane und präsentieren sie
den Französischschülern der 7. Klasse.“ Mögliche Erweiterungen sind: „Wir könnten die
Romane auch der 9. Klasse präsentieren. Außerdem wollen wir die Romane in einem Buch
zusammenbinden.“ Um den Projektverlauf visuell darzustellen wurde ein Plakat erstellt, auf
dem die erforderlichen Arbeitsschritte gesammelt und mit einer Zeitleiste versehen wurden.
Die Zeitleiste auf dem Plakat wurde zunächst nicht ganz ausgefüllt, da die SuS nur schwer
einschätzen konnten, wie lange sie für die Schritte brauchen. Außerdem wussten sie nicht,
welche Übungen noch eingebaut werden sollten. Die Zeitleiste wurde jedoch in den folgenden
Stunden in den gemeinsamen Fixpunkten ergänzt. Das fertige Plakat wurde im
Klassenzimmer aufgehängt, so dass es für alle immer sichtbar war (Anhang VI). Ein
wichtiger Punkt aus der Phase Projektplanung war die Gruppeneinteilung. Die SuS erhielten
einen kurzen Fragebogen (Anhang VII), welchen sie zunächst individuell ausfüllten und dann
mit auf Gruppensuche nahmen. Ziel des kurzen Fragebogens war es, dass in jeder Gruppe ein
Experte für die unterschiedlichen Arbeitsschritte sein sollte (je ein Experte für Kreativität,
Französisch, Computer/PowerPoint und Fotografie).
Fazit: Die SuS haben Schwierigkeiten ein Projektziel zu formulieren und eine zeitliche
Einteilung der Arbeitsschritte vorzunehmen, da sie dies nicht gewohnt sind. Die anfängliche
Begeisterung ein Projekt zu machen lässt etwas nach. Der Grund ist vermutlich, dass die SuS
an diesem Tag bereits fünf Stunden an dem parallel stattfindenden SE Projekt gearbeitet
haben und nicht mehr aufnahmefähig sind.
Projektthema
13
Projektplanung
Projektdurchführung
Inventer et
Prendre les Travailler
écrire un
à l‘ordi
photos
scénario
Projektpräsentation
Projektreflexion
n
10
Am Donnerstag, den 08.11. begann die Projektdurchführung14 mit einer Plenumsstunde,
um die SuS auf das freie Schreiben vorzubereiten, das für das Verfassen der Geschichte
benötigt wurde. Als Einstieg in diese Stunde sollten die SuS ein Mind-Map zum Thema
Roman-photo erstellen. Dieses diente gleichzeitig zur Überprüfung der Hausaufgaben der
vorangegangenen Stunde. Als Sprachaufnahme wurden verschiedene sprachliche Ausdrücke
mit typisch französischen Gesten in Verbindung gebracht. Teilweise genügte das ihnen
bekannte Vokabular, teilweise wurden auch neue Wörter verwendet, die die SuS durch die
Gesten aber meistens verstanden. In der Sprachverarbeitung erhielten die SuS Arbeitsblätter
(Anhang VIII), auf denen sie die Gesten und Ausdrücke zu den passenden Minidialogen
zuordnen mussten. Anschließend lernten die SuS einen Dialog auswendig und spielten ihn vor
der Klasse vor. Als Sprachanwendung schrieben die SuS selbst einen kleinen Dialog, in dem
mindestens eine der zuvor erlernten Gesten vorkommen musste.
Fazit: Die SuS drücken die Gesten zunächst nur sehr verhalten aus. Gegen Ende werden sie
mutiger und spielen ihre teilweise sehr kreativen Szenen schauspielerisch vor. Das
schauspielerische Talent einiger SuS lässt auf ausdrucksstarke Fotos hoffen.
In der Stunde am Freitag, den 09.11. wurden die letzten Vorbereitungen im Plenum
getroffen, bevor die SuS die folgenden zwei Wochen nur in Kleingruppen arbeiteten,
abgesehen von den Fixpunkten und Metainteraktionen. Den Einstieg in die Stunde bildeten
ein fröhlicher und ein trauriger Smiley an der Tafel. Die SuS nannten passende Ausdrücke für
die Gesichter aus dem bereits bekannten Wortschatz. Anschließend erhielten die SuS eine
Zusammenstellung von Redemitteln (Anhang X), die ihnen beim freien Schreiben nützlich
sein sollte. Neben bekannten Ausdrücken waren auch wenige neue Wörter enthalten, die für
das Schreiben einer Liebesgeschichte notwendig sind, wie beispielsweise sich zu einem
Treffen verabreden oder der Gebrauch von Adjektiven, um Gefühle oder das Aussehen von
Menschen zu beschreiben. Die Besonderheit, im Französischen die Adjektive dem Genus
anzugleichen, wurde besprochen, da dies für die SuS unbekannt war. In den darauffolgenden
Stunden, während des freien Schreibens, erhielten die SuS zwei weitere Arbeitsblätter mit
Hilfestellungen: eines zur Bildung von Fragen und Antworten (Anhang XI) und ein weiteres
über Ausrufe, die typisch in Fotoromanen sind (Anhang XII). Es folgte ein wichtiger Input, in
dem die SuS lernten, wie sie ihren Roman aufbauen sollten, damit eine kohärente Geschichte
Projektthema
14
Projektplanung
Projektdurchführung
Inventer et
Prendre les Travailler
écrire un
à l‘ordi
photos
scénario
Projektpräsentation
Projektreflexion
n
11
mit Spannungsbogen entsteht. Hierzu wurde die Vorlage Inventer une histoire15(Anhang XIII)
übernommen und auf Folie mit den SuS besprochen. Die SuS erhielten pro Kleingruppe diese
Vorlage in Form eines Drehbuches (Anhang XIV), so dass sie für jede Szene eine Seite zur
Verfügung hatten, um die Geschichte zu schreiben und bereits Aufzeichnungen anzufertigen,
auf denen die Szenerie skizziert wird.
Fazit: Die SuS sind begeistert von dem Material, das sie bekommen und beginnen sofort mit
ihrer Geschichte. Obwohl einigen SuS das Schema Inventer une histoire im Plenum nicht
ganz klar war, beginnen sie in den Gruppen die einzelnen Szenen richtig auszufüllen.
Die folgenden Stunden sind in Tabelle 1 als Gruppenarbeitsstunden (GA) gekennzeichnet. Da
die Organisation der Stunden sehr ähnlich war, wird zunächst der Aufbau der Stunden
erläutert, bevor die markierten Stunden vorgestellt werden. Der Einstieg der Stunden war ein
gemeinsames Quoi de neuf16 (Anhang IX), in dem überprüft wurde, inwieweit der
Arbeitsstand dem Zeitplan entsprach und gegebenenfalls Ursachenforschung betrieben wurde,
das heißt überlegt wurde, welche Gründe für eine Zeitverschiebung vorlagen, und wie diese
Gründe zu beheben wären. Diese anfänglichen Kurzbesprechungen entsprechen den
Fixpunkte von Karl Frey. Die Stunden endeten in der Regel ebenfalls mit einer gemeinsamen
Phase auf französisch, dem Bilan (Anhang IX), in dem die SuS die Gelegenheit hatten,
Probleme anzusprechen oder Aspekte zu erwähnen, die die Arbeit, die Gruppe oder die
Organisation betrafen.
Am Mittwoch, den 21.11.17 begannen die Vorarbeiten für das Erstellen der Fotos, die neben
dem Text die zweite Komponente für den Fotoroman darstellte. Im Plenum wurden zunächst
die möglichen Einstellungsgrößen bei Fotografien besprochen (Anhang XV). Anschließend
erhielten die SuS ein Arbeitsblatt zur Beleuchtung (Anhang XVI), das sie selbständig
bearbeiteten und mit den bereit liegenden Lösungsblättern verglichen. Im nächsten Schritt
erstellten die SuS einen Plan des photos (Anhang XVII), eine Tabelle, in die sie notierten,
wieviele und welche Fotos für jede Szene gemacht werden mussten. Die Skizzen aus dem
Drehbuch dienten als Hilfe, um Personen, Ort und Aktion in die Tabelle einzutragen. Eine
Spalte diente dazu, sich passende Accessoires zu überlegen, die die SuS dann in der nächsten
Stunde zum Fotografieren mitbringen sollten.
15
16
Minuth, S.78.
übersetzt: Was gibt es Neues? Unterrichtstechnik von Célestin Freint.
Projektthema
17
Projektplanung
Projektdurchführung
Inventer et
Prendre les Travailler
écrire un
à l‘ordi
photos
scénario
Projektpräsentation
Projektreflexion
n
12
Fazit: Die SuS sind kaum zu bremsen, sie wollen sofort mit dem Fotografieren zu beginnen.
Alle Fotoexperten der Gruppen haben ihre digitale Kamera bereits dabei. Den Plan des photos
betrachten sie als überflüssig, da ihre Aufzeichnungen im Drehbuch ausreichend seien. Die
Arbeit zu den Einstellungsgrößen und Beleuchtung stellt sich als sinnvoll heraus, da viele SuS
sich während des Fotografierens gegenseitig daran erinnern.
Am Dienstag, den 27.11.18 arbeiteten die SuS die zweite Stunde im Computerraum. Nach
einem kurzen Quoi de neuf, in dem auch Herr Putzing vorgestellt wurde, der an diesem Tag
zu Besuch war, arbeiteten die SuS die ganze Stunde an ihren Romanen weiter. Als
zusätzlichen Arbeitsauftrag erhielten die SuS ein Arbeitsblatt (Anhang XVIII) auf dem sie
Gestaltungsideen bezüglich Schriftart, -größe, ClipArt, etc. sammeln sollten. In dieser Stunde
wurde sehr deutlich, wie unterschiedlich das Arbeitsverhalten der einzelnen Kleingruppen ist
und welche organisatorischen Fehler auftreten können. Ein Beispiel: Ein Schüler hatte zum
zweiten Mal die Fotos auf seinem USB-Stick vergessen, so dass seine Gruppe nicht arbeiten
konnte. Die gleiche Gruppe hatte in der vorangegangenen Stunde ihr Dokument auf dem
Desktop eines Computers im anderen Computerraum gespeichert, so dass auch dieses
Dokument nicht mehr vorhanden war, und sie neu anfangen mussten. Hinzu kam das
Problem, dass der Schüler mit den vergessenen Fotos auch in der nächsten Französischstunde
nicht kommen würde, da mit Sport ein schulumgreifendes Basketball Turnier stattfand. Die
anderen drei Gruppen arbeiteten an ihren Dokumenten weiter, halfen sich gegenseitig und
setzten das Hilfedossier ein (Anhang XIX), welches sie letzte Stunde erhalten hatten.
Fazit: Die SuS arbeiten gerne am Computer kennen das Programm PowerPoint jedoch
schlechter als gedacht. Die SuS erfahren, dass das Zusammensetzen von Fotos und Text sehr
zeitintensiv ist und bezweifeln, dass zwei weitere Stunden ausreichend sind.
Am Freitag, den 30.11. waren die SuS bereit, eine Stunde länger zu bleiben, so dass eine
Doppelstunde zur Verfügung stand, um das Projekt zu beenden. Die Projektpräsentation
fand zunächst nur innerhalb der Französischgruppe statt. Die Kleingruppen präsentierten
nacheinander ihre Romane, indem die PowerPoint-Dateien über den Beamer gezeigt wurden
und die SuS ihre eigenen Rollen vorlasen. Die restlichen SuS hörten zu und füllten danach
einen Beobachtungsbogen (Anhang XX) aus, auf dem sie nach vorgegebenen Kriterien und
Aspekten den jeweiligen Fotoroman bewerten konnten. Das Schema der Bewertung war
Projektthema
18
Projektplanung
Projektdurchführung
Inventer et
Prendre les Travailler
écrire un
à l‘ordi
photos
scénario
Projektpräsentation
Projektreflexion
n
13
Regardez – Ecoutez - Lisez – Evaluez. Die individuellen Antworten der einzelnen SuS wurden
auf einem groß kopierten Beobachtungsbogen (DIN A3) übertragen, so dass alle Antworten
der SuS gesammelt auf einen Bogen eingetragen wurden. Dieses Feedback bekam die
jeweilige Gruppe.
Fazit: Die Präsentationen verlaufen sehr gut. Die SuS sind stolz ihre Ergebnisse zu zeigen,
und die Mitschüler sind fasziniert über die Ergebnisse der anderen Gruppen, so dass sie bei
der
Präsentation
begeistert
und
konzentriert
mitmachen.
Das
Ausfüllen
der
Beobachtungsbögen verläuft reibungslos, leider beschränken die SuS sich meistens auf das
Ankreuzen und machen wenig Gebrauch von der Möglichkeit ihre Beurteilung zu erläutern.
Gleich im Anschluss fand die Projektreflexion19 statt. Diese war zweigeteilt. Zum einen gab
es eine Evaluation innerhalb der Kleingruppen in Form von Selbst- und Fremdeinschätzung
(Anhang XXI). Die SuS bewerteten zunächst sich selbst, dann ihre Gruppenmitglieder
bezüglich des Arbeits- und Sozialverhaltens. Der zweite Teil der Projektreflexion beschäftigte
sich mit dem Projekt im Ganzen und mit den einzelnen Arbeits- und Methodenschritte. Hierzu
erhielten die SuS einen Bewertungsbogen (Anhang XXII), auf dem sie die einzelnen Aspekte
des Projektes auf einer den SuS bereits bekannten Bewertungsskala J’adore, j’aime, je n’aime
pas, je déteste bewerteten. Die SuS übertrugen ihre persönliche Bewertung wieder auf ein
großes Plakat, so dass die Gesamtbewertung der Klasse sichtbar wurde. Darauf folgte eine
Reflexionsrunde, in der die SuS ihre Bewertung auf Französisch ausdrückten: J’adore
travailler à l’ordinateur parce que c’est génial, etc.
Fazit: Die Selbst- und Fremdeinschätzung der SuS ist interessant zu beobachten, da sich viele
SuS selbst viel kritischer einschätzen als ihre Mitschüler es tun. Bei der Fremdeinschätzung
spielen Sympathien oft eine große Rolle, daher sind Rückmeldungen von Mitschüler zu
Mitschüler und nicht von Freund zu Freund oft ehrlicher und authentischer. Die Evaluation
wird absichtlich einfach gehalten, um sie komplett auf Französisch zu gestalten, dies trägt
auch dazu bei, dass die Begründungen der SuS wenig differenziert sind.
Projektthema
19
Projektplanung
Projektdurchführung
Inventer et
Prendre les Travailler
écrire un
à l‘ordi
photos
scénario
Projektpräsentation
Projektreflexion
n
14
3. Reflexion
In der folgenden Reflexion wird die Unterrichtseinheit zwar chronologisch reflektiert, aber
nur einzelne, thematische Kritik- und Reflexionspunkte analysiert. Es werden hierbei drei
große Bereiche unterschieden: die Planung der Unterrichtseinheit, die Durchführung der
Unterrichtseinheit sowie die Ergebnisse und das Erreichen der Ziele. Um bei der Reflexion
nicht nur Hypothesen aufzustellen, stütze ich mich auf den Schülerevaluationsbogen, den die
SuS während der Projektreflexion ausfüllten.
3.1 Planung der Unterrichtseinheit
Die Planung des Projektes erforderte etwa eine Woche, was mir angesichts der Größe der
Unterrichtseinheit als angemessen erscheint. Außerdem machte es mir großen Spaß, eine
freiere Einheit zu planen, als es sonst im Französischunterricht möglich ist.
Die Lehrerrolle im Klassenverbund verändert sich in einer Projektarbeit. Durch die stärkere
Schülerzentrierung tritt die klassische Lehrerrolle zurück, wie sie im alltäglichen Unterricht
auftritt. Der Lehrer ist nicht mehr ausschließlich der Wissensvermittler, Disziplinierender
oder Korrigierender, da die SuS die Unterrichtszeit mitgestalten, da sie selbst Inhalte
erforschen und entdecken, und da sie sich eigenständig in Kleingruppen organisieren.
Dadurch findet Wissensvermittlung zwischen den SuS statt, die SuS rufen sich gegenseitig
zur Disziplin auf oder verbessern ihre Fehler untereinander. Der Lehrer wird nur aufgesucht,
wenn die eigenen Grenzen erreicht werden. Die Lehrerrolle bekommt daher neue Facetten,
der Lehrer wird zum Strategievermittler, da er die SuS zu Strategen ausbildet, die sich selbst
helfen können. Er wird zum Berater, da er die SuS berät, wie beispielsweise ein Konflikt
innerhalb einer Gruppe zu lösen ist. Schließlich wird der Lehrer zum Lernbegleiter,
Koordinator und Moderator. All diese neue Aufgaben innerhalb der Projektarbeit gilt es vom
Lehrer bewusst einzunehmen und umzusetzen, damit die SuS die nötige Freiheit vorfinden, in
der sie das selbständige Arbeiten erproben und umsetzen können.
3.2 Durchführung der Unterrichtseinheit
Die Wahl des Projektthemas stieß bei allen SuS auf Begeisterung. Auch die vier Jungen, für
die ich die Alternative Krimi gewählt hatte, wollten eine Liebesgeschichte schreiben und
integrierten sich gut in zwei Gruppen. Die anfängliche Skepsis und das wenige
Selbstvertrauen in das eigene Können verringerte sich von Stunde zu Stunde. Die
Begeisterung der SuS war nicht nur in ihrem recht positiven Arbeitsverhalten zu erkennen,
sondern auch an ihrer Freude und ihrem Stolz in einem bestimmten Moment: als sie ihr
15
persönliches Fotoromanbuch aus der Ringbuchmaschine entnahmen. Dies zeigt auch die
Projektevaluation, bei der fast alle SuS das projet en géneral mit sehr gut bewertet haben.
Die Projektplanung wurde bewusst gemeinsam mit den SuS durchgeführt, um die
Mitbestimmung der SuS zu fördern, und um den SuS die Relevanz einer guten und
durchdachten Planung aufzuzeigen. Da das Projekt in Form einer Unterrichtseinheit verlief,
und die einzelnen Arbeitsschritte recht eindeutig waren, gab es zeitlich und inhaltlich nur
wenig Variationsmöglichkeiten. Daher hatten die SuS recht schnell einen Arbeitsplan erstellt.
Schwieriger hingegen war die gemeinsame Zielformulierung. Es wurde deutlich, dass die SuS
dies nicht gewohnt sind, denn sie waren nicht nur überrascht, dass sie das Ziel formulieren
sollten und nicht der Lehrer, sondern es fiel ihnen auch schwer, eine richtige Formulierung zu
finden, die beschrieb, was sie nach vier Wochen Arbeit geleistet haben sollten. Das Ziel lag
für die SuS in ferner Zukunft, gepaart mit ihrer Skepsis überhaupt eine Geschichte mit ihren
bisherigen Französischkenntnissen schreiben zu können. Aus diesen Gründen entstand
zunächst ein eher grobes Ziel20, das während der Unterrichtseinheit verfeinert wurde.
Der zeitliche Rahmen war vorgegeben, allerdings hatten die SuS Schwierigkeiten die
einzelnen Arbeitsschritte zeitlich abzustecken. Zum einen galt es abzuschätzen, wie lange sie
für einen Arbeitschritt brauchen, und zum anderen musste die vereinbarte Zeitspanne
eingehalten werden (siehe auch im Folgenden: Projektdurchführung). Als Alternative hätte
ich die Zeitleiste vorgeben können, auch, weil die SuS nicht wussten, welche Lehrgänge ich
vorbereitet hatte, und wieviel Zeit wir im Plenum verbringen würden. Doch gerade weil die
Fähigkeit einer guten Zeitplanung eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen eines
Projektes ist, war es mir wichtig die SuS miteinzubeziehen, um sie dafür zu sensibilisieren.
Zielformulierungen und Zeitplanung waren also zwei potenzielle Übungsfelder, die ich nun
auch in den Französischunterreicht mehr und mehr einbaue. Ein konkretes Beispiel: Als
Übung vor einer Klassenarbeit mussten die SuS sich auf einem Arbeitsblatt selbst
einschätzen. Zu verschiedenen Themengebieten, die Inhalt der Arbeit waren, mussten die SuS
formulieren, was sie bereits konnten und wo sie noch Übungsbedarf haben. Für die Themen
mit Übungsbedarf mussten sie notieren, wie sie die Mängel beheben und in welchem
Zeitraum sie dies tun wollten.
„Wir erstellen in Kleingruppen Fotoromane und präsentieren sie den Französischschülern der 7. Klasse.“
Verfeinerungen: „Wir könnten die Romane auch der 9. Klasse präsentieren. Außerdem wollen wir die Romane
in einem Buch zusammenbinden.“
20
16
Die Projektdurchführung verlief im Großen und Ganzen nach Plan, allerdings gab es in fast
jeder Stunde organisatorische oder technische Herausforderungen zu lösen.
Das freie Schreiben machte den SuS nach anfänglicher Skepsis zunehmend Freude. Der
unterschiedliche Leistungstand der SuS ergänzte sich gut. Schwächere SuS musste ich immer
wieder ermutigen, bereits bekanntes Vokabular einzubringen und somit lieber zwei einfache
Sätze als einen komplizierten mit vielen neuen Wörtern zu bilden. Leistungsstarke SuS
machten auch Gebrauch von neuen Redewendungen.
Das Fotografieren bereitete allen SuS große Freude. Zwei Gruppen nutzten viele von den neu
eingeführten Gesten und beachteten die Einstellungsgrößen, so dass die Fotos sehr
ausdrucksstark geworden sind. Eine der Gruppen erstellte die Fotos auch privat, was
wiederum zeigt, dass die SuS großen Einsatz zeigten. Eine Gruppe beachtete die Vorgaben
der Einstellungsgrößen und Beleuchtung kaum, so dass die Darsteller teilweise nur schwer
auf den Fotos zu erkennen sind.
Während der Arbeit am Computer traten hauptsächlich technische Probleme auf. Ein
Hauptproblem ergab sich beim Abspeichern der Dokumente, da bei drei Gruppen die Fotos in
einer hohen Auflösung eingefügt wurden und somit die Größe des PowerPoint Dokumentes
das Abspeichervolumen der SuS überschritt. Da der Netzwerkbeauftragte der Schule an
diesem Tag nicht da war, um das Speichervolumen zu erhöhen, war die einzige Möglichkeit
ein USB-Stick, auf dem die Arbeit der SuS gesichert werden konnte. Nach dieser Erfahrung
besorgte ich für jede Kleingruppe einen eigenen USB-Stick, den die SuS in den Stunden
erhielten und danach mir zur Verwahrung abgaben, so dass auch in einem Krankheitsfall alle
SuS weiter arbeiten können. Ähnlich wurde bereits mit den Drehbüchern verfahren. Beides
stellte sich als sehr positiv heraus, da somit auch die SuS immer wussten, wo sich ihre
Materialien befanden. In Zukunft sollte auch mit den Digitalkameras und mit den Fotos so
verfahren werden, denn dann hätte eine Kleingruppe nicht zwei wertvolle Stunden verloren.
Der Einsatz von Quoi de neuf und Bilan erwies sich für die inhaltliche und zeitliche
Koordination als geeignet. Allerdings nahmen einige SuS die Wichtigkeit dieser Phasen nicht
wahr, da sie lieber in ihrer Kleingruppe weiterarbeiteten, anstatt sich um organisatorische
Fragen zu kümmern, wie etwa „Wie binden wir die Fotoromanbücher“, „Welche Kosten
kommen auf, und wer übernimmt sie?“, „Wann präsentieren wir die Ergebnisse den 7.
Klassen?“, „Warum ist eine Gruppe nicht im Zeitplan?“, etc. Dies zeigte zum einen die
Begeisterung für die Arbeit, zum anderen aber auch die mangelnde Gewohnheit, sich auch
über die zeitliche Planung Gedanken zu machen. Ich bestand trotzdem immer wieder darauf,
17
dass alle SuS teilnahmen, vor allem auch die SuS, die sich sehr gut in den Kleingruppen
beteiligten, und die stets den Überblick über das ganze Projekt bewahrten und nicht nur über
ihre jeweilige Kleingruppe. Hier stellten sich sehr unterschiedliche organisatorische
Fähigkeiten heraus. Um den SuS die Relevanz der Fixpunkte zu verdeutlichen, hätten in der
Kleingruppe verschiedene Rollen verteilt werden können, z.B. ein Zeitwächter, dessen
besondere Rolle darin bestanden hätte, den Stand der Kleingruppe mit dem Zeitplan zu
vergleichen und die Konsequenz, eventuell zügiger zu arbeiten, seiner Kleingruppe
mitzuteilen.
Dadurch, dass die SuS recht selbständig gearbeitet haben, und ihnen auch mehr
Verantwortung übertragen wurde als sonst, kamen die unterschiedlichen Kompetenzen im
sozialen, persönlichen, fachlichen und methodische Bereich noch mehr zur Geltung als im
normalen Unterrichtsgeschehen. Dies führte zu einem unterschiedlichen Lerntempo und
Arbeitsverhalten. In diesem Fall wirkte sich die Diskrepanz nicht negativ auf den
Projektverlauf aus. Vielmehr wurde mir bewusst, wieviele SuS im normalen Unterreicht
unterfordert, aber auch überfordert sein müssen. Ich nahm diese neue Erkenntnis mit ein den
Französischunterricht und gab in jeder folgenden Stunde Differenzierungsaufgaben. Diese
wurden mit Begeisterung angenommen und zeigten mir bei manchen SuS, welches Potenzial
sie haben.
3.3 Ergebnisse und erreichte Ziele
Mit den Gruppenergebnissen bin ich sehr zufrieden. Die vier Kleingruppen haben alle eine
individuelle Geschichte geschrieben und sie mit passenden Fotos visualisiert. Die gesteckten
Kompetenzen wurden von den SuS weitgehend angebahnt und teilweise auch vertieft. Der
Lernzuwachs bei der Arbeit mit dem Programm PowerPoint war bei einigen SuS enorm hoch.
Das von den SuS erstellte Projektziel wurde zum größten Teil erfüllt. Alle vier Kleingruppen
haben einen Fotoroman erstellt. Allerdings fand die Präsentation bisher nur im
Klassenverband statt. Dies ergab sich wegen organisatorischer Probleme, da die Siebtklässler
nicht zur geplanten Stunde kommen konnten. Einen Ersatztermin konnte bisher nicht
gefunden werden, da der zweite beratende Unterrichtsbesuch in Französisch anstand und nach
den Weihnachtsferien die zweite Klassenarbeit geschrieben wird. Die ausstehende
Präsentation wird aber voraussichtlich noch dieses Halbjahr stattfinden und ist für den
30.01.2008 geplant. Diese Verschiebung ergab jedoch auch Vorteile, denn so ist noch Zeit,
einen Beobachtungsbogen für die Siebtklässler zu erstellen. Das ergänzte Ziel, die Romane zu
einem Buch zusammenzubinden, wurde hingegen schon umgesetzt. Eine Ringbuchmaschine,
18
die die RS Waibstadt besitzt, ermöglichte es sogar, dass die SuS ihr eigenes Exemplar selbst
lochten und in die Spirale einordneten. Das Bedienen der Maschine erforderte räumliches
Vorstellungsvermögen, das bei einigen SuS Probleme hervorrief, doch am Ende hielt jeder ein
persönliches Exemplar voller Stolz in seinen Händen. Dies zeigte, dass auch diese haptische
Tätigkeit die Identifikation mit dem Projekt verstärkte. Außerdem erstellten die SuS Plakate
auf denen ihre Fotoromane abgebildet sind. Diese hängen zur Zeit noch im Klassenzimmer,
werden aber nach den Ferien im Schulhaus ausgestellt. Der Vorschlag, die Ergebnisse auch
auf die Homepage der RS Waibstadt zu stellen, wurde von den SuS abgelehnt.
Das Projekt wurde von mir benotet und wie eine Klassenarbeit gewertet. Die Notengebung
war naturgemäß schwierig. Beispielsweise würde eine reine Gruppennote dazu führen, dass
die guten SuS der jeweiligen Gruppe im Schnitt zu schlecht, die schwächeren SuS dagegen zu
gut bewertet würden. Deshalb habe ich mich für ein kombiniertes Benotungsmodell
entschieden (Anhang XXIV), das sowohl die individuellen als auch die Gruppenleistungen
berücksichtigt.
19
Fazit
Meine positive Gesamteinschätzung des Projektes Fotoroman ist in der kritischen Reflexion
(Kapitel 3) bereits sichtbar geworden. Als besonders eindrücklich – und deshalb hier
nochmals erwähnt – empfand ich den Motivationsschub, den die Schüler durch die freie,
selbständige und zu großen Teilen eigenverantwortliche Arbeitsweise erhielten. Ich möchte
diesen abschließend Abschnitt der Dokumentation jedoch bewusst persönlich halten.
Bereits während meines Studiums an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg haben mich
freie Unterrichtsformen stark interessiert. Dies wird besonders deutlich an zwei Punkten in
meiner Vita: Zum einen verbrachte ich einen großen Teil meines Auslandssemester in
Frankreich damit, die Reformpädagogik Freinets kennenzulernen: Ich assistierte eine Woche
in Bordeaux an einer weiterführenden Freinet-Schule und verbrachte zwei Wochen an der
Freinet-Grundschule in Vence, der letzten Wirkungsstätte des Reformpädagogen. Zum
anderen beschäftigte ich mich in meiner Zulassungsarbeit mit dem theoretischen Unterbau der
Freinet-Bewegung als auch mit einer Reflexion meiner Beobachtungen in Frankreich.
Das Projekt Roman-photo gab mir nun zum ersten Mal die Gelegenheit, eine offenere
Unterrichtsform selbst in einem größeren Rahmen auszuprobieren. Es freut mich sehr, dass
diese Erfahrung so positiv war, und ich habe mir vorgenommen, diese Art des Unterrichtens
weiterzuverfolgen. Auch wenn der normale Schulalltag vielleicht nur ein derartiges Projekt
pro Jahr und Klasse zulässt, so hoffe ich doch, dass ich freie und selbständige Arbeitsformen
und Eigenverantwortlichkeit zumindest immer als Maxime im Kopf haben werde. Insofern
wäre es zu wenig als Fazit zu sagen, dass die SuS in dem Projekt ungewöhnlich viel gelernt
haben. Vielmehr denke ich an meine zukünftigen Klassen und hoffe, dass Projektarbeit auch
für sie so ertragsreich sein wird, wie es jetzt für die 8c der Realschule Waibstadt und für mich
war.
20
Literaturangaben
 Antritter/Nagy/Schmidt: Große Gefühle: Bilder, Musik und Sprache im Film. Ministerium
für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Stuttgart 2000, (Medienzeit).
 Apel, Hans Jürgen/ Knoll, Michael: Aus Projekten lernen. Grundlagen und Anregungen.
Oldenbourg Verlag, München 2001.
 Cornelsen
Verlag
(Hrsg.):
Réalités
1
Nouvelle
édition.
Lehrwerk
für
den
Französischunterricht.. Berlin, 2004.
 Jörg, Hans: Praxis der Freinet-Pädagogik. Übersetzung und Bearbeitung des Buches von
Célestin Freinet: Les techniques Freinet de l’Ecole Moderne. Paderborn 1981.
 Klett Verlag (Hrsg.): Tous ensemble für den schulischen Französischunterricht. Band 1.
Stuttgart, 2004.
 Minuth, Christian: Freie Texte im Französischunterricht. Cornelsen Verlag, Berlin 1996.
 Nieweiler, Andreas (Hrsg.): Fachdidaktik Französisch. Tradition/Innovation/Praxis. Klett
Verlag, Stuttgart 2006.
 Nohl, Florian: Der Projektunterricht – Grundlagen, Materialien, Bewertung. AOL Verlag,
2006.
 Schimming, Ulrike: Fotoromane – Analyse eines Massenmediums. Lang Verlag,
Frankfurt 2002.
 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport (Hrsg.): Bildungsplan für die Realschule 2004.
Stuttgart 2004
 Weber, Sandra: Le Roman-photo – Ein Beispiel für kreatives Schreiben im
Französischunterricht. Wissenschaftliche Hausarbeit an der PH Heidelberg, 2002.
Internet:
31.10.2007:
http://www.mediaculture-online.de
02.11.2007:
http://www.cornelsen.de/teachweb/
04.01.2008:
http://www.francparler.org/fiches/tice_romanphoto.htm
04.01.2008:
http://www.bildung-stärkt-menschen.de
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Anhang
Anhang I:
Verlaufsskizze
Anhang II:
Fotoromane zum Einstieg
Anhang III:
Vokabelrätsel
Anhang IV:
Gestaltung Fotoromane
Anhang V:
Projektleitfaden
Anhang VI:
Plakat Arbeits- Zeitplan
Anhang VII:
Gruppeneinteilung
Anhang VIII:
Jeu des gestes
Anhang IX:
Quoi de neuf/ Bilan
Anhang X:
Redemittel
Anhang XI:
Question - Réponse
Anhang XII:
Interjections
Anhang XIII:
Inventer une histoire
Anhang XIV:
Scénario
Anhang XV:
Einstellungsgrößen
Anhang XVI:
Beleuchtung
Anhang XVII:
Plan des photos
Anhang XVIII:
Gestaltungsideen
Anhang XIX:
Hilfedossier PowerPoint
Anhang XX:
Beobachtungsbogen
Anhang XXI:
Selbst- Fremdeinschätzung
Anhang XXII
Evaluation
Anhang XXIII
Plakat Evaluation
Anhang XXIV
Benotung
Anhang XXV
Produkte: Fotoromane
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