Konzeption des katholischen Pfarrkindergarten Bruckberg Dekan-Graßl-Str. 6 84079 Bruckberg Tel: 08765/577 Fax: 08765/938023 E-Mail: [email protected] Homepage: kindergarten-bruckberg.de Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort der Trägervertretung und Kindergartenleitung ……….………...…...2 1.1. Was ist eine Konzeption ………………………………………………………......3 1.2. Leitbild …………………………………………………………………………….…4 2. Wir stellen uns vor …………………………………………………………………....6 2.1. Die Einrichtung und Lage des Kindergartens….. ………………………..…......6 2.2. Geschichte …………………………………………………………………………10 2.3. Der Kindergarten heute …………………………………………………………..11 2.4. Organisatorisches und Buchungszeiten ………………………………………..12 3. Pädagogisches Konzept – Werte und Ziele ……...……………………………..14 3.1. Aufgaben des Kindergartens nach dem Bayerischen Gesetz zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindergärten (Bay KiBiG) ……….14 3.2. Ganzheitliche Förderung – Grundlagenbaum ……………………………….…16 3.3. Erziehungsstil in unserer Einrichtung …………………………………………...17 3.4. Basiskompetenzen …………………………………………………………….….19 3.5. Bildungs- und Erziehungsziele ……………………………………………….….23 3.6. Grundrechte der Kinder ……………………………..…………………………...26 3.7. Offenes Arbeiten …………………………………………………………………..28 3.8. Werte und Ziele unserer Einrichtung …………………………………………...29 3.9. Schlüsselprozesse i. d. Bildungs- und Erziehungsqualität ……………….......30 3.10. Einzelintegration …………………………………………………………………..32 3.11. Achtung des Kindeswohl …………………………………………………….…..34 3.12. Beobachtung, Evaluation und Weiterentwicklung …………………………….37 3.13. Tagesablauf im Kindergarten …………………………………………………....38 3.14. Mittagessen der Kinder …………………………………………………………..41 3.15. Angebot für unsere Vorschulkinder……………………………………………..42 3.16. Kinderkonferenzen ………………………………………………………………..43 3.17. Projektarbeit ……………………………………………………………………….44 3.18. Sprachliche Förderung von Migrationskindern und Kindern mit Sprachauffälligkeiten (Deutsch Vorkurs) ………………………………………..45 4. Transitionen (Übergänge) ……………………………………………………….…46 a) Übergang von der Familie, Krippe oder Eltern-Kind-Gruppe in die Tageseinrichtung ……………………………………………………….……….47 b) Übergang vom Kindergarten zur Schule und zum Hort …………..………48 5. Zusammenarbeit im Team ……………………………………………………..…..49 6. Eltern – Bildungs- und Erziehungspartnerschaft…………………..………....50 7. Kooperation mit dem Träger ………………………………………………………52 8. Vernetzung und Kooperation……………………………………………………...53 1 a) b) c) d) 1. Netzwerkkarte unserer Einrichtung ………………………………………….54 Kooperationspartner …………………………………………………………..55 Öffentlichkeitsarbeit …………………………………………………...………57 Beschwerdemanagement …………………………………………………….58 Vorwort der Kindergarten-Trägervertretung Nunmehr im dritten Jahr darf ich mich mit der Beauftragung durch Pfarrer Josef Steinberger und der Kirchenverwaltung St. Jakobus der Ältere, Bruckberg, sehr intensiv um alle Ereignisse und tagtäglichen Belange rund um unseren dreigruppigen Kindergarten und den zweigruppigen Hort „Heilige Theresia vom Kinde Jesu“ kümmern. Getreu dem Leitsatz meiner Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen versuche ich dies, indem auch ich für meinen Einsatz das einzelne Kind – Ihr Kind - in den Mittelpunkt der Sorge stelle. Das bedeutet, das individuelle Kind jeden Tag neu in den Blick zu nehmen und uns immer wieder neu zu fragen, was wir ihnen anbieten können, um sie stark zu machen für das Leben. Natürlich nimmt dabei neben unzählig anderen Schwerpunkten die religiöse Erziehung einen hohen Stellenwert ein und die Kinder dürfen mit Jesus einen Freund kennen lernen, der sie ihr Leben lang begleiten will. Geben wir unseren Kindern gemeinsam die Chance, diesen kostbaren Freund als Wegbegleiter und Lebensschatz kennen zu lernen: Wir hier im Kindergarten und im Hort und Sie zu Hause in der Familie, im Lebensmittelpunkt der Kinder. Annemarie Rosner, Trägervertretung Gemeindereferentin im zukünftigen Pfarrverband Bruckberg-Gündlkofen Vorwort der Kindergartenleitung Wir, die Mitarbeiterinnen des Kindergartens, stellen Ihnen unsere Konzeption vor, damit Sie mehr über unsere Einrichtung erfahren. Sie hat zum Ziel, unsere Arbeit transparent und nachvollziehbar zu machen. Diese Konzeption ist für uns und für Sie Leitfaden und Orientierungshilfe. Unsere Arbeitsweise ist darin festgehalten. Sie gibt Ihnen als Eltern die Möglichkeit, sich mit den Zielen unserer pädagogischen Arbeit auseinander zusetzen. Wir möchten den Kindern einen Lebensraum schaffen, in dem sie sich zu einem selbständigen Menschen entwickeln können, das heißt: sich selbst annehmen die eigene Persönlichkeit zu entfalten die Mitmenschen zu achten Verantwortung für sich und sein Handeln übernehmen. Wir möchten Partner der Kinder sein und ihre Begabungen fördern, sie zu Neuem anleiten und ihnen Geborgenheit und Liebe geben 2 Unsere Devise lautet: „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Kind“ 3 1.1. Was ist eine Konzeption? Eine Konzeption ist eine schriftliche Ausführung aller inhaltlichen Schwerpunkte, die für unseren Kindergarten, für Kinder, Eltern, Mitarbeiter, Träger und Öffentlichkeit von Bedeutung sind. Sie gibt allen Personen Einsicht in unsere Arbeit. Die Konzeption ist der Grundstock unserer Kindergartenarbeit und ein Leitfaden unserer pädagogischen Arbeit. Wir haben uns außerdem zum Ziel gesetzt, unsere Konzeption in regelmäßigen Abständen zu überarbeiten und zu vervollständigen. Außerdem fließt sie in das für die Zukunft geplante Handbuch für Qualitätsmanagement nach DIN ISO 9000 / 2000 mit ein. Lesen Sie, liebe Eltern, deshalb unsere Konzeption einmal ganz in Ruhe durch. Betrachten Sie die Bilder, die wir eingefügt haben, und lassen Sie sich in die Welt unseres Kindergartens– die auch die Welt Ihres Kindes ist – einbeziehen. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns ruhig an. Wir freuen uns darüber. Ihre Trägervertreterin und Ihr Team der Kindertagesstätte 4 1.2. Leitbild Gemeinsam im Team handeln den Anderen zugewandt von Gott begleitet um Kinder zu fördern, individuell, ganzheitlich und mit allen Sinnen, um Eltern zu stärken und zu unterstützen. Gestaltung eines wirtschaftlichen, transparenten, belastbaren und kompetenten Kindergartens, durch kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen interessierte und engagierte Eltern passendes Umfeld erschwingliche Beiträge Vertrauen und Verlässlichkeit Folgende Teilbereiche haben Priorität, da wir nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan ( BEP) arbeiten: Werteorientierung und religiöse Bildung Emotionalität, soziale Beziehungen und Konflikte Sprachliche Bildung Mathematische Bildung Umweltbildung und Erziehung Ästhetik, Kunst und Kultur Naturwissenschaftliche und technische Bildung Gesundheitserziehung Bewegungserziehung und Sport Musikalische Bildung und Erziehung Dazu gehört auch der fachliche Austausch der Mitarbeiterinnen, die Kompetenz zur Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung der Kinder im Tagesgeschehen. Die wertorientierte Haltung zur Achtung jedes Einzelnen und der Gemeinschaft, die Vermittlung religiöser Werte und die Akzeptanz von Andersgläubigkeit bilden den Grundsatz unserer pädagogischen Arbeit. 5 Unser Ziel ist es: die Partizipation, das heißt die Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsübernahme der Kinder auszubauen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren Alltag aktiv mitzugestalten. die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) der Kinder zu stärken, damit sie kompetent mit Belastungen und Veränderungen umgehen können ihre Individualität zu fördern. Hierbei verfolgen wir den Leitsatz: „Das Kind da abzuholen, wo es steht!“ Individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes einzugehen, um Stärken auszubauen und zu fördern und dadurch Entwicklungsmängel auszugleichen das Kind bei den Transitionen (Übergängen) von der Kinderkrippe, der ElternKind-Gruppe und dem Elternhaus in den Kindergarten zu erleichtern und das Kind auch beim Übergang in die Schule und den Hort zu begleiten es zu befähigen, sozial verantwortungsvoll zu handeln ihm die Fähigkeit zu vermitteln, wie man Wissen erwirbt und organisiert den ko-konstruktiven Ansatz zu verfolgen, um sich mit dem Kind gemeinsam auf den Weg zu machen und das Kind zum Akteur seinen eigenen Bildung werden zu lassen das Kindeswohl zu achten und zu schützen, welches sich durch die Früherkennung von Entwicklungsrisiken und die Anwendung von präventiven Maßnahmen auszeichnet die Demokratie erfordert angemessene Beteiligung an Entscheidungsprozessen mit den Ziel, sich respektvoll zu begegnen und mitzubestimmen In diesem Sinne wollen wir im Team reflektiert zusammenarbeiten und uns durch Fortbildungen weiterentwickeln. 6 2. Wir stellen uns vor 2.1. Die Einrichtung und Lage des Kindergartens Der katholische Pfarrkindergarten „Hl. Theresia vom Kinde Jesu“ ist eine freigemeinnützige Einrichtung. Träger: Katholische Pfarrkirchenstiftung „St. Jakobus d. Ältere“ unter der Leitung von Pfarrer Josef Steinberger Trägervertretung: Gemeindereferentin Frau Annemarie Rosner Pfarrbüro Bruckberg: 08765 – 277 Handy: 0151 - 50200916 Email: [email protected] Pfarrer Steinberger und Frau Rosner Plätze: 115, laut Anerkennungsbescheid 3 Gruppen, Alter 3 bis 6 Jahre; können in Einzelfällen auch mit 2,8 Jahren aufgenommen werden Öffnungszeiten: Frühdienst: Mittagsdienst: Kernzeit: Bringzeit: Abholzeit vormittags: nachmittags: ab 07.00 Uhr bis 14.00 Uhr 08.00 Uhr bis 13.00 Uhr bis 08.30 Uhr ab 12.30 Uhr ab 15.30 – 16.30 Uhr Die zeitliche Anwesenheit der Kinder in den einzelnen Gruppen ist gemischt. Der Träger ermittelt durch jährliche Abfrage den Bedarf der Kinder und Eltern, die unsere Einrichtung besuchen. Wir stimmen die Öffnungszeiten und unser pädagogisches Handeln situationsgemäß darauf ab. Wir wollen den humanen Umgang miteinander fördern und auf die gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren. Schließzeiten: Bis zu 30 Werktage pro Jahr und zwar im August, zwischen Weihnachten und Neujahr, an Teamtagen und beim Betriebsausflug. 7 Lage des Kindergartens: Der Kindergarten liegt zentral in einer kleinen Seitenstraße nahe des Dorfkerns. Die Wohnumgebung der Kinder ist gleichzeitig Einzugsbereich des Kindergartens. Die Grundschule liegt nur wenige Gehminuten entfernt. Die dortige Turnhalle steht uns zusätzlich einmal pro Woche für 2 Stunden zur Verfügung. Bruckberg ist durch die Gebietsreform zu einer Großgemeinde mit über 5000 Einwohnern angewachsen. Sie umfasst die Ortsteile Edlkofen, Bruckbergerau, Gündlkofen, Bachhorn, Widdersdorf, Pörndorf, Attenhausen, Reichersdorf, Ober- und Unterlenghart sowie einige Weiler. Die in den letzten Jahren ausgewiesenen Neubaugebiete führten zu einem starken Zuzug. Die Kinder können neben diesem Kindergarten auch den gemeindlichen Kinder-garten in den Ortsteilen Gündlkofen und Tondorf besuchen. Soziales Umfeld: Für junge Familien ist Bruckberg zu einem attraktiven Wohnort mit dörflichem Charakter geworden. Die Kinder kommen vorwiegend aus Familien des Mittelstandes und bewohnen größtenteils Eigenheime mit eigenem Garten. Der Ausländeranteil ist wegen Geringfügigkeit nicht nennenswert während der Anteil allein erziehender Elternteile beständig zunimmt. Die meisten Mütter sind berufstätig, daher ergibt sich auch der Bedarf einer Ganztagesgruppe. Auch die Familiensituation ist im Wandel, da viele Großeltern nicht in unmittelbarer Nähe wohnen bzw. auch berufstätig sind. 8 Räume des Kindergartens: Grundlegend wichtig sind eine helle und freundliche Atmosphäre, sowie eine kindgerechte Einrichtung der Räumlichkeiten. Bereits beim Eintreten in den Kindergarten fühlen sich die Kinder wohl. Die jahreszeitliche Dekoration wird von den Kindern stets mitgestaltet. Die Einrichtung verfügt über mehrere Funktionsräume. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich in der Gruppenöffnung von 9.00 – 11.00 Uhr in diesen aufzuhalten. Hiermit wollen wir folgende Ziele erreichen: - Selbstständigkeit stärken Kreativität fördern Höhere Eigenmotivation Soziale Kompetenzen, wie z.B. Sichtweisen anderer wahrnehmen, Kompromisse eingehen, usw. Individuellen Bedürfnissen nachgehen (Selbstregulierung) Kontakte zu Kindern aus anderen Gruppen ermöglichen Bauecke: „Kinder sind die Baumeister ihrer Selbst“ Maria Montessori Die Bauecke bietet den Kindern die Möglichkeit zum großflächigen Bauen. Verschiedene Materialien wie unterschiedlich große Bauklötze, Holztiere, Autos, Holzeisenbahn, regen die Kinder zum selbstständigen Tun an und fördern die Kreativität. Das Materialangebot wird regelmäßig ausgetauscht. Bewegungsbaustelle: „Kinder wollen sich bewegen, Kindern macht Bewegung Spaß, weil sie so die Welt erleben, Menschen, Tiere, Blumen, Gras.“ Karin Haffner Um den Kindern die Möglichkeit zu geben, grundlegende und selbstständige Bewegungserfahrungen zu machen, steht ihnen mit der Turnhalle ein Bewegungsraum zur Verfügung. Hier finden die Kinder unterschiedliche Materialien, wie z.B. Matten, Bänke, Bälle…, welche sie zum Bewegen animieren sollen. 9 Bücherei: „Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.“ Die Bücherei bietet den Kindern eine ruhige Rückzugsmöglichkeit, um ihnen eine Auszeit vom Alltag zu ermöglichen. Hier können sie in eine phantasievolle Welt eintauchen, gemeinsame Abenteuer erleben und in Sachbüchern Wissenswertes erfahren. Wöchentlich nehmen sich unsere Lesepaten Zeit, um den Kindern in ruhiger Atmosphäre vorzulesen. In jeder Gruppe gibt es Büchertaschen, welche wöchentlich weitergegeben werden und so auch zu Hause gemütliche Lesestunden ermöglichen. Zudem finden in regelmäßigen Abständen Lesenachmittage statt. Lernwerkstatt: „Konfuzius sagt: Was du mir sagst, das vergesse ich, was du mir zeigst, daran erinnere ich mich, was du mich tun lässt, das verstehe ich.“ In unserer Lernwerkstatt dürfen sich die Vorschulkinder selbstständig in den Bereichen Mathematik, Deutsch, Naturwissenschaft und im lebenspraktischen Bereich beschäftigen. Alle Aufgaben können mittels der Selbstkontrolle gelöst und kontrolliert werden. Zu Beginn des Jahres werden diese eingeführt. Die Aufgabenstellungen der Lernwerkstatt werden regelmäßig gewechselt. 10 2.2. Geschichte Der Kindergarten wurde im November 1974 eingeweiht. Der Kindergarten wurde unter dem damaligen Geistlichen der Pfarrei Bruckberg, Herrn Pfarrer Georg Liesch erbaut, Pfarrer Liesch war ein sehr großer Verehrer der Hl. Theresia vom Kinde Jesu. Daher wurde sie zur Patronin des Kindergartens gewählt. Zwei Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin betreuten 63 Kinder in drei Halbtagsgruppen vom gesamten Gemeindebereich Bruckberg. 1990 wurde der Kindergarten, unter dem damaligen Geistlichen, H. Herrn Pfarrer Anton Graßl, Dekan und Geistlicher Rat, aus einer zweizügigen Einrichtung mit 50 Plätzen, auf drei Gruppen mit 75 Plätzen erweitert. Mit dieser Erweiterung konnte auch erstmals der Anspruch der Familien auf verlängerte Vormittagsgruppen berücksichtigt werden. Im darauf folgenden Jahr waren es schon zwei 6-Stunden-Gruppen und zwei Halbtagsgruppen. Ein Jahr später waren es drei 6-Stunden-Gruppen und eine HalbtagsNachmittagsgruppe. 1997 wurde die letzte Nachmittagsgruppe aufgelöst und der Kindergarten mit zwei 6Stunden-Gruppenund einer 5-Stunden-Gruppe fortgeführt. Im September 2001 wurden nach einer Elternbefragung flexible Öffnungszeiten mit Kernzeitregelung eingeführt. Im Kindergarten wurde auch immer Einzelintegration von Behinderten befürwortet und erfolgreich betrieben. Das Landkreisprojekt gegen sexuellen Missbrauch von Kindern fand ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt Landshut, dem Gesundheitsamt Landshut, der Bruckberger Schule und dem Kindergartens statt. Bei der Niederbayerischen Lehrerfortbildung zum Kieler Einschulungsverfahren war der Kindergarten Bruckberg ebenfalls pilothaft beteiligt. Ab August 2001 wurde der Gesamtbereich „Kindergarten“ an den Kindergartenverwalter Herrn Karl Schwanner delegiert und eine Kindergartensekretärin eingestellt. Ab September 2005 wurde der Kindergarten wegen der ansteigenden Zahl der Kinder auf vier Gruppen erweitert. Zu welcher zusätzlich 2006 eine Nachmittags- und Ganztagesgruppe, sowie die Schulkind- und Hausaufgabenbetreuung dazu genommen wurde. Weiterhin wurde ab September 2006 erstmalig Mittagessen an den Kindergarten geliefert. Ab September 2010 wurde die vierte Gruppe in eine Hortgruppe abgeändert. Zum 23. November 2011 wurde Gemeindereferentin Annemarie Rosner von der Kirchenverwaltung beauftragt, die Trägerschaft der Kindertageseinrichtung zu übernehmen. Hl. Theresia vom Kinde Jesu Die Hl. Theresia wurde am 2. Januar 1873 in Alencon (Frank-reich) geboren. Mit Sondererlaubnis des Papstes durfte sie bereits mit 15 Jahren in das Kloster der Karmeliterinnen von Lisieux eintreten, wo bereits eine Tante von ihr lebte. Ihr Weg zur Heiligkeit war der so genannte kleine Weg: Wie ein Kind Gottes aus Liebe zu Gott die ganz alltäglichen Dinge tun. Gerade so wurde sie groß. Sie starb am 30. September 1897, erst 24 Jahre alt. 1925 wurde sie heilig gesprochen. Papst Pius XI. hat sie zur Schutzpatronin der Mission erklärt. 1997 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. zur Würde einer Kirchenlehrerin erhoben. Oft wird sie mit einem Strauß Rosen im Bild 1: H. Theresia vom Kinde Jesu 1. Oktober 1925 11 Arm dargestellt. 1. Oktober 1925: Heiligsprechung 2.3. Der Kindergarten heute Der Kindergarten ist ein Garten für Kinder, in dem sie wachsen und gedeihen können, individuell wie eine Blume. Der Kindergarten ist - Lebensraum für Kinder eine verstärkte Verbindung mit Familie und Gemeinde ein sozialer Lernort, in dem auf ganzheitliche Förderung Wert gelegt wird Begegnungsort für Eltern ein Ort der gelebten Nachbarschaft und stabile Nebenheimat der Kinder Der Kindergarten bietet - bedarfsgerechte Angebote und Öffnungszeiten ein angemessenes pädagogisches Konzept (Berufstätigkeit, Alleinerziehende, Wohnsituation, keine Gleichaltrigen) Raum für eigenständiges Kinderleben (wenig Raum und Erfahrungsmöglichkeiten in der Wohnumgebung) gemeinsames Leben und Lernen mit Kindern – Alltagssituationen zu Lernsituationen zu machen (Gartengestaltung, Beete, Weidentunnel). Der Kindergarten verschafft die Möglichkeit - Lebenszusammenhänge zu erfahren und zu begreifen Kind unter Kindern zu sein sich in die Gemeinschaft einbezogen zu fühlen verschiedene Spielmöglichkeiten und Materialien anzubieten Die Kinder werden durch gezielte Beobachtungen gefördert und individuell auf die Schule vorbereitet. 12 2.4. Organisatorisches und Buchungszeiten Anmeldung: Im Februar des laufenden Jahres findet die Anmeldung für das neue Kindergartenjahr statt. Das Kindesalter beträgt in der Regel 2,8 bis 6 Jahre. Bei freien Plätzen ist die Aufnahme jederzeit möglich, Warteliste laut Reihenfolge. Aufnahmekriterien in Absprache mit der Kindergartenverwalterin: - Alter des Kindes soziale Gründe Berufstätigkeit - Zugehörigkeit alle Konfessionen Anmeldung: - Bekanntgabe des Anmeldetermins in der Zeitung Aufnahmegespräch mit Besichtigung und Spiel im Kindergarten Kindergartenordnung Informationsabend oder –nachmittag Schnuppertag für alle Neuanmeldungen Kündigung: - vier Wochen zum Monatsende (schriftlich) zum Ende des Kindergartenjahres nur bis 31. Mai möglich, die letzten 2 Monate nicht mehr zulässig keine Kündigung bei Schuleintritt nötig Aufsichtspflicht der Eltern: Eltern haben auf dem Weg zum Kindergarten und nach Hause sowie bei gemeinsamen Veranstaltungen die Aufsichtspflicht. Aufsichtspflicht des Kindergarten-Personals: Während der Betreuungszeit im Kindergarten und bei Ausflügen des Kindergartens hat das Personal der Kindertagesstätte die Aufsichtspflicht. Haftung: Für mitgebrachte Wertgegenstände wird keine Haftung übernommen. Unfallversicherung: 13 Schnupperkinder, Besuchskinder, Kindergartenkinder und auch Hortkinder sind auf direktem Weg vom und zum Kindergarten (während der Kindergartenzeit und bei Veranstaltungen außerhalb des Kindergartens, z. B. Spaziergang, Theaterfahrt) versichert. Buchungszeiten und Beiträge: Kindergarten: 4-5 Std. Kernzeit: 8.00 – 13.00 Uhr 70,00 Euro 5-6 Std. 7.00 – 13.00 Uhr 77,50 Euro 8.00 – 14.00 Uhr 6-7 Std. 7.00 -14.00 Uhr 85,00 Euro 7-8 Std. 8.00 -16.00 Uhr 92,50 Euro 8-9 Std. 7.00 – 16.00 Uhr 100,00 Euro 9-Kiga-Ende 7.00 – 16.30 Uhr 107,50 Euro Geschwisterermäßigung: - 10% Ermäßigung für das 2. Kind bei gleichzeitigem Kindergartenbesuch - 70% Ermäßigung für das 3. Kind bei gleichzeitigem Kindergartenbesuch Die Beiträge werden per Einzugsermächtigung zum Monatsanfang für 12 Monate erhoben. Für das Spielgeld werden monatlich 5,00 Euro abgebucht. Das Mittagessen ist zum Preis von 3,00 Euro pro Tage zu erhalten und wird zum 10. des Folgemonats abgebucht. 14 3. Pädagogisches Konzept – Werte und Ziele 3.1. Aufgaben des Kindergartens nach dem Bayerischen Gesetz zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindergärten (Bay KiBiG) Art. 10 BayKiBiG Auftrag zur Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen (1) Kindertageseinrichtungen bieten jedem einzelnen Kind vielfältige und entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken sowie zur Integration zu befähigen. Eine angemessene Bildung, Erziehung und Betreuung ist durch den Einsatz ausreichenden und qualifizierten Personals sicherzustellen. (2) Die Kinder sollen entwicklungsangemessen an Entscheidungen zum Einrichtungsalltag und zur Gestaltung der Einrichtung beteiligt werden. Art. 11 BayKiBiG Integrative Bildungs- und Erziehungsarbeit in Kindertageseinrichtungen für Kinder mit Behinderung oder drohender Behinderung Kinder mit Behinderung und solche, die von einer Behinderung bedroht sind, sollen in Kindertageseinrichtungen nach Möglichkeit gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung betreut und gefördert werden, um ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Das pädagogische Personal hat die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung und von Kindern mit drohender Behinderung bei seiner pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen. Art. 12 BayKiBiG Integrative Bildungs- und Erziehungsarbeit in Kindertageseinrichtungen für Kinder mit Sprachförderbedarf (1) Kindertageseinrichtungen sollen die Integrationsbereitschaft fördern und Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund zur Integration befähigen. Für Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, die über keine oder unzureichende Deutschkenntnisse verfügen, sowie für Kinder mit sonstigem Sprachförderbedarf ist eine besondere Sprachförderung sicherzustellen. Das pädagogische Personal hat die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Sprachförderbedarf bei seiner pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen. 15 Art. 13 BayKiBiG Grundsätze für die Bildungs- und Erziehungsarbeit in förderfähigen Kindertageseinrichtungen; Bildungs- und Erziehungsziele (1) Das pädagogische Personal in förderfähigen Kindertageseinrichtungen hat die Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen, mit dem Ziel, zusammen mit den Eltern den Kindern die hierzu notwendigen Basiskompetenzen zu vermitteln. Dazu zählen beispielsweise positives Selbstwertgefühl, Problemlösefähigkeit, lernmethodische Kompetenz, Verantwortungsübernahme sowie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit. (2) Das pädagogische Personal in Kindertageseinrichtungen hat die Kinder ganzheitlich zu bilden und zu erziehen und auf deren Integrationsfähigkeit hinzuwirken. Der Entwicklungsverlauf des Kindes ist zu beachten. (3) Das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen legt Bildungs- und Erziehungsziele für förderfähige Kindertageseinrichtungen in der Ausführungsverordnung (Art. 30) fest. 16 3.2. Ganzheitliche Förderung - Grundlagenbaum Unsere Arbeit orientiert sich an den Grundlagen des Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplanes (BEP) Förderschwerpunkte: Umweltbildung und Erziehung Medienbildung und Erziehung Naturwissenschaftliche + technische Bildung Mathematische Bildung Ästhetische, bildnerische und Kulturelle Bildung u. Erziehung Dokumentation der Beobachtung der Kinder Sprachliche Bildung u. Förderung Musikalische Bildung und Erziehung Ethische, religiöse Bildung u. Erziehung Gesundheitliche Bildung u. Erziehung Motorische Bildung u. Erziehung Übergang in die Schule Lernfeld für gelebte Demokratie Übergang v. d. Familie oder Krippe In die Tageseinrichtung Basiskompetenzen: Fähigkeit u. Bereitschaft zur Personale Kompetenz Demokratischen Teilhabe Motivationale Kompetenz Soziale Kompetenz Kognitive Kompetenz Physische Kompetenz Fähigkeit u. Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme Wert- u. Orientierungskompetenz Lernmethodische Kompetenz 17 3.3. Erziehungsstil unserer Einrichtung Im Sinne des partnerschaftlich-demokratischen Erziehungsstils sehen wir das Kind als gleichwertigen, individuellen Partner mit seinen Stärken und Schwächen und der eigenen Herkunft und Religion. Wir geben dem Kind die Möglichkeit des Mitspracherechts und der eigenverantwortlichen Entscheidung. Das Spiel ist eine elementare Form des Lernens. Sowohl Spielen als auch Lernen gründet auf Freude, Neugier, Freiheit und Spontanität. Spiel als durchgängiges Prinzip der Pädagogik Das Freispiel nimmt den größten Stellenwert im Kindergarten ein. Das Kind wählt selbständig: den Spielpartner die Spielart (Angebote in der Gruppe und durch Raumöffnung) die Spieldauer die Spieldynamik In dieser Zeit lernen die Kinder vor allem Sozialverhalten, Konfliktfähigkeit, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Auf spielerische Weise werden sämtliche Bereich wie Sprache, Kognition, Grob- und Feinmotorik und Kreativität, die zum Erreichen der Schulfähigkeit notwendig sind, dem individuellen Entwicklungsstand entsprechend geübt und vertieft. Das freie Spiel lässt freie, eigenständige Aktivitäten des Kindes zu. Es ist in seinem Spiel ganz von den eigenen Bedürfnissen geleitet. Während der Freispielzeit kann sich das Kind im Gruppenraum aufhalten und die dort vorhandenen Spielmöglichkeiten nutzen (Tischspiele, Bauecke, Puppenecke, Bilderbuchecke, Maltisch, Kuschelecke, Kaufladen). Kinder sind heute der zunehmenden Reizüberflutung ausgesetzt. Mit den damit entstehenden Gefühlen werden sie oft alleine gelassen, ihre Gefühle werden unterdrückt und verdrängt. Häufig kommt es zu innerer Unruhe und Unzufriedenheit. Kinder brauchen deshalb Verarbeitungshilfen wie Rollenspiele, Gespräche, kreatives Tun, Bewegung und im verstärkten Maße Zuwendung. Zusätzlich bieten wir folgende Räume an: Gang Nebenzimmer Bewegungsbaustelle Musikzimmer Traumland Garten 18 Das ganz im Besonderen durch intensives Spiel die für den Schuleintritt notwendige Entwicklungsbereiche gefördert werden, möchten wir Ihnen an einem Beispiel einer Spielsituation anschaulich machen: Timo und Bodo sind in der Bauecke damit beschäftigt, Waffen zu bauen. Der Vorschlag der Erzieherin, doch etwas anderes zu bauen, reicht nicht aus, von ihrem Vorhaben abzulenken. Mit blauen Rhythmiktüchern als Anregung wurde so für die Kinder unbewusst der Spielinhalt geändert. Zudem weckte man auch das Spielinteresse bei anderen Kindern, so dass sechs Kinder zu einem gemeinsamen Spiel fanden. (INTERESSE) Nicht jedes Kind werkelte für sich, sondern sie unterhielten sich darüber, was sich alles auf dem Meer bewegt: Motorboote, Tanker, Frachtschiffe. Sie entwarfen Pläne, stritten auch mal kurz über ihre Vorhaben und einigten sich dann. (SOZIALER BEREICH) Um eine große Ladefläche für ihr Frachtschiff zu erhalten, war es notwendig, sich auf eine entsprechende Bauweise zu einigen. (SPRACHLICHER BEREICH) Diese Ladefläche wurde noch ergänzt mit Anker, Schornstein, Kran, Rettungsboot … (NUTZUNG VON WISSEN, INTELLIGENZ) Einem Kind fällt ein, das im Meer Fische leben. Große und kleine Fische werden am Basteltisch aufgezeichnet, bemalt und ausgeschnitten. (KREATIVITÄT UND FEINMOTORIK) Eva möchte gerne einen Fisch fangen und überlegt, wie sie eine Angel basteln könnte. Hierfür holt sie aus dem Keller Holzstab, Schnur und Draht. (PHANTASIE) Nach eineinhalb Stunden intensivem Spiel machten alle eine Pause. Sie stellten sich vor ihr entstandenes Werk, staunten selber über ihre Künste und ihr Können und waren ganz stolz. (GEFÜHLE) Regeln sind wichtig! Im pädagogischen Alltag sind feste Regeln für die Kinder notwendig. Sie bieten Sicherheit und Orientierung. Durch die Raumöffnung sind fest aufgestellte Regeln umso wichtiger. Regeln werden vom Team und den Kindern gemeinsam erarbeitet. Da die Kinder in die Regelsetzung miteinbezogen sind, fühlen sie sich ernst genommen und beteiligen sich aktiv an der Erstellung, Einhaltung und Kontrolle. Die Regeln werden immer wieder bezüglich ihrer Stimmigkeit und Aktualität überprüft. An den einzelnen Funktionsräumen sind Plakate angebracht, auf denen die Regeln zeichnerisch dargestellt sind. So werden die Kinder immer an die Regeln erinnert und können sich selbst kontrollieren. 19 3.4. Basiskompetenzen Basiskompetenzen sind grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren und sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Sie sind Voraussetzung für lebenslanges Lernen. Die Basiskompetenzen teilen sich in folgende Bereiche: Personale Kompetenz: Um personale Kompetenzen zu erreichen sind folgende Fähigkeiten notwendig: Selbstwertgefühl: Dieses soll dazu beitragen, dass die Kinder lernen, sich selbst zu schätzen und zu akzeptieren. Dies erreichen wir durch Lob und Motivation, Anerkennung des Kindes und Akzeptanz der Meinung des Kindes Positives Selbstkonzept: Hier soll das Kind ein positives Bild von sich selbst entwickeln, lernen Dinge anzunehmen oder zu verändern, um dadurch ein gesundes Selbstbewusstsein zu erhalten. Dies erreichen wir durch selbstständiges Handeln und Entscheidungsfreiheit Resilienz: Hier soll das Kind Widerstandsfähigkeit im Umgang mit äußeren Einflüssen, wie z.B. Krankheit, Tod eines Familienmitglieds, Scheidung der Eltern, usw. entwickeln. Dies erreichen wir durch die Fachkraft als Vertrauensperson, Gespräche, Hilfsmate-rialien z.B. Problembilderbücher. Kohärenzgefühl: Es bedeutet die Sicherheit, Situationen des Alltags bewältigen zu können, welche durch wiederkehrende Rituale vermittelt wird. Dies erreichen wir durch den täglichen Morgenkreis. Autonomieerleben: Die Kinder sollen hier die Möglichkeit haben, in Entscheidungsprozesse des Alltags miteinbezogen und von den Erwachsenen dabei unterstützt zu werden. Dies erreichen wir durch Kinderkonferenzen und den Morgenkreis. Kompetenzerleben: Die Kinder sollen lernen Herausforderungen anzunehmen und Aufgaben zu meistern. Dies erreichen wir durch freiwilliges Tun und Handeln. 20 Motivationale Kompetenz: Um motivationale Kompetenzen erreichen zu können, sind folgende Fähigkeiten von Bedeutung: Selbstwirksamkeit Es bedeutet, dass es den Kindern bewusst wird, dass sie ihre Umwelt und andere Menschen beeinflussen können. Somit entwickeln sie Vertrauen zu sich selbst und merken, dass sie in der Lage sind Aufgaben zu meistern. Dies erreichen wir durch: Feedback, Beobachtungen und Rückmeldungen der Kinder. Selbstregulation Die Kinder sollen lernen sich zu konzentrieren und beispielsweise angefangene Beschäftigungen durchzuhalten. Es bedeutet auch, dass die Kinder lernen ihr eigenes Verhalten zu steuern und angemessen mit Gefühlen umzugehen. Dabei ist vor allem wichtig, dass die Kinder lernen, negative Emotionen zu regulieren. Dies erreichen wir durch: Regeln vorgeben, an die sich die Kinder halten müssen, Motivation Neugier und individuelle Interessen Das Kind soll neuen Dingen und Beschäftigungen gegenüber aufgeschlossen sein und nicht nur Personen, sondern auch Gegenstände wertschätzen. Dies erreichen wir durch: vorbereitete Umgebung Soziale Kompetenz: Unter sozialen Kompetenzen versteht man Fähigkeiten wie: Kommunikationsfähigkeit: z.B. mit anderen ins Gespräch zu kommen durch ein kommunikatives Umfeld, aktives Zuhören Kooperationsbereitschaft: z.B. gemeinsames Planen und Durchführen von Aktivitäten Hilfsbereitschaft: z.B. jemanden trösten zu können, sehen wie es jemand anderen geht Eine Beziehung zu Erwachsenen und anderen Kindern aufzubauen und gegenseitige Wertschätzung erlernen Sich in andere Personen hineinzuversetzen und der Gefühle und Handlungen verstehen Über Gefühle zu sprechen und diese anderen im Gespräch mitzuteilen Konfliktmanagement: ist das Erlernen von Konfliktlösungstechniken z.B. wie reagiere ich im Streit, so dass der Konflikt gelöst werden kann 21 Werthaltungen: sich an Werte und Normen der Gesellschaft / Gruppe zu halten, z.B. sich an Regeln halten Moralische Urteilsbildung: unterscheiden von gut und böse z.B. wird dies durch Vorlesen von Märchen gefördert Unvoreingenommenheit: über uns unbekannte Menschen und Kulturen z.B. Faschingsthema „Andere Länder, andere Sitten“ Solidarität: Kinder sollen in der Gruppe zusammenhalten und sich füreinander einsetzen Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, z.B. vor- sowie auch nachgeben Verantwortung für Umwelt und Natur: Jahreslauf in der Natur aktiv miterleben Einbringen und Überdenken des eigenen Standpunktes: Stellung zu einem bestimmten Thema beziehen können, z.B. Meinung äußern im Stuhlkreis Kognitive Kompetenz: Dazu gehören verschiedene Fähigkeiten, wie Differenzierte Wahrnehmung: Durch den gezielten Einsatz der verschiedenen Sinne, wie sehen, hören, riechen, schmecken, tasten, lernen die Kinder Gegenstände nach bestimmten Merkmalen zu erkennen, zu unterscheiden und zu ordnen. Denkfähigkeit: Durch Denkaufgaben, die dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst sind (z.B. Rätsel) lernen die Kinder, ihre eigene, noch sehr eingeschränkte, Sichtweise zu ändern. Konkrete Ereignisse, Experimente und Diskussionen helfen dabei, neue Begriffe zu bilden, wie z.B. Oberbegriffe (Äpfel, Bananen, Birnen = Obst), Unterscheidungen (groß – klein, dick – dünn) und Mengenvergleiche (wenig – viel, schwer – leicht). Gedächtnis: Die Kinder besitzen im Vorschulalter eine gute Wiedererkennungsfähigkeit und ein gutes Ortsgedächtnis, dagegen eine schlechte Wiedergabefähigkeit. Dies wird z.B. durch Geschichten nacherzählen, Gedichte erlernen und Spiele wie Memory gefördert. Außerdem erhalten die Kinder vielfältige Gelegenheit, sich altersgemäße Kenntnisse, wie Zahlen, Farben, Symbole anzueignen. 22 Problemlösefähigkeit: Die Kinder lernen, sich mit Problemen unterschiedlicher Art, z.B. Streit mit anderen, Anforderung bei Lernspielen, auseinanderzusetzen. Sie werden dazu motiviert, selbst nach Lösungen zu suchen und sich für die persönlich richtige zu entscheiden. Dabei ist es enorm wichtig, aus Fehlern zu lernen. Phantasie und Kreativität: Die Kreativität zeigt sich bei Kindern im motorischen Bereich: im Ausdruck von Bewegung im sprachlichen Bereich: durch ihre Wortwahl und der Sprachgewandtheit im musikalischen Bereich: durch singen, Spielen eines Musikinstrumentes im gestalterischen Bereich: beim Malen und Basteln Zur weiteren Förderung werden sie dazu motiviert, Geschichten zu erfinden, eigene Melodien zu singen, sich rhythmisch zur Musik zu bewegen. Lernmethodische Kompetenz: Lernen wie man lernt, ein neues Wissen bewusst erleben, kritischer Umgang mit Medien, Wissen auf unterschiedlichen Situationen zu übertragen, eigene Lernwege kennen lernen und ausprobieren, eigene Fehler entdecken und beheben. Physische Kompetenz: Übernahme für die Gesundheit und das eigen Wohlbefinden, Hygiene, gesunde Ernährung, Bewegung, körperliche Fitness, Geschicklichkeit, körperliche und geistige Anspannung aber auch Entspannung. Was man einem Kind beibringt, kann es nicht mehr selber entdecken. Aber nur das, was es selber entdeckt, verbessert seine Fähigkeit, Probleme zu verstehen und zu lösen. Jean Piaget 23 3.5. Bildungs- und Erziehungsziele Bildungs- und Erziehungsziele Ethische und religiöse Bildung und Erziehung In Achtung vor religiösen Überzeugungen leben, Mitverantwortung für die Gemeinschaft übernehmen, Konflikte untereinander angemessen auszutragen, ganzheitliches Kennen lernen bzw. Vertiefen von Glaubensinhalten und religiösen Grunderfahrungen (hinführen zum Empfangen, Geben, Danken, Nächstenliebe), Interesse wecken für die Frage nach Gott, das Gebet als lebendige Beziehung zu Gott erfahren, den Sinn kirchlicher Feste erschließen (religiöses Brauchtum, Taufe usw.). Sprachliche Bildung und Förderung Lernen, sich angemessen in deutscher Sprache auszudrücken, Darstellungen und Erzählungen zu folgen und selbst Geschichten zusammenhängend zu erzählen. Wortschatz, Begriffs- und Lautbildung und Satzbau erweitern und verfeinern, Dialekt fördern und pflegen. Mathematische Bildung Entwicklungsangemessen mit Zahlen, Mengen, geometrischen Formen umgehen, sie erkennen und benennen. Unsere päd. Arbeit tägliches Gebet im Morgenkreis singen religiöser Lieder feiern der Feste im Kirchenjahr Vermittlung christlicher Werte, wie z.B. Hilfsbereitschaft, Toleranz religiöse Anschauungen nach Kett Philosophieren Würzburger Sprachprogramm Fingerspiel, Gedichte, Reime Bilderbücher Märchen Kreisspiele Sprachspiele Sprechzeichnen Zahlenland Wochentag + Datum bestimmen Spiele mit der Waage gemeinsames Backen und Kochen (z.B. abwiegen) Kim-Spiele mit Formen Würfelspiele 24 Naturwissenschaftliche und technische Bildung Naturwissenschaftliche Zusammenhänge in der belebten und unbelebten Natur verstehen und selbst Experimente durchführen. Umweltbildung und Erziehung Ökologische Zusammenhänge erkennen und mitgestalten. Bewusstsein für gesunde Umwelt und umweltbezogenes Handeln. Sensibilisieren für alles Lebendige. Naturerlebnistage. Medienbildung und Erziehung Bedeutung von alltäglichen informationstechnischen Geräten (CD-Player, Diaprojektor, Overheadprojektor, PC, usw.) und Medien (z.B. Bilderbücher, Sachbücher usw.) in ihrer Lebenswelt kennen lernen; sachgerecht, selbstbestimmt und verantwortlich mit Medien umzugehen. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung Lernen, die Umwelt in ihren Formen, Farben und ihrer Bewegung sowie Ästhetik wahrzunehmen und das Wahrgenommene schöpferisch und kreativ gestalterisch umzusetzen. Fähigkeit zum Erleben von Schönem. Experimente Versuchsreihen Wald- und Wiesentage Wetterveränderungen beobachten Wöchentliche Naturerlebnistage Besuche der örtlichen Einrichtungen (z.B. Bäcker) Wahrnehmung der Natur mit allen Sinnen Naturphänomene begreifbar machen Bilderbücher Dia-Meditation Umgang mit CD-Player Umgang mit Fernseher Falten Schneiden Basteln mit unterschiedlichen Techniken (z.B. Knüllen, Aquarelltechnik, usw.) Gestalten des Gruppenzimmers Umgang mit verschiedenen Farben 25 Musische Bildung und Erziehung Lernen, gemeinsam zu singen, Musik konzentriert und differenziert wahrzunehmen; Gelegenheit erhalten, verschiedene Musikinstrumente (Orff-Schulwerk, Flöte für die Großen) kennen zu lernen. Spaß am Singen und Musizieren und an der rhythmischen Bewegung. Bewegungserziehung Motorische Fähigkeiten erproben, Geschicklichkeit entwickeln, Sicherheit in der Bewegung und Koordination. Gesundheitserziehung Lernen, auf gesunde, ausgewogene Ernährung, Ruhe und Stille (Traumreisen), sowie auf Hygiene zu achten. Körpererfahrungen durch chinesische Gesundheits- und Entspannungsübungen (QiGong). Lernen mit Sexualität unbelastet umzugehen, mit Gefahren im Alltag und mit Krankheiten richtig umzugehen. tägliches Singen Flöten mit den Vorschulkindern Benutzen von Körperinstrumenten musikalische Frühförderung des Orffinstrumentes Begleitung durch Flöte und Gitarre Schneiden Wöchentliches Turnen Turnen in der Schulturnhalle Falten Gartenfreispielzeit Tanzen Rhythmikstunden wöchentliches Turnen gesundes Frühstück (1x im Monat) Aktivitäten im Sinnesraum Ruheübungen im Traumland Projekte von gesunder Ernährung wöchentliches Qi Gong 26 3.6. Grundrechte der Kinder Alle Kinder haben GRUNDRECHTE. Die 10 GRUNDRECHTE stellen die BASIS der KINDERRECHTE dar. 1. DAS RECHT AUF GLEICHHEIT Alle Kinder sind gleich. Niemand darf auf Grund seiner Hautfarbe, Religion oder seines Geschlechts benachteiligt werden. 2. DAS RECHT AUF GESUNDHEIT Jedes Kind hat das Recht, die Hilfe und Versorgung zu erhalten, die es braucht, wenn es krank ist. 3. DAS RECHT AUF BILDUNG Jedes Kind hat das Recht, zur Schule zu gehen und zu lernen, was wichtig ist, wie die Achtung vor den Menschenrechten und anderen Kulturen. Es ist wichtig, dass Kinder in der Schule ihre Fähigkeiten entwickeln können und dass sie dazu ermutigt werden. 4. Das RECHT AUF FREIZEIT, SPIEL UND ERHOLUNG Jedes Kind hat das Recht zu spielen und in einer gesunden Umgebung aufzuwachsen und zu leben. 5. DAS RECHT SICH ZU INFORMIEREN, SICH MITZUTEILEN, GEHÖRT ZU WERDEN UND SICH ZU VERSAMMELN Jedes Kind hat das Recht, seine Gedanken frei zu äußern. Die Meinung der Kinder soll, bei allen Dingen, die sie direkt betreffen, beachtet werden. Alle Kinder haben das Recht auf Information und Wissen über ihre Rechte. Jedes Kind hat das Recht, Informationen aus der ganzen Welt durchs Radio, TV, durch Zeitungen, und Bücher zu bekommen und Informationen auch an andere weiterzugeben 6. DAS RECHT AUF GEWALTFREIE ERZIEHUNG Jedes Kind hat das Recht auf eine Erziehung ohne Anwendung von Gewalt. 7. DAS RECHT AUF SCHUTZ VOR WIRTSCHAFTLICHER UND SEXUELLER AUSBEUTUNG Kein Kind soll schlecht behandelt, ausgebeutet oder vernachlässigt werden. Kein Kind soll zu schädlicher Arbeit gezwungen werden. 27 8. DAS RECHT AUF SCHUTZ IM KRIEG UND AUF DER FLUCHT Ein Kind, das aus seinem Land flüchten musste, hat dieselben Rechte wie alle Kinder in dem neuen Land. Wenn ein Kind ohne seine Eltern oder seine Familie kommt, hat es das Recht auf besonderen Schutz und Unterstützung. Wenn es möglich ist, soll es mit seiner Familie wieder zusammengebracht werden. 9. DAS RECHT AUF EINE FAMILIE, ELTERLICHE FÜRSORGE UND EIN SICHERES ZUHAUSE Jedes Kind hat das Recht, mit seiner Mutter und seinem Vater zu leben, auch wenn diese nicht zusammenwohnen. Eltern haben das Recht, Unterstützung und Entlastung zu bekommen. 10. DAS RECHT AUF BETREUUNG BEI BEHINDERUNG Jedes Kind hat das Recht auf ein gutes Leben. Bei Beeinträchtigung hat jedes Kind das Recht auf zusätzliche Unterstützung und Hilfe. 28 3.7. Offenes Arbeiten Dem Prinzip der offenen Arbeit liegt das Verständnis zugrunde, welches die Kinder zu aktiven Gestaltern und Akteuren ihrer Umwelt macht. Wir vertrauen auf die Entwicklungspotentiale der Kinder und dass diese in selbstinitiierten, –gesteuerten und –geregelten Situationen optimale Lernvoraussetzungen finden können. Als Fachkräfte finden wir uns hier in der Rolle des Lernpartners, Beobachters und Impulsgebers wieder. Die Kinder unserer Einrichtung teilen sich in Mäuschen-, Käferl- und Kätzchengruppe. Aus diesen Stammgruppen heraus, können die Kinder sich je nach Interesse für päd. Angebote, Funktions- und Gruppenräume entscheiden. Diese Ziele verfolgen wir damit: die Grundbedürfnisse der Kinder berücksichtigen eine ganzheitliche Bildung und Erziehung gewährleisten die Förderung der Basiskompetenzen die Individualität jedes Kindes berücksichtigen und stärken die Partizipation fördern So setzen wir die Gruppenöffnung um: Um unsere päd. Angebote zu planen und dem BEP gerecht zu werden, erstellen wir regelmäßig einen Rahmenplan Im Morgenkreis kann sich jedes Kind individuell für ein päd. Angebot, einen Funktions- oder Gruppenraum von Montag bis Donnerstag in einem Zeitraum von 9.00 – 11.00 Uhr entscheiden. Zum Überblick für Kinder, Eltern und Personal wird dies an einer gruppeninternen Magnettafel festgehalten Jeden Freitag finden gruppeninterne Naturerlebnistage statt Für die Schulanfänger findet ein wöchentlich verpflichtendes Angebot statt Im Schlusskreis reflektieren die Kinder ihren individuell geplanten Tagesablauf Um individuelle Lernfortschritte und Interessen zu dokumentieren, werden diese in einem Protokoll und auch im Portfolio festgehalten „Ein Kind muss sich Wohlfühlen um Lernen zu können!“ 29 3.8. Werte und Ziele unserer Einrichtung „Werte sind die klaren und leisen Worte mit großer Wirkung.“ Armin Krenz Für das Kind bedeutet dies: „Ich fühle mich angenommen!“ Die Gesellschaft befindet sich in einer Werteänderung durch veränderte Familiensituationen wie Alleinerziehende, Patchworkfamilien und Scheidungskinder. Aber auch Wohnungswechsel, Wandel des Konsumverhaltens und ein verändertes Umweltbewusstsein tragen dazu bei. Zudem begegnen Kinder unterschiedlichsten Wertehaltungen durch Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde, Bekannte, usw. Werte sollten Kindern ein Grundvertrauen im Leben vermitteln, damit sie sich verantwortungsbewusst entwickeln können. Dies führt zu einer Zunahme der Bedeutung der Werte für Kinder und ihre Entwicklung. Sie erfahren… … Wertschätzung … Liebe … Sicherheit … Mut … Wir-Gefühl … Achtung und erkennen ihren eigenen Wert als Mensch … Lebensfreude und erhalten eine pos. Grundhaltung und Blickwinkel auf Erlebtes … Offenheit … Verantwortungsbewusstsein Der Kindergarten ermöglicht den Kindern, durch den täglichen Umgang miteinander, Werte zu erleben und gesellschaftsfähig zu werden. Dies führt zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit und zum Aufbau ihres Sozialverhaltens. Unsere Ziele für die Kinder: die eigene Individualität und die des Anderen annehmen Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft üben Regeln im Umgang mit Anderen erlernen die eigene Meinung vertreten und die des Mitmenschen akzeptieren Kontakte knüpfen und offen Freundschaften eingehen „Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben“ Viktor Frankel 30 3.9. Schlüsselprozesse der Bildungs- und Erziehungsqualität a) Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Erziehungsgeschehen (Partizipation) Partizipation stärkt Kinder in ihrer Entwicklung zu verantwortungsbewusster Persönlichkeit. Leitgedanken: Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu beteiligen. Dieser Freiwilligkeit seitens der Kinder, ihr Recht auszuüben, steht jedoch die Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, Kinder zu beteiligen, ihr Interesse für Beteiligung zu wecken. Beteiligung bedeutet „Partizipation“ im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Sie gründet auf Partnerschaft und Dialog. Partizipieren heißt, Planungen und Entscheidungen über alle Angelegenheiten, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsame Lösungen für anstehende Fragen und Probleme zu finden. Sie zeichnet sich aus durch ergebnisoffene Situationen, in denen Willensbildungsprozesse gemeinsam erfolgen und Ergebnisse anders als erwartet ausfallen können. Kinderbeteiligung umfasst Mit- und Selbstbestimmung. In Tageseinrichtungen ist jedem Kind zu ermöglichen, Eigenverantwortung zu übernehmen und eigene Aktivitäten zu gestalten, soweit sich dies mit seinem Wohl und dem der Gemeinschaft vereinbaren lässt. Auch die Eltern werden in die Mitbestimmungsrechte der Kinder miteinbezogen. Sie werden regelmäßig über neue Abläufe und Veränderungen, welche die Kinder initiiert haben, informiert. Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe: Gesprächs- und Abstimmungsregeln sowie Gesprächsdisziplin (Stillsitzen, Zuhören, Ausredenlassen) kennen und anwenden eigenen Standpunkt bzw. eigene Meinung einbringen und überdenken andere Ansichten anhören und respektieren bei unterschiedlichen Interessen und Meinungen aufeinander zugehen sich damit abfinden und es aushalten, wenn die eigenen Meinungen und Interessen nicht zum Zuge kommen (Frustrationstoleranz); sich der Mehrheitsentscheidung zu fügen Grundverständnis dafür entwickeln, dass Kinder Rechte haben, und dafür eintreten Bedeutung von Regeln für das Zusammenleben und deren Veränderbarkeit erfahren b) Elemente einer umfassenden Kinderbeteiligung Gestaltung der pädagogischen Beziehung, Alltagsgespräche, Stuhlkreis am Morgen, tägliche Reflexion mit Kindern, Kinderbefragungen, Wunsch- und Meckerkasten. Moderierung von Bildungs- und Erziehungszielen: Bildungsprozesse mit Kindern kooperativ gestalten 31 bilden einer lernenden Gemeinschaft philosophieren mit Kindern Kindern zuhören – Kindern fragen stellen Kinder in ihrem Verhalten unterstützen Kindern Hilfestellung geben problemlösendes Verhalten der Kinder stärken Projekt- und Aufgabenanalyse mit Kindern weitere Moderationsmethoden und –techniken c) Interkulturelle Erziehung: Akzeptanz und das Interesse an anderen Kulturen nahe bringen religiöse Einstellungen akzeptieren interkulturelle Feste feiern einbringen der Eltern in die Kindergartenarbeit d) Kinder die behindert, oder von Behinderungen bedroht sind: Integration der behinderten Kinder Gleichberechtigung u. Förderung von behinderten und nichtbehinderten Kindern Akzeptanz und Normalität der Behinderung individuell auf Fragen der Kinder eingehen im Vorfeld die Kinder auf die Behinderung anderer Kinder vorbereiten, z.B. durch Gespräche e) Kinder mit erhöhtem Entwicklungsrisiko bzw. mit Hochbegabung: individuelle Förderung keine Über bzw. Unterforderung Beobachtung und Erkennung des besonderen Förderbedarfs Integration in die Gruppe f) Kinder verschiedenen Alters: Bietet den Kindern ein weites Feld vielseitiger Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten Ältere Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und üben zudem auch eine Vorbildfunktion aus Kleinere Kinder lernen von den Vorbildern der älteren Kinder g) Geschlechtersensible Bildung: Entwicklung einer eigenen Geschlechtsidentität Andere Geschlechter als gleichwertig und gleichberechtigt anerkennen Geschlechtsstereotype Erwartungen hinterfragen 32 3.10. Einzelintegration Kinder mit (drohender) Behinderung werden in unserer Einrichtung gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung gebildet, erzogen und betreut. Die gemeinsame Erziehung ist eingebettet in einen allgemeinen Prozess der vollen Einbeziehung („Inklusion“) behinderter Kinder und ihrer Familien in alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens. (BEP) Ein wichtiger Begriff ist hierbei die Inklusion. Diese geht von den Besonderheiten und individuellen Bedürfnissen eines jeden Kindes, unabhängig einer Behinderung aus. Sie betrachtet alle Kinder als Akteure ihrer Entwicklung und als Träger von Rechten. Für uns sind folgende Prinzipien von großem Wert: Individualisierung: Unsere päd. Arbeit lässt ausreichend Raum für die Individualisierung von Lernprozessen, in welchen sich jedes Kind individuell in die päd. Angebote einbringen kann. Orientierung an Stärken und Fähigkeiten: Das Kind da abholen wo es steht und mit den Stärken beginnen zu arbeiten. Dadurch gewinnt das Kind an Selbstvertrauen und Selbstständigkeit und kann sich somit auch besser weiterentwickeln. Pädagogische Ansätze und Methoden: Unsere Pädagogik reagiert auf ein behindertes Kind nicht trotz oder wegen seiner Behinderung, sondern mit seiner Behinderung. Besonderen Wert legen wir dabei auf die kooperative, spielorientierte und ganzheitliche Form des Lernens. Räumlichkeiten, Materialien und Ausstattung: Der Raum und die Ausstattung, sollen dem Kind Stabilität und Sicherheit bieten, um sich so günstig auf die Spielund Arbeitsprozesse aus zu wirken. Hieraus ergeben sich folgende Aufnahmekriterien: Besprechung im Team und dem Träger, bzgl. der Aufnahme des Kindes, des Ablaufes der Eingewöhnung und Förderhilfen eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern bildet die Voraussetzung, um das Kind bestmöglich zu fördern und in seiner Entwicklung zu unterstützen die Einwilligung der Eltern zum Austausch mit Ärzten, Therapeuten und Fachdiensten die Finanzierung des Platzes durch einen Antrag auf Eingliederungshilfe und ein detailliertes Diagnosegutachten ortsansässige Kinder werden vorrangig aufgenommen, um den Kontakt zu den Kindern in der Gemeinde zu fördern 33 Durch folgende Maßnahmen und Zielsetzungen wollen wir das Kind in seiner Entwicklung fördern und die Eltern unterstützen: Förderung 3. Fachkraft in der Gruppe als feste Bezugsperson, um dem Kind eine individuelle Begleitung zu ermöglichen Reduzierung der Kinderzahl in der Gruppe Erstellung eines individuellen Entwicklungs- und Förderplanes Eingliederung in die Gesamtgruppe und in die Kleingruppen dem Kind klare und feste Strukturen, Regeln und Rituale bieten Spiele, Raum- und Materialstrukturierung und Tagesabläufe an die veränderte Situation anpassen Förderschwerpunkte auf die Sinneswahrnehmung legen Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten Koordination und Kooperation mit Fachdiensten Nutzung externer Therapeuten (z. B. Logopäden, Ergotherapeuten) regelmäßiger Besuch unserer Fachkräfte an Fortbildungen Dokumentation tägliche Beobachtungen in Einzelsituationen und im Gruppengeschehen mit täglichem Vermerk im Gruppentagebuch Überprüfung über Fortschritte innerhalb des Entwicklungs- und Förderplanes und gegebenenfalls Anpassung und Veränderung der Zielsetzungen regelmäßiger Austausch im Klein- und Gesamtteam über das Kind, sowie die Gesamtgruppe Elternarbeit regelmäßige Austausch mit den Eltern als gleichberechtigte Partner, wobei alle diagnostischen, erzieherischen und therapeutischen Zielsetzungen und Maßnahmen in enger Absprache mit den Eltern erfolgen die Eltern werden in die Arbeit mit ihrem Kind eingebunden, z.B. durch die Mitarbeit bei Fördermaßnahmen gezielte Arbeit an der Nutzung familiärer Ressourcen Kontakte und Verständnis der Eltern untereinander gezielt fördern Ansprechpartner in Erziehungsfragen und Unterstützung an der Kontaktaufnahme mit Fachdiensten Teamarbeit regelmäßiger Austausch im Team, um die Zielsetzung wiederholt zu reflektieren Austausch mit Heilpädagogen und Therapeuten regelmäßiger Austausch mit der Schule in Bezug auf die integrative Stellung, um so das Kind adäquat in Hort und Schule zu integrieren 34 3.11. Achtung des Kindeswohl Zu den Aufgaben von Kindertageseinrichtungen zählt auch die Sorge um jene Kinder, deren Wohlergehen und Entwicklung gefährdet sind, sowie ihr Schutz vor weiteren Gefährdungen (§ 3 AV Bay. KiBiG + §8a, Abs. 2 SGB VIII). Wohlergehen und Wohlbefinden des Kindes sind maßgebliche Voraussetzungen dafür, das kindliche Lern- und Entwicklungsprozesse gelingen. Gefährdungssituationen für das Kindeswohl, die weitere Hilfe (zur Selbsthilfe) bzw. Abhilfe erfordern, sind insbesondere bei folgenden Konstellationen anzunehmen: a) Gefährdungssituationen des Kindes in der Familie oder im sozialen Nahraum - Vernachlässigung Körperliche Misshandlung u. sexuelle Ausbeutung des Kindes Familiensituationen, die das Wohl des Kindes indirekt gefährden (z.B. Erleben von Gewalt in der Familie, Suchtprobleme, psychische Erkrankung eines Elternteils) b) Anzeichen für schwerwiegende Entwicklungsprobleme oder eine Behinderung Hierbei ist es wichtig, frühzeitig erste Gefährdungsanzeichen zu erkennen. Unsere Aufgaben sehen wir hierbei: In der guten Kooperation mit den Eltern und auch deren Unterstützung In der Kooperation mit Kindertageseinrichtungen, Schulen, Ärzten, Fachdiensten, Jugendämtern In der Beobachtung und Dokumentation auffälliger Kinder In der fachlichen Weiterbildung, um Entwicklungsverzögerungen frühzeitig erkennen zu können „Das Wohl des Kindes steht an erster Stelle!“ 35 Zudem wird in der Neuauflage des Bundeskinderschutzgesetzes unter dem §72a die fachliche und persönliche Eignung der Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen sichergestellt. Hierzu ergeben sich für uns folgende Maßnahmen: Schon bei der Einstellung neuen Personals wird ein erweitertes Führungszeugnis nach § 30 Abs. 5 des Bundeszentralregistergesetzes verlangt, welches nicht älter als ein halbes Jahr alt sein darf. Zusätzlich muss dieses alle fünf Jahre neu angefordert und in der Einrichtung abgegeben werden. Weiterhin nehmen die Fachkräfte ihre Verpflichtung wahr, auf die Personenberechtigten oder den Erziehungsberechtigten dahingehend einzuwirken, Hilfen in Anspruch zu nehmen oder auch das Jugendamt zu informieren, falls die angenommenen Hilfen nicht ausreichend erscheinen um eine Gefährdung abzuwenden. Unsere Einrichtung arbeitet eng mit einer insoweit erfahrenen Fachkraft (ISOFAK) des Jugendamtes und der Missbrauchsbeauftragten des Caritas Institutes in Fällen der Kindeswohlgefährdung zusammen. Bei gewichtigen Anhaltspunkten für eine Gefährdung wird eine Gefährdungseinschätzung vorgenommen und die für uns zuständige insoweit erfahrene Fachkraft beratend hinzugezogen. Zudem werden die Eltern und das Kind miteinbezogen, soweit hierdurch der wirksame Schutz des Kindes nicht in Frage gestellt wird. Vorlagen vom Landratsamt und vom Caritasverband für die Handlungsschritte und die Dokumentation bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung sind in der Einrichtung griffbereit vorhanden und werden abgeheftet. Bei der Anmeldung eines Kindes in der Einrichtung wird darauf geachtet, dass die Personensorgeberechtigten die altersentsprechende Früherkennungsuntersuchung vorlegen. Bei Nichtvorlage werden die Personensorgeberechtigten zur Teilnahme ihres Kindes an den Früherkennungsuntersuchungen angehalten. Außerdem müssen Praktikanten durch schriftliche Unterzeichnung bestätigen, dass ihnen der Schutzauftrag des §8a bekannt ist und sie diesen einhalten. Kurzzeitpraktikanten dürfen keine pflegerischen Tätigkeiten am Kind ausüben bzw. betreuen. Praktikanten sind weiterhin auch durch ihren Arbeitsauftrag verpflichtet, über ihr dienstlich erlangtes Wissen Verschwiegenheit zu bewahren (§9 TVPrakt). Dies gilt über die Beendigung des Praktikumszeitraumes hinaus. Zusätzlich bekommt jeder Mitarbeiter die Regelung zur Sicherung der Umsetzung des Schutzauftrages gemäß § 8a SGB VIII und die Regelung zur Umsetzung der Verpflichtungen gemäß §72a SGB VIII ausgehändigt. 36 Mitarbeiter werden regelmäßig in Teambesprechungen über neue Verfahrensweisen und Gesetzesänderungen informiert. Zudem bilden sich die Fachkräfte regelmäßig in Fortbildungen weiter, um in entsprechender Weise eine Kindeswohlgefährdung wahrnehmen zu können. Fachdienste, Ansprechpartner, sowie Telefonnummern werden Netzwerkordner festgehalten und sind vom Personal jederzeit einsehbar. im Auch ehrenamtlich Tätige müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorweisen. Laut §1 AV BayKiBiG und §45 SGB VII ergibt sich für unsere Einrichtung die Partizipation als päd. Grundprinzip. Wir ermöglichen Kindern Eigenverantwortung zu übernehmen und eigene Aktivitäten zu gestalten. Sie haben das Recht an sie betreffende Entscheidungen beteiligt zu werden (siehe Partizipation im BEP und unter dem Punkt 3.8.a). 37 3.12. Beobachtung, Evaluation und Weiterentwicklung Beobachtung von Lern- und Entwicklungsprozessen bildet eine wesentliche Grundlage für pädagogisches Handeln in unserer Einrichtung. Aussagekräftige Beobachtungsergebnisse vermitteln Einblicke in das Lernen und in die Entwicklung von Kindern; sie helfen, die Qualität von pädagogischen Angeboten zu sichern und weiterzuentwickeln. Ziele von Beobachtungen: sie erleichtern es, das Verhalten und Erleben des Kindes besser zu verstehen sie geben Einblick in den Entwicklungsstand und das Lernen des Kindes sie bilden die Basis und den Anlass für das Gespräch mit dem Kind sie bilden die Grundlage für Eltern- und Entwicklungsgespräche sie helfen die Qualität unserer päd. Arbeit zu sichern sie unterstützen uns bei der Planung des Tagesablaufes und bei zukünftigen Angeboten sie helfen uns, gemeinsam mit dem Kind künftige Themen der Projektarbeit auszuwählen sie sind eine Hilfe für den Austausch und die Kooperation mit Fachdiensten und Schulen Bei Beobachtungen wenden wir folgende Methoden an: erarbeiten des SELDAK-Bogen (Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern) und des PERIK-Bogen (Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag) erarbeiten des SISMIK-Bogen (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen) erarbeiten des Schweizer Bogens für Kindergartenkinder, bzw. Erarbeitung des KOMPIK-Bogen (Kompetenzen und Interessen von Kindern) freie Beobachtung der Kinder während des Tagesablaufes Dokumentation von „Produkten“ bzw. Ergebnissen kindlicher Aktivitäten durch das Portfolio, in welchem Bilder und Fotos der Kinder und Entwicklungsdokumentationen aufbewahrt werden 38 3.13. Tagesablauf im Kindergarten Tagesablauf Methode Ziele 7.00 – 8.00 Uhr Frühdienst i. d. Käferlgruppe - persönliche Begrüßung - Gelegenheit für Gespräche bieten - Kinder können ihre Beschäftigung frei wählen, um den Tag individuell zu beginnen - gemütliches Ankommen - sich angenommen fühlen - lernen sich mitzuteilen 8.00 – 8.30 Uhr Bringzeit - persönlich Begrüßung für jedes Kind - Tür und Angelgespräche - individuelles Auswählen der Beschäftigung um den Tag zu beginnen - wichtig ist hierbei die Bringzeit einzuhalten, um den Kindern einen gemeinsamen Start in den Tag zu ermöglichen - jedes Kind darf seine Spielpartner frei wählen - es entscheidet selbstständig, was es spielt und wie lange - Beobachtung und Dokumentation - sich angenommen fühlen - Erlernen von Umgangsformen - Informationsaustausch - Gewährleisten der Aufsichtspflicht - gemeinsamer Beginn des Tages - tägliche Rituale, wie z.B. Begrüßungslied, Klangschale, Beten - Auswahl der Angebote nach Interesse - Morgenkreisprotokoll zur Dokumentation - Im Lauf des Vormittags werden für Kleingruppen verschiedene Beschäftigungen angeboten, z.B. Bastelarbeit, Bilderbuch, Märchen, Turnen, usw. - gemeinsamer Beginn des Tages - Stärkung der Gruppengemeinschaft - gibt Sicherheit - Eltern erhalten Informationen über den Ablauf - der Brotzeittisch ist während der Freispielzeit gedeckt - die Kinder können hier ihren individuellen Essbedürfnissen nachgehen - sie können auf Wunsch gemeinsam mit ihren Freunden essen - Getränke und ein Obstteller stehen jederzeit zur Verfügung - Kinder lernen auf ihre Bedürfnisse zu hören - Gemeinschaftgefühl wird gestärkt - Kinder lernen etwas über gesunde Ernährung 8.00 – 12.00 Uhr Freispielzeit 8.30 Uhr Morgenkreis Gezieltes Angebot Gleitende Brotzeit - selbstständiges Umgehen mit verschiedenen Spielsachen - kann individuellen Spielbedürfnissen nachgehen - stärkt das Kontakt- und Sozialverhalten - gezielte, ganzheitliche Förderung 39 Tagesablauf 11.30 Uhr Schlusskreis Methode - Reflektion des Tages - Gemeinsames Ausklingen des Tages mit einem Ritual Ziele - Gemeinschaftsgefühl stärken - Steigerung der Sprach- und Kommunikationskompetenz - Fähigkeit zur Meinungsbildung wird erhöht - Selbstbewusstsein stärken - Selbstständigkeit der Kinder wird gefördert - sie lernen die Kleidung wettergerecht einzuschätzen - im Garten können sie ihrem Bewegungsdrang ausleben und finden Kontakt zu den anderen Kindern 12.00 – 13.00 Uhr Freispielzeit im Garten - Besprechung über die nötige Kleidung im Garten - die Kinder ziehen sich gemeinsam und so selbstständig wie möglich an 12.30 – 13.00 Uhr Abholzeit - diese Zeit sollte eingehalten werden um die päd. Kernzeit und den Gruppenablauf nicht zu stören - zudem ist es wichtig das sich Eltern und Kinder verabschieden, um die Aufsichtspflicht zu gewährleisten - festen Rahmen bieten - erlernen von Umgangsformen - gewährleisten der Aufsichtspflicht 13.00 – 14.00 Uhr Betreuung im Mittagsdienst - die bis 14.00 Uhr gemeldeten Kinder verbringen die Mittagszeit gemeinsam in der Käferlgruppe - Kinder finden Kontakt zu anderen Kindern und zu neuen Bezugspersonen 12.30 – 13.00 Uhr Mittagessen der Kindergartenkinder - die Kinder ziehen sich gemeinsam um und stellen sich auch gemeinsam an - das Mittagessen findet in der Hortgruppe statt - der Mittagstisch wird jahreszeitlich gestartet und das Essen wird mit einem gemeinsamen Gebet begonnen - beim Essen wird auf den jeweiligen Appetit und die Vorlieben geachtet - ebenso wird auf Tischmanieren wertgelegt und die Kinder sollen auch unbekannte Speisen probieren - Gemeinschaftsgefühl stärken - erlernen von Kulturtechniken - Selbstbestimmung - Rücksichtnahme - Vermittlung von Werten und Normen 40 13.00 – 15.30 Uhr Freispielzeit - die Ganztageskinder befinden sich am Nachmittag gruppenübergreifend in der Mäuschengruppe - hier können sie wieder ihre Spielpartner frei wählen - zudem haben sie nochmal die Möglichkeit je nach Hunger Brotzeit zu machen - Bezug zu anderen Kindern finden - Selbstbestimmung - Kontakt finden zu verschiedenen Bezugspersonen 13.00 – ca. 13.30 Uhr Mittagsruhe - die Mittagsruhe der 3 – 4,5 jährigen findet im Traumland statt - jedes Kind hat seine eigenes Bett, mit eigener Bettwäsche und gegebenenfalls ein Kuscheltier - zu Beginn wird das Träumelicht eingeschaltet und anschließend dürfen die Kinder während dem Ruhen eine Geschichte und ruhige Musik hören - Kinder welche einschlafen, dürfen individuell weiterruhen und die anderen gehen nach der halben Stunde wieder in die Gruppe zurück - die Kinder dürfen nochmal in den Garten, um ihren Bewegungsdrang auszuleben - hierbei können sie auch Kontakte mit den Schulkindern knüpfen, welche den gleichen Garten benutzen - jedes Kind soll sich am Ende des Tages verabschieden - Tür- und Angelgespräche können geführt werden um die Eltern über die Ereignisse des Tages zu informieren - Kinder können sich ausruhen und wieder neue Kraft schöpfen - die Kinder können sich durch ihre eigene Bettwäsche und ihr Kuscheltier geborgen fühlen 15.30 – 16.30 Uhr Gartenzeit und Abholzeit der Kinder - Bewegungsdrang stillen - Kontakt zu Schulkindern knüpfen - Umgangsformen erlernen - Informationsaustausch 41 3.14. Mittagessen der Kinder In unserer Einrichtung wird eine warme und kindgerechte Mahlzeit für die Kinder, die bis 14.00 Uhr gemeldet sind angeboten. Für die Ganztageskinder ist das Mittagessen verpflichtend. Das Essen wird täglich von der Metzgerei Rampf frisch geliefert und ist zum Preis von 3,00 Euro pro Tag zu erhalten. Die Nichtinanspruchnahme wird täglich bis 9.00 Uhr bekannt gegeben. Die Kindergartenkinder und Hortkinder essen getrennt, da aufgrund der großen Nachfrage nicht genügend Platz vorhanden ist und weil die Hortkinder wegen ihres Alters und Entwicklungsstandes schon selbstständiger essen können. Ablauf: gemeinsames Umziehen vom Garten und Händewaschen Tischgebet gemeinsames Essen Pädagogische Ziele: kennen lernen von Tischmanieren und Tischkultur Gemeinschaftsförderung durch gemeinsames Essen und Tischgespräche Dankbarkeit gegenüber Gott wird durch das Tischgebet ausgedrückt 42 3.15. Angebot für unsere Vorschulkinder Kinder im Vorschulalter brauchen mehr Förderung und wollen diese auch. Sie sollen verschiedene Basiskompetenzen (siehe S.20) erwerben, welche ihnen zu einem schönen und erfolgreichen Schulstart verhelfen. Deshalb bieten wir den Kindern ein besonderes „Schlaufuchs-Angebot“ an. Schlaufüchse: Wöchentlich treffen sich die Vorschulkinder, welche von uns Schlaufüchse genannt werden und machen Spiele zu den Bereichen Mathematik, Sprache und Feinmotorik. Ziele: Grundkenntnisse in den einzelnen Bereichen Förderung der Aufmerksamkeit Kennen lernen aller Kinder, welche voraussichtlich die Schule besuchen werden Mittagsangebot – Qi Gong: Hierbei hören die Kinder wöchentlich entspannende Geschichten, welche sie durch Bewegungen begleiten dürfen. Ziele: Förderung der Grob- und Feinmotorik Förderung der Aufmerksamkeit und Konzentration Ermöglichung von Ruhepausen im Alltag Mittagsangebot – Lesen/Philosophieren: Nach einem gemeinsamen Lied lesen wir ein Buch und schließen die Stunde mit Kreisspielen ab. Im zweiwöchigen Rhythmus philosophieren wir gemeinsam über verschiedene Themen. Ziele: Förderung der Phantasie Auseinandersetzung mit Fragen und kreatives Finden von Lösungen Förderung der Sprache und des Zuhörens Flöten: Mit dem Buch „Der Flötenvogel“ lernen die Kinder das Instrument Flöte zu spielen und erleben Spaß und Freude am musizieren Ziele: Steigerung der Selbstwahrnehmung und des Selbstbewusstseins Erfahrungen mit Noten und Notenwerten Entwicklung von Rhythmik und Musikalität Ausflüge: Die Kinder dürfen an Ausflügen wie z.B. zur Kinderpflegeschule, Theaterfahrt, usw. teilnehmen. Am Ende des Jahres findet eine gemeinsame Übernachtung aller Vorschulkinder im Kindergarten statt. Ziele: Kinder erleben sich als Gruppe Erfahrungen im lebenspraktischen Bereich z.B. Verkehrsmittel kennen lernen Kinder können ihr Wissen erweitern 43 3.16 Die Kinderkonferenz Kinderkonferenzen sind ein freiwilliges offenes Forum der Gruppe, in dem alle gleichberechtigt sind. Hier werden Aufgaben, Vorhaben, Konflikte oder Probleme unter Berücksichtigung von gegenseitiger Achtung und den vereinbarten Gesprächsregeln konstruktiv besprochen und gelöst. „Wir finden gemeinsam heraus, was gut für uns ist.“ Merkmale einer Kinderkonferenz: alle sind gleichberechtigte Teilnehmer es gibt verbindliche Gesprächsregeln der Zeitrahmen sollte ungefähr festgelegt sein es gibt Anfang und Ende Themen und Probleme werden gemeinsam besprochen, bearbeitet und gelöst jeder wird in seiner Person und Meinung geachtet Ziele: Lernen, zu seinen Entscheidungen zu stehen Demokratie erleben Meinungen äußern und vertreten zu lernen Verantwortung spüren, die jeder in der Gesellschaft trägt Wertschätzung erleben Konfliktlösungen gemeinsam sehen und angehen 44 3.17 Projektarbeit Neben all den Erfahrungen und Lernangeboten, die durch und mit Gruppenerfahrungen geschehen, bieten wir den Kindern gezielt Projekte an. Diese Projektarbeit hat in unserer pädagogischen Arbeit, mit den Kindern eine große Bedeutung. Projektarbeit ist das selbstständige Bearbeiten einer Aufgabe oder eines Problems durch eine Gruppe, von der Planung über die Durchführung bis zur Präsentation des Ergebnisses. „Drei Lehrmeister hat der Mensch: die Natur, die Dinge und die Menschen!“ Jean Jacques Rousseau Drei Formen von Projektarbeit - sich aus einer Situation ergebend spontane Idee oder Betätigungswunsch von Kindern, Erzieherinnen oder anderen Personen ausgearbeitet Vorschlag von Erzieherinnen Wichtige Ziele und Prinzipien der Projektarbeit - Sitiuationsbezogenheit Ganzheitlichkeit Mitbestimmung Integration Bedeutung von Projekten - lernen in Sinnzusammenhängen kreatives Lernen in kooperativen Zusammenspiel von Erzieherinnen, Kindern und Eltern Selbsttätig werden und Selbstständig werden Orientierung an der Lebenssituation ganzheitliches und entdeckendes Lernen Erfahrungslernen Handlungs- und Gemeinwesenorientierung Mitbestimmung methodische Offenheit „Der Weg ist wichtiger als das Ergebnis!“ 45 3.18 Sprachliche Förderung von Migrationskindern und Kindern mit Sprachauffälligkeiten (Deutsch-Vorkurs) Kinder mit zusätzlichen Sprachförderbedarf mit und ohne Migrationshintergrund werden in Kleingruppen sprachlich gefördert und in der Entwicklung von Literacy-Kompetenzen unterstützt. Dieser Vorkurs trägt zur Umsetzung der Inklusion bei und leistet einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Sprachbarrieren. Ablauf: - Der Bedarf einer Sprachförderung wird anhand der SELDAK-Kurzversion (Beobachtungsbogen) ermittelt. - Die Teilnahme am Sprachkurs wird mit dem behandelnden Sprachtherapeuten abgesprochen. - Wöchentlich erweitern die Kinder in verschiedenen Spielen und Gesprächen mit dem ehemaligen Schulleiter der Grundschule Bruckberg Hr. Almer ihre Sprachkenntnisse. - Zudem führen zwei Fachkräfte unserer Einrichtung an zwei Tagen eine sprachliche Förderung angelehnt an das Programm „Lernszenarien – Deutsch Vorkurs vor Schulbeginn“, durch. Ziele: - Die Kinder erlernen und erweitern ihre Kenntnisse der deutschen Sprache. Der sprachliche Ausdruck und Wortschatz wird erweitert. Das Hörvermögen, die Sprachmelodie und das aktive Zuhören werden geschult. Die Kinder können sich leichter in die Einrichtung integrieren. Ihre sozialen Fähigkeiten werden gestärkt. Die Grammatik wird verbessert und das Interesse für literarische Bereiche wird geweckt. „Wir sehen die Sprache als „Tor zur Welt“. Denn Sprache ist unverzichtbar, um mit Menschen in Kontakt zu treten, sowie für den schulischen und beruflichen Erfolg.“ Unbekannt 46 4. Transitionen (Übergänge) Übergänge zu bewältigen ist ein fester Bestandteil in unserem Leben. Mit Übergängen meint man zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen geschehen, und Phasen beschleunigten Lernens. Auslöser sind Ereignisse, die der Einzelne als einschneidend erlebt, weil sie für ihn erstmals oder nur einmal in seinem Leben vorkommen. (BEP – Übergänge des Kindes) Jedes Kind bewältigt einen Übergang anders. Hierbei ist es von großer Bedeutung, dass für das Kind die Eingewöhnungsphase individuell gestaltet wird, denn es muss sich in neuen Situationen zurecht finden und sich in eine Gruppe integrieren. Dadurch ist es oft großen Stresssituationen ausgesetzt. Umso wichtiger ist eine gute, kommunikative Kooperation zwischen den Eltern und uns als Fachkräften, damit die Kinder jene Kompetenzen erlernen, welche die Kinder zur Bewältigung verschiedener Übergänge benötigen. Ziele für das Kind zu einer erfolgreichen Übergangsbewältigung: Veränderung bzw. Verlust bestehender Beziehungen verarbeiten neue Beziehungen zu Kinder und Bezugspersonen aufbauen können kompetenter Umgang mit Stresssituationen starke Emotionen bewältigen können sich in einer neuen Gruppe integrieren können Folgende Übergänge begleiten wir in unserer Einrichtung: a) Übergang von der Familie in die Tageseinrichtung Übergang von der Kinderkrippe in die Tageseinrichtung Übergang von der Eltern-Kind-Gruppe in die Tageseinrichtung b) Übergang von der Tageseinrichtung in die Schule Übergang vom Kindergarten in den Hort 47 a) Übergang von der Familie, Krippe oder Eltern-Kind-Gruppe in die Tageseinrichtung Bedeutung für das Kind: Die Eltern sind für eine feste Zeit des Tages nicht verfügbar, das Kind muss Vertrauen zu einer anderen Bezugsperson aufbauen, die gleichzeitig für viele andere Kinder da ist. Es soll Beziehungen zur Gruppe und zu anderen Kindern entwickeln. Zudem muss es neue Regeln lernen und sich einem neuen Tagesrhythmus anpassen. Übergangsbegleitung: positives Erzählen der Eltern vom Kindergarten Anmeldung gemeinsam mit dem Kind, zum gegenseitigen Kennenlernen Infonachmittag /-abend Schnuppertage ohne Eltern Hospitationsmöglichkeit der Eltern in den jeweiligen Gruppen Rituale die den Kindern Sicherheit geben (verabschieden, winken am Fenster, Morgenkreis, in den Garten gehen) während der Eingewöhnungsphase individuelle Betreuungszeiten feste Bezugspersonen in der Tageseinrichtung tägliches Feedback an die Eltern Begrüßungsabend individuelle Bedürfnisse der Kinder beachten (Gruppenwunsch) Austausch mit dem Krippenpersonal bzw. der Leitung der Eltern-Kind-Gruppe Besuch der Erzieherin in der Krippe zum Kennenlernen der Kinder Einladungen zu Festen und Feiern vor Eintritt in den Kindergarten kurzer Besuch der Kinder im Kiga-Alltag vor Eintritt in den Kindergarten Gemeinsame Aktionen mit der Eltern-Kind-Gruppe, wie z.B. gemeinsamer Wandertag, gemeinsamer Besuch des Spielplatzes, gemeinsame Gartenbenutzung 48 b) Übergang vom Kindergarten zur Schule und zum Hort Bedeutung für das Kind: Die Kinder müssen von ihrer gewohnten Umgebung und Gruppenstruktur Abschied nehmen und sich in einer neuen Gruppe mit neuen Bezugspersonen integrieren. Zudem müssen sie sich auf einen neuen Alltag mit neuen Räumlichkeiten und Regeln einstellen. Weiterhin muss es lernen mit neuen Leistungsanforderungen und einem neuen Maß an Eigenverantwortung umzugehen. Übergangsbegleitung: positives Erzählen über die Schule und den Hort Vorschulkinder besuchen die 1. Klasse Besuch der Lehrerin in der Tageseinrichtung Einladung an die Schule zu Festen und Veranstaltungen einrichten einer Schulecke und Bilderbücher / Geschichten zur Thematik Besuch der Kinderbibelwoche Schultüten basteln gemeinsamer Wandertag mit den Schulkindern Schulanfängerfest Abschied von der Kindergartengruppe gemeinsamer Unterrichtstag gemeinsame Elternabende Schulkinder dürfen jederzeit in den Kindergarten kommen, um uns zu besuchen Teilnahme der Lehrkräfte an Elternnachmittagen /-Abenden kennenlernen der neuen Bezugspersonen im Hort abholen der Schulkinder nach Schulende zu Beginn des Hortjahres Möglichkeit während der Kindergartenzeit den Hort zu besuchen Erlebnistag mit Hortkindern und Vorschulkindern Patenschaften übernehmen Kommunikation zwischen Lehrkräften und Kindergarten-/ Hortpersonal „Nur ein ausgespieltes Kind, ist ein gutes Schulkind!“ 49 5. Zusammenarbeit im Team Damit die Kindergartenarbeit gut gelingt, ist eine kontinuierliche und intensive Teamarbeit sehr wichtig. Teamarbeit findet sowohl als tägliche Reflexion in der Gruppe, als auch in der regelmäßigen Mitarbeiterbesprechung statt. Dabei stehen pädagogische Themen und Fallbesprechungen im Vordergrund. Ebenso wird Organisatorisches erörtert, Zuständigkeitsbereiche und allgemeine Absprachen werden festgelegt und die gesamte Arbeit reflektiert. Allen Mitarbeiterinnen steht zum Planen und Reflektieren der pädagogischen Arbeit, für Vorbereitungen von gruppeninternen Elternabenden und Festen und zur Nachbereitung der Elternarbeit ein Zeitkontingent zur Verfügung. Die Basis für eine gute Teamarbeit ist: Ehrlichkeit und Kritikfähigkeit Möglichkeit, der freien Meinungsäußerung und gegenseitige Akzeptanz persönliches Engagement und Gemeinschaftsdenken Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft Loyalität gegenüber Mitarbeiterinnen und Arbeitgeber Fortbildung Das Kindergartengesetz verpflichtet pädagogische Fachkräfte, an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Dadurch erfahren die Mitarbeiter neue Impulse. Jeder wählt aus dem vielfältigen Fortbildungsprogramm Themen frei nach seinen Interessen und pädagogischen Vorkenntnissen, sowie unter Berücksichtigung von organisatorischen Gegebenheiten. Alle Mitarbeiterinnen sehen ihre Verantwortung, an Fortbildungen teilzunehmen, um nach den aktuellen pädagogischen, entwicklungspsychologischen, rechtlichen und allgemein wissenschaftlichen Standards zu arbeiten. Durch unser Engagement haben wir … … die „Felix“-Plakette (Musikabzeichen) … das „Fitte Kinder“- Abzeichen (Sportabzeichen) … und den „Ökokids“-Preis (Preis für besonderes ökologisches Engagement) erworben. Weitere wichtige Fort- und Weiterbildungen: - Weiterbildung zum Übungsleiter im Breitensport in der Prävention Weiterbildung zur Inklusionsfachkraft Weiterbildung zweier Fachkräfte zum sozialen Management Teamfortbildung zum Thema „Offenen Arbeiten und Portfolios“ Teamfortbildung zum Thema „Philosophieren mit Kindern“ Teamfortbildung zum Thema „Gebärdenbegleitendes Sprechen“ 50 6. Eltern-Bildungs- und Erziehungspartnerschaft Der Kindergarten ist eine familienunterstützende Einrichtung. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den Eltern von großer Bedeutung. Die Erzieher suchen das Gespräch mit den Eltern, um ihre Arbeit transparent zu machen, Unklarheiten zu beseitigen, Hilfestellung zu geben, das Kind besser kennen und verstehen zu lernen und eine vertrauensvolle Atmosphäre zwischen Eltern und dem Kindergarten zu schaffen – zum Wohle des Kindes. Umgang mit den Eltern aufgeschlossen freundlich ehrlich und offen kooperativ partnerschaftlich konstruktiv Es findet folgende Elternarbeit statt: Informationsaustausch über alle wichtigen Fragen der Kinder, der Eltern und des Kindergartens Angebot in der Gruppe zu hospitieren einbeziehen der Eltern ins Gruppengeschehen durch Elternangebote (Blumenbeete anlegen, Adventskranz basteln, Plätzchen backen, Kasperletheater spielen, Lesepaten, usw.) min. 1x im Jahr Elterngespräch über den Entwicklungsstand des Kindes und / oder bei aktuellem Anlass gruppeninterne oder gruppenübergreifende Einladung zu Elternabenden, Elternfesten, Bastelabende/-nachmittage zum Basteln von Laternen/ Schultüten oder für die Adventskranzsegnung, Theaterfahrt, Gottesdienste Transparenz unserer pädagogischen Arbeit durch Infowand, Konzeption, Elternbriefe, Liedblätter, Fotodokumentationen, Aushänge, Zeitungsberichte und Homepage Aktionsgruppen in welchen sich die Eltern aktiv am Kindergartengeschehen beteiligen können (Öffentlichkeitsarbeit, Organisationsgruppe, Theatergruppe, Reparatur und Malen, Gartengruppe) Jährliche anonyme Elternbefragungen 51 Kooperation mit dem Elternbeirat Bei allen anerkannten Kindergärten muss ein Beirat bestehen, der die Zusammenarbeit zwischen Trägern, Einrichtung, Eltern und Grundschule fördert. Aufgabe des Elternbeirates I. Der Elternbeirat wird vom Träger und der Kindergartenleitung informiert und gehört, bevor wichtige Entscheidungen getroffen werden. II. Der Elternbeirat berät insbesondere über 1. die Aufstellung des Haushaltsplans einschließlich der Festlegung der Höhe der Elternbeiträge 2. die Änderung, Ausweitung oder Einschränkung der Zweckbestimmung 3. die räumliche und sachliche Ausstattung 4. die personelle Besetzung 5. die Gesundheitserziehung der Kinder 6. die Planung und Gestaltung von regelmäßigen Informations- und Bildungsveranstaltungen für die Erziehungsberechtigten 7. die Öffnungszeiten des Kindergartens Aktivitäten unseres Elternbeirates Der Beirat trifft sich im Kindergartenjahr etwa fünfmal zu Sitzungen. Er ist Ideenlieferant (Wünsche und Vorschläge), Helfer (Reparaturen, Feste), Vermittler, Verstärker unserer pädagogischen Arbeit. Tätigkeit des Beirates: 1. Mitbeteiligung bei der Organisation und Durchführung von Festivitäten mit der Gemeinde (St. Martin, Christkindlmarkt, Sommerfest) 2. Organisation und Durchführung notwendiger Reparaturen, Sandwechsel, Reinigungsaktionen 3. materielle Unterstützung durch Spendenaktionen (z.B. zum Sommerfest) Die Wahl des Elternbeirates Zu Beginn des Kindergartenjahres konstituiert sich ein neuer Elternbeirat. Durch die gruppeninterne Wahl werden die einzelnen Mitglieder bestimmt. Für die Zusammenarbeit ist sehr wichtig, dass Eltern aus jeder Kindergartengruppe vertreten sind. Mitglieder des bestehenden Elternbeirates können im darauf folgendem Jahr weiter mitwirken, sofern sie das wollen. Aus den Elternbeiratsmitgliedern werden folgende Ämter gewählt: Ämter: 1. Vorsitzende 2. Vorsitzende Schriftführer Kassierer 52 7. Kooperation mit dem Träger Der Träger unseres Kindergartens ist die katholische Pfarrkirchenstiftung, die durch die Kindergartenbeauftragte Gemeindereferentin Annemarie Rosner vertreten wird. Die Zusammenarbeit wird gegeben durch… … die laufende gegenseitige Information … regelmäßige Dienstbesprechungen mit der Leitung und dem gesamten Personal zu Themen wie Gruppenbelegung und finanzielle Angelegenheiten … Absprache bei Anschaffungen und Reparaturen … Informationen über besondere Vorkommnisse … gemeinsame Urlaubsplanung … gemeinsame Planung der Schließtage … Teilnahme bei Festen und Aktivitäten des Kindergartens Kirchgänge und Gottesdienste sind in die Kindergartenarbeit miteinbezogen. Es findet eine kontinuierliche Kooperation zwischen der Kindergartenleitung, der Kindergartenverwalterin und verschiedenen Behörden, wie z.B. Schulen, Landratsamt, Caritas, usw. Die Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung ergibt sich durch gemeinsame Sitzungen; die Zusammenarbeit mit Eltern und Elternbeirat durch die Teilnahme von Erzieherinnen und Kindergartenverwalterin bei Elternbeiratssitzungen. 53 8. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Kooperation mit anderen Institutionen – Unser Kindergarten ist ein Teil des Gemeindewesens in unserem Dorf. Die Vernetzung mit anderen Institutionen unterstützt Kinder, Eltern und Erzieherinnen durch gegenseitige Informationen. Das Ziel ist, gemeinsam einen Weg im Interesse der Kinder zu gehen. Dieses gelebte Miteinander führt zu einer Transparenz der Arbeit und gegenseitiger Wertschätzung. Hiermit wollen wir folgende Ziele erreichen: Kinder lernen die Arbeitswelt durch Besuche von Geschäften und Einrichtungen kennen zudem werden die Kinder in das kirchlich und gemeindliche Leben im Dorf integriert Austausch mit den päd. Einrichtungen im Ort, um Übergänge zu erleichtern und den kollegialen Austausch zu fördern bessere Beratung und Hilfestellung der Eltern durch produktive Zusammenarbeit mit Fachdiensten gute Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten 54 a) Netzwerkkarte unserer Einrichtung Päd. Einrichtungen: Schule, Kinderkrippe, Kiga Tondorf / Gündlkofen Eltern-Kind-Gruppe, Kath. Einrichtungen im Landkreis Vereine: Heimatpflegeverein, Sportverein, Feuerwehr, Gartenbauverein, BRK, Landeschorverband, AOK Kontakt zum Dorf: Besuch a. d. Bauernhof, Obsternte Nachbarsgemeinden Raumpflegerin Pfarrkirchenstiftung Kindergartenverwalter Hausmeister Eltern Sekretärin Team Kinder Gemeinde Elternbeirat Metzgerei Rampf (Mittagessen) Kindergartenverein Fachdienste: Hr. Almer, Kinderärzte, Mobile Sonderpäd. Hilfe, Ergo- und Logotherapeuten, Kinderhilfe, Heilpäd. Reiter Klaus Geschäfte und Ärzte: Bäckerei, Zahnarzt, Bank, Arzt, EDEKA, Brauerei Institutionen: Jugendamt, Gesundheitsamt, Landratsamt Ausbildungsstätten: Hauptschule, FOS, BOS, Fachakademie f. Sozialpädagogik Kinderpflege, Realschule, Gymnasium 55 b) Kooperationspartner Die Vernetzung mit anderen Stellen ist sehr wichtig für unsere pädagogische Arbeit. Die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartner ermöglicht die Nutzung von Ressourcen, welche das Kind in seiner Entwicklung unterstützen. Zudem wird sie bis in den Hort weitergeführt. Heilpädagoge/in: Sie sind ein wichtiger Ansprechpartner im Bereich der Einzelintegration. Wöchentlich besuchen sie unsere Einrichtung und arbeiten gezielt mit den Kindern. - helfen Entwicklungsdefizite abzubauen und Stärken zu fördern fördern die Kinder ganzheitlich und gehen dabei sensibel auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein sind ein wichtiger Ansprechpartner für das Team und auch die Eltern Mobiler Sonderpädagogischer Dienst – Landshut Land: Wöchentlich kommt eine Fachkraft in die Einrichtung und berät zu uns Themen, wie z.B. Einschulung, Förderbedarf und Entwicklungsdefiziten. - testet Kinder in verschiedenen Entwicklungsbereichen gibt Ratschläge über das weitere Vorgehen und Fördermaßnahmen steht als Ansprechpartner für Eltern und Team zur Verfügung Kinderhilfe Landshut: Bei Bedarf besuchen verschiedene Therapeuten regelmäßig die Einrichtung und arbeiten im Einzelkontakt mit den Kindern. - ergotherapeutische und sprachliche Förderung der Kinder Aufbau eines intensiven Kontaktes regelmäßiger Austausch mit den Fachkräften der Einrichtung Kindertagesstätte als Ausbildungsstätte: Unsere Einrichtung bietet den Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik, Schüler/Innen der Fachoberschule und der Fachschule für Kinderpflege die Möglichkeit Erfahrungen in der päd. Arbeit zu machen. Schüler des Gymnasiums, der Realschule und Hauptschule können in unserer Einrichtung einen Einblick in die päd. Arbeit erlangen. - Hospitationen, sozialpädagogische Angebote und eine anschließende Reflektion werden ermöglicht intensiver Austausch mit den Schulen, um eine bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten 56 Kindergartenverein Bruckberg Im Jahre 1984 wurde der Verein (gemeinnützig) auf Initiative von Frau Sonja Schauer gegründet und besteht derzeit aus über 100 Mitgliedern. Der Kindergartenverein wird bei Gerichtsverhandlungen, in denen Bußgelder geurteilt werden, gelegentlich bedacht. So konnten von den empfangenen Bußgeldzahlungen so manche Spielgeräte für unsere Einrichtung bezuschusst oder finanziert werden, für die der Träger nicht aufkommen brauchte. Der Kindergartenverein bringt sich mit beachtenswerter Hingabe bei vielen Veranstaltungen ein und bäckt dort mit außerordentlicher Unterstützung der Eltern die allseits beliebten Waffeln. Für einen jährlichen Beitrag von nur 3,50 Euro kann jeder dem Kindergartenverein beitreten und diesen unterstützen. Viele Eltern sind diesem Verein sogar bis weit über die Kindergartenjahre hinaus bleibende Mitglieder. Bisherige Unterstützung: - Kauf von schwerentflammbaren Vorhängen für das Traumland - Kauf der Puppenecken-Einrichtung in der Kätzchengruppe - Zuschuss für das Kopiergerät, die Gartenwipptiere und die Klangbausteine - Kauf einer Kasperlbühne samt Figuren - Kauf von Sandspielsachen und von Büchern für die Bücherei - Zuschuss für die neue Küche in der Kätzchengruppe und das Baumhaus - Zuschüsse für Ausflüge (z.B. Skifahren, Theaterfahrt, usw.) - Kauf der Rutschbahn Schule Bruckberg / Gündlkofen Aufgabe der Kindertageseinrichtung ist es, die Kinder langfristig und angemessen auf die Schule vorzubereiten. Für eine gelingende Schulvorbereitung und Übergangsbewältigung ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Eltern, Kindertageseinrichtung und Grundschule erforderlich. Folgende Zusammenarbeit findet statt: - Lehrkräfte der Grundschule besuchen die Einrichtung zur Abstimmung des Vorkurses - Fachgespräche über einzuschulende Kinder - Absprachen von Elternabenden und Festen 57 c) Öffentlichkeitsarbeit bietet den Kindern eine Erweiterung ihrer Lebensumwelt bindet die Kinder in das kirchliche und gemeindliche Leben mit ein erleichtert den Übergang in die Schule fördert den Umgang mit Menschen außerhalb des Kindergartens Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit: Informationsmaterialien, wie z.B. Elternbrief, Wochenplan / Morgenkreisprotokoll, Aushang, Darstellung des Jahresthemas Konzeption Homepage Zeitungsartikel und Schaukästen positive Präsentation unserer Einrichtung kompetentes Auftreten unserer Fachkräfte Gottesdienste, Feste und Feiern, Basar, Kinderbibelwoche Elternabende / Vorträge / Veranstaltungen Tag der offenen Tür Auftritte beim Christkindlmarkt oder Altennachmittag Hospitationsmöglichkeit der Eltern Präsentation durch Plakate Projektarbeit Besuch der ortsansässigen Geschäfte und Einrichtungen Ausflüge im Dorf 58 d) Beschwerdemanagement „Beschwerden sehen wir nicht als Kritik, sondern als Verbesserung für unsere Einrichtung!“ Wenn Beschwerden auftauchen, versuchen wir diese ernst zu nehmen und zu lösen. Folgende Grundsätze versuchen wir dabei zu beachten: - - Beschwerden können jederzeit an jeden Mitarbeiter persönlich oder schriftlich herangetragen werden. Sollte es auf dieser Ebene keine Lösung geben, kann die Leitung hinzugezogen werden. Die Mitarbeiterin, welche die Beschwerde entgegen genommen hat, bleibt bis zur Lösung in der Verantwortung für die Rückmeldung. Zudem können Beschwerden auch in anonymen Elternfragebögen oder in Elterngespräche wiedergegeben werden. Beschwerden werden, wenn die Notwendigkeit besteht, in Mitarbeiterbesprechungen weitergegeben und gemeinsam reflektiert. So gehen wir mit Kinderbeschwerden um: - Kinder können ihre Beschwerden jederzeit an uns weitergeben und werden mit dem gleichen Respekt behandelt wie die der Eltern Jede Beschwerde wird ernst genommen und falls nötig, auch mit Mittagskreis mit allen Kindern noch einmal aufgegriffen Zudem können Kinderbeschwerden auch mittels der Eltern an uns herangetragen werden So gehen wir mit Elternbeschwerden um: - Wir hören uns in Ruhe das Anliegen der Eltern, stellen Verständnisfragen und versuchen, auf die Eltern einzugehen Wir sehen die pos. Seite der Beschwerde und auch das Vertrauen, welches uns entgegen gebracht wurde. Wir versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden, welche beide Seiten zufrieden stellt Sollte kein Ergebnis erzielt werden, kann die Leitung der Einrichtung, die Trägervertretung oder der Elternbeirat hinzugezogen werden. „Mit dieser Einstellung gehen wir den Weg, positiv miteinander zu kommunizieren und Beschwerden offen anzusprechen!“ 59 So gehen wir mit Beschwerden der Mitarbeiter um: - Mitarbeiter können Beschwerden und Anliegen jederzeit der Leitung, stellvertretenden Leitung und Trägervertreterin gegenüber äußern. Sie können ihre Beschwerde in einem vertraulichen Gespräch äußern und werden dabei ernst genommen und ruhig angehört. Wird dabei keine Lösung erzielt, kann eine Vertrauensperson hinzugezogen werden. Falls gewünscht, wird die Beschwerde in der Mitarbeiterbesprechung thematisiert. 60