EKG-Verstärker Labor Mikroelektronik_2 - SS 2000 Die RLC-Resonanzfilter IP Allgemeine Grundlagen: Mit Hilfe von RLC-Schaltungen lassen sich frequenzselektive Schaltungen mit hoher Güte realisieren. Im Folgenden sollen zusammenfassend (Wiederholung von Elektrotechnik Grundlagen) die wichtigsten Eigenschaften und Kenngrößen der Resonanzkreise zusammengestellt werden. (4-20) Parallelresonanzkreis Der Serienresonanzkreis: ist eine Reihenschaltung von Spule, Widerstand und Kondensator wie Bild (4-10) zeigt Diese Gleichung läßt sich ebenfalls in die allgemeine Form : IS L C R R L C VRLC V RLC I S R VRLC 1 1 j Q RP R R (4.21) (4-10) umformen. Mit Serienresonanzkreis Der (komplexe) Strom IS ist durch I S V RLC 1 R jL 1 jC C L QRP R (Resonanzgüte) und (4.10) R 1 LC (Resonanzfrequenz) (4.22) gegeben. Diese Gleichung läßt sich in die allgemeine Form : 1 I S V RLC R Technische Bedeutung haben auch Schaltungen, die gegenüber den beiden klassischen (Serien- und Parallelresonanzkreis ) etwas modifiziert sind. Erwähnenswert ist der 1 1 j Q RS R R (4.11) umformen, mit den (überall gebräuchlichen) Kenngrößen QRS 1 R R 1 L C Bandpaß Er ist eine Modifikation des Parallelresonanzkreises und in (4-30) angegeben. R (Resonanzgüte) und L VIN LC (Resonanzfrequenz) VLC (4.12) (4-30) Bandpaß Der Parallelresonanzkreis: ist eine Parallelschaltung von Spule, Widerstand und Kondensator wie Bild (4-20) zeigt Die (komplexe) Spannung VRLC ist durch 1 V RLC I P 1 1 jC R jL C (4.20) Im Gegensatz zum Parallelresonanzkreis hat man hier eine Eingangs- und Ausgangsspannung, so daß diese Schaltung durch eine Übertragungsfunktion beschrieben werden kann: Die Spannung am Ausgang VLC läßt sich nach der Spannungsteilerregel leicht angeben und man erhält als Übertragungsfunktion: gegeben. 14.05.2016 Prof. Dr. Koblitz, FH Karlsruhe FB FT, Analogelektronik, Moltkestr. 30, 76133 Karlsruhe; Tel.: 0721-925-1748 68616261 Seite 1 EKG-Verstärker Labor Mikroelektronik_2 - SS 2000 jL / jC ZC Z L V LC jL 1 / jC A jL / jC V IN ZC Z L R R jL 1 / jC (4.30) Diese Gleichung läßt sich auf den Hauptnenner bringen und man erhält wieder die bekannte Form: V LC A V IN 1 R C 1 j R L R 1 1 j QRBP R R R 1 LC C L Eine weitere wichtige Schaltung ist die Bandsperre. Er ist eine Modifikation des Serienresonanzkreises und in (4-40) angegeben. Im Gegensatz zum Serienresonanzkreis hat man auch hier eine Eingangs- und Ausgangsspannung, so daß diese Bandsperre ebenfalls durch eine Übertragungsfunktion beschrieben werden kann. R C (4.31) L VIN umformen. Auch hier erhält man die typischen Kenngrößen, die mit denen des Parallelresonanzkreises identisch sind: Q RBP R hängigkeit der Frequenz für verschiedene Werte von Q. (4-40) Bandsperre Die Spannung am Ausgang VLC läßt sich nach der Spannungsteilerregel leicht angeben und man erhält als Übertragungsfunktion: (Resonanzgüte) und V LC (Resonanzfrequenz) VLC (4.32) V IN A Z L ZC jL 1 / jC Z L ZC R jL 1 / jC R (4.40) 0 A / dB Um diese Gleichung auf eine der bekannten Formen zurückzuführen macht man einen kleinen Trick: man addiert im Zähler R und subtrahiert es gleich wieder: Q=1 -5 Q=2 V LC jL 1 / jC R R A V IN jL 1 / jC R R 1 (4.41) jL 1 / jC R und man erhält: -10 Q=5 Q=10 -15 f / Hz 0,5Hz (4-31) 1,0Hz Amplitudenverlauf des Bandpasses für fR=1Hz Entsprechend der Übertragungsfunktion (4.31) ist es mit dem Bandpaß möglich, eine Frequenz (R) ungedämpft zu übertragen, alle anderen Frequenzen werden abgeschwächt. Je weiter die Frequenzen von der Resonanzfrequenz abliegen, desto größer ist die Abschwächung. Bild (4-31) zeigt als Bode-Diagramm einige typische Verläufe der Amplitude in dB in Ab- 2,0Hz V LC A 1 V IN 1 1 j 1 R 1 R L C R 1 1 j QRBS R R (4.42) Auch hier erhält man die typischen Kenngrößen, die mit denen des Serienresonanzkreises identisch sind: 14.05.2016 Prof. Dr. Koblitz, FH Karlsruhe FB FT, Analogelektronik, Moltkestr. 30, 76133 Karlsruhe; Tel.: 0721-925-1748 68616261 Seite 2 EKG-Verstärker Q RBS 1 R R 1 LC L C Labor Mikroelektronik_2 - SS 2000 (Resonanzgüte) und (Resonanzfrequenz) (4.43) Entsprechend der Übertragungsfunktion (4.42) ist es mit der Bandsperre möglich, eine Frequenz (R) völlig zu unterdrücken (A=1-1=0 für =R) übertragen, alle anderen Frequenzen werden mehr oder weniger durchgelassen. Je weiter die Frequenzen von der Resonanzfrequenz abliegen, um so mehr nähert sich die Übertragungsfunktion dem Wert 1. 0 Q=10 -5 Q=5 Q=2 Q=1 A / dB -10 -15 f / Hz 0,5Hz 2,0Hz 1,0Hz (4-41) Amplitudenverlauf der Bandsperre für fR=1Hz,verschiedene Werte für Q Bild (4-41) zeigt als Bodediagramm einige typische Verläufe der Amplitude in dB in Abhängigkeit der Frequenz für verschiedene Werte von Q. Noch einige weitere Kenngrößen, die für die praktische Anwendung dieser Filter von großem Interesse sind: die Bandbreite ist durch B f 1 mit R 2 f R fR R Q (4.50) gegeben. Es ist der Abstand zwischen den beiden Frequenzen (ober- und unterhalb von R ) bei denen die Amplituden des Signals auf -3dB abgefallen ist. Die Phasenlage ist dann +45°. 14.05.2016 Prof. Dr. Koblitz, FH Karlsruhe FB FT, Analogelektronik, Moltkestr. 30, 76133 Karlsruhe; Tel.: 0721-925-1748 68616261 Seite 3