Universität Würzburg Institut für Mathematik Prof. Dr. Oliver Roth, Sebastian Schleißinger SS 2013 11. Übung zur Einführung in die Zahlentheorie 11.1 Zeigen Sie, dass für n, m ∈ N \ {1} die Zahl n3 + m3 keine Primzahl ist. (2 Punkte) Lösungshinweise: Es gilt n3 + m3 = (n + m)(n2 − nm + m2 ). Wegen n, m > 1 ist n + m < n3 + m3 und damit ist n + m > 1 und n2 − nm + m2 > 1. 11.2 Es sei p eine Primzahl ≡ 2 (mod) 3. Zeigen Sie, dass jedes [a] ∈ Z∗p ein kubischer Rest ist, also [a] = [b]3 für ein b ∈ Z. (3 Punkte) Lösungshinweise: Es sei p = 3n + 2. Dann gilt ap ≡ a (mod p) sowie ap−1 ≡ 1 (mod p) nach dem kleinen Satz von Fermat. Zusammen gilt also a ≡ a · 1 ≡ aq · aq−1 ≡ a2q−1 ≡ a6n+3 ≡ (a2n+1 )3 (mod p). 11.3 Beweisen oder widerlegen Sie: a) Für jedes p ∈ P ist log10 (p) irrational. √ √ b) α := 2 + 5 ist algebraisch.I (Hinweis: Berechnen Sie α2 und α4 .) c) Die Menge der transzendenten komplexen Zahlen ist abzählbar. (3+3+3 Punkte) Lösungshinweise: a) Richtig: Es sei log10 (p) = m/n, m, n ∈ N. Dann ist also pn = 10m = 2m · 5m . Also teilt p die Zahl 2m · 5m , d.h. p = 2 oder p = 5. Beide Fälle führen zu Widersprüchen. √ √ b) Richtig: Es gilt α2 = 7 + 2 10 und α4 = 89 + 28 10. Also ist α Nullstelle des Polynoms p(x) = x4 − 14x2 + 9. c) Falsch: Die Menge aller Polynome mit ganzzahligen Koeffizienten und Grad ≤ n ist abzählbar. Es sei An die Menge aller Nullstellen von Polynomen mit Grad ≤ n. Da jedes solche S Polynom höchstens n verschiedene Nullstellen hat, ist An abzählbar und damit ist auch S n≥1 An abzählbar. Folglich ist die Menge aller transzendenten komplexen Zahlen, also C \ n≥1 An , überabzählbar. I Eine komplexe Zahl α heißt algebraisch, falls α Nullstelle eines Polynoms p(x) ∈ Z[x] ist. Andernfalls heißt α transzendent. 11.4 Zeigen Sie: Jedes α ∈ Q ist approximierbar von der Ordnung 1, aber nicht von der Ordnung 1 + ε für jedes ε > 0. (6 Punkte) Lösungshinweise: Es sei α = rs , r, s ∈ Z. Zur Approximation der Ordnung 1: Wir müssen zeigen, dass es C > 0 und unendlich viele Paare p, q ∈ Z gibt, so dass rq − p < C. s Offenbar können wir für C = 1 und q ∈ Z beliebig stets ein p ∈ Z finden, so dass die Ungleichung erfüllt ist. Zur Approximation der Ordnung 1 + ε: Es seien C > 0, p, q ∈ Z, so dass | rs − pq | < Es folgt Csq 1 ≤ |rq − ps| < 1+ε , q ε < Cs. q C , r q 1+ε s 6= pq . Damit gibt es für q nur endlich viele Möglichkeiten und für jedes q nur endlich viele mögliche Zähler p.