SCHULPROGRAMM der Heinrich-Böll-Gesamtschule Oberhausen Stand: Schuljahr 2000 / 2001 (Beschluss der Schulkonferenz vom 31. 05. 2001) Inhalt Seite 1. Leitbild 2 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 Fachliches Lernen Lesen, Schreiben, Medienkompetenz Logisches Denken, Rechnen Arbeitswelt Arbeitstechniken 3 3 4 6 8 3 Motivation und Schulklima 10 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Unterrichtsorganisation Stundentafel für die Sekundarstufe I Differenzierungs- und Fördermaßnahmen Wahlpflichtangebote Unterrichtsangebote in der Sekundarstufe II Grundsätze zur Unterrichtsverteilung und zum Stundenplan 14 14 15 17 19 20 5. 5.1 5.2 5.3 5.4 Schwerpunkte der Abteilungen Abteilung 1 (Sek. I – Jg. 5/6) Abteilung 2 (Sek. I – Jg. 7/8) Abteilung 3 (Sek. I – Jg. 9/10) Abteilung 4 (Sek. II – Jg. 11-13) 23 23 25 26 29 6. 6.1 6.2 6.3 6.4 Beratungskonzepte Beratung durch die Sozialpädagogin Beratung in der Abteilung 1 Beratung in der Abteilung 2 Beratung in der Abteilung 3 32 32 34 35 36 7. 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 Besondere Akzente Mathematisch-naturwissenschaftlicher Schwerpunkt Profil Sprachen / Sprachenfolge Offener Ganztag Schüleraustauschprogramme / Auslandspraktika Neue Medien 37 37 39 39 41 44 -1- Schulprogramm der HBG 1. Leitbild Heinrich Böll war ein streitbarer Demokrat. Er kämpfte Zeit seines Lebens für Vernunft und Toleranz im öffentlichen Leben. Sein Engagement galt immer vor allem den Schwachen in der Gesellschaft und den politisch Verfolgten in der ganzen Welt. Sein literarisches Werk und sein Handeln als Staatsbürger waren ein Bekenntnis für den Frieden und gegen Gewalt und Rassismus. Die Werte, die Heinrich Böll verkörperte, sind Leitbild für das Leben und Lernen in unserer Schule. Als Gesamtschule ist die Heinrich-Böll-Gesamtschule in besonderer Weise dem Ziel der Chancengleichheit verpflichtet. Das Grundrecht auf Bildung muss innerhalb der Gesamtschule für jedes Kind und für jeden Jugendlichen entsprechend seiner individuellen Begabung verwirklicht werden. -2- Schulprogramm der HBG 2. Fachliches Lernen 2.1 Lesen und Schreiben, Medienkompetenz Im Mittelpunkt des schulischen Lebens steht das fachliche Lernen. Es ist ein fächerübergreifendes Lernziel allen Unterrichts an der Heinrich-BöllGe-samtschule, den Erwerb der wichtigsten Kulturtechniken an möglichst vielfältigen Inhalten und Projekten zu fördern. Nur wer lesen kann, hat Zugang zu Wissen und Bildung. Die Lesefähigkeit ist eine entscheidende Voraussetzung für die selbstbestimmte und aktive Teilnahme am Leben einer modernen, immer komplexer werdenden und immer stärker von elektronischen Medien bestimmten Gesellschaft. Nichts fördert die Phantasie bei Kindern und Jugendlichen besser, als das Lesen. Lesen wird aber nur dann zum selbstverständlichen Teil des täglichen Lebens, wenn es in der Schule nicht nur als Technik des Wissenserwerbs eingeübt wird, sondern als eigenständiger Wert erfahren werden kann. Ziel der Leseförderung in der Schule muss es sein, Kinder und Jugendliche zu einer gezielten, selbstbestimmten Auswahl von Büchern, Zeitschriften und auch elektronischen Medien zu befähigen. Die Entwicklung der Schreibfähigkeit ist untrennbar mit der Lesefähigkeit verbunden. Das Bedürfnis, eigene Gedanken und Gefühle in schriftlicher Form auszudrücken, muss von der Schule frühzeitig geweckt und beständig gefördert werden. Die Heinrich-Böll-Gesamtschule bekennt sich zu der zentralen Aufgabe der Schreibschulung in allen Fächern. -3- Schulprogramm der HBG Eine Schule, die die Lese- und Schreibfähigkeit in den Mittelpunkt ihrer Bildungsarbeit stellt, wird dabei automatisch auch die Fähigkeit des Hörens und des Sprechens besser entwickeln. Deutschland entwickelt sich unaufhaltsam zur Informationsgesellschaft. Die Schülerinnen und Schüler fit zu machen im Umgang mit den neuen Medien gewinnt deshalb im Rahmen der Lese- und Schreibschulung immer stärkeres Gewicht. Die Heinrich-Böll-Gesamtschule konzentriert sich beim Umgang mit dem Computer auf die Kenntnisse und Fertigkeiten, die für die spätere Berufsausbildung besondere Bedeutung haben. 2.2 Rechnen, logisches Denken Bei keinem anderen Medium wird der Unterschied zwischen „Beherrschung“ des technischen Gerätes und „Bedienung“ in gleicher Weise deutlich wie beim Computer. Wer das Medium Computer mit seinen nahezu unbegrenzten Kommunikationsmöglichkeiten „beherrschen“ will, muss über ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen, die Fähigkeit zu streng logischem Denken und zur Präzision verfügen. Abstraktionsvermögen, logisches Denken und Genauigkeit spielen als Lernziele in allen Fächern eine Rolle. Vor allem sind sie aber durchgängiges Unterrichtsprinzip in Mathematik und in den Naturwissenschaften. In einer dynamischen und hochtechnisierten Gesellschaft haben insbesondere mathematische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse sowohl bei der persönlichen Lebensorientierung als auch in Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Technik eine stetig zunehmende Bedeutung. Aus dem hohen Stellenwert der genannten Fähigkeiten folgt für die Heinrich-Böll-Gesamtschule die Gewichtung der Fächer des mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichs. -4- Schulprogramm der HBG Da die zukünftigen Anforderungen an Wissen und Fertigkeiten nicht annähernd abgeschätzt werden können, ist es daher allerdings nicht möglich, einen ausreichenden Wissensbestand, der ständig abruf- und anwendbar ist, zu erarbeiten. Vielmehr ist es erforderlich, die Voraussetzungen zu schaffen, den vorhandenen Wissensbestand neuen Problemstellungen anzupasssen und systematisch zu erweitern. Dazu gehört ein Basiswissen, gekennzeichnet durch – sichere Beherrschung grundlegender Rechentechniken, – Übung im Umgang mit mathematischer Symbolsprache, – Kenntnis fundamentaler naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, – Verständnis naturwissenschaftlicher Phänomene. Daneben benötigt man insbesondere fachmethodische Fähigkeiten, die es ermöglichen, an beispielhaften Sachverhalten gewonnene Erkenntnisse zu erweitern und auf neue Problemsituationen zu übertragen, wie – Präzision in Beobachtung und Arbeitstechnik, – Fähigkeit zur Abstraktion konkreter Sachverhalte; Begriffsbildung, – sicherer Umgang mit abstrakten Symbolen und der Formelsprache, – Systematisierung von Beobachtungen und Fragestellungen, – Mathematisierung konkreter Problemsituationen, – systematische Verknüpfung von Begriffen und Modellen durch Instrumente der Logik. Das Ziel „Abstraktionsvermögen“ steht nicht im Widerspruch zu dem methodischen Prinzip, den Unterricht, vor allem bei den unteren Jahrgängen, möglichst anschaulich zu gestalten. Seriöser Unterricht kann nicht bei dem, was anschaulich sichtbar ist, verharren. Es ist ein Wesensmerkmal schulischen Lernens, den Schritt vom anschaulichen Verallgemeinerung logisch richtig zu bewältigen. -5- Beispiel zur abstrakten Schulprogramm der HBG 2.3 Arbeitswelt Eine der wichtigsten Aufgaben der Schule ist es, auf Arbeitswelt bzw. Studium vorbereiten. Daher muss sich die Schule ständig den veränderten Bedingungen der Arbeitswelt anpassen, indem sie versucht, gleichermaßen den Lehrplänen und den Erwartungen der späteren „Abnehmer“ (Wirtschaft, Universitäten, Hochschulen) gerecht zu werden. Dieses ist ein ständiger Prozess, denn die Arbeitswelt verändert sich rasant, sowohl die Skala der aktuellen Berufe betreffend, als auch mit Blick auf die Anforderungen, die an die Arbeitnehmer gestellt werden. An die meisten Ausbildungsplätze werden heute höhere Anforderungen geknüpft als früher; gleichzeitig nimmt der Konkurrenzkampf bei der Arbeitsplatzsuche häufig zu. Angesichts von Rationalisierung und Strukturwandel werden immer mehr Menschen in neue oder andere Berufe eingearbeitet oder erfahren an ihrem Arbeitsplatz eine Spezialisierung. Der Arbeitsmarkt wird angesichts der Globalisierung immer internationaler. Vom heutigen Arbeitnehmer erwartet man Flexibilität und Mobilität, sowie den Willen zur Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen. Der Schule fällt in diesem Zusammenhang die zentrale Aufgabe zu, den Schülerinnen und Schülern die sogenannten Schlüsselqualifikationen zu vermitteln: – fachliche Kompetenzen, vor allem ein fachliches und fachübergreifendes Grundwissen; – persönliche Kompetenzen Leistungsbereitschaft, Konzentrationsfähigkeit, wie Ausdauer, Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Lern- und Gewissenhaftigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Selbständigkeit, Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, Kreativität, Flexibilität; – soziale Kompetenzen wie Kooperationsbereitschaft, Teamfähigkeit, Toleranz, Höflichkeit, Freundlichkeit, Konfliktfähigkeit. -6- Schulprogramm der HBG Angesichts der angestrebten persönlichen und sozialen Kompetenzen wird sich die Heinrich-Böll-Gesamtschule bemühen, ihren Erziehungsauftrag in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus auszuüben. Bei der Umsetzung der Richtlinien und Lehrpläne wird die Heinrich-BöllGesamtschule bemüht sein, einen kontinuierlichen, aufeinander aufbauenden Fachunterricht zu konzipieren. Durch häufige Wiederholung wichtiger Gebiete werden die Schülerinnen und Schüler ein solides Grundwissen erwerben. Hinsichtlich der Methode des Lernens werden bewährte Methoden nach wie vor eingesetzt, andere aber den heutigen Bedürfnissen sinnvoll angepasst werden. Unsere Schule wird die Schüler anleiten und befähigen, sich weiteres Wissen selbständig anzueignen. Die Veränderungen der Arbeitswelt waren ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Einrichtung des Schwerpunktes Mathematik/Naturwissenschaften an der Heinrich-Böll-Gesamtschule. Schule muss eine solide Grundlage schaffen, um gleichermaßen im naturwissenschaftlichen wie im informations-technologischen Bereich bestehen zu können. In fast allen Berufen ist der Umgang mit dem Computer unverzichtbar. Die Heinrich-Böll-Gesamtschule wird alle Anstrengungen unternehmen, um – mit allen Schülerinnen und Schülern den Umgang mit PC, Internet, usw. zu trainieren, – gleichermaßen Mädchen und Jungen mit dieser Technik vertraut zu machen, – bereits jüngere Schülerinnen und Schüler darin einzubeziehen. -7- Schulprogramm der HBG 2.4 Arbeitstechniken Unter dem Dach der zentralen erzieherischen Werte und der fachübergreifenden Lernziele legen die Fachkonferenzen eigenverantwortlich ihre Lernziele fest. Die Mindestlehrpläne der einzelnen Fächer sollten gleichberechtigte inhaltliche und methodische Elemente enthalten, die didaktisch miteinander verzahnt werden. Neben den jahrgangsstufigen Aufbau der inhaltlichen Lehrpläne je Fach treten daher methodische Ziele, die ebenfalls stufenbezogen aufeinander aufbauen. Darüber hinaus verständigen sich die Fachgruppen fachübergreifend darauf, welche Arbeitstechniken und welchen Ordnungsrahmen die Schülerinnen und Schüler zu welchem Zeitpunkt beherrschen sollen. Anzustreben ist ein einheitlicher Standard bei den Anforderungen an die äußere Form und die Arbeitsorganisation und die Fertigkeiten in allen Fächern nach folgenden Grundsätzen: 1. Es findet ständiges und systematisches Sprachtraining statt, das eine Weiterentwicklung vom Einwortsatz zur zusammenhängenden Darstellung zum Ziel hat. 2. Die jeweilige Fachsprache wird durch die zuständige Fachkonferenz vereinheitlicht und für die anderen Fächer transparent gemacht. Die Schülerinnen und Schüler werden zur Anwendung der Fachsprache und zu differenzierendem Ausdruck erzogen. 3. Methoden und Systematik der Informationsbeschaffung sind ständige Unterrichtspraxis. -8- Schulprogramm der HBG 4. Die Anforderungen an ein Grundmuster von Ordnung bestehen mindestens aus - der Pflicht zum Besitz und dem Mitbringen vollständiger Arbeitsmaterialen, - regelmäßiger standardisierter Heftführung, - einer Seitengestaltung, die Datum, Thema, Aufgabe und den Bezug zum Referenztext und der Aufgabenstellung enthalten, - dem sicheren Umgang mit Arbeitsmaterialen und Hilfsmitteln. 5. Fachspezifische Fachtermini, Methoden des Definitionen, Gedächtnistrainings Merksätze, (Vokabeln, Ordnungsschemata, Klassifizierungen, Axiome etc.) sind regelmäßiges Begleitprogramm thematisch orientierter Unterrichtseinheiten. 6. Unterschiedliche Sozial- und Lernformen, jeweils abgestimmt auf die Lerninhalte und Lernziele, erziehen die Schüler zu selbständigem Arbeiten. 7. Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Teamfähigkeit müssen im Fachunterricht ständig trainiert werden. Die Fachkonferenzen der Heinrich-Böll-Gesamtschule werden beauftragt, für jedes Schuljahr Arbeitstechniken, Sozialformen und Methoden zu benennen, die diese Grundsätze fachspezifisch umsetzen. Sie sollen jahrgangsweise aufeinander aufbauend trainiert werden und den Status verbindlicher Anforderungen erhalten. -9- Schulprogramm der HBG 3. Motivation und Schulklima Kinder und Jugendliche lernen dann am besten, wenn sie sich für eine Sache interessieren oder doch zumindest den Sinn der Aufgaben und Lernziele einsehen. Entscheidend für die Erhaltung der Leistungsmotivation ist der „Erreichbarkeitsgrad“ und auch der „Neuigkeitsgrad“ der zu lösenden Probleme und Aufgaben. Um die Lernmotivation möglichst vieler Kinder und Jugendlicher lange zu erhalten, überprüfen die Lehrerinnen und Lehrer der Heinrich-BöllGesamtschule kontinuierlich die von ihnen ausgewählten Unterrichtsinhalte, Lernziele, Unterrichtsmethoden und Sozialformen unter den folgenden Fragestellungen: Können die Schülerinnen und Schüler den Sinn der Unterrichtsgegenstände und Aufgaben verstehen? Wie müssen Aufgaben formuliert und wie müssen die Bewertungsmaßstäbe konstruiert sein, damit starke Schüler angemessen gefordert, schwächere Schülerinnen und Schüler nicht überfordert werden? Wie können Schülerinnen und Schüler auch für Unterrichtsgegenstände motiviert werden, deren Sinnhaftigkeit und Bedeutung sie nicht auf Anhieb erkennen? Es muss auf Seiten der Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein geschaffen werden, dass Lernen nicht nur mit Spaß, sondern mit Anstrengungen und Verantwortung für die eigene Arbeit verbunden ist. Interessen und Neigungen der Jugendlichen ändern sich ständig. Daher sind die Lehrerinnen und Lehrer der Heinrich-Böll-Gesamtschule bereit, in einem festen Rahmen (z. B. Klassenstunden) im Gespräch auch mit einzelnen Kindern und Jugendlichen zu erfahren, wo die Interessen dieser Generation liegen und zu welcher Art von Leistung und Anstrengung sie besonders bereit sind. Dies ändert nichts daran, dass letztlich die Lehrerinnen und Lehrer für die Festlegung der Inhalte und Lernziele verantwortlich sind. -10- Schulprogramm der HBG Unterschiedliche Inhalte, Lernziele, Unterrichtsmethoden und Sozialformen bedingen sich wechselseitig und werden daher im Unterricht flexibel eingesetzt. Hierbei kommt neben den – bewährten - traditionellen Unterrichtsmethoden auch bisher ungewohnten Unterrichtsmethoden eine wachsende Bedeutung zu. Unterricht ist aber immer auch geprägt durch die Zusammensetzung der Lerngruppe, der Lehrerpersönlichkeit sowie durch aktuelle Rahmenbedingungen. Deshalb verbietet sich die Festlegung auf eine generell zu bevorzugende Lernmethode. Die Vorbildrolle der Lehrerin oder des Lehrers darf in diesem Zusammenhang nicht unterschätzt werden. Die Motivation der Schülerinnen und Schüler gelingt dann am besten, wenn Lehrerinnen und Lehrer engagiert den Unterricht planen und durchführen und somit auch durch ihr eigenes Verhalten Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler positiv beeinflussen. Die Lehrerinnen und Lehrer der Heinrich-Böll-Gesamtschule agieren entsprechend. Um das Engagement des Lehrerkollegiums zu erhalten, sichert die Schulleitung ein hohes Maß an unterrichtlicher und außerunterrichtlicher Kontinuität zu, sie bietet Raum für Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen und Schulleitung und gestaltet innerschulische Entscheidungsprozesse unter Mitwirkung der Beteiligten transparent und nachvollziehbar. Schule hat nicht nur die Aufgabe, Kenntnisse zu vermehren und Interessen und Fähigkeiten auszubilden. Zumindest ebenso wichtig ist die Tatsache, dass im Umgang mit Mitschülern und Lehrern eine Reihe von Wertorientierungen, Normen und Verhaltensweisen erlernt werden, die für das Leben in unserer Gesellschaft wichtig sind und eine sachliche Auseinandersetzung mit Lerninhalten erst möglich machen. Alle Kolleginnen und Kollegen der Heinrich-Böll-Gesamtschule bemühen sich in Absprache miteinander, dieses soziale Lernen in ihrer jeweiligen Lerngruppe zu steuern. Dabei gilt es als oberster Grundsatz, dass die Verletzung der Menschenwürde und Gewalt jeglicher Art keinen Platz findet. -11- Schulprogramm der HBG -12- Schulprogramm der HBG Gesellschaftliche Veränderungen haben Auswirkungen auf den schulischen Alltag. Die Schule bemüht sich um die Erziehung junger Menschen zu selbstverantwortlich handelnden Mitgliedern der Gesellschaft. Dieser Erziehungsauftrag ist jedoch nur in der Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus zu leisten. Der Pflichtbereich Fachunterricht kann durch ein funktionierendes Schulleben insofern günstig beeinflusst werden, als durch freiwillige Aktivitäten in den Interessengebieten der Schülerinnen und Schüler die Identifikation mit der Schule gefördert wird, was zu einer positiven Grundhaltung beiträgt. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Schulleben und Schulklima, da eine generell angenehme Atmosphäre die Akzeptanz unterrichtlicher Angebote steigert. Die Beziehungen aller am Schulleben Beteiligten definieren sich durch die unterschiedlichen Rollen, die sie in der Schule haben. Die z. T. stark verfestigten Rollenerwartungen müssen bewusst gemacht werden. Dabei kommt den Lehrerinnen und Lehrern die Aufgabe zu, überzeugende Vorbilder zu sein und, wenn nötig, auch gegen eine gleichgültige Konsumentenhaltung anzukämpfen. Sie sollten sich ständig um die Reflexion ihres Verhaltens bemühen, aber auch den Rat und die Hilfe der sie umgebenden Personen beachten und annehmen, wobei gegenseitiger Respekt die Voraussetzung einer erfolgreichen Kommunikation ist. Die Zeit für notwendige Gespräche gerade mit Schülerinnen und Schülern, die anscheinend keine echten Gesprächspartner haben, ist die lohnendste Investition in die Zukunft von Kindern und Jugendlichen. Das intensive persönliche Gespräch und das Sich-umeinander-Kümmern erfordern allerdings Zeit, Ruhe, gegenseitige Offenheit und Vertrauen. Ein positives Lernklima erfordert neben gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Vertrauen sowie einem Gefühl der Gerechtigkeit auch die Anerkennung von Ordnung und von grundsätzlichen Regeln der Zusammenarbeit. -13- Schulprogramm der HBG Die in der Schulordnung festgelegten Vereinbarungen machen Entscheidungen transparent und entlasten soziale Konfliktsituationen. Das Schulleben muss so gestaltet werden, dass die Einhaltung der Normen sich lohnt und dass Verstöße gegen die vereinbarten Regeln Nachteile mit sich bringen. Soziales Lernen und die Identifikation mit der Schule werden positiv beeinflusst durch die Gestaltung der Gebäude und des Geländes. Praktische Verschönerungsaktivitäten werden an der Heinrich-Böll-Gesamtschule gefördert und unterstützt. Um diese Grundsätze im täglichen Schulleben zu verwirklichen, gelten für Schülerinnen und Schüler ebenso wie für Lehrerinnen und Lehrer folgende Regeln: 1. Alle Beteiligten verpflichten sich, - Anstrengungen zur „wohnlichen“ Gestaltung von Unterrichtsräumen, Gebäuden und Gelände zu unternehmen bzw. zu unterstützen; - Unterrichtsräume stets in ordentlichem und gesäubertem Zustand zu verlassen. 2. Alle Lehrerinnen und Lehrer verpflichten sich, - ihre Vorbildfunktion in den erwünschten allgemeinen Umgangsformen wahrzunehmen; - bei erheblichen Verstößen gegen die erwünschten Umgangsformen einzugreifen und die Konfliktsituationen aufzuarbeiten. Bei schwerwiegenden Verstößen gegen die erwünschten Umgangsformen können die Besinnungsstunden genutzt werden. 3. Die Zusammenarbeit von Klassen- und Jahrgangsstufenlehrerteams wird gefördert und von der Schulleitung unterstützt. -14- 4. Schulleben – Unterrichtsorganisation 4.1 Stundentafel für die Sekundarstufe I Stundentafel Sekundarstufe 1 ab Schuljahr 1999/2000 Kursive Zahlen: Unterrichtsstunden in Kurskoppeln Fach Jg. 5 Jg. 6 4 4 Deutsch 5 5 Englisch 4 4 Mathematik 3 3 Sport NW 3 NW 2 Biologie Chemie Physik 2 Erdkunde 2 Geschichte Politik 2 2 Musik 1*) 2 Kunst 2 2 Religion 1*) Technik 2 Wirtschaft Wahlpflicht I Wahlpflicht II Unterricht 27 28 Jg. 7 Jg. 8 Jg. 9 Jg. 10 4 4 4 2 4 4 4 2 2 4 4 4 2 2 2 4 4 4 2 2 2 2 2 Summe EmpfehFach lungen 2 2 2 4 2 3 2 3 2 24 26 24 14 9 6 6 6 8 2 6 7 12 5 4 14 4 30 31 31 177 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 4 30 22-24 23-25 22-24 17-19 NW 19-22 GL 16-20 Ku/Mu 14-18 12 AL 12-13 12-16 4-8 In den Jahrgängen 5 und 6 wird das Fach NW integriert unterrichtet. 1*) Im 5. Jahrgang werden die Fächer Technik und Kunst gekoppelt pro Halbjahr 2-stündig unterrichtet, da nur ein Technikraum in Königshardt verfügbar ist. Im 2. Halbjahr werden die Technik- und Kunst-Kurse getauscht. Die Fremdsprachenkurse im Fach WP II werden 4-stündig unterrichtet. - 15 - 4.2 Differenzierungs- und Fördermaßnahmen Die Differenzierung unterteilt sich in Wahlpflicht- und Fachleistungsdifferenzierung. Differenzierter Unterricht ist Unterricht, der nicht im Klassenverband, sondern in neu zusammengesetzten Lerngruppen stattfindet. In der Fachleistungsdiffenzierung werden z. B. Grund- und Erweiterungskurse (G- und E-Kurse) gebildet; in der Wahlpflichtdifferenzierung werden aus einem Jahrgang (mit sechs Klassen) acht Wahlpflichtkurse gebildet. Im Überblick stellt sich diese Differenzierung an unserer Gesamtschule wie folgt dar: Jg. Wahlpflicht- Fachleistungs- differenzierung differenzierung 07 WP I Englisch, Mathematik 08 WP I Englisch, Mathematik, Deutsch 09 WP I und WP II Englisch, Mathematik, Deutsch, Chemie 10 WP I und WP II Englisch, Mathematik, Deutsch, Chemie Zur Erläuterung: WP I = Wahlpflichtbereich I, WP II = Wahlpflichtbereich II Fördermaßnahmen Jg. 5 Lese und Schreibkurs Muttersprachlicher Unterricht Deutsch als Zweitsprache Mathematik – Übungsprogramme Mathematisch-naturwissenschaftlicher Schwerpunkt Übungsstunden, klassenbezogen - 16 - Schulprogramm der HBG Jg. 6 Lese und Schreibkurs Deutsch als Zweitsprache Ausgleichsunterricht Mathematik, klassenbezogen Übungsstunden, klassenbezogen Mathematisch-naturwissenschaftlicher Schwerpunkt Mathematik - zusätzliche Fachstunde Englisch – Übungsprogramme Jg. 7/8 Deutsch als Zweitsprache; Fortführung Übungsprogramme in Deutsch, Englisch, Mathematik Jg. 9/10 Übungsprogramme in Deutsch, Englisch, Mathematik, Spanisch, Französisch Förderkurse im Wahlpflichtbereich II – „Berufsbezogener Unterricht“ (Förderunterricht, um den Hauptschulabschluss Klasse 9 bzw. den Hauptschulabschluss Klasse 10 zu sichern) – Wirtschaftsmathematik“ (Förderkurs Mathematik für die Zielgruppen „schwache E-Kurs-Schüler“ und „starke G-Kurs-Schüler“) – „Kommunikation“ (Förderkurs Deutsch und Englisch für die Zielgruppen „schwache E-Kurs-Schüler“ und „starke G-Kurs-Schüler“) Jg. 11 Englisch - zusätzliche Unterrichtsstunde Mathematik - zusätzliche Unterrichtsstunde Lernbox: Vermittlung grundlegender Arbeitstechniken für die Sekundarstufe II -17- Schulprogramm der HBG 4.3 Wahlpflichtangebote Das Angebot des Wahlpflichtbereichs I (Jahrgänge 7 – 10) umfasst die Fächer: Latein Arbeitslehre Französisch Hauswirtschaft Niederländisch Naturwissenschaften Mit der Sprache Niederländisch bieten wir als einzige Schule Oberhausens eine besondere Fremdsprache an. Dies liegt zum Einen in der grenznahen Lage zu den Niederlanden begründet, zum Anderen darin, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler an Hochschulen und Universitäten in den Niederlanden studieren wollen. Hauswirtschaft wird neben Arbeitslehre als eigenständiges Fach angeboten. Sicherheitsgründe begrenzen in Naturwissenschaft, Technik Hauswirtschaftslehre die Kursstärke. Dies macht ggf. Umwahlen erforderlich. -18- und Schulprogramm der HBG Das Angebot des Wahlpflichtbereichs II (Jg. 9 – 10) umfasst zur Zeit die Fächer: Latein Spanisch Informatik Naturwissenschaften Technik Sport Tastschreiben berufsbezogener Unterricht (Maschinenschreiben (Förderkurs zur Unterstützung auf dem Computer) des Hauptschulabschlusses) Kaufmännisches Rechnen Kommunikation (Förderkurs Mathematik) (Förderkurs Deutsch/Englisch) Die Förderkurse werden abschlussbezogen eingerichtet. Die Wahl des WP II-Faches sollte unter folgenden Gesichtspunkten getroffen werden: – Die Wahl sollte der Neigung und Eignung des Kindes entsprechen. – Bei der Wahl sollte der angestrebte Schulabschluss (eventuell einschließlich bestimmter beruflicher Vorstellungen) mit berücksichtigt werden. – Eine spätere Umwahl auf eigenen Wunsch ist nicht möglich. – Die Wahl einer weiteren Fremdsprache setzt eine besondere Eignung für Fremdsprachen voraus. -19- Schulprogramm der HBG 4.4 Unterrichtsangebote in der Sekundarstufe II Das Unterrichtsangebot umfasst die Fächer Deutsch, Fremdsprachen (siehe dort), Kunst, Musik, Literatur (nur im 12. Jahrgang), Geschichte, Sozialwissenschaften, Erdkunde, Philosophie, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Religion und Sport. In der Sekundarstufe II werden folgende Fremdsprachen unterrichtet – als erste Fremdsprache: – als zweite Fremdsprache Englisch fortgeführt aus der Sek. I: – Französisch, Spanisch, Niederländisch oder neu einsetzend (von 11 - 13) bzw. als dritte Fremdsprache: Spanisch (vierstündig) Die Sprachkurse Spanisch ab Jg. 9 und Spanisch ab Jg. 11 werden in jedem Fall angeboten; Kurse in den übrigen Sprachen können nur eingerichtet werden, wenn genügend Meldungen eingehen. Der mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunktsetzung der Schule entsprechend wird der naturwissenschaftliche Unterricht im 11. Jahrgang dadurch gestärkt, dass alle Schülerinnen und Schüler einen Koppelungskurs Biologie/Chemie belegen müssen. Im 12. Jahrgang können dann in den Fächern Biologie und Chemie Leistungskurse belegt werden. Das andere naturwissenschaftliche Fach kann als Grundkurs fortgeführt werden. Schülerinnen und Schüler, die in der Sekundarstufe II eine zweite Fremdsprache zu belegen haben, müssen damit auf eine breite naturwissenschaftliche Grundbildung nicht verzichten. -20- Schulprogramm der HBG Die Leistungskurse werden von den Schülerinnen und Schülern aus dem Angebot der Schule gewählt. In den vergangenen Jahren sind regelmäßig in den Fächern Deutsch, Englisch, Biologie, Mathematik, Geschichte und Chemie Leistungskurse gebildet worden. Das Leistungskursangebot im Fach Chemie akzentuiert die naturwissenschaftliche Schwerpunktsetzung der Schule, weil ein solcher Kurs im Vergleich zu anderen Schulen keineswegs selbstverständlich ist. 4.5 Grundsätze zur Unterrichtsverteilung und zum Stundenplan 1. Vorrangig ist die Erteilung des stundentafelgebundenen Unterrichts in den Jahrgängen 5 und 11. Über die Besetzung des Unterrichts in diesen beiden Jahrgängen muss entschieden sein, bevor über alle weiteren Schritte nachgedacht wird. 2. Ein Pendeln zwischen der Zweigstelle in Königshardt und dem Hauptgebäude sollte vermieden werden. 3. Um in dem differenzierten Kurssystem der Gesamtschule ein Minimum an Stabilität der Schüler-/ Lehrerbeziehung zu sichern, werden Lehrerwechsel in Klassen und Kursen möglichst vermieden. 4. Die Lehrerinnen und Lehrer begleiten ihre Klasse, wenn irgend möglich, nach Jahrgang 6 ins Hauptgebäude. Dies gilt vor allem für Klassenlehrerinnen/Klassenlehrer und deren Stellvertreter. 5. Nach Jahrgang 7 oder 8 findet nach Möglichkeit ein Klassenlehrerwechsel statt, sofern die betroffene Kollegin/der betroffene Kollege dies wünscht. -21- Schulprogramm der HBG 6. Sofern Klassen bzw. Kurse neu zu besetzen sind, machen die jeweiligen Fachgruppen einen Vorschlag. Der Ganztagskoordinator erstellt eine Liste der fortzuführenden Arbeitsgemeinschaften mit einem Besetzungsvorschlag. 7. Fachfremder Unterricht kommt nur als Ausnahme unter Einhaltung folgender Bedingungen in Betracht: Die betreffende Kollegin/der betreffende Kollege erklärt, dass sie/er über eine ausreichende Fachkompetenz verfügt; in dem betreffenden Fach herrscht Lehrermangel. 8. Die Zweigstelle in Königshardt muss mit ausreichend vielen Lehrerwochenstunden versorgt werden, um dort Ganztagsaktivitäten, Aufsichten und Vertretungen sicherzustellen. 9. Beim Deputat der einzelnen Kollegin/des einzelnen Kollegen ist folgendes zu berücksichtigen: kein ausschließlicher Einsatz in sogenannten Bändern; kein ausschließlicher Einsatz in einem einzigen Jahrgang (Ausnahme Abteilung I): In den Jahrgängen 9 und 10 im Klassenverband möglichst keine Parallelklassen im gleichen Fach. 10. Besondere Belastungen (z. B. Klassenlehrertätigkeit, hohe Zahl von Korrekturen, Unterricht in heterogenen Klassenverbänden) sollten nach sorgfältiger Abwägung möglichst gleichmäßig auf das ganze Kollegium verteilt werden. 11. Die Klassenlehrerinnen/Klassenlehrer unterrichten die Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse in den Fächern, für die sie die Lehrbefähigung besitzen. Falls sie ausdrücklich zustimmen, kann im Einzelfall auch fachfremder Unterricht in Betracht kommen. Bei differenzierten Kursen erhält die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer eine Option, welchen Kurs sie/er unterrichten möchte. In der Regel wird dies derjenige Kurs sein, in dem mehr Schülerinnen bzw. Schüler der betreffenden Klasse versammelt sind. -22- Schulprogramm der HBG 12. Alle Kolleginnen und Kollegen übernehmen nach Möglichkeit eine „Besinnungsstunde“ als Aufsicht. 13. In den Jahrgängen 5 und 6 dürfen keine Doppelstunden in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik eingeplant werden, auch in Biologie/Physik/Naturwissenschaften sollten sie vermieden werden. In den Fächern Sport, Technik und Kunst sollten möglichst immer Doppelstunden eingeplant werden. Der Unterricht in den Hauptfächern sollte möglichst sinnvoll über die ganze Woche verteilt werden. 14. In den Jahrgängen 7 bis 10 sind Doppelstunden, außer in den Fächern Sport, Technik, Kunst und in den praxisorientierten Wahlpflichtfächern, möglichst zu vermeiden. Der Unterricht in den Hauptfächern sollte möglichst sinnvoll über die ganze Woche verteilt werden. 15. Für die Sekundarstufe II gilt bei Leistungskursen: eine Doppelstunde – drei Einzelstunden; bei Grundkursen: eine Doppelstunde – eine Einzelstunde. 16. Der stundentafelgebundene Unterricht wird soweit wie möglich auf die 1. bis 6. Stunde gelegt. Je älter die Schülerinnen und Schüler werden, desto eher ist Fachunterricht auch in der 8. und 9. Stunde vertretbar. 17. Die Übungsstunden finden in Jahrgang 5 und 6 im Klassenrahmen statt. Die Stunden liegen im Mittagsbereich (6. oder 7. Stunde). In den Jahrgängen 7 bis 10 finden fachbezogene Übungsprogramme statt. -23- Schulprogramm der HBG 5. Schwerpunkte der Abteilungen Unsere Schule ist organisatorisch in vier Abteilungen aufgeteilt. Die Abteilung 1 (Jg. 5/6) ist in einem eigenen Gebäude im Ortsteil Königshardt untergebracht, ca. 2 km vom Hauptgebäude entfernt. Die Betreuung des 5. und 6. Jahrgangs in Königshardt hat für die Kinder den Vorteil, dass sie behutsam in ein größeres Schulsystem wie die Gesamtschule eingeführt werden. Ab Klasse 7 ziehen die Kinder zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in das Hauptgebäude um. Die Abteilungen 2 – 4 befinden sich im Hauptgebäude im Ortsteil Schmachtendorf. Hier ist jede Abteilung (Jg. 7/8; Jg. 9/10; Jg. 11-13) in einem eigenen Gebäudeteil untergebracht. Jede Abteilung wird von einem Abteilungsleiter/einer Abteilungsleiterin geleitet; den Abteilungen 1 bis 3 sind zusätzlich feste Beratungslehrerinnen zugeordnet. Unterstützt wird diese Arbeit durch eine Sozialpädagogin, die vorwiegend im Hauptgebäude (Schmachtendorf) arbeitet. 5.1 Abteilung 1 (Sek. I – Jg. 5/6) Um den Grundschülerinnen und –schülern den Übergang in die Heinrich-BöllGesamtschule zu erleichtern, werden nach der Anmeldung mit Hilfe der Grundschulen Klassenverbände gebildet, die möglichst konfliktfrei und damit positiv für die Lernentwicklung der Kinder sind. Zunächst findet der gesamte Unterricht im Klassenverband statt. Ergänzt wird dieser Unterricht durch die Angebote / Aktivitäten: – Nach einer Beobachtungsphase werden den Kindern grundlegende Förderkurse angeboten. – In Übungsstunden werden ihnen Hilfestellungen gegeben, um zu selbstständigem Arbeiten zu gelangen. -24- Schulprogramm der HBG – In den Klassenstunden werden Techniken eingeübt, um Konflikte zu verarbeiten oder ganz zu vermeiden. – Das Sozialtraining wird in möglichst allen Klassen der Orientierungsstufe durchgeführt. – In Kleingruppen wird 'Lernen lernen' eingeübt. Gleich zu Beginn des 5. Schuljahres werden die Schülerinnen und Schüler in der Stadtteilbücherei Schmachtendorf mit dem Gebrauch einer öffentlichen Bibliothek vertraut gemacht. Eine besonders wichtige Aktion im Zusammenhang mit der Leseschulung ist die Teilnahme am Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des deutschen Buchhandels. Im Verlauf des zweiten Halbjahres des 6. Jahrgangs wird durch intensive Information und Beratung die Wahl des ersten Wahlpflichtfachs (viertes Hauptfach) vorbereitet und durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer verfügen in Königshardt über die gleiche Infrastruktur wie im Hauptgebäude: – Klassenräume – Fachräume für Naturwissenschaften, Technik, Musik (und demnächst auch für Informatik) – zwei Sporthallen – Mensa – sehr große Pausenflächen mit viel Grün – ein ständig besetztes Sekretariat -25- Schulprogramm der HBG 5.2 Abteilung 2 (Sek. I – Jg. 7/8) Entgegen dem vorher nur im Klassenverband erteilten Unterrichtsangebot wird ab Jahrgang 7 der Unterricht differenziert erteilt, d. h. in Englisch und Mathematik wird auf zwei unterschiedlichen Anspruchsebenen (G-Kurse, E-Kurse) unterrichtet; auch für das Wahlpflichtfach I wird der Unterricht im normalen Klassenverband durch ein Unterrichten in unterschiedlichen Lerngruppen, geblockt durch den ganzen Jahrgang und zusammengesetzt nach den jeweiligen Wahlen der Schüler, gebildet. Die Entscheidung über die Kurszugehörigkeit der Schüler trifft die Zeugniskonferenz am Ende des Jahrganges. Über diese erste Differenzierung wird die Laufbahn der Schüler eingeleitet, d. h. Vorentscheidungen über mögliche Abschlüsse werden vorbereitet, denn das Erreichen unterschiedlicher Abschlüsse nach Jahrgang 10 ist von der Kurszugehörigkeit und den entsprechenden Noten abhängig. Durch die Zuweisung der Schülerinnen und Schülern zu G-Kursen oder E-Kursen wird nicht bereits jetzt der Abschluss an der Gesamtschule festgelegt. Umstufungen sind bis Ende Klasse 9 jeweils am Schuljahresende möglich. Um den Schülern eine Aufstufung zu ermöglichen oder eine bereits vorgenommene abzusichern oder aber auch um eine eventuelle Abstufung zu vermeiden, werden in den Jahrgängen 7 und 8 Förderprogramme in den Fächern “Deutsch”, “Englisch” und “Mathematik” durchgeführt. Neben diesen leistungsorientierten Gesichtspunkten einer Schülerlaufbahn stehen in dieser Abteilung vor allem pädagogische Aspekte im Mittelpunkt der Arbeit. Die Kinder befinden sich in einer für sie recht schwierigen und vielfach mit großen Problemen verbundenen Umbruchphase, in der es dringend und unbedingt einer pädagogisch sinnvollen Unterstützung bedarf, nicht nur um einen optimalen Weg für ihren späteren beruflichen Werdegang zu finden, sondern um auch den -26- Schulprogramm der HBG Weg zu sich selbst und mit sich selbst zu finden. Um sie in dieser schwierigen pubertären Phase zu unterstützen und um sie nicht nur auf einen sinnvollen Weg zu bringen sondern auch den Verbleib auf diesem zu gewährleisten, erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit der an der Schule tätigen Sozialpädagogin. Auch die in der Abteilung tätige Beratungslehrerin ist bemüht, die Schüler beim Erreichen dieser Ziele zu unterstützen. Neben den bereits erwähnten Beratungspersonen (Beratungslehrerin/Sozialpädagogin) erfolgt in der Abteilung eine rege und intensive Zusammenarbeit mit Trägern außerschulischer Förderungen. Alle diese Bemühungen haben jedoch ein gemeinsames Ziel: die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen und sie gemäß ihrer eigenen Voraussetzungen zu fördern, um ihnen an der Gesamtschule einen ihren eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten entsprechenden Abschluss zu ermöglichen. 5.3 Abteilung 3 (Sek. I – Jg. 9/10) Die Berufswahlorientierung als wichtige Aufgabe von Schule steht im Mittelpunkt der pädagogischen Konzepte und Laufbahnberatung in der Jahrgangsstufe 9/10, die die Schüler bei ihrer Berufswahl und Realisierung von Ausbildungsentscheidungen mit Blick auf die komplexen Anforderungen des Arbeitsmarktes unterstützen und stärken sollen. Um die Entscheidungen für den Übergang ins Erwerbsleben vorzubereiten und selbstverantwortlich treffen zu können, erhalten die Schüler ab Klasse 9 vierteljährlich eine Information darüber, welcher Schulabschluss z. Zt. am Ende der Schulpflichtzeit prognostiziert werden kann. Grundlage dieser Prognose ist die Notenlage und Kurszugehörigkeit in den differenzierten Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Chemie. -27- Schulprogramm der HBG Berufswahlvorbereitung durch Schule und Arbeitsamt Die Vorbereitung der zukünftigen Arbeitnehmer auf die Anforderungen und Erwartungen von Wirtschaft und Arbeitswelt erfolgt in der Schule auf verschiedenen Ebenen insbesondere durch – Abfassung von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben im Deutschunterricht – Training eines Einstellungstests durch das Arbeitsamt – Simulation von Vorstellungsgesprächen in Klassenstunden – Training von Vorstellungsgesprächen – Üben von Einstellungstests, insbesondere in den Fächern Deutsch, Mathematik und Wirtschaft – inhaltliche Planung, Betreuung und Auswertung eines 3-wöchigen Betriebspraktikums in Jahrgang 9 im Wirtschaftsunterricht – Einsatz von Datenverarbeitungssystemen in allen Fächern – Informationsveranstaltungen für Schüler und Eltern zu Abschlussbedingungen, zur gymnasialen Oberstufe und zum Angebot an berufsbildenden Schulen – Berufswahlvorbereitung als Thema des Wirtschaftsunterrichts – Möglichkeit, die „Tage der offenen Tür“ von Firmen und berufsbildenden Schulen zu besuchen – Berufsinformationsbörse: Vertreter aus Handel, Industrie und Handwerk stellen ihr Berufsfeld vor. – Information zum Thema „Deutsche Sozialversicherung“ durch Vertreter der Krankenkassen – Besuch des Infomobils der Metall- und Elektroindustrie -28- Schulprogramm der HBG Zur Feststellung von individuellen Qualifikationen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erfolgt die Berufswahlorientierung in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem zuständigen Berufsberater des Arbeitsamtes durch – BIZ-Besuche in Jahrgang 9 und 10 – monatliche Sprechstunden des Berufsberaters – Testtraining Besondere Fördermaßnahmen Am Ende der 10. Klasse erhalten Schülerinnen und Schüler, die in die Sekundarstufe II der Heinrich-Böll-Gesamtschule übergehen, einen Sonderplan mit einem speziellen Methodentraining, insbesondere in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Besondere Veranstaltungen – In der Jahrgangsstufe 10 findet eine Abschlussfahrt statt. – Die Abschlussfeier für die Abgänger am Ende von Klasse 9 bzw. 10 wird von den Schülern eigenständig geplant und gestaltet. -29- Schulprogramm der HBG 5.4 Abteilung 4 (Sek. II – Jg. 11-13) Im Mittelpunkt der Unterrichtsarbeit in der Sekundarstufe II steht das fachliche Lernen, das auf einen in der gymnasialen Oberstufe erreichbaren Schulabschluss vorbereitet. Fachliches Lernen meint dabei die Verbindung von gegenwarts- und zukunftsbedeutsamen fachlichen Inhalten mit dem Erwerb von Methodenkompetenz, die zusammen auf eine zunehmend selbstverantwortete Lerntätigkeit hinzielen. Der Unterricht bereitet sowohl auf das Studium an einer Fachhoch-schule oder Universität vor wie auf die Aufnahme einer qualifizierten Berufsausbildung. In besonderer Weise bemüht sich die Heinrich-Böll-Gesamtschule darum, Schülerinnen und Schülern, die von anderen Schulen der Sekundarstufe I in die gymnasiale Oberstufe wechseln, eine erfolgreiche Schullaufbahn zum Abitur zu ermöglichen. Es gibt in jeder Jahrgangsstufe einen Beratungslehrer, der Ansprechpartner nicht nur für die schulischen Fragen ist und den Jahrgang bis zum Abitur begleitet. Eingangsvoraussetzungen Wenn im Abschlusszeugnis des 10. Jahrgangs einer allgemeinbildenden Schule die Fachoberschulreife (FOR) mit Qualifikationsvermerk bescheinigt ist, sind die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe) erfüllt. Bei der Aufnahme darf man jedoch noch nicht älter als 18 Jahre sein. Weitere Aufnahmebeschränkungen (z.B. eine begrenzte Platzzahl) gibt es nicht. Bedingungen für die Fächerwahl zu Beginn des 11. Jahrgangs -30- Schulprogramm der HBG Aus dem Fächerangebot der Schule müssen gemäß der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe (APO-GOSt) eine Reihe von Fächern verpflichtend gewählt werden, das sind: Deutsch, Englisch, Kunst oder Musik, eine Gesellschaftswissenschaft, Mathematik, eine Naturwissenschaft, Religion und Sport. Als neuntes Fach kommen entweder eine zweite Naturwissenschaft oder eine zweite Fremdsprache hinzu. Wer aus der Sek. I nicht Unterricht in einer zweiten Fremdsprache über eine Gesamtdauer von vier Jahren nachweisen kann, muss für das Abitur die zweite Fremdsprache (neu einsetzend oder fortgeführt aus der Sek. I) belegen. Aus dem Kreis der übrigen Fächer ist ein weiteres zu wählen. Nach Beschlussfassung in der Schulkonferenz sind zudem weitere Vorgaben zu beachten: 1. Im Bereich der Gesellschaftswissenschaften sind entweder das Fach Geschichte oder Sozialwissenschaften zu belegen. 2. Im Bereich der Naturwissenschaft ist im 11. Jahrgang anstelle eines naturwissenschaftlichen Faches der Koppelungskurs Biologie/Chemie von allen Schülerinnen und Schülern zu belegen. Mit dieser Regelung wird der naturwissenschaftlichen Schwerpunktsetzung der Schule entsprochen. Zusätzliche Fördermöglichkeiten Im 11. Jahrgang erhalten alle Schülerinnen und Schüler in den Fächern Englisch und Mathematik je eine Stunde pro Woche zusätzlichen Unterricht. Damit sollen unterschiedliche Lernvoraussetzungen ausgeglichen werden, zugleich wird auf die Anforderungen in der Qualifikationsphase im 12./13. Jahrgang vorbereitet. Zusätzlich besuchen alle Schülerinnen und Schüler die Lernbox, die der Vermittlung grundlegender und auf selbständiges Arbeitsmethoden dient. Weitere Maßnahmen zur Unterstützung des Lernens -31- Lernen zielender Schulprogramm der HBG Für den Unterricht können fach- oder projektbezogen die vielfältigen Möglichkeiten der automatischen Datenverarbeitung für den Unterrichtsbetrieb genutzt werden. Das reicht von einfachen Internet-Recherchen bis hin zur Erstellung umfangreicher Ausarbeitungen unter Nutzung von Textverarbeitungsund Grafikprogrammen. Die Schule verfügt im Oberstufenbereich über zwei voll ausgestattete Computerräume mit den entsprechenden Installationen und Internetanschluss. Darüber hinaus ist geplant, jeden Kursraum in der Sekundarstufe II mit einer eigenen Computeranlage auszustatten. Im Schulgebäude ist zudem eine Zweigstelle der Stadtbibliothek Oberhausen untergebracht. Buchbeschaffung und -ausleihe können so ohne großen Aufwand erledigt werden. Für die Einzel- und Stillarbeit stehen Arbeitsmöglichkeiten bzw. -tische im Bibliotheksbereich zur Verfügung. Sonstige Schulveranstaltungen Im 11. Jahrgang wird eine fachbezogene Projektwoche durchgeführt, zudem besteht zum Ende des ersten Halbjahres die Möglichkeit, an einem einwöchigen Ski-Kompaktkurs teilzunehmen. Im 12. Jahrgang findet eine Berufs- und Studienorientierungswoche statt, in der Erkundungen an benachbarten Hochschulen und in Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden. Dabei wird die Zusammenarbeit mit Betrieben und Einrichtungen in der Nachbarschaft der Schule und der Stadt Oberhausen gepflegt und vertieft. An den umliegenden Hochschulen übernehmen ehemalige Abiturienten der Schule Patenschaften und sorgen für erste Orientierungen im Hochschulbetrieb. Gebunden an einen Leistungskurs wird der Unterricht durch eine einwöchige Studienfahrt ergänzt. -32- Schulprogramm der HBG -33- Schulprogramm der HBG 6. Beratungskonzepte Die Beratungsarbeit wird an der Heinrich-Böll-Gesamtschule im vernetzten System durchgeführt. Gerade bei mehreren Gebäuden ist ein kontinuierlicher Informationsfluss unerlässlich. Aus diesem Grund hat das Beratungsteam die Arbeit mit der Sozialpädagogin und den Abteilungsleitern vernetzt. Auf diesem Wege wird ein ständiger Austausch zwischen den Abteilungen sichergestellt. Das Beratungsteam entwickelt langfristige Strategien zur Behebung von Problemen im Schulalltag. 6.1 Beratung durch die Sozialpädagogin Die Sozialpädagogin ist überwiegend in den Jahrgängen 7 und 8 eingesetzt. Sie arbeitet im Team vorwiegend mit den Beratungslehrerinnen, aber auch mit den Abteilungsleitern. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beratung und Unterstützung des 7. und 8. Jahrgangs und in der Betreuung des Freizeitbereichs. Beratung und Unterstützung Angeboten wird Beratung bei Erziehungs-, Lern- und Verhaltensschwierigkeiten Unterstützt wird diese Beratung auch von außerschulischen Einrichtungen wie z. B. Psychologische Beratungsstelle der Stadt, Erziehungsberatungsstellen, Kinderund Jugendpsychiater, Jugendamt, Suchtberatungsstelle, Ergotherapeuten. Bei diesen Hilfsangeboten gilt das Prinzip der freiwilligen Inanspruchnahme. Alles Anvertraute unterliegt der Schweigepflicht. -34- Schulprogramm der HBG Freizeitbereich Die Sozialpädagogin plant und betreut den Freizeitbereichs der Schule. Der Spieleraum der Mensa ist täglich während der 5. bis 7. Unterrichtsstunde geöffnet (für Schülerinnen und Schüler Gelegenheit zum Klönen, Spielen, Musik hören, Essen und Trinken, usw.). Auf dem Schulhof können in den Unterrichtspausen Spiel- und Sportgeräte genutzt werden. Arbeitsgemeinschaften - Mädchenförderung Für die Mädchen des 7. und 8. Jahrgangs wird eine Arbeitsgemeinschaft zum Thema „Selbstbehauptung und Selbstverteidigung“ angeboten. Sie erlernen einige wenige, aber wirkungsvolle Techniken zur Selbstverteidigung. Sie können lernen, ihre Chancen richtig einzuschätzen, ihr Selbstwertgefühl zu steigern und Ängste abzubauen. Projekte Mitarbeit bei der Konzeption und Durchführung zu spezifischen Themen und Aktivitäten in ganzen Klassen und Jahrgängen wie z. B.: – Suchtvorbeugung, – Soziales Lernen, – Mädchen- und Jungenarbeit. -35- Schulprogramm der HBG 6.2 Beratung in der Abteilung 1 1. Fallberatungen von Schülern, Eltern, Kollegen, und zwar – in Gesprächen – in der Weitervermittlung an verschiedene Institutionen (Beratungsstellen, Krankenhäuser, usw.) – Mitarbeit beim Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (VOSF); Begleitung und Betreuung von Schülern beim Wechsel in Sonderschulen (z. B. für Erziehungshilfe, Lernbehinderungen, Schwerhörige, Sprachbehinderungen) – WP I-Beratung (Wahlpflichtbereich I) 2. Übergang Grundschule – Gesamtschule – Gespräche mit den Schülern Ende Klasse 4 – Kontakte zu den „alten“ Klassenlehrern – Informationen der Eltern Ende Klasse 4 – „Beratungsheft“ für die „neuen“ Klassenlehrer für die erste Schulwoche 3. Förderkonzepte – Fachspezifische Förderung – Struktur der Übungsstunde – Konzept „Lernen lernen“ in Kleingruppen – Sozialtraining (Soziales Lernen im Klassenverband) -36- Schulprogramm der HBG 6.3 Beratung in der Abteilung 2 1. Fallberatungen von Schülern, Eltern, Kollegen, und zwar – Einzelfall- und Gruppenberatung, z. B. bei auffälligen Verhaltensweisen – Entwicklung von intensiven Betreuungskonzepten in besonderen Fällen – Organisation von Helferkonferenzen – enge Zusammenarbeit mit den Beratungsteams der anderen Abteilungen – In Einzelfällen Einleitung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (VOSF); Begleitung und Betreuung von Schülern beim Wechsel in Sonderschulen – WP II-Beratung (Wahlpflichtbereich II) 2. Schullaufbahnberatung – Begleitung der Klassen beim Wechsel von Königshardt nach Schmachtendorf ins Hauptgebäude – Begleitung der Klassen beim Übergang in das differenzierte Kurssystem (in Deutsch, Englisch, Mathematik, Wahlpflicht I) 3. Förderkonzepte – Struktur der Übungsstunde – Unterstützung, Begleitung, Umsetzung der angebotenen Fördermaßnahmen – Hilfe bei der Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Problemen - in diesen Fällen kontinuierliche Elternberatung -37- Schulprogramm der HBG 6.4 Beratung in der Abteilung 3 1. Fallberatungen von Schülern, Eltern, Kollegen, und zwar – Einzelfall- und Gruppenberatung, z. B. bei auffälligen Verhaltensweisen, Problemen, usw. – enge Zusammenarbeit mit dem Beratungsteam 2. Schullaufbahnberatung – laufbahnorientierte, abschlussbezogene Beratung 3. Berufswahlvorbereitung – enge Kooperation mit der Berufsberatung des Arbeitsamtes – Kooperation mit den berufsbildenden Schulen – Informationen von Eltern, Schülern und Kollegen über Veranstaltungen (z. B. des Handwerks), Betriebsbesichtigungen mit Kleingruppen 4. Förderkonzepte – Fachspezifische Förderung – Unterstützung, Begleitung, Umsetzung Fördermaßnahmen -38- der angebotenen Schulprogramm der HBG 7. Besondere Akzente 7.1 Mathematisch-naturwissenschaftlicher Schwerpunkt Der Schwerpunkt Mathematik / Naturwissenschaften ist ein Förderkonzept für naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler, denen über den Regelunterricht hinaus zusätzliche Inhalte und Methoden im mathematischnaturwissenschaftlichen Bereich angeboten werden sollen. Das Angebot umfasst zusätzliche Unterrichtsveranstaltungen im Umfang von je zwei Wochenstunden in den Jahrgängen 5 und 6. In den Jahrgängen 7 bis 10 wird die Arbeit in Schwerpunkt-Erweiterungskursen Mathematik und im Wahlpflichtfach Naturwissenschaften weitergeführt. Der Schwerpunkt M/NW ist Teil eines Gesamtkonzeptes zur Förderung aller Schülerinnen und Schüler gemäß ihren Begabungen und Neigungen. Während andere Angebote eher den Ausgleich von Lerndefiziten zum Ziel haben, richtet sich der Schwerpunkt vor allem an die leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler. Der Schwerpunkt M/NW wurde in der derzeitigen Form im Schuljahr 1993/94 in das Förderprogramm aufgenommen, um die Schülerinnen und Schüler intensiver auf die gymnasiale Oberstufe und berufliche Bildungsgänge vorzubereiten. In unserer gymnasialen Oberstufe haben die Naturwissenschaften einen besonderen Stellenwert; insbesondere wird die Einrichtung von Leistungskursen in Biologie und Chemie garantiert. -39- Schulprogramm der HBG Ziel des Schwerpunktunterrichts in den Jahrgängen 5/6 ist es, den Schülerinnen und Schülern – typische Arbeitstechniken der Naturwissenschaften intensiver zu vermitteln, – mathematische Strukturen deutlich zu machen, um so das Verständnis zu erweitern und logisches Denken zu fördern. Stets wird ein möglichst selbständiges Arbeiten der Schülerinnen und Schüler vom Experiment über seine Auswertung bis hin zur Modellbildung und Anwendung angestrebt. Die Schwerpunkt-Erweiterungskurse Mathematik in den Jahrgängen 7 - 10 werden nach einem erweiterten Lehrplan unterrichtet, der auf die Schwerpunktschülerinnen und -schüler ausgerichtet ist und insbesondere die Stochastik einbezieht. Der Unterricht bemüht sich um vertiefende Betrachtungen bezüglich mathematisch-naturwissenschaftlicher Begriffsbildung und Methodik. In den Schwerpunkt M/NW aufgenommen werden maximal 56 Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs in zwei Kursgruppen. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach Eignung und Neigung. Kriterien sind dabei neben der Anmeldung durch die Erziehungsberechtigten die Vorschläge der naturwissenschaftlichen Fachlehrerinnen und Fachlehrer. -40- Schulprogramm der HBG 7.2 Profil Sprachen / Sprachenfolge Für das Abitur sind zwei Fremdsprachen erforderlich. Mit der zweiten Fremdsprache kann an der Heinrich-Böll-Gesamtschule im 7., 9. oder 11. Schuljahr begonnen werden. Vor diesem Hintergrund haben wir die Sprachenfolge wie folgt gestaltet Angebote in der Sekundarstufe I Pflichtsprache ab Klasse 5: Englisch Angebote im Wahlpflichtbereich I (ab Kl. 7): Französisch, Latein, Niederländisch Angebote im Wahlpflichtbereich II (ab Kl. 9): Spanisch, Latein Angebote in der Sekundarstufe II fortgeführt aus Klasse 9: Spanisch, Französisch, Niederländisch neu ab Klasse 11: Spanisch 7.3 Offener Ganztag Die schulische Betreuung über die durch die Stundentafel gebundene Zeit hinaus ist für einen Teil unserer Schülerschaft notwendig und sinnvoll. Ein ganz erheblicher Teil unserer Eltern und Schüler wünscht diese Betreuung aber nicht, zumindest nicht an mehreren Nachmittagen in der Woche. Diesen sehr unterschiedlichen Bedürfnissen haben wir in unsrem Ganztagskonzept Rechnung getragen, indem die Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften, Übungsstunden und Fördermaßnahmen prinzipiell freiwillig ist. -41- Schulprogramm der HBG -42- Schulprogramm der HBG Administrativer Zwang ist sinnvoll, wenn es z. B. um die mündliche und schriftliche Beherrschung der Muttersprache geht. Dieser Zwang ist aber pädagogisch nicht sinnvoll bei musisch-künstlerischen, sportlichen und technischmanuellen Aktivitäten im Rahmen des Ganztagsbereiches. Das gleiche gilt in unserer Schule auch für das individuelle Üben und für die Fördermaßnahmen. Langjährige Erfahrungen an unserer Schule haben bestätigt, dass Schüler und Eltern sehr wohl in der Lage sind, auf unsere Empfehlungen hin selbständig zu entscheiden, ob sie das Angebot annehmen oder nicht. Die Freiwilligkeit der Teilnahme ist auch notwendige Voraussetzung dafür, dass im Bereich der Ganztagsaktivitäten optimale Gruppenzusammensetzungen und Gruppengrößen möglich sind. Der Ganztagsbereich besteht aus: – freiwillige Arbeitsgemeinschaften, Förderkursen, Übungsprogrammen an vier Nachmittagen, – speziellen Fördermaßnahmen in Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik und Chemie. Die Schule empfiehlt und die Eltern entscheiden, ob sie diese Angebote nutzen. -43- Schulprogramm der HBG 7.4 Schüleraustauschprogramme / Auslandspraktika „Lindenholt College“ in Nijmegen / Niederlande Seit 1985 ist das „Lindenholt College“ in Nijmegen / Niederlande unsere Partnerschule. Es finden vielfältige Begegnungen statt, – regelmäßige wechselseitige Besuche, – E-Mail-Projekte, – Teilnahme deutscher Lehrer an Abitur-Sprachprüfungen (in Nijmegen) im Fach Deutsch, – intensiver Gedankenaustausch zwischen den Schulleitern / Schulleitungen, – wechselseitige Beiträge bei Schulfesten, – gemeinsame Projekte im Rahmen des europäischen Comenius-Programms; z. B. gemeinsame Theateraufführungen mit englischen und niederländischen Schulen. „Collège du Solrézis“ in Solre-le-Château / Frankreich Seit 1991 bestehen intensive Kontakte der Heinrich-Böll-Gesamtschule zu französischen Partnerschulen im Nordosten Frankreichs. Über die offiziellen schulischen Verbindungen hinaus konnten intensive freundschaftliche Kontakte zu den französischen Sprachlehrerkollegen entwickelt und gepflegt werden, die Garant für die regelmäßigen wechselseitigen Besuche von Schülergruppen sind, zunächst mit einer Partnerschule in Jeumont, zur Zeit mit dem „Collège du Solrézis“ in Solre-le-Château / Frankreich. Zur Vorbereitung dieser Besuche wird bereits ab der Jahrgangsstufe 7 im Rahmen des Französichunterrichts die „elektronische“ Verbindung via E-Mail geknüpft; der Schüleraustausch selbst findet in den Jahrgangsstufen 9 und 10 statt. -44- Schulprogramm der HBG „Instituto A Sardiñeira“ in La Coruña / Spanien. Seit 1997 hat die Heinrich-Böll-Gesamtschule Kontakt mit der Partnerschule „Instituto A Sardiñeira“ im Nordwesten Spaniens (in La Coruña – Galicien). Es finden regelmäßige jährliche Besuche von Schülergruppen aus dem Wahlpflichtbereich II – Spanisch (Jg. 10) statt. Außerdem findet ein regelmäßiger Austausch im Rahmen von Lehrerbesuchen statt. So haben im Laufe von 3 Jahren 8 Kolleginnen/Kollegen unserer Heinrich-Böll-Gesamtschule die spanische Partnerschule besucht; umgekehrt waren 5 Kolleginnen/Kollegen aus La Coruña zu Gast in unserer Schule. Im Rahmen des Comenius-Projektes fanden gemeinsame Aktivitäten statt, so z. B. eine gemeinsame Wanderung im Rahmen einer internationalen Schüler- und Lehrergruppe auf dem Jakobsweg (Pilgerweg nach Santiago de Compostela). Ähnliche Projekte sollen fortgesetzt werden. „Escola Familia Agricola de Sobradinho“ (EFAS) / Brasilien Die Schule „Escola Familia Agricola de Sobradinho“ (EFAS) in Brasilien wurde 1989 für die Kinder von Kleinbauern gegründet, die durch das Staudammprojekt von Sobradinho umgesiedelt bzw. vertrieben wurden. Die EFAS wird seit ihrem Bestehen von einer Initiativgruppe der evangelischen Kirche unterstützt, bei der auch Lehrerinnen der Heinrich-Böll-Gesamtschule seit vielen Jahren engagiert mitarbeiten. In Arbeitsgemeinschaften und Schulklassen werden seit über 10 Jahren Spenden-Aktionen vielfältigster Art für die EFAS durchgeführt. Seit 1996 ist die EFAS offizielle Partnerschule der Heinrich-Böll-Gesamtschule. Zwei brasilianische Lehrerdelegationen haben die Heinrich-Böll-Gesamtschule besucht; zuletzt besuchte (im Frühjahr 2001) der Schulleiter der Heinrich-BöllGesamtschule die EFAS in Brasilien. -45- Schulprogramm der HBG Jg. 11/12: Auslandspraktikum Für die Oberstufe (Jg. 11) werden Auslandspraktika angeboten bzw. geplant. Das Betriebspraktikums in England wird in Norwich (Norfolk) durchgeführt und dauert zwei Wochen. Es beginnt in der letzten Woche der Herbstferien und endet am Ende der ersten Woche nach den Ferien; die eine Ferienwoche wird mit einbezogen, um die Abwesenheit der betreffenden Schülerinnen und Schüler vom Unterricht zu reduzieren. Die betreffenden Firmen stellen den Schülern nach Abschluss des Praktikums ein kurzes Zeugnis zur weiteren Verwendung aus. Die Unterbringung erfolgt entweder in einem Studentenheim (University of East Anglia) oder in der Jugendherberge am Ort. Dieses Betriebspraktikum soll künftig regelmäßig im Herbst durchgeführt werden und auch auf andere Länder (Niederlande, Spanien) ausgedehnt werden. Für Spanien liegt eine feste Zusage einer deutschen Firma vor; diese Firma unterhält in La Coruña, wo unsere spanische Partnerschule ist, eine Tochterfirma und wird dort Schülerinnen der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Herbst 2001 zum Praktikum aufnehmen. -46- Schulprogramm der HBG 7.5 Neue Medien Die Heinrich-Böll-Gesamtschule verfügt über eine sehr gute Computerausstattung. In Königshardt wird im Sommer 2001 ein Computerraum (Mehrzweckraum) für die Jahrgänge 5 und 6 entstehen; im Hauptgebäude sind (für Jg. 7 – 13) drei Computerräume vorhanden; einer davon wird im Sommer neu ausgerüstet. Geplant ist für den Computerraum in Königshardt der Einsatz von 10 Notebooks. Bisheriger Einsatz der Computerräume im Hauptgebäude (Jg. 7 – 13): 1) Für Klassen und Kurse – Deutsch: Zeitungsprojekt (Jg. 8) – Klassen planen Berichte einer Klassenzeitung im Deutschunterricht und erstellen die Klassenzeitung per Computer. Diese Arbeit wird als Klassenarbeit gewertet – Englisch: Umgang mit Vokabel-Lernprogrammen (Jg. 6/7) – Englisch: Schulung im fremdsprachlichen Bereich (Sek. II) mit Software (über einen Teil der USA) in Verbindung mit dem Zugriff auf das Internet – Niederländisch (Wahlpflichtbereich I): Arbeit im Internet – E-Mail-Projekte mit der niederländischen Partnerschule (Wahlpflichtbereich I) – E-Mail-Projekte mit der englischen Partnerschule (geplant) – Geschichte: Recherchen im Internet und Umgang mit Lernsoftware – Informatik (Wahlpflichtbereich II) – Tastschreiben (Wahlpflichtbereich II): Arbeit mit einem Schreib-Lern-Programmen – Hauswirtschaft (Wahlpflichtbereich I): intensives Arbeiten mit computeranimierten Programmen zu Themen wie Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate. – Technik (Kernbereich und Wahlpflicht-Kurse): technisches Zeichnen am Computer -47- Schulprogramm der HBG -48- Schulprogramm der HBG 2) Homepage der Heinrich-Böll-Gesamtschule (nw.schule.de/ob/HBG – Darstellung einzelner Projekte“ – Texte eines Geschichts-Leistungskurses Jg. 11 über den „Jakobsweg (Pilgerweg nach Santiago de Compostela) und das Zusammenwachsen Europas im Mittelalter“ im Rahmen des Comenius-Programms – Elterninitiative „Eltern für Eltern“ – Homepage des Sportbeobachters (hbg-oberhausen.de; oder per Link über die Homepage der Heinrich-Böll-Gesamtschule anklickbar): Darstellung, Berichterstattung über die langjährige, traditionsreiche und erfolgreiche Arbeit der Fachgruppe Sport an der Heinrich-Böll-Gesamtschule 3) Lehrerfortbildung – 42 Kolleginnen und Kollegen nehmen im Schuljahr 2000/2001 an der INTEL-Fortbildung teil – Seit 1994 finden kontinuierlich Internetkurse statt – Im Rahmen der Aktion „Schulen ans Netz“ ist die Heinrich-BöllGesamtschule Stützpunktschule. In den Räumen der Heinrich-BöllGesamtschule haben in der Vergangenheit Schulungen für 19 weiterführende Schulen in Oberhausen stattgefunden – In den vergangenen Jahren sind Projektleiter anderer Oberhausener Schulen hier ausgebildet worden 4) Videokonferenzen Diese Kommunikationsmöglichkeit wird bislang nur in Schulungen eingesetzt. Beabsichtigt ist zukünftig auch der Einsatz in Klassen und Kursen. -49-