Zusammenfassung Mankiw

Werbung
Zusammenfassung Mankiw
Kapitel 1: Zehn volkswirtschaftliche Regeln
Volkswirtschaft:
Gruppe von Menschen, die bei ihrer Lebensgestaltung zusammenwirken.
Das Verhalten der Volkswirtschaft spiegelt das Verhalten der Individuen.
Volkswirtschaftslehre:
Die Wissenschaft von der Bewirtschaftung knapper gesellschaftlicher
Ressourcen.
Knappheit:
Die Gesellschaft hat weniger anzubieten, als die Menschen haben wollen.
(Die begrenzte Natur gesellschaftlicher Ressourcen)
Effizienz:
Eigenschaft einer Gesellschaft, soviel wie möglich aus ihren knappen Ressourcen
herauszuholen
Gerechtigkeit: Eigenschaft einer Gesellschaft, die wirtschaftliche Wohlfahrt fair auf die
Mitglieder zu verteilen
Opportunitätskosten:
Was aufgegeben werden muss, um etwas anderes zu erlangen
Marginale
Veränderungen:
Abwandlungen eines bestehenden Aktionsplanes durch kleine Schritte
Marktwirtschaft:
Eine Volkswirtschaft, die ihre Ressourcen durch die dezentralisierten
Entscheidungen zahlreicher Unternehmungen und Haushalte zuteilt, die zu
diesem Zweck auf Märkten für Güter und Produktionsverfahren (Arbeit und
Kapital) zusammenwirken
Marktversagen:
Eine Situation, in der es einem sich selbst überlassenen Markt nicht gelingt,
die Ressourcen effizient zuzuteilen (Beispiele: Externalitäten, Marktmacht)
Externalität:
(externer Effekt)
Unkompensierte Auswirkung ökonomischen Handelns auf die Wohlfahrt eines
unbeteiligten Dritten
Marktmacht:
Die Fähigkeit eines einzelnen oder einer kleinen Gruppe, den Marktpreis
maßgeblich zu beeinflussen
Produktivität: Die Menge der pro Arbeitsstunde produzierten Güter
Inflation:
Ein Anstieg des Preisniveaus der Volkswirtschaft
Phillipskurve:
Der kurzfristig bestehende Zielkonflikt zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit
Seite 1/42
Die unsichtbare Hand des Marktes:
Freie Märkte umfassen viele Käufer und Verkäufer, die alle auf das eigene Wohlergehen bedacht sind.
Doch trotz dezentralisierter Entscheidungen und eigeninteressierter Entscheidungsträger ist das
Ergebnis nicht etwa Chaos, sondern Effizienz. Die „unsichtbare Hand“ führt zu einer Förderung des
Allgemeinwohls.
Regel 1: Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen
Es gibt nichts umsonst. Um etwas zu bekommen, was wir haben wollen, müssen wir gewöhnlich etwas
anderes hingeben, das wir ebenfalls schätzen. Entscheidungen zu treffen, erfordert die Abwägung von
Alternativen oder die Lösung von Zielkonflikten.
Regel 2: Die Kosten eines Gutes bestehen aus dem, was man für den Erwerb eines Gutes aufgibt
Weil die Menschen Zielkonflikten ausgesetzt sind, erfordern Entscheidungen einen Vergleich von Kosten
und Nutzen alternativer Aktionen.
Regel 3: Rational entscheidende Leute denken in Grenzbegriffen
Viele Entscheidungen im Leben richten sich darauf, bestehende Pläne in kleinen Schritten abzuwandeln.
Nationalökonomen nennen dies „marginale Veränderungen“. Beispiel: Eine Fluggesellschaft sollte kurz
vor Abflug ihre letzten Plätze lieber unter Normalpreis verkaufen als sie leer zu lassen. Allerdings muss
der Ticketpreis oberhalb der „marginalen Kosten“ bzw. „Grenzkosten“ liegen (in diesem Fall
Gepäcktransport, Bordverpflegung und Kleinigkeiten).
Regel 4: Die Menschen reagieren auf Anreize
Weil die Menschen bei Entscheidungen Kosten und Nutzen vergleichen, wird sich ihr Verhalten oft
dadurch verändern, dass sich die Kosten oder die Nutzen verändern. Das bedeutet, dass Menschen auf
Anreize reagieren. Beispiel: Äpfel werden teurer > Leute kaufen mehr Birnen > Apfelplantagen stellen
mehr Leute ein und wollen mehr Äpfel ernten, weil der Stückgewinn aus dem Verkauf eines Apfels höher
ist.
Regel 5: Durch Handel kann es jedem besser gehen
Der Handel macht es für die nationalen Volkswirtschaften möglich, sich auf das zu spezialisieren, was
sie am besten können und sich auf diese Weise einer größeren Bandbreite an Waren und
Dienstleistungen zu erfreuen. Die Japaner wie die Franzosen, die Amerikaner usw. sind ebenso unsere
Partner in der Weltwirtschaft wie sie unsere Konkurrenten sind.
Seite 2/42
Regel 6: Märkte sind gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens
In einer Marktwirtschaft werden die Entscheidungen von einer Vielzahl Personen, Haushalten und
Unternehmungen getroffen. Auf den ersten Blick ist der Erfolg von Marktwirtschaften rätselhaft. Man hat
zunächst den Eindruck, die dezentralen Entscheidungen von Millionen von Haushalten und
Unternehmungen würden im Chaos enden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Marktwirtschaften haben sich
als bemerkenswert erfolgreich bei der Aufgabe erwiesen, Volkswirtschaften zu organisieren und zugleich
die soziale Wohlfahrt zu fördern.
Regel 7: Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern
Obwohl Märkte gewöhnlich gute Mechanismen für die Steuerung ökonomischer Aktivitäten sind, gibt es
einige wichtige Ausnahmen von dieser Regel. Es gibt zwei wichtige Gründe für eine Regierung, in der
Marktwirtschaft zu intervenieren: zur Steigerung der Effizienz und zur Förderung der Gerechtigkeit. Die
meisten politischen Maßnahmen zielen also darauf ab, entweder den wirtschaftlichen Kuchen zu
vergrößern oder seine Aufteilung in Stücke zu verändern.
„Unsichtbare Hand“ funktioniert nicht immer > Marktversagen > mögliche Gründe: Externalitäten (z. B.
Luftverschmutzung durch eine chemische Fabrik) oder Marktmacht (z. B. Monopol)
Regel 8: Der Lebensstandard eines Landes hängt von der Fähigkeit ab, Waren und
Dienstleistungen herzustellen
Die Unterschiede im Lebensstandard rund um die Welt sind fast gänzlich den nationalen Unterschieden
der Produktivität zuzurechnen, d. h. den pro Arbeitsstunde produzierten Gütern.
Regel 9: Die Preise steigen, wenn zuviel Geld in Umlauf gesetzt wird
In den meisten Fällen einer anhaltenden und hohen Inflationsrate lässt sich ein und derselbe Schuldige
dingfest machen: Geldmengenwachstum. Wenn ein Staat oder eine Zentralnotenbank die Geldmenge
stark ausweitet, sinkt der Geldwert. Beispiel: Als sich in den frühen 20er Jahren in Deutschland das
Preisniveau monatlich im Durchschnitt verdreifachte, verdreifachte sich auch die Geldmenge.
Regel 10: Die Gesellschaft hat kurzfristig zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit zu wählen
Die Volkswirtschaft von der Inflation zu befreien ist schwierig, weil mit der Absenkung der Inflationsrate
ein Anstieg der Arbeitslosenquote zu befürchten ist. Der Zielkonflikt zwischen Inflation und
Arbeitslosigkeit wurde als „Phillipskurve“ bekannt. Obwohl noch heute vereinzelt umstritten, sind doch
die meisten Nationalökonomen heute davon überzeugt, dass es einen kurzfristigen Zielkonflikt und eine
kurzfristige politische Alternative zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit gibt. Nach einer gängigen
Erklärung entsteht der „tradeoff“ dadurch, dass sich einige Preise nur langsam anpassen.
Seite 3/42
Zusammenfassung Kapitel 1:
 Die Grundlagen individueller Entscheidungsprozesse bestehen darin, dass die Menschen zwischen
abzuwägenden Alternativen wählen müssen, dass die Kosten jedweder Aktivität in den dafür
gegebenen „Opportunitäten“ gemessen werden, dass rationale Entscheidungsträger Grenznutzen
und Grenzkosten vergleichen und dass die Leute ihr Verhalten auf Anreize ausrichten.
 Die Grundlagen des Zusammenwirkens der Menschen bestehen darin, dass Handel von
wechselseitigem Nutzen ist, dass Märkte für gewöhnlich gute Verfahren für die Koordination von
Geschäften sind und dass der Staat beim Vorliegen von Marktversagen oder von ungerechten
Ergebnissen möglicherweise die Marktergebnisse verbessern kann.
 Die Grundlagen des Funktionierens der Gesamtwirtschaft bestehen darin, dass die Produktivität die
wahre Quelle des Lebensstandards ist, dass das Geldmengenwachstum die wirkliche Ursache der
Inflation ist und dass die Gesellschaft kurzfristig zwischen der Höhe der Inflationsrate und der Höhe
der Arbeitslosenquote wählen kann.
Kapitel 2: Volkswirtschaftliches Denken
Kreislaufdiagramm:
Ein visuelles Modell, das zeigt, wie DM oder Dollars über Märkte zwischen
Haushalten und Unternehmungen fließen
Seite 4/42
Der Kreislauf: Das Schaubild stellt eine schematische Gliederung der Volkswirtschaft dar.
Entscheidungen werden von Haushalten und Unternehmungen getroffen. Haushalte und
Unternehmungen wirken auf Gütermärkten (wo die Haushalte die Käufer und die Unternehmungen die
Verkäufer sind) und auf Faktormärkten zusammen (wo die Unternehmungen Käufer und die Haushalte
Verkäufer sind). Die äußeren Pfeile zeigen die Geldströme, die inneren Pfeile zeigen die
entsprechenden Güterströme.
Die Produktionsmöglichkeitenkurve: Ein Graph, der die verschiedenen Output-Kombinationen zeigt,
die einer Volkswirtschaft mit den vorhandenen Produktionsfaktoren und der gegebenen
Produktionstechnik möglich sind.
Die Produktionsmöglichkeitenkurve zeigt die Output-Kombinationen (hier Pkw und PC), die der
Volkswirtschaft in der Produktion möglich sind. Die Volkswirtschaft kann jede Mengenkombina-tion auf
oder unterhalb der Kurve produzieren. Punkte jenseits der Grenze der Produktions-möglichkeiten sind
der Volkswirtschaft mit den vorhandenen Ressourcen nicht möglich.
Punkt B: repräsentiert ein ineffizientes Produktionsergebnis
Punkt D: Nicht erreichbar, da die Volkswirtschaft die dafür erforderlichen Produktionsfaktoren
nicht hat.
Grund für die Wölbung: Opportunitätskosten von Pkw’s in PC-Einheiten hängen davon ab, wie viel die
Volkswirtschaft von jedem der beiden Güter produziert.
Seite 5/42
Eine Verschiebung der Produktionsmöglichkeitenkurve
Technischer Fortschritt in der PC-Industrie verschiebt die Produktionsmöglichkeitenkurve nach außen,
so dass die Volkswirtschaft mehr Pkw und mehr PC erzeugen kann.
Mikroökonomik:
Untersucht werden die Entscheidungen der Haushalte und Unternehmungen
sowie das Zusammentreffen der Aktivitäten auf Märkten
Makroökonomik:
Untersucht werden gesamtwirtschaftliche Phänomene auf aggregierter Ebene,
insbesondere Inflation, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum
Positive Aussagen:
sind beschreibend. Sie richten sich darauf, wie die Welt ist.
Beispiel: Mindestlohnbestimmungen verursachen Arbeitslosigkeit.
(Fakten: können angenommen oder verworfen werden)
Normative Aussagen:
sind präskriptiv. Sie richten sich darauf, wie die Welt sein sollte.
Beispiel: Man sollte die vorgeschriebenen Mindestlöhne erhöhen.
(Fakten + Werturteile)
Seite 6/42
Warum Ökonomen uneins sind:
 Ökonomen können über die empirische Gültigkeit alternativer positiver Theorien über das
Funktionieren der Wirtschaftswelt uneins sein
 Ökonomen können unterschiedliche Werte und deshalb unterschiedliche normative
Wertvorstellungen darüber haben, was die Politik durchführen sollte
 Ökonomen mögen in Wahrheit übereinstimmen, doch der Rat von Scharlatanen und Sonderlingen
vernebeln den Konsens
Zusammenfassung Kapitel 2:
 Ökonomen versuchen, ihr Gebiet mit wissenschaftlicher Objektivität zu bearbeiten. Wie alle
Wissenschaftler setzen sie geeignete Annahmen und bauen vereinfachte Modelle zum besseren
Verständnis der wirklichen Welt.
 Die Volkswirtschaftslehre wird in Mikroökonomik und Makroökonomik unterteilt. Die Mikroökonomen
studieren das Entscheidungsverhalten von Haushalten und Unternehmungen sowie das
Zusammenspiel von Haushalten und Unternehmungen auf Märkten. Die Makroökonomen
untersuchen auf aggregiertem Niveau die Kräfte und Entwicklungs-richtungen, die auf die
Volkswirtschaft insgesamt wirken.
 Eine positive Aussage ist eine These darüber, wie die Welt ist. Eine normative Aussage stellt fest, wie
die Welt sein sollte. Wenn die Ökonomen normative Aussagen formulieren, agieren sie mehr als
Politiker denn als Wissenschaftler.
 Beratende Ökonomen in der Politik bieten oft Widersprüchliches an – entweder wegen bestehender
Unterschiede im wissenschaftlichen Urteil oder wegen divergierender Werturteile. Bisweilen
bekommen Politiker deshalb widersprüchliche Gutachten, weil irgendein Scharlatan realitätsferne
Patentlösungen für schwierige Probleme vertritt. Im übrigen gibt es einhellige Ratschläge der
volkswirtschaftlichen Experten, die von den Politikern übergangen werden.
Seite 7/42
Kapitel 4: Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage
Angebot und Nachfrage:
beziehen sich auf das Verhalten der Menschen bei ihrem
Zusammenspiel auf den Märkten
Markt:
Gruppen potentieller Käufer und Verkäufer einer bestimmten Ware
oder Dienstleistung
Wettbewerbs- oder
Konkurrenzmarkt:
Ein Markt mit sehr vielen Anbietern und Nachfragern, so dass der
einzelne einen verschwindend kleinen und ihm selbst unbekannten
Einfluss auf den Marktpreis hat (Beispiel: Eis. Jeder Eisverkäufer hat
nur sehr wenig Einfluss auf den Preis, weil zahlreiche andere Anbieter
ein sehr ähnliches Gut anbieten und Käufer jederzeit zu einem anderen
gehen und dort kaufen können)
Vollständige Konkurrenz:
(Polypol auf dem vollkommenen Markt)
- die angebotenen Güter sind gleich
- die Anbieter und Nachfrager sind zahlreich und deshalb als einzelne
strategieunfähig (Polypol)
Beispiel: Weizenmarkt in den USA
Unvollst. Konkurrenz: - keine gleichartigen Güter (daher oft persönliche, räumliche und
(Unvollkommener Markt)
zeitliche Unterschiede bei Angebot und Nachfrage sowie fehlende
Marktübersicht der Anbieter und Nachfrager)
Monopol:
Es gibt nur einen Anbieter, der den Preis setzt, der Monopolist
(Beispiel: Früher die Dt. Post als Alleinanbieter im Telefonbereich)
Monopolist:
Eine Unternehmung als Alleinanbieter eines Gutes, für das es kein
nahes Substitut gibt
Oligopol:
Ein Markt mit wenigen Anbietern und Nachfragern
(z. B. Fluggesellschaften oder Automobilhersteller)
Monopolistische
Konkurrenz:
Es gibt zwar viele Anbieter (und Nachfrager), doch die Güter sind nicht
völlig gleichartig im Angebot (u. U. mit persönlichen, räumlichen und
zeitlichen Unterschieden). Der einzelne Anbieter hat deshalb einen
gewissen Spielraum für eigene Preissetzung und Preisstrategie (z. B.
Hard- und Software für PCs).
Seite 8/42
Gesetz der Nachfrage:
Bei sonst unveränderten Randbedingungen sinkt die nachgefragte Menge
eines Gutes bei steigendem Preis des Gutes
Normales Gut:
Bei sonst unveränderten Randbedingungen steigt die Nachfrage bei
steigendem Einkommen (Beispiel: mehr Einkommen > mehr Eis)
Inferiores Gut:
Bei sonst unveränderten Randbedingungen sinkt die Nachfrage
bei steigendem Einkommen (mehr Einkommen > Umstieg auf höherwertigere Produkte, z. B. von öffentlichen Verkehrsmitteln auf Autos)
Substitute:
(substitutive Güter)
Zwei Güter, bei denen der Preisanstieg des einen Gutes einen Nachfrageanstieg des anderen Gutes auslöst (Beispiele: Würstchen und
Hamburger, Sweatshirts und Pullover, Kino- und Theaterbesuch).
Komplemente:
(komplementäre Güter)
und
Zwei Güter, bei denen der Preisanstieg des einen Gutes einen Nachfragerückgang (auch) des anderen Gutes bewirkt (Beispiele: Autos
Benzin, Computer und Software, Skier und Liftkarten).
Nachfrageplan,
Nachfragetabelle:
Eine Tabelle für die zusammengehörigen Wertepaare Güterpreis und
Nachfragemenge
Nachfragekurve:
Ein Graph für die Zuordnungen von Güterpreisen und
Nachfragemengen
Ceteris paribus:
Der lateinische Ausdruck für „andere Dinge gleichbleibend“ wird als
Erinnerung daran verwendet, dass alle anderen als die gerade
Untersuchten Variablen annahmegemäß konstant bleiben.
Beispiel: Katrins Nachfragetabelle nach Speiseeis:
Preis von Speiseeis (DM je Kugel)
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
Nachfragemenge von Speiseeis (Kugeln)
12
10
8
6
4
2
0
Katrins Nachfragekurve für Speiseeis:
Seite 9/42
Marktnachfrage:
Die Summe aller individuellen Nachfragemengen nach Waren oder
Dienstleistungen
Preis von Speiseeis
(DM je Kugel)
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
Katrin
12
10
8
6
4
2
0
Nachfragemengen
(Kugeln)
Nicole
7
6
5
4
3
2
1
Verschiebungen der Nachfragekurve
Seite 10/42
Markt (=Katrin+Nicole)
19
16
13
10
7
4
1
Variablen, denen man – in unterschiedlichen Richtungen – Einflüsse auf die am Markt nachgefragten
Mengen zuschreibt:
Variablen mit Einfluss auf die Nachfragemenge
Preis
Einkommen
Preise verwandter Güter
Vorlieben, Geschmack
Erwartungen
Anzahl der Käufer
Beispiel:
Eine Veränderung dieser Variablen ....
ergibt eine Bewegung auf der Nachfragekurve
verschiebt die Nachfragekurve
verschiebt die Nachfragekurve
verschiebt die Nachfragekurve
verschiebt die Nachfragekurve
verschiebt die Nachfragekurve
Eine angesehene medizinische Gesellschaft veröffentlicht eine neue Erkenntnis: Leute mit
hohem Verbrauch an Speiseeis leben gesünder und länger. Folge: Veränderung von
Vorliebe und Geschmack > die Nachfrage nach Speiseeis erhöht sich > es wird zu einem
höheren Preis mehr Speiseeis gekauft > Nachfragekurve verschiebt sich.
Gesetz des Angebots:
Bei sonst unveränderten Randbedingungen steigt die angebotene
Menge eines Gutes bei steigendem Preis des Gutes.
Einflüsse: Technologie (technologischer Fortschritt senkt die Produktionskosten und erhöht – ceteres
paribus – die angebotene Gütermenge) und Erwartungen (angebotene Menge hängt mit den
Zukunftserwartungen zusammen. Ist in naher Zukunft ein Anstieg des Marktpreises zu erwarten, wird
man von der gegenwärtigen Produktion einiges einlagern und nicht sofort anbieten).
Seite 11/42
Angebotsplan,
Angebotstabelle:
Eine Tabelle für die zusammengehörigen Wertepaare Güterpreis
und Angebotsmenge
Angebotskurve:
Ein Graph für die Zuordnungen von Güterpreisen und Angebotsmengen
Marios Angebotstabelle:
Preis von Speiseeis (DM je Kugel)
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
Angebotsmenge von Speiseeis (Kugeln)
0
0
1
2
3
4
5
Marios Angebotskurve:
Marktangebot: Summe der individuellen Angebote
Preis von Speiseeis
(DM je Kugel)
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
Angebot Mario
(Kugeln)
0
0
1
2
3
4
5
Angebot Klaus
(Kugeln)
0
0
0
2
4
6
8
Seite 12/42
Marktangebot
(Kugeln)
0
0
1
4
7
10
13
Verschiebungen der Angebotskurve:
Variablen, durch die die Angebotskurve beeinflusst wird:
Variablen mit Einfluss auf die Angebotsmenge
Preis
Input- oder Einkaufspreise
Technologie (Fortschritt)
Erwartungen
Anzahl der Anbieter
Beispiel:
Eine Veränderung dieser Variablen ....
ergibt eine Bewegung auf der Angebotskurve
verschiebt die Angebotskurve
verschiebt die Angebotskurve
verschiebt die Angebotskurve
verschiebt die Angebotskurve
Rückgang des Zuckerpreises (Zucker = Input- bzw. Produktionsfaktor) > Kosten
werden gesenkt > Eisgeschäft ist profitabler > Anstieg des Angebots, da die
Unternehmer nun zu jedem beliebigen Preis größere Mengen produzieren und
anbieten wollen.
Seite 13/42
Angebot und Nachfrage zusammen
Gleichgewicht:
Eine Situation, in der Angebot und Nachfrage gleich sind.
Gleichgewichtspreis:
Der Preis, der Angebot und Nachfrage zur Übereinstimmung bringt
Gleichgewichtsmenge:
Angebotene und nachgefragte Menge beim Gleichgewichtspreis
Angebotsüberschuss:
Eine Situation, bei der die angebotene Menge (zum herrschenden
Preis) größer ist als die nachgefragte Menge
Seite 14/42
Nachfrageüberschuss:
Eine Situation, in der die nachgefragte Menge (zum herrschenden
Preis) größer ist als die angebotene Menge
Gesetz von Angebot und Nachfrage: Der Preis eines beliebigen Gutes passt sich in der Weise an, dass
dadurch Angebots- und Nachfragemengen zur Übereinstimmung gelangen.
Drei Schritte der Analyse von Gleichgewichtsänderungen:
1. Entscheide, ob das Ereignis eine Verschiebung der Angebotskurve, der Nachfragekurve oder
vielleicht beider Kurven bewirkt
2. Entscheide über die Richtung der Kurvenverschiebungen
3. Verwende das Angebots-Nachfrage-Diagramm, um die resultierende Änderung des
Marktgleichgewichts festzulegen
Wie eine
Nachfragesteigerung das
Gleichgewicht verändert
Seite 15/42
Eine Verschiebung von Angebotskurve und Nachfragekurve
a) Preisanstieg, Mengenanstieg
b) Preisanstieg, Mengenrückgang
Zusammenfassung Kapitel 4:
 Ökonomen verwenden das Modell von Angebot und Nachfrage, um Konkurrenzmärkte zu
untersuchen. Auf einem Wettbewerbs- oder Konkurrenzmarkt gibt es viele Anbieter und Nachfrager,
die als einzelne keinen oder fast keinen Einfluss auf den Marktpreis haben.
Seite 16/42
 Die Nachfragekurve zeigt, wie die Nachfragemenge eines Gutes vom Preis des Gutes abhängt. Nach
dem Gesetz der Nachfrage nimmt die nachgefragte Menge bei sinkendem Preis zu. Die
Nachfragekurve hat deshalb eine negative Steigung.
 Andere Einflussgrößen der Nachfrage neben dem Preis sind die Einkommen, die Bedürfnisse und
Vorlieben sowie die Erwartungen der Haushalte und ferner die Preise der substitutiven und
komplementären Güter. Wenn sich eine dieser anderen Einflussgrößen verändert, kommt es zu einer
Verschiebung der Nachfragekurve.
 Die Angebotskurve zeigt, wie die Angebotsmenge eines Gutes vom Preis des Gutes abhängt. Nach
dem Gesetz des Angebots nimmt die angebotene Menge bei steigendem Preis zu. Die
Angebotskurve hat deshalb eine positive Steigung.
 Andere Einflussgrößen des Angebots neben dem Preis sind Input- oder Einkaufspreise, Technologie
und Erwartungen. Wenn sich eine dieser anderen Einflussgrößen verändert, kommt es zu einer
Verschiebung der Angebotskurve.
 Der Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve bestimmt das Marktgleichgewicht. Zum
Gleichgewichtspreis stimmt die nachgefragte Menge mit der angebotenen Gütermenge überein
 Das Verhalten von Käufern und Verkäufern treibt Märkte auf natürliche Weise zu ihrem
Gleichgewicht. Wenn der Marktpreis über dem Gleichgewichtspreis liegt, folgt daraus ein
Angebotsüberschuss, der einen Rückgang des Marktpreises auslöst. Wenn der Marktpreis unter dem
Gleichgewichtspreis liegt, folgt daraus ein Nachfrageüberschuss, der zu einem Anstieg des
Marktpreises führt.
 Wir benützen das Angebots-Nachfrage-Diagramm, um die Auswirkungen irgendeines Ereignisses auf
Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge zu untersuchen. Dabei gehen wir nacheinander in
drei Schritten vor: Zuerst klären wir, ob das Ereignis die Angebotskurve oder die Nachfragekurve
(oder beide Kurven) verschiebt. Zum zweiten bestimmen wir die Richtung der Verschiebung. Zum
dritten vergleichen wir das neue Gleichgewicht mit dem alten Marktgleichgewicht.
 In Marktwirtschaften bilden Preise die Signale für alle Entscheidungen sowie die Zuteilung knapper
Ressourcen. Bei jeder Güterart der Volkswirtschaft gewährleistet der bewegliche Marktpreis, dass
Angebot und Nachfrage zur Übereinstimmung kommen. Der Gleichgewichtspreis bestimmt einerseits
die produzierte und angebotene Gütermenge der Unternehmer und andererseits die nachgefragte
und konsumierte Gütermenge der Haushalte.
Seite 17/42
Kapitel 5: Elastizität und ihre Anwendungen
Elastizität:
Ein Maß der Reagibilität der Nachfragemenge oder der Angebotsmenge auf eine
der Einflussgrößen
Preiselastizität Ein Maß der Reagibilität der Nachfragemenge eines Gutes auf Änderungen
der Nachfrage:
seines Preises – berechnet als Quotient von prozentualer Mengenänderung
und prozentualer Preisänderung
Elastische Nachfrage:
Preisänderungen bewirken relativ große Mengenänderungen
Unelastische Nachfrage:
Die Nachfragemenge reagiert kaum auf Preisänderungen
Einflussgrößen für die Elastizität:
 Lebensnotwendiges und Luxusgüter. Lebensnotwendige Güter oder Güter zur Befriedigung von
Grundbedürfnissen weisen eine unelastische Nachfrage auf (das Gut wird unbedingt gebraucht, der
Preis ist zweitrangig), Luxusgüter weisen eine elastische Nachfrage auf.
 Erhältlichkeit substitutiver Güter. Güter, zu denen es nahe verwandte Substitute gibt, haben eine
relativ elastische Nachfrage, weil die potenziellen Käufer bei Preisänderungen leicht zwischen dem
Gut und den Substituten wechseln können.
 Marktabgrenzung. Abgegrenzte bzw. speziell definierte Märkte und Güter werden eine elastischere
Nachfrage aufweisen als breit abgegrenzte Märkte und Güter, da man zu den speziell und eng
definierten Gütern leichter Substitute findet.
 Zeithorizont. Auf lange Sicht und in langen Untersuchungsperioden weisen alle Güter eine größere
Preiselastizität der Nachfrage auf als in kurzen Perioden der Analyse. Beispiel: Wenn der Benzinpreis
steigt, geht die Nachfrage zunächst langsam zurück. Erst nach langer Zeit (z. B. dem Übergang auf
treibstoffsparende Autos oder öffentlichen Verkehrsmitteln) stellt man einen kräftigeren
Nachfragerückgang fest.
Berechnung der Preiselastizität der Nachfrage
Preiselast izität 
Prozentual e Änderung der Nachfragem enge
Prozentual e Preisänder ung
Seite 18/42
Beispiel:
Der Preis von Speiseeis steigt von 2 DM auf 2,20 DM an. Damit wird ein Rückgang
der Käufe von 10 auf 8 Kugeln Speiseeis verursacht.
Prozentuale Preisänderung = (2,20 – 2,00) / 2,00
x 100 = 10 %
Prozentuale Nachfrageänderung = (10 – 8) / 10
x 100 = 20 %
Preiselastizität der Nachfrage = 20 % / 10 % = 2
Die Preiselastizität von 2 bedeutet, dass die relative Mengenänderung zweimal so groß ausfällt wie die
relative Preisänderung. Eine Preisänderung um z. B. 1 % bewirkt demnach eine Mengenänderung der
Nachfrage um 2 %.
Die Vielfalt der Nachfragekurven
Die Preiselastizität der Nachfrage sagt etwas darüber aus, ob die Nachfragekurve steil oder flach
verläuft. Bei den Berechnungen spielt der Ausgangspunkt eine Rolle. (P.E. = Preiselastizität)
a) vollkommen unelastische Nachfrage (P.E.=0)
b) unelastische Nachfrage (P.E. < 1)
c) Einheitselastizität (P.E. = 1)
d) elastische Nachfrage (P.E. > 1)
e) vollkommen elastische Nachfrage (P.E. = )
Seite 19/42
Die Schaubilder a bis e präsentieren fünf
charakteristische Fälle. Im Extremfall einer
Elastizität von 0 ist die Nachfrage vollkommen
unelastisch; die Nachfragekurve verläuft
senkrecht. Ohne Rücksicht auf den Preis bleibt
die Nachfragemenge in diesem Falle gleich. Mit
dem Anstieg der Elastizität wird die Kurve
flacher und flacher. Der andere Extremfall ist
der einer vollkommen elastischen Nachfrage mit
einer Preiselastizität der Nachfrage „gegen
unendlich“. Die Nachfragekurve verläuft in
diesem Falle waagrecht, womit angedeutet ist,
dass bereits winzig kleine Preisänderungen zu
riesengroßen Veränderungen der Nachfragemenge
führen.
Umsatz und Preiselastizität der Nachfrage
Umsatz: Betrag, der von den Käufern bezahlt (Ausgabe) und von den Verkäufern eines Gutes
eingenommen wird (Erlös, Einnahme), berechnet als Produkt aus Preis und Menge
Umsatz = Preis * Menge
Umsatz, Gesamteinnahmen
oder Gesamtausgaben.
Der von den Käufern bezahlte und von
den Verkäufern eingenommene Betrag
entspricht dem Rechteck (P * Q)
unter der Nachfragekurve. Bei einem
Preis von 4 DM und einer
Nachfragemenge von 100 Stück beträgt
der Umsatz 400 DM.
Wie sich der Umsatz bei einer Preisänderung verändert: Bei einer unelastischen Nachfrage führt ein
Preisanstieg zu einem proportional kleineren Umsatzrückgang. Deshalb steigt der Umsatz an.
Wie sich der Umsatz bei einer Preisänderung verändert: Bei einer elastischen Nachfrage führt ein
Preisanstieg zu einem proportional größeren Umsatzrückgang. Deshalb geht der Umsatz zurück.
Seite 20/42
Preiselastizität der Nachfrage kleiner 1:
- Umsatz wird durch eine Preissteigerung erhöht
- Umsatz wird durch eine Preissenkung vermindert
Preiselastizität der Nachfrage größer 1:
- Umsatz wird durch eine Preissteigerung vermindert
- Umsatz wird durch eine Preissenkung erhöht
Preiselastizität der Nachfrage gleich 1:
- Preisänderungen bewirken keine Umsatzänderungen
Kreuzpreiselastizität der Nachfrage
Ein Maß der Reagibilität der Nachfragemenge eines Gutes auf Preisänderungen eines anderen Gutes.
Komplemente: Kreuzpreiselastizität = positiv. Substitute: Kreuzpreiselastizität = negativ. Eine
Kreuzpreiselastizität von Null zwischen zwei Gütern dient oft auch als Indiz für die Abgrenzung zweier
Märkte.
Die Abhängigkeit der Güternachfrage vom jeweils anderen Preis wird berechnet:
Kreuzpreis elastizitä t der Nachfrage 
Prozentual e Mengenände rung von Gut Nr.1
Prozentual e Preisänder ung von Gut Nr. 2
Einkommenselastizität der Nachfrage
Ein Maß dafür, um wie viel die Nachfragemenge auf eine Änderung des Einkommens der Konsumenten
reagiert. Normale Güter = positiv. Inferiore Güter = negativ.
Einkommens elastizitä t der Nachfrage 
Prozentsat z der Nachfrageä nderung
Prozentsat z der Einkommens änderung
Seite 21/42
Berechnung der Preiselastizität des Angebots
Preiselast izität 
Prozentual e Änderung der Angebotsme nge
Prozentual e Preisänder ung
Beispiel: Der Preis eines 5-Liter-Kanisters eines Molkegetränks steigt von 3 DM auf 3,30 DM an.
Daraufhin erhöht die Großmolkerei die Monatsproduktion von 10.000 auf 11.500 Stück.
Prozentuale Preisänderung = (3,30 – 3,00) / 3,00
x 100 = 10 %
Prozentuale Mengenänderung = (11.500-10.000) / 10.000
x 100 = 15 %
Preiselastizität der Nachfrage = 15 % / 10 % = 1,5
Eine Preiselastizität von 1,5 ist größer als 1, d. h. die proportionale Mengenänderung ist größer als die
proportionale Preisänderung.
Die Vielfalt der Angebotskurven
Da die Preiselastizität des Angebots die Reagibilität der angebotenen Menge auf den Preis misst, zeigt
sie sich auch in der Form der Angebotskurve. Die Preiselastizität des Angebots sagt etwas darüber aus,
ob die Angebotskurve steil oder flach verläuft.
Vollkommen unelastisches Angebot
(Elastizität = 0). Angebotsmenge bleibt
ungeachtet des Preises gleich.
Unelastisches Angebot (Elastizität < 1)
Seite 22/42
Einheitselastisches Angebot (Elastizität = 1)
Elastisches Angebot (Elastizität > 1)
Vollkommen elastisches Angebot (Elastizität = )
Bereits winzige Preisänderungen führen zu
riesigen Veränderungen der Angebotsmenge
Anwendung: Mit einer neuen Weizensorte kann der Ernteertrag pro Anbaufläche um 20 % gesteigert
werden. Führt der Anbau dieser neuen Weizensorte zu einer Verbesserung oder einer Verschlechterung
der Wirtschaftslage eines Bauern?
Eine Angebotszunahme auf
dem Weizenmarkt.
Durch eine Prozessinnovation (neue
Weizensorte) kommt es zu einer
Verschiebung der Angebotskurve von
S1 nach S2 sowie zu Preis und
Menge eines neuen Gleichgewichts.
Dadurch gehen die Einnahmen der
Bauern von 300 DM auf 220 DM
zurück.
Seite 23/42
Warum gelang es der OPEC nicht, den Ölpreis hochzuhalten?
In den 70er Jahren haben die Mitglieder der OPEC eine Steigerung des Weltmarktpreises für Rohöl
abgesprochen, um auf diese Weise Einkommenssteigerungen für ihre Länder zu erlangen. Die OPECLänder reduzierten die Angebotsmenge. Was passierte kurz- bzw. langfristig?
1973 bis 1982: Erheblicher Anstieg des
Ölpreises.
Gründe:
- Angebot unelastisch (Ölvorräte und
Verarbeitungskapazität sind nicht sehr
schnell veränderbar
- Nachfrage unelastisch (Kaufgewohnheiten
reagieren nicht sofort auf Preisänderungen)
1984 bis 1990:
Rückgang des
Ölpreises auf das
Niveau von 1970
Gründe:
- Angebot langfristig elastisch: Ölproduzenten
außerhalb der OPEC reagieren mit höheren
Fördermengen und Kapazitätsaufbau
- Nachfrage langfristig elastisch, z. B. durch
Ersatz unwirtschaftlicher Autos
Wie verändern Verbote von Rauschgift die mit Rauschgift verbundene Kriminalität?
Was ist der bessere Weg? Rauschgiftverbot oder Aufklärung?
Maßnahmen zur Durchsetzung eines
Rauschgiftverbots führen zur Verschiebung
der Angebotskurve von S1 nach S2. Da die
Nachfrage unelastisch ist, steigen die
Ausgaben der Abhängigen trotz eines
gewissen Mengenrückgangs.
Seite 24/42
Eine erfolgreiche vorbeugende Aufklärung
wird zu einem Nachfragerückgang von D1
nach D2 führen. Da Preis und Menge fallen,
sinken auch die Ausgaben der Abhängigen
(und die mit den Ausgaben korrelierte
Kriminalität).
Zusammenfassung Kapitel 5:
Die Preiselastizität der Nachfrage misst die relative Veränderung der Nachfragemenge, die durch eine
bestimmte relative Preisänderung bewirkt wird. Die Nachfrage wird um so elastischer sein, je eher das
betreffende Gut zum Luxus statt zur Lebensnotwendigkeit gehört, je mehr nahe Substitute für den
Konsumenten wählbar sind, je enger der Markt abgegrenzt ist oder je länger die Reaktionszeit der
Nachfrager auf Preisänderungen ist.
 Die Preiselastizität der Nachfrage wird berechnet als Quotient des Prozentsatzes der
Mengenänderung und des Prozentsatzes der Preisänderung. Wenn die Elastizität kleiner als 1 ist,
sich also die Menge proportional weniger verändert als der Preis, spricht man von unelastischer oder
inelastischer Nachfrage. Ist die Elastizität größer als 1 und damit die proportionale Mengenänderung
größer als die proportionale Preisänderung, bezeichnet man die Nachfrage als elastisch.
 Der Umsatz, der gleich Gesamtausgaben der Käufer und Gesamteinnahmen der Verkäufer ist,
entspricht dem rechnerischen Produkt aus Preis und Menge. Bei inelastischen Nachfragekurven
steigt der Umsatz bei steigendem Preis, bei elastischen Nachfragekurven sinkt der Umsatz bei
steigendem Preis.
 Die Einkommenselastizität der Nachfrage misst die relative Veränderung der Nachfragemenge, die
durch eine bestimmte relative Einkommensänderung eintritt. Sie wird berechnet als Quo-tient aus
dem Prozentsatz der Mengenänderung u. dem Prozentsatz der Einkommensänderung^
 Die Preiselastizität des Angebots misst die relative Veränderung der Angebotsmenge, die durch eine
bestimmte relative Preisänderung bewirkt wird. Diese Elastizität hängt oft vom Zeithorizont der
Analyse ab. Die Angebotselastizität ist langfristig zumeist größer als kurzfristig
 Die Preiselastizität des Angebots wird berechnet als Quotient des Prozentsatzes der Mengenänderung und des Prozentsatzes der Preisänderung. Wenn die Elastizität kleiner als 1 ist, sich also
die Menge proportional weniger verändert als der Preis, spricht man von unelastischem oder
inelastischen Angebot. Ist die Elastizität größer als 1 und damit die proportionale Mengenänderung
größer als die proportionale Preisänderung, so bezeichnet man das Angebot als elastisch.
Seite 25/42
Kapitel 7: Konsumenten, Produzenten und die Effizienz von Märkten
Wohlfahrtsökonomik:
Lehre davon, wie die Allokation der Ressourcen die wirtschaftliche
Wohlfahrt beeinflusst
Zahlungsbereitschaft: Der Höchstbetrag, den ein Käufer für ein Gut zu zahlen bereit ist
Konsumentenrente:
Zahlungsbereitschaft (persönlicher Höchstpreis) des Käufers minus
tatsächlich bezahlter Preis
Beispiel: Vier Elvis-Fans namens John, Paul, George und Ringo möchten bei einer Versteigerung eine
begehrte CD ersteigern. Die Zahlungsbereitschaft der vier möglichen Käufer ist verschieden hoch:
Käufer
John
Paul
George
Ringo
Zahlungsbereitschaft (DM)
100
80
70
50
Was wird passieren? Bei 80 DM (oder leicht darüber) wird John den Zuschlag bekommen und hat eine
Konsumentenrente von 20 DM (oder knapp 20 DM) empfangen.
Gesetz der Fall, es wären zwei gleiche CDs zu erwerben (gleicher Preis und kein Käufer möchte mehr
als eine CD haben). In diesem Fall hören die Gebote auf, sobald John und Paul 70 DM bieten. Johns
Konsumentenrente beträgt nun 30 DM, Pauls Konsumentenrente beträgt 10 DM.
Die Konsumentenrente ist eng mit der Nachfragekurve eines Gutes verknüpft:
Preis (DM)
mehr als 100
80 bis 100
70 bis 80
50 bis 70
weniger als 50
Käufer
Niemand
John
John, Paul
John, Paul, George
John, Paul, George, Ringo
Seite 26/42
Nachfragemenge (Stück)
0
1
2
3
4
Preis = 80 DM. Konsumentenrente = 20 DM
Preis = 70 DM. Konsumentenrente = 40 DM
Die Berechnung der Konsumentenrente anhand einer „allgemeinen Nachfragekurve“. Die
Konsumentenrente entspricht der Fläche oberhalb eines Preises und unter der Nachfragekurve. Ein
niedrigerer Preis erhöht die Konsumentenrente.
Konsumentenrente beim Preis P1
Konsumentenrente beim Preis P2
Produzentenrente: Verkaufspreis minus Kosten eines Gutes
Kosten:
Wert von allem, worauf ein Unternehmer verzichten bei der Herstellung eines
Gutes verzichten muss (Geldwert der Faktoreinsätze)
Beispiel: Vier Verkäufer von Malerdienstleistungen (Maria, Luise, Georgine und Großmutter) haben für
die Erledigung eines Auftrags unterschiedlich hohe Kosten, und zwar:
Verkäufer
Maria
Luise
Georgine
Großmutter
Kosten (DM)
900
800
600
500
Seite 27/42
Bei der Versteigerung der Dienstleistung wird bei einem hohen Gebot begonnen. Der Preis wird
runtergehandelt, bis bei 600 DM (oder leicht darunter) nur noch die Großmutter übrigbleibt. Die
Großmutter nimmt den Auftrag an und bekommt, bei Kosten von 500 DM, eine Produzentenrente von
100 DM.
Wären zwei Wohnungen zu streichen (keine der Malerinnen kann zwei Wohnungen streichen und für
jeden Wohnungsanstrich wird der gleiche Preis bezahlt), würde der Preis fallen, bis zwei Anbieter
übrigbleiben. Die Versteigerung würde bei 800 DM (oder knapp darunter) enden. Maria und Luise wären
ausgestiegen, Georgine hätte eine Produzentenrente von 200 DM, Großmutter eine von 300 DM. Die
gesamte Produzentenrente aller Anbieter in diesem Markt beträgt 500 DM.
Preis (DM)
900 oder mehr
800 bis 900
600 bis 800
500 bis 600
weniger als 500
Anbieter
Maria, Luise, Georgine, Großmutter
Luise, Georgine, Großmutter
Georgine, Großmutter
Großmutter
niemand
Preis = 600 DM. Produzentenrente = 100 DM
Angebotsmenge (Stück)
4
3
2
1
0
Preis = 800 DM. Produzentenrente = 500 DM
Seite 28/42
Die Produzentenrente entspricht der Fläche unter einem Preis und über der Angebotskurve.
Produzentenrente beim Preis P1
Produzentenrente beim Preis P2
Produzentenrente = Fläche ABC
Produzentenrente = Fläche ADF
Konsumentenrente und Produzentenrente sind die Grundwerkzeuge der Nationalökonomen, um die
Wohlfahrt von Käufern und Verkäufern auf Märkten zu untersuchen.
Gesamtrente = Konsumentenrente + Produzentenrente
Konsumentenrente = Güterwert für die Käufer – Bezahlung durch die Käufer
Produzentenrente = Empfangene Bezahlung der Verkäufer – Kosten der Verkäufer
Da die von den Käufern an die Verkäufer bezahlten Beträge und die von den Verkäufern von den
Käufern empfangenen Zahlungen gleich sind, ergibt sich:
Gesamtrente = Güterwert für die Käufer – Kosten der Verkäufer
Effizienz:
Eigenschaft einer bestimmten Ressourcenallokation, die Wohlfahrt aller Mitglieder der
Gesellschaft zu maximieren
Ist eine Allokation nicht effizient, so werden einige Handelsvorteile zwischen Käufern und Verkäufern
nicht verwertet. Beispiel 1: Gut wird nicht zu den geringst möglichen Kosten produziert. Beispiel 2: Gut
wird von den Käufern nicht mit der höchsten Wertschätzung und Zahlungsbereitschaft konsumiert.
Gerechtigkeit: Fairness der Wohlfahrtsverteilung unter den Mitgliedern der Gesellschaft
Im Wesentlichen sind die Handelsvorteile in einem Markt wie ein Kuchen, der unter den
Marktteilnehmern aufgeteilt wird. Die Kernfrage der Effizienz richtet sich darauf, ob der Kuchen so groß
wie möglich ist. Die Kernfrage der Gerechtigkeit dagegen richtet sich darauf, ob der Kuchen fair verteilt
wird.
Seite 29/42
Konsumentenrente und Produzentenrente im Marktgleichgewicht. Die Gesamtrente – die Summe
aus Konsumenten- und Produzentenrente – entspricht der Fläche zwischen der Angebots- und der
Nachfragekurve bis hin zur Gleichgewichtsmenge.
Drei Erkenntnisse über Marktergebnisse:
1. Freie Märkte teilen das Güterangebot jenen Käufern zu, die es – gemessen an der
Zahlungsbereitschaft – am höchsten schätzen und bewerten.
2. Freie Märkte teilen die Güternachfrage jenen Verkäufern zu, die zur Produktion mit den niedrigsten
Kosten in der Lage sind.
3. Freie Märkte führen zur Produktion jener Gütermenge, die zum Maximum der Gesamtrente der
Konsumenten und Produzenten führt.
Die Effizienz der
Gleichgewichtsmenge
Bei Mengen unterhalb der
Gleichgewichtsmenge übersteigt die
Käuferbewertung die
Verkäuferkosten. Bei Mengen
oberhalb der Gleichgewichtsmenge
übersteigen die Verkäuferkosten die
Käuferbewertung. Deshalb
maximiert das Marktgleichgewicht
die Summe aus Konsumentenund Produzentenrente.
Seite 30/42
Zusammenfassung Kapitel 7:
 Die Konsumentenrente ist gleich der Zahlungsbereitschaft der Käufer minus der Summe der
Kaufpreiszahlungen. Sie misst die Nutzen der Käufer aus der Marktteilnahme. Die Konsumentenrente
kann durch Berechnung des Flächenstücks unter der Nachfragekurve und über dem Preis bestimmt
werden.
 Die Produzentenrente ist gleich der Summe der eingenommenen Zahlungen für die Güter minus den
Produktionskosten. Sie misst die Nutzen der Verkäufer aus der Marktteilnahme. Die
Produzentenrente kann durch die Berechnung des Flächenstücks unter dem Preis und über der
Angebotskurve bestimmt werden.
 Eine Allokation der Ressourcen, die zur Maximierung der Summe aus Konsumentenrente und
Produzentenrente führt, nennt man effizient. Politiker haben sich sehr oft mit der Effizienz der Märkte,
aber auch mit der Gerechtigkeit der Marktergebnisse zu befassen.
 Das Marktgleichgewicht von Angebot und Nachfrage maximiert die Summe der Konsumentenrente
und der Produzentenrente. Insofern führt die unsichtbare Hand des Marktes Käufer und Verkäufer zu
einer effizienten Allokation der Ressourcen.
 Märkte führen dann nicht zur effizienten Allokation der Ressourcen, wenn Umstände des
Marktversagens vorliegen, wie z. B. Marktmacht oder Externalitäten.
Kapitel 10: Externalitäten
Ein negativer externer Effekt führt zu einer Schädigung (z. B. Umweltverschmutzung).
Ein positiver externer Effekt führt zu einer Begünstigung (z. B. Forschung).
Beispiel: Aluminiummarkt
Der Markt für Aluminium
Die Nachfragekurve spiegelt den Wert für die
Käufer und die Angebotskurve spiegelt die
Kosten der Verkäufer. Die
Gleichgewichtsmenge Qmarkt maximiert den
Saldo aus dem gesamten Wert für die Käufer
und den gesamten Kosten der Verkäufer. Bei
Abwesenheit von Externalitäten ist das
Marktgleichgewicht daher effizient.
Seite 31/42
Internalisierung externer Effekte: Eine Veränderung der Anreize derart, dass die Menschen die externen
Effekte ihrer Aktivitäten bei Entscheidungen mit veranschlagen.
Im Falle des Aluminiummarkts: Wenn die Aluminiumhersteller für jede produzierte Tonne besteuert
werden, würde dies die Angebotskurve für Aluminium um den Steuerbetrag nach oben verschieben.
Entspräche die Steuer genau den volkswirtschaftlichen Kosten für die Luftverschmutzung, so wäre die
neue Angebotskurve mit der volkswirtschaftlichen Kostenkurve deckungsgleich. Im neuen
Marktgleichgewicht nach der Besteuerung würden die Aluminium-produzenten die volkswirtschaftlich
optimale Menge erzeugen. Solch eine Steuer internalisiert die externen Effekte, da sie Käufer und
Verkäufer im Markt den Anreiz vermittelt, die externen Effekte ihrer Aktivitäten mit zu berücksichtigen.
Luftverschmutzung und soziales Optimum
Bei negativen Effekten der Produktion
übersteigen die volkswirtschaftlichen Kosten
die betriebswirtschaftlichen Kosten der
Aluminiumerzeugung. Die volkswirtschaftlich
optimale Menge an Aluminium QOptimum ist
deshalb kleiner als die
Gleichgewichtsmenge des Marktes QMarkt.
externer Effekt bei der Produktion
Beispiel: Alkohol
Die Nachfragekurve repräsentiert nun nicht länger den sozialen Nutzen oder Wert eines Gutes. Das
folgende Diagramm zeigt den Fall eines negativen externen Effekts, wie etwa beim Alkohol. In diesem
Fall ist der soziale Wert geringer als die vom Markt bestimmte persönlich optimale Menge.
Externe Effekte beim Konsum
externer Effekt beim Konsum
Das Diagramm zeigt einen Markt mit einer
negativen Konsumexternalität, wie etwa den
Markt für alkoholische Getränke. Die Kurve
für den gesellschaftlichen Wert verläuft
niedriger als die Nachfragekurve, und die
gesellschaftlich optimale Menge QOptimum
ist niedriger als die Gleichgewichtsmenge
des Marktes QMarkt.
Seite 32/42
Beispiel: Bildung
Das folgende Diagramm zeigt den Fall eines positiven externen Effekts durch Konsum, wie etwa der
Bildung. Hier ist der soziale Wert höher als der private Wert, und die gesellschaftlich optimale Menge ist
größer als die vom Markt bestimmte persönlich optimale Menge.
Externe Effekte im Bildungsbereich
externer Effekt beim Konsum
Das Diagramm kennzeichnet einen Markt
mit positiver Konsumexternalität, wie etwa
der Markt für Bildungsgüter. Die Kurve für
den gesellschaftlichen Wert verläuft
oberhalb der Nachfragekurve, und die
gesellschaftlich optimale Menge QOptimum ist
größer als die Gleichgewichtsmenge des
Marktes QMarkt.
als die Nachfragekurve, und die
gesellschaftlich optimale
Menge
QOptimum
Wie schon beim Beispiel des Aluminiums (Steuer für Umweltverschmutzung)
kann
der Staat
das
Marktversagen durch Internalisierung der externen Effekte
Antwort auf
ist korrigieren.
niedriger alsDiediepassende
Gleichgewichtsmenge
Externalitäten des Konsums ist, wie schon bei Externalitäten der Produktion,
bei Q
negativen
des Marktes
Markt.
Externalitäten eine Steuer verhängen und bei positiven externen Effekten eine Subvention zu gewähren.
In der Tat folgt staatliche Politik genau dieser Linie (das Marktgleichgewicht näher an das soziale
Optimum heranzuführen): alkoholische Getränke gehören zu den am höchsten besteuerten Gütern, das
Bildungswesen erfährt hohe staatliche Förderung.
Schlussfolgerungen:
 Negative externe Effekte in der Produktion oder beim Konsum bewirken über die
Marktmechanismen eine größere Gütermenge als die gesellschaftlich wünschenswerte.
 Positive externe Effekte dagegen bringen die Märkte dazu, eine geringere als die
gesellschaftlich wünschenswerte Menge zu produzieren.
 Durch Internalisierung externer Effekte – Besteuerung der Güter mit negativen Externalitäten
oder Subventionierung der Güter mit positiven Externalitäten – kann der Staat das Problem
beseitigen.
Coase-Theorem: Die Behauptung von Ronald Coase, die Marktparteien könnten das Problem externer
Effekte selbst lösen und mit den Märkten zu effizienter Ressourcen-allokation
gelangen, wenn sie nur in der Lage wären, über die Allokation zu verhandeln und
ohne Kosten zu tauschen. Mit anderen Worten: Das Coase-Theorem besagt, dass die
privaten Akteure das Externalitäten-Problem untereinander lösen können. Wie immer
die Anfangsverteilung der Rechte sein mag, können die interessierten Parteien stets
eine Übereinkunft erzielen, die jeden besser stellt und ein effizientes Resultat bildet.
Seite 33/42
Transaktionskosten:
Die Kosten der Vertragspartner aus dem Abschluss und der Durchführung
von Geschäften (z. B. Rechtsanwaltskosten).
Pigou-Steuer: Eine Steuer zur Korrektur negativer externer Effekte (z. B. eine Fabrik zahlt
50.000 DM Steuer pro Tonne abgelassenem ekligen Giftschlamm
Im folgenden Diagramm wird eine Pigou-Steuer für die Preissetzung auf Umweltverschmutzung benutzt.
In diesem Falle ist die Angebotskurve für Verschmutzungsrechte vollkommen elastisch (da
Unternehmungen bei Entrichtung der Steuer soviel Schmutz abgeben können wie sie wollen), und die
Lage der Nachfragekurve bestimmt die Menge der Umweltverschmutzung.
Im Diagramm wird durch Erhebung
einer Pigou-Steuer vom Staat ein
Preis auf die Umweltverschmutzung
gelegt, und die Nachfragekurve
bestimmt die Verschmutzungsmenge.
Handelbare Umweltzertifikate: Versteigerung bzw. Handel mit Rechten auf Umweltver-schmutzung.
Jene Unternehmungen, die ihren Schadstoffausstoß nur mit sehr hohen Kosten senken können, werden
gewillt sein, am meisten für die Verschmutzungszertifikate zu bezahlen. Die „unsichtbare Hand“ sorgt
dafür, dass dieser neue Markt zu einer effizienten Allokation der Verschmutzungsrechte gelangt.
Im folgenden Diagramm wird die Menge der Umweltverschmutzung durch die Ausgabe der Zertifikate
bestimmt. Die Angebotskurve für Verschmutzungsrechte ist vollkommen unelastisch (da die
Schmutzmenge durch den Umfang der Zertifikate fixiert ist), und die Lage der Nachfragekurve bestimmt
den Preis der Umweltverschmutzung.
Im Diagramm wird die
Verschmutzungs-menge durch Ausgabe
einer beschränkten Zahl staatlicher
Umweltzertifikate festgelegt, und die
Nachfragekurve bestimmt den
Verschmutzungspreis.
Seite 34/42
Zusammenfassung Kapitel 10:
 Sofern eine Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer unmittelbar auch einen Dritten betrifft, spricht
man von einem externen Effekt oder von einer Externalität. Negative externe Effekte, wie etwa die
Umweltverschmutzung, bringen es mit sich, dass die volkswirtschaftlich oder sozial optimale Menge
niedriger ist als die Gleichgewichtsmenge des Marktes. Positive externe Effekte, wie etwa
Wissensübertragungen, bewirken, dass die Gleichgewichtsmenge des Marktes zu niedrig ist im
Vergleich zur volkswirtschaftlich optimalen Menge.
 Die von externen Effekten betroffenen Menschen können das Problem der Externalitäten bisweilen
alleine lösen. Wenn etwa von einer Unternehmung auf eine andere Unternehmung externe Effekte
ausgehen, können die beiden Unternehmungen das Problem durch Fusion internalisieren. Auch
durch Abschluss eines Vertrags können die beiden betroffenen Unter-nehmungen zu einer
Internalisierung externer Effekte gelangen. Nach dem Coase-Theorem können Privatpersonen immer
dann zu einer effizienten Allokation im Verhandlungswege kommen, wenn Verhandlungslösungen
ohne besondere Kosten anfallen. In vielen Fällen jedoch sind Verhandlungslösungen nach dem
Coase-Theorem schon deshalb ausgeschlossen, weil die Anzahl der potenziellen Partner zu groß ist.
 Der Staat wird sich engagieren, sofern private Verhandlungslösungen bei externen Effekten nicht
möglich sind (etwa bei Umweltverschmutzungen). Manchmal beugt der Staat den sozial ineffizienten
Aktivitäten durch Gebote und Verbote vor. Ein andermal kommen Pigou-Steuern zur Anwendung, um
externe Effekte zu internalisieren. Ein weiterer Weg für den Umweltschutz besteht in der Ausgabe
einer begrenzten Anzahl von Umweltzertifikaten. Das Endergebnis dieser politischen Maßnahme
stimmt mit dem einer Pigou-Steuer auf Verschmutzer überein.
Kapitel 13: Die Produktionskosten
Gesamterlös, Erlös
oder Umsatz:
Geldbetrag, den eine Unternehmung für den Verkauf ihrer
Produktionsmenge erhält
Gesamtkosten:
Geldbetrag, den eine Unternehmung für den Einkauf der produktionsnotwendigen Faktoreinsätze bezahlt
Gewinn oder Profit:
Gesamterlös minus Gesamtkosten
Beispiel: Der Inhaber einer Keksfabrik erzielt durch den Verkauf von Keksen einen Gesamterlös. Der
Betrag, den er für den Kauf der Faktoreinsätze aufwendet (z. B. Mehl, Zucker, Arbeits- und
Maschinenstunden), sind die Gesamtkosten. Sein Gewinn errechnet sich aus Gesamterlös minus
Gesamtkosten.
Angenommen, der Inhaber ist gleichzeitig Computerfachmann, der pro Stunde 200 DM verdienen
könnte. Mit jeder Arbeitsstunde in der Keksherstellung verzichtet der Fabrikant auf 200 DM Einkommen.
Dies sind für ihn implizite Kosten (wichtige Größe für Ökonomen).
Seite 35/42
Explizite Kosten sind anhand von tatsächlich vorhandenen Geldströmen nachvollziehbar und sind die
Größe, mit der Buchhalter rechnen.
Die Kapitalkosten als Opportunitätskosten: Weitere implizite Kosten (und somit nur für den Ökonomen
von Bedeutung) sind Abschreibungen, sowie Kapitalkosten, die durch entgangene Zinsen entstehen
(Investition in die Keksfabrik, anstatt das Geld gewinnbringend anzulegen).
Wirtschaftlicher und
buchhalterischer Gewinn
Ökonomen setzen bei der Analyse
einer Unternehmung die gesamten
Opportunitätskosten an, wohingegen
Buchhalter nur die expliziten Kosten
veranschlagen. Deshalb ist der
wirtschaftliche Gewinn kleiner als der
buchhalterische Gewinn.
Produktionsfunktion:
Der Zusammenhang zwischen der Produktmenge eines Gutes und den
dafür verwendeten Faktoreinsätzen
Grenzprodukt:
Der Zuwachs an Produktmenge, den man durch eine zusätzliche Einheit
an Faktoreinsatz erzielt
Abnehmendes
Grenzprodukt:
Eine Eigenschaft der Produktionsfunktion, so dass die Zunahme der
Produktmenge mit zunehmender Menge an Faktoreinsatz kleiner wird
Die volkswirtschaftliche Regel Nr. 3 ist der Schlüssel zum Verständnis dafür, wie Unternehmungen über
den Arbeitskräfteeinsatz und den Produktionsausstoß entscheiden. Das Grenzprodukt (Tabelle Spalte 3)
wird mit dem Zuwachs der Produktmenge kleiner.
Anzahl der
Arbeitskräfte
Output (Kekse
pro Stunde)
Grenzprodukt
der Arbeit
0
1
2
3
4
5
0
50
90
120
140
150
50
40
30
20
10
Kosten der
Fabrikanlage
(DM)
Kosten der
Arbeitskräfte
(DM)
30
30
30
30
30
30
0
10
20
30
40
50
Seite 36/42
Gesamtkosten
des
Faktoreinsatzes
(DM)
30
40
50
60
70
80
Produktionsfunktion der Keksfabrik
Hier ist die Anzahl beschäftigter
Arbeitskräfte aus der ersten Spalte der
Tabelle 13-1 entnommen, und die
Produktmenge stammt aus der zweiten
Spalte. Die Kurve der Produktionsfunktion
verläuft bei höherem Arbeitseinsatz
flacher, woraus man die Abnahme des
Grenzproduktes ersieht.
Gesamtkostenkurve: Zeigt den Zusammenhang zwischen der Produktionsmenge und den
Gesamtkosten dieser Produktionsmenge.
Im Falle der Keksfabrik entsteht bei gesteigerter Produktionsmenge und unveränderter Fabrikanlage
eine gewisse Enge und die Herstellung eines zusätzlichen Kekses wird immer teurer.
Gesamtkostenkurve der Keksfabrik
Wegen der Abnahme des Grenzprodukts
wird die Kostenkurve bei größeren
Produktionsmengen steiler.
Verschiedene Definitionen von Kosten (am Beispiel eines Limonadenherstellers)
Fixe Kosten:
Kosten, die sich nicht mit der Produktionsmenge verändern (z. B. Miete)
Variable Kosten:
Kosten, die mit der Produktionsmenge variieren (z. B. Zucker, Zitronen)
Seite 37/42
Menge an
Limonade
(Gläser
pro
Stunde)
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Gesamtkosten
(DM)
Fixe
Kosten
(DM)
Variable
Kosten
(DM)
3,00
3,30
3,80
4,50
5,40
6,50
7,80
9,30
11,00
12,90
15,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
0,00
0,30
0,80
1,50
2,40
3,50
4,80
6,30
8,00
9,90
12,00
DurchDurchDurchschnittliche schnittliche schnittliche
fixe Kosten var. Kosten Gesamtkost
(DM)
(DM)
en(DM)
3,00
1,50
1,00
0,75
0,60
0,50
0,43
0,38
0,33
0,30
0,30
0,40
0,50
0,60
0,70
0,80
0,90
1,00
1,10
1,20
3,30
1,90
1,50
1,35
1,30
1,30
1,33
1,38
1,43
1,50
GrenzKosten
(DM)
0,30
0,50
0,70
0,90
1,10
1,30
1,50
1,70
1,90
2,10
Durchschnittliche Gesamtkosten,
Durchschnittskosten (DK):
Gesamtkosten dividiert durch die hergestellte Produktmenge
Durchschnittliche fixe
Kosten (DFK):
Fixe Kosten dividiert durch die hergestellte Produktmenge
Durchschnittliche variable
Kosten (DVK):
Variable Kosten dividiert durch die hergestellte Produktmenge
Grenzkosten (GK):
Zunahme der Gesamtkosten für die Herstellung einer
zusätzlichen Produkteinheit
Seite 38/42
Kurven der Durchschnittskosten
und der Grenzkosten des
Limonadenherstellers
Die Kostenkurven weisen drei
typische Merkmale auf:
1. Die Grenzkosten steigen mit
zuneh-mender Produktionsmenge an
2. Die Kurve der
Durchschnittskosten
ist u-förmig
3. Die Grenzkostenkurve schneidet
die Durchschnittskostenkurve in
Minimum
GK steigen, da die Leute auf engem Raum arbeiten und die Maschinen vollihrem
ausgelastet
sind.
DFK sinken, weil sich die Fixkosten auf eine immer größere Anzahl von Kostenträgern verteilen.
DVK steigen, weil das Grenzprodukt sinkt
DK ist u-förmig, da bei niedrigem Produktionsniveau die DFK sehr hoch sind. Mit steigender Produktion
(hier 6 Gläser) beginnen die DK wieder anzusteigen, weil die VDK vergleichsweise (zum
Rückgang der DFK) stark ansteigen.
Effektive Produktmenge (effiziente Betriebsgröße), Betriebsoptimum: Produktionsmenge, die zur
Minimierung der Durchschnittskosten führt (Talsohle der U-Kurve)
Das Verhältnis von Grenzkosten und Durchschnittskosten: Warum schneidet die Grenzkosten-kurve die
Durchschnittskostenkurve bei der effizienten Produktmenge? Bei niedrigen Produktions-mengen liegen
die Grenzkosten unter den Durchschnittskosten, so dass die Durchschnittskosten fallen. Doch nach dem
Schnittpunkt der beiden Kurven (bzw. ab einer bestimmten Produktions-menge) übersteigen die
Grenzkosten die Durchschnittskosten und somit steigen ab dieser Produktionsmenge auch die
Durchschnittskosten an. Der Schnittpunkt ist daher das Minimum der Durchschnittskosten.
In vielen Unternehmungen treten abnehmbare Grenzprodukte nicht gleich ab der ersten
Beschäftigungsstunde auf. Je nach besonderen Umständen können beim zweiten und dritten
Beschäftigten höhere Grenzprodukte als beim ersten Beschäftigten anfallen (z. B. Brezelbäckerei: Ein
kleines Team ist gut für Arbeitsteilung und Produktivitätssteigerung). Solche Unternehmungen
verzeichnen bei der Produktionsausdehnung erst steigende und dann sinkende Grenzprodukte. Die drei
typischen Merkmale der Kostenkurven (s. o.) bleiben jedoch unberührt davon.
Seite 39/42
Kurzfristige und langfristige Kostenverläufe:
Da zahlreiche Kostenarten kurzfristig fix und langfristig variabel sind, unterscheiden sich die kurzfristigen
und die langfristigen Kostenkurven der Unternehmungen. Das folgende Schaubild präsentiert drei
kurzfristig gültige Durchschnittskostenkurven, und zwar für eine kleine, eine mittlere und für eine große
Fabrik. Daneben enthält das Schaubild eine langfristig gültige Durchschnittskostenkurve, die sich im
Verlaufe eines Wachstumsprozesses von der kleinen zur großen Fabrik ergeben haben könnte. Der
Bewegung der Unternehmung auf der langfristigen Kurve entspricht eine Anpassung der
Produktionsanlagen und der Produktionskapazität.
Wie man aus der Grafik entnimmt, sind kurzfristige und langfristige Kurven systematisch verknüpft. Die
langfristige Kurve der Durchschnittskosten bildet eine sehr viel flachere u-förmige Kurve als die
kurzfristige Kurve der Durchschnittskosten. Im übrigen verläuft die langfristige Kurve unterhalb aller
kurzfristig gültigen Kurven. Dies folgt aus der größeren Flexibilität, die Unternehmungen auf lange Sicht
haben (Beispiel: Möchte ein Automobilhersteller seine Tagesproduktion erhöhen, wird er kurzfristig keine
andere Möglichkeit haben, als zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen. Langfristig wird er jedoch
Fabrikanlagen und Belegschaft erweitern, um seine Grenzkosten und somit auch die
Durchschnittskosten halten zu können). Obwohl die langfristig gültige Kurve der Durchschnittskosten im
Schaubild flacher verläuft als die kurzfristig gültigen Kurven, bleibt die U-Form erhalten.
Wenn langfristige Durchschnittskosten bei
Ausdehnung der Betriebsgröße ....
sinken
steigen
bleiben gleich
Tendenz:
Kleine Betriebsgrößen:
Mittlere Betriebsgrößen:
Großer Betrieb:
.... spricht man von ...
zunehmenden Skalenerträgen (economies of scale)
abnehmenden Skalenerträgen (diseconomies of
scale)
konstanten Skalenerträgen (constant returns of scale)
zunehmende Skalenerträge
konstante Skalenerträge
abnehmende Skalenerträge
Mögliche Gründe: zunächst Ausnutzung effektiverer Produktionsverfahren. Ab einer bestimmten Größe
steigen die Durchschnittskosten durch den großen „Verwaltungswasserkopf“ an.
Langfristige und kurzfristige
Durchschnittskosten
Da Fixkosten auf lange Sicht
variabel sind, unterscheiden sich
kurzfristige und langfristige
Durchschnittskostenkurven.
Seite 40/42
Kostenbegriffe: Zusammenfassende Übersicht
Begriff
Explizite Kosten
Verbale Definition
Kosten, die unternehmerische Geldausgaben
erfordern
Variablen
-
Implizite Kosten
Kosten, die keine unternehmerischen
Geldausgaben erfordern
Fixe Kosten
FK
Kosten, die nicht mit der Produktmenge variieren
Variable Kosten
VK
Kosten, die mit der Produktmenge variieren
Gesamtkosten
K = FK + VK
Marktwert aller Inputs einer Unternehmung für die
Produktion
Durchschnittliche fixe Kosten
DFK = FK / Q
Fixkosten je Produkteinheit
Durchschnittliche variable
Kosten
DVK = VK / Q
Variable Kosten je Produkteinheit
DK = K / Q
Durchschnittliche Gesamtkosten Kosten je Produkteinheit
GK = K / Q
Grenzkosten
Zusätzliche Kosten je zusätzlicher Produkteinheit
Zusammenfassung Kapitel 13:
 Das übergeordnete Unternehmensziel besteht darin, Gewinn zu erzielen und zu maximieren. Gewinn
ist der Überschuss der Gesamterlöse über die Gesamtkosten
 Alle Opportunitätskosten der Produktion sind zu veranschlagen, wenn man unternehmerische
Entscheidungen untersucht. Einige der Opportunitätskosten – wie etwa die an Beschäftigte bezahlten
Löhne und Gehälter – sind explizite Kosten. Einige andere Opportunitätskosten – etwa der
Einkommensverzicht des Unternehmers aus anderer Betätigung – sind implizite Kosten.
 Die Kosten der Unternehmung spiegeln den Produktionsprozess. Die Produktionsfunktion flacht bei
zunehmender Produktionsmenge normalerweise ab. Darin zeigt sich die Abnahme des
Grenzprodukts. Sie begründet zunehmende Grenzkosten und einen immer steileren Verlauf der
Gesamtkostenkurve.
 Die Gesamtkosten einer Unternehmung setzen sich aus fixen und variablen Kosten zusammen. Fixe
Kosten liegen dann vor, wenn sie durch die Änderung der Produktionsmenge nicht beeinflusst
werden. Variable Kosten variieren dagegen mit Änderungen der Produktionsmenge.
 Aus den Gesamtkosten der Unternehmung leitet man zwei eng verwandte Kostengrößen ab: Erstens
die Durchschnittskosten als Kosten dividiert durch Produktmenge. Zweitens die Grenzkosten als
Anstieg der Gesamtkosten bei Ausdehnung der Produktmenge um eine Einheit.
 Für die Untersuchung des unternehmerischen Verhaltens ist es oft zweckmäßig, die Kurven der
Durchschnittskosten und der Grenzkosten zu zeichnen. Die Grenzkosten steigen im Normalfall bei
steigender Produktionsmenge. Die Durchschnittskosten fallen zunächst und steigen im weiteren
Verlauf der Produktionsausdehnung. Die Grenzkostenkurve schneidet die Kurve der
Durchschnittskosten in ihrem Minimum.
Seite 41/42
 Die Kosten hängen oft vom Zeithorizont der Betrachtung ab. Zahlreiche Kostenarten sind kurzfristig
fix und langfristig variabel. Deshalb kann es sein, dass die Durchschnittskosten mit einer
Produktionsausdehnung kurzfristig stärker ansteigen als langfristig.
Seite 42/42
Herunterladen