Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Gliederung A. Vom Schulprofil zum Schulprogramm der Grundschule St. Marien 1.) Geographische Lage und Soziostruktur der Schule 1.1. Geschichtlicher Überblick 1.2. Wissenswertes über Enniger S. 3 S. 4 – 5 S. 6 2.) Die Grundschule St. Marien als katholische Bekenntnisschule S. 7 - 8 3.) Schule als Haus des Lernens B. S. 9 - 11 Das Schulprogramm der Grundschule St. Marien Prolog I. S. 12 Schule als Lebensraum S. 13 II. Bildung und Erziehung in der Schule 1. Erziehender Unterricht S. 14 2. Werteerziehung 2.1. Programm zur Streitschlichtung 2.2. Projekt „Fair Streiten“ 2.3. Sanitätsdienst S. 15 S. 16 S. 17 S. 18 3. Schulleben 3.1. Feste und Rituale 3.2. Außerschulische Lernorte 3.3. Verbindliche Regeln 3.4. Schuleingangsphase S. 19 S. 20 S. 21 S. 22 - 23 S. 24 - 25 III. Unterrichtsorganisation und Unterrichtsentwicklung 1. Unterrichtsorganisation S. 26 2. Sich dem Unterricht öffnen 2.1. Offener Unterricht 2.2. Sich dem Unterricht öffnen 2.3. Fördern als Unterrichtsprinzip 2.4. Kompetenzorientierung 1 S. 27 S. 27 - 28 S. 29 - 30 S. 31 - 32 S. 33 - 35 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.5. Leistungsbewertung S. 36 - 37 3. Der Englischunterricht an der Grundschule St. Marien 3.1. Englisch in den Klassen 1 bis 4 3.2. Theorie und Praxis des Englischunterrichtes 4. Medienkonzept S. 38 S. 38 S. 39 - 42 S. 43 IV. Qualitätssicherung V. 1. Qualitätssicherung als Aufgabe für die Schulleitung S. 44 2. Qualitätssicherung als Aufgabe für das gesamte Kollegium S. 45 - 46 3. Differenzierung und Individualisierung als Qualitätsmerkmal von Unterricht S. 47 4. Lernentwicklungsberichte S. 48 Öffnung von Schule 1. Kooperation mit anderen Einrichtungen S. 49 - 52 VI. Elternarbeit / Mitwirkung / Beratung 1. Mitwirkung und Mitarbeit S. 53 2. Regelungen bei Erkrankung oder Abwesenheit ein Kindes S. 53 3. Beratungskonzept S. 54 - 55 VII. Organisationsplanung S. 56 1. Vertretungsregelungen S. 56 2. Vereinbarungen im Kollegium 2.1. Vereinbarungen zur Unterrichtsgestaltung 2.2. Absprachen zum dienstlichen Verhalten 2.3. Gefasste Beschlüsse für die Zusammenarbeit mit den Kindergärten VIII. Ausblick S. 57 S. 57 - 60 S. 61 S. 61 S. 62 2 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 A. Vom Schulprofil zum Schulprogramm 1. Geographische Lage und Soziostruktur der Schule Die Grundschule St. Marien ist eine katholische Bekenntnisschule und einzige Schule in Enniger. Sie liegt im Zentrum des Dorfes Enniger. Die Einwohnerzahl beträgt zurzeit etwa 3500. Enniger selbst gehört zur Stadt Ennigerloh (ca. 21.0000 Einwohner), ist aber selbstständiger Ortsteil. Dem Dorf zugehörig sind die Bauerschaften Sommersell, Balhorn, Rückamp, Wessenhorst und Pöling. Die Kinder aus diesen zum Teil weitläufigen Gebieten werden mit den Bussen zur Schule gebracht. Wegen der ansonsten kurzen Schulwege kommen die übrigen Schüler zu Fuß. Etwa 90 % der Schüler kommen aus Facharbeiter-, Handwerker- und Angestelltenfamilien, ein geringer Anteil aus Beamtenfamilien und ca. 8 % aus bäuerlichen Familien, größere Unternehmer, leitende Angestellte und Akademiker machen einen sehr geringen (ca. 2 %) Anteil aus. Der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund liegt bei ca. 3 %. Insofern treffen wir hier auf eine relativ homogene Sozialstruktur. Das Interesse der Eltern an einer guten Ausbildung und einer kontinuierlichen Erziehung ist sehr hoch. Nach der Grundschule besuchen die Kinder die Anne-Frank-Hauptschule in Ennigerloh Städtische Realschule in Ennigerloh Realschule St. Martin in Sendenhorst (priv. Träger) Gymnasium St. Michael in Ahlen (priv. Träger) Städtisches Gymnasium in Ahlen Fritz-Winter-Gesamtschule in Ahlen Kopernikusgymnasium in Neubeckum 3 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 1.1. Geschichtlicher Überblick der kath. Grundschule St. Marien in Enniger 1676 Im Jahre 1676 wurde in Enniger die erste Schule eingerichtet. 1787 1872 1894 1912 In den Jahren 1787, (Anbau 1830) 1872 wurden neben der Kirche Schulgebäude errichtet, die um 1894 und 1912 durch einen weiteren massiven Bau einer Mädchenschule ergänzt wurden. Im Jahre 1932 betrug die Schülerzahl 258. 1960 1966 Bis zum Jahre 1960 befand sich die kath. Volksschule in den 3 Ursprünglichen Gebäuden mit 6 Klassenräumen neben der Kirche. 1957/58 stand zwingend die Lösung der Schulraumfrage an. So wurde der nördliche Trakt der jetzigen Schule mit 6 Klassenräumen und Verwaltungsräumen gebaut und am 3.11.1960 eingeweiht. Sie Bekam den Namen Marienschule Enniger, kath. Volksschule. Schon nach wenigen Jahren erwies sich die neue Schule als zu klein. Eine Klasse musste bereits in einem Kellerraum unterrichtet werden. 1965 begann man mit dem Erweiterungsbau, der am 03.11.1966 eingeweiht wurde (der jetzige Südtrakt). 1968 Zum Schuljahr 1968 besuchten die Vorhelmer Kinder der Klasse 5 und 6 die Hauptschule in Enniger. Die Zahl der Schüler betrug nun 453. 1969 Zum Schuljahr 1969/70 erfolgte die endgültige Trennung von Hauptund Grundschule, da nun auch die anderen Jahrgänge von Vorhelm nach Enniger zur Hauptschule mussten. Für die Grundschule wurde ein eigenes neues Gebäude geplant. Da der Bestand der Hauptschule in Enniger aber noch nicht gesichert erschien, wurde nur eine Bauweise genehmigt, die transportabel sein sollte. Hinter der Hauptschule wurde ein Pavillonbau mit 6 Klassen, 1 Lehrerzimmer und 1 Lehrmittelzimmer errichtet. Bis zur Fertigstellung mussten die Kinder der Grundschule nachmittags unterrichtet werden. 1970 Nach den Herbstferien 1970 wurde der Neubau der Grundschule bezogen. Die Schülerzahl der Grundschule betrug 246. 1971 Der Grundschulbau wurde 1971 erweitert um 2 Klassenräume, Schulleiterzimmer und 1 Mehrzweckraum. 4 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 1972 Im Jahre 1972 wurde die neu erbaute Turnhalle auf dem Gelände der Hauptschule eingeweiht. 1985 Nach langen Auseinandersetzungen besuchen ab 1985 alle Hauptschüler die Hauptschule in Ennigerloh. Die Grundschule bezieht das Gebäude der ehemaligen Volks- bzw. Hauptschule. Die Pavillonbauten, die bis dahin von der Grundschule benutzt wurden, wurden der Sonderschule für Sprachbehinderte „Astrid-LindgrenSchule“ zur Verfügung gestellt. Zu dem Zeitpunkt wurden 308 Kinder in 8 Klassen unterrichtet. 2010 Jubeljahr: 50 Jahre St. Marien Schule. 25 Jahre lang wurde die St. Marien Schule als Hauptschule geführt. Seitdem, ebenfalls nun 25 Jahre, ist die St. Marien Schule Grundschule und wird zum 1.8. 2010 Offene Ganztagsschule. Die Schülerzahl im Schuljahr 2009/2010 beträgt 146 Schülerinnen und Schüler, die in 8 Klassen unterrichtet werden. Das Kollegium 2009/2010 besteht aus 8 Lehrerinnen, einem Lehrer und 2 Lehramtsanwärterinnen. 5 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 1.2. Wissenswertes über Enniger Früher wurde Enniger noch Anigere genannt und geschrieben. In Urkunden tritt der Name Anigere das erste Mal im Jahre 1226 auf. Seit dem 01.01.1975 zählt Enniger zu Ennigerloh. Zur Stadt Ennigerloh gehören seitdem auch Ennigers Nachbarorte Ostenfelde und Westkirchen. In Enniger gibt es viele alte Häuser mit einer langen Geschichte. Der Pfarrhof ist mit seinem alten Fachwerk – gestiftet 1679 – ein Schmuckstück Ennigers. Er ist eine richtige Fremdenverkehrsattraktion. Die Rückämper Kapelle ist schon 300 Jahre alt. Die alte Mühle am Vossbach in der Nähe des Marienhospitals wird heute noch als Begegnungsstätte genutzt. Das Krankenhaus wurde 1913 erbaut. Heute werden dort psychisch kranke Menschen betreut. Eine Attraktion ist der Enniger Markt. Es gibt ihn schon seit 405 Jahren. Er wird jährlich in der zweiten Juliwoche vom Heimatverein veranstaltet. Der Gutsbesitzer Bertoldus de Enigger gab dem Dorf Enniger seinen Namen. Das Haus, in dem er wohnte, nannte man Haus Enniger. Dieses Haus war von einem Wassergraben umgeben. Daneben stand eine Kirche. Die Kirche war umgeben von einem hohen Zaun. Der Wassergraben und die Kirchturmspitze sind auch heute noch zu sehen. Im Jahre 1682 ist die Turmspitze neu gebaut worden. Das Haus Enniger gehörte heute dem Bauern Hermann Koch-Haverkamp. Die Kirche in Enniger heißt Sankt Mauritius. Der Schutzpatron war der Heiligte Mauritius, ein christlicher Märtyrer. Der Pastor Pfarrer Kemper wohnt im Pastorat. Früher war um das Pastorat ein Wassergraben, der bis zur Kirche ging. Einige Menschen bauten ihre Häuser um die Kirche. Es wurde immer mehr gebaut und Enniger wurde immer größer. Heute leben hier ungefähr 3240 Menschen. 1976 feierte Enniger die 750-Jahr Feier. Wir haben in Enniger nur eine Schule. Wo jetzt das Heimathaus ist, war früher eine Schule. Das Vikariehaus ist über 200 Jahre alt. Da lebte früher der Priesterdichter August Wibbelt. Es gibt auch den August-WibbeltWeg. 1842 brannte in Enniger das Armenhaus ab. Deshalb baute man 1843 ein neues Feuerwehrhaus. Auch heute gibt es noch eine Feuerwehr in Enniger. Das alles wissen wir, weil wir in Enniger einen Heimatforscher haben. Der erste hieß Hermann Stutenkemper. Heute macht es sein Sohn Egon weiter. (Matthias Wessel) 6 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2. Die Grundschule St. Marien als katholische Bekenntnisschule Die Grundschule St. Marien, Enniger, ist eine katholische und die alleinige Schule am Ort. Ich erwähne dies, da beide Fakten – nämlich die konfessionelle Gebundenheit und die Stellung der Schule im Ortsteil Enniger – eine besondere Bedeutung für das Schulprogramm haben. Bei einem Prozentsatz von 80 % katholischer Schüler ist zu fragen, wie sich dieser auf das Schulprofil der Grundschule St. Marien auswirkt und welche Grundsätze im Schulprogramm festzuhalten sind, die die Basis für eine christliche Erziehung an unserer Schule bilden. Auf dem Boden der christlichen Leitgedanken über die Verwirklichung von katholischen Schulen müssen Elemente herhausgehoben werden, die speziell an der St. Marien Grundschule durchgeführt werden und weiter zu entwickeln sind. Zunächst wurden die christlichen Tugenden als Basis für den erziehenden Unterricht an unserer Schule herausgehoben und wie folgt benannt: - Achtung vor dem Leben Verantwortung übernehmen für mich und die Gemeinschaft Liebe zur Schöpfung Toleranz gegenüber anderen Anerkennung und Achtung des Eigentums Ehrlichkeit Hilfsbereitschaft Diese Tugenden sollen sich im täglichen Miteinander wiederfinden, so dass im Religionsunterricht darauf eingegangen werden kann und dieser die Synthese von Leben und Glauben transparent macht. Die Verwirklichung dieser besonderen Absicht der kath. Schule hängt weniger vom Lehrgut und den Lehrplänen als von den Personen ab, die dort wirken. Es wird weitgehend auf die Fähigkeit des Lehrers ankommen, ob der Unterricht zu einer Unterweisung im Glauben wird, zu einer Mitteilung der christlichen Botschaft. Die Synthese zwischen Kultur und Glauben wird durch die andere Synthese zwischen Glauben und Leben in der Person der Erzieher weitergegeben. „Es gründet sein Tun im Vorbild Jesu.“ (Vgl. G. Fuest „Innenansicht v. GS“ S. 48/49) Für diese christlichen Erziehungsziele ist eine intensive Absprache und Zusammenarbeit mit den Eltern herbeizuführen und zu fördern. Wir erreichen dies an unserer Schule auch durch das gemeinsame Feiern von christlichen Festen, d.h.: 7 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Ökumenische Gottesdienste zu Weihnachten, zum Schuljahresende und zum Erntedank. Diese Gottesdienste finden in der Schule für die ganze Schulgemeinschaft statt. Den Bezug zur Kirchengemeinde St. Mauritius erleben die Kinder durch Schulgottesdienste, die mittwochs in der Zeit von 8.00 – 8.45 Uhr stattfinden, und durch Kontaktstunden mit dem Pastor. Im täglichen Miteinander pflegen wir die Gebets- und Meditationskultur. 8 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3. Schule als Haus des Lernens Als wir, d.h. das Kollegium der Grundschule St. Marien bestehend aus sieben Lehrerinnen und einem Lehrer, uns 1996 an die Arbeit zur Erstellung unseres Schulprogramms machten, konzipierten wir zunächst ein Haus des Lernens, das wir mit Leitlinien und –gedanken füllten, die uns für unsere pädagogische Arbeit wichtig erschienen und an denen wir weiter arbeiten wollten. Um unsere Gedanken besser strukturieren zu können, unterteilten wir unser Haus des Lernens in vier Ebenen: Schule als Lebensraum Bildung und Erziehung in der Schule / innere und äußere Öffnung von Schule Elternarbeit – Mitbestimmung – Mithilfe – Beratung Schulinterne Lehrerfortbildung und Reflexives Lernen als Programm für das Kollegium Die inhaltliche Konzeption unterscheidet sich in vielem nicht von anderen Schulen, die verantwortungsbewusste Arbeit leisten und die stets bemüht sind unter Berücksichtigung der Bedürfnisse eines jeden Kindes gute Schule zu gestalten, in der Schulleben, erziehender Unterricht, grundlegende Bildung, Leistungserziehung und –bewertung, sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern die wesentlichen Eckpfeiler bilden. Diese Anforderungen stellten wir auf die Basis der christlichen Werte, die von christlich geprägten Erzieherpersönlichkeiten vermittelt werden sollen (Nähere Angaben dazu finden sie Kap. I des Schulprogramms). Die christlichen Werte und die ethischen Begriffe wie Liebe, Zuneigung, Ermutigung, Verständnis und Verantwortung bilden gewissermaßen den Rahmen, in dem unser Schulprogramm eingebunden ist und von dem derzeitigen Kollegium weiter fortgeführt wird. 9 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Schule als Haus des Lernens ist ein Ort, an dem alle willkommen sind, die Lehrenden wie die Lernenden in ihrer Individualität angenommen werden, die persönliche Eigenart in der Gestaltung von Schule ihren freien Platz findet ist ein Ort, an dem Zeit gegeben wird zum Wachsen, gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt vor einander gepflegt werden ist ein Ort, dessen Räume einladen zum Verweilen, dessen Angebote und Herausforderungen zum Lernen zur selbständigen Auseinandersetzung locken ist ein Ort, an dem Umwege und Fehler erlaubt sind und Bewertungen als Feedback hilfreiche Orientierung geben ist ein Ort, wo intensiv gearbeitet wird und die Freude am eigenen Lernen wachsen kann ist ein Ort, an dem Lernen ansteckend wirkt Punkt für Punkt zum Erfolg: In der Grundschule St. Marien setzen wir auf: Freude am Lernen durch: Individuelle Förderung Selbstgesteuertes Lernen Entdeckendes Lernen Ein aktives Schulleben Werteerziehung durch: Erziehung zur Teamfähigkeit Einen respektvollen Umgang miteinander Verantwortung 10 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Zusammenarbeit mit Eltern und Institutionen Zusammenarbeit und Offenheit im Kollegium Team-teaching, Austausch Zusammenarbeit mit der Schulleitung Fach- und Sachkompetenz Selbstbestimmtheit (eigene Zeugnisse) Mitbestimmung projektorientiertes Lernen - Differenzierung und Individualisierung - Förderkonzept - Leistungsanforderungen und Beurteilungen entdeckendes Lernen erziehender Unterricht individuelle Verantwortung Schule als Lebensraum Gestaltung unterschiedliche Lernorte innerhalb und außerhalb der Schule Rituale Feste und Feiern der Klassenräume der Flure des Schulhofes Christliche Werte 11 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 B. Das Schulprogramm der Grundschule St. Marien Prolog Das Schulprogramm der Grundschule St. Marien ist kein Programm über, sondern aus der Schule. Es ist entstanden durch die Arbeit, die vierwöchentlich in den pädagogischen Konferenzen und schulinternen Fortbildungen des Kollegiums geleistet wurde. Als Schulleiterin habe ich die Aufgabe übernommen die Ergebnisse zu verschriftlichen und in den Gesamtrahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Grundschule zu stellen. Die im Schulprogramm dargelegten Punkte sind mit der Schulkonferenz abgesprochen und in den Klassenpflegschaften den Eltern transparent gemacht worden. Die einzelnen Gliederungspunkte erheben noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Schule ist ein Prozess, der sich ständig verändert und der permanenten Reflexion bedarf. Dessen waren und sind wir uns bei unserer Arbeit stets bewusst. An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten für ihre Offenheit und Unterstützung danken. Mein besonderer Dank gilt dem Kollegium der Grundschule, das trotz der vielfältigen neuen Aufgaben die „Flinte nicht ins Korn geworfen hat“, sondern hartnäckig an der Sache geblieben ist und im Einzelfalle immer wieder das Gespräch mit mir gesucht hat, um die Idee und das Ideal von „guter Schule“ mit realisieren zu können. Die Kolleginnen waren aber auch bereit Überstunden zu machen, um Unterrichtsaufall zu vermeiden, das Schulleben unter hohem Zeitaufwand mit zu gestalten (z.B. Theaterstücke und die musikalische Begleitung für Feste und Gottesdienste zu übernehmen), die Schule zu schmücken und zu einem angenehmen Lebensraum für die Kinder zu gestalten, innovativ am schulinternen Curriculum mitzuarbeiten und sich fortzubilden und bei ganztägigen Veranstaltungen, Leseabenden und –nächten ihren ganzen Einsatz zu zeigen. Ein weiterer Dank gilt den Eltern, die in der Schulkonferenz die Verantwortung für die Bildungs- und Erziehungsarbeit in vertrauensvoller und unterstützender Art mit getragen haben. Ich danke auch für ihr Verständnis auch für Klippen und Schwierigkeiten und ihre Aktivitäten, die Interessen der Schule auch außerhalb des Schulprogramms zu unterstützen und den Kontakt, sowie die Zusammenarbeit zwischen allen Elterngremien (Förderverein, Schulpflegschaft) zu fördern. Ich danke ebenso den Kindern, die die Beiträge über die Geschichte und das Leben in Enniger für dieses Schulprogramm und unsere Schülerzeitung ETUI verfasst haben. Nicht zuletzt möchte ich mich bei unserer Sekretärin Frau Martina Horsthemke bedanken, die dem Schulprogramm die schriftliche Form gegeben hat. 12 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 I. Schule als Lebensraum Da in unserem Schulgebäude bis 1985 die ehemalige Hauptschule beheimatet war, sind wir eine großzügig ausgestattete Grundschule, die über Küche, Werk-, Musik- und einen Filmraum verfügt. Des Weiteren stehen uns für Feste, Feiern und Unterricht eine Aula und eine große Eingangshalle zur Verfügung. Pläne zur Benutzung der Küche, der Aula, der Turnhalle hängen im Lehrerzimmer aus. Im Rahmen unseres Schulprogramms kümmern wir uns um eine kindgerechte und ansprechende Gestaltung der Flure, der Klassenräume, der Eingangshalle, der Aula und des Schulhofes. Die Eingangshalle, die Flure und Klassenräume werden jahreszeitlich ausgeschmückt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Advents- und Weihnachtszeit. Die Flure und die Eingangshalle dienen auch zur Ausstellung von Schülerarbeiten. Die Klassenräume sollen durch das Arrangement von Möbeln und Spielecken, Zonen vorweisen, die zum entdeckenden Lernen (Bücherecke, Versuchsecke z.B. Pflanzversuche zur Langzeitbeobachtung) zur Differenzierung (Übungsmaterial) und zum sozialen Lernen (Spielecke) anregen. Die Anordnung der Stühle wird der Unterrichtssituation angepasst. An unserer Schule werden Gruppentischanordnungen bevorzugt. Die Klassenräume lassen auf Grund ihrer Größe einen problemlosen Wechsel z.B. zum Stuhlkreis zu. Da die Klassen ihre Klassenräume nach Möglichkeit 4 Jahre besuchen, gestaltet jede Lehrperson den Klassenraum individuell aus. Die Schülerbücherei ist von einer Präsenzbücherei in eine Leihbibliothek für die Kinder umstrukturiert worden. Lexika, Atlanten, Wörterbücher und Material zur Leseförderung sind in den Klassenräumen stets präsent. Der Schulhof ist in Spiel- und Ruhezonen (Reetdach-Pavillon) unterteilt. Die Bemalung wird unter Mithilfe der Eltern ca. alle 4 – 5 Jahre erneuert. Die Umgestaltung des Schulhofes ist ein Langzeitprojekt des Fördervereins, das bereits im Jahr 2008 begonnen wurde und bis zum Jahre 2013 abgeschlossen sein soll. Seit dem 01.08.2000 besteht an unserer Schule das Angebot „Verlässliche Schule von 8.00 Uhr bis 13.30 Uhr“. Wir haben derzeit eine Betreuungsgruppe, die von Frau Watermann und Frau Löffler geleitet wird. Die Betreuerinnen werden zu mindestens 2 Lehrerkonferenzen im Schuljahr eingeladen, um sie an der pädagogischen Arbeit der Schule zu beteiligen. Ausblick: Ab dem 01.09.2010 wird die Offene Ganztagsschule eingerichtet. Dafür wird die Kücheneinrichtung erneuert und zwei Kellerräume im Nordtrakt werden saniert und für die Betreuung eingerichtet. 13 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 II. Bildung und Erziehung in der Schule 1. Erziehender Unterricht Als katholische Schule sind wir bemüht die Kinder auf der Basis von christlichen Werten zu erziehen. Dazu gehört eine vorurteilsfreie Begegnung von Lehrern zu ihren Schülern/innen, aber auch der respektvolle Umgang zwischen Schülern/innen. Ein freundlicher und verständnisvoller Umgangston ist die Voraussetzung sowohl für Unterrichts- als auch für Beratungsgespräche. Innerhalb des Unterrichts ist es unser Ziel, die Kinder zur individuellen und sozialen Verantwortung zu erziehen, deren Hilfsbedürftigkeit und Entwicklungsfähigkeit zu berücksichtigen und sie in ihren Lernprozessen zur Selbstständigkeit zu ermutigen, so dass diese neben den Sachkompetenzen auch in ihren Sozialkompetenzen gefördert werden. Dabei soll gemäß den Richtlinien auf ein integriertes Konzept zwischen Erziehung und Unterricht geachtet werden. Unterricht und Erziehung sind so eng miteinander verknüpft, dass der Unterrichtsinhalt, sowie seine Struktur und die sogenannten Wertmaßstäbe in Handlungsvollzügen transformiert werden und problemorientierte Fragen aufwerfen (vgl. auch Dietrich Benner „Erziehender Unterricht“ in „Das päd. Profil der Grundschule“ Heinsberg 89, S. 97). Neben der gezielten und fächervernetzenden Planung und Durchführung von Unterrichtsinhalten von Seiten der Lehrerin, sowie Projekten und Formen des offenen Unterrichts sollen die Schüler vielfältig bei Zielsetzungen und Entscheidungen, sowie an Mitwirkungsmöglichkeiten beteiligt werden, so dass die Bedeutung der Sache auch im zwischenmenschlichen Umgang sichtbar und dadurch zur eigenen Sache der Schüler/innen wird. Erziehender Unterricht und Schulleben dienen dem Kind zur „Hilfestellung“. “Der erziehende Unterricht, der an den Erfahrungen der Kinder anknüpft, schafft Lernanlässe und Situationen, in denen Kinder erfahren, dass das in der Schule Gelernte für sie hilfreich ist und ihr Verständnis von „Welt“ erweitert.“ Er führt zur grundlegenden Bildung „Ein pädagogisch gestaltetes Schulleben unterstützt den Erziehungsauftrag der Grundschule und bereichert die Formen des kindl. Lernens“ (W. Wittenbruch in „Das päd. Profil der Grundschule“ S. 59). „Verbindliche Regeln, Absprachen und Ordnungen in denen individuelle Entfaltungsmöglichkeiten und soziale Gerechtigkeit beachtet werden“ (vgl. Wittenbruch „Schulleben“ in Handbuch GS Beltz - Praxis S. 209) sind dabei zu berücksichtigen. Sie sollen keine auferlegten Maßregelungen, sondern lediglich Orientierungshilfe sein, die dem Bedürfnis der Kinder nach Sicherheit gerecht wird. 14 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2. Werteerziehung In der Grundschule wird der Erwerb von Schlüsselqualifikationen angebahnt, die für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unabdingbar sind. Hierzu gehören im sozialen Bereich vor allem auch Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft, Einfühlungsvermögen und Kooperationsbereitschaft, sowie Kommunikations- und Teamfähigkeit (vergl. Lehrplan „Erziehender Unterricht“ S. 17). Auf der Grundlage der christlichen Werte, wie bereits in den Ausführungen zum Schulprofil beschrieben, wollen wir im täglichen Umgang miteinander respektvoll und höflich miteinander umgehen. Wir legen Wert darauf, dass der Umgang im Kollegium, der Umgang mit den Eltern, den Schülerinnen und Schülern von Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und Offenheit gekennzeichnet ist. Der Unterricht an der Grundschule St. Marien ist von Verständnis und Vertrauen zu den Schülerinnen und Schülern geprägt, vermittelt den Schülerinnen und Schülern aber auch klare Regeln, die den Kindern Orientierung geben sollen, die Fähigkeiten zur Kommunikation erweitern und gewährleisten, dass das notwendige Maß an Disziplin eingehalten werden kann. Bei auftretenden Konflikten bilden wir eine Solidargemeinschaft, d.h. die Kolleginnen und Kollegen werden sowohl bei Konflikten mit den Eltern, als auch mit Schülerinnen und von der Schulleitung unterstützt, wenn dies erforderlich ist. Durch den erziehenden Unterricht, in den wir das Programm „Fair Streiten“ integriert haben, sollen die Kinder der Grundschule St. Marien auch lernen mit Streitereien umzugehen. Zur Stärkung der Empathiefähigkeit und zur Steigerung des Selbstvertrauens in die eigenen Fähigkeiten anderen helfen zu können, führen wir in den 4. Jahrgängen das Programm zur Streitschlichtung und das „Erste Hilfe Programm“ durch. Die Klassen 4 übernehmen jeweils im Wechsel für ein halbes Schuljahr den „Schulsanitätsdienst“ und den „Streitschlichterdienst“. Die Schülerinnen und Schüler werden von den Lehrpersonen entsprechend eingewiesen. Schülerinnen und Schüler, die sich mit der Aufgabe praktisch jedoch überfordert fühlen, dürfen sich abwählen lassen, wenn andere ihre Aufgabe übernehmen. Die „Streitschlichter“ erhalten orangefarbene Schärpen, damit sie als Streitschlichter schnell erkannt werden. Der Dienst soll so organisiert werden, dass die Streitschlichter selbst an jedem Tag auch eine freie Spielpause haben. 15 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.1. Programm zur Streitschlichtung Die Streitschlichter helfen von Punkt 1 - 4 1. 2. 3. 4. Beide erzählen aus ihrer Sicht. Beide dürfen nachfragen. Beide überlegen und sagen, was sie zum Streit beigetragen haben. Beide überlegen, vielleicht unter Mithilfe der Streitschlichter, eine Lösung. Sollte der Streit so schlimm sein, dass eine Lehrperson hinzugezogen werden muss, handelt diese weiter bis Punkt 8 5. 6. 7. 8. Beide schreiben Lösungsvorschläge auf. Beide suchen gemeinsam die beste Lösung. Beide schreiben auf, wer was wann tut, um den Streit beizulegen. Beide unterschreiben den Vertrag. Die Streithähne werden drüber informiert, wie das Programm weiter verläuft. Beispiel: Vertrag zur Streitschlichtung Wir wollen in Zukunft keinen Streit mehr anfangen. Deshalb gehen wir uns eine Woche lang erst einmal aus dem Weg. Dann besprechen wir noch einmal, warum es immer wieder Streit zwischen uns gab. Anna bekommt in der nächsten Woche ihren Platz wieder und holt für Karen den Kakaokasten. Karen leiht Anna für zwei Wochen ihr Lieblingsbuch. Wir sind einverstanden und halten uns an den Vertrag. 16 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.2. Projekt „Fair Streiten“ Im Jahr 2008 wird am 07., 08. und 09. Mai zum ersten Mal das Projekt „Fair Streiten“ unter der Leitung des Hauses „Kloppenburg, Zentrum für psychologische und soziale Arbeit“ in Münster durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler der 3. Jahrgänge nehmen an diesem Projekt teil. Sie sollen im „Fairen Streiten“ einen Weg suchen, der für beide Seiten zufrieden stellend ist. Dazu werden Fähigkeiten entwickelt und eingeübt wie: Zuhören sich in andere hineinversetzen können eigene Gefühle äußern sich gegen Übergriffe eines anderen wehren und seine Interesse verteidigen können konkrete Lösungsvorschläge machen können Die Lehrerinnen und Lehrer werden so in das Projekt mit einbezogen, dass sie selbst auch später als Trainer das Projekt weiter durchführen können. Eine starke Einbindung der Eltern ist ebenfalls gegeben. Neben einem Informationsabend, der vorab stattfindet, werden die Eltern auch zu einem Übungsabend eingeladen, der sich dem Projekt anschließt, um das Programm in den Familien weiter fortsetzen zu können. 17 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.3. Sanitätsdienst In jedem Schuljahr kommen an einem Schultag 2 Helfer des DRK um die Schülerinnen und Schüler in „Erste Hilfe“ – Maßnahmen einzuweisen. Besonders interessierte und engagierte Kinder sind dann auch bereit, den Sanitätsdienst während der Pausen zu übernehmen. Die Sanitäter erhalten neongelbe Westen, damit sie schnell zu erkennen sind, wenn Hilfe geholt werden muss. Es ist den Sanitätern erlaubt, nachdem sie Mitteilung an die aufsichtsführende Lehrkraft gemacht haben, kleine Wunden zu verbinden, die Kühlakkus aus dem Kühlschrank zu holen und die verunfallten Kinder ggf. in den Klassenraum zu begleiten. Der Sanitätsdienst wird jeweils von 2 Schüler/innen durchgeführt und soll so organisiert werden, dass die „Sanitäter“ selbst auch eine große Spielpause pro Tag haben, in der sie ihrem Dienst nicht nachgehen müssen. 18 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3. Schulleben Die Grundschule bietet den Kindern vielfältige Zugänge zur Welt. Die Kinder sollen die Möglichkeit erhalten sehend, wahrnehmend, experimentierend, beschreibend, erzählend, verstehend und fragend Erfahrungen zu machen. Dieser Auftrag richtet sich sowohl an Eltern (siehe Richtl. S. 21), als auch an die Lehrer und Lehrerinnen. Es ist die gemeinsame Aufgabe die Grundschule als „arrangierten Lebensort“ lebendig zu gestalten, den Kindern Hilfestellungen für das Lernen zu geben, um so ein vielseitig gestaltetes, pädagogisch verantwortetes Leben zu entfalten (vgl. Wittenbruch „Schulleben“ Grundschule als Lebensort für Kinder im Handbuch GS Beltz Verlag S. 199 ff). Schulleben ist kein festgeschriebenes Programm, sondern verändert sich ständig durch die Reflexion und die Fortbildungen innerhalb des Kollegiums und durch die äußere Mitwirkung von Eltern, sowie durch die Lebens- und Handlungszusammenhänge der Kinder, aber auch durch deren Rolle als Mitplanende, Mitwirkende und Mitgestaltende. 19 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3.1. Feste und Rituale - Morgenkreis bzw. Morgengebet in jeder Klasse - Wochenbeginn in der Adventszeit mit einer ca. 15minütigen Adventsfeier in der Eingangshalle - Adventsaktion „Licht sein für andere“ (Wir unterstützen: DAHW, Aktion Kleiner Prinz, Krankenhaus St. Marien in Enniger, etc.) - Gottesdienste bzw. Begegnungsstunden mittwochs in der 1. Stunde für die katholischen bzw. evangelischen Schüler der 3. und 4. Jahrgänge - ökumenische Gottesdienste an letzten Schultagen vor den Sommerferien, Herbstferien, Weihnachtsferien - Namenstag der Grundschule St. Marien am 12. September - Karnevalsfeier - Klassenfeste mit den Eltern - Theaterfahrt 1x jährlich für alle Klassen - mehrtägige Klassenfahrten im 3. oder 4. Schuljahr - Ausflüge und Schulwanderungen (Klassenbezogen) - Bundesjugendspiele und Sportspiele sowie Tag der Bewegung - Veranstaltungen (wie z.B. Radrallye bzw. Flohmarkt, offenes Singen) in Zusammenarbeit mit dem Förderverein - alle 2 Jahre findet ein themenbezogenes Schulfest statt - Teilnahme an den Kinderkulturtagen der Stadt Ennigerloh - Theateraufführungen der Theater AG - Lesende Schule 2 x jährlich - Zirkusprojekt (alle 4 Jahre) 20 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3.2. Außerschulische Lernorte Unterricht findet nicht nur im der Schule, sondern auch an vielen außerschulischen Lernorten statt. Die von uns vorgeschlagenen Unterrichtsgänge und –fahrten sind: Klasse 1 Gang durch das Dorf Enniger Unsere Kirche St. Mauritius Gang durch den Grafenwald (Bröker Holz) von Enniger und Vorhelm Gang zum Friedhof Klasse 2 Handwerklicher Betrieb im Dorf (z.B. Bäckerei) Fahrt zum Allwetterzoo Münster Klasse 3 Fahrt zum Mühlenhof Münster Die Schule und ihre Umgebung / vom Konkreten zum Plan Klasse 4 Mehrtägige Wanderfahrt mit unterschiedlichen Zielen Die Stadt Münster Fahrt zum Naturkundemuseum Münster Fahrt zum Planetarium Münster Gang zu einem Bauernhof der Umgebung Das Rathaus der Stadt Ennigerloh 21 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3.3. Verbindliche Regeln an unserer Schule Hausordnung Während der Spielpausen müssen sich alle Kinder auf dem Schulhof befinden. Ein Verlassen des Schulhofes oder Zurücklaufen ins Gebäude ist nicht gestattet. Bei Regenpausen verbleiben die Kinder in den Klassen. Aufsicht wird jeweils von einer Lehrerin geführt deren Klasse auf dem entsprechenden Gang liegt; d.h. während der Regenpausen sind 3 Lehrerinnen zur Aufsicht verpflichtet. Dabei wird der Dienst wechselseitig - von Regenpause zu Regenpause – versehen. Morgens betreten die Kinder die Schulräume in der Regel erst zum Schellen. Gleitender Unterrichtsanfang kann nach Absprache mit den Eltern und der Schulleitung durchgeführt werden. In Fluren und Treppenhäusern darf nicht gerannt oder Ball gespielt werden. Mittwochsmorgens werden die Kinder, die den Gottesdienst besuchen von einer Lehrkraft zur Kirche begleitet. Der Unterricht beginnt mit einem Morgenritual (Morgenkreis, Gebet, Lied, Meditation). Während der Unterrichtszeiten ist die Tür des Nordtraktes von außen verschlossen Regeln im Klassenraum 1. Gesprächsregeln - Aufzeigen mit einem Finger, wenn ich etwas sagen möchte. - Aufzeigen mit zwei Fingern, wenn ich etwas fragen möchte. - Warten bis ich das Wort habe. - Ich lassen andere ausreden. - Ich höre anderen zu. 2. Regeln für die Zusammenarbeit - Wenn ich eine Frage habe, wende ich mich leise an den Mitschüler oder an die Lehrerin. - Wenn ich etwas haben möchte, bitte ich freundlich darum. - Wenn ich etwas bekommen habe, bedanke ich mich. 3. Arbeitsregeln - Während der Einzelarbeit ist es ganz leise. - Arbeitsmaterialien werden nach dem Gebrauch sorgfältig weggeräumt. 22 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 4. Pausenregeln - Ich verlasse auf keinen Fall den Schulhof. - Bei leichten Unfällen bitte ich die Erste-Hilfe-Kinder oder die Aufsicht um Hilfe. - Bei Streit bitte ich die Streitschlichter oder die Aufsicht um Hilfe. - Ich räume Spielsachen wieder an die richtige Stelle. - Ich gehe ohne Geschrei durch das Gebäude. - Die Toilettenräume dürfen nicht als Spielraum genutzt werden. Regelungen bei verhaltensauffälligen Kindern Sollte ein Schüler / eine Schülern den Unterricht ständig stören und sich dabei aggressiv verhalten werden folgende Maßnahmen eingesetzt: 1. Die Lehrerin / der Lehrer setzt zunächst ihr / sein pädagogisches „Know – how“ ein. 2. Bei weiteren Störungen übernimmt eine Kollegin / ein Kollege das Kind für die weiteren Unterrichtsstunden des Tages. 3. Sollte die Situation weiterhin eskalieren werden die Eltern benachrichtigt und holen ihr Kind von der Schule ab. 4. Es werden Sanktionsmöglichkeiten in anschließenden Beratungsgesprächen mit den Eltern besprochen, z.B.: Ausschluss von Klassenfahrten, Tageweiser Ausschluss vom Unterricht. 23 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3.4. Schuleingangsphase Die Schuleingangsphase beginnt für jedes Kind mit der Schulanmeldung, die traditionsgemäß und nach Absprache mit dem Schulverwaltungs- und Kulturamt der Stadt Ennigerloh nach den Herbstferien stattfindet. Der Personalbogen wird den Eltern noch vor der Schulanmeldung zugeschickt. Dieser ist ausgefüllt und mit einem Passbild versehen zur Anmeldung mitzubringen. Die individuelle Förderung der Kinder beginnt bereits zwei Jahre vor Schuleintritt durch die Sprachstandserhebungen in den KiTa’s sowie zehn Monate vor Einschulung mit der Durchführung des Schuleingangsparcours. Um den Stand der Entwicklung feststellen zu können und gegebenenfalls eine individuelle Förderung anbahnen zu können, führen wir im November einen Schuleingangsparcours als Stationenlauf („Mit Mirola durch den Zauberwald“) durch. Über die Ergebnisse werden die Eltern schriftlich informiert. Bei der Schuluntersuchung werden starke Auffälligkeiten nochmals überprüft und die Beratung in einem Elterngespräch fortgesetzt. In den letzten Schulwochen eines Schuljahres findet ein Besuch des Kindergartens in den 1. Schuljahren statt, und die zukünftigen Klassenlehrer/innen des 1. Jahrgangs besuchen für jeweils einen ganzen Vormittag die Kindergärten, um sich einen umfangreicheren Eindruck über jedes Kind machen zu können Etwa eine Woche vor Ende des Schuljahres findet ein Informationsabend für die Eltern statt. Dieser beginnt bereits um 18.00 Uhr, so dass auch die Kinder die Möglichkeit haben daran teilzunehmen. Dabei werden den Eltern die Klassenaufteilung, die Unterrichtsversorgung und die grundlegenden Lehrwerke und Methoden bekannt gegeben. Sie erhalten an diesem Abend auch eine Informationsbroschüre, die die wesentlichen Punkte aus dem Schulprogramm enthält und weitere organisatorische Hinweise, die besonders für Schulanfänger von Bedeutung sind (s. Anlage). In den Sommerferien erhält jedes Kind einen Brief von seiner Klassenlehrerin. An den Eingangstüren des Schulgebäudes werden die „Neulinge“ allen anderen Kindern durch ein Bild mit dem Namen des betreffenden Kindes vorgestellt. 24 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Tag der Einschulung ist jeweils der 2. Schultag nach den Sommerferien. Er beginnt um 9.00 Uhr mit einem Wortgottesdienst. Danach wird den Schulanfängern durch die Schüler/innen der St. Marien Grundschule ein „Empfang“ mit Liedern und kleinen Spielen bereitet. Während die Klassenlehrerinnen eine Unterrichtsstunde mit den Kindern durchführen, werden die Eltern zum Kaffee in die Aula gebeten. Dort wird dann auch der zu zahlende Elternanteil für die Schulbücher eingesammelt. Der Unterricht wird von Anfang an in vollem Umfang erteilt, wobei dieser fast ausschließlich in der Hand des Klassenlehrers bzw. der Klassenlehrerin liegt. Im besonderen Fall wird zunächst ein/e Fachlehrer/in (z.B. Sport, Religion) eingesetzt, eventuell eine weitere ab dem 2. Halbjahr für das Fach Englisch. In der ersten Woche obliegt der Unterricht jedoch im vollen Umfang dem Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin. Der Unterricht in Klasse 1 ist nicht an den 45 Minuten Takt gebunden. Eine Bewegungsphase nach ca. 40 Minuten von 5 – 10 Minuten hat sich bewährt. Die Aufsicht für Spiele auf dem Schulhof übernehmen die Klassenlehrer/innen. In der ersten Schulwoche werden die Kinder von einer Fotografin fotografiert. Die Abnahme der Bilder ist für die Eltern freiwillig. Zur Schulwegsicherung stehen den Kindern Elternlotsen zur Verfügung, die den Kindern jeweils vor Beginn der 1. Stunde (7.40 Uhr – 8.00 Uhr) und nach der 4. Stunde (11.30 Uhr – 11.45 Uhr) beim Überqueren der Hauptstraße helfen. Der Lotsendienst wird von den Eltern der Klassen 1 übernommen. Von Anfang an legen wir Wert auf die Schulwegsicherung und Verkehrserziehung. Ein ausführliches Konzept zur Schuleingangsphase liegt vor. 25 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 III. Unterrichtsorganisation und Unterrichtsentwicklung 1. Unterrichtsorganisation Die Anzahl der Schüler in der Grundschule St. Marien liegt auch nach dem vorliegendem Schulentwicklungsplan bei ca. 140. Derzeit ist eine volle Zweizügigkeit mit Klassen zwischen 17 und 23 Schülern gegeben. In den b-Klassen befinden sich aus organisatorischen Gründen die Schüler, die mit dem Schulbus fahren. In den Klassen 1 und 2 wird der Unterricht vornehmlich durch die Klassenlehrerinnen erteilt, Fachlehrerinnen werden hauptsächlich für die Fächer kath. Religion und Sport eingesetzt. Die Klassen 3 erhalten im Wechsel Schwimmunterricht. Zur Förderung des Rechnens und Rechtschreibens stehen den Kindern 12 Computer im Medienraum mit der entsprechenden Software zur Verfügung. Der Unterricht beginnt morgens um 8.00 Uhr und endet um 13.25 Uhr. Die Verteilung der Unterrichts- und Pausenzeiten ist wie folgt: 1. Stunde 2. Stunde Frühstückspause Spielpause 3. Stunde Toilettenpause 4. Stunde Spielpause 5. Stunde Toilettenpause 6. Stunde 8.00 Uhr 8.45 Uhr 9.30 Uhr 9.40 Uhr 10.00 Uhr 10.45 Uhr 10.50 Uhr 11.35 Uhr 11.50 Uhr 12.35 Uhr 12.40 Uhr - 8.45 Uhr 9.30 Uhr 9.40 Uhr 9.55 Uhr 10.45 Uhr 10.50 Uhr 11.35 Uhr 11.50 Uhr 12.35 Uhr 12.40 Uhr 13.25 Uhr Die Klassen 1 sind an diese starre 45minuten-Regelung nicht gebunden. Die ersten beiden Stunden werden nach Möglichkeit als Blockstunden von der Klassenlehrerin unterrichtet. Die nun folgenden Gliederungspunkte enthalten vor allem die pädagogischdidaktische Konzeption des Unterrichts. 26 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2. Sich dem Unterricht öffnen – ein Prozess im Kollegium der Grundschule St. Marien 2.1. Offener Unterricht ein didaktischer Reformbegriff und seine Umsetzung in der Grundschule St. Marien Der Begriff des „offenen Unterrichts“ kündigte sich bereits beim ersten Grundschulkongress 1969 an. „Offenheit wurde zu einem Leitbegriff, um Reformanliegen und –initiationen auf curricularer, unterrichtsmethodischer und schulorganisatorischer Ebene zu umschreiben“ (H. Kasper „Sich dem Unterricht öffnen“ im Handbuch „Grundschule“ Beltz praxis S. 186) Offener Unterricht wird nach Hildegard Kasper definiert als ein Unterricht, der am unverschulten Leben der Schüler anknüpft und die Selbstbildungskräfte der Kinder anspricht um sie als Subjekte des eigenen Lernen zu befähigen. Das bedeutet, dass Kinder nach und nach zur Übernahme von subjektiver Verantwortung befähigt werden. Dieser Anspruch setzt eine entsprechende Passung von Lernangeboten und Lernstrategien, sowie die Aufzeichnung des individuellen Lernzuwachses – d.h. der Lernentwicklung voraus. Dafür steht den Lehrpersonen ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung (päd. Tagebuch, Beobachtungsbögen, Zensuren zur Leistungsmessung). Der Unterricht in der Grundschule St. Marien wird als Klassenunterricht durchgeführt. Er soll folgenden Kriterien unterliegen: - - - Flexibler und gelassener Umgang mit der Zeit: um dies zu ermöglichen wird der Unterricht in den Klassen 1 und 2 ausschließlich von den Klassenlehrerinnen durchgeführt, in den Klassen 3 und 4 gehören Doppelstunden bei der Klassenlehrerin zum täglichen Angebot Öffnung durch innere Differenzierung und Individualisierung: quantitativ in Bezug auf die Aufgabenmenge (z.B. unterschiedliche Hausaufgaben) und qualitativ auf die Aufgabenarten, Inhalts- und Zielbezug, sowie methodische Varianten, um jedes Kind in seiner individuellen Lernfähigkeit und Fertigkeiten zu unterstützen. Aber auch die Öffnung durch Einbeziehung von außerschulischen Erfahrungen (Blitzlicht als Morgenritual) und Aufarbeitung von existentieller Erfahrung (Zeit für Gespräche mit Kindern – Einüben von 27 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Konzentration und Stille – Meditation – Aktion – Spiel) (vergl. H. Kasper). In der Unterrichtsorganisation sind die Lehrerinnen unserer Schule vertraut mit der Werkstattarbeit, Formen des kooperativen Lernens und der Projektarbeit. Jahrgangsübergreifende Projekte finden zweimal jährlich statt. Kleinere Projekte und Formen des projektähnlichen Lernens (Freiarbeit, Werkstattarbeit) werden im Klassenverband durchgeführt. An den Freitagen nach den Oster- und Herbstferien ist die „Lesende Schule“ von 8.00 Uhr – 9,00 Uhr eine feste Einrichtung für Eltern, Lehrer und Schüler/innen. Der Freitag vor Beginn der Adventszeit ist ein Projekttag zur Erstellung des Weihnachtsschmucks für die Schule 28 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.2. Sich dem Unterricht öffnen – ein Entwicklungsprozess im Kollegium der Grundschule St. Marien Sieht man die pädagogische Schulentwicklung unter den drei Schwerpunkten von Personal-, Unterrichts- und Organisationsentwicklung so stellt sich in der praktischen Arbeit sehr schnell heraus, dass sich durch den systemischen Zusammenhang dieser Elemente alles verändert, sobald an einem Punkt mit der Arbeit begonnen wird. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass nicht Punkt für Punkt abgearbeitet werden kann und die Zusammenarbeit im Kollegium intensiv betrieben werden muss. Diese Überlegungen führten dazu, dass wir uns schon seit Jahren in einem vierwöchentlichen Rhythmus zu pädagogischen Konferenzen zusammenfinden, um an der Gestaltung des Schulprogramms und der Schulentwicklung zu arbeiten. Ein entscheidender Faktor in diesem Prozess war die Vorgabe auf Grund des Schulgesetzes, das am 01.08.2005 in Kraft getreten ist, ein Förderkonzept für die Schuleingangsphase zu entwickeln, wenn die Schule der allgemeinen Verordnung des jahrgangsübergreifenden Unterrichts in der Klassen 1 nicht Folge leisten kann/will. Darin sind die Maßnahmen zur Differenzierung und Individualisierung dargestellt und auch für die Jahrgangsstufen 3 und 4 ansatzweise weiterentwickelt worden. Die offenen Formen des Unterrichts wie Werkstatt-, Stationen- und Projektarbeit haben sich inzwischen über viele Jahre hin bewährt und sind fester Bestandteil der Unterrichtsorganisation. Aus dieser offenen Unterrichtskonzeption erfolgte zwangsläufig die Entscheidung für einen nicht Fibel gebundenen Lese- und Schreiblehrgang. Diese Arbeitsformen erfordern eine intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten, die sowohl von den Lehrerinnen als auch von den Schülern/innen zu leisten ist. Daraus ergaben sich Schwerpunktthemen, zu denen von den Kolleginnen Arbeitsmappen erstellt wurden, die ein breites Materialangebot enthalten (s. Lehrmittelräume). Durch dieses Vorgehen wurde die gemeinsame Arbeit am Schulcurriculum kontinuierlich und effektiv fortgesetzt und es stellte sich heraus, dass die Projekte auch temporär von Expertenlehrerinnen / -lehrern durchgeführt werden können Innerhalb eines Schuljahres werden zwei bis drei jahrgangübergreifende Projekte durchgeführt, die den Bereichen Sprache, Mathematik und Sachunterricht zugeordnet sind. Der positive Ansatz des jahrgangsübergreifenden Lernens – Kinder als Helfer / Kinder lernen von Kindern – soll durch diese Unterrichtsform vertieft werden. Durch die Evaluation eines jeden Projektes und der Würdigung der Arbeiten durch 29 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Ausstellungen etc. fühlen sich die Kinder ernst genommen und können auf diese Art und Weise das Bildungsangebot mitbestimmen. Für die Jahrgänge 3 und 4 werden im jährlichen bzw. zweijährigen Rhythmus Projekte mit Unterstützung von außerschulischen Moderatoren angeboten: Das Projekt „Fair Streiten“ und „Der Ernährungsführerschein“ für die 3. Jahrgänge und das Projekt „Mein Körper gehört mir“ für die 3. und 3. Jahrgänge. Das Zeitungsprojekt für die 4. Jahrgänge und alle 4 Jahre das „Zirkusprojekt“ für alle Kinder der Grundschule St. Marien. Auf Grund der veränderten Gesellschaftsstrukturen und den damit verbundenen Konsequenzen für den Unterricht, hat sich das Kollegium der Grundschule St. Marien entschlossen, als erweiterte methodische Möglichkeit die Formen des kooperativen Lernens in den Unterricht mit einfließen zu lassen. Das kooperative Lernen ist in besonderem Maße geeignet, Schülerinnen und Schüler mit den Kompetenzen auszustatten, die sie fächerübergreifend für das lebenslange Lernen benötigen, als da zu nennen sind: - - Kommunikative und interaktive Kompetenzen Gemeinschafts- und Teamfähigkeit Fähigkeit zum Selbstmanagement, Selbstorganisation/Selbstkontrolle, Umgang mit persönlichen Emotionen und Motivationen, Pflichtbewusstsein, Durchhaltevermögen und Selbstsicherheit Konfliktfähigkeit Verantwortungsbewusstsein Kritik- und Entscheidungsfähigkeit (vergl. M. Weidner „Kooperatives Lernen - Unterricht“ Klett Verlag, S. 23) Damit wollen wir vor allem die Selbststeuerung des Unterrichts und die Selbstkontrolle der Schülerinnen und Schüler fördern, um ihnen mehr Selbstsicherheit vermitteln zu können, die sie benötigen, um verantwortungsbewusst handeln zu können. Um diese pädagogischen Ziele verwirklichen zu können, entschied sich das Kollegium für eine schulinterne Fortbildung über die Methoden des selbstgesteuerten Lernens und den damit verbundenen Trainings- und Lernspiralen. In weiteren pädagogischen Konferenzen wurde ein gemeinschaftliches Methodenkonzept erarbeitet. 30 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.3. Fördern als Unterrichtsprinzip Den größten Förderanteil leisten die Lehrkräfte an der Grundschule St. Marien durch einen guten Unterricht, um dessen Qualitätsverbesserung wir ständig bemüht sind. Formen guten Unterrichts, die an unserer Schule praktiziert werden sind: Rhythmisierung und Ritualisierung des Schulalltags Absprache über curricular spiralförmig angelegte Zentralthemen in den Fächern Deutsch, Englisch, Sachunterricht.(Erstellung von Themenkisten und Themenordnern) Fächerübergreifendes und fächervernetzendes Arbeiten im Unterricht – Verstärkung der Werkstattarbeit Erweiterung der Projektarbeit (2 wechselnden Unterrichtsprojekte jährlich, den „Ernährungsführerschein“ im 3. Schuljahr; „Mein Körper gehört mir“, „Fair Streiten“, 3./4. Schuljahr; Zeitungsprojekt im 4. Schuljahr; Zirkusprojekt alle 4 Jahr für alle Jahrgänge Die „Lesende Schule“ (Schüler, Eltern, Lehrer lesen an dem jeweiligen Freitag nach den Herbst- und Osterferien eine Stunde gemeinsam still in der Schule) Absprachen bei der Erstellung und Beurteilung von Klassenarbeiten (Parallelarbeiten) Nutzen des Medienraumes - Förderprogramme mit Hilfe des Computers AGs zur Förderung im Umgang mit neuen Medien, Theater AG, Flöten AG (je nach Besetzung) Durch die Individualisierung des Unterrichts ergeben sich auch Notwendigkeiten der Einzelförderung, wenn es sich dabei um verhaltensauffällige oder besonders begabte Schüler/innen handelt. Dafür sind folgende Fördermaßnahmen vorgesehen: Förderung besonders verhaltensauffälliger Schüler/innen durch die Maßnahme diese stundenweise in einem anderen Klassenverband zu unterrichten. Förderung besonders leistungsstarker Schüler/innen durch die Maßnahme, diese wochenweise in der nächst höheren Jahrgangsstufe zu fördern, mit der Möglichkeit einer Vorversetzung oder dem Drehtürenprinzip. Förderband (Förderung nach Leistungsgruppen) (s. Förderkonzept der Grundschule St. Marien) 31 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Fördermöglichkeiten / Kompetenzen Grundschule St. Marien Motorische Förderung Sportförderunterricht Psychomotorik Tanzen Trampolin Bewegungspausen (Kartei) Edukinesthetik Kreative Förderung Kunst Werken Basteln Begabtenförderung Theater – AG Computer – AG PC-gestützter Förderunterricht Teilleistungsschwächen MA: Materialgestützter Förderunterricht in Kleingruppen Teilleistungsschwäche DE: RS-Förderung Leseförderung in Zusammenarbeit mit der Pestalozzischule 32 Unterrichtskonzepte: Soziales Lernen Projekte Methodenvielfalt Offener Unterricht Förderung in Kleingruppen in Zusammenarbeit mit der Pestalozzischule Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.4. Kompetenzorientierung – eine veränderte Sichtweise auf das Lehren und Lernen an der Grundschule St. Marien Seitdem die neuen Lehrpläne in Kraft getreten sind, ist der Begriff der Kompetenzen in den Fokus gerückt und hat somit eine Veränderung des Methodencurriculums, sowie eine Überarbeitung der schuleigenen Arbeitspläne im Hinblick auf die Kompetenzorientierung an der der Grundschule St. Marien zur Folge. Kompetenzen sind erwünschte Lernergebnisse, die mit Hilfe von Testverfahren überprüft werden können. Der Auftrag der Schule ist es die Kompetenzanforderungen einzulösen. Der Erwerb von Kompetenzen steht also von nun ab im Mittelpunkt der pädagogischen Überlegungen. In den pädagogischen Konferenzen haben wir zunächst den Kompetenzbegriff geklärt. Weinert hat sie folgendermaßen definiert und diese Definition hat auch bei der Gestaltung der Lehrpläne zu Grunde gelegen: Kompetenzen umfassen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, aber auch Bereitschaften, Haltungen und Einstellungen, über die die Schüler und Schülerinnen verfügen müssen, um den neuen Anforderungssituationen gewachsen zu sein. Eine Schülerin oder ein Schüler ist z.B. in dem Fach kompetent, wenn sie oder er: Über Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Lösen von Problemen verfügt Auf vorhandenes Wissen zurückgreift bzw. sich notwendiges Wissen beschafft Zentrale fachliche Zusammenhänge versteht Angemessene Handlungsentscheidungen trifft Lerngelegenheiten nutzt Motiviert ist, ihre bzw. seine Kompetenzen auch in Zusammenarbeit mit anderen einzusetzen Die vielen Facetten der Kompetenzen lassen sich nicht kurzfristig im Unterricht erwerben, Kompetenzen erfordern eine kontinuierliche und längerfristige Bearbeitung. Es wird unterschieden zwischen fachbezogenen und übergreifenden Kompetenzen. Fachkompetenzen orientieren sich an den allgemein anerkannten Leitlinien des Faches und repräsentieren zentrale Bereiche des Faches. Sie beschreiben die Fähigkeiten, Bereitschaften und Verhaltensweisen die er aktiven Auseinandersetzung mit Inhalten zu Grunde liegt. 33 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Über geeignete Aufgabenstellungen können Schülerinnen und Schüler ihr Wissen vertiefen und die angestrebten Kompetenzen als Resultat eines Lernprozesses erwerben. Dabei spielen auch fachspezifische Lern- und Problemlösestrategien, methodische und kommunikative Fähigkeiten eine Rolle. Innerhalb des Faches sollen Schülerinnen und Schüler systematisch ihre Fähigkeiten ausbauen. Übergreifende Kompetenzen Übergreifende Kompetenzen werden entwickelt, indem sich die Schülerinnen und Schüler Problemstellungen zuwenden: eigene Lernwege entwickeln, diese beschreiben und Ergebnisse der Lerngruppe präsentieren. Dadurch werden unterschiedliche Lernergebnisse sichtbar und Lösungen transparent. Die Schülerinnen und Schüler können ihr eigenes Vorgehen bei der Bewältigung einer Aufgabe reflektieren, neue Lernerfahrungen machen und diese auf neue Situationen übertragen. Die Kompetenzen, die diesem Vorgehen zu Grunde liegen sind: Wahrnehmen und Kommunizieren Analysieren und Reflektieren Strukturieren und Darstellen Transferieren und Anwenden Die Hinführung zu übergeordneten Kompetenzen hat also viel mit der Anlage und Strukturierung und der methodischen Vorgehensweise von Unterricht zu tun. Der kompetenzorientierte Unterricht ist eine der tragenden Ideen der neuen Lehrpläne und erfordert eine zu erweiternde Methodik, der wir uns in der Grundschule St. Marien bereits seit Beginn des Schuljahres 2008 / 2009 zuwenden. 34 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Der kompetenzorientierte Unterricht Ein kompetenzorientierter Unterricht ist dadurch gekennzeichnet, dass handlungs- und anwendungsorientiert gelernt wird, indem erworbenes Wissen zur Lösung von Problemen und zur Bewältigung von Anforderungssituationen genutzt wird klar und deutlich erkennbar ist, was gelernt werden soll die Lernangebote zu grundlegenden Einsichten bei den Schülerinnen und Schülern führen sich der Wissenszuwachs systematisch aufbaut, mit anderen Wissensgebieten vernetzt wird und dadurch nachhaltig und anschlussfähig wird allgemeine Kompetenzen, wie z.B. Methoden- und Sozialkompetenzimplizit entwickelt werden eine Selbstreflektionskultur entwickelt wird, die den Schülerinnen und Schüler ihre erworbenen Kompetenzen bewusst macht und ihre Lernmotivation weiter fördert die Schülerinnen und Schüler Lernerfahrungen machen, die über den Unterricht hinaus reichen und einen Bedeutung für sie haben. Im Kompetenzerwerb fallen Wissen und Können zusammen. Der Unterricht muss diese beiden Elemente zusammenführen. Damit diese Zielrichtung umgesetzt werden kann, gilt es gute Lernaufgaben zu finden, denn die Bewältigung von Lernaufgaben steht im Mittelpunkt des kompetenzorientierten Unterrichts. Mit der Erstellung der Lernaufgaben und der Überarbeitung der schuleigenen Arbeitspläne sind wir derzeit beschäftigt. Ebenso bemühen wir uns eine Selbstreflektionskultur bei den Schülerinnen und Schülern anzubahnen und diese systematisch in den Unterricht mit einzubauen. Literatur: Kompetenzorientierung – Eine veränderte Sichtweise auf das Lehren und Lernen in der Grundschule Materialien. Handreichung . Schule NRW Nr. 9043 35 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.4. Leistungsbewertung - Leistungsbeurteilung „Leistungsbewertung orientiert sich an den Anforderungen der Richtlinien und Lehrpläne und am erteilten Unterricht. Sie berücksichtigt auch die individuelle Lernentwicklung… In die Leistungsbewertung fließen alle, von der einzelnen Schülerin / dem einzelnen Schüler erbrachten Leistungen ein.“ (vergl. Richtlinien und Lehrpläne Schule in NRW : Nr. 2012 S. 16) Auf der Grundlage dieser Aussagen ist schon vor Jahren das Leistungskonzept der Grundschule St. Marien entstanden, das weiterhin evaluiert und somit den neuen Lehrplänen und den damit verbundenen Kompetenzerwartungen angepasst wird. Die Konferenz hat beschlossen, dass für alle Fächer folgende Kriterien zur Leistungsbewertung herangezogen werden sollen: Mündliche Mitarbeit im Unterricht Interesse für das Fach (Mitbringen von Materialien / praktische Beteiligung z.B. an Versuchen – Experimenten – Projekten) Führung des Arbeitsheftes / der Arbeitsmappe Ergebnisse von kurzen, schriftlichen Tests Verhalten bei der Teamarbeit Präsentation von Lernergebnissen Reflexionsfähigkeit Die Lehrpersonen führen ein pädagogisches Tagebuch, in dem die Unterrichtsbeobachtungen festgehalten werden. Für die Fächer Sprache, Mathematik und Englisch – also den Fächern, in denen schriftliche Arbeiten geschrieben werden und die am Landesvergleich der Schulen (VERA) teilnehmen, liegen differenzierte Beobachtungsbögen und weitere Bewertungskriterien zur Zensurenfindung vor (s. Konzept zur Leistungsbewertung). In den Fächern Sport und Musik werden vor allem auch das Engagement und die Teamfähigkeit bewertet. Im Fach Kunst wird der kreative Prozess bei der Erstellung eines Werkes stark berücksichtigt. 36 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Für die Erteilung der Kopfnoten ist die Selbstreflexion, an die die Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Marien schon früh herangeführt werden sollen unbedingt nötig. Der für jedes Kind individuelle Beobachtungsbogen soll in der zweiten Klasse nach und nach mit den Kindern erarbeitet werden. Auf der Grundlage der angegebenen Kriterien sollen die Schülerinnen und Schüler lernen sich selbst zu beurteilen. Die Kriterien zur Leistungsbewertung und Leistungsbeurteilung sind sowohl den Schülerinnen und Schülern, als auch den Eltern transparent zu machen. 37 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3. Der Englischunterricht an der Grundschule St. Marien 3.1. Englisch in den Klassen 1 bis 4 Kinder im Grundschulalter begegnen bereits vor und während ihrer Schulzeit auf vielfältige Weise anderen Sprachen. Ihre Lebenswirklichkeit ist nicht länger die muttersprachlich begrenzte Welt. Moderne Massenmedien und mobiles Freizeitverhalten sowie Wanderungsbewegungen haben andere Sprachen und Kulturen zum Bestandteil kindlicher Erfahrungen werden lassen. “Der Englischunterricht in der Grundschule bildet die Grundlage für ein lebenslanges Fremdsprachenerlernen und den Erwerb einer Mehrsprachigkeit“ (Lehrplan Englisch Grundschule MSW des Landes NRW). Nach dem neuen Lehrplan von 2008 wird das Fach Englisch ab der 2. Jahreshälfte des Schuljahres 2008/2009 in Klasse 1 mit 2 Wochenstunden erteilt. Die Wochenstundenzahl wird bis zum Ende der Klasse 4 beibehalten. Für die Erteilung des Unterrichts stehen zurzeit 4 qualifiziert ausgebildete Fachlehrerinnen zur Verfügung. (Der erweiterte Bedarf wird durch den zusätzlichen Einsatz von Lehramtsanwärterinnen abgedeckt.) Für die Unterrichtsplanung und –durchführung liegt an der Grundschule St. Marien das Freiarbeitsmaterial des Finken-Verlages vor. Des Weiteren werden englische Bilderbücher und das Portfolio (Diesterweg-Verlag) eingesetzt. Ein Schwerpunkt des Englischunterrichtes ist die Förderung der Kommunikation. Diese soll von Anfang an mit den Mitteln der verbalen und nonverbalen Kommunikation im Mittelpunkt des Englischunterrichtes stehen. Daher machen kooperative Methoden (Interview, market place, chat points), das Storytelling und Sprechrituale den Hauptbestandteil des Unterrichtes aus. Durch den Einsatz von authentischem Material werden authentische Bezüge hergestellt, die auch ihrerseits immer wieder zum Sprechen anregen. Regelmäßige Überprüfungen (Got it – Finken-Verlag) sichern den Lernerfolg. Schon in der Schuleingangsphase sollen die Schülerinnen und Schüler durch portfolioähnliche Arbeitsblätter an die Selbstbeurteilung herangeführt werden. 38 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3.2. Theorie und Praxis des Englischunterichtes Im Vergleich zu dem Lehrplan von 2003 hat sich ein allgemeiner Paradigmenwechsel von der Input- zur Outputorientierung vollzogen. Am Ende der Klasse 4 sollen die Schülerinnen und Schüler auch im Englischunterricht der Grundschule verbindliche Kompetenzen erworben haben. Die Lehrkraft hat bei der Gestaltung des Unterrichts die Aufgabe, die Sprachaneignung durch einen experimentierenden, entdeckenden, erprobenden, übenden und handelnden Unterricht zu fördern. Das Lernen soll dabei in einer spiralförmigen Progression stattfinden. Die Ziele des Lernprozesses sind ausgerichtet auf den Erwerb unterschiedlicher Kompetenzen. Die Kompetenzen und Schwerpunkte sind den folgenden vier Bereichen im Lehrplan zugeordnet: Kommunikation und sprachliches Handeln: Hörverstehen/ Hörsehverstehen, Sprechen, Schreiben Leseverstehen, Sprachmittlung Verfügbarkeit sprachlicher Mittel: Aussprache und Intonation / Wortschatz / Redemittel/Grammatik / Orthographie Interkulturelles Lernen: Lebenswelten erschließen und vergleichen, Handeln in Begegnungssituationen Methoden: Umgang mit Medien, Lern- und Arbeitstechniken, Experimentieren und Reflektieren über Sprache Die zu bearbeitenden Erfahrungsfelder und Bereiche wurden in den neuen Lehrplan übernommen und haben sich nicht geändert. Fachdidaktische Aussagen Wie jeder andere Unterricht obliegt auch der Englischunterricht den allgemeingültigen Kriterien und Aspekten, die für gelungenen Unterricht relevant sind. Für den Englischunterricht in NRW wurden folgende Kriterien, die eine Ergänzung zu den schon von Hilbert Meyer genannten Kriterien für guten Unterricht, als didaktisch methodisch bedeutsam aufgestellt. In der schulinternen Fortbildung haben wir diese auf den Englischunterricht übertragen. Sie dienen in der Grundschule St. Marien als Grundlage für den Englischunterricht in den Klasse 1 – 4. 39 Grundschule St. Marien Kriterien zur Gestaltung von gutem Unterricht nach H. Meyer Klare Strukturiertheit des Unterrichts Schulprogramm 2010 Methodisch-didaktische Konsequenzen für den Englischunterricht Klare Strukturiertheit des Unterrichts Ziel und Verlaufstransparent durch Symbolkarten und Gesten zur Visualisierung Englischsprachige Begrüßungsrituale Rhythmisierung des Unterrichts durch Methodenvielfalt Einhalten von Gesprächsregeln durch eindeutige Signale Hoher Anteil echter Lernzeit Hoher Anteil an echter Lernzeit Englisch als Unterrichtssprache Häufige Gelegenheit zum Sprechen mit einem Partner oder in Gruppen Gestaltung komplexer Lernsituationen unter Beachtung der Erfahrungsfelder und Kompetenzerwartungen Entwicklung der sprachlichen Handlungsfähigkeit in bedeutungsvollen, authentischen und konkreten Sprachsituationen Lernförderliches Klima Lernförderliches Klima Förderung der Freude und des Interesses am Sprachenlernen Mut machen Angst nehmen- loben Respektieren der silent period Ermutigung zu fremdsprachlichen Äußerungen durch den Einsatz von Liedern, Reimen, Spielen und das Chorsprechen Behutsamer Umgang mit Fehlern und deren Korrektur Entwicklung von Aufgeschlossenheit, Verständnisbereitschaft und Toleranz der fremden Kultur gegenüber Einsatz kooperativer Lernformen Eingehen auf individuelle Bedürfnisse durch Differenzierung Inhaltliche Klarheit Inhaltliche Klarheit 40 Sinnvoll und überschaubar aufgebaute Unterrichtsreihen und – einheiten Aufnehmen, Üben, Festigen, Anwenden Erweitern und Vertiefen Verständliche Aufgabenstellungen Grundschule St. Marien Sinnstiftendes Kommunizieren Schulprogramm 2010 Sinnstiftendes Kommunizieren Sinnvolle Kommunikation und Erprobung und Festigung sprachlicher Mittel in häufig wiederkehrenden Gesprächssituationen Thematisierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Sprache und Kultur Geeignete Verfahren zur Präsentation und Reflexion des Gelernten Methodenvielfalt Methodenvielfalt Individuelles Fördern Variable Gestaltung des Unterrichts durch unterschiedliche Sozial- und Arbeitsformen Festlegen und Durchführen bestimmter Rituale Fachspezifische Methoden anwenden wie: TPR, Storytelling, role play, games, chants, etc. Einsatz von Handpuppen als Ersatz für den native speaker Transparente Ergebnissicherung Einbindung englischsprachiger Lebenswelten in den Unterricht (Hörtexte, Fernsehsendungen etc.) Geeignete Maßnahmen zur Öffnung des Unterrichts (Stationen, Projekte oder Werkstätten) Individuelles Fördern Geeignete Differenzierungsmaßnahmen Individuell festgelegte Lernziele Lernangebote für Einzel-, Partner-, und Gruppenarbeit Phasenweise Öffnung des Unterrichts Individuelle Lernstandsanalyse Fluency before accuracy Zulässige Vereinfachungen des Inputs und Outputs Intelligentes Üben Intelligentes Üben 41 Berücksichtigen der Phasen: Aufnehmen /Üben / Festigen Anwenden, Erweitern, Vertiefen Methodisch abwechslungsreich Üben (Spiele, Geschichten, Rollenspiele, Dialoge, Lernkartei etc.) Training des Hörverstehens und Sprechens durch den Einsatz von Grundschule St. Marien Transparente Leistungserwartungen Schulprogramm 2010 Tonträgern und Computern Kritischer Einsatz von Arbeitsblättern, Lernmitteln und Materialsammlungen insbesondere beim Lesen und Schreiben Herausfordern von selbstständigem Erkenntnisgewinn und Erschließung sprachlicher Elemente und Regelhaftigkeiten durch Hypothesenbildung Handelndes Umgehen mit Material (z.B. Realien beim role play) Selbstständiges Entwickeln von Material durch Kinder (pocket books) Transparente Leistungserwartungen Vorbereitete Umgebung Lernentwicklungsgespräche führen, um die Selbsteinschätzung zu fördern (Individuelle Lernfortschritte, Anstrengungsbereitschaft) Mündliche Kommunikation als Hauptkriterium für Leistungsbewertung Geeignete Dokumentation zur Leistungsbeobachtung und – bewertung (z.B. Beobachtungsbögen) Hinführung zur Selbsteinschätzung durch den Einsatz von Portfolios / Lerntagebüchern Vorbereitete Umgebung Bereitstellen von Bildwörterbüchern, Wortsammlungen, Medien, Ausstellungsmöglichkeiten schaffen Thematisch übersichtliche Strukturierung (Poster, Plakate, picture cards, word cards) Flexibles und fächerübergreifendes Material bereitstellen …. 42 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 4. Das Medienkonzept der Grundschule St. Marien Das Medienkonzept der Grundschule St. Marien steht auf folgenden Säulen: Einsatz von Medien im Unterricht in den einzelnen Klassen: Fördern und Fordern mit dem PC: - Lernwerkstatt 7 - Lernsoftware Denken und Rechnen für jeden Jahrgang - Blitzrechnen Schreiben von Texten und Geschichten auf dem PC (Word) Texte überarbeiten Einsatz des Computerraumes: Internet nutzen lernen Recherche im Internet Tastaturtraining (WinDactylo) Übungsstunden (Lernwerkstatt 7, Lernsoftware Mathematik, Sprachen Sachunterricht und Englisch) Herstellung der Schülerzeitung in Klassen 4 Computer AG in den Klassen 3 und 4 Video und DVD aus der Kreisbildstelle: Einsatz von begleitenden Informationsfilmen zu Themen des Deutschund Sachunterrichts Homepage der Grundschule St. Marien Enniger: Unter der Adresse www.gs-enniger.de finden sich folgende Informationen rund um den Schulalltag: Aktuelles und Termine Elterninformationen: - Allgemeine Informationen - Förderkonzept - Schulprogramm - Schulordnung Lehrer der einzelnen Klassen Projekte etc. aus den Klassen Informationen zum Förderverein Bilder von Gebäuden, Räumen und Aktivitäten Informationen zur Verlässlichen Schule Jubeljahr 2010 Kontakt zur Schule 43 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 IV. Qualitätssicherung 1. Qualitätssicherung als Aufgabe für die Schulleitung Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der Bildungs- und Erziehungsarbeit an unserer Schule ist unabdingbar mit dem Begriff von „Guter Schule“ verknüpft. Kurt Aurin hat in seinem Buch „Gute Schulen – worauf beruht ihre Wirksamkeit“ darauf hingewiesen, dass Klima und Kultur einer Schule Charakteristika sind, die organisch zusammenwachsen müssen und die bei einer bürokratischen Manipulation nicht zugänglich sind. Diese Prämisse sollte bei den zu erstellenden Berichten über Qualitätssicherung nicht außer Acht gelassen werden. Dies soll jedoch nicht heißen, dass Qualitätssicherung nicht hinreichend beachtet werden muss, steht sie doch im engen Zusammenhang mit dem Schulprogramm und der Selbstevaluation der Schule. Seit den 90iger Jahren besteht die Forderung der Landesregierung, dass Schulen auf unterschiedlichen Ebenen ermutigt und unterstützt werden müssen, um professionelle Kompetenz und die eigenen Gestaltungskräfte zur Qualitätssicherung der Bildungs- und Erziehungsarbeit an den Schulen nutzen zu können. Die Forderungen, die derzeit an die Schulleitungen gestellt werden und kontinuierlich zugenommen haben, sind unter den bestehenden Rahmenbedingungen kaum zu leisten und führen eher zu einer Ent- denn einer Ermutigung. Um den Qualitätsansprüchen von guter Schule gerecht werden zu können, müssen viele Anforderungen und Variablen beachtet werden, die es zu erarbeiten, zu erproben und zu reflektieren gilt. Diesem Prozess wird bislang noch zu wenig Zeit eingeräumt, so dass Schulleiter permanent mit einem schlechten Gewissen behaftet sind, weil sie befürchten, hinter diesen Ansprüchen, so wichtig sie für gute Schule sind, zurückzubleiben. 44 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2. Qualitätssicherung als Aufgabe für das gesamte Kollegium Qualitätssicherung setzt zunächst einmal ein hohes Maß an Kommunikation und Konsens im Kollegium bezüglich der pädagogischen Arbeit in der Schule voraus. Durch monatlich stattfindende pädagogische Konferenzen, in denen auch Freiraum für gemeinsame Problembewältigung gegeben wird, Fortbildungen und Selbstbestimmung von Inhalten innerhalb der gemeinsamen Arbeit ist an der Grundschule St. Marien in Enniger ein hohes Maß an gemeinsamer Zielsetzung erreicht worden. Zu den Fragen der Qualitätssicherung im Unterricht haben die Kollegen/innen schriftlich Stellung genommen. Dabei stellte sich eine große Übereinstimmung in der Zielsetzung und Entwicklung der Bildungs- und Erziehungsarbeit heraus. Folgende Punkte seien hier genannt: intensive Unterrichtsplanung mit Hilfe der Richtlinien genaue Erfassung der Lernvoraussetzungen/Lernentwicklung - Überprüfung von Vorkenntnissen bei Beginn des neuen Lernstoffs - Lernzielkontrollen, auch im Vergleich zu Nachbarklassen - Aufzeichnungen der individuellen Lernentwicklung Hinzuziehen außenstehender Experten - Fortbildungen - Fachliteratur - Hilfen in der Erziehungsarbeit durch außerschulische Organisationen Differenzierte Unterrichtsplanung und -durchführung - Anwendung unterschiedlicher Unterrichtskonzepte und Methoden (Freiarbeit, Stationenarbeit, Formen des selbstgesteuerten Lernens: SEGEL) - quantitative und qualitative Differenzierung - Einbau von Übungsphasen Erziehung zur Selbständigkeit (Selbstkontrolle, Partnerhilfe, Arbeitstechniken, Arbeitsorganisation) Erhaltung einer positiven Arbeitshaltung - Ermutigung - Beteiligung an der Unterrichtsplanung (Verantwortung) - Erfolgserlebnisse sichern - Transparenz des Unterrichts Individuelle Förderung enge Zusammenarbeit mit Eltern Aus dieser Aufstellung lässt sich unschwer das hohe Anspruchsniveau, unter das sich die Kollegen/innen stellen herauslesen. Engagierte Lehrkräfte arbeiten oft bis zur Erschöpfung und es ist dafür Sorge zu tragen, dass die selbst gesetzten Anforderungen auch zu leisten sind. 45 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Deshalb muss Schule unterstützt werden: bei der schulinternen Fortbildung bei der Entwicklung schulinterner Lehrpläne und Lernprogramme durch eine höhere Anzahl von Lehrkräften, so dass Formen des Teamteachings durchgeführt werden können durch sehr gut ausgebildete Lehrkräfte durch laufbahnrechtliche Konsequenzen auch im Primarstufenbereich durch ausreichende geldliche Mittel für Unterrichtsmaterialien durch Herabsetzung der Unterrichtsverpflichtung für Schulleiter/innen, um die Maßnahmen der Qualitätssicherung durchführen und kontrollieren zu können. 46 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2. Differenzierung und Individualisierung als Qualitätsmerkmal für Unterricht Die innere Differenzierung ist ein unverzichtbarer Baustein in der Grundschularbeit. Sie drückt sich in der geplanten Hilfe für jeden einzelnen Schüler aus. Abgesehen von der Berücksichtigung des einzelnen Schülers, der Beratung der Eltern, der Zusammenarbeit mit den Institutionen (s. Beratungskonzept) und der kollegiumsinternen Konsensfindung, die den Eltern transparent zu machen ist, stehen wir vermehrt vor der Situation auf einzelne Schüler besonders eingehen zu müssen, wie es auch im neuen Schulgesetz gefordert wird. Für die Arbeit in der Schule bedeutet dies, dass der Unterricht so geplant wird, dass er eine Brücke schlägt zwischen der außerschulischen Erfahrungswelt des Kindes und dem Unterricht. Dies setzt zum einen eine intensive Zusammenarbeit mit Eltern und Institutionen voraus. Dabei sind die Formen des selbstentdeckenden und selbstkontrollierten Lernens zu berücksichtigen. Individuelle Lern- und Förderprogramme werden insbesondere für leistungsschwache Schüler, Schüler mit Migrationshintergrund und für hochbegabte Schüler erstellt. Die individuellen Förderkonzepte werden in einem 4 – 6-wöchigen Rhythmus innerhalb eines Beratungsgespräches mit den Eltern besprochen. Diese Beratungsgespräche finden außerhalb der Unterrichtszeit statt. (Förderkonzept liegt vor) 47 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3. Lernentwicklungsberichte Es ist der Auftrag der Grundschule zu fördern und nicht zu selektieren. Dieser Satz sollte als Präambel über jede Art von Leistungsüberprüfung und Lernentwicklungsberichtes stehen. Um die individuelle und die sachbezogene Lernentwicklung aufzeichnen zu können, ist es unerlässlich kontinuierlich Beobachtungsnotizen über jedes Kind anzulegen, damit die Lehrerin der Gesamtpersönlichkeit des Kindes, seinen Stärken und Schwächen und der daraus resultierenden Förderung gerecht werden kann. Im Kollegium der Grundschule St. Marien herrscht Konsens über die Führung eines pädagogischen Tagesbuches. Von den Kolleginnen werden die Beobachtungen des Lernverlaufs als Grundlage zur Beratung genutzt. Klassenarbeiten sollen als lernbegleitende Überprüfungen gesehen werden und dienen sowohl der Lernzielkontrolle für den Lehrer, als auch der individuellen Rückkopplung über das Gelernte für das Kind. Durch einen sachbezogenen und ermutigenden Kommentar sollen den Schülern Erfolge bescheinigt, aber auch Schwächen oder Mängel mitgeteilt werden, die es zu überwinden gilt. Das heißt u.a. auch, dass entsprechende Übungsvorschläge gemacht werden. Andere Formen der Leistungsüberprüfung (Selbst- und Fremdkontrolle, mündliche Beteiligung, Selbstständigkeit bei der Arbeit, Ausdauer, Konzentration, Verhalten bei der Gruppenarbeit etc.) sind mit für die Beurteilung einzubeziehen. Bei nicht ausreichenden Leistungen wird ein entsprechendes Förderprogramm zur Behebung des Lernrückstandes dem Lernentwicklungsbericht bzw. dem Zeugnis in den Klassen 3 und 4 beigefügt. Wie im neuen Schulgesetz festgelegt, erhalten die Kinder am Ende der Klasse 2 ein Versetzungszeugnis mit Zensuren. Der dazu verfasste Lernentwicklungsbericht muss die Zensierung transparent machen und in der Aussage deckungsgleich mit der Zensur sein. Besondere Fähigkeiten, Interessen und Motivationen sollen im Lernentwicklungsbericht mit aufgenommen werden. In der Klasse 4 erhalten die Kinder nur ein Zensurenzeugnis. Von dem Instrument der „Nichtversetzung“ ist nur mit größter Behutsamkeit Gebrauch zu machen (vgl. H. Schwarz „Lebens- und Lernort Grundschule, Cornelsen Verlag S. 81). Wir, d.h. die Kolleginnen unserer Schule, empfehlen nach sorgfältiger Prüfung und eingehender Beratung mit den Eltern lieber den Rücktritt in die jüngere Klasse, wenn dieses als bestmögliche Hilfe für das Kind anerkannt wird. 48 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 V. Öffnung von Schule 1. Kooperation mit anderen Einrichtungen Bezirksreg. Münster Ärzte/Psychologen/ Therapeuten/Schulberatunsstelle: Anlage Schulamt Warendorf Kompetenzzentrum Pestalozzischule (Herr Kropp) Kollegium (Anlage) Stadt Ennigerloh Netzwerk: Jugendamt Grundschule St. Marien Enniger (Hr. Voskuhl) Präventionsangebote Förderangebote Kirchen: Kinderchor gemeinsame Gottesdienste Kontaktstunden Regionales Bildungsbüro Warendorf (Fr. Massin) Eltern Lesemütter Kochkurse … Förderverein Freie Anbieter akquirieren: Musikschule, Bücherei, Turnverein, Malkurse 49 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Anlage Beratungshilfen Grundschule St. Marien Kollegium Pestalozzischule Therapeuten/Ärzte Beratungsstellen 1. 2. 3. 1. 1. 1. 4. 5. 6. Austausch/Team Fortbildungen Klassenübergr. unterrichten Projekte Offener Unterricht Fallbeispiele 2. 3. 4. 5. 6. Unterrichtsbeobachtung Beratung Förderung Diagnostik Elternberatung Erstellung Förderpläne 2. 3. 4. 5. 6. 50 Walstedde (Prof. Weglage) Logopädin (Stratmann) Bruckmann Dr. Franken (Oelde) Dr. Hage (Ahlen) Offenberg (WAF) 2. 3. 4. Schulberatungsstelle WAF Erziehungsberatungsstelle NB Jugendamt WAF Reg. Bildungsbüro Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 1. Zusammenarbeit mit den Kindergärten (Kindergarten Wiemstr., Tel.: 8390; Kindergarten Drosselgrund 5, Tel.: 3599) Die zukünftigen Klassenlehrer/innen besuchen die Kindergärten über einen ganzen Vormittag um einen umfassenden Einblick von der Erziehungsarbeit der Kindergärten zu bekommen und das Verhalten der Kinder innerhalb der Gruppe beobachten zu können. In den letzten Schulwochen nehmen die zukünftigen Erstklässler an einer Unterrichtsstunde des 1. Schuljahres teil. Jährlich sollen zwei gemeinsame Konferenzen stattfinden. Im Mai eines jeden Jahres eine so genannte „Einschulungskonferenz“; dabei sollen die zukünftigen Klassenlehrer/innen der Klassen1 und eventuell notwendige Fachlehrer (Englisch/Religion), sowie die Erzieherinnen / Erzieher der Gruppen mit zukünftigen Schulkindern anwesend sein. (Teilkonferenz). Dazu wird die Zustimmung der Eltern eingeholt. Einmal jährlich findet mit beiden Kindergärten und der Schule ein gemeinsamer Elternabend statt, zu dem zu aktuellen Erziehungsfragen Referenten eingeladen werden. Der vom Gesetzgeber verpflichtende Informationsabend zur Einschulung für die Eltern der 4jährigen Kinder wird im Frühjahr in der Aula der Schule durchgeführt. Alle Einladungen und Terminabsprachen über Besuche gehen von der Schule aus. Ebenso soll auch zu Schulfesten und anderen Projekten wie z.B. Theateraufführungen und Zirkusbesuche eingeladen werden. 2. Zusammenarbeit mit Erziehungsberatungsstellen Bei Auffälligkeiten in der Entwicklung eines Schülers wird nach Einwilligung der Eltern mit einer Erziehungsberatungsstelle Kontakt aufgenommen. Mit folgenden Beratungsstellen besteht eine enge Zusammenarbeit: Jugendamt des Kreises Warendorf Schul- und Erziehungsberatungsstelle Neubeckum, Vellerner Str. 5, Tel.: 02525/2063 Regionale Schulberatungsstelle Warendorf, Zumlohstr. 1 a, 48231 Warendorf, Tel.: 02581/633224 Dr. Rolf Bruckmann, Kinderpsychologische Praxis, Ahlen, Weststr. 114, Tel.: 02382/2388 51 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Praxis für Ergotherapie, Tel.: 02581/633866 Haus Walstedde, Tel.: 02387/91940 Verein für Mototherapie, Tel.: 02581/782778 3. Zusammenarbeit mit Kirchen Die Schule hält ständig Kontakt zu den Pastoren der katholischen und evangelischen Kirche. Diese besuchen die Schüler/innen im Unterricht und bereiten gemeinsam mit den Lehrerinnen Schulgottesdienste vor. (Pastor Kemper Tel.: 950190; Pfarrer Wolfgang Gradt Tel.: 02524/9295101) 4. Zusammenarbeit mit der Pestalozzi-Schule Die 2 Wochenstunden wurden vor allem zur Durchführung von Tests genutzt um den individuellen Förderbedarf bei Teilschwächen festlegen zu können. Ansprechpartner: Herr Dartmann 5. Zusammenarbeit mit Eltern Die im Schulmitwirkungsgesetz festgesetzten Gremien Betreuungspersonal spontan gebildete Gremien bei Schulfesten etc. 6. Betreuungsangebot 52 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 VI. Elternarbeit / Mitbestimmung / Beratung 1. Mitwirkung und Mitarbeit An der Grundschule St. Marien bestehen die nach dem Schulmitwirkungsgesetz vorgeschriebenen Mitwirkungsorgane der Klassenpflegschaften, Lehrerkonferenzen, Schulpflegschaft und Schulkonferenz, die erstmals zu Beginn des Schuljahres tagen. Aufgrund der geringen Größe der Schule (9-Köpfiges Kollegium) finden Fachkonferenzen nicht gesondert statt. Lehrerkonferenzen finden alle 4 Wochen statt, Schulkonferenzen viermal jährlich, Klassenpflegschaften zweimal jährlich und Schulpflegschaftsversammlungen ein- bis zweimal jährlich (je nach Bedarf). Kontakte zwischen den einzelnen Aktiven in den Mitwirkungsgremien bestehen auch auf persönlicher Ebene (kleine Schulgemeinde im Dorf) und beeinflussen in positiver Weise die Kooperation. In der alltäglichen Arbeit erwarten wir die Unterstützung durch die Elternschaft. Bundesjugendspiele, Tag der Bewegung gemeinsame Planungen von Klassenausflügen Feiern: Backen und Basteln in der Adventszeit, Schulabschlussfeiern, Klassenfeste gemeinsame Aktivitäten zu bestimmten Unterrichtsinhalten: Radfahrprüfung, Verkehrserziehung, Schulfrühstück Mithilfe bei der Gestaltung und Renovierung des Schulhofes Mitgestaltung von Schulfesten Mithilfe bei den Projektwochen und –tagen Lesende Schule (2 Mal jährlich) Ehrenamtliche Helfer in der Bücherei 2. Regelung bei Erkrankung oder Abwesenheit eines Kindes Bei Erkrankung eines Kindes ist die Klassenlehrerin umgehend zu informieren. Bei längeren Erkrankungen (über 3 Tage) muss ein ärztliches Attest vorgelegt werden. Eintägige Beurlaubungen müssen frühzeitig (spätestens 1 Woche vorher) mit der Klassenlehrerin abgesprochen werden. Beurlaubungen vor und nach den Ferien sind unzulässig. Längere Beurlaubungen (z.B. Kuraufenthalte) müssen 6 Wochen vor Kurantritt bei der Schulleitung schriftlich eingereicht werden. 53 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 3. Beratungskonzept der Grundschule St. Marien Die Beratung von Eltern und Erziehungsberechtigten hat an unserer Schule einen wichtigen Stellenwert. Zehn Monate vor der Einschulung findet ein Schuleingangsparcours statt. Sollte sich dabei noch Förderbedarf in den Bereichen der Motorik, Konzentration, der Wahrnehmung, des mathematischen Vorwissens oder der Sprache herausstellen werden die Eltern darüber schriftlich informiert bzw. bei umfangsreicherem Förderbedarf auch in einem persönlichen Gespräch beraten. Bereits in der Schuleingangsphase unterrichtet die Schulleiterin die Eltern der zukünftigen Schüler/innen, etwa eine Woche vor Beginn der Sommerferien, an einem Elternabend über das Bildungs- und Erziehungskonzept der Grundschule St. Marien und stellt in diesem Zusammenhang die Lehrer/innen der Klassen 1 vor, die den Eltern die spezifischen Lehr- und Lernziele für die Klasse 1, die zugrunde liegenden Lehrwerke und die besondere Methodik des Anfangsunterrichts erläutern. Innerhalb der Klassenpflegschaftsversammlungen zu Beginn eines jeden Schulhalbjahres werden die Lernziele (Minimalwissen), Lerninhalte und Lernverfahren dargestellt und Informationen über Fördermaßnahmen und die Leistungsbewertung gegeben. Dabei wird vor allem Wert auf die innere Differenzierung und die individuelle Förderung gelegt, die mit Hilfe von offenen, schülerorientierten Unterrichtskonzeptionen verwirklicht werden soll. Um den Umfang der Informationen sinnvoll begrenzen zu können, werden in jedem Schuljahr mindestens zwei Klassenpflegschaftsversammlungen angeboten. Elternstammtische finden nicht in allen Klassen statt und richten sich nach dem Wunsch der Eltern. Am Ende der Klasse 2 werden die Eltern über das neue Fach „Englisch“ in der Grundschule informiert. Für die Eltern der 4. Jahrgänge findet Ende September/Anfang Oktober ein Informationsabend über die weiterführenden Schulen statt. Um den Eltern die Schulwahl zu erleichtern, wird ein Fragebogen* an die Eltern ausgeteilt, der Hilfestellungen zum Arbeits-, Lehr- und Konzentrationsverhalten des Kindes geben und zur eigenen Reflexion darüber anregen soll. Elternsprechtage werden zweimal jährlich, aber außerhalb der Unterrichtszeit durchgeführt. Dabei wird berücksichtigt, dass in der Klassen 1 möglichst frühzeitig ein Informations- und Beratungsgespräch stattfindet. Im Januar und zwar unmittelbar nach den Weihnachtsferien, werden die Eltern der Klassen 4 nochmals zu einem Beratungsnachmittag eingeladen um die endgültige Entscheidung über die Schulwahl ihres Kindes im Zusammenhang mit der Empfehlung der Klassenlehrerin/des Klassenlehrers abzuklären. 54 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 Die Zeugnisausgabe am Ende des ersten Halbjahres ist für die Eltern der Klasse 3, am Ende des Schuljahres für die Klassen 1 bis 3 mit einem Beratungsgespräch verbunden, das den Eltern über die individuellen Lernfortschritte oder -schwierigkeiten, sowie Auffälligkeiten im Arbeits- bzw. Sozialverhalten in Verbindung mit dem Lernentwicklungsbericht und den Zeugnisnoten Auskunft gibt. 55 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 VII. Organisationsplanung im Kollegium 1. Vertretungsregelungen Im Krankheitsfalle oder in Abwesenheit einer Kollegin wurden in Absprache mit der Lehrer- und Schulkonferenz folgende Vereinbarungen getroffen: 1. Anlegen einer Notfallmappe. Diese enthält neben wichtigen Angaben zur Klasse die fortlaufende Jahresplanung, mindestens drei Monate im Voraus; Arbeitsblätter zur Übung und zur Konzentration, die auch außerhalb des unterrichtlichen Gesamtzusammenhanges eingesetzt werden können. (Die Mappen liegen im Fache des jeweiligen Klassenlehrers.) 2. Im Falle einer plötzlichen Erkrankung einer Lehrkraft sind die Schüler/innen nach dem laufenden Stundenplan zu unterrichten. Dafür können Gruppen von Kindern in anderen Klassen betreut oder zwei Klassen für einzelne Fächer z.B. Sport, Förderstunden zusammengefasst werden. Kann der Unterricht nicht in vollem Umfang erteilt werden treten die mit den Eltern abgesprochen Regelungen in Kraft. 3. Für die Aufsicht vor Schulbeginn und während der Pausen hat jede Lehrperson eine/n Vertreter/in (siehe Aufsichtsplan) 4. Im Falle einer längeren Erkrankung wird eine Lehrkraft aus dem Vertretungspool des Schulaufsichtsbezirkes angefordert. 56 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2. Vereinbarungen im Kollegium der Grundschule St.Marien Über die Diskussion „Was ist guter Unterricht“ und „Haben wir ein einheitliche Vorstellung von gutem Unterricht?“ ist das Kollegium der Grundschule St. Marien in einen Prozess geraten, der Diskussion, Erprobung, Evaluation und Fortbildung in Gang setzte, und der gemeinsame Absprachen erforderlich machte. Neben dem Konzept zur Individuellen Förderung, bemühen wir uns, die Kriterien zur Gestaltung von gutem Unterricht nach Hilbert Meyer umzusetzen und unser neu erworbenes Methodenrepertoire im Unterricht einzusetzen. Darüber hinaus haben wir schon seit langem Absprachen bezüglich der Werteerziehung und des dienstlichen Verhaltens getroffen. Hinzu kamen Vereinbarungen mit den beiden Kindergärten Drosselnest und St. Marien Kindergarten. 2.1. Vereinbarungen zur Unterrichtsgestaltung: Kriterien zur Gestaltung von gutem Unterricht Klare Strukturierung des Unterrichts Indikatoren Hoher Anteil echter Lernzeit Einheitlich eingesetztes Material Wir achten auf verständliche Lehrer- und Schülersprache Wir halten uns an unsere eigenen Ankündigungen Wir kündigen Unterrichtsreihen an und visualisieren nach Möglichkeit deren inhaltlichen Verlauf Wir achten auf klare Aufgabenstellungen. Wir markieren sinnstiftend einzelne Unterrichtsschritte Wir beachten die Rhythmisierung des Unterrichts durch den Wechsel von lehreraktiven und schüleraktiven Phasen und machen diese für die Schülerinnen und Schüler deutlich Wir halten Regeln und Rituale ein Die Raumgestaltung zeugt vom Inhalt des Unterrichts und den eingesetzten Methoden Wir achten darauf, dass die Schülerinnen und Schüler aktiv bei der Sache sind Wir vermeiden Lerntempo und 57 Karten zum Tagesplan Karten zur Ziel- und Verlaufstransparenz Fördermaterialien Grundschule St. Marien Lernförderliches Klima Inhaltliche Klarheit Schulprogramm 2010 Zeitdruck Wir stellen Fördermaterial, Die Uhr /Karte mit der sowohl für langsam, als auch Uhr schnell lernende Schülerinnen und Schüler zur Verfügung Wir befristen Arbeitszeiten Wir begegnen uns mit gegenseitigem Respekt Wir achten darauf, dass die Haus- und Schulordnung, sowie die Gesprächsregeln eingehalten werden Wir nehmen unsere Fürsorgepflicht als Lehrerin / Lehrer aktiv wahr Wir gewähren den Kindern Bewegungspausen (Bewegungskartei) Wir sind jedem einzelnen Kind gegenüber gerecht Wir leiten die Schüler an, Rücksicht auf einander zu nehmen und sich gegenseitig zu helfen Wir dulden keine Beleidigungen und Zotten Ämter sind klar definiert Wir gehen mit Fehlern behutsam um Wir loben und machen Mut Wir informieren die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Unterrichts über die anstehenden Inhalte Wir setzen neue Medien ein (s. auch Medienkonzept) Wir konzentrieren uns auf die Themenstellung Wir achten auf einen sauberes, klar strukturiertes Tafelbild Wir achten auf sauber geführte Arbeitshefte und Arbeitsmappen Wir achten darauf, dass vorangegangener Lernstoff nach Möglichkeit von den Schülerinnen und Schüler wiederholt wird, um den Anschluss an die Unterrichtseinheit zu gewähren Wir achten, dass der aktuelle Unterricht mit Bekanntem und 58 Grundschule St. Marien Sinnstiftendes Kommunizieren Methodenvielfalt Individuelles Fördern und intelligentes Üben Transparente Leistungserwartungen s. auch Konzept zur Leistungsbewertung Gekonnten verankert wird. Wir üben und wiederholen in sinnvollen Bezügen Wir fördern die Metakommunikation durch den Einbau von Reflektionsphasen Wir beteiligen Schüler so weit wie möglich an der Planung Wir bemühen uns durch die Verwendung von neuen Methoden (Doppeldrehkreis, Tablesets, Interviews) des Lernens den Redeanteil der Schülerinnen und Schüler während des Unterrichtes zu erhöhen Wir fördern die „feed back Kultur“, indem die Schülerinnen und Schüler Auskunft über ihre eigenen Lernfortschritte und Lernschwierigkeiten geben (Reflektionsphase) Wir fördern Schülerinnen und Schüler, die Qualität der eigenen Arbeitsergebnisse selbst zu beurteilen Wir helfen ihnen ihre Arbeitsergebnisse vorzustellen, um diese als Möglichkeit zum Lernen zu nutzen Wir setzen lehrerzentrierte und schülerorientierte Methoden (offene Unterrichtsformen) ein Wir bemühen uns unser gemeinsames Methodenrepertoire kontinuierlich zu erweitern (s. oben) Wir verfolgen das Prinzip der Differenzierung und der individuellen Förderung Das Üben gestalten wir abwechslungsreich und nach Möglichkeit individuell (S. Förderkonzept) Wir informieren Kinder und Eltern über die Leistungserwartungen Wir informieren die Schülerinnen und Schüler über die Zielerwartungen 59 Schulprogramm 2010 Individuelle Förderpläne und Förderempfehlungen Karten zur Verlaufsund Zieltransparenz Grundschule St. Marien Vorbereitete Umgebung Absprachen zur Werteerziehung Ausblick: Wir besprechen Leistungen mit Kindern und Eltern Wir machen unsere Beurteilungskriterien transparent Wir zeigen Schülerinnen und Schülern Wege, wie sie eine erwünschte Leistung erreichen können Der Klassenraum enthält „Lernecken“ Das Arbeitsmaterial für die Kinder liegt geordnet bereit Die Anordnung der Tische und Stühle entspricht der gewünschten Sozialform Wir bemühen uns, unserem Klassenraum ein individuelles Gesicht zu geben Wir beginnen die erste Unterrichtsstunde mit einem Gebet / Lied / Meditation Wir nehmen alle an den ökumenischen Gottesdiensten und Adventsfeiern teil Die Religion- und Klassenlehrer nehmen an dem Gottesdienst zur Erstkommunion teil Wir unterstützen jährlich eine Hilfsorganisation Wir unterstützen die Zusammenarbeit mit den Kirchen Wir planen, eine Patenschaft für ein Kind aus Haiti zu übernehmen, da zwei Adoptivkinder aus Haiti unsere Schule besuchen 60 Schulprogramm 2010 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 2.2. Absprachen zum dienstlichen Verhalten Wir beginnen den Unterricht pünktlich Die Frühaufsicht beginnt um 7.40 Uhr Die Klassenlehrerinnen /Klassenlehrer der Klassen 1 und 2 übernehmen die Aufsicht für die kleinen Bewegungspausen In den Wochen ohne Konferenz, findet montags um 7.30 Uhr eine Dienstbesprechung statt Wir nehmen alle an den vierwöchigen Konferenzen teil (s. auch Teilzeitkonzept) Wir übernehmen Vertretungen für Kolleginnen (Unterricht, Aufsicht, Aufgaben) Wir planen Unterricht im Team (Vorzugsweise mit der Jahrgangsstufenkollegin / dem Jahrgangsstufenkollegen) Tausch von Expertenlehrern bei Projekten Die Schülerergebnisse von VERA werden von den Klassen- und Fachlehrerinnen/-lehrern der 3. Klassen korrigiert Unterrichtsplanungen von besonders herausragenden Unterrichtsstunden sollen dem Kollegium zur Verfügung gestellt werden Wir nehmen Probleme wahr, möglichst bevor sie entstehen, und besprechen diese im Kollegenkreis bzw. mit der Schulleiterin 2.3. Gefasste Beschlüsse für die Zusammenarbeit mit den Kindergärten: Zweimal jährlich finden gemeinsame Konferenzen statt Zwei gemeinsame Elternabende im Jahr Der Einschulungsparcours wir gemeinsam mit den Erzieherinnen durchgeführt Die Fördermöglichkeiten werden von Seiten der Eltern an die Erzieherinnen weitergegeben 61 Grundschule St. Marien Schulprogramm 2010 VIII. Ausblick Seit Beginn des Schulprogramms im Jahre 1996 haben sich entscheidende Veränderungen in der schulischen Arbeit ergeben, so dass das vorliegende Schulprogramm bereits die 3. Fassung ist. Die wesentlichen Neuerungen, die eine Überarbeitung nötig machten werden an dieser Stelle genannt. Der Englischunterricht wird seit dem Schuljahr 2008/2009 ab Klasse 1 erteilt und hat bewirkt, dass sich methodische Veränderungen ergeben haben, die sich vor allem auf die Transparenz von Unterrichtsreihen und Unterrichtsstunden und der Förderung der „Kultur des Lobens“ ausgewirkt haben. Neue Unterrichtsmethoden, wie das Programm des selbstgesteuerten und kooperativen Lernens sind hinzugekommen. Aus den Modulen „Schuleingangsphase“ , „Förderung“ und „Leistungsbewertung“ sind eigene Konzepte entstanden, die in diesem Schulprogramm nicht in vollem Umfang zu finden sind, gleichwohl für die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer an unserem System zu beachten sind. Der Umgang mit den neuen Medien ist durch entsprechende Arbeitsgemeinschaften und das Zeitungsprojekt erweitert worden und inzwischen verfügen wir auch über eine Homepage. Schule ist also einem stetigen Wandel unterworfen. Daher ergeben sich für die nächsten Jahre neue Ziele, die es zu verfolgen gilt. Nachdem sich die neuen Methoden etabliert haben, sollen Evaluationen (Elternfeedback – Schülerfeedback) durchgeführt werden. Um die Qualität von Unterricht zu sichern: - - - sollen gegenseitige Hospitation, auch im Rahmen von schulinternen Fortbildungen stattfinden soll die Offene Ganztagsschule auf ihre pädagogische Dimension hin nach einem Jahr evaluiert werden. soll im Schuljahr 2010 /2011 ein Leitbild für die Grundschule St. Marien erarbeitet werden 62