Ausstellung 169KB Sep 20 2011 13:33

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Ausstellung zur
Reggio-Pädagogik
Das Kita-Museum zeigt einen Auszug aus der Ausstellung „Auf der Suche nach den 100 Sprachen der
Kinder“. Die Ausstellung ist eine anschauliche Dokumentation des gleichnamigen Jahresprojekts im
Land Brandenburg, die bei der Kinder- und Jugend-Kunst-Galerie „Sonnensegel e. V.“ in Kooperation
mit den Jugendämtern des Landkreises Potsdam-Mittelmark und der kreisfreien Stadt Brandenburg an
d. Havel eröffnet wurde.
Die gesamte Ausstellung umfasst:
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22 Tafeln doppelseitig
versehen mit Dialogen,
Fotodokumentationen und
künstlerischen Kinderarbeiten
14 Objekte aus Keramik,
Papier und Draht oder aus
Styropor
7 großformatige Malereien auf
Folie, Papier oder Styropor
In der Ausstellung des Kita-Museums
werden gezeigt:
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14 Tafeln doppelseitig
versehen mit Dialogen,
Fotodokumentationen und
künstlerischen Kinderarbeiten
1 Objekt aus Papier, Draht und
Styropor
4 großformatige Malereien auf
Folie, Papier oder Styropor
Die künstlerischen Arbeiten wurden von ca. 60 Kindern in ihren Kitas geschaffen. Es wurde in mehreren
Projektgruppen, zu folgenden Themenschwerpunkten gearbeitet:
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Aus der Vogelperspektive - Alles was fliegt (in der Ausstellung des Museums)
Spurensuche Natur
Der Mensch - Anatomie und Soziales
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Konzept der Reggio-Pädagogik
Die Reggio-Pädagogik ist ein Erziehungskonzept, das in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia
entwickelt wurde und dort in 13 städtischen Krippen und 20 Kindertagesstätten praktiziert wird.
Wichtigster Entwicklungsgeber war der Leiter der kommunalen Krippen und Kindergärten Loris
Malaguzzi (1920-1994). Unter seiner Initiative wurde dieses neue pädagogische Konzept ab den späten
60iger Jahren erdacht und umgesetzt. Doch wird und wurde die Reggio-Pädagogik nicht nur von einer
Persönlichkeit geprägt, vielmehr ist sie ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt und ihrer Bewohner/innen.
Der pädagogische Ansatz ist eng mit dem besonderen politischen und soziokulturellen Hintergrund der
Stadt und Region um Reggio verknüpft. Diese Region in Italien zeichnet sich durch einen hohen
Lebensstandard und ein starkes basisdemokratisches Engagement der Einwohner/innen aus. Die
Kindererziehung wird hier nicht als Sache der Einzelnen angesehen sondern als Gemeinschaftsaufgabe.
Grundsätze der Reggio-Pädagogik
Die Grundsätze der Reggio-Pädagogik sind begründet in einem humanistischen, demokratisch
geprägten Menschen- und Gesellschaftsbild.
Darin werden die Kinder als kompetente, starke und kreative Persönlichkeiten betrachtet. Der Erziehung
kommt die Aufgabe zu, diesen Reichtum der Kinder zu bewahren und zu fördern. Die „gemeinschaftliche
Aufgabe Erziehung“ erfolgt dabei im Dialog mit allen Beteiligten: dem Kind selbst, seiner Familie, den
Erzieherinnen und der Umgebung. Die Reggio-Pädagogik ist kein fertig ausgearbeitetes
Erziehungsprogramm, sondern wird von den Erzieherinnen im Wechselspiel zwischen Theorie und
praktischer Erfahrung täglich weiterentwickelt.
Hundert Sprachen hat das Kind"
Dieser Leitsatz der Reggio-Pädagog/innen,
bringt zum Ausdruck, dass Kinder nicht nur
über eine Sprache verfügen, sondern
vielmehr in „100 Sprachen“ denken und
kommunizieren, ihre Umwelt erfahren und
verarbeiten. In diesen 100 Sprachen
verdeutlichen sich das einzigartige Potenzial
und die Kreativität der Kinder, die sie in
gesprochenen Worten, Zeichnungen oder
durch Schauspiel ausdrücken.
" Das Material
Beim Spiel- und Arbeitsmaterial in der Reggio-Pädagogik handelt es sich meist um diverse
Alltagsmaterialien und Werkzeuge wie Pinsel, Scheren, Gips, Schrauben, Holz, Farben usw.
Gebrauchsfertiges Spielzeug findet man kaum, sondern vielmehr Naturmaterialien, durch die sich die
Kinder mitteilen können, die sie sortieren und bearbeiten können.
"Der Raum als dritter Erzieher"
Der räumlichen Ausgestaltung kommt in Einrichtungen der Reggio-Pädagogik eine besondere
Bedeutung zu. Die Räume sollen die Kinder durch ihre Ausstattung anregen, selbst aktiv zu werden.
In der Mitte der Kitas befindet sich, ähnlich einer kleinen Stadt, ein zentraler Platz, die so genannte
Piazza. Durch viele Glasfenster abgeteilt schließen sich daran die Ateliers, Werkstätten, Rückzugsräume
und Denk-Ecken an. Neben den zahlreichen Bild- und Fotoserien, Plakaten und Videopräsentationen
befinden sich an den Wänden auch zahlreiche Spiegel, in denen die Kinder sich wahrnehmen und
verschiedene Perspektiven entdecken können.
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Die Dokumentation
Ein wichtiges Element in der Praxis der ReggioPädagogik ist die Dokumentation der Aktivitäten
und Fortschritte der Kinder.
Bilder, Fotos, Zitate der Kinder oder
Bastelarbeiten finden ihren Platz an den
Wänden und/oder in von den Erzieherinnen
angefertigten Heftdokumentationen für jedes
einzelne Kind. Diese für alle sichtbare
Dokumentation vermittelt den Kindern eine
Wertschätzung und Achtung ihres Tuns und
bietet den Eltern und Erzieherinnen einen
Einblick in die Entwicklung und die Vorlieben
jedes Kindes.
Die Rolle der Erzieherinnen
Die Erzieherinnen in der Reggio-Pädagogik verstehen sich als Kooperationspartnerinnen und
Begleiterinnen der Kinder. Die Erzieherinnen beobachten und interpretieren das Verhalten der Kinder
und hören ihnen zu, um den Kindern dann gezielte Angebote und Impulse für ihr Spiel oder neue
Projekte geben zu können. Daneben verfügt fast jede Reggio-Einrichtung über eine Atelerista, eine
Kunstpädagogin, die die Kinder bei der künstlerischen Umsetzung unterstützt und den Erzieherinnen
hilft, die Werke der kleinen Künstler/innen zu analysieren.
In der Reggio-Pädagogik kommt es oft zu so genannten Projekten. Diese entstehen aus einer Vorliebe
eines Kindes oder aus einer Idee heraus, und werden dann in Projekten unterschiedlicher Dauer
umgesetzt; die Spanne reicht von zwei Stunden bis zu einem Jahr. Die Erfahrungen im täglichen
Umgang mit den Kindern werden von den Erzieherinnen genau dokumentiert und dann im
Kolleginnenkreis und mit den Eltern besprochen.
Literatur zur Reggio-Pädagogik
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Lingenauber, Sabine – Einführung in die Reggio-Pädagogik , Kinder, Erzieherinnen und
Eltern als konstitutives Sozialaggregat; projekt verlag Bochum, Freiburg, 3. leicht veränderte
Auflage 2005
Lingenauber, Sabine (Hg.) – Handlexikon der Reggio-Pädagogik; projekt verlag Bochum,
Freiburg, 2004
Reggio-Pädagogik im Kindergarten, von Wolfgang Ullrich, Franz J. Brockschneider,
Herderverlag, 2001
Kinder mit erhobenem Kopf. Kindergärten und Krippen in Reggio Emilia / Italien, von Brigitte
Sommer, Luchterhand 1999
Was tut der Wind, wenn er nicht weht? Begegnungen mit der Kleinkindpädagogik in Reggio
Emilia, von Annette Dreier, Luchterhand 1999
Quelle:www.paedal.de
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