SS 1 Pädagogische Wissensformen Know-that: - Reflexives Wissen: praktische pädagogische Prozesse begleiten und nachträglich reflektieren - Systematisches Wissen: pädag. Wissen explizieren und systematisieren, zukünftigen Professionellen „Augen einsetzen“ - Orientierung- und Beurteilungswissen: Verständigung und Auseinandersetzung über Zielsetzungen von Erziehungs- und Bildungsprozessen - Problem: keine direkte Anwendbarkeit Know-that - Geordnetes Praxisrezeptwissen: Erfahrungsregeln und Rezepte für Praxissituationen - Experte als Modell: Vorzeigen von Expertenlösungen - Experten als Coaches: Unterstützung bei der eigenständigen Gestaltung von LehrLern-Prozessen - Problem: enger Situations- und Personenbezug, Problem der Übertragbarkeit auf andere Situationen Knowing-in-action - Impliziertes Expertenwissen: kaum didaktisierbares Erfahrungswissen - Zunehmende Teilhabe in der Zusammenarbeit: Unterstützung wird schrittweise mit wachsendem Können der Novizen zurückgenommen, Arbeitsaufgaben werden ausgeweitet - Gemeinsame Reflexion: Austausch über situative Problemlösungsprozesse - Problem: konkreter Erfahrungsbezug, meist keine Lehrbarkeit und keine Verknüpfung mit wissenschaftlichem Wissen Veränderungen der Sport Bewegungskultur - - Generelle Zunahme der Sportaktivität Qualitative Veränderung der aktiven Bevölkerung Zunahme der Sportarten und Sportinszenierungsformen Kommerzialisierung und Professionalisierung des Sports Veränderung der Motivstrukturen Semantische Veränderung des Sportbegriffs o Traditioneller Sportbegriff: Leistung und Wettkampf o Assoziation: Training, Anstrengung, Askese o Moderner Sportbegriff: körperlich aktiv sein o Assoziation: Spaß, Gesundheit, Risiko, Selbsterfahrung Gesundheits- / Wellness-Sport: Etwas für die Gesundheit tun! Durchdringung des Alltags durch sportliche „Werte“ Modelle des Sports nach Heinemann Wettkampfbezogenes Sportmodell Kommerzielles Sportmodell Expressives Sportmodell (Ausdruck des Lebensstils) Funktionalistisches Sportmodell SS 2 Modelle des Sports nach Digel Leistungssport: Wettkampf, Spannung, „Amateur“ Vereinsmitgliedschaft Mediensport: Kommerz, Medien, Wettkampf, Profi Arbeitsvertrag Freizeitsport: Spaß, Freude, Mitmachen, Selbstwert offene Organisation Alternativsport: Subkultur, Körperkultur, Entspannung offene Organisation Instrumenteller Sport: Soziale Dienstleistungen, Erziehungsinstrument, Rehabilitationsinstrument verschiedene Organisationen Allgemeine Tendenzen Professionalisierung: Sport als Beruf Kommerzionalisierung: Sport als Dienstleistung Individualisierung: Sport als Medium der Selbstdarstellung und Selbsterfahrung Historische Entwicklung - - - - Antike: Gymnastische Erziehung Platon (427-347 v.Chr.) Französichse Aufklärung: Rousseau 1712-1778 (Erziehungsroman Emile 1762); Begründer der modernen Pädagogik, „Entdeckung“ des Kindes, „natürliche“ Erziehung, „negative“ Erziehung Philantropen: GutsMuts (Gymnastik für die Jugend 1793, Spiele zur Übung und zur Entwicklung des Körpers und des Geistes für die Jugend 1796, Kleines Lehrbuch der Schwimmkunst zum Selbstunterricht 1778) Basedow, Campe, Salzmann, ... Turnbewegung: Jahn (das deutsche Volkstum 1816) Jahn/Eiselen (die deutsche Turnkunst); Turnsperre (1820-1842) Schulturnen: Spiess (Die Lehre der Turnkunst 1840) Reformpädagogen: Gaulhofer/Streicher, Natürliches Turnen Nationalsozialismus: Bäumler u.a. Theorie der Leibeserziehung nach 1945: Bernett, Schmitz, Gruppe u.a. Sportpädagogik: ab Ende der 60er-Jahre: Entwicklung der Sportwissenschften, Forderungen nach Verwissenschaftlichung, normative Ansätze zwischen „Sportartenprogramm“ und „Mehrperspektivität“ Bewegungs- und Sportpädagogik: ab 90er Jahre: „Pluralisierung“ der Perspektiven und Ansätze o Theoretische Sportpädagogik: Wissenschaft von sportbezogenen Erziehungs- und Bildungsprozessen o Pragmatische Sportpädagogik: Lehre für sportbezogene Erziehungs- und Bildungsprozesse o Bewegungs- und Sportpädagogik als empirisch fundierte „selbstreflexive Beratungswissenschaft“, Orientierung an qualitativer Sozialforschung SS 3 Fazit der historischen Rückschau Voraussetzungen pädagogischer Thematisierung von Körper und Bewegung Körper und Bewegung als Gegenstand und Mittel der Erziehung wurden in der Vergangenheit immer dann thematisiert, wenn es zur Kritik an einer Überakzentuierung des Geistes und der Rationalität gekommen ist. Aktuelle Diskussion: Bewegungsmangel In der Folge findet man: Entwurf eines umfassenden Menschenbildes (Aufkündigung bzw. Relativierung eines dualistischen Verständnisses von Körper und Geist - in die Natur gehen) Frage nach dem Stellenwert der Leibeserziehung innerhalb der Gesamtbildung des Menschen. (Abwertung des intellektuellen, Hochwertung des kräftigen Menschen) Entdeckung und Begründung der erzieherischen und bildenden Möglichkeiten der Leibesübungen (man trainiert Körper und Geist immer gleichzeitig) Abhängigkeit der pädagogischen Legitimationsversuche von den politischen Zeitumständen (man fragt in jeder Zeit nach dem Stellenwert der Leibeserziehung) Diskussion von erstrebenswerten Zielen und geeigneten Methoden der Leibeserziehung (Gesundheit wird thematisiert) Systementwürfe auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Begründungen (Systementwürfe werden gemacht Menschen brauchen besondere Ausbildung) Professionalisierung der Ausbildung und damit einhergehend bewegungspädagogische Theoriebildung. Schule ist heute eine Institution zur Disziplinierung des kindlichen Körpers. Das ist eigentlich nicht so positiv, obwohl die Entwicklung eigentlich sehr positiv ist seit der Geschichte. Bewegungs- und Sportpädagogik als Wissenschaft Bewegungs- und Sportpädagogik und Allgemeine Pädagogik - Allg. Pädagogik als wissenschaftliche Disziplin existiert seit ca. 200 Jahren - Differenzierungsprozess der Allg. Pädag. In Spezialpädagogiken: Freizeit-, Umwelt-, Sozial-, Sportpädagogik,…. Bewegungs- und Sportpädagogik und Sportwissenschaften - Aus ursprünglichen Theorie der LERZ haben sich viele Spezialdisziplinen ausdifferenziert, die wiederum mit ihren Mutterdisziplinen in mehr oder weniger engem Kontakt stehen: SpoPäd, Sportmedizin, SpoPsycho, SpoSoziol, SpoGeschichte…. - Ursprüngliche Idee einer „Integrationsdisziplin Sportwissenschaften“ - Aktuelle Lage: immer mehr auseinander driftende, heterogene Ansammlung von Disziplinen, die sich mit den Phänomenen Sport, Spiel, Bewegung, Körper/Leib, Leistung, Wettkampf,… beschäftigen. - Die Sportpädagogik untersucht diese einheimischen Phänomene unter pädagogischer Perspektive. SS 4 Gegenstandsbestimmung der Bewegungs- und Sportpädagogik Einwendung gegen die Gegenstandbestimmung der Theorie der LERZ (60er bis 70er Jahre): - Einengung des Phänomen Sport auf pädagogische Zwecksetzung im Sinne des Schulsports, außerschulischer Sport wurde ausgeblendet - Reduktion der pädagogischen Legitimation auf anthropologische Begründungsstrategien, die gesellschaftlichen Komponenten von Sport und Körperlichkeit kamen zu kurz. - Verkürztes Verständnis von Pädagogik, Begriffe der Bildung und Erziehung standen im Zentrum, Sozialisationseinflüsse kamen nicht in den Blick. - Verständnis der Pädagogik als normative Erziehungspraxis, theoretische Fragestellungen wie Wissenschaftscharakter, Forschungsmethoden usw. wurden kaum diskutiert, es bestand ein allgemeines Theoriedefizit. Sportpäd. ist diejenige Teildisziplin der Erziehungs- und Sportwissenschaft, die das sportliche und spielerische Bewegungshandeln in seinen institutionalisierten und nichtinstitutionalisierten Formen vorrangig unter den Motiven Bildung, Erziehung, Sozialisation und Lernen mit Hilfe verschiedenartiger Forschungsmethoden untersucht. (Meinberg 1984) Wissenschaftscharakter der Sportpädagogik ● Sportpädagogik ist eine reflexive Beratungswissenschaft ● Aufgabe: theoretische Durchdringung des sportlichen und spielerischen Bewegungshandelns, des pädagogischen Handelns und des eigenen wissenschaftlichen Handelns. ● Theoretische Sportpädagogik: Theorie von der Praxis Praktische Sportpädagogik: Theorie für die Praxis. Sportpädagogische Praxis als Ansatzpunkt und Prüfstein für die Theorie. (Menschen versuchen, die Wissensch. in die Praxis umzusetzen – das gelingt eher schlecht anspruchsvolle Aufgabe (unterschiedliche Sprache) ● Sportpädagogik ist keine Rezeptsammlung für die Probleme der Praxis. Die Praxis ist zu vielfältig und das menschliche Verhalten nicht eindeutig erfassbar, als dass eindeutige Regeln für alle Situationen aufgestellt werden könnten. Theorien sind immer selektiv, sie beziehen sich nie auf die gesamte Praxis (TheoriePraxis-Problem). Ist eine Theorie gut wenn sie umsetzbar ist? Forschungsschwerpunkte der Sportpädagogik ● Historiographie der Sportpädagogik Ideen- und sozialgeschichtliche Betrachtung unter pädagogisch relevanten Aspekten ● Pädagogische Theorien des Schulsports und des Sportunterrichts in enger Beziehung zur Sportdidaktik, Schulsportkonzepte ● Pädagogische Theorien des außerschulischen Sports Thematisierung des Sports außerhalb der Institution Schule (Freizeitsport, gesundheitsorientierter Sport, Hochleistungssport) unter pädagogisch relevanten Aspekten. (Sportpädagogik entwickelt auch Theorien im außerschulischen Sport (Leichtathletik, Hochleistungssport, ...) SS 5 ● Sportpädagogische Theorien des Spiels Bewegungsspiel in seiner pädagogischen Bedeutung, Differenzen sportlichen und spielerischen Handelns. Möglichkeiten der Spiels und Einsatzes des Spiels werden immer von der Sportpädagogik miteinbezogen. ● Vergleichende Sportpädagogik Sportpädagogik im internationalen Vergleich; anderes Demokratieverständnis, verschiedene Lehrpläne bzw. keine Lehrpläne. ● Theorie der Sportpädagogik Grundlagenforschung der Sportpädagogik, Metatheorie, Konstitutionsfragen, Legitimationsfragen, Grenzbestimmungen. Bewegungs- und Sportpädagogische Zielsetzungen Der Sportunterricht soll: - zu lebenslangen Sporttreiben motivieren - die Gesundheit fördern - die Körperwahrnehmung verbessern - Mädchen stärken und Burschen sensibel machen - die körperliche, psychische und soziale Entwicklung fördern - die körperliche Fitness verbessern - Süchten vorbeugen - Spaß machen - die Handlungsfähigkeit im Sport entwickeln - Trendsportarten mit einbeziehen - die Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft fördern - das Selbstbewusstsein stärken - intensive Erlebnisse vermitteln - Gewalt und Aggressionsbereitschaft bekämpfen - Schlüsselqualifikationen (Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Medienkompetenz) fördern - Naturbegegnungen schaffen und ökologische Sensibilität entwickeln - soziales Lernen fördern - soziale Tugenden entwickeln (Fairness, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme auf Schwächere, Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktbewältigung) - verlorene Bewegungsspielräume ersetzen - Beiträge zu einer bewegten Schule leisten - sportliche Talente erkennen und fördern - mit dem organisierten Sport zusammenarbeiten - interkulturelle Toleranz und Verständnis für Fremde fördern SS 6 Sportpädagogische Zielsetzungen zwischen Sport-Sozialisation und Bewegungs-Personalisation Sport- und bewegungspädagogisches Handeln Voraussetzungen „objektive“ Bedingungen der soziokulturellen Umwelt subjektive Möglichkeiten u. Wünsche (pers. Potentiale) Bezug Sport als normiertes u. leistungsorientiertes System sich bewegende Menschen Aufgaben Sport-Sozialisation Bewegungs-Personalisation Vermittlung von sportbezogenen Handlungsmustern Entfaltung persönlicher Bewegungspotentiale Befähigung zu selbstbestimmter bewegungsbezogner Lebensgestaltung Organisation Hochleistungssport Sportunterricht Freizeitsport Fachdidaktische Konzepte im Überblick nach Balz (1992) Didaktische Leitidee Zielebene Vertreter Sachbezug VermittlungsAnsatz Sportartenprogramm Didaktik reduz. Ansprüche Söll Sport im engeren Sinn Geschlossen Schulische u. Affirmativ gesellschaftlic (bestätigend) he Funktion Handlungsfähigkeit Pragmatische Fachdidaktik Kurz Sport im weiteren Sinn Mehrperspektivisch Komplementär Körpererfahrung Sportkritische Fachdidaktik Funke Bewegung, Spiel und Sport Auf Verständigung und Öffnung angelegt Korrektiv (wettkampf orientierter Sport ist negativ) Entpädagogisie r-ung Antididaktik des Sports Volkamer Sport (treiben) Individualistisch (Sport treiben der Spaß macht) Entschulend (keine Noten) SS 7 Gegenwärtige Merkmale der Kindheit nach Hartmut von Hentig Medienkindheit: Erfahrungen aus 2. Hand“- Weniger Erfahrungen aber besser informiert Konsumkindheit: „Konsumterror“ – Produkt-Kompetenz; arme und reiche Kinder Pädagogische Kindheit: Zunehmender Umgang mit Erwachsenen aus pädag. Berufen Schulkindheit: Zunehmend institutionalisierte und „ghettoisierte“ Kindheit – Schule als Lebensraum Zukunftskindheit: Kindheit als Ausbildungszeit – Verlust der Kindheit Stadtkindheit: „Innenraumkindkeit“ und spezialisierte Außenräume Gleichaltrigen-Kindheit: Altershomogenität in Institutionen, fehlende Rollenbilder für das Heranwachsen Kleinfamilien (Einzelkinder) u. „Restfamilien“-Kindheit (Alleinerzieher): Sozial defizitäre Kindheit – „ideale“ Kindheit Zur Veränderung des kindlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportverhaltens von den 50er Jahren bis heute - Verschwinden der Straßensozialisation: Kinder bewegen sich immer weniger auf den Straßen Verhäuslichung und Verinselung: Kinder verbringen immer mehr Zeit zuhause Einpassung der Kinder in Zeitraster der Dienstleistungs-Organisationen: zb Kann nur Sport betreiben wenn Kurs angeboten wird Institutionell geregelter Zugang zur Sportspielkultur: besuchen immer früher Sportvereine – steigen aber auch früher wieder aus. Sportive Kindheit: viel früher in sportliche Handlungsmuster eingeführt Frühe Spezialisierung, starke Fluktuation und früher Drop-out früher: keine Bälle; heute: z.B. früh zum Fußball, Kleidung usw. früher Drop-out Verschwinden einer weitgehend autonomen und selbstorganisierten Kinderspiel-Kultur Vielfacher Verlust der Fähigkeiten, Spiele selbst zu organisieren und zu regeln. Verlorene Spielkultur – Neue Straßenkultur Strukturmerkmale Früher Lokale Fixierung auf die Nachbarschaft Heterogene Kindergesellschaft: nach Geschlecht, Alter und Armutsgraden vermischt Geringe Interventionen seitens der Erwachsenen Einfaches Gerät, das besorgt werden kann Entwicklung und Tradierung lokaler Spielbestände Gemeinsame Organisation von Spielhandlungen, nach außen, auf die Mitspielenden gerichtete Konzentration Heute Weiträumige Aktionen in entgrenzten Raum Altershomogene Jungengruppen, deren Eltern über genügend Ressourcen verfügen Permanente Vertreibungsgefahr Hochwertige industrielle Erzeugnisse, die gekauft werden müssen Schnelle Prozesse der Objektaneignung, rasch entstehende und verfallene sportliche Moden Individuelle Vorbereitung und nach innen gewandte Rezeption der sportiven Aktion. Die Mitspielenden sind nur Zuschauer. SS 8 Sportpädagogische Folgerungen aus der Veränderung der Kindheit - - Schule als Lern-, Erfahrungs- und Lebensraum für Kinder und Jugendliche gestalten. Situationen organisierter Bewegungserfahrungen schaffen, in denen Kinder selbstinitiiert und selbstgeregelt spielen und selbsttätig Erfahrungen sammeln können. Erkundungen außerschulischer Bewegungsaktivitäten. An der Bewegungsbiographie anknüpfen, die von Kindern betriebenen Bewegungsaktivitäten thematisieren und gemeinsam mit ihnen innerhalb und außerhalb der Schule erproben sonst museales Turnen – nach der Stunde die „wahre“ Sportbekleidung anziehen und skaten usw. gehen. Gegenseitige Anregung zu Bewegungsaktivitäten durch die Kinder selbst Öffnung der Schule für soziale Bezugsgruppen der Kinder. Zum Bild der Jugend in der modernen Jugendforschung Verlust gewachsener und stabiler soziokultureller Lebensmuster in modernen Gesellschaften Lebensorientierungen müssen in der Moderne weitgehend in eigener Regie entwickelt werden. Jugendphase: ein Reflex auf die Anforderungen komplexer moderner Gesellschaften, die die Entwicklung einer innengeleiteten Persönlichkeitsstruktur erforderlich machen. Jugend ist eine Orientierungsphase zur Entwicklung personaler und sozialer Identität. Wichtigste Entwicklungsaufgaben in der Jugend: Lösung aus der familiären Beziehung Aufbau eines sozialen Netzwerks Gleichaltriger Erwerb eines neuen Verhältnisses zum veränderten Körper Übernahme bestimmter Geschlechtsrollen Aufbau einer intimen Partnerbeziehung Erwerb und Festigung einer relativ stabilen Identität einschließlich eines eigenen Lebensentwurfs Individuelle Nutzung des Konsumgüterund Freizeitmarktes Erwerb schulischer und beruflicher Qualifikationen Der Einfluss der Familie nimmt ab Die Gruppe der Gleichaltrigen (peer-group), mit denen jugendliche Lebensstile erprobt werden, gewinnt zentrale Bedeutung. Jugend ist ein „psycho-soziales Moratorium“ für Suchprozesse der Selbstentfaltung und der sozialen Kompetenzausbildung. Jugendphase von Suchbewegungen geprägt, in deren Verlauf Identitäten und Teilidentitäten oft nur auf Zeit übernommen werden. Jugendphase stelle eine Wanderung durch verschiedene „soziale Milieus“ und einen Raum zur Bildung von „Bastelbiographien“ dar. (Jugendliche basteln sich ihre eigene Vorstellungen durch Vorbilder und gesammelten Erfahrungen.) Jugendszenen sind gemeinsame Inszenierungen von Selbstentwürfen und Lebensgefühlen. Jugendkulturen sind erlebensintensive Gegenentwürfe zur etablierten Erwachsenenkultur. Freizeit stellt einen Raum „verdünnter Sozialkontrolle“ dar. Sie ist ein besonderer Spielraum für selbstgestaltete Aktivitäten mit hohem Erlebnisgehalt. Jugend ist heute keine bloße Übergangsphase zum Erwachsenendasein mehr, sondern eine immer stärker gegenwartsorientierte, selbständig zu gestaltende Lebensphase. SS 9 Der Lebenslauf als chronologisches Ablaufmuster wird diffuser und zunehmend entchronologisiert. Die Jugendphase dehnt sich in der Kindheitsphase und in das Erwachsenenalter aus. Immer stärkere Individualisierung und Ausdifferenzierung in vielfältige Jugendszenen schafft für die Jugendlichen Orientierungsprobleme, da die Vielfalt der Optionen zunimmt. Jugendliche basteln sich eigene Lebensstile unter Verwendung von Versatzstücken der Konsumkultur zusammen Jugendliche sind wichtige kulturelle Neuerer. . (Man „studiert“ die Jugendlichen, und macht „Mode“ daraus. So entstanden Kleidungs-, Musikstile in den Gesellschaften) Die Gefährdungslagen nehmen aufgrund zunehmender sozialer Ungleichheit zu. (Drogen, Rauchen,... abweichende Lebensformen werden öffentlich) Sportliche Aktivitäten werden von Jugendlichen entwickelt, werden ev. von ganzer Gesellschaft aufgenommen andere sportliche Aktivitäten entwickeln sich. Sie probieren immer neue Dinge aus. Welche Funktionen haben jugendkulturelle Bewegungsformen wie Streetball,…. für Jugendliche? These: - Streetball hat eine wichtige Funktion bei der Entwicklung eines männlichen Selbstkonzepts - Streetball ist Ausdruck einer jugendl. Suchbewegung nach einer Männerrolle, der Streetball-Platz ein Raum für männliche Selbstsozialisation Merkmale des Streetball-Spiels: fast ausschließlich männliche Jugendliche unverbindliche Teilnahme betont harte, aggressive Spielweise (no blood, no foul) kraftbetontes Spiel (Mann gegen Mann) Talk trash: sprachliches Spiel mit Provokationen und Herausforderungen als Selbstbehauptung in der Gruppe Coole Selbstdarstellung in den Feierritualen Expressive Selbstdarstellung durch spektakuläre Aktionen sind wichtiger als Sieg der Mannschaft Verdichtung des Spiels auf Erlebnishöhepunkte: kleinere Mannschaften, ein Korb, schneller Wechsel zw. Angriff und Abwehr, primär Spiel 1:1, vile Korbwurfaktionen Wesentliche Bezugspunkte des Streetballspiels 1. Bezugspunkt: NBA-Stars Inkarnationen eines prägnanten Männlichkeitsbildes Jugendorientierte Fernsehberichterstattung 2. Bezugspunkt: Streetball der farbigen Jugendlichen Amerikas: Streetball Kern eines gegenkulturellen Lebensentwurfs der farbigen Jugendlichen aus den Slums der großen Städte. -Außenseiter-Image -Straße als Gegenpol zur erlebnisarmen Welt -öffentliche Raumeroberung -unverbindliche Teilnahme -überdimensionierte Kleidung -„unordentliche“ Bekleidungsinszenierung -Hip-Hop und Rap Music -dunkle Schlamm- und Asphaltfarben, Motive im Graffiti-Stil SS 10 Zur Funktion des Streetballspiels für Jugendliche Streetball als zentraler Bestandteil eines besonderen Lebensstils, dem eine identitätsbildende und distinktive Funktion zukommt. Der Verlust klar konturierter, tradierter Geschlechtsrollen wird von einigen Jugendlichen mit einer Zuwendung zu pointierten Männerbildern beantwortet. Im Streetball haben sich die Jugendlichen in Anlehnung an ein gesellschaftliches Vorbild ein „Bekräftigungsmilieu“ geschaffen, in dem in legaler Form körperlicher Härte, Durchsetzungskraft und Stärke erfahren werden könne. Streetball umgibt sich mit einem Gestus sozialer Randständigkeit, mit der Freiheit, Wildheit und Unbezähmbarkeit der Straße. Der Vereinssport (Schulsport) wird als uncool eingeschätzt No coaches, no points, no rules! Im Streetball findet eine Inszenierung nonkonformer harter körperlicher Auseinandersetzung statt. Streetball ist ein wichtiger Bewegungs- und Erfahrungsraum, in dem Jugendliche Bilder ihrer selbst und der Welt entwerfen, diese Entwürfe handelnd verwirklichen und Erfahrungen mit ihnen sammeln. Im Streetball finden wichtige selbstgesteuerte Bildungsprozesse statt. Passt Streetball in die Schule? Würde dies diesen Sport ruinieren? In der Schule spielt der Lehrer den Schiedsrichter, was nicht erwünscht ist. Ich darf für diesen Sport keine Wettkämpfe organisieren. Dies ist nicht erwünscht. Hinweise auf einen sportpädagogisch reflektierter Umgang mit dem Streetball-Spiel Abstand wahren: um den Jugendlichen einen wichtigen Bereich spielerischer Selbstinszenierung zu lassen. Räume schaffen: Jugendlichen unverregelte Räume und frei zugängliche Bereiche im Sinne von ökologischen Nischen schaffen Teilnehmen und reflektieren: Problem: Fixierung auf ein archaisches Männlichkeitsbild! Gemeinsam an Bewegungsaktivitäten vor Ort teilnehmen und im Nachhinein kritisch reflektieren. Kennzeichen einer „Guten Schule“ Schulprogramm Ein Schulprogramm beschreibt auf der Grundlage jeweils geltender Richtlinien und Lehrpläne die gemeinsame übergreifende pädagogische Grundorientierung, also das Leitbild einer Schule. Unbedingte Voraussetzung: entsprechende Gestaltungsspielräume. Das Schulprogramm enthält Konkretisierungen der pädagogischen Zielsetzungen der Schule und sind damit Ausdruck des gemeinsam getragenen Grundverständnisses der Schule. Ziel einer Schulprogramms ist die bewusste und längerfristige Ausbildung eines individuellen Schulprofils bzw. einer besonderen Schulkultur (analog im Rahmen des organisierten Sports eine Vereinskultur). SS 11 Das Schulprogramm ist Ergebnis des Prozesses einer Konsensfindung und Verständigung der an der Schule Beteiligen über die primären erzieherischen Zielsetzungen. Mögliche positive Folgen eines Schulprogramms: Identifikation der an der Schule Beteiligten mit der Schule Arbeitszufriedenheit der Lehrenden Transparenz nach innen und außen Ausgangspunkt für Selbsterneuerung: permanent kritische Evaluation nach Veränderung. Transparenz nach innen und außen ist äußerst wichtig. Gestaltungsspielraum. Vorraussetzung ist die Kommunikation untereinander. „Schulkultur“ und „Bewegte Schulkultur“ Kultur nicht in einem traditionell normativen Verständnis, sondern als Ausdruck gemeinsam gestalteter und mit Sinn versehener Lebenspraktiken in einem geteilten Raum. Kultur ist nicht vorgegeben, sondern entsteht durch Gestaltung jeweils neu. Schule als Ort kultureller Begegnungen und einer gemeinsamen mit anderen vollzogenen reflektierten Auseinandersetzung mit den ganz verschiedenen Formen des kulturellen Lebens, z.b. auch den vielfältigen Formen der Bewegungskultur. In den einzelnen Schulen entstehen dabei ganz eigene Formen von Schulkulturen und natürlich auch „bewegter Schulkulturen“. Bewegte Schule – Voraussetzungen Ausgang von einem weiten Verständnis von Körper und Bewegung, das über die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Angebote hinausweist. Einordnung von Bewegung, Spiel und Sport in ein pädagogisches Gesamtkonzept einer Schule. Perspektivenerweiterung der Sportlehrkräfte im Hinblick auf die Verantwortung einer gemeinsamen Gestaltung einer Schule und besonders der bewegungsbezogenen Anteile einer Schule. Entwicklung curricularer Kompetenzen (Kompetenz zur Entwicklung von Lehrplänen) durch die Sportlehrkräfte. (Curriculum = Lehrplan) Überzeugung und Gewinnung aller Kollegiumsmitglieder für eine „Bewegte Schule“. Begründungen für eine Bewegte Schule a) Kompensation: Physiologische Begründung: Deutlicher Bewegungsmangel bei Kindern Ergonomische Begründung: Zu langes und fehlerhaftes Sitzen Gesundheitserzieherischer Begründung: Vermittlung gesundheitsrelevanter Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen Begründung Unfallverhütung und Sicherheitserziehung: Vermittlung vielfältiger Bewegungserfahrungen zur Vermeidung von Schulunfällen b) Entwicklung und Lernen Entwicklungspsychologische Begründung: Erwerb grundlegender Bewegungserfahrungen als Ergebnis einer aktiven Auseinandersetzung mit der Welt, schrittweise Eroberung von Bewegungsräumen SS 12 Lernpsychologische Begründung: Motivationsfördernde, bewegte Gestaltung von Lernprozessen c) Bildung und Gesellschaft Anthropologische Begründung: Bewegung als menschliches und insbesondere kindliches Grundbedürfnis Kulturkritische und sozialökologische Begründungen: Erfahrungs- und bewegungseinschränkender Umwelt muss in der Schule als dem zentralen Lebensort von Kindern ein Gegengewicht gesetzt werden. Schule als Bewegungsraum Bewegter Lernraum: Bewegungsfreundliche Schulmöbel Schulzimmergestaltung, Bewegungsmöglichkeiten integrieren Variable Raumordnungen Einrichtung von Bewegungsräumen und –zonen Bewegungspausen im Unterricht: Nach individuellen Bedürfnissen Bewegungspausen integrieren Phantasiereisen, stille Übungen und Formen der Entspannung einsetzen Bewegtes Sitzen Haltungsschulung Aktiv-dynamisches Sitzen Bewegter Unterricht Szenische Darstellung von Themen Projektorientiertes Lernen Lernen mit allen Sinnen Bewegter Sportunterricht Spiel- und erlebnisorientierte Auseinandersetzung mit Bewegungssituationen Thematisierung der Vielfalt der Bewegungskultur Fächerübergreifender Unterricht Bewegungsangebote im außerunterrichtlichen Schulsport Schulfahrten mit Bewegungsangeboten Spiel, Sport und Bewegung in Arbeitsgemeinschaften Spiel – und Sportfeste Bewegte Pausen Gelegenheitsstrukturen für Bewegung schaffen Pausengelände als Bewegungsraum gestalten: Körbe, Kletterwände, Tischtennisplatten, BadmintonNetze,... Spiel- und Bewegungsmaterialien zur Verfügung stellen: Pausenspieltonnen Sporthallen während der Pausen öffnen Kritische Aspekte der Schulprogrammentwicklung und der Bewegten Schule Vordergründige Profilierung von Schulen im Kampf um Schüler und Schülerinnen. Übernahme fremdbestimmter pädagogischer Normen insbesondere an leistungssportbetonten Schulen. Problem einer Überforderung der Kompetenzen der Sportlehrerschaft Der „bewegte Schule“ keine Alternative zum Sportunterricht die eventuell zu einer Abschaffung des regulären Sportunterrichts führen wird. Ganz im Gegenteil kann hier der unter Legitimationsdruck stehende Schulsport in offensiver Weiser belegen, welchen wichtigen Beitrag er zur Gestaltung der Schule leiten kann. Schulprogramme und Bewegte Schule keine vorgefertigten Programme, sondern sie müssen von den Schulen jeweils abgestimmt auf die Situation ihrer Schülerinnen und SS 13 Schüler, das besondere Umfeld und die Interessen sowie Kompetenzen ihrer Lehrkräfte entwickelt werden. Es geht in einer „bewegten Schule „nicht darum, nur für eine immer größere Anzahl von Bewegungsangeboten zu sorgen, sondern die Bewegung in ein schlüssiges, von allen getragenes Schulprogramm einzubinden, das einem übergeordneten pädagogischen Auftrag verpflichtet ist. Der Weg zu einem Schulprogramm und zu einer „Bewegten Schule“ ist ein längerer Prozess, der mit einer Bestandsaufnahme der schon erreichten Ziele beginnt und daran anknüpfend realisierbare Ziele und Schwerpunkte setzt. Mehr Bewegung in die Schule zu bringen bedeutet, sich auch einen langen Weg zu begeben. Sozialerziehung - Grundbegriffe Sozialisation im Sinne der Sozialwerdung 1. Hineinwachsen des Einzelnen in die Gesellschaft, soziale Eingliederung, Übernahme vorgegebener sozialer Verhaltensstandards und sozialer Rollen, sozialer Normen und Werte Ziel: Anpassung an gesellschaftliche Vorgaben 2. Auseinandersetzung mit sozialen Normen und Werten, im Sinne einer Individualisierung einen eigenen Standpunkt in der Gesellschaft gewinnen, Konturierung einer sozialen Rolle Ziel: Gestaltung gesellschaftlicher Vorgaben Sozialisation im Sinne einer Sozialmachung Sozialerziehung bzw. Soziales Lehren und Lernen Ziel: Entwicklung sozialer Handlungsfähigkeiten Soziales Lehren Absichtvolle, systematische Anregung und Unterstützung sozialer Lernprozesse im Hinblick auf bestimmte erwünschte soziale Lernziele bzw. Verhaltensstandards. Frage: Wie können soziale Lernprozesse in eine gewünschte Richtung gelenkt werden. Soziales Lernen Soziale Lernprozesse, die in der Person ablaufen. Soziales wird in jeder sozialen Situation gelernt, auch wenn es nicht bewusst und geplant geschieht! Soziales Lehren und Lernen Absichtvoll Arrangierung von Lehr- und Lernsituationen, in denen sich erwünschte soziale Lernprozesse einstellen und bestimmte soziale Fähigkeiten entwickeln lassen. SS 14 Interaktionistische Rollentheorie Interaktionen Sinnvoll aufeinander bezogene soziale Handlungen Rollen Gegenseitige Verhaltenserwartungen, die allerdings nicht strikt vordefiniert sind, sondern gewisse Spielräume für subjektive Interpretationen durch die Rollenpartner lassen Voraussetzungen gelingender sozialer Interaktionen Fähigkeit zur Interpretation sozialer Rollenerwartungen, Wahrnehmungen von Erwartungen des Interaktionspartners, eigene Bedürfnisse in die Interaktion einbringen etc. Grundqualifikationen des sozialen Handelns - Empathie oder Rollenübernahme: Fähigkeiten, sich in die Erwartungen anderer hineinzuversetzen bzw. die Erwartungen anderer zu erkennen. - Rollendistanz: Fähigkeit, Rollenerwartungen zu reflektieren, zu interpretieren, sie zu den eigenen Erwartungen in Beziehungen zu setzten und vor diesem Hintergrund zu modifizieren, zum Teil sogar zu negieren. - Ambiguitäts- und Frustrationstoleranz: Fähigkeit, die Ambivalenz von Rollenerwartungen auszuhalten und die Interaktion mit anderen auch dann weiter aufrechtzuerhalten, wenn die eigenen Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche nicht voll befriedigt werden - Identitätsdarstellung: Eigene Wünsche und Erwartungen in den Interaktionsprozess einbringen, die eigenen Vorstellungen mit verschiedenen sprachlichen Mitteln den Interaktionspartnern verdeutlichen und nicht nur dessen Erwartungen übernehmen. - Pädag. Ziel: Keine unreflektierte Übernahme von gesellschaftlich tradierten sozialen Tugenden und Normen wie Fairness, Kooperation etc. die den Umgang von Menschen in einer Gesellschaft miteinander regeln. sondern: Verdeutlichung der Veränderbarkeit von Normen und Regeln sowie Befähigung der Menschen, diesen Spielraum zu nutzen und soziale Interaktionen bewusst so zu gestalten, dass die Bedürfnisse aller mitberücksichtigt werden - Sozialerziehung: Soziale Grundqualifikationen können nicht wie ein bestimmtes erwünschtes soziales Verhalten antrainiert werden! Sondern: Sie können nur in sozialen Interaktionen erworben werden, in denen das Handeln nicht durch Machthierarchien eindeutig fixiert ist, sondern in denen eine Flexibilität im Umgang mit Erwartungen und Regeln besteht. - Problematische Aspekte interaktionistischer Rollentheorie: Rahmenbedingungen der Schule, die auf Konkurrenz, Leistungserbringung und Selektion ausgerichtet ist Modell für das Sozialverhalten Erwachsener Transfer in andere Bereiche mit ganz anders gearteten strukturellen Bedingungen unklar SS 15 Ansatzpunkte für soz. Lehren und Lernen im Unterricht Sport Spiele regeln Handeln unter Bedingungen der Kooperation Handeln unter Bedingungen der Konkurrenz Lösen von Konfliktsituationen Leitziel: Schuler sollen lernen, so miteinander Sport zu treiben, dass die Wünsche und Erwartungen der Interaktionspartner ausgewogen Berücksichtigung finden. Voraussetzung: Spielräume öffnender SpoUnterricht Schüler bei Gestaltung des Unterrichts mitbestimmen lassen Als Lehrer eigene Maßnahmen begründen Schüler ermuntern, offen Wünsche und Erwartungen einzubringen Als Lehrer Anforderungen der Institution Schule offen legen Lehrer müssen zuhören können Soziale Lernmöglichkeiten im Sportunterricht Regeln verstehen und handhaben Absprachen über Regeln zur Herstellung und Aufrechterhaltung eines Spiels treffen Regeländerungen auf konkrete Probleme beziehen Folgen von Regeln und Regeländerungen reflektieren Regeln kontrollieren und Regelverstöße sanktionieren Rollen übernehmen und gestalten Handlungspositionen verteilen Rollen wechseln Rollenwechsel verkürzen (Schiris wechseln, Schiri = Schüler) Konflikte bewältigen Sieg und Niederlage relativieren Das Miteinander stärken Konflikte nicht voreilig ausräumen, sondern in Ruhe besprechen Unterschiede thematisieren Unterschiede ansprechen Unterschiede ausgleichen Schlechte Schülern sollen genauso ins Spiel integriert werden wie gute Schüler. Gefühle thematisieren Gedanken der Schüler ansprechen. Argumente pro Koedukation Anfänge der Kontroverse um die Koedukation im Sportunterricht ab Mitte der 70er - Hilfe zur Gleichberechtigung - Vorbereitung auf das gesamtgesellschaftliche Leben, das gemischtgeschlechtlich abläuft - Abbau von Geschlechtsrollenklischees - Mehr Sportarten für Mädchen - Körperliche Entwicklungsanreize - Besseres Verständnis zwischen Mädchen und Jungen - Förderung sozialen Lernens - Verbesserung des sozialen Klimas im Sportunterricht - gemeinsamer Sportunterricht einfacher zu organisieren. SS 16 Argumente contra Koedukation Seit Beginn der Theorie der Leibeserziehung: Getrennte Leibesübungen - Ziel des Turnen vor allem Wehrertüchtigung für die Jungen, für die Mädchen geschlechtsrollenadäquate gymnastisch-tänzerische Inhalte. - Moralische Bedenken gegen eine verfrühte Exposition des mangelhaft bedeckten weiblichen Körpers sowie Schutz der Mädchen vor zudringlichen Blicken. - Einbettung in die sittlichen Maßstäbe der Zeit. Phase der reduzierten Ansprüche an den koedukativen SpoUnt in 80er Jahren - Mädchen werden von Jungen zum Teil offen sexistisch belästigt - Mädchen werden mit ihren Körperlichen Problemen alleingelassen - früh beginnende, stabile geschlechtsspezifische Sozialisation - keine echte Koedukation sondern nur Koinstruktion - traditionelle Themenauswahl bevorteilt Jungen und lässt Mädchen als motorisch schlechter erscheinen. - Größere Aufmerksamkeit der Lehrkräfte für Jungen, Mädchen erhalten weniger Lob und Tadel - Mädchen fühlen sich ungleich behandelt und werden so in ihrer Identitätsentwicklung negativ beeinflusst. Ziele geschlechtssensiblen Unterrichts Mädchenparteilichkeit, bewusste Koedukationen und geschlechtssensibles Unterrichten: Rollenklischees und geschlechtsspezifische Vorurteile kritisch hinterfragen Geschlechterdifferenzen und Fragen der Gleichberechtigung thematisieren Sorgfältige Inhaltsauswahl, die unterschiedlichen Voraussetzungen gerecht wird Als Sportlehrer sensibel sein für Umgangsformen zw. Mädchen und Jungen Mädchenarbeit und Jungenarbeit, um Selbstwertgefühl zu stärken und Gewinnung einer eigenen Geschlechtsrollenidentität zu unterstützen Kritik am Präventionsmodell durch Bewegung und Sport Zu globaler Ansatz einer Beeinflussung physiologischer Parameter durch körperliche Aktivitäten Differenzierende Fragen: - Welcher Sport? Welche Intensität? In welchem Alter? Welche Effekte? Was entfaltet gesundheitliche Wirkungen? Mangelnder feldvalider Nachweis von Langzeiteffekten SS 17 Gesundheits- und Krankheitsverständnis in gesundheitswissenschaftlicher Sicht Gesundheit: Ausdruck dafür, dass man dem, was das Leben an Anstrengungen, Ärgernissen und Belastungen, aber auch Befriedigungen und Freuden mit sich bringt, gewachsen ist. Gesundheit: Ausdruck eines gelungenen und gelingenden Lebens, einer befriedigenden Lebensführung und Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Krankheit: Ausdruck eines längerfristigen Versagens der Anpassungsfähigkeiten des Menschen auf physiologischer, psychischer und sozialer Ebene. „Moderne“ chronische Krankheiten wie z.B. der Herzinfarkt entstehen, wenn die körperlichen, psychischen und sozialen Anpassungskräfte lang andauernd überbeansprucht werden. Gesundheitsförderung in sozialwissenschaftlicher Sicht Gesundheit wäre danach an das subjektive Potenzial gebunden, mit Krisen und Veränderungen fertig zu werden. Gesundheitsförderung: Stärken der personalen und sozialen salutogenetischen Faktoren, die Menschen dabei unterstützen, ihr Leben in einer pers. befriedigenden Form zu führen. Dem Sport kommt unter dieser Perspektive die Aufgabe zu, die Potentiale zur Bewältigung des Lebens zu stärken. Strukturmerkmale des Spiels Exploration- Spiel - Was ist das für ein Gegenstand? Was kann ich mit dem Gegenstand tun? Abstraktion und Variation – Selbstgesteuerte Erlebnisverarbeitung; Was passiert hier AHA selber wieder durchführen selbstgesteuerter Erlebnisablauf. Umkehrung bestehender Machtbeziehungen – Von der Fremdverursachung zur Selbstverursachung; Vorher wer anderer jetzt selber durchführen. Hin und Her-Bewegung in einem Spielraum – Spielen heißt immer „Spielen mit etwas, das auch mit dem Spieler spielt“; nicht vollkommen gern haben aber ungefähr beherrschen, spannend Offener Ausgang – Unvorhersehbares Spielgeschehen; hoffen, dass es gut ausgeht aber keine Sicherheit Innere Unendlichkeit – Gegenwartsbezogenes Erbleben Einfache Zielstruktur und unmittelbare Zeitperspektive – Ununterbrochene Spielaktionen mit direkter Rückmeldung Aktivierungszirkel – Permanente Spannungssteigerung und –lösung; selbstenervierend Vorgang. Freiwillige Aktivität – Spiel kann nur angeregt, nicht erzwungen/befohlen werden Zweckfreiheit – Zweckunbewusstheit der Spielenden; Geschlossenheit – Nach außen abgeschlossener Spielraum Jugendlichkeit – Unmittelbarer Welt –und Gegenwartsbezug; es geht nur um den Moment des Spiels an diesem Ort. Quasi-Realität im „Spiel als etwas“ – Nachahmung und Neuinszenierung in metakommunikativem Spielrahmen; Spieler + Mensch in der Realität = eine Person; z.B. Mutter spielen. SS 18 Spieltypen: Spiel mit etwas: Spielgegenstand: Umgangspiele, Geschicklichkeitsspiele und Funktionsspiele ab 1 LJ Regelmäßigkeit der Interaktion entsteht aus dem Umgang mit der Regelhaftigkeit der Umgebung und ihrer Objekte einerseits und deren Deutung anderseits Spiel als etwas: Spielrolle, Rollenspiele, Symbolspiele, Darstellungssp. ab dem 3 LJ; Interaktionen sind nach Maßgabe von Rollenmerkmalen geregelt und werden im Verlauf bestimmt durch die Deutung von Situationen als Kontexte des Rollenspiels. Spiel um etwas: Spielregeln, Regelsp., Sportsp., Wettspiele (Es geht um Sieg) ab dem 7 LJ; Regeln sichern spannungsreich Interaktionen nach dem Prinzip der Gleichheit der Gewinn- und Erfolgschancen. Möglichkeiten und Grenzen einer pädagogischen Nutzung des Spiels Nutzung des Spiels in der Pädagogik: - Spiel als Erholungsmittel; - Spiel als Mittel zur Überlistung der Mühe des Lernens und Übens; - Spiel als Medium sozialen Lernens, des Ausgleichs kommunikativer Defizite, zur Förderung der Kreativität usw. Folge: Idealisierung und Pädagogisierung des Spiels Grenzen des pädagogischen Einsatzes von Spielen - Spielen ist eine freiwillige Tätigkeit, nicht von außen initiierbar; - Spiele werden durch Aktivität der Spielenden aufrechterhalten, nicht von außen lenkbar; - Spiele werden durch die Spiele weiterentwickelt, nicht unbedingt mit erzieherischen Intentionen vereinbar. Erfahrungs- und Interaktionsraum wird eröffnet Spielende machen wahrscheinlich bestimmte Erfahrungen die ihre Entwicklung in bestimmte Richtung lenken können. Sportlehrer Idealbild des Lehrers: soziale Kompetenz; Vorbild (moralisch, ästhetisch), rustikaler-gesunder Mensch; Wissen + Können nötig Tugendkatalog für Turnlehrer: Jugend kein böses Bsp geben; keine Suchtmittel nehmen; nicht abgehoben und besserwisserisch sein; nicht zu spät kommen; an Regeln halten und sich nicht selbst davon ausnehmen; Bescheiden sein; lehrreiche Gespräche führen; freundschaftlich mit Ernst und herzlich mit Würde sein; von Wichtigkeit der Sache überzeugt sein; auf die richtigen Werte der Jugendlichen achten; Freund-OrdnerSchiedsrichter-Ratgeber-Ordner sein Dilemma des Lehrerberufs Persönlicher Wunsch nach guten Beziehungen – Rolle des Lehrers mit seinen gesellschaftlichen Funktionen Burnout: Emotionale Erschöpfung; Dehumanisierung Verminderte Leistungsfähigkeit SS 19 Prozess des Ausbrennens: Enthusiasmus (mit großer Anstrengung engagieren und plötzlich zusammenbrechen) Stagnation (es funktioniert nicht, was ich mir vorgestellt habe) Frustration (das funktioniert eh alles nicht) Resignation (Rückzug aus der inneren Beteiligung) Burnout (Aufgabe des Berufs) Pädagogische Professionalisierung - Auseinandersetzung mit der Lehrerrolle Reflexion der Motivation für die Berufswahl Beschäftigung mit Aspekten des eigenen Verhaltens in Lehr-Situationen Erkennen der strukturellen Anforderungen an den Lehr-Beruf Ziel: Aufgeklärte Routinebildung und berufsbezogene Reflexivität! Belastungsschwerpunkte des Sportlehrerberufs Hohe Anspannung durch breite Dauerkonzentration mit vielen Aufsichtsfunktionen Kontrolle und Sicherung vieler Räumlichkeiten Vielfältige Organisationsnotwendigkeit mit Flexibilität Aufnehmen, analysieren und regeln vieler Konflikte Generell gestiegenes Gefährdungspotential Schwierige Motivation zum Schulsport Hohe physikalische Reize Geringe Pausezeiten und beeinträchtigte persönliche Hygiene Anforderungen an die persönliche Fitness Entlastungsmomente des Sportlehrerberufs geringe schriftliche Leistungskontrollen mit Korrekturaufwand geringe Vor- und Nachbereitungszeit für Planungen Mehr pädagogischer Freiraum bei der Unterrichtsgestaltung Flexiblere Möglichkeiten der Notengebung Positives Image des Faches und damit auch der Sportlehrkräfte bei Schülern Möglichkeit für direkten Stressabbau durch eigene körperliche Belastung Häufige Unterrichtsmöglichkeit an frischer Luft besonders bedeutend ist der geringere Zeiteinsatz für Korrekturen, vor allem Oberstufe Entlastungsmöglichkeiten rechtzeitige und ruhige Vorbereitung Ritualisierungen Ausgehandeltes und schriftlich fixiertes Regelwerk Delegieren: Helferteam aufbauen Voraussetzung zur persönlichen Entspannung und Stillarbeit verbessern Pausenzeiten und Freistunden zur eigenen Entlastung bewusst nutzen Unterstützung im Sportlehrerteam suchen Entspannung trainieren und gezielt einsetzen Schüler und Unterricht entspannen SS 20 Alltägliche Handlungsorientierungen von Sportlehrkräften Sachorientierung Orientierung an Sache: Reck, Fußball,… Zentrales Unterrichtsverständnis: Vermittlung von Inhalten/Fertigkeiten/Fähigkeiten Ablauforientierung Geregelter, reibungslos funktionierender Unterrichtsablauf Gelingender Unterricht wird wesentlich an einem reibungslosen Ablauf gemessen. Ritualisierung Ritualisierte Unterrichtsmuster, die Schüler ohne besondere Aufforderung machen Ritualisierungen entlasten ersparen Absprachen, Erklärungen, Begründungen Ökonomisierung Ökonomische Unterrichtsgestaltung zur Zeit- und Kraftersparnis Orientierung an Spiel- und Übungsformen, die ohne viel Aufwand machbar sind. Selbstsicherung und Selbstvergewisserung Sicherung eines für die Sportlehrkraft persönlich befriedigenden Unterrichtserlebens Aufbau guter Beziehungen zu Schülern, sowie Orientierung am eigenen Sportverständnis und an beherrschten Sportarten. Pädagogische Orientierung Kaum erkennbar Erschöpft sich in rudimentären Vorstellung einer körperlichen Grundausbildung, Bekämpfung eines unterstellten „Bewegungsmangels“ und Alternative zu „Sitzunterricht“ Lebensstile im Alter 1. Die pflichtbewussten Alten (31%): Leitende Wertorientierung: Bescheidenheit, Sparsamkeit, Familienbezogenheit, häusliche Pflichten, Gartenarbeit, Kaffeekränzchen, Besuch von Kindern und Enkeln 2. Die aktiven „neuen Alten“ (25%): Selbstverwirklichung, Kreativität, Aufgeschlossenheit für das Neue, Konsum- und Genussorientierung, Ablehnung von Verpflichtungen 3. Die Sicherheits- und gemeinschaftsorientierten Alten (29%): Ruhe und Rückzug aus dem Arbeitsleben, Kontakt mit Nachbarn, Hobbys, Fernsehen 4. Die resignierten Alten (15%) Gefühl der Angst und Ohnmacht, Trost durch religiöse Orientierung und Erinnerung an die Vergangenheit; Legen geprägt durch soziale und materielle Nachteile sowie Einsamkeit, oft Gesundheitsprobleme, hoher Anteil alleinstehender Frauen Alterssport Middle age: mittleres Erwachsenenalter, etwa ab 40 bis 60 Go-Gos: junge Alte; ab 55/60 bis 70/75 (Ausscheiden aus Beruf, Kinder ziehen aus, noch keine Alterserscheinungen (diese Zielgruppe sieht man in der Werbung) Slow-Gos: Alte, ab 70/75 bis 80/85 Jahre (erste chron Erkrankungen, geringere Leistungsfähigk., alles geht langsamer, Einschränkungen, Selbstständigkeit erhalten) No-Gos: Greise, über 80/85 (überdurchschnittliche Lebenserwartung, Schwere Erkrankungen, Altzheimer) Hochaltrige: über 90/95 Jahre SS 21 Alterssport aus trainingswissenschaftlicher Perspektive Zwei Grundlegende Modelle: Alters-Sport und Alters-Sport Ziele des Alters-Sport: Gesundheitsvorsorge und Bewegungstherapie - Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit - Verlangsamung des Alternsprozesses - Motorisches Grundlagentraining: Fitnesstraining Trainingswissenschaftliche Problemstellung: Individuell optimal dosierte Trainingsprogramme - Leistungsdiagnosen - Effektive Belastungsdosierung Gerontologische Bezugsmodelle - Defizitmodell: kontinuierlicher Abbauprozess - Plastizitätsmodell: Kapazitätsreserve Kritische Aspekte einer funktionsorientierten Konzeption des Alterssports Normativer Aspekt - Gleichsetzung von Altern und körperlichem Abbauprozess sowie Gesundheit und körperlicher Leistungsfähigkeit - Nicht legitimierter Schluss vom Sein auf das Sollen: Präventive Bekämpfung von Alterungsprozessen - Paradoxie des Alterssports: Ein optimales Altern heißt, nicht zu altern! 20 Jahre 40 bleiben Gerontologischer Aspekt - Trainingswissenschaftliche Grundvorstellung: Körperliche Leistungsfähigkeit als Voraussetzung eines „erfolgreichen“ Alterns - Vernachlässigung intraindividueller Differenzen sowie kontextueller und biographischer Bedingungen des Alterns Biologischer Aspekt - Abnehmende Funktionskapazität, zunehmende Ausschöpfung der Funktionsreserve und Erhöhung des Protein-Turnovers im Alter - Hoher Belastungsstress und Abnutzung der regenerativen zellulären Strukturen durch Trainingsbelastungen - Kein Bezug der Trainingswissenschaft zu biologischen Alternstheorien Geragogischer Aspekt - Konfrontation mit Bildern eines jugendlichen Alterns - Vorstellung der Kontrollierbarkeit des Alterns - Kolonialisierung des alternden Körpers: „Konkurrenz um Rüstigkeit“ - Ausgrenzung eines „selbstverschuldet“ negativen Alterns - Verlängerung der Leistungsnormen des mittleren Lebensalters und Verdrängung der Auseinadersetzung mit dem eigenen Altern - „Gerontophobie“ und „Jungbrunnenphantasien“ des Sports? SS 22 Perspektiven eines geragogisch begründeten Alterssports Altersport aus trainingswissenschaftlicher Perspektive: Ein Sport gegen Alterungsprozesse, aber nicht zur Unterstützung eines humanen Alterns Alterssport aus sportgeragogischer Perspektive: Übergeordnete Zielsetzung: Offenheit der Person zum Umgang mit dem Altern unvermeidlich einhergehenenden Veränderungen und Entwicklung einer tragfähigen Lebensperspektive für die verbleibende Lebenszeit Alterssport als Erfahrungsraum, in dem die Entwicklung einer erfahrungsoffenen und veränderungsbereiten Haltung der Person angestoßen werden soll. Nennen und beschreiben sie die pädagogischen Zielsetzungen von Bewegung, Spiel und Sport zw. Bewegungspersonalisation und Bewegungssozialisation anhand der in der Vorlesung vorgestellten Tabelle. Wie definieren Bund und Biermann in ihrem Beitrag „Kinder stark machen“ – Selbstvertrauen fördern das Phänomen „Selbstvertrauen“? Welche methodisch-didaktische Hinweise geben sie, wie Selbstvertrauen im Unterricht gefördert wird? Nennen sie Bausteine einer Bewegten Schule und geben sie ein inhaltliches Beispiel zu jedem dieser Bausteine. Nennen und Beschreiben sie kurz, welche Möglichkeiten für soziales Lernen Bewegung, Spiel und Sport bieten. Welche sportpädagogisch reflektierten Umgangsweisen mit dem Streetballspiel im Schulsport wurden in der Vorlesung genannt? Auf welche Sonnen- und Schattenseiten des Gelingens und Misslingens wagnissportlichen Aktivitäten weist Neumann in seinem Beitrag hin? Zeigen sie anhand der nachfolgenden Spielbeschreibung Strukturmerkmale des Spiels auf! Welcher Form des Spiels würden sie dieses Spiel zuordnen? (Ich und Kind (1 Jahr) sind fünf Meter voneinander entfernt. Blickkontakt. Kind versteckt sich hinter Mutter und lacht. – auftauchen – verstecken – wiederholt sich 10 mal bis die Sicht verstellt ist. Nennen und Beschreiben sie die Merkmale der Kindheit (nach H.v. Hentig) Sportpädagogische Folgerungen aus der Veränderung der Kindheit Geschichte der Sportpädagogik Bausteine einer bewegten Schule Pro und Kontra zum Thema Koeduktion SS 23 Professionalisierung des Lehrberufes Jugendsport-Kultur-Text: wie Autor Streetballer und Skater beschreibt Grundqualifikationen sozialen Handelns Einige Aspekte eines hochwertigen Schulsports (oda so ähnlich) was halt das hauptziel des autor ist und warum und merkmale von einem super sportunterricht Fragen von Prüfung kurz vor Weihnachten 2004: Beschreiben sie Gesundheits- und Krankheitsverständnis aus medizinischer und gesundheitswissenschaftlicher Sicht Historische Entwicklung Text: Unbewegte Kindheit und Schule: Eigenwelt, Doppelwelt, Mitwelt Bund A.& Biemann "Kinder stark machen" Kolb, M(1995) "Kritik der Gesundheit und des Gesundheitssports" Lenzen D.(2003) "Diagnose Lehrer Schierz M.(1993) "Schule:Eigenwelt, Doppelwelt, Mitwelt. ....." Schwier, J(1998)"Stile und Codes..." Stegemann, H.(2003)"Einige Aspekte eines qualitativ hochwertigen Schulsports" Thiele, J.(1999)"Unbewegte Kindheit?" Kolb: Kritik der Gesundheit und des Gesundheitssports - Individuelle Gesundheit ist der dominierende Wert in unserer Gesellschaft - Gesundheit zählt in unserer Gesellschaft zum höchsten Gut und damit zu einer "nicht mehr kritikfähigen Kategorie sozialen Handelns" - Gerade heute messen Menschen der Gesundheit und deren Erhaltung einen äußerst hohen Stellenwert bei. Das Bild von Medizin und Gesundheit in früheren Kulturen Gesund sind die Menschen nach dieser Auffassung dann, wenn es ihnen gelingt sich in die als "natürlich" angesehene Ordnung einzufügen, die auch auf göttlichen Geboten beruhen. 1. Linie der Medizin war Kenntnis der Natur (Weltbild der Diätetik) Regeln für maßvollen Lebensstil. 2. Linie erst der Behandlung von Krankheiten Heilkunde und Lebenskunst waren eins. Gesundheit verband man mit Einstellung oder einem Weg der durch Diätetik gewiesen wurde Entwicklung der modernen Medizin Traditionelle Bild änderte sich mit Durchsetzung des naturwissenschaftlichen Weltbildes. SS 24 Der menschliche Körper wird als eine komplexe Maschine mit vielfältig ineinandergreifenden Mechaniken begriffen, deren einzelne Bestandteile versagen können. Die Gesundheit ist nur noch Ausdruck einer optimalen Funktionsfähigkeit des Körpers, die anhand ausgewählter physiologischer Parameter überprüft werden kann: liegen die erhobenen Werte innerhalb bestimmter Grenzwerte, dann ist man Gesund. Krankheit erscheint als ein im Menschen stattfindendes, ausschließlich körperliches Geschehen. Bei Krankheit liegen örtlich feststellbare Schäden bzw. Störungen in einem maschinellen Getriebe vor, die durch entsprechende Chirurgische bzw. pharmakologische Eingriffe behoben werden können. Durch Abtrennung der körperlichen von den geistigen Prozessen wurde Heilkunst eine Heiltechnik. Moderne Medizin wandelt sich zu einer krankheitsorientierten Theorie der Entstehung und technischen Behandlung von Funktionsstörungen. Folgen präventivmedizinischer Maßnahmen - Zivilisationskrankheiten haben Blick nach Ursachen weiter ins Vorfeld der Entstehung gerichtet. - Risikofaktoren sollen durch vorbeugende Maßnahmen und präventive Gesundheitserziehung in den Griff bekommen werden. Ziel ist nicht positive Anleitung zu gesunder Lebensführung sondern negative Umstellung von Risikoverhaltensweisen mit Verboten und Vorschriften. - Gesundheit wird nur vom Gegenbegriff Krankheit bestimmt, Gesundheitserziehung nur als Krankheitsprophylaxe betrieben. - Risikovermeidungsstrategie oft Charakter von Volksbelehrung - Sportliche Aktivitäten Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit bzw. des psychischen und sozialen Wohlbefindens (Sport Allheilmittel) Sport stärkt Gesundheit wie von selbst Gesundheit jedoch nur auf körperliche Funktionsfähigkeit reduziert. - Zunehmende Pathologisierung bislang unverdächtige Aspekte menschlichen Lebens. - Ausweitende Zuweisung der Schuld für die Entstehung von Krankheiten in den Verantwortungsbereich des einzelnen. - ständig werden neue Verhaltensweisen und Umwelteinflüsse auf möglichen Verkrankungsgehalt hin untersucht - Eindruck entstanden, dass Leben von zahllosen gesundheitlichen Gefahren bedroht ist - Jeder wird für körperliches Schicksal selbst verantwortlich gemacht. Kranke sind selber schuld. (z.B. Raucher und Übergewichtige werden irrational-aggressiv verfolgt) - den Menschen wird zur Wahl gestellt, ein gesundes, ewig junges, vernünftiges, funktionstüchtiges, schönes Glied der Weltgesellschaft zu sein oder eine fressende, dicke, alte, hässliche, dumme Volksschädlings-Einzelgänger Kreatur, die auszugliedern ist. -Gesundheit bzw. Anpassung an wissenschaftliche, psychische u. soziale Standards sind geradezu zur individuellen Verpflichtung geworden. -Entscheidung für oder gegen Gesundheit u. Krankheit nur vom einzelnen abhängig. es wird unterschlagen, dass es viele Lebensbedingungen gibt die nicht der individuellen Beeinflussung unterliegen dies führt gesellschaftliche Problemlagen allein auf individuelle Handlungsweisen zurück - Abweichende geraten unter zunehmenden Konformitätsdruck - Mit Prävention werden oft überzogene Erwartungen verknüpft (Erfolge, Ziel) Körperliche Gesundheit als Lebenssinn SS 25 -Leben sicherer und ungefährdeter denn je. Trotzdem hohe Sensibilität für Krankheitsrisiken und ein gestiegenes subjektives Bedrohungs- und Unsicherheitsgefühl. Umschichtung der Wertehierarchie hat in deren Verlauf Gesundheit zu zentralem Lebenssinn gemacht 3 sozialgeschichtliche Prozesse beteiligt: 1. Säkularisierung(kirchliche Güter zu weltlichem Besitz machen, Gesundheit an die Stelle des religiösen Glaubens (Jobs, Geld); Präventive medizinische Empfehlungen Heilsbotschaften 2. Zivilisationsprozeß,(nach Elias-fortschreitende Verdrängung des Todes) Krankheit + Tod hinter Kulissen in Krankenhäuser, Altenheime,… 3. Zunehmende Individualisierung der Gesellschaft: individuelle Lebensperspektiven unabsehbar geworden; Mensch extrem auf sich selbst zurückgeworfen; nur in Gesundheit noch gemeinsamer Fluchtpunkt; Gesundheit, pure Körperlichkeit Sinngarant; Körperkult nicht mehr im Widerspruch zu dem der Seele löst ihn ab. Körperliches Agieren im Dienste der Gesundheit wird automatisch als sinnvoll erlebt. Schierz: Schule: Eigenwelt, Doppelwelt, Mitwelt Rückschau: - Wandel von Kindheit, der Schule und des Unterrichts - Erwachsene kommen mit den Kindern nicht mehr zurecht - Es herrscht noch immer das Bild vom Kind als einem bedrohten und nicht auch bedrohenden Wesen vor - Kind als ein sich entwickelndes Wesen - Kindheit ist in zweifacher Hinsicht dem Unterricht an Schulen vorausgesetzt - Wenn sich Kindheit wandelt, wirkt sich dies auf Schule und Unterricht aus. Kindheit im Wandel: - Verschwinden der Kindheit bis zu Anzeichen einer "Verewigung des Kindlichen“ in die Erwachsenenkultur - Bedürfnis, etwas auf eigene Faust entdecken zu können - Bedürfnis nach sorgloser Geborgenheit - Wandel der Lebensbedingungen = Wandel der Kindheit - Heutige Kinder = Kinder ihrer Zeit und ihrer Umwelt, sie sind nicht nur nervös, ungeordnet, vital gestört sie terrorisieren einander, sie vandalisieren - Im neuen Mittelalter ist die Trennlinie zw. Kindern und Erwachsenen zwar nicht gänzlich aufgehoben, aber stellenweise durchbrochen - Kinder und Erwachsene = gemeinsame Freizeit am Fernseher oder Computer. Weltensprung: - Präsentative Bewegungskultur der Gruppen von Kinder und Jugendlichen - Skateboard - Gruppenzugehörigkeit - Kleidung fast identisch - Nicht altershomogen, Teilnahme ist freiwillig, Selbstbestätigung Schule als Eigenwelt: - Schule als Eigenwelt für Kinder - Kindheitskonzepte - Institution Schule - Teilnahmepflicht, altershomogene Gruppe, gelockerter Kleidungszwang, Bewegung zwischen Deutsch und Mathe, von Klingelzeichen zu Klingelzeichen SS 26 - Straße bietet real mehr Freiheit als die Schule - Bewegung "im Freien" ist spontanes, freiwilliges Bewegen in einer nicht eigens für das Bewegen hergerichteten städtischen Umwelt. Schule als Doppelwelt: - Schule = ein großer Simulationsraum - Schüler simulieren Experimente im Chemieunterricht - Simulieren der Konversation im Sprachunterricht. - Schule kann nicht die Freiheit bieten, die die Schüler auf der Straße haben (Schulzwang, Zeitbegrenzung, homogene Schülerzusammensetzung.) Schule als Mitwelt: - Skateboarder in einem gesellschaftlichen Niemandsland angesiedelt - Leben in einem Niemandsland zwischen der Kindheit und dem Erwachsensein - Im Wandel der Kindheit liegt auch für Schule eine pädagogische Chance - Sport nicht als Fach sondern als Ort an dem Sport gemacht wird! - So wenig Schule und so viel Leben wie möglich z.B. mit Schülern auf Donauinsel Inlineskaten, Fitnesscenter. Problem: Institutionen Partner im außerschulischen Bereich zu finden. Begrenzte Möglichkeit für konkretes Handeln Heranwachsender in Gesellschaft und die geforderte Einmischung in reale gesellschaftliche Prozesse. Setzt Bereitschaft zum Teilen von Macht voraus. Schwier: Stile und Codes bewegungsorientierter Jugendkulturen 1.Genereation - Zur Lage der Jugend im High-Tech-Zeitalter. digitale Zeitalter; Beschleunigung gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse; Heteround Tribalisierung der Jugendkultur Lebenslagen, Stile, kulturelle Praktiken in postindustriellen Gesellschaften unübersichtlich widersprüchlich. Hinter der bunten Fassade der Differenz sehr wohl einige gemeinsame Merkmale der gegenwärtigen Jugend. 2.Stämme und Stile. - Jugendkulturen stellen ein eigenes soziales Feld dar, das zunächst an den (Geschmacks) Grenzen der gesellschaftlich etablierten Milieus entsteht, sich jedoch in weiten Teilen sozialer Kontrolle entzieht. Prozessiert maßgeblich selbst eigene privilegierte Meinungsmacher und Mitläufer. Solche Gruppierungen die in Gebräuchen, Haltungen und Konsumgewohnheiten übereinstimmen und über den Rest der Gesellschaft befremdende Praktiken, Rituale, Codes ihren Anspruch aufs Anderssein zeigen können als Stämme charakterisiert werden. Sie erobern sich symbolisch Sozialräume. Sie vereinen Mode, Bewegung, Haltungen, Musik, Körperbilder. Eine subjektiv eingefärbte Demonstration von Identität und von kulturellen Differenzen wird durch Lebensstile vermittelt. Lebensstile bringen ein von bestimmten sozialen Gruppen geteiltes Bedürfnis nach „feinen Unterschieden“ und Bestandteil des Kampfes nach Authentizität der eigenen Lebensführung und des Strebens nach Selbstverwirklichung. Der Versuch imaginäre Verhältnisse zu schaffen wobei der vorhandene kulturelle Symbolvorrat und die Konsumgüter neu geordnet werden. Benutzung Neukombination SS 27 von ursprünglicher Arbeits- Sport- und Armeebekleidung. Aneignung urbaner Räume. „Coolness“, „Shit talkin“. Globalisierung von Sport und Popkulturrascher Import von v.a. amerikanischen Jugendstilen. Dennoch wird das Konzept der Coolness in Deutschland anders interpretiert 3.Subkulturen und Mainstream der jugendlichen Sportengagements: - Sport gewachsen ausdifferenziertsoziales Feld mit verschwommenen Rändern. Viele Anschlussmöglichkeiten für Selbststilisierung. Unmöglich einheitliches Bild von jugendlichen Sportkultur zu entwerfen. Mainstream nach wie vor Vereinssport. U.a. wegen unterstützender Funktion bei Bewältigung jugendtypischer Entwicklungsaufgaben und Alltagsbelastungen. Sportvereine verstärkt Spaß und abweichendes Ausdrucksverhalten der erlebnisorientierten Freizeittrends bleiben tabu. Allerdings Vielzahl anderer bewegungsbezogener jugendkultureller Milieus die sich aufgrund der stilistischen Heterogenität und der nicht trennscharfen Übergänge nicht immer überblicken lässt. Brinkhoff beschreibt Bedeutung des Sports in fünf Jugendkulturen. 2 juvenile Stile der Street-Skate-Snow-Fashion-Fraktion. Damit sind jene subkulturelle Stämme die das rollende, schwingende, spielerische oder tänzerische Sich-Bewegen zum zentralen Bestandteil machen. 6 stilbildende Aspekte: bevorzugte soziale Orte, benutzten Objekte und Medien, Kleidung, gewählte Zeitmuster, distinktiven Werthaltungen, Symbole und Codes, Körper Bewegungsbilder. 4."Völlig in Bewegung": Die Skater- und Streetballszenen: Einbettung der Bewegungspraxis ins jugendkulturelle Alltagsleben = gemeinsames Merkmal der Streetszenen. Skateboarde, Streetball,… kein bloßes Sporttreiben sondern Ausdruck des distinktiven Lebensstils. Bewegungen, Kleidung, Sprache, Coolness. Distanzierte Haltung, cool, ichbezogen und überlegen. Streetball, Skateboard,… Soziale Orte Gesamte Stadtlandschaft für Skater und Streetball. Bestreben nach Umfunktionalisierung der ursprünglich Repräsentation und Konsum vorbehaltenen innerstädtischen Räumen hat Abenteuer im Auge Darstellung eigenen Coolness, Vitalität. Konflikte mit Passanten erhöhen Attraktivität gegen Regeln der Erwachsenen. Objekte Skateboards, Inliner sind einerseits Fortbewegungsmittel und zugleich Sportgeräte für Tricks die Momente des Risikos erfahrbar machen. Das Spielen mit dem Ball neben Spannung, ebenfalls die Leichtigkeit des Bewegens die hier an Coolness ankoppelt. Coolness korrespondiert mit dem sportlichen Ideal der Leitungssteigerung. Ständig neue Tricks einlernen. Dieser Erfahrungsprozess Selbstvertrauen, Kompetenz. Kleidung Stilistische Eigenart Anspruch auf Anderssein handelnd auszuleben. Weiter Schnitt, Übergrößen. Weite Übergröße steht für Distanziertheit und Lässigkeit, aggressive Haltung SS 28 gegen Mode Mainstream. In Festigkeit an Arbeitsbekleidung erinnernd machen so die Heftigkeit der „städtischen Stürme“ deutlich. Zeitmuster Selbstbestimmte Zeitmuster. Nicht dem institutionell vorgegebenen zeitlichen Terminplan unterworfen wie bei Sportverein. Lässig und cool geht’s nur ohne Hektik ohne Terminstress. Werthaltungen und Codes Orientieren sich am Hip Hop. Die Message des Hardcore Rap kündet wie der Einzelne in einer eher tristen Umwelt tough für seine Lebenschancen kämpft. Über dem Bild des männlichen „Kämpfers“ steht im Hip Hop jedoch das Bild der solidarischen Freundschaftsclique die eigenes Terrain hat durch Weiterentwicklung des Stils Anerkennung gewinnen kann Körper und Bewegungsbilder Auch hier Einfluss Hip Hop sogar auf Bewegungspraxis einfluss. Halfpipe Freestile in Hintergrundradikalisierte Fahrweise. Treppen Mauervorsprünge charakterisieren die Skater als tough aggressiv und riskant. Skaten und Streetball ermöglicht ein Aufgehn im Tun mit Rauschzuständen verbundenes „In Bewegung verschwinden“. Körper wird in Öffentlichkeit präsentiert. Starker dynamischer vitaler Körper. Sich Bewegen ist durch Handlungsmuster gekennzeichnet die Härte, Mut, Ich bezogehheit Durchsetzungsvermögen symbolisieren. Problematisch am Körperbild der Skater und Streetballer ist die zum Teil nur oberflächliche Übertragung des afroamerikanischen Hip Hop Kultur. Rave Kultur Zentrum steht das sich Bewegen. Mischung aus Party und Demonstration. Technomusik soll ausschließlich den Körper hier und jetzt zum Tanzen zu bringen. Zukunftsängste nicht wegtanzbar jedoch hier und jetzt möglichst viel Spaß zu haben. Soziale Orte Kommerziell organisierte Tanzparty. Veranstaltung = Rave mit Raver. Techno ist ein Stil in Öffentlichkeit der Party Community inszeniert wird. Sowohl regelmäßig als auch gelegentlich („Love Parade“) Objekte und Medien Eigenständige Magazine und Internetangebote. Auch Flyer informieren über künftige Veranstaltungen. Zentrales Objekt ist der Körper der tanzend zur Schau gestellt wird. In der Hoffnung länger Tanzen zu können greift man zu Doping (Drogen). Kultdroge Ecstasy. Bedürfnis nach Gefühlszuständen stärker als Angst vor Langzeitschäden. Kleidung Kleidungsstil versucht Mode, Tempo und Bewegung zu vereinen. Offen für Veränderung greift Stilelemente aus anderen kulturellen Kontexten auf. Wie im Skaten auch Anlehnung an Sport und Arbeitsbekleidung erkennbar. Sowohl weil funktional als auch weil fitter schlanker Körper signalisiert wird. Mädchen betont sexy. T- Shirts mit Firmen Logos SS 29 (meist charikiert) sowohl Spaß am Konsum als auch ironische Einstellung zur Konsumkultur. Zeitmuster Gegensatz zu Diskobesuchen heben Technoparties Zeitmuster der Alltagswelt auf. Rauschhafte Ich-Zentrierung und maschinenartig unermüdliche Körperlichkeit überschreitet Grenzen des linearen Zeitempfindens. Zeit verliert an Bedeutung nur die erlebnisintensive Wirklichkeit des Tanzens zählt. Wertvorstellungen und Codes Ich Zentrierung, Erlebnis Gegenwartsorientierung, Spaß an Vermischung heterogener Stilelemente. Tendenz zur Karnevalisierung. Ausgeprägtes Bedürfnis nach Harmonie. Slogans lehnen sich an Parolen der Hippiebewegung. Technoversionen von Kinderliedern. Allseits beliebte Trillerpfeifen, T-shirts. Auch die Offenheit der Szene für Tanzwillige einen ungebrochenen Glauben an das Gute im Menschen. Körper weniger Kommunikationsmedium als potentielle Quelle von Selbsterfahrungen und Glückserlebnissen. Körper Bewegungsbilder Bewegende Körper, die Dialoge zwischen den tanzenden Menschen und der synthetischen Musik im Mittelpunkt.. Das rauschhafte Tanzen bis zur Erschöpfung soll unmittelbar befreien und befriedigen. Sie praktizieren letztlich ein kindliches Körpervergnügen dessen scheinbare Unschuldigkeit und Harmonie nicht nur durch den verbreitenden Drogenkonsum und die im „Text der Vermeidung“ enthaltene Tendenz zur Flucht vor den Anforderungen des Erwachsenseins fragwürdig wird. Orientiert sich am Bild eines maschinengleich funktionierenden Körpers. Maschinen geben vor was tanzbar ist, dies muss Raver bewältigen. Den menschlichen Bedürfnissen wie Schlaf, Hunger, wird nicht nachgegeben. Über Tanzen, Kleidung, und Konsum von Energydrinks versucht er Körper in eigens produziertes Ding zu verwandeln das den Beat halten kann. Gegensätze zwischen den Street und Ravekulturen Offenheit von Rave Kultur vs. Geschlossenheit Skater, Streetballer.(eigenes Revier, Authentizität, Coolness, Anders sein wollen durch Rituale Bewegungsformen. Anlehnung an Hip Hoppräsentierte immer Identitätspolitik für Minderheiten. Verzicht auf Exklusivität bei Ravern. In Streetszenen Domäne männlicher Akteure wobei im Techno ausgeglichen. In beiden Kulturen der bewegungsorientierten Jugendkulturen ist dass offenkundige Bemühen um Entwicklung eigener symbolischer Ausdrucksformen. Sowohl Streetszenen als auch Raverszenen schaffen über Prozesse der Umdeutung und Verfremdung eine eigene Symbolwelt. Mittels Sampling, Streetwear, Tops, Leggins in subkulturellen Kontext. gegenwärtig keine wirklich authentischen bewegungsorientierten Jugendkulturen. Thiele: "Un-Bewegte Kindheit?" SS 30 1.Eingrenzung: - Diskurse die sich mit der körperlichen und in Konsequenz dann auch mit gesundheitlichen Zustand der Kinder und Jugendlichen befassen. - zentraler Focus auf körperlichen Zustand der Heranwachsenden und Phase des Kindseins. 2. Zustand: Erbärmlich oder: die kranke Generation: - Degeneration des körperlichen Zustandes der Kinder und Jugendlichen - Kinder können schlechter lesen und schreiben, sind gewalttätig, unmotiviert und verweigern jegliche Anstrengung (gesunder Geist nur bei gesundem Körper) - Bewegungsmangel, Vernachlässigung des Körpers ist das Schicksaal der heranwachsender Generation -Anstieg unterschiedlichster "Krankheitsbilder" oder "Degenerationserscheinungen"— Haltungsschäden, Fettleibigkeit, Herzkreislaufschwächen, Koordinationsstörungen oder auch Allergien. Lehrer oder Ärzte berichten über Konzentrationsschwächen, Hyperaktivität und Koordinationsstörungen. Kinder sind in ihrer physisch Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt - eindeutige Diagnose = einfaches Angebot an Lösungen Wo das Gefühl für den eigenen Körper verloren ist, wo die Sinne schwinden, da ist mehr Beschäftigung mit dem Körper, mehr Bewegung, mehr Sport indiziert (erforderlich, ratsam), Bewegungsmangel ist immer ein Gesundheitsrisiko, - Bewegungsmangel: Risikofaktor für zivilisationsgeschädigte Heranwachsende. 3. Zustand: Bedauerlich oder das Leiden am Verlust - Dietrich spricht von Rationalisierungs- und Kolonialisierungsvorgängen in den Lebenswelten der Kinder, vom Verlust integrativer Kraft, vom Stereotyp der Massenkultur, von der Spielwüste Großstadt oder vom Verschwinden des Kinderspiels im Stadtleben. - "Wieder-Belebung" ehemals vorhandener Bewegungsräume, - für Kiphard haben technische Fortschritte "nebenbei auch gute Seiten", denn Computer machen die Kinder fraglos klüger - mehr aber auch nicht. 4. Zustand: Fraglich oder die Relativierung der Eindeutigkeit: 5Anmerk. mediale Präsentation des Themas - unsere Bilder von "Wirklichkeit" immer mehr aus massenmedialen Quellen entnommen, - Verlust an Komplexität, - Differenziertheit eine Stärke der wissenschaftlichen Logik geht verloren. - Verzerrungen werden verstärkt übrig bleiben nur mehr Schlagzeilen Zahlenspiele - die wissenschaftlich abgesichert daherkommen, - Vergleich untereinander; schwer nachvollziehbare Zahlenspiele - Basisdaten bleiben unhinterfragt - Umkehrschluss von Bewegungsmangel auf alle möglichen Defizite fraglich historische Perspektive - führt schnell zur Relativierung der Verlustsemantik früher schon wurden nachfolgende Aussagen getätigt - rückwärtige Besinnung zu "guten alten Zeit" - Gegenwart erscheint als defizitär, Fortschritt als Verfall - Körperlicher Verfall der Kinder - Kinder werden immer mehr ich bezogener und selbstsüchtiger – keine Kraft SS 31 - früher Bewegungsräume im Überfluss vorhanden und trotzdem diagnostizierte Hahn 1940 bereits den körperlichen Verfall von Jugendlichen Eindeutigkeit und Eindimensionalität - Gleichzeitigkeit der Ungleichzeit - Erfahrung und Steigerung der Erfahrungsmöglichkeiten, Bewegungsmangel und Ausdifferenzierung der Bewegungsangebote, - Komplexer strukturierte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, - Lebenswelten lassen sich nicht einfach intentional umgestalten, - Bewegungsindustrie – neue "Konsumentengruppe" der Kinder und Heranwachsenden, - Versorgung nicht nur mit sportlichen Lebensstilaccessoires - bietet "Fitness für Kids", - Heranwachsende schaffen sich ihre Bewegungsräume selbst z.B."Asphaltkultur". Wahrnehmungsproblem der Erwachsenen u. Wissenschaften - Differenzen zwischen Deutungsmustern von Erwachsenen – die auf ihr eigenes Kindsein zurückgreifen können. . Konsequenzen: “Zurück zu den Sachen…“ - „Wieviel Körper braucht der heranwachsender Mensch?“ nicht eindeutig beantwortbar. - Grenzsteine setzen, wo Körperthematisierung in einem übersteigerten Wahn oder einer fragwürdigen Vergessenheit zu münden droht - Hilfreich-qualitative Studien, -Frage: Welche Bewegungsqualitäten oder -Quantitäten für ein zufriedenes Leben in einer postmodernen Gesellschaft überhaupt erforderlich sind. - Jugendliche heute vielleicht gar nichts so schlecht dran, wie behauptet wird. Stegemann: Einige Aspekte eines qualitativ hochwertigen Schulsports - Qualitätsprobleme des Schulsports: 1. Defizite bei der UnterrichtsEH, 2. Unzureichende Sachausstattung, 3. unzulänglich ausgebildete Lehrer Sportunterricht+Qualitätsmanagement = Zukunft d.Faches. 1. Einigung über gute Qualität 2. Feststellen der aktuellen Qualität sowie Kontrolle der laufenden Qualität 3. Verbessern der Qualität, -Warum Sportunterricht? -klare und überzeugende Rechtfertigung, Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen, zur Kompensation anderer Schulfächer, gesundheitsfördernde Aspekte, Schulsport erreicht alle junge Leute, bietet pädagogisches Umfeld, Teilnahme an der Bewegungskultur ist wichtig .Bewegung ist zur Formung der Identität, Sozialisation, Integration und Emanzipation wichtig. Hat präventive Funktion und beeinflusst positiv Krankheitsprozesse. Schule: hat die Schlüsselrolle in der Vorbereitung auf die Sportteilnahme. - es werden alle jungen Menschen erreicht - auch sozial schwache Menschen - vielfältige und übertragbare Lernerfahrungen - adäquates pädagogisches Umfeld. Sportunterricht zielt darauf ab, Schüler für die Teilnahme an Bewegungskultur zu befähigen. 3 Arten von Problemen bei Bewegungssituationen SS 32 - die Bewegungsanforderungen sind zu meistern = Bewegung lernen. -Kontakt mit anderen Personen = spezielle soziale Fähigkeiten. -Bewegungssituation verstehen. Sportunterricht leitet zu einer selbständigen, verantwortungsvollen, aussichtsreichen und dauerhaften Teilnahme am Sport. Bund & Biemann: „Kinder stark machen!“ -Selbstvertrauen fördern Selbstvertrauen: Selbstvertrauen ist die Überzeugung einer Person, bestimmte Anforderungen bewältigen oder schwierige Handlungen ausführen zu können. Man könnte auch sagen das Selbstvertrauen ist die Überzeugung, dass das eigene Handeln wirksan ist, und zwar wirksam im Sinne des Erreichens von selbstgesteckten Zielen. Aufbau und Förderung: -zentrale pädagogische Aufgabe, Förderung der SportUnt. - je umfangreicher und intensiver, desto stärker ist das Selbstvertrauen ausgeprägt. Meth. Hinweis 1: Sport als Handlungsfeld erleben. Anstrengung bringt Erfolg. (z.B. Erfolgserfahrungendirekteste wirksamste Mittel um Selbstvertrauen zu fördern. Bei Übungen die gerade so schwierig sind dass sie von Kindern bewältigt werden können. Inhomogene GruppeÜbung in unterschiedl. Schwierigkeitsstufen anbieten und selbst wählen lassen. Meth.Hinw.2: Erfolgserlebnis = als persönliche Erfolge wahrnehmen. „Externale Ursachenzuschreibung“ – Sportlehrer sollten durch Leistungsrückmeldungen eine Zuschreibung auf die eigenen Fähigkeiten nahe legen. „Prima du bist ein toller Fänger“ Bei misslungenen Aktionen sollten Zuschreibungen auf variable veränderbare Ursachen wie auf zu geringe Anstrengung, Aufmerksamkeit. Meth.Hinw.3: mit Ki&Ju positiv kommunizieren! Form der Kommunikation kann zu Selbstvertrauen beitragen. Nicht einseitig Fehler hervorheben. Rückmeldungen sollen neben Fehlerinformation mindestens gleichwertig positive Aspekte der Leistung enthalten. Und sie sollen sich an individuellen Bezügen und nicht an sozialen Vergleichen orientieren. Auch Bewegungsanweisungen kann Selbstvertrauen beeinflussen. Meth.Hinw.4:Ki&Ju den Sport mitgestalten lassen. Sollten Sport als sinnvoll und ihren Sport miterleben können. Deshalb über Ziel und Zweck der Übungen informiert werden. An Entscheidung am „Was“ und „Wie“ teilhaben lassen. Allerdings bei Selbstwahl von Übungen /Schwierigkeit liegt es am Lehrer Sicherheitsbedenken auszusprechen Meth.Hinw.5:Sport als Gruppenerlebnis inszenieren. Selbstvertrauen kann auch in Gruppe erworben werden. Kinder lernen dass Einzelleistung zwar wichtig und hilfreich für Gruppe Erfolge aber letztlich nur durch Kooperation auch mit „Leistungsschwächeren“ zustande kommen Meth.Hinw.6:Ki&Ju geeignete Vorbilder(Modelle)geben. Nicht nur TV Stars auch Übungsleiter Sportkameraden. Können an Selbstvertrauen gewinnen, wenn sie beobachten wie jemand eine schwierige Aufgabe bewältigt. Sie sind dann zuversichtlich dass sie ebenfalls Aufgabe lösen können. Leistungsstarke Kinder sollen Bewegung demonstrieren. Auch wenn diese Probleme damit haben nicht negativ. Denn Kinder die SS 33 beobachtenden Kinder wenn sie bemerken dass auch Mitschüler anfängliche Probleme überwinden. Kooperative Lernformen in denen Kinder Aufgabe gemeinsam lösen versuchen unterstützen Aufbau von Selbstvertrauen. Meth.Hinw.7:Im Sport eigenen Körper und Emotionen spüren lassen. Selbstvertrauen gründet auf die Wahrnehmung der Veränderung körperlicher und emotionaler Zustände wahrgenommen werden. Sportlehrer sollten Aufmerksamkeit gezielt auf Veränderung der Zustände lenken. Durch entsprechende Hinweise. zB. Merkst du dass du weniger außer Atem kommst. Gemeinsames Puls fühlen. Das Bewusst machen solcher Prozesse stärkt Selbstvertrauen der Kinder in den eigenen Körper. Auch auf Emotionsveränderung aufmerksam machen. Positive Gefühle wie Freude, Stolz, Zufriedenheit fördern Selbstvertrauen auch die Verminderung negativer Gefühle wie Angst und Enttäuschung. Lenzen: Diagnose Lehrer-Plädoyer (Befürworter) für die Professionalisierung eines Berufsstands Diagnose Lehrer Psychische Erkrankungen in dieser Berufsgruppe überdurchschnittlich überwältigender Mehrheit der Lehrkräfte geht vor Erreichen des Pensionsalters in den Ruhestand. Es seien die Arbeitsbedingungen die bei Lehrern zu erheblichen psychomentalen und psychosozialen Beeinträchtigungen führten. Während öffentliche Arbeitgeber den Lehrern Faulheit vorwerfen (schlechte Unterrichtsvorbereitung als Stressursache), sehen deren Interessensvertreter die Ursachen in zu hoher Unterrichtsbelastung und zu großen Klassen. Jedoch große Klassen zumeist besserer Lernerfolg indessen schlechtere Abschneiden auf Gesamtunterrichtsvolumen und v.a. auf Qualität des Unterrichts. Fakt ist dass über 50% wegen vorzeitiger Dienstunfähigkeit ausscheiden. Insbesondere Lehrer-Psychotherapie wird überproportional in Anspruch genommen. Laut Studie über Frühpensionen gingen 49 % wegen psychischen psychosomatischen Erkrankungen. Und 47 % wegen Erkrankungen des Bewegungsapparates, Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen des Atmungssystems, Krebs Dienstunfähigkeitsgründe: psychische, psychosomatische Erkrankungen Erkrankungen des Bewegungsapparates Herz-Kreislauf-Erkrankungen Stoffwechselerkrankungen Erkrankungen des Atmungssystems Krebs Hauptbelastungsfaktoren: 1. Lehrerbezogene Faktoren: - Fülle der Anforderungen (Erziehungsaufgaben) - labiler Gesundheitszustand - hoher Verantwortungsdruck - Zunahme der Verhaltensauffälligkeiten bei Schülern - Schülerzahl pro Klasse - Undisziplinierte Schüler SS 34 - hohe Pflichtstundenzahl - Lärmpegel steigt - geringe Sanktionsmöglichkeiten Nicht belastend: - Fortbildungserwartung - unzureichende Bezahlung - Nutzung neuer Medien - Differenzen mit der Schulleitung - schlechter baulicher Zustand 2. Schülerbezogenen Faktoren: - Schulunlust - Hyperaktivität. Der beschrieben Problemkreis wird als Burn Out Syndrom bezeichnet. Dieser Begriff wird von Maslach in 3 Komponenten Syndrom bezeichnet. 3-Komponenten Syndrom von Maslach (1982) emotionale Erschöpfung (Überforderung im Kontakt mit anderen Menschen) Dehumanisierung (sozialer Rückzug – als Reaktion in Kombination mit neg. sozialer Einstellung) Gefühl verminderter Leistungsfähigkeit (Verlust des Selbstwertgefühls) Laut einer Untersuchung kann Zusammenhang zwischen Burn-out und Persönlichkeitsmerkmalen tragfähig sein. Ausserdem bei gleichen Arbeitsbedingungen keineswegs alle Lehrer erkranken. Ausreichende Selbstwirksamkeitserwartungen der Lehrer schützen davor. (also die Einschätzung der Kompetenz, mit Schwierigkeiten und Widerständen im Beruf umzugehen). 4. arbeitsbezogene Verhaltens und Erlebnismuster: Muster G Gesundheitsförderliches Verhältnis gegenüber d. Arbeit Geringe Resignationstendenz gegenüber Misserfolgen Innere Ruhe u. Ausgeglichenheit, Lebenszufriedenheit Hoher Ehrgeiz Perfektionsstreben Muster S Schonung gegenüber Arbeit Ausgeprägte innere Ruhe u. Ausgeglichenheit Nicht aus einer positiven Arbeitseinstellung sondern durch hohe Distanziertheit und niedrigem Engagement gegenüber Arbeit. Muster A Risikomuster Überhöhtes Engagement Distanzierungsunfähigkeit Gegenüber Belastungen wenig Widerstandsfähigkeit Keine AnerkennungDepressive Erkrankungen Muster B Risikomuster Geringe Ausprägung des Arbeitsengagements SS 35 Wenig beruflicher Ehrgeiz Kaum Distanzierungsfähig dadurch sinkt Widerstandsfähigkeit. Resignation, Motivationsverlust und negative EmotionenBurn out Risikomuster A typisch f. Grundschule u Gymnasium Risikomuster B typisch f. Hauptschule u. Gesamtschule Risikomuster A wächst mit dem Lebensalter, parallel Berufsengagements zum Absinken d. Aus dieser Untersuchung abgeleitenden Empfehlungen beziehen sich auf Rahmenbedingungen des Lehrerberufs sowie der Gestaltung der Arbeitbedingungen. Auch personenbezogene Maßnahmen könnten nötig sein u. a. wirklichkeitsnahe Berufsorientierung. Berücksichtigung der persönlichen Voraussetzungen und eine bessere Förderung der berufsbezogenen Handlungskompetenzen gegenüber der reinen Fachkompetenz. Vermeidung Burn Out gehören zu den Fähigkeiten die Bestandteil der Professionalität sind. In Finnland beispielsweise Aufnahmetests für Lehramtskandidaten. Unterrichtspraktika nur unter Aufsicht nicht unter Ernstbedingungen. Versagt Selektionssystem?? Keine kontinuierliche Überprüfung keine professionelle Weiterbildung. Fehlende Stressresistenz muss als Folge fehlender Professionalität gesehen werden. Pädagogen reagieren auf diese Hypothese mit Abwehr und Aggression Professioneller Lehrer: - wählt sein Beruf 1. wegen Berufstätigkeit 2. Fachinteresse oder aufgrund von Arbeitsmarktbedingungen -hat professionelle berufsbezogene Ausbildung hinter sich -nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil, um sich am fachlich St. -verfügt über technisches Regelwissen des Unterrichtens und der Erziehung -Er übt seinen Beruf souverän aus, - er ist konflikt- und teamfähig -hat optimistische Grundeinstellung, -definiert klare Unterrichtsziele und führt einen klar strukturierten Unterricht.