Aufgaben zu Kapitel Märkte komplexer

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Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf
Wirtschaftsmittelschule Bern
Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
1. Aufgabe
Bei welchem der folgenden Aktivitäten können wir von einem Markt sprechen?
Markt
Kein Markt
X
X
X
X
X
X
Am Valentinstag verkauft ein Schulmädchen Blumen an der
Seepromenade
Eine Richterin verurteilt einen Dieb zu CHF 3'000.- Busse
Sie essen in einem Restaurant
Sammler von Kaffeerahmdeckeli organisieren eine Tauschbörse
Ein Künstler XY stellt in einer Galerie aus.
Der gleiche Künstler kann drei seiner Werke im Kunsthaus ausstellen
2. Aufgabe 2
Konsumwunsch und Nachfrage sind nicht das Gleiche. Erklären Sie den Unterschied mit ein bis
zwei Sätzen.
Eine Nachfrage ist ein Konsumwunsch, hinter dem der Wille und die Fähigkeit steht, Geld dafür zu
Zahlen. Eine Nachfrage ist also ein Konsumwunsch, der durch Geld ausgedrückt wird.
Konsumwünsche sind unbegrenzt, Nachfrage aber ist begrenzt durch den Willen und die
Fähigkeit, Geld auszugeben.
3. Aufgabe 3
In welchen Fällen ist von einem Konsumwunsch und in welchen von Nachfrage die Rede?
Konsumwunsch Nachfrage
X
X
X
Das Kind zur Mutter: „Ich möchte einen Kaugummi.“
Die Mutter zum Kioskbesitzer: „Einen Kaugummi, bitte.“
„Ich träume seit Jahren von Ferien in der Karibik.“
4. Aufgabe 4
Der Marktpreis bring Angebot und Nachfrage in Übereinstimmung. Formulieren Sie mit eigenen
Worten, wie der Marktmechanismus funktioniert.
5. Aufgabe
Warenhäuser erreichen im Ausverkauf Spitzenumsätze. Begründen Sie mit dem
Preisbildungsmechanismus, weshalb das so ist.
Dass die Warenhäuser im Ausverkauf Spitzenumsätze erzielen, ist einer von vielen Beweisen
dafür, dass Käufer und Käuferinnen bei niedrigeren Preisen mehr kaufen. Nicht wenige warten
sogar die Ausverkaufszeit ab, bis sie grössere Anschaffungen tätigen.
6. Aufgabe 7
Vervollständigen Sie:
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
a
Was bedeuten die beiden
Ausdrücke?
B
Wie erscheinen
Nachfrageüberschuss und
Angebotsüberschüsse im
Preis- Mengen- Diagramm?
Nachfrageüberschuss
Angebotsüberschuss
P (CHF)
P (CHF)
M
C
Was wir in dieser Situation
mit dem Preis geschehen?
d
Was wird in dieser Situation
mit der nachgefragten
Menge geschehen?
e
Was wird in dieser Situation
mit der angebotenen
Menge geschehen?
a
b
Nachfrageüberschuss
Was bedeuten die beiden
Die nachgefragte Menge eines
Ausdrücke?
Gutes ist beim gegenwärtigen
Preis grösser als die
angebotene.
Wie erscheinen
Als Strecke zwischen
Nachfrageüberschuss und Angebots- und Nachfragekurve
Angebotsüberschüsse im
unterhalb des GleichgewichtsPreis- Mengen- Diagramm? punktes.
M
Angebotsüberschuss
Die angebotene Menge eines
Gutes ist beim gegenwärtigen
Preis grösser als die
nachgefragte.
Als Strecke zwischen
Angebots- und Nachfragekurve oberhalb des
Gleichgewichtspunktes
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
P (CHF)
P (CHF)
A
c
d
e
Was wir in dieser Situation
mit dem Preis geschehen?
Was wird in dieser Situation
mit der nachgefragten
Menge geschehen?
Was wird in dieser Situation
mit der angebotenen
Menge geschehen?
A
N
N
M
M
Der Preis wird steigen
Der Preis wird sinken
Die nachgefragte Menge wird
sinken
Die nachgefragte Menge wird
steigen
Die angebotene Menge wird
steigen
Die angebotene Menge wird
sinken
7. Aufgabe 10
Ordnen Sie die folgenden Begriffe den grafischen Darstellungen zu:
Preiselastische Nachfrage
__________
Preisunelastische Nachfrage __________
Preisunelastisches Angebot __________
Preiselastisches Angebot
__________
A
a)
Preiselastische Nachfrage
N
b)
N
c)
A
d)
___b)_____
Preisunelastische Nachfrage ___c)_____
Preisunelastisches Angebot ___a)_____
Preiselastisches Angebot
___d)_____
8. Aufgabe 11
Konsumwünsche und Nachfrage verändern sich ständig.
a) Nennen Sie zwei Grössen, die Konsumwünsche und Nachfrage beeinflussen.
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
b) Nennen Sie drei weitere Grössen, die die Nachfrage beeinflussen.
Persönliche Vorlieben, gesellschaftliches Umfeld, Moden etc.
Eine Nachfrage wird zusätzlich bestimmt von der Möglichkeit und der Bereitschaft, Geld
auszugeben. Die Nachfrage hängt also auch noch von Einkommen und Vermögen, vom Preis des
nachgefragten Gutes und von Preisen anderer Güter ab.
9. Aufgabe 13
Kreuzen Sie an:
richtig
falsch
X
X
X
X
X
X
X
X
Ein Markt ist definiert als das Zusammenkommen von Angebot und Nachfrage
für ein bestimmtes Gut.
Ist das Angebot grösser als die Nachfrage, spricht man von einem
Marktungleichgewicht.
Ist die Nachfrage grösser als das Angebot, spricht man von einem
Marktungleichgewicht.
Ein steigender Preis senkt das Angebot und erhöht die Nachfrage.
Die Nachfrage nach Gütern mit Ausweichmöglichkeiten ist preiselastischer als
die Nachfrage nach lebensnotwendigen Gütern.
Eine Missernte bewirkt einen Nachfrageüberschuss und somit steigende
Preise.
Wenn der Preis für Coca-Cola beträchtlich fällt, wird dies die Nachfrage nach
Pepsi vermindern.
Wenn der Preis für CDs beträchtlich fällt, wird dies die Nachfrage nach CDPlayern vermindern.
10. Aufgabe 14
Was geschieht auf dem Rindfleischmarkt mit Preisen und Menge, wenn Rindfleisch als
gesundheitsgefährdend eingestuft wird? Argumentieren Sie gestützt auf das Gesetz von Angebot
und Nachfrage.
Die Nachfrage nach Rindfleisch geht zurück. Es gibt ein Überangebot an Rindfleisch. Der Preis
sinkt. Das Angebot wird darum mit der Zeit auch sinken. Früher oder später wird sich ein neues
Gleichgewicht einpendeln, bei einer kleineren Menge und niedrigeren Preisen.
11. Aufgabe 15
Was geschieht auf dem Fischmarkt mit Preisen und Menge, wenn Rindfleisch als
gesundheitsgefährdend eingestuft wird? Argumentieren Sie gestützt auf das Gesetz von Angebot
und Nachfrage.
Die Nachfrage nach Fisch nimmt zu. Fische werden knapper, der Preis steigt. Das Angebot wird
darum auch steigen. Recht schnell wird sich ein neues Gleichgewicht einpendeln, bei einer
grösseren Menge und höheren Preisen.
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
12. Aufgabe 16
Wie wird ein extremer Mangel an bestimmten Berufsleuten langfristig durch den Arbeitsmarkt
selbst korrigiert? Erklären Sie gestützt auf das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Herrscht Mangel an bestimmten Berufsleuten, zahlen dei Unternehmen zur Anwerbung höhere
Löhne. Diese verlocken Schulabgänger, gerade diese Berufsausrichtung zu wählen. Leute mit
anderen Berufen schulen um. So wird das Angebot an diesen Berufsleuten langfristig vergrössert.
Schon bevor diese Leute die Berufsausbildung abgeschlossen haben, werden die Unternehmen
danach trachten, die „teuren“ Mitarbeiter sparsam einzusetzen, um Kosten zu sparen.
13. Aufgabe 17
Sie erklären einem Bekannten den Kapitalmarkt. Dabei verwenden Sie auch die Begriffe Kapital
und Investieren. Nun fragt Sie Ihr Bekannter, was man denn unter diesen beiden Begriffen
versteht. Erklären Sie ihm
a) den Begriff Kapital und
b) den Begriff Investieren.
Der Begriff Kapital umfasst verwirrlicher Weise zwei verschiedene Dinge:
Unter Kapital versteht man einerseits Kapitalgüter wie Maschinen oder Gebäude.
Andererseits bedeutet Kapital auch Geld (Bargeld, Buchgeld, Spar- und Termineinlagen) und
Wertpapiere wie Aktien oder Obligationen. Man spricht hier von Finanzkapital.
Unter Investitionen versteht man in der VW den Aufbau von Kapitalgütern, d.h. die Errichtung und
Einrichtung von Fabriken und den Bau von Wohnhäusern oder Verkehrswegen. Von Investitionen
spricht man auch bei Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Schul- und
Berufsbildung (Bildungsinvestitionen).
14. Aufgabe 18
Über welchen Preis werden auf den Kapitalmärkten Angebot und Nachfrage in Übereinstimmung
gebracht?
Der Zins bringt Angebot und Nachfrage in Gleichgewicht.
15. Aufgabe
Immer wieder wird gefordert, dass der Staat zum Schutz schwacher Anbieter oder Nachfrager,
Mindest- oder Höchstpreise vorschreibt.
A) Welcher dieser beiden Eingriffe kann zu einem Nachfrageüberschuss, welcher zu
einem Angebotsüberschuss führen?
B) Weshalb bezeichnet man solche Eingriffe als nichtmarktkonform?
Höchstpreise, dei klar unter dem freien Marktpreis liegen, führen zu einem Nachfrageüberschuss;
Mindestpreise, dei klar über dem Marktpreis liegen, führen zu einem Angebotsüberschuss.
Höchst- und Mindestpreise beeinträchtigen den Marktmechanismus und werden
deshalb als nichtmarktkonforme Eingriffe bezeichnet.
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
16. Aufgabe 20
Nehmen wir vereinfachend an, wer eine Informatikerlehre antreten wolle, finde auch eine
Lehrstelle. Auch bei den Lehrlingen sei Angebot und Nachfrage etwa ausgeglichen. Die
Unternehmen klagen zwar, es sei teuerer, Lehrlinge auszubilden. Nach längerem Suchen und
Abwägen ist aber jede Lehrstelle besetzt.
Das einzige Problem sei: Die Lehrlingslöhne sind zu tief. Das wird als derartiger Missstand
gebrandmarkt, dass nun die Löhne verdoppelt werden.
A) Welches sind wohl die Folgen der Lohnerhöhung für die Nachfrage der Unternehmen nach
Lehrlingen und das Angebot von Schulabgängern, die eine Lehre machen wollen?
B) Wer könnte von höheren Löhnen profitieren?
C) Wer könnte durch höhere Löhne verlieren?
Werden die Lehrlingslöhne über den Marktlohn festgesetzt,
Sinkt die Nachfrage der Unternehmer, für einige könnte der höhere Lohn den Ausschlag geben,
weniger Lehrlinge auszubilden.
Steigt das Angebot der Schulabgänger, für einige könnte der höhere Lohn den Ausschlag geben,
auch eine Informatikerlehre ins Auge zu fassen.
Resultat ist ein Überschuss an Schulabgänger, die eine Lehrstelle als Information suchen (ein
Mangel an Informatikerlehrstellen).
Gewinner: Wer auch bei höheren Löhnen noch eine Lehrstelle findet.
Verlierer: Unternehmen und Schulabgänger, die keine Lehrstelle finden, etwa anderes lernen oder
in eine teure Informatikerschule gehen müssen.
17. Aufgabe 22
Nach der Mehrwertsteuergesetzgebung ist es den Anbietern erlaubt, die Steuer vollständig auf dei
Nachfrager abzuwälzen. Wie sieht das aus ökonomischer Sicht aus? Beziehen Sie die Angebotswie auch die Nachfrageseite in Ihre Analyse ein.
Dass die Unternehmen die MWST auf die Endverbraucher abwälzen dürfen, heisst noch lange
nicht, dass sie das auch tatsächlich können. Die Bestimmung des Gesetzes mag dort seine
Wirkung haben, wo Preise von Staat bestimmt oder überwacht werden. Dort aber, wo der
Preismechanismus funktioniert, entscheiden die Marktkräfte (nicht die Juristen mit ihren
Steuergesetzen), wer eine Steuer tatsächlich zu tragen hat. Gewinner im Kampf um die
Überwälzung ist jene Seite, die ihre Menge stärker zurücknehmen kann, die also preiselastisch
reagiert.
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
18. Aufgabe 26
Bei welcher der folgenden Aussagen ist am ehesten von einem Kartell die Rede?




Die Migros kauft die Firma Globus auf
Xerox war einmal die einzige Firma, die Fotokopiermaschinen herstellte
Die Zahnärzte sprechen untereinander die Preise ab
Coop kauft dem Bauern Leu seine ganze Produktion ab
19. Aufgabe 29
A) Wann braucht es auf Märkten Informationsvermittler?
B) Es gibt auch Bereiche, wo der Staat als Informationsvermittler einspringt. Wann ist dies vor
allem der Fall? Kennen Sie Beispiele?
Wenn es für einzelne Marktteilnehmer zu teuer ist, die nötigen Informationen selber zu sammeln.
Darum gibt es auch privat Informationsvermittler (kommerzielle Medien und Interessenverbände)
oder den Staat.
Der Staat springt vor allem dort als Informationsvermittler ein, wo zu grosse Gefahr lauert,
z.B. bei:
Medikamenten
Nahrungsmitteln
Tabak, Alkohol und andere Drogen
Der Sicherheit von Arbeitsplätzen.
20. Aufgabe 30
Die Wirkung von Werbung ist zweischneidig. Welche zwei Hauptwirkungen hat sie?
Durch Werbung werden Informationen verbreitet. Damit spielt die Werbung eine grundlegende
Rolle auf den Märkten – denn Märkte funktionieren nur mit Informationen.
Werbung versucht aber auch, die Mündigkeit der Marktteilnehmer zu verringern. Dann ist sie
daran, eine Grundvoraussetzung für das befriedigende Funktionieren einer Marktwirtschaft zu
untergraben, nämlich die Autonomie der Marktteilnehmer.
21. Aufgabe 31
Erläutern Sie die folgenden Begriffe:



Grenznutzen
Nutzen je zusätzlicher konsumierter Einheit
Substitutionsgüter
Güter, mit denen man andere Güter ersetzen kann
Komplementärgüter
Güter, die sich ergänzen
22. Aufgabe 32
Welche Gründe können für eine Rechtsverschiebung der Nachfragekurve verantwortlich sein?
Höhere Nutzeneinschätzung
Steigende Preise von Subsitutionsgütern
Sinkende Preise von Komplementärgütern
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
Höheres Einkommen
Erwartete Preissteigerungen
23. Aufgabe 32
Wie verändert sich die Nachfrage nach Fahrrädern, wenn sich der Preis für Rasenmäher erhöht?
Die Nachfrage nach Fahrrädern verändert sich nicht, da diese zwei Güter in keiner Beziehung
zueinander stehen.
24. Aufgabe 33
Unterstreichen Sie das jeweils richtige Wort:

Im Marktdiagramm ist auf der (waagrechten / senkrechten) Achse der Preis eines Gutes und
auf der (waagrechten / senkrechten) Achse die Menge eines Gutes angeschrieben.
senkrechten
waagrechten
 Die Nachfragekurve verläuft im Marktdiagramm von (links / rechts) oben nach (links / rechts)
unten, die Angebotskurve von (links / rechts) oben nach (links / rechts) unten.
Links oben
rechts unten
links unten
rechts oben
25. Aufgabe 34
Zeichnen Sie in einem Marktdiagramm mit einer preisunelastischen Nachfrage!
26. Aufgabe 35
a) Beschreiben Sie, was alles auf einem Markt passiert, wenn sich die Einkommen der Nachfrager
auf diesem Markt vergrössern!
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
Bei höheren Einkommen wollen die Nachfrager bei jedem Preis mehr vom Marktgut bzw. sie
akzeptieren für jede Menge einen höheren Preis als früher. Die Anbieter ihrerseits bieten auch
mehr an, da sie nun einen höheren Preis von den Nachfragern erhalten. Der Marktpreis und die
Marktmenge steigen dadurch an.
b) Zeigen Sie dies auch grafisch anhand von Nachfrage- und Angebotskurve. Beschriften Sie die
Grafik vollständig.
27. Aufgabe 36 (Repetitionsaufgabe Compendio)
Ein Ziel der schweizerischen Politik ist aus verschiedenen Gründen, einen leistungsfähigen
Bauernstand zu erhalten. Um den Milchbauern ein genügendes Einkommen zu sichern, hat die
Schweiz bis vor kurzem einen Abnahmepreis für Milch garantiert, der höher war, als es der freie
Marktpreis gewesen wäre.
a) Handelt es sich dabei um einen Höchstpreis oder um einen Mindestpreis?
Mindestpreis
b)
Wie reagierten die Milchbauern auf die erhöhten Milchpreise? Welches waren wohl die
Folgen der hohen Abnahmepreise für die angebotene Milchmenge? (Tipp: Denken Sie an den
Preismechanismus!)
Beim künstlich hoch gesetzten Preis produzierten die Bauern mehr Milch. Es lohnte
sich, mehr Kühe mit grösseren Milchleistung anzuschaffen. Und damit kam es zu einer
grossen Ausweitung der Milchproduktion und damit der Milchprodukte wie Joghurt,
Käse und Butter.
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
c) Wie reagierten die Milchtrinker auf die erhöhten Milchpreise? Welches waren wohl die Folgen
für die nachgefragte Milchmenge? (Tipp: Denken Sie wieder an den Preismechanismus und
hier speziell auch noch an die Preiselastizität.)
Aber auch die Konsumenten reagierten auf die höhere Preise. Da es für Milch und
Milchprodukte wenige Alternative gibt, schränkten sie die nachgefragte Menge nur
wenig ein (die Milchnachfrage ist wenig preiselastisch).
d) Welches war das Resultat aus den Reaktionen von Angebot und Nachfrage?
Resultat war eine Überschussproduktion an Milch und Milchprodukten wie Butter und
Käse.
28. Aufgabe 37 (Repetitionsaufgabe Compendio)
Wie in vielen anderen Ländern ist auch in der Schweiz die Höhe der Wohnungsmieten nicht allein
den Marktkräften überlassen. Durch Mietzinskontrollen sind viele Wohnungen billiger, als sie es
sonst wären.
A) Handelt es sich dabei um einen Höchstpreis oder um einen Mindestpreis?
Höchstpreis
B) Welches sind wohl die Folgen für die angebotene und nachgefragte Menge?
Werden Mietpreise unter dem Marktpreis festgesetzt,
Steigt die Nachfrage (viele leisten sich jetzt eine grössere Wohnung, ziehen früher aus dem
Elternhaus weg, wohnen eher allein usw.)
Verknappt sich das Angebot (der Wohnungsbau leidet, ebenso wie die Pflege bestehender
Wohnungen).
Resultat ist ein Mangel an Wohnungen.
C) Wer könnte von tieferen Mieten profitieren?
Gewinner: wer schon eine sichere Wohnung hat, wer gute Beziehungen hat, Kinderlose,
Ruhige, Schweizer, Ehepaare.
D) Wer könnte durch tiefe Mieten verlieren?
Verlierer: Hauseigentümer, wer erst eine Wohnung sucht, wer ohne gute
Beziehungen ist, wer Hautiere liebt und laute Musik spielt.
29. Aufgabe 38 (Repetitionsaufgabe Compendio)
Um den Zigarettenkonsum einzuschränken, erhebt der Staat eine Steuer auf Zigaretten. Nehmen
wir an, der Staat wolle bei einem gegenwärtigen Preis von CHF 5.- / Packungen das Rauchen
weiter eindämmen. Er erhebt deshalb eine zusätzliche Steuer von CHF 1.- pro Packung. Wer trägt
diese Steuer? Geht die Menge zurück?
a) Argumentieren Sie zuerst mit Worten. (Tipp: Denken Sie daran, dass viele Raucher süchtig
sind.)
WMB/Irene Staub/August 2005
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Aufgaben WW-VW: Teil B: Märkte
Die Steuer wird von den sehr preisunelastischen (süchtigen) Nachfragern getragen.
Weil die Nachfrage so preisunelastisch ist, geht die Menge nur wenig zurück. Einige
Nachfrager werden ihren Konsum etwas einschränken und einige werden dies als
Gelegenheit nützen, mit dem Rauchen aufzuhören. Wir können also davon ausgehen,
dass die Nachfrage dank der Steuer etwas zurück geht.
b) Versuchen Sie nun, Ihr Resultat im Preis-Mengen-Diagramm darzustellen. Um Ihnen die
Arbeit etwas zu erleichtern, ist die Angebotskurve bereits eingezeichnet. (Tipp: Überlegen Sie,
ob die Nachfragekurve der süchtigen Nachfrager eher steil verläuft oder eher flach.)
Preis pro Pack Zigaretten
Angebot mit Steuer
Angebot ohne Steuer
Preis, den
Käufer zahlen
Steuer
Preis ohne Steuer
Preis, den
Verkäufer erhalten
Nachfrage
Mengenrückgang
Menge
Zigaretten
Wichtig ist, dass die Nachfragekurve sehr steil gezeichnet ist, denn die Nachfrager verhalten sich
ja sehr preisunelastisch.
Geht aus der Zeichnung hervor, dass die gehandelte Menge nur geringfügig zurückgeht?
Erkennt man auch, dass die preisunelastische Nachfrage die Hauptlast der Steuer tragen?
WMB/Irene Staub/August 2005
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