Inhaltsverzeichnis 1 2 Shit, Dope, Gras - Was ist was? ................................................... 3 Wirkungsweise .............................................................................. 3 2.1 Erwünschte Wirkungen ........................................................... 3 2.2 Als positiv oder negativ empfundene Wirkungen .................... 3 2.3 Unerwünschte Wirkungen ....................................................... 4 3 Konsumformen ............................................................................. 4 3.1 Rauchen ................................................................................. 4 3.1.1 Joint , Tüte ........................................................................ 4 3.1.2 Pfeife ................................................................................ 4 3.1.3 Bong, Blubber ................................................................... 5 3.1.4 Oral: Keks, Kakao, Brot, Tee, Joghurt u.a. ........................ 5 3.1.5 Vaporizer (Verdampfer) .................................................... 5 4 Das Abhängigkeitspotential........................................................... 5 5 Hanf als Medizin ........................................................................... 6 5.1 Anwendungsbereiche ............................................................. 7 5.1.1 Appetitlosigkeit und Abmagerung ..................................... 7 5.1.2 Asthma ............................................................................. 7 5.1.3 Bewegungsstörungen ....................................................... 7 5.1.4 Depression ....................................................................... 7 5.1.5 Grüner Star ....................................................................... 8 5.1.6 Entzugssymptome ............................................................ 8 5.1.7 Epilepsie ........................................................................... 8 5.1.8 Erbrechen und Übelkeit .................................................... 8 5.1.9 Schmerzen ....................................................................... 9 5.2 Nebenwirkungen ..................................................................... 9 6 Botanisches über Hanf ................................................................ 10 6.1 Cannabis sativa .................................................................... 10 6.2 Cannabis indica .................................................................... 10 6.3 Cannabis ruderalis ................................................................ 10 7 Herkunft der Hanfpflanze ............................................................ 10 8 Hanf-Verwendung ....................................................................... 11 8.1 Blüten und Samenhüllen ....................................................... 11 8.2 Samen .................................................................................. 11 8.3 Langfasern............................................................................ 11 8.4 Kurzfasern und Schäben ...................................................... 11 3 1 Shit, Dope, Gras - Was ist Hauptwirkstoff der "Cannabisdro- was? gen" Haschisch und Marihuana. Es entspricht in seiner Wirkung dem Cannabis ist unter vielen Namen bekannt. Die gebräuchlichsten sind Weed oder Kraut, Blow, Gear, Gras, Draw, Pot, Smoke, Shit, sowie Herb. körpereigenen ndamid. Dieses wird unter anderem ausgeschüttet, wenn wir uns wohl und entspannt fühlen. Dabei Shit, Piece, Stein oder Haschisch bezeichnet man jedoch nur das getrocknete, gepresste Harz der weiblichen Hanfpflanze. ge- trockneten und von den Ana- 1 Als Dope, Die Hormon Blättern werden keine lebenser- haltenden Funktionen wie die Atmung beeinflusst. THC gilt auch als die ungiftigste aller psychoaktiven Substanzen. Im Gegensatz zu Nikotin, wo bereits zwei Zigaretten, wenn man sie nicht raucht, sondern isst, zum Tode führen können. Die folgenden Wirkungen können durch Cannabiseinfluss auftreten: 2.1 befreiten Blütenstände der weiblichen Hanfpflanze Erwünschte Wirkungen Euphorie bis Entspannung Aphrodisierung Lach- und Laberflash sind als Marihuana, Gras, Weed, Ganja o.ä. bekannt2. 2 Wirkungsweise 2.2 Als positiv oder negativ empfundene Wirkungen en aller Sinne und des Zeit- Delta-9-Tetrahydrocannabinol gefühls auch als THC bekannt, ist der 1 RUDGLEY, Richard: LEXICON der psychoaktiven Pflanzen. 2. Aufl.München: Econ Et Taschenbuch Verlag, 1999. 2 MULLEN, Peter : Psychoaktive Pflanzen, Pilze und Tiere. Stuttgart: FranckhKosmos Verlags-GmbH&Co, 2000. veränderte Wahrnehmung- Appetitanregung Schläfrigkeit Julian Peer 2003 4 2.3 Unerwünschte Wirkungen Missstimmung gerötete Bindehäute Angst, Panik Depressionen Schwindel und Übelkeit Herzrhythmusstörungen Koordinationsstörungen Eingeschränkte Gedächtnis- 3 3.1 Konsumformen Rauchen Rauchen ist eines der seltsamen menschlichen Rituale. Es ist fast überall verbreitet, man findet es in primitiven, aber auch in hochentwickelten Gesellschaften3. 3.1.1 Joint , Tüte leistung Das Auftreten dieser Wirkungen ist von der Dosis, der Konsumform und der Cannabiserfahrung sowie von Set (Stimmung, Erfahrung und psychischen Zustand der/des Konsumentin/en) und Setting (Umgebung und Umfeld) aber auch dessen Erwartungen abhängig. Abb. 34 Joint oder Tüte ist die klassische Konsumform, auch als "Haschischzigarette" bekannt. Sie ist regional unterschiedlich: Pur oder mit Tabak gemischt, lang oder Im Normalfall wird die Wirkung als kurz. Die Wirkung setzt meist angenehm empfunden und hinter- nach circa zehn Minuten ein und lässt keine irreversiblen neurona- hält subjektiv ungefähr drei bis vier len Veränderungen. Es wird disku- Stunden an. tiert, dass der Ausbruch von laten- 3.1.2 Pfeife ten Psychosen und Schizophrenie beschleunigt werden kann. Aller- Die Pfeife ist ähnlich wie der Joint, dings liegen hierzu leider keine wird jedoch öfters pur geraucht. Es wissenschaftlich beweiskräftigen gibt auch spezielle Purpfeifen und Studien vor. alle Größen und Formen. 3 GOTTLIEB, Adam: Kochen mit Cannabis. 4 Kein Autor: Zitation von Internet Quellen. Online in Internet: URL: http://hanfwelt.ch/info_joint.htm Julian Peer 2003 5 3.1.3 Bong, Blubber heftig im Kopf. “ 7 Bong oder Blubber ist eine Art Was 3.1.5 Vaporizer (Verdampfer) serpfeife in allen Größen und ForDer Vaporizer ist eine in der Medi- men. Der Rausch ist kürzer und intensiver als bei einem Joint oder einer Tabak raucht, tritt krebserregenden Rauch, der beim gemischt oft Konsumform. Durch das Verdampfen von THC vermeidet man den Pfeife. Wenn man Gras mit zin, aber auch privat anzutreffende Verbrennen entsteht. sehr schnell ein "Tabakflash" 4 Das Abhängigkeitspotential auf, der allerdings nicht vom Cannabis Laut der Kleiber-Kovar-Studie zu verur- sacht wird. Abb.45 den Auswirkungen des Can- nabiskonsums kann "Hanfabhän3.1.4 Oral: Keks, Kakao, Brot, Tee, Joghurt u.a. In erwärmtem Fett gelöstes THC kann auch gegessen oder getrunken werden. Je nach Füllzustand des Magens dauert der Rausch bis zu 5 Stunden an.6 Hierbei ist das gigkeit" nicht aus den pharmakologischen Wirkungen der Droge, sondern aus vorab bestehenden psychischen Stimmungen des Konsumenten erklärt werden. Das ist etwa wie bei "Fernseh-" oder "Internetsucht". Risiko einer Krebserkrankung im Auslöser Grunde genommen ausgeschlos- Hanfkonsum sind meist Probleme sen. mit der Familie, Schule, Freunden „Vorsicht! Im Gegensatz zum Genuss für problematischen oder einfach der Pubertät. durchs Rauchen kann man sich sehr leicht überdosieren. Und dann wird es Diese KonsumentInnen bevorzugen härtere Konsumformen wie bspw. große Bongs oder sogenannte "Eimer". Die dabei beo- 5 Kein Autor: Zitation von Internet Quellen. Online in Internet: URL: https://sunstar.cosmicshop.de/cgibin/Cosmicshopcom.storefront 6 Kein Autor: Zitation von Internet Quellen. Online in Internet: URL: http://www.druginfopool.de/rauschmittel/cannabis.htm (Stand: 2003-04-30) bachteten Entzugserscheinungen wie Unruhe, Schlaflosigkeit und 7 HAI, Hainer: Hanf Handbuch. 2.Aufl. Löhrbach: Werner Piepers MedienXperimente, 1998. Julian Peer 2003 6 verstärkter Speichelfluss klingen meistverordneter aber innerhalb von einigen Tagen drängt. Wirkstoff ver- ab und werden in der Regel nicht als unüberwindlich empfunden. Warum ist Hanf als Medizin sinnvoll? Wogegen hilft es? Vorbeugen kann man dem, indem man Kiffen nicht zum einzigen oder zentralen "Hobby" werden lässt. Wer täglich konsumiert, sollte versuchen, sich durch Konsumpausen daran zu gewöhnen, auch "clean" Hanf ist eine ausgesprochen ungiftige Substanz, es ist praktisch noch nie eine tödliche Überdosierung vorgekommen und es werden keine Organe durch den Wirkstoff THC geschädigt.8 klarzukommen. 5 Wirkung der wichtigsten Cannabinoide: Hanf als Medizin Vermutlich THC: stark psychoaktiv; beruhigend, stimulierend, halluzinogen, Brechreiz lindernd, Pulsfrequenz steigernd CBN: leicht halluzinogen, Augeninnendruck senkend, antiepileptisch, Pulsfrequenz verringernd 9 wurde Hanf bereits vor mehr als 4000 Jahren in China als Abb.6 Medizin genutzt, ab dem 16. Jahrhundert ist es auch in Mitteleuropa als Mittel gegen rheumatische und bronchiale Erkrankungen sowie als Opiumersatz bekannt. CBD: schmerzlindernd, angstlösend, leicht beruhigend, Augeninnendruck senkend, antiepileptisch, antibiotisch CBG: leicht psychoaktiv, schlafanstoßend, Augeninnendruck senkend, antibiotisch CBC: schmerzlindernd, beruhigend, entzündungshemmend Weiterhin wurde Hanf im 19. Jahrhundert gegen Migräne, Neuralgie, Epilepsieähnliche Krämpfe, Schlafstörungen und sogar Hühneraugen verwendet. Mit der Einführung von synthetisch hergestellten Medikamenten, wie 1898 das Aspirin, 8 Vgl. Kein Autor: Zitation von InternetQuellen. Online in Internet: URL: http://www.hanf-fuer-alle.de/ (Stand: 2003-04-30) 9 OTT, Elias (2002): Zitation von InternetQuellen. Online im Internet: URL: http://www.themadrogen.net/Drogen/Cann abis/Can_Wirkung.html (Stand: 2003-0430) wurde Hanf von seiner Position als Julian Peer 2003 7 5.1 Anwendungsbereiche mittel wie Salbutamol. Nach der 5.1.1 Appetitlosigkeit und Abmagerung Inhalation hält die Wirkung etwa Aids-Patienten rauchen würde sich speziell bei verlieren wegen zwei Stunden an. Anstatt Hanf zu Appetitlosigkeit und Unwohlsein oft diesem in kurzer Zeit stark an Gewicht. Verdampfen und Inhalieren mit Patienten berichten, dass sie nach einem Vaporizer empfehlen. Hanfeinnahme zum ersten Mal Anwendungsgebiet ein 5.1.3 Bewegungsstörungen wieder richtig Appetit verspüren. Ein appetitanregender Effekt bei Es liegen positive Erfahrungen Aids und Krebs wird bereits bei über eine Behandlung mit Hanf Tagesdosen von 5 mg THC beo- beim Tourette-Syndrom und bei bachtet. Die Dosierung kann bei einigen anderen Bewegungsstö- Bedarf bis auf täglich 20 Milli- rungen vor (dystonische Störungen gramm gesteigert werden. wie spastischer Schiefhals und tardive Dyskinesien). Endocan- Eine Grundlagenforschung zeigt, nabinolide scheinen eine natürliche dass die Inhaltsstoffe der Canna- Rolle bei der Unterdrückung von bispflanze vorbeugend gegenüber Krämpfen zu spielen.11 Die meis- der Nervenschädigung durch das ten Patienten erleben nur eine ge- Amyloid-Beta-Peptit, eine ringe Besserung, einige jedoch wichtige Rolle bei Altsheimerer- eine bemerkenswert Gute, bis zur kankungen spielt, wirken.10 völligen Symptomkontrolle. 5.1.2 Asthma 5.1.4 Depression Hanf hat eine stark bronchiener- Wiederholt wurde eine stimmungs- weiternde Wirkung. Die Wirkungen aufhellende einer Marihuanazigarette bzw. von bzw. Hanf bei reaktiver Depression 15 mg oralem THC entsprechen im Rahmen schwerer Erkrankun- hinsichtlich bronchienerwei- gen beobachtet. Nach Patienten- ternden Wirkung etwa den klini- berichten wird Hanf in der moder- schen Dosen bekannter Asthma- nen Volksmedizin, oft mit Duldung der das Wirkung von THC der behandelnden Ärzte, auch bei 10 Vgl. NEUROSCI, Milton: Med Info. In: Hanf das Magazin. Dezember 2002, S. 28. 11 NEUROSCI, Milton: A. a. O. , S. 28 Julian Peer 2003 8 endogenen Depressionen einge- gigkeit. Es wird daher auch gern setzt.12 als Ausstiegsdroge bezeichnet. 5.1.5 Grüner Star 5.1.7 Epilepsie Auch der Grüne Star, bei dem Nach Erfahrungsberichten ist Hanf sich der Augeninnendruck stark für einige Patienten mit generali- erhöht, was bis zur Erblindung sierter Epilepsie ein Mittel, um eine führen kann, kann mit Cannabis sonst behandelt werden. Ohne operati- fallserkrankung ven Eingriffe, allein durch Rau- Hanf zeigt chen von Cannabis, kann der auch anfallsauslösende Augeninnendruck Hier müsste von Fall zu Fall beur- wieder auf normale Werte gesenkt werden. nicht kontrollierbare zu jedoch An- kontrollieren. gelegentlich Effekte. teilt werden. Für diesen Effekt ist nicht das psychoaktive THC verantwortlich, 5.1.8 Erbrechen und Übelkeit sondern die kaum psychoaktiven Hanf ist ein Anti-Emetikum, ein Stoffe CBN (Cannabinol) und Mittel gegen Übelkeit und Erbre- CBD (Cannabidiol). Daher kann chen. THC, der Hauptwirkstoff von eine therapeutische Anwendung Hanf, ist in den USA bereits 1985 auch mit THC-armen Hanfpro- als Anti-Emetikum von der Food dukten erfolgen.13 and Drug Administration (FDA) zugelassen worden. 5.1.6 Entzugssymptome Nach historischen Berichten und einigen Fallberichten ist Hanf ein gutes Mittel zur Bekämpfung der Entzugssymptomatik bei Benzodiazepin-, Opiat- und Alkoholabhän- Sicher ist THC heute nicht das einzige oder das generell wirksamste Anti-Emetikum, aber es hilft in Einzelfällen auch dann noch, wenn andere Mittel versagt haben, oder deren Nebenwir-kungen nicht tolerierbar sind. 12 Vgl. Kein Autor: Zitation von InternetQuellen. Online in Internet: URL: http://www.hanf-fuer-alle.de/ (Stand: 2003-04-30) 13 OTT, Elias (2002): Zitation von InternetQuellen. Online in Internet: URL: http://www.themadrogen.net/ Drgen/Cannabis/Can_Medizin.htm (Stand: 2003-04-30) Hanfprodukte haben in der Behandlung der Nebenwirkungen der Krebschemotherapie erheblich an Bedeutung verloren. Sie werden Julian Peer 2003 9 jedoch in der Selbsttherapie gern und reduzieren durch eine Stim- bei anderen Ursachen von Übelkeit mungsveränderung die Schmer- eingesetzt, vor allem bei AIDS und zen.15 Hepatitis C. 5.2 Weitere günstig beeinflusste Symptome umfassen Schmerzzustände, Missempfindungen, Zittern und Koordinationsstörungen der Muskulatur. In Umfragen wurde wiederholt auch von einer verbesserten Kontrolle der Blasen- und Mastdarmfunktion berichtet. Die Dosierungen bewegen sich in einer Größenordnung von täglich 5 bis 30 mg THC.14 Nebenwirkungen Die absolut unwahrscheinlichste Nebenwirkung einer medizinischen Behandlung mit Hanf ist der Tod durch Überdosierung. Alle anderen Nebenwirkungen sind dosisabhängig, bestimmte therapeutische Wirkungen wie Muskelentspannung treten unterhalb der Schwelle zur psychoaktiven Wirkung auf. Es ist also möglich, Hanf ohne psychische Nebenwirkungen als Medikament zu nutzen. 5.1.9 Schmerzen Die positiven Eigenschaften Akut können folgende Neben- des Hanfs in der Bekämp- wirkungen auftreten: fung von Gelenkschmerzen, Migräne, Neuralgien usw. sind schon lange bekannt. Bei starken können die Schmerzen Dosen von Opiaten durch gleichzeitige Einnahme von Hanf herab- Sedierung Euphorie Missstimmung Angst Gefühl des Kontrollverlustes eingeschränkte Gedächtnisleistung gesetzt werden. Opiate und Hanf wirken auf das zentra- veränderte Zeitwahrneh- mung le Nervensystem Depressionen Halluzinationen 15 14 Vgl. Kein Autor: Zitation von InternetQuellen. Online in Internet: URL: http://www.hanf-fuer-alle.de (Stand: 200304-30) Kein Autor: Zitation von InternetQuellen. Online im URL: http://www.hanfmedizin.de/forschung/heil an.html (Stand: 2003-04-30) Julian Peer 2003 10 Physische Nebenwirkungen sind die beim Freizeitkonsum bekannten: Trockener Mund, Bewegungsstörung, Muskelschwäche, Sprachprobleme, erhöhte Herzfrequenz, Schwindelgefühl durch Blutdruckabfall im Stehen können dosisabhängig auftreten. Außerdem klingen diese Nebenwirkungen im allgemeinen recht schnell ab. Bei chronischer Therapie wurde Abhängigkeit mit Entzugssymptomen bisher nicht als Problem bei der medizinischen Hanfverwen- 6.1 Cannabis sativa Einjährige Pflanzen, die bis zu sechs Meter hoch werden können. Sehr ausgeprägte Faserbildung, doch nur geringe Harzabsonderung. Daher nicht zur Gewinnung von Haschisch geeignet. Die Blüten sind allerdings als Marihuana brauchbar. 6.2 Cannabis indica dung empfunden. Allerdings kann eine Toleranz auftreten. Weiterhin kann der Verlauf einer Psychose unter Umständen negativ beeinflusst werden. Bei Immunschwächepatienten kann chronischer Niedrigerer Wuchs und daher weniger für die Fasergewinnung als vielmehr für die Haschischgewinnung nutzbar. 6.3 Cannabis ruderalis Hanfkonsum ungünstige Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben, bei AIDS wurde dies bisher nicht beobachtet. Cannabis ruderalis ist die zuletzt klassifizierte Art, die ausschliesslich in der ehemaligen Sowietunjon vorkommt. Kennzeichen sind: nied- 6 Botanisches über Hanf riger Wuchs und wenige, fetthaltige Blätter. Hanf ist auch unter dem botanischen Namen Cannabis bekannt. 7 Herkunft der Hanfpflanze Sie wird der Pflanzenfamilie der Cannabaceae zugeordnet, welche außer dem Hanf nur noch den Hopfen umfasst. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Cannabissorten: Die Herkunft der Hanfpflanze gilt bis heute als umstritten und wird in Zentralasien vermutet. In China war Cannabis als Nutzpflanze seit dem Neolithikum bekannt, auch im Julian Peer 2003 11 8.2 alten Indien ist Cannabis schon sehr lange bekannt und hat sich Samen vermutlich von dort aus über den Hanföl, welches mit seinem hohen Orient nach Europa ausgebreitet. Anteil an ungesättigten Fettsäuren beinahe einzigartig ist, kann weiterverarbeitet werden zu Nach hinduistischer Überlieferung Speiseöl, Margarine, hat der Gott Shiva das Cannabis zur Erleuchtung und Erbauung sowie auch Pflegemitteln wie Shampoos, Seifen und Mas- vom Himalaja nach Indien ge- sageölen. bracht. Das Wort Cannabis ist ein skythisches Wort. Die Skythen rös- Des weiteren kann man aus Hanföl teten Hanf auf Steinplatten und Ölfarben, Schmiermittel, Reinigungsmittel und Treibstoffe inhalierten ihn dann. (Biodiesel) herstellen. Sie brachten Cannabis nach Ägyp8.3 ten und Palästina und nördlich Langfasern nach Russland und Europa, wo Die Langfasern kann man zu Texti- Hanf seit dem 1. Jahrhunder v. lien für Kleidung, Schuhe, sowie Chr. auch zu Seilen, Netzen, Säcken, angebaut wird. Arabische Händler brachten ihn dann von Teppichen, Indien nach Afrika. lungsbelägen verarbeiten. 8 8.4 Hanf-Verwendung Hanf ist eine Pflanze, die schon seit Jahrtausenden für alle erdenklichen Zwecke genutzt wurde. Folgende Bestandteile dieser Pflanze können verwendet werden: Brems- und Kupp- Kurzfasern und Schäben Die Kurzfasern kann man zur Herstellung Schreibpapier von Druck- und verwenden. Bei- spielsweise ist die Bibel auf Hanfpapier gedruckt. Im Kaiserreich wurde mit Geldscheinen bezahlt, 8.1 Blüten und Samenhüllen Arztneimittel, z.B. auf THCBasis Rauschmittel die anteilig aus Hanf bestanden. Aus den Schäben kann man Zeitungspapier und Verpackungsmaterial herstellen. Julian Peer 2003 12 Aus den Kurzfasern und Schäben kann man weiterhin Baumaterialien, wie Spanplatten, Wärme- dämmmaterial und Hohlraumziegel herstellen. Es wurden bereits ganze Häuser aus Hanf hergestellt. 16 16 Vgl. Kein Autor: Zitation von InternetQuellen. Online in Internet: URL: http://www.hanf-fuer-alle.de/(Stand: 200304-30) Julian Peer 2003 13 Literaturverzeichnis RIPPCHEN, Roland: Hanf Handbuch. 2.Aufl. Löhrbach: Werner Piepers MedienXperimente, 1998. NEUROSCI, Milton: Hanf das Magazin. Dezember 2002. GOTTLIEB, Adam: Kochen mit Cannabis. MULLEN, Peter : Psychoaktive Pflanzen, Pilze und Tiere. Stuttgart: FranckhKosmos Verlags-GmbH&Co, 2000. RUDGLEY, Richard: LEXICON der psychoaktiven Pflanzen. 2. Aufl. München: Econ Et Taschenbuch Verlag, 1999. Kein Autor: Online in Internet: URL: http://www.hanf-fuer-alle.de/ (Stand: 2003-0430) OTT, Elias (2002): Online im Internet: URL: http://www.themadrogen.net/Drogen/Cannabis/Can_Medizin.html (Stand: 2003-04-30) RUDGLEY, Richard: LEXICON der psychoaktiven Pflanzen. 2. Aufl. München: Econ Et Taschenbuch Verlag, 1999. Kein Autor: Online in Internet: URL: http://www.hanfmedizin.de/forschung/heilan.html (Stand: 2003-04-30) Kein Autor: Online in Internet: URL: http://www.druginfopool.de/rauschmittel/cannabis.html (Stand: 2003-04-30) Julian Peer 2003