Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Die Wahrscheinlichkeitsrechung stellt Modelle bereit zur Beschreibung und Interpretation solcher zufälliger Erscheinungen, die statistische Gesetzmäßigkeiten zeigen. 3.1. Zufällige Ereignisse – Ereignisalgebra Zufallsexperiment (beliebig oft wiederholbarer) Vorgang, dessen Ergebnis vom Zufall abhängt; vor der Durchführung ist nicht bekannt, welches Ergebnis eintritt. Ausgangsmenge (Ergebnismenge, Stichprobenraum, Menge der Grundergebnisse) enthält alle im betrachteten Zufallsexperiment interessierenden einfachen Versuchsausgänge (-ergebnisse ); bei jeder Durchführung tritt genau einer der zu gehörenden Ausgänge ein. Zufälliges Ereignis Teilmenge von A ... „ A ist Teilmenge von “ Wir sagen: Ein Ereignis A ist eingetreten, wenn der Ausgang des Zufallsexperiments ein Element aus A ist. Elementarereignisse einelementige Teilmengen von , nicht weiter zerlegbar Sicheres Ereignis tritt bei jeder Durchführung des Experiments ein, ist also gleich Unmögliches Ereignis tritt nie ein, ist die leere Menge 40 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiel 1: Werfen mit zwei verschiedenen Würfeln mit Feststellen der Augenzahl Ausgang (Ergebnis): ( i; k ) ; i, k = 1, 2, ... 6 = { (1; 1) , (1; 2) , (1; 3) , (1; 4) , (1; 5) , (1; 6) , (2; 1) , (2; 2) , (2; 3) , (2; 4) , (2; 5) , (2; 6) , (3; 1) , (3; 2) , (3; 3) , (3; 4) , (3; 5) , (3; 6) , (4; 1) , (4; 2) , (4; 3) , (4; 4) , (4; 5) , (4; 6) , (5; 1) , (5; 2) , (5; 3) , (5; 4) , (5; 5) , (5; 6) , (6; 1) , (6; 2) , (6; 3) , (6; 4) , (6; 5) , (6; 6) } A1 = „Augensumme 4“ = { (1; 3) , (2; 2) , (3; 1) } A2 = „gleiche Augenzahl“ = { (1; 1) , (2; 2) , ... (6; 6) } enthält 36 Elemente; es gibt also 36 Elementarereignisse. Bei jedem Wurf ergibt sich sicher eines der 36 Elemente von . 41 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Verknüpfung von Ereignissen ( Ereignisalgebra) Wir geben jeweils zuerst die Mengenoperation an, formulieren sie dann für Ereignisse und interpretieren diese anschaulich auf der nächsten Seite als Punktmengen. 1) Menge: Ereignis: A B ... Vereinigung von A und B A oder B oder beide (mindestens eines) „A oder B“ 2) Menge: Ereignis: A B ... Durchschnitt (Produkt) von A und B sowohl A als auch B „A und B“ ( kürzere Schreibweise: A B ) 3) Menge: Ereignis: A \ B ... Differenz von A und B A tritt ein und B nicht „A aber nicht B“ , „A ohne B“ 4) Menge: A = \ A ... Komplementärmenge von A ( bezüglich der Grundmenge ) Ereignis: A tritt nicht ein „A nicht“ A heißt auch das zu A entgegengesetzte Ereignis oder das Komplementärereignis von A, kürzer auch das Gegenereignis. Als nützlich erweisen sich folgende Bezeichnungen: 5) Menge: Ereignis: 6) Menge: A B ... A ist Teilmenge von B „aus A folgt B“ A B ... A und B haben keine gemeinsamen Elemente, ihr Durchschnitt ist leer Ereignis: „A und B sind disjunkt oder unvereinbar“ Durchschnitts- und Vereinigungsbildung lassen sich leicht auf mehr als zwei Ereignisse übertragen. Sämtliche Gesetze der Mengenalgebra gelten auch für das Rechnen mit Ereignissen; viele sind in der Sprache der Ereignisse unmittelbar einleuchtend. 42 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 1. A B 2. A B 3. A\ B 4. A 5. A B 6. A B 43 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Wichtige Rechenregeln der Ereignis-Algebra sind z.B. (1.a) A B B A ; (1.b) A ( B C ) ( A B) C ; A ( B C ) ( A B) C (1.c) A ( B C ) ( A B) ( A C ) (1.d) A A ; ; (1.e) A B A B ; A B B A A B A B ... Regeln von de Morgan Im folgenden schreiben wir für den Durchschnitt A B auch kürzer das Produkt AB . Übung 1: Veranschaulichen Sie sich die Rechenregeln (1.c) und (1.e) mit Hilfe von Mengen-Diagrammen (Venn-Diagrammen)! Beispiel 2: Werfen eines Würfels mit Feststellen der Augenzahl = {1, 2, 3, 4, 5, 6} ; A = {2, 4, 6} ; A B = {1, 2, 3, 4, 6} B \ A = {1, 3} A B = {2} B A = {1, 3} B = {1, 2, 3} ; C = {4, 5, 6} B C = {1, 2, 3, 4, 5, 6} = BC= Formulieren Sie die Ergebnisse jeweils in Worten! 3.2. Zur Definition der Wahrscheinlichkeit Klassische Definition Aus der Theorie der Glücksspiele stammt die Definition von LAPLACE: (2.a) P( A) Anzahl der für A günstigen Fälle Anzahl aller (gleich)mö glichen Fälle Bezeichnet man mit A, die Anzahl der Elemente von A und , dann lautet (2.a) kürzer (2.b) P ( A) A Die dabei vorausgesetzte Gleichwahrscheinlichkeit aller Fälle schränkt die Anwendung der klassischen Definition natürlich stark ein; (2) versagt z.B. bereits bei einem unsymmetrischen Würfel, oder bei der Frage nach der Zuverlässigkeit technischer Produkte. 44 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiel 3: Werfen mit zwei verschiedenen Würfeln (vgl. Bsp. 1) A1 = „Augensumme 4“ ; A1 3 , A2 6 , A2 = „gleiche Augenzahl“ 3 1 P( A1 ) 36 12 36 6 1 P ( A ) 2 36 6 Statistische Definition Den Ausgangspunkt für die statistische Definition der Wahrscheinlichkeit bildet die Erfahrung, dass das Eintreffen zufälliger Ergebnisse bei den meisten Zufallsexperimenten auf lange Dauer gewissen Gesetzmäßigkeiten unterliegt: die relative Häufigkeit des Ereignisses A (3) h( A) Anzahl der Experimente mit Ergebn is A Gesamtanza hl der Experimente erweist sich in langen Versuchsreihen als nahezu konstant. Mit wachsender Anzahl der Experimente schwankt h (A) immer weniger um einen „Grenzwert“ P (A), die statistische Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A: (4) h( A ) P( A ) mit wachsender Anzahl der Experimente Liegt ein Zufallsexperiment vor mit endlich vielen gleichwahrscheinlichen Fällen, so kann man die Wahrscheinlichkeit mit (2) und den Sätzen der Kombinatorik (s.u. 3.4) relativ leicht berechnen. Bei anderen Zufallsexperimenten muss man die unbekannten Werte der Wahrscheinlichkeit mit Hilfe beobachteter relativer Häufigkeiten gemäß (4) festlegen. Bemerkung: In der Wahrscheinlichkeitsrechnung als mathematischer Disziplin sind beide Definitionen unbefriedigend: man fordert dort für jedes Ereignis A die Existenz einer Zahl P(A), die gewissen Axiomen genügt. Diese Axiome sind im Wesentlichen die Eigenschaften (12), (12) und (13) in 3.4.1.; die dadurch festgelegte Wahrscheinlichkeit P(A) ist also das theoretische Gegenstück der empirischen relativen Häufigkeit h(A). 45 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Häufigkeit der „1“ bei einem bestimmten Würfel (in Zehner- bzw. Fünfzigerschritten notiert) Beispiel 4: k abs. H. rel. H. 10 2 0,200 20 4 0,200 30 6 0,200 40 7 0,175 50 8 0,160 100 150 200 100 12 0,120 150 23 0,153 200 32 0,160 250 41 0,164 300 51 0,170 h ("1") 0,3 0,2 0,1 0 0 50 250 300 k 350 Geometrische Wahrscheinlichkeit Die klassischen Formeln (2) für die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Ereignisses gilt für Zufallsexperimente mit einer diskreten Ausgangsmenge von endlich vielen gleichwahrscheinlichen Ausgängen. Die Definition soll nun verallgemeinert werden auf Zufallsexperimente mit einer kontinuierlichen Ausgangsmenge , bei denen kein bevorzugt auftritt (Gleichverteilung). Beispiel 5: Mit welcher Wahrscheinlichkeit bleibt der Zeiger einer Drehscheibe im Bereich 0 Lösung: stehen? [0 , 2 ] A [0 , 3 3 ] Länge von A 1 p( A) 3 Länge von 2 6 46 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiel 6: BUFFONsches Nadelproblem (1777) Eine Nadel der Länge l wird auf eine Ebene mit parallelen Strichen im Abstand L > l zufällig geworfen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Nadel einen der Striche kreuzt? Lösung: = Neigungswinkel der Nadel L gegen die Parallelen x = Abstand des unteren Nadelendes von der nächsthöheren Geraden x ( x / ) / 0 x L , 0 Alle möglichen Fälle liegen im skizzierten Rechteckbereich x L x l sin A = „Nadel kreuzt Gerade“ x l sin Alle günstigen Punkte liegen im schraffierten Bereich p( A) F ( A) F () mit F ( A) l sin d 2l 0 F () L p( A) 2l L (Simulationsmodell zur Bestimmung von ) Lässt sich wie in Beispiel 5 das sichere Ereignis darstellen als ein Intervall der Länge L( ) und das Ereignis A als ein Teilintervall der Länge L( A) , dann ist die Wahrschein- lichkeit des Ereignisses A unter der Voraussetzung der „Gleichverteilung“ gegeben durch das Verhältnis dieser Längen: p( A) L( A) L( ) 47 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Lässt sich wie in Beispiel 6 das sichere Ereignis darstellen als Gebiet der Ebene mit dem Flächeninhalt F () und A als Teilgebiet mit dem Flächeninhalt F ( A) , so ist, wieder unter der Voraussetzung, dass Gleichverteilung vorliegt, p( A) F ( A) F () . Bei Darstellungen im dreidimensionalen Raum ergibt sich eine analoge Beziehung für entsprechende Volumina. Die obigen Formeln bezeichnet man als geometrische Wahrscheinlichkeiten. Klassische Wahrscheinlichkeit und geometrische Wahrscheinlichkeit kann man zusammenfassen in der allgemeinen Formel p( A) Maß von A Maß von . Dabei versteht man unter Maß entweder Anzahl, Länge, Flächeninhalt, Volumen,… 48 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 3.3. Elementare Kombinatorik Satz 1: Fundamentales Zählprinzip – Produktregel Aus r Mengen M1 , ... M r mit n1, ... nr Elementen lassen sich (5) N n1 n2 .... nr verschiedene r-Tupel ( x1 , x2 .... xr ) bilden mit xi M i . oder Hat man eine Folge von Entscheidungen zu treffen, bei denen es für die i. Entscheidung ni Möglichkeiten gibt ( i 1 , .... r ) , dann ist die Gesamtzahl aller möglichen Entscheidungs-Folgen gegeben durch (6) N n1 n2 .... nr Beispiel 7: Zum Fundamentalen Zählprinzip Ein bestimmter Autotyp wird in 2 verschiedenen Motorstärken, 4 verschiedenen Farben und 5 verschiedenen Innenausstattungen angeboten. Wie viele Wahlmöglichkeiten hat der Käufer? Lösung mit „Baumdiagramm“: Motoren Farbe Innenausstattung .... .... n1 2 n2 4 n3 5 N n1 n2 n3 2 4 5 40 49 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Grundproblematik: a) Auswählen einer Teilmenge aus einer Grundmenge b) Anordnen der Elemente einer Menge Bezeichnungen: n -Menge ... Menge von n Elementen k-Stichprobe ... Teilmenge von k Elementen einer Grundmenge geordnet ... Reihenfolge wichtig (Variationen) ungeordnet ... Reihenfolge unwichtig (Kombinationen) mit Zurücklegen ... gezogenes Element wird vor der nächsten Ziehung zurückgelegt ohne Zurücklegen ... – " – nicht zurückgelegt Satz 2: Geordnete k-Stichproben mit Zurücklegen (Variationen mit Wiederholung) Einer n-Menge kann man (7) N n k geordnete k-Stichproben mit Zurücklegen entnehmen. Beispiel 8: In einer Urne sind 2 schwarze und 3 weiße Kugeln. Zwei Kugeln werden nacheinander mit Zurücklegen zufällig gezogen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide weiß sind? Lösung: mögliche Fälle günstige Fälle 5 2 25 9 P( WW ) 25 32 9 Satz 3: Geordnete k -Stichproben ohne Zurücklegen (Variationen ohne Wiederholung) Einer n-Menge kann man (8) (n) k n (n 1) .... (n k 1) n! (n k )! geordnete k-Stichproben ohne Zurücklegen entnehmen. 50 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiel 9: Ein Verein mit 5 Mitgliedern wählt einen Vorstand und einen Schriftführer. Wie viele Möglichkeiten gibt es? Lösung: (5)2 = 5 4 = 20 (Reihenfolge wichtig!) Für k n folgt aus Satz 3 ein wichtiger Sonderfall: Satz 4: Permutationen Eine n-Menge kann auf (9) (n) n n (n 1) .... 2 1 n! („n-Fakultät“) Arten angeordnet werden. Beispiel 10: Wie viele Wörter lassen sich aus a, m, o bilden, wenn jeder Buchstabe in jedem Wort genau einmal vorkommt? Lösung: 3! = 3 2 1 = 6 Satz 5: Ungeordnete k -Stichproben ohne Zurücklegen (Kombinationen ohne Wiederholung) Einer n-Menge kann man (10) n n (n 1) .... (n k 1) n! 1 2 .... k (n k )! k! k ungeordnete k -Stichproben ohne Zurücklegen entnehmen. n Sprechweise für die Binomialkoeffizienten : „n über k“ k Beispiel 11: Wie viele Möglichkeiten gibt es beim Lotto 6 aus 49? Lösung: 49 49 48 47 46 45 44 13 983 816 1 2 3 4 5 6 6 51 ( k n) Statistik 3.4. 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten 3.4.1. Elementare Rechenregeln Sowohl aus den Eigenschaften der relativen Häufigkeit (3), wie auch aus der klassischen Definition (2) ergeben sich unmittelbar folgende Eigenschaften der Wahrscheinlichkeit: (11) 0 P( A) 1 (12) P( ) 1 , P() 0 Wichtige Rechenregeln sind (13) P( A B) P( A) P( B) P( AB) … Additionssatz (14) P( A ) 1 P( A) für alle Ereignisse A ... W. des Gegenereignisses (15) A B P( A) P( B) Im Sonderfall unvereinbarer (disjunkter) Ereignisse A und B lautet der Additionssatz (13): (16) P( A B) P( A) P( B) falls AB Übung 2: Beweisen Sie die Rechenregel (14) für die Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses mit Hilfe von (12) und (13). Übung 3: Formulieren Sie den Additionssatz für drei Ereignisse A, B, C . Herleitung des Additionssatzes (13) mit Hilfe eines Venn-Diagramms: Wir interpretieren Ereignisse A, B als Flächen und ihre Wahrscheinlichkeiten als Flächeninhalte; ist dabei eine Fläche mit Inhalt 1. Bei der Addition von P(A) und P(B) wird der Anteil des Durchschnitts AB offensichtlich doppelt gezählt, P(AB) muss also noch abgezogen werden. P(A) P(AB) P(AB) 52 P(B) Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiel 12: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, bei zweimaligem Würfeln mit einem idealen Würfel mindestens eine Sechs zu erzielen? 1. Lösung mit Additionssatz A = „erster Wurf 6“; B = „ zweiter Wurf 6“; A B = „mindestens eine 6“; AB = „beide Würfe 6“ idealer Würfel: P( A ) P( B ) also mit (13): P( A B) 1 ; aus der Tabelle in Bsp.1: 6 P ( AB) 1 36 1 1 1 11 6 6 36 36 2. Lösung mit Gegenereignis Formal ergibt sich aus (14) mit der deMorgan-Regel (1.e) P( A B) 1 P( A B) 1 P( A B ) anschaulicher in Worten P(" mindestens eine 6" ) 1 P(" keine 6" ) Durch Abzählen aus der Tab. in Bsp.1: P( A B) 1 P( A B ) P(" keine 6" ) 25 36 25 11 36 36 Der Additionssatz (13) lässt sich bei beliebigen Ereignissen A und B nur anwenden, wenn außer P(A) und P(B) auch P(AB) bekannt ist. In Beispiel 12 lässt sich P(AB) durch Abzählen der zugehörigen Elementarereignisse ermitteln, in diesem Fall gilt aber auch (17) P( AB ) P( A ) P( B ) Im Fall a) des Beispiels 13 hängt das Ergebnis des 2. Zuges nicht ab vom Ergebnis des 1. Zuges; jeder Zug erfolgt unter denselben Bedingungen. Man sagt, die beiden Ereignisse sind unabhängig. Für unabhängige Ereignisse gilt der Multiplikationssatz in der einfachen Form (18) P( AB ) P( A ) P( B ) falls A und B unabhängig In Beispiel 13b sind A und B offensichtlich nicht unabhängig; man kann die Wahrscheinlichkeit P („2. Kugel weiß“) ja erst berechnen, wenn man das Ereignis des ersten Zuges kennt. 53 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Bei praktischen Anwendungen wird der Multiplikationssatz in der einfachen Form (18) dort benutzt, wo die Beschreibung des Zufallsexperiments zweifelsfrei erkennen lässt, dass das Eintreten von A jenes von B nicht beeinflusst. Dies ist z.B. der Fall bei vielen Glücksspielen, bei Urnenziehungen mit Zurücklegen (jede Ziehung ist unabhängig von den vorhergehenden Ziehungen ) und allgemeiner bei Wiederholungen von Zufallsexperimenten unter gleichen Bedingungen. Allgemein sollte man Ereignisse nur dann als unabhängig ansehen, wenn hinreichender Anlass besteht für die Vermutung, dass die Ereignisse sich gegenseitig nicht beeinflussen können. In Zweifelsfällen kann man die Gültigkeit von (18) eventuell auch über die entsprechende Beziehung für die relativen Häufigkeiten überprüfen. Beispiel 13: In einer Urne befinden sich zwei weiße und drei schwarze Kugeln. Zwei Kugeln werden nacheinander gezogen a) mit Zurücklegen b) ohne Zurücklegen Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide weiß sind? Lösung: W1 = „erste Kugel weiß“ , W2 = „zweite Kugel weiß“ a) Wegen des Zurücklegens ist die Ausgangssituation beim 2. Zug dieselbe wie beim 1. Zug Pa ( W1W2 ) 2 2 4 5 5 25 2 . Ist W1 eingetreten, dann sind vor dem 5 2. Zug nur noch vier Kugeln in der Urne: eine weiße und drei schwarze. Folglich ist die 1 Wahrscheinlichkeit, beim 2. Zug eine weiße Kugel zu ziehen . 4 b) Das Ereignis W1 hat die Wahrscheinlichkeit Pb ( W1W2 ) 2 1 1 5 4 10 54 Pa ( W1W2 ) Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 3.4.2. Bedingte Wahrscheinlichkeit, Multiplikationssatz Häufig interessiert die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis A, wenn bekannt ist, dass ein Ereignis B eingetreten ist. Für diese bedingte Wahrscheinlichkeit spielt B die Rolle des sicheren Ereignisses; B dient als neuer Stichprobenraum. Beispiel 14: Zwei ideale Würfel werden geworfen: Würfel 1 besitzt nur weiße Flächen, bei Würfel 2 sind die Flächen mit den Augenzahlen 1, 2, 3 weiß und die mit den Augenzahlen 4, 5, 6 rot. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit a) für das Ereignis Z = “beide Würfel zeigen eine Augenzahl > 2“ b) für das Ereignis Z, wenn man schon weiß, dass das Ereignis R = „Würfel 2 zeigt eine rote Fläche“ eingetreten ist? Lösung: Der Stichprobenraum besteht aus 36 Ergebnissen (vergl. Beispiel 1) = { (1; 1) , (1; 2) , (1; 3) , (1; 4) , (1; 5) , (1; 6) , (2; 1) , (2; 2) , (2; 3) , (2; 4) , (2; 5) , (2; 6) , (3; 1) , (3; 2) , (3; 3) , (3; 4) , (3; 5) , (3; 6) , (4; 1) , (4; 2) , (4; 3) , (4; 4) , (4; 5) , (4; 6) , (5; 1) , (5; 2) , (5; 3) , (5; 4) , (5; 5) , (5; 6) , (6; 1) , (6; 2) , (6; 3) , (6; 4) , (6; 5) , (6; 6) } R Z a) Aus der Definition der klassischen Wahrscheinlichkeit folgt p( Z ) Z 16 4 36 9 b) Durch die zusätzliche Information, dass R eingetreten ist, kommen als mögliche Fälle nur noch die Ergebnisse des neuen Stichprobenraums R in Frage; günstig sind alle Ergebnisse aus R, für die Z eintritt, d.h. alle Ergebnisse aus Z R Z R . Für die gesuchte Wahrscheinlichkeit auf dem Stichprobenraum R schreibt man p ( Z / R ) . p( Z / R ) Z R R 12 2 18 3 55 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Durch Umformung gelingt es, p ( Z / R ) durch die Wahrscheinlichkeiten p( Z R ) und p(R ) auszudrücken: Z R p( Z / R ) Z R R R 1 p( Z R ) 3 2 1 3 p( R ) 2 Seien A und B zwei Ereignisse mit p ( A) 0 und p ( B ) 0 . Dann heißt p( A / B ) (19) p( A B ) p( B ) bedingte Wahrscheinlichkeit von A unter der Voraussetzung von B oder Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung (Hypothese) B. Entsprechend heißt p( B / A) (20) p( A B ) p( A) bedingte Wahrscheinlichkeit von B unter der Bedingung von A Löst man (19) und (20) nach p( AB ) auf, so erhält man den Multiplikationssatz (21) p( AB) p( A) p( B / A) p( B) p( A / B) Die Beispiele 13 und 14 zeigen, dass das Eintreten eines Ereignisse B die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A beeinflussen kann. Ist wie im Beispiel 13a diese Beeinflussung nicht vorhanden, so bezeichnet man die Ereignisse A und B als unabhängig: Die Wahrscheinlichkeit von A ist dann nicht abhängig vom Eintreten oder Nichteintreten von B und umgekehrt. Definition: Zwei Ereignisse A und B mit p ( A) 0 und p( B ) 0 heißen unabhängig, falls (18) p( AB) p( A) p( B) oder (22) p( A / B) p( A) , p( B / A) p( B) 56 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiel 15: Rauchergewohnheiten in zwei Betrieben = { Betriebsangehörige } , R = { Raucher } , F = { Frauen } a) Betrieb 1 b) Betrieb 2 F F R 150 350 500 R 350 650 1000 500 1000 1500 F F R 100 300 400 R 200 600 800 300 900 1200 Eine Person aus werde zufällig ausgewählt: Es ergeben sich dabei folgende Wahrscheinlichkeiten für die beiden Betriebe: p1 ( R ) 500 1 1500 3 p1 ( F ) 500 1 1500 3 p1 ( RF ) 150 1 1500 10 p2 ( R ) 400 1 1200 3 p2 ( F ) 300 1 1200 4 p2 ( RF ) 100 1 1200 12 Will man die Rauchgewohnheiten der Frauen untersuchen, betrachtet man als neuen StichProbenraum nur noch die Menge F. p1 ( R / F ) p1 ( RF ) 3 p1 ( F ) 10 p2 ( R / F ) p1 ( R) p1 ( R / F ) p2 ( RF ) 1 p2 ( F ) 3 p2 ( R) p2 ( R / F ) p2 ( RF ) p2 ( R) p2 ( F ) d.h. die Rauchgewohnheiten im Betrieb 2 sind unabhängig vom Geschlecht. Übung 4: Sechs Würfel werden geworfen. Mit welcher Wahrscheinlichkeit zeigt jeder Würfel eine andere Augenzahl? 57 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 3.4.3. Zusammengesetzte Zufallsexperimente, totale Wahrscheinlichkeit Viele Zufallsexperimente lassen sich aus n Einzelversuchen aufbauen, die nacheinander oder gleichzeitig durchgeführt werden. Zur Beschreibung solcher zusammengesetzter Zufallsexperimente eignen sich Baumdiagramme oder Wahrscheinlichkeitsbäume. Beispiel 16: Eine Urne enthält zwei rote und eine schwarze Kugel. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit beim Ziehen ohne Zurücklegen a) beim zweiten Zug eine rote Kugel zu ziehen, wenn beim ersten Zug schon eine rote Kugel gezogen wurde? b) beim zweiten Zug eine rote Kugel zu ziehen (wenn das Ergebnis des ersten Zuges nicht bekannt ist? Lösung: Rn = „rote Kugel beim n-ten Zug“ ; S n = „schwarze Kugel beim n-ten Zug“ 1 2 a) p ( R2 / R1 ) b) 1. Lösungsweg: Man denkt sich die roten Kugeln nummeriert: rot: r1 , r2 schwarz: s Veranschaulichung des Zufallsexperiments durch ein Baumdiagramm: r2 r1 s r1 r2 s r1 s r2 6 gleichmögliche, 4 günstige Fälle p( R2 ) 2 3 2. Lösungsweg: Das Baumdiagramm wird einfacher, wenn man die roten Kugeln als ununterscheidbar betrachtet. Man kann dann im Diagramm längs der Pfade zu den Elementarereignissen die Wahrscheinlichkeiten anschreiben. (Wahrscheinlichkeitsbaum) 58 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung p( R1 ) p( S1 ) p( R2 / R1 ) R2 p( S2 / R1 ) S2 p( R2 / S1 ) R2 R1 S1 p( R2 ) p( R1 ) p( R2 / R1 ) p( S1 ) p( R2 / S1 ) 2 1 1 2 1 3 2 3 3 Am Beispiel 16 erkennt man folgende Regeln: Bei einem zusammengesetzten Zufallsexperiment erhält man 1. die Wahrscheinlichkeiten für die Elementarereignisse, indem man die Wahrscheinlichkeiten längs des zugehörigen Pfades im Baumdiagramm multipliziert (Pfadregel), 2. die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis A, indem man die Wahrscheinlichkeiten aller zu A gehörenden Elementarereignisse addiert (Summenregel). Das Ergebnis von b) im Beispiel 16 erscheint paradox: Die Wahrscheinlichkeit für „rot“ im zweiten Zug (nachdem also bereits eine Kugel zur Seite gelegt ist), ist genau so groß wie die Wahrscheinlichkeit für „rot“ beim Ziehen aus der vollen Urne! Die Wahrscheinlichkeit ändert sich nicht durch die vorangehende Ziehung, solange man das Ergebnis des ersten Zuges nicht kennt. Erst wenn dieses Ergebnis bekannt ist, wenn also eine zusätzliche Information zur Verfügung steht, ergibt sich eine andere Wahrscheinlichkeit. Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit Gegeben seien die Ereignisse (23) A1 , A2 ,..., An mit A1 A2 ... An und Ai Aj für i j Dann gilt für ein beliebiges Ereignis B n (24) p( B ) p( A1 ) p( B / A1 ) ... p( An ) p( B / An ) p( Ak ) p( B / Ak ) k 1 B A1B A2 B ... An B (disjunkte Zerlegung) Man sagt auch: B tritt nur zusammen mit A1 oder A2 … oder An auf 59 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Veranschaulichung: B A3 A2 A1 A1B An A3 B A2 B An B Beispiel 17: Drei Fabriken stellen typengleiche Werkstücke her. Fabrik 1 2 3 Produktionsanteil 60 % 30 % 10 % Ausschussanteil 10 % 20 % 40 % Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist ein aus der Gesamtproduktion zufällig herausgegriffenes Werkstück defekt? Lösung: Fi = „Werkstück aus Fabrik i“ (i = 1, 2, 3) D = „Werkstück ist defekt“ D F1D F2 D F3 D (disjunkte Zerlegung von D) p( D) p( F1 ) p( D / F1 ) p( F2 ) p( D / F2 ) p( F3 ) p( D / F3 ) 0.6 0.1 0.3 0.2 0.1 0.4 0.16 3.4.4. Der Satz von Bayes Aus dem Multiplikationssatz (21) p( AB) p( A) p( B / A) p( B) p( A / B) folgt (25) p( A / B ) p( A) p( B / A) p( B ) Diese Formel wird verwendet, wenn die bedingte Wahrscheinlichkeit p ( B / A) bekannt oder einfacher zu berechnen ist als p( A / B ) . Bei der Anwendung von (25) ist p(B ) oft nicht direkt gegeben und muss erst als totale Wahrscheinlichkeit berechnet werden. Der einfachste Fall liegt vor, wenn zerlegt ist in A1 A und A2 A . Dann folgt aus (24) 60 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung p( B ) p( A) p( B / A) p( A ) p( B / A ) Und aus (25) (26a) p( A / B ) p( A) p( B / A) p( A) p( B / A) p( A ) p( B / A ) Im allgemeinen Fall ergibt sich aus (23), (24) und (25) (26b) p( Ai / B) p( Ai ) p( B / Ai ) p( B ) p( Ai ) p( B / Ai ) n p( Ak ) p( B / Ak ) k 1 Der Satz von Bayes (26) liefert bei bekannten Wahrscheinlichkeiten p( B / Ak ) die umgekehrten bedingten Wahrscheinlichkeiten p( Ak / B) , also die Wahrscheinlichkeiten der Hypothesen, falls man weiß, dass B eingetreten ist. Beispiel 18: (Fortsetzung von Beispiel 17) Mit welcher Wahrscheinlichkeit stammt ein defektes Werkstück aus Fabrik 1 ? Lösung: p( F1 / D ) p( F1 ) p( D / F1 ) 0.6 0.1 0.375 p( D ) 0.16 Auf die gleiche Weise lassen sich die Wahrscheinlichkeiten p( F2 / D) und p( F3 / D ) berechnen; die Summe der drei bedingten Wahrscheinlichkeiten ergibt den Wert 1. (Übung!) Beispiel 19: In einer Urne I befinden sich 4 weiße und 2 schwarze Kugeln, in Urne II 1 weiße und 4 schwarze Kugeln. Eine Kugel wird zufällig aus einer der Urnen gezogen. a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist die Kugel weiß? b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit stammt diese weiße Kugel aus Urne I ? Ergebnis: p(W ) 13 30 , p (U I / W ) 10 13 Übung: In einer Urne sind 3 rote, 3 blaue und 3 weiße Kugeln. Es wird ohne Zurücklegen gezogen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, beim zweiten Zug eine weiße Kugel zu ziehen, wenn beim ersten Zug keine rote Kugel gezogen wurde??????? 61 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 3.5. Aufgaben 1) Bei einem Lauftest für die beiden Seitentriebwerke T1, T2 und das Haupttriebwerk T3 eines Flugzeuges sei A1 ( A2 ; A3 ) das Ereignis „T1 (T2; T3) arbeitet einwandfrei“. a) Formulieren Sie in Worten: A A1 A2 A3 ; B A1 A2 A3 ; C ( A1 A2 A3 ) ( A1 A2 A3 ) ( A1 A2 A3 ) A1 A2 A3 b) Geben Sie die Ereignisse in Formeln an: D: Genau ein Triebwerk arbeitet nicht einwandfrei. E: Keines der drei Triebwerke arbeitet einwandfrei. F: Das Haupttriebwerk und mindestens ein Seitentriebwerk arbeiten einwandfrei 2) An einem Pferderennen nehmen 12 Pferde teil. Wieviele Möglichkeiten gibt es, die drei ersten Plätze zu tippen? 3) Auf wie viele verschiedene Arten kann man die Buchstaben des Wortes STATISTIK anordnen? 4) 6 Bälle werden zufällig auf 6 Körbe verteilt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass alle Körbe besetzt sind? Verallgemeinerung! 5) Drei Gruppen bearbeiten unabhängig voneinander ein Problem mit den Erfolgswahrscheinlichkeiten P( A) 0,5 ; P( B) 0,25 ; P(C ) 0,25 Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass mindestens eine Gruppe erfolgreich ist? 6) In einer Schachtel liegen 15 Sicherungen, davon sind 4 defekt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass man beim zufälligen Ziehen von 3 Sicherungen (ohne Zurücklegen) lauter brauchbare Sicherungen erwischt? 7) Eine Abnahmekontrolle erfolgt nach folgender Vorschrift: Aus einer Packung von 100 (50) Artikeln werden 10 (5) zufällig entnommen. Sind alle 10 (5) einwandfrei, so wird die Packung angenommen, andernfalls nicht. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Packung angenommen wird, obwohl sie 20% Ausschuss enthält? 8) Die skizzierte Schaltung funktioniert, wenn E1, E3 und mindestens eines der Bauelemente E21, E22 nicht ausfallen. Die Wahrscheinlichkeiten p k , dass die Elemente Ek funktionieren, sind p1 0,9 ; p21 p22 0,8 ; p3 0,95 E1 E21 E22 E3 Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Schaltung funktioniert? 62 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung 9) Ein Wanderer startet im Punkt 0 und entscheidet sich an jeder Kreuzung völlig zufällig für eine der möglichen Richtungen (nicht zurück!). Mit welcher Wahrscheinlichkeit erreicht er im skizzierten Wegnetz den Punkt A? 0 A 10.a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass in einer Gruppe von 30 Studenten wenigstens zwei Studenten am selben Tag Geburtstag haben? b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass in einer Gruppe von 30 Studenten wenigstens einer am 24. Dezember Geburtstag hat? 11. In drei Fabriken werden Glühlampen hergestellt: Werk A liefert 25 % , Werk B 35 % , Werk C 40 % der Gesamtproduktion. Im Mittel sind 5 % der in A, 4 % der in B, 2 % der in C hergestellten Lampen Ausschuss. a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, beim Kauf einer Glühlampe ein fehlerhaftes Exemplar zu erhalten? b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die fehlerhafte Lampe aus Werk A (B , C) stammt? 12. Ein Medikament M heilt jeden an einer bestimmten Krankheit K leidenden Patienten mit der Wahrscheinlichkeit von 60 % . a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass von 10 an K Erkrankten durch M a1) genau 6 a2) mindestens 6 a3) weniger als 6 geheilt werden? b) Wird eine an K leidende Person durch M behandelt, so tritt mit Wahrscheinlichkeit 0,2 eine Nebenwirkung ein; mit Wahrscheinlichkeit 0,48 wird der Patient ohne Nebenwirkung durch M geheilt. Sind die Ereignisse „Der Patient wird durch M geheilt“ und „Beim Patienten tritt durch M eine Nebenwirkung ein“ unabhängig? 63 Statistik 3. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung Ergebnisse: 1.a) „alle arbeiten“ ; „nur HT arbeitet nicht“ ; „mindestens 2 arbeiten“ b) A1 A2 A3 A1 A2 A3 A1 A2 A3 ; A1 A2 A3 ; A1 A3 A2 A3 2) 1320 3) 15120 4) 6! / 66 0,015 5) 6) 23 0,719 32 33 91 7.a) 8010 10010 8) 0,9 0,96 0,95 0,821 9) 67 0 ,558 120 0,095 ; b) 405 505 64 0,31