Apotheker als Lotsen im Medikamentendschungel

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Presse-Information
Wenn der eigene Körper zum Feind wird
Rheumatoide Arthritis: Auf eine schnelle Diagnose kommt es an
Hannover, 13. Januar 2015 – Weiche Schwellungen der Gelenke, eine lang anhaltende
Morgensteifheit sowie ein latentes Krankheitsgefühl können die ersten Anzeichen einer
rheumatoiden Arthritis sein. Betroffene sollten sich unbedingt gründlich von einem Arzt
untersuchen lassen. Eine frühe Diagnose und ein schneller Therapiebeginn können den
Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Die individuelle Therapie richtet sich immer daran
aus, die Beweglichkeit und damit auch die Lebensqualität des Patienten möglichst lange und
gut zu erhalten, teilt die Apothekerkammer Niedersachsen mit.
Diese Pressemitteilung finden Sie hier im PDF-Format
Individuelle Verläufe
Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunkrankheit, das heißt das Immunsystem der
Betroffenen richtet sich gegen den eigenen Körper und verursacht schwere Entzündungen.
Der Verlauf der Krankheit ist sehr individuell. Fest steht: Die rheumatoide Arthritis ist eine
chronische Erkrankung und bisher nicht heilbar. Wird sie nicht frühzeitig angemessen
therapiert, kann sich der Zustand der Patienten gerade zu Beginn innerhalb nur weniger
Monate deutlich verschlechtern. Aus diesem Grund sind die Früherkennung sowie ein
zügiger Therapiebeginn entscheidend für den Verlauf der Krankheit. Mehr als 80 Prozent der
Schäden erfolgen in den ersten beiden Jahren, 40 Prozent sogar in den ersten sechs
Monaten. Nach zehn Jahren wurden 17 Prozent der Betroffenen an großen Gelenken
operiert, 10 Prozent der Patienten leiden unter schweren körperlichen Behinderungen. Ein
optimales Behandlungsergebnis kann durch eine frühzeitige Therapieaufnahme 12 bis 16
Wochen nach Krankheitsbeginn erzielt werden.
Die Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind noch nicht gänzlich geklärt. Durchschnittlich
ein Prozent der Deutschen leidet unter der Erkrankung, Frauen sind dabei dreimal häufiger
betroffen als Männer. Als Auslöser wird ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren und
äußeren Einflüssen wie akuten Infektionen oder dem Rauchen vermutet, die zum Ausbruch
der Krankheit führen. Für genetisch vorbelastete Personen, in deren Familie es
Rheumapatienten gibt, ist daher eine besonders sorgfältige Mundhygiene ratsam. Eine
Zahnfleischentzündung kann eine Eintrittspforte für Erreger sein.
Hilfe und Beratung in der Apotheke
Die Apotheker sind ein wichtiger Teil des therapeutischen Netzwerkes und für
Rheumapatienten kompetente Ansprechpartner bei Fragen rund um die medikamentöse
Therapie. Die Beratung durch den Apotheker ist umso wichtiger, da es sich bei den
Arzneimitteln, die bei einer modernen und wirksamen Therapie der rheumatoiden Arthritis
zum Einsatz kommen, um sehr starke Medikamente handelt. Außerdem kann in der
Apotheke Hilfestellung geleistet werden, sei es bei der Vermittlung von Kontakten zu lokalen
Selbsthilfegruppen oder wenn die Arzneimittelanwendung aufgrund eingeschränkter
Handkraft oder –beweglichkeit Schwierigkeiten bereitet.
Motivation und Unterstützung durch den Apotheker
Einmal ausgebrochen, muss die Krankheit möglichst rasch und angemessen medikamentös
behandelt werden. Die therapeutische Begleitung erfolgt durch den Arzt und den Apotheker.
Ein wichtiges Therapieziel ist es, die Entzündung zu stoppen und unter Kontrolle zu halten.
Dazu müssen die entsprechenden Präparate dauerhaft eingenommen werden. Zu Beginn
der Therapie benötigen diese sogenannten Basistherapeutika einige Wochen, manchmal
sogar Monate, bis sie wirken. Apotheker sind in dieser Zeit hilfreiche Motivatoren für
Patienten, sie klären auf und ermuntern zum Durchhalten. Denn nur die konsequente
Einhaltung der Therapie gewährleistet einen langfristigen Erfolg. Erleidet der Patient
trotzdem einen akuten Schub, steht die Schmerzlinderung im Vordergrund. Dafür stehen in
erster Linie die sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zur Verfügung. Um den
Krankheitsverlauf zu mildern, ist auch die Kontrolle des Gewichts hilfreich, da Übergewicht
die Gelenke zusätzlich belastet. Letztendlich orientiert sich die Therapie der rheumatoiden
Arthritis immer daran, die individuelle Lebensqualität des Patienten und dessen
Beweglichkeit möglichst lange und gut zu erhalten. Der Apotheker steht den Patienten in
jeder Phase ihrer Erkrankung unterstützend und beratend zur Seite.
Vorteil: Stammapotheke
Apotheker, die ihren Patienten und dessen Krankheitsbild kennen, sind in der Lage,
eventuelle Nebenwirkungen der Rheumamedikamente oder ihre Interaktionen mit anderen
Präparaten zu erkennen und zu beurteilen. Sie können so Unsicherheiten ausräumen und
mit für einen reibungslosen Ablauf der Therapie sorgen. In jedem Fall bietet eine
Stammapotheke bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis Unterstützung und
Sicherheit.
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist
ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern
die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen.
Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein
praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie
und Biologie, Technologie, Pharmakologie und Toxikologie. Nach dem Staatsexamen erhält
er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke
führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und
unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so,
seine Therapie im Alltag umzusetzen. (Zeichen 5.417 inkl. Leerzeichen)
Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 700, [email protected]
Apothekerkammer Niedersachsen
Anja Hugenberg
An der Markuskirche 4
30163 Hannover
Telefon: 0511 39099-0
Fax:
0511 39099-36
www.apothekerkammer-nds.de
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