anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
AVONEX 30µg (Interferon beta-1a)
Flip off Aufmachung
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX 30µg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
AVONEX (Interferon beta-1a) enthält pro Durchstechflasche eine Dosis von 30µg (6 Mio IE)
Interferon beta-1a.
Bei Verwendung des World Health Organisation (WHO) Standards für natürliches Interferon beta, den
zweiten internationalen Standard für humanes Fibroblasten-Interferon (Gb-23-902-531), enthalten
30µg AVONEX eine antivirale Aktivität von 6 Mio IE. Mit anderen Standards gemessene Aktivitäten
sind nicht bekannt.
3.
DARREICHUNGSFORM
AVONEX (Interferon beta-1a) ist ein Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionszubereitung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
AVONEX (Interferon beta-1a ) ist zur Behandlung gehfähiger Patienten mit schubförmiger Multipler
Sklerose (MS) indiziert, die durch mindestens 2 wiederkehrende Attacken neurologischer
Funktionsstörungen (Schübe) während der letzten 3 Jahre gekennzeichnet war und bei der zwischen
den Schüben keine Anzeichen eines kontinuierlichen Fortschreitens der Erkrankung erkennbar waren.
AVONEX verlangsamt das Fortschreiten der Behinderung und verringert die Häufigkeit klinischer
Schübe.
AVONEX ist auch zur Behandlung von Patienten nach einem einmaligen demyelinisierenden Ereignis
mit entzündlichem Prozeß indiziert, wenn dieses demyelinisierende Ereignis eine intravenöse
Kortikosteroidtherapie rechtfertigte, alternative Diagnosen ausgeschlossen wurden und ein hohes
Risiko für die Entwicklung einer klinisch manifesten MS besteht (siehe 5.1).
AVONEX wurde bei Patienten mit progredienter Multipler Sklerose noch nicht klinisch geprüft.
AVONEX sollte bei Patienten, die eine progrediente Form der Multiplen Sklerose entwickeln,
abgesetzt werden.
Nicht alle Patienten sprechen auf eine Therapie mit AVONEX an. Es wurden noch keine klinischen
Kriterien identifiziert, die das Ansprechen auf die Behandlung voraussagen würden.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur Behandlung schubförmiger Verlaufsformen der MS wird die intramuskuläre Injektion von 30µg
(1 ml Lösung) AVONEX (Interferon beta-1a ) einmal wöchentlich empfohlen (siehe 6.6 Hinweise für
die Handhabung und Entsorgung) und es konnte kein zusätzlicher Nutzen bei einer einmal
wöchentlich verabreichten höheren Dosis (60µg) belegt werden. Die Behandlung sollte unter Aufsicht
eines in der Behandlung dieser Erkrankung erfahrenen Arztes begonnen werden.
2
Bei 16-jährigen oder jüngeren Patienten gibt es keine Erfahrungen mit AVONEX. Deshalb sollte
AVONEX bei Kindern nicht eingesetzt werden.
Die intramuskuläre Injektionsstelle sollte jede Woche geändert werden (siehe 5.3 Präklinische Daten
zur Sicherheit).
Vor jeder Injektion und über weitere 24 Stunden nach jeder Injektion wird die Einnahme eines
fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikamentes empfohlen, um die mit der AVONEX-Gabe
verknüpften grippeähnlichen Symptome abzumildern. Diese Symptome treten gewöhnlich während
der ersten Behandlungsmonate auf.
Zurzeit ist noch nicht bekannt, wie lange die Patienten behandelt werden sollten. Die Patienten sollten
nach 2-jähriger Therapie klinisch beurteilt werden, und der behandelnde Arzt sollte individuell über
eine längerfristige Fortführung der Therapie entscheiden. Bei Entwicklung einer chronisch
progredienten Multiplen Sklerose sollte die Therapie abgesetzt werden.
4.3
Gegenanzeigen
AVONEX (Interferon beta-1a) ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
gegen natürliches oder rekombinantes Interferon beta, Humanserumalbumin oder andere Bestandteile
des Präparats.
AVONEX ist kontraindiziert bei schwangeren Patienten (siehe auch 4.6 Anwendung während
Schwangerschaft und Stillzeit, Patienten mit schweren Depressionen und/oder Suizidgefährdung
sowie bei Patienten mit Epilepsie, deren Anfälle therapeutisch nicht ausreichend kontrollierbar sind.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Patienten sind über die häufigsten Nebenwirkungen aufzuklären, die bei der Gabe von Interferon
beta auftreten, einschließlich grippeähnlicher Symptome (siehe 4.8 Nebenwirkungen). Diese
Symptome treten vorwiegend zu Beginn der Behandlung auf und nehmen mit fortgesetzter
Behandlung an Häufigkeit und Schwere ab.
Bei Patienten, die unter Depressionen leiden, ist AVONEX mit Vorsicht anzuwenden. Es ist bekannt,
dass Depressionen und Suizidgedanken in Zusammenhang mit der Interferon-Therapie und bei
Patienten mit MS vermehrt vorkommen. Patienten, die mit AVONEX behandelt werden, sollten daher
angehalten werden, Depressionssymptome oder Suizidgedanken unverzüglich dem behandelnden Arzt
mitzuteilen. Patienten, die Anzeichen von Depression zeigen, sind während der Therapie mit
AVONEX sorgfältig zu überwachen und entsprechend zu behandeln. Ein Abbruch der Therapie ist zu
erwägen.
Vorsicht ist geboten bei Verabreichung von AVONEX an Patienten mit vorbestehenden
Krampfleiden. Bei Patienten ohne vorbestehendes Krampfleiden, bei welchen unter AVONEXTherapie Krampfanfälle erstmals auftreten, sollte die Ätiologie ermittelt und vor Wiederaufnahme der
AVONEX-Behandlung eine geeignete antikonvulsive Therapie eingeleitet werden.
Vorsicht ist geboten und eine enge Kontrolle sollte erwogen werden bei Gabe von AVONEX bei
Patienten mit schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen bzw. mit schwerer Myelosuppression.
Patienten mit Herzerkrankungen wie Angina Pectoris, dekompensierter Herzinsuffizienz oder
Arrhythmie sind während der Behandlung mit AVONEX sorgfältig auf eine mögliche
Verschlechterung ihres klinischen Zustands hin zu überwachen. Grippeähnliche Symptome, die bei
der Behandlung mit AVONEX beobachtet werden, können für Patienten mit einer kardialen
Grunderkrankung eine zusätzliche Belastung darstellen.
Die Patienten sind über eine mögliche abortive Wirkung von Interferon beta aufzuklären (siehe 4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit und 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).
3
Bei Verabreichung von Interferonen werden abnorme Laborwerte beobachtet. Neben den
Laborparametern, deren Bestimmung bei Patienten mit Multipler Sklerose normalerweise erforderlich
ist, wird deshalb während der Behandlung mit AVONEX eine Überwachung des Blutbilds mit
Differenzialblutbild, der Thrombozytenzahl und der chemischen Blutwerte (einschließlich
Leberfunktionstests) empfohlen. Bei Patienten mit Myelosuppression kann eine häufigere
Überprüfung des Blutbilds mit Differenzialblutbild sowie der Thrombozytenwerte erforderlich sein.
Patienten können unter AVONEX Antikörper entwickeln. Die Antikörper von einigen dieser Patienten
reduzieren die Aktivität des Interferon beta-1a in vitro (Neutralisierende Antikörper). Neutralisierende
Antikörper sind assoziert mit einer Reduktion des in vivo biologischen Effekts von AVONEX und
können unter Umständen mit einer Reduktion der klinischen Wirksamkeit zusammenhängen. Es wird
geschätzt, dass das Plateau für die Bildung von Antikörpern nach 12 Monaten Behandlung erreicht ist.
Daten von Patienten, die bis zu 2 Jahren mit AVONEX behandelt wurden, deuten darauf hin, dass ca.
8% dieser Patienten Neutralisierende Antikörper entwickeln.
Da verschiedenartige Testverfahren zur Bestimmung von Serumantikörpern gegen Interferone
verwendet werden, ist ein Vergleich der Antigenität unterschiedlicher Präparate nur begrenzt möglich.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bislang wurden noch keine gesonderten Studien zur Medikamentenwechselwirkung mit AVONEX
beim Menschen durchgeführt.
Die Wechselwirkung zwischen AVONEX und Kortikosteroiden oder ACTH wurde nicht systematisch
untersucht. Die klinischen Studien deuten darauf hin, dass Patienten mit Multipler Sklerose AVONEX
und Kortikosteroide oder ACTH während eines Schubes gleichzeitig erhalten dürfen.
Es wurde berichtet, dass Interferone die Aktivität von Zytochrom-P450-abhängigen Leberenzymen bei
Menschen und Tieren verringern. Die Wirkung von hochdosiertem AVONEX auf den P450abhängigen Stoffwechsel wurde beim Affen untersucht, und dabei fand man keine Beeinträchtigung
des Leberstoffwechsels. Vorsicht ist angebracht bei Gabe von AVONEX in Kombination mit
Medikamenten mit geringer therapeutischer Breite, deren Ausscheidung weitgehend vom ZytochromP450-System der Leber abhängt wie z.B. Antiepileptika und einige Antidepressiva-Substanzgruppen.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Wegen der möglichen Gefahren für den Fötus ist AVONEX (Interferon beta-1a) bei Schwangerschaft
kontraindiziert. Es gibt keine Studien mit Interferon beta-1a bei schwangeren Frauen. Bei Gabe hoher
Dosen wurden bei Rhesus-Affen abortive Wirkungen beobachtet. Es kann daher nicht ausgeschlossen
werden, dass solche Wirkungen auch beim Menschen zu beobachten sein werden.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten unter AVONEX-Therapie geeignete kontrazeptive Maßnahmen
ergreifen. Eine Schwangerschaft planende bzw. schwanger werdende Patientinnen sollten über
mögliche Gefahren aufgeklärt und AVONEX abgesetzt werden.
Stillzeit
Bisher ist nicht bekannt, ob AVONEX in die Muttermilch ausgeschieden wird. Auf Grund möglicher
ernsthaften Nebenwirkungen beim Säugling sollte entweder abgestillt oder die AVONEX-Behandlung
ausgesetzt werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
AVONEX hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen (siehe
4.8 „Nebenwirkungen”)
4
4.8
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen der Interferon-Therapie sind grippeähnliche Symptome. Zu den am
häufigsten berichteten grippeähnlichen Symptomen zählen Muskelschmerzen, Fieber, Schüttelfrost,
Asthenie, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die grippeähnlichen Symptome treten vorwiegend zu Beginn
der Therapie auf und nehmen im Laufe der Behandlung an Häufigkeit ab.
Zu den weniger häufigen Nebenwirkungen gehören:
Gesamtorganismus: Appetitlosigkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen. Selten können
Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme und schwerwiegende allergische Reaktionen (anaphylaktische
Reaktionen oder anaphylaktische Schock) auftreten. Eine Synkope kann nach der AVONEX Injektion
auftreten; normalerweise ist dies ein einzelner Vorfall, der zu Beginn der Therapie vorkommen kann
und bei weiteren Injektionen nicht wieder auftritt.
Haut und Hautanhangsgebilde: Alopezie, Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria und Reaktionen mit
Schmerzen an der Injektionsstelle.
Verdauungssystem:, Durchfall, Hepatitis, abnorme Leberfunktionsparameter, Erbrechen.
Kardiovaskuläres System: Brustschmerz, Gefäßerweiterung, Herzklopfen, Tachykardie.
Arrhythmien, Kardyomyopathie und dekompensierte Herzinsuffizienz können in seltenen Fällen
während der Behandlung mit Interferonen auftreten (siehe 4.4 Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Hämopoetisches System: Seltene Fälle von Panzytopenien und behandlungsbedürftiger
Thrombozytopenien wurden berichtet.
Fortpflanzungsorgane: Metrorrhagie und/oder Menorrhagie.
Nervensystem: Angstzustände, Missempfindung, Schlaflosigkeit, Schwindel. Krampfanfälle können
in seltenen Fällen auftreten; Fälle von Depression und Suizid wurden berichtet (siehe 4.4.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Vorübergehende neurologische
Symptome, welche MS Schübe vortäuschen können, können nach der Injektion auftreten.
Skelettmuskulatur: Gelenkschmerzen, Schmerzen. Transiente Episoden von erhöhtem Muskeltonus
und/oder starker Muskelschwäche, welche willkürliche Bewegungen verhindern, können zu Beginn
der Therapie auftreten. Diese Vorfälle sind von begrenzter Dauer, stehen in zeitlichem Zusammenhang
zu den Injektionen und können nach weiteren Injektionen erneut auftreten. In einigen Fällen sind diese
Symptome mit grippeähnlichen Symptomen assoziiert.
Atmungssystem: Atemnot.
Die Gabe von Interferonen ist mit Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen des Zentralen
Nervensystems assoziiert worden. Seltene Fälle von Arthritis, Schilddrüsenüberfunktion oder unterfunktion, Lupus erythematodes, Verwirrung, emotionale Labilität, Psychosen, Migräne und sehr
seltene Fälle einer autoimmunen Hepatitis wurden im Zusammenhang mit AVONEX berichtet.
Während der Behandlung mit Interferonen können bestimmte, wenngleich in der Regel nicht
behandlungsbedürftige Veränderungen der Laborwerte auftreten. Es kann es zur Verminderung der
Zahl von Lymphozyten, Leukozyten, Thrombozyten und Neutrophilen im peripheren Blut sowie zur
Verringerung des Hämatokrits kommen. Ebenfalls können vorübergehende Erhöhungen der Werte von
Kreatinin, Kalium, Harnstoffstickstoff und Kalzium im Harn auftreten.
4.9
Überdosierung
Es wurde kein Fall einer Überdosierung berichtet. Bei einer Überdosierung sollten die Patienten
jedoch zur Beobachtung ins Krankenhaus eingewiesen und eine geeignete unterstützende Behandlung
eingeleitet werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytokine, ATC-Code: L03 AA.
5
Interferone sind eine Gruppe natürlich vorkommender Proteine, die von eukaryotischen Zellen im
Rahmen der Immunantwort auf virale Infektionen und andere biologische Stimuli gebildet werden.
Interferone sind Zytokine, die antiviral, antiproliferativ und immunmodulierend wirken. Sie werden in
drei Hauptgruppen eingeteilt: Interferon alpha, Interferon beta und Interferon gamma. Interferon alpha
und Interferon beta bilden zusammen die Interferon-Klasse I und Interferon gamma gehört zur
Interferon-Klasse II. Die verschiedenen Interferone besitzen sich überschneidende, aber klar
voneinander abgrenzbare biologische Wirkungen und können sich auch in Bezug auf den zellulären
Ort ihrer Synthese unterscheiden.
Interferon beta wird von verschiedenen Zelltypen, u.a. den Fibroblasten und Makrophagen, produziert.
Natürliches Interferon beta und AVONEX (Interferon beta-1a) sind glykosiliert und haben eine an ein
Stickstoffatom geknüpfte komplexe Kohlenhydratkomponente. Von der Glykosilierung anderer
Proteine ist bekannt, dass diese deren Stabilität, Aktivität, Gewebeverteilung und Halbwertszeit im
Blut beeinflusst. Die Wirkungen von Interferon beta, die von der Glykosilierung abhängen, sind noch
nicht vollständig erforscht.
AVONEX entwickelt seine biologische Wirkung durch Bindung an spezifische Rezeptoren auf der
Oberfläche der menschlichen Zellen. Diese Bindung leitet eine komplexe Kaskade intrazellulärer
Reaktionen ein, die zur Exprimierung zahlreicher Interferon-induzierter Genprodukte und Marker
führt. Dazu gehören MHC-Klasse I-Antigene, Mx-Protein, 2’,5’-Oligoadenylat-Synthetase, ß2Mikroglobulin und Neopterin. Einige dieser Substanzen wurden im Serum und in den Zellfraktionen
aus Blutproben von Patienten gemessen, die mit AVONEX behandelt wurden. Nach einer einzelnen
intramuskulären Gabe von AVONEX bleibt der Serumspiegel dieser Substanzen 4 Tage bis eine
Woche lang erhöht.
Ob der Wirkungsmechanismus von AVONEX bei Multipler Sklerose durch denselben Reaktionsweg
vermittelt wird wie die oben beschriebenen biologischen Wirkungen ist unbekannt, weil die
Pathophysiologie der Multiplen Sklerose nicht ausreichend erforscht ist.
Die Wirkungen der AVONEX-Behandlung wurde in einer placebo-kontrollierten Studie an 301
Patienten (AVONEX, n = 158; Placebo, n = 143) mit schubförmiger MS gezeigt. Dem Studienplan
entsprechend wurden die Patienten für eine unterschiedliche Zeitdauer in die Studie eingeschlossen.
150 Patienten waren 1 Jahr und 85 Patienten volle 2 Jahre mit AVONEX in der Studie behandelt
worden. Der kumulative Prozentsatz von Patienten, die in der Studie nach 2 Jahren (gemäß KaplanMeier Life-table-Analyse) ein Fortschreiten der Behinderung zeigten, betrug 35% bei PlaceboPatienten und 22% bei Patienten, die mit AVONEX behandelte waren. Das Fortschreiten der
Behinderung wurde anhand der Expanded Disability Status Scale (EDSS) gemessen, wobei eine
Zunahme des Punktwertes um 1,0 mindestens 6 Monate andauern musste. Weiterhin wurde in der
Studie eine Verringerung der jährlichen Schubrate um ein Drittel nachgewiesen. Die letztere klinische
Wirkung wurde nach mehr als einjähriger Behandlung beobachtet.
Eine doppelblinde, randominisierte Dosisvergleichsstudie an 802 Patienten mit schubförmiger MS
(AVONEX 30µg n=402, AVONEX 60µg n=400) zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied
oder Trend zwischen der 30µg und der 60µg Dosierung von AVONEX in klinischen und allgemeinen
MRT Parametern.
Die Wirksamkeit der Behandlung von Multipler Sklerose mit AVONEX wurde ebenso in einer
randomisierten, doppelblinden Studie mit 383 Patienten (AVONEX n=193, Plazebo n=190) mit einem
einzigen demyelinisierenden Ereignis gezeigt, welches mit mindestens zwei MS-kompatiblen MRT
Läsionen im Gehirn assoziiert war. In der mit AVONEX behandelten Patientengruppe konnte eine
Reduktion des Risikos der Entwicklung eines zweiten demyelinisierenden Ereignisses nachgewiesen
werden. Es konnte weiterhin ein Effekt auf MRT Parameter gezeigt werden. Das geschätzte Risiko
eines zweiten Ereignisses war in der Plazebogruppe 50% in 3 Jahren und 39% in 2 Jahren. In der
AVONEX-Gruppe betrug das geschätzte Risiko (3 Jahre) 35% und 21% (2 Jahre). In einer Post-hoc
Analyse wurden Patienten untersucht, bei denen im Baseline-MRT mindestens eine Gd-aufnehmende
Läsion und 9 T2-Läsionen nachgewiesen wurde. Diese Patienten hatten über 2 Jahre ein Risiko von
56% in der Plazebo-Gruppe und 21% in der mit AVONEX behandelten Patientengruppe zur
6
Entwicklung eines zweiten Ereignisses. Die Auswirkung einer frühzeitigen Behandlung mit
AVONEX, speziell in der Hochrisiko-Gruppe jedoch ist nicht bekannt, da diese Studie darauf
ausgelegt war, die Zeit bis zur Entwicklung eines zweiten Ereignisses zu messen und nicht die
Langzeitentwicklung der Erkrankung. Darüberhinaus gibt es momentan keine etablierte Definition
eines Hochrisiko-Patienten, obgleich ein eher konservativer Ansatz mindestens 9 T2 hyperintense
Läsionen bei der initialen Untersuchung und mindestens eine neue T2-Läsion oder eine neue Gdaufnehmende Läsion bei einer Folgeuntersuchung, welche mindestens 3 Monate nach der initialen
Untersuchung durchgeführt wurde, akzeptiert. In jedem Fall sollte die Behandlung nur bei Patienten
mit einem hohen Risiko in Betracht gezogen werden.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Das pharmakokinetische Profil von AVONEX (Interferon beta-1a) wurde indirekt mit Hilfe eines
Testverfahrens bestimmt, das die antivirale Interferon-Aktivität misst. Dieser Test ist begrenzt
aussagefähig, da er für alle Interferone empfindlich ist; er besitzt also keine Spezifität für Interferon
beta. Alternative Testverfahren sind nicht empfindlich genug.
Die antivirale Aktivität im Serum erreicht normalerweise 5 bis 15 Stunden nach intramuskulärer Gabe
von AVONEX ihren Höhepunkt und sinkt dann allmählich mit einer Halbwertszeit von ca. 10
Stunden. Bei angemessener Korrektur für die Absorptionsrate am Injektionsort beträgt die berechnete
Bioverfügbarkeit etwa 40%. Die berechnete Bioverfügbarkeit ist größer ohne eine solche Korrektur.
Die intramuskuläre Bioverfügbarkeit ist 3-mal höher als die subkutane Bioverfügbarkeit. Die
intramuskuläre Gabe kann nicht durch eine subkutane Applikation ersetzt werden.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Karzinogenität: Für Interferon beta-1a liegen keine Daten zur Karzinogenität bei Menschen oder
Tieren vor.
Chronische Toxizität: Für Interferon beta-1a liegen keine Daten zur chronischen Toxizität bei Tieren
vor.
Lokale Verträglichkeit: Die intramuskuläre Verträglichkeit nach wiederholten Injektionen an
derselben Stelle wurde nicht bei Tieren untersucht.
Mutagenität: Begrenzte aber relevante Mutagenitätstests wurden durchgeführt. Die Ergebnisse waren
negativ.
Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit: Mit einer vergleichbaren Form des Interferon beta-1a wurden
Fertilitäts- und Entwicklungsstudien bei Rhesusaffen durchgeführt. Bei sehr hohen Dosen wurden
anovulatorische und abortive Wirkungen bei Testtieren beobachtet. Ähnliche dosisabhängige
reproduktive Wirkungen wurden auch mit anderen Formen von Interferon alpha oder beta beobachtet.
Es wurden keine teratogenen Effekte oder Wirkungen auf die fetale Entwicklung beobachtet, aber die
verfügbare Information über die Wirkungen von Interferon beta-1a in der peri- und postnatalen Zeit ist
begrenzt.
Es gibt keine Informationen über die Wirkungen von Interferon beta-1a auf die Fruchtbarkeit bei
Männern.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Humanserumalbumin, Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat, Natriumchlorid.
6.2
Inkompatibilitäten
7
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
Das gefriergetrocknete oder rekonstituierte Präparat NICHT EINFRIEREN!
6.5
Art und Inhalte des Behältnisses
AVONEX ist erhältlich als Packung mit vier Einzeldosispackungen: AVONEX (Interferon beta-1a) in
einer 3 ml großen, klaren Glas-Durchstechflasche mit einem 13 mm-Bromobutyl-Gummistopfen und
einem Aluminiumverschluss. Es wird geliefert mit einer Glas-Fertigspritze, die 1 ml Lösungsmittel zur
Rekonstitution enthält, und 2 Kanülen.
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
AVONEX sollte nach der Rekonstitution eingesetzt werden. Die rekonstituierte Lösung kann jedoch
vor der Injektion bei 2-8°C bis zu 6 Stunden lang aufbewahrt werden.
Zur Rekonstitution von AVONEX vor der Injektion wird die mit Lösungsmittel gefüllte Fertigspritze
mitgeliefert. Kein anderes Lösungsmittel verwenden! Der Spritzeninhalt wird mithilfe der grünen
Rekonstitutionskanüle in die AVONEX Durchstechflasche gegeben. Den Inhalt der Durchstechflasche
vorsichtig mischen, bis sich alle festen Bestandteile gelöst haben; NICHT SCHÜTTELN! Falls die
Lösung bei der Inspektion Partikel oder Verfärbungen - mit Ausnahme einer leichten Gelbfärbung aufweist, darf die Durchstechflasche nicht mehr verwendet werden. Nach Rekonstitution wird 1ml der
Lösung (Markierung auf der Fertigspritze) auf die Spritze aufgezogen zur Verabreichung von 30µg
AVONEX. Die Nadel zur intramuskulären Injektion (blau) liegt bei. Das Präparat enthält kein
Konservierungsmittel. Jede Durchstechflasche AVONEX enthält nur eine Einzeldosis. Der restliche
Inhalt der Durchstechflasche ist zu verwerfen.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
BIOGEN FRANCE SAS.
"„Le Capitole“
55, Avenue des Champs Pierreux
92000 Nanterre - France
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/97/033/001
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
13.03.1997
10.
STAND DER INFORMATION
8
AVONEX 30µg (Interferon beta-1a)
BIO-SET Aufmachung
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX 30µg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
AVONEX (Interferon beta-1a) enthält pro Durchstechflasche eine Dosis von 30µg (6 Mio IE)
Interferon beta-1a.
Bei Verwendung des World Health Organisation (WHO) Standards für natürliches Interferon beta, den
zweiten internationalen Standard für humanes Fibroblasten-Interferon (Gb-23-902-531), enthalten
30µg AVONEX eine antivirale Aktivität von 6 Mio IE. Mit anderen Standards gemessene Aktivitäten
sind nicht bekannt.
3.
DARREICHUNGSFORM
AVONEX (Interferon beta-1a) ist ein Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionszubereitung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
AVONEX (Interferon beta-1a ) ist zur Behandlung gehfähiger Patienten mit schubförmiger Multipler
Sklerose (MS) indiziert, die durch mindestens 2 wiederkehrende Attacken neurologischer
Funktionsstörungen (Schübe) während der letzten 3 Jahre gekennzeichnet war und bei der zwischen
den Schüben keine Anzeichen eines kontinuierlichen Fortschreitens der Erkrankung erkennbar waren.
AVONEX verlangsamt das Fortschreiten der Behinderung und verringert die Häufigkeit klinischer
Schübe.
AVONEX ist auch zur Behandlung von Patienten nach einem einmaligen demyelinisierenden Ereignis
mit entzündlichem Prozeß indiziert, wenn dieses demyelinisierende Ereignis eine intravenöse
Kortikosteroidtherapie rechtfertigte, alternative Diagnosen ausgeschlossen wurden und ein hohes
Risiko für die Entwicklung einer klinisch manifesten MS besteht (siehe 5.1).
AVONEX wurde bei Patienten mit progredienter Multipler Sklerose noch nicht klinisch geprüft.
AVONEX sollte bei Patienten, die eine progrediente Form der Multiple Sklerose entwickeln, abgesetzt
werden.
Nicht alle Patienten sprechen auf eine Therapie mit AVONEX an. Es wurden noch keine klinischen
Kriterien identifiziert, die das Ansprechen auf die Behandlung voraussagen würden.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur Behandlung schubförmiger Verlaufsformen der MS wird die intramuskuläre Injektion von 30µg
(1 ml Lösung) AVONEX (Interferon beta-1a ) einmal wöchentlich empfohlen (siehe 6.6 Hinweise für
die Handhabung und Entsorgung) und es konnte kein zusätzlicher Nutzen bei Verabreichung einer
höheren Dosis (60µg) einmal wöchentlich gezeigt werden. Die Behandlung sollte unter Aufsicht eines
in der Behandlung dieser Erkrankung erfahrenen Arztes begonnen werden.
9
Bei 16-jährigen oder jüngeren Patienten gibt es keine Erfahrungen mit AVONEX. Deshalb sollte
AVONEX bei Kindern nicht eingesetzt werden.
Die intramuskuläre Injektionsstelle sollte jede Woche geändert werden (siehe 5.3 Präklinische Daten
zur Sicherheit).
Vor jeder Injektion und über weitere 24 Stunden nach jeder Injektion wird die Einnahme eines
fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikamentes empfohlen, um die mit der AVONEX-Gabe
verknüpften grippeähnlichen Symptome abzumildern. Diese Symptome treten gewöhnlich während
der ersten Behandlungsmonate auf.
Zurzeit ist noch nicht bekannt, wie lange die Patienten behandelt werden sollten. Die Patienten sollten
nach 2-jähriger Therapie klinisch beurteilt werden, und der behandelnde Arzt sollte individuell über
eine längerfristige Fortführung der Therapie entscheiden. Bei Entwicklung einer chronisch
progredienten Multiplen Sklerose sollte die Therapie abgesetzt werden.
4.3
Gegenanzeigen
AVONEX (Interferon beta-1a) ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
gegen natürliches oder rekombinantes Interferon beta, Humanserumalbumin oder andere Bestandteile
des Präparats.
AVONEX ist kontraindiziert bei schwangeren Patienten (siehe auch 4.6 Anwendung während
Schwangerschaft und Stillzeit, Patienten mit schweren Depressionen und/oder Suizidgefährdung
sowie bei Patienten mit Epilepsie, deren Anfälle therapeutisch nicht ausreichend kontrollierbar sind.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Patienten sind über die häufigsten Nebenwirkungen aufzuklären, die bei der Gabe von Interferon
beta auftreten, einschließlich grippeähnlicher Symptome (siehe 4.8 Nebenwirkungen). Diese
Symptome treten vorwiegend zu Beginn der Behandlung auf und nehmen mit fortgesetzter
Behandlung an Häufigkeit und Schwere ab.
Bei Patienten, die unter Depressionen leiden, ist AVONEX mit Vorsicht anzuwenden. Es ist bekannt,
dass Depressionen und Suizidgedanken in Zusammenhang mit der Interferon-Therapie und bei
Patienten mit MS vermehrt vorkommen. Patienten, die mit AVONEX behandelt werden, sollten daher
angehalten werden, Depressionssymptome oder Suizidgedanken unverzüglich dem behandelnden Arzt
mitzuteilen. Patienten, die Anzeichen von Depression zeigen, sind während der Therapie mit
AVONEX sorgfältig zu überwachen und entsprechend zu behandeln. Ein Abbruch der Therapie ist zu
erwägen.
Vorsicht ist geboten bei Verabreichung von AVONEX an Patienten mit vorbestehenden
Krampfleiden. Bei Patienten ohne vorbestehendes Krampfleiden, bei welchen unter AVONEXTherapie Krampfanfälle erstmals auftreten, sollte die Ätiologie ermittelt und vor Wiederaufnahme der
AVONEX-Behandlung eine geeignete antikonvulsive Therapie eingeleitet werden.
Vorsicht ist geboten und eine enge Kontrolle sollte erwogen werden bei Gabe von AVONEX bei
Patienten mit schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen bzw. mit schwerer Myelosuppression.
Patienten mit Herzerkrankungen wie Angina Pectoris, dekompensierter Herzinsuffizienz oder
Arrhythmie sind während der Behandlung mit AVONEX sorgfältig auf eine mögliche
Verschlechterung ihres klinischen Zustands hin zu überwachen. Grippeähnliche Symptome, die bei
der Behandlung mit AVONEX beobachtet werden, können für Patienten mit einer kardialen
Grunderkrankung eine zusätzliche Belastung darstellen.
Die Patienten sind über eine mögliche abortive Wirkung von Interferon beta aufzuklären (siehe 4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit und 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).
10
Bei Verabreichung von Interferonen werden abnorme Laborwerte beobachtet. Neben den
Laborparametern, deren Bestimmung bei Patienten mit Multipler Sklerose normalerweise erforderlich
ist, wird deshalb während der Behandlung mit AVONEX eine Überwachung des Blutbilds mit
Differenzialblutbild, der Thrombozytenzahl und der chemischen Blutwerte (einschließlich
Leberfunktionstests) empfohlen. Bei Patienten mit Myelosuppression kann eine häufigere
Überprüfung des Blutbilds mit Differenzialblutbild sowie der Thrombozytenwerte erforderlich sein.
Patienten können unter AVONEX Antikörper entwickeln. Die Antikörper von einigen dieser Patienten
reduzieren die Aktivität des Interferon beta-1a in vitro (Neutralisierende Antikörper). Neutralisierende
Antikörper sind assoziiert mit einer Reduktion des in vivo biologischen Effekts von AVONEX und
können unter Umständen mit einer Reduktion der klinischen Wirksamkeit zusammenhängen. Es wird
geschätzt, dass das Plateau für die Bildung von Antikörpern nach 12 Monaten Behandlung erreicht ist.
Daten von Patienten, welche bis zu 2 Jahren mit AVONEX behandelt wurden, deuten darauf hin, dass
ca. 8% dieser Patienten Neutralisierende Antikörper entwickeln.
Da verschiedenartige Testverfahren zur Bestimmung von Serumantikörpern gegen Interferone
verwendet werden, ist ein Vergleich der Antigenität unterschiedlicher Präparate nur begrenzt möglich.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bislang wurden noch keine gesonderten Studien zur Medikamentenwechselwirkung mit AVONEX
beim Menschen durchgeführt.
Die Wechselwirkung zwischen AVONEX und Kortikosteroiden oder ACTH wurde nicht systematisch
untersucht. Die klinischen Studien deuten darauf hin, dass Patienten mit Multipler Sklerose AVONEX
und Kortikosteroide oder ACTH während eines Schubes gleichzeitig erhalten dürfen.
Es wurde berichtet, dass Interferone die Aktivität von Zytochrom-P450-abhängigen Leberenzymen bei
Menschen und Tieren verringern. Die Wirkung von hochdosiertem AVONEX auf den P450abhängigen Stoffwechsel wurde beim Affen untersucht, und dabei fand man keine Beeinträchtigung
des Leberstoffwechsels. Vorsicht ist angebracht bei Gabe von AVONEX in Kombination mit
Medikamenten mit geringer therapeutischer Breite, deren Ausscheidung weitgehend vom ZytochromP450-System der Leber abhängt wie z.B. Antiepileptika und einige Antidepressiva-Substanzgruppen.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Wegen der möglichen Gefahren für den Fötus ist AVONEX (Interferon beta-1a) bei Schwangerschaft
kontraindiziert. Es gibt keine Studien mit Interferon beta-1a bei schwangeren Frauen. Bei Gabe hoher
Dosen wurden bei Rhesus-Affen abortive Wirkungen beobachtet. Es kann daher nicht ausgeschlossen
werden, dass solche Wirkungen auch beim Menschen zu beobachten sein werden.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten unter AVONEX-Therapie geeignete kontrazeptive Maßnahmen
ergreifen. Eine Schwangerschaft planende bzw. schwanger werdende Patientinnen sollten über
mögliche Gefahren aufgeklärt und AVONEX abgesetzt werden.
Stillzeit
Bisher ist nicht bekannt, ob AVONEX in die Muttermilch ausgeschieden wird. Auf Grund möglicher
ernsthaften Nebenwirkungen beim Säugling sollte entweder abgestillt oder die AVONEX-Behandlung
ausgesetzt werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
AVONEX hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen (siehe
4.8 “Nebenwirkungen”)
4.8
Nebenwirkungen
11
Die häufigsten Nebenwirkungen der Interferon-Therapie sind grippeähnliche Symptome. Zu den am
häufigsten berichteten grippeähnlichen Symptomen zählen Muskelschmerzen, Fieber, Schüttelfrost,
Asthenie, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die grippeähnlichen Symptome treten vorwiegend zu Beginn
der Therapie auf und nehmen im Laufe der Behandlung an Häufigkeit ab.
Zu den weniger häufigen Nebenwirkungen gehören:
Gesamtorganismus: Appetitlosigkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen. Selten können
Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme und schwerwiegende allergische Reaktionen (anaphylaktische
Reaktionen oder anaphylaktische Schock) auftreten. Eine Synkope kann nach der AVONEX Injektion
auftreten; normalerweise ist dies ein einzelner Vorfall, der zu Beginn der Therapie vorkommen kann
und bei weiteren Injektionen nicht wieder auftritt.
Haut und Hautanhangsgebilde: Alopezie, Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria und Reaktionen mit
Schmerzen an der Injektionsstelle.
Verdauungssystem: Durchfall , Hepatitis, abnorme Leberfunktionsparameter, Erbrechen.
Kardiovaskuläres System: Brustschmerz, Gefäßerweiterung, Herzklopfen, Tachykardie.
Arrhythmien, Kardyomyopathie und dekompensierte Herzinsuffizienz können in seltenen Fällen
während der Behandlung mit Interferonen auftreten (siehe 4.4 Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Hämopoetisches System: Seltene Fälle von Panzytopenien und behandlungsbedürftiger
Thrombozytopenien wurden berichtet.
Fortpflanzungsorgane: Metrorrhagie und/oder Menorrhagie.
Nervensystem: Angstzustände, Missempfindung, Schlaflosigkeit, Schwindel. Krampfanfälle können
in seltenen Fällen auftreten, Fälle von Depression und Suizid wurden berichtet (siehe 4.4.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Vorübergehende neurologische
Symptome, welche MS Schübe vortäuschen können, können nach der Injektion auftreten.
Skelettmuskulatur: Gelenkschmerzen, Schmerzen. Transiente Episoden von erhöhtem Muskeltonus
und/oder starker Muskelschwäche, welche willkürliche Bewegungen verhindern, können zu Beginn
der Therapie auftreten. Diese Vorfälle sind von begrenzter Dauer, stehen in zeitlichem Zusammenhang
zu den Injektionen und können nach weiteren Injektionen erneut auftreten. In einigen Fällen sind diese
Symptome mit grippeähnlichen Symptomen assoziiert.
Atmungssystem: Atemnot.
Die Gabe von Interferonen ist mit Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen des Zentralen
Nervensystems assoziiert worden. Seltene Fälle von Arthritis, Schilddrüsenüberfunktion oder unterfunktion, Lupus erythematodes, Verwirrung, emotionale Labilität, Psychosen, Migräne und sehr
seltene Fälle einer autoimmunen Hepatitis wurden im Zusammenhang mit AVONEX berichtet.
Während der Behandlung mit Interferonen können bestimmte, wenngleich in der Regel nicht
behandlungsbedürftige Veränderungen der Laborwerte auftreten. Es kann es zur Verminderung der
Zahl von Lymphozyten, Leukozyten, Thrombozyten und Neutrophilen im peripheren Blut sowie zur
Verringerung des Hämatokrits kommen. Ebenfalls können vorübergehende Erhöhungen der Werte von
Kreatinin, Kalium, Harnstoffstickstoff und Kalzium im Harn auftreten.
4.9
Überdosierung
Es wurde kein Fall einer Überdosierung berichtet. Bei einer Überdosierung sollten die Patienten
jedoch zur Beobachtung ins Krankenhaus eingewiesen und eine geeignete unterstützende Behandlung
eingeleitet werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytokine, ATC-Code: L03 AA.
12
Interferone sind eine Gruppe natürlich vorkommender Proteine, die von eukaryotischen Zellen im
Rahmen der Immunantwort auf virale Infektionen und andere biologische Stimuli gebildet werden.
Interferone sind Zytokine, die antiviral, antiproliferativ und immunmodulierend wirken. Sie werden in
drei Hauptgruppen eingeteilt: Interferon alpha, Interferon beta und Interferon gamma. Interferon alpha
und Interferon beta bilden zusammen die Interferon-Klasse I und Interferon gamma gehört zur
Interferon-Klasse II. Die verschiedenen Interferone besitzen sich überschneidende, aber klar
voneinander abgrenzbare biologische Wirkungen und können sich auch in Bezug auf den zellulären
Ort ihrer Synthese unterscheiden.
Interferon beta wird von verschiedenen Zelltypen, u.a. den Fibroblasten und Makrophagen, produziert.
Natürliches Interferon beta und AVONEX (Interferon beta-1a) sind glykosiliert und haben eine an ein
Stickstoffatom geknüpfte komplexe Kohlenhydratkomponente. Von der Glykosilierung anderer
Proteine ist bekannt, dass diese deren Stabilität, Aktivität, Gewebeverteilung und Halbwertszeit im
Blut beeinflusst. Die Wirkungen von Interferon beta, die von der Glykosilierung abhängen, sind noch
nicht vollständig erforscht.
AVONEX entwickelt seine biologische Wirkung durch Bindung an spezifische Rezeptoren auf der
Oberfläche der menschlichen Zellen. Diese Bindung leitet eine komplexe Kaskade intrazellulärer
Reaktionen ein, die zur Exprimierung zahlreicher Interferon-induzierter Genprodukte und Marker
führt. Dazu gehören MHC-Klasse I-Antigene, Mx-Protein, 2’,5’-Oligoadenylat-Synthetase, ß2Mikroglobulin und Neopterin. Einige dieser Substanzen wurden im Serum und in den Zellfraktionen
aus Blutproben von Patienten gemessen, die mit AVONEX behandelt wurden. Nach einer einzelnen
intramuskulären Gabe von AVONEX bleibt der Serumspiegel dieser Substanzen 4 Tage bis eine
Woche lang erhöht.
Ob der Wirkungsmechanismus von AVONEX bei Multipler Sklerose durch denselben Reaktionsweg
vermittelt wird wie die oben beschriebenen biologischen Wirkungen ist unbekannt, weil die
Pathophysiologie der Multiplen Sklerose nicht ausreichend erforscht ist.
Die Wirkungen der AVONEX-Behandlung wurde in einer placebo-kontrollierten Studie an 301
Patienten (AVONEX, n = 158; Placebo, n = 143) mit schubförmiger MS gezeigt. Dem Studienplan
entsprechend wurden die Patienten für eine unterschiedliche Zeitdauer in die Studie eingeschlossen.
150 Patienten waren 1 Jahr und 85 Patienten volle 2 Jahre mit AVONEX in der Studie behandelt
worden. Der kumulative Prozentsatz von Patienten, die in der Studie nach 2 Jahren (gemäß KaplanMeier Life-table-Analyse) ein Fortschreiten der Behinderung zeigten, betrug 35% bei PlaceboPatienten und 22% bei Patienten, die mit AVONEX behandelte waren. Das Fortschreiten der
Behinderung wurde anhand der Expanded Disability Status Scale (EDSS) gemessen, wobei eine
Zunahme des Punktwertes um 1,0 mindestens 6 Monate andauern musste. Weiterhin wurde in der
Studie eine Verringerung der jährlichen Schubrate um ein Drittel nachgewiesen. Die letztere klinische
Wirkung wurde nach mehr als einjähriger Behandlung beobachtet.
Eine doppelblinde, randominisierte Dosisvergleichsstudie an 802 Patienten mit schubförmiger MS
(AVONEX 30µg n=402, AVONEX 60µg n=400) zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied
oder Trend zwischen der 30µg und der 60µg Dosierung von AVONEX in klinischen und allgemeinen
MRT Parametern.
Die Wirksamkeit der Behandlung von Multipler Sklerose mit AVONEX wurde ebenso in einer
randomisierten, doppelblinden Studie mit 383 Patienten (AVONEX n=193, Plazebo n=190) mit einem
einzigen demyelinisierenden Ereignis gezeigt, welches mit mindestens zwei MS-kompatiblen MRT
Läsionen im Gehirn assoziiert war. In der mit AVONEX behandelten Patientengruppe konnte eine
Reduktion des Risikos der Entwicklung eines zweiten demyelinisierenden Ereignisses nachgewiesen
werden. Es konnte weiterhin ein Effekt auf MRT Parameter gezeigt werden. Das geschätzte Risiko
eines zweiten Ereignisses war in der Plazebogruppe 50% in 3 Jahren und 39% in 2 Jahren. In der
AVONEX-Gruppe betrug das geschätzte Risiko (3 Jahre) 35% und 21% (2 Jahre). In einer Post-hoc
Analyse wurden Patienten untersucht, bei denen im Baseline-MRT mindestens eine Gd-aufnehmende
Läsion und 9 T2-Läsionen nachgewiesen wurde. Diese Patienten hatten über 2 Jahre ein Risiko von
13
56% in der Plazebo-Gruppe und 21% in der mit AVONEX behandelten Patientengruppe zur
Entwicklung eines zweiten Ereignisses. Die Auswirkung einer frühzeitigen Behandlung mit
AVONEX, speziell in der Hochrisiko-Gruppe jedoch ist nicht bekannt, da diese Studie darauf
ausgelegt war, die Zeit bis zur Entwicklung eines zweiten Ereignisses zu messen und nicht die
Langzeitentwicklung der Erkrankung. Darüberhinaus gibt es momentan keine etablierte Definition
eines Hochrisiko-Patienten, obgleich ein eher konservativer Ansatz mindestens 9 T2 hyperintense
Läsionen bei der initialen Untersuchung und mindestens eine neue T2-Läsion oder eine neue Gdaufnehmende Läsion bei einer Folgeuntersuchung, welche mindestens 3 Monate nach der initialen
Untersuchung durchgeführt wurde, akzeptiert. In jedem Fall sollte die Behandlung nur bei Patienten
mit einem hohen Risiko in Betracht gezogen werden.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Das pharmakokinetische Profil von AVONEX (Interferon beta-1a) wurde indirekt mit Hilfe eines
Testverfahrens bestimmt, das die antivirale Interferon-Aktivität misst. Dieser Test ist begrenzt
aussagefähig, da er für alle Interferone empfindlich ist; er besitzt also keine Spezifität für Interferon
beta. Alternative Testverfahren sind nicht empfindlich genug.
Die antivirale Aktivität im Serum erreicht normalerweise 5 bis 15 Stunden nach intramuskulärer Gabe
von AVONEX ihren Höhepunkt und sinkt dann allmählich mit einer Halbwertszeit von ca. 10
Stunden. Bei angemessener Korrektur für die Absorptionsrate am Injektionsort beträgt die berechnete
Bioverfügbarkeit etwa 40%. Die berechnete Bioverfügbarkeit ist größer ohne eine solche Korrektur.
Die intramuskuläre Bioverfügbarkeit ist 3-mal höher als die subkutane Bioverfügbarkeit. Die
intramuskuläre Gabe kann nicht durch eine subkutane Applikation ersetzt werden.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Karzinogenität: Für Interferon beta-1a liegen keine Daten zur Karzinogenität bei Menschen oder
Tieren vor.
Chronische Toxizität: Für Interferon beta-1a liegen keine Daten zur chronischen Toxizität bei Tieren
vor.
Lokale Verträglichkeit: Die intramuskuläre Verträglichkeit nach wiederholten Injektionen an
derselben Stelle wurde nicht bei Tieren untersucht.
Mutagenität: Begrenzte aber relevante Mutagenitätstests wurden durchgeführt. Die Ergebnisse waren
negativ.
Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit: Mit einer vergleichbaren Form des Interferon beta-1a wurden
Fertilitäts- und Entwicklungsstudien bei Rhesusaffen durchgeführt. Bei sehr hohen Dosen wurden
anovulatorische und abortive Wirkungen bei Testtieren beobachtet. Ähnliche dosisabhängige
reproduktive Wirkungen wurden auch mit anderen Formen von Interferon alpha oder beta beobachtet.
Es wurden keine teratogenen Effekte oder Wirkungen auf die fetale Entwicklung beobachtet, aber die
verfügbare Information über die Wirkungen von Interferon beta-1a in der peri- und postnatalen Zeit ist
begrenzt.
Es gibt keine Informationen über die Wirkungen von Interferon beta-1a auf die Fruchtbarkeit bei
Männern.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Humanserumalbumin, Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat, Natriumchlorid.
14
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
Das gefriergetrocknete oder rekonstituierte Präparat NICHT EINFRIEREN!
6.5
Art und Inhalte des Behältnisses
AVONEX ist erhältlich als Packung mit vier Einzeldosispackungen: AVONEX (Interferon beta-1a) in
einer 3 ml großen, klaren Glas-Durchstechflasche mit BIO-SET Vorrichtung und einem 13 mmBromobutyl-Gummistopfen. Es wird geliefert mit einer Glas-Fertigspritze, die 1 ml Lösungsmittel zur
Rekonstitution enthält, und 1 Kanüle.
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
AVONEX sollte nach der Rekonstitution eingesetzt werden. Die rekonstituierte Lösung kann jedoch
vor der Injektion bei 2-8°C bis zu 6 Stunden lang aufbewahrt werden.
Zur Rekonstitution von AVONEX vor der Injektion wird die mit Lösungsmittel gefüllte Fertigspritze
mitgeliefert. Kein anderes Lösungsmittel verwenden! Der Spritzeninhalt wird in die AVONEX
Durchstechflasche gegeben, indem die Fertigspritze auf die BIO-SET Vorrichtung aufgeschraubt wird.
Den Inhalt der Durchstechflasche vorsichtig mischen, bis sich alle festen Bestandteile gelöst haben;
NICHT SCHÜTTELN! Falls die Lösung bei der Inspektion Partikel oder Verfärbungen - mit
Ausnahme einer leichten Gelbfärbung - aufweist, darf die Durchstechflasche nicht mehr verwendet
werden. Nach Rekonstitution wird 1ml der Lösung (Markierung auf der Fertigspritze) auf die Spritze
aufgezogen zur Verabreichung von 30µg AVONEX. Die Nadel zur intramuskulären Injektion (blau)
liegt bei. Das Präparat enthält kein Konservierungsmittel. Jede Durchstechflasche AVONEX enthält
nur eine Einzeldosis. Der restliche Inhalt der Durchstechflasche ist zu verwerfen.
7.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
BIOGEN FRANCE SAS.
“Le Capitole”
55, Avenue des Champs Pierreux
92000 Nanterre - France
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/97/033/002
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
13.03.1997
15
10.
STAND DER INFORMATION
16
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
17
A. ETIKETTIERUNG
18
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX, 30µg
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung.
Interferon beta-1a
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Durchstechflasche enthält 30µg (6 Mio IE) Interferon beta-1a
3.
HILFSSTOFFE
Humanserumalbumin, Natriumchlorid, Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Pulver und Lösungsmittel zur Injektion der Lösung - Packungen mit vier Dosen in Form von:
Arzneimittel, Fertigspritze mit Lösungsmittel zur Rekonstitution, 2 Kanülen: eine zur Rekonstitution
(BD-Kanüle 21 G, 1 1/2 ) und eine zur intramuskulären Injektion (BD-Kanüle 23 G, 1 1/4).
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zur intramuskulären (i.m.) Injektion nach Rekonstitution mit dem Lösungsmittel. Lesen Sie bitte vor
der Anwendung die Packungsbeilage.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
Nicht erforderlich.
8.
VERFALLSDATUM
Verwendbar bis MM/JJJJ
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 25°C aufbewahren - NICHT EINFRIEREN!
19
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
Nicht erforderlich.
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
BIOGEN FRANCE SAS
„Le Capitole“
55, avenue des Champs Pierreux
92000 Nanterre - France
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/97/033/001
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
20
MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX, 30µg
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung
Interferon beta-1a
2.
NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
BIOGEN FRANCE SAS
3.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
21
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
Arzneimittel (3 ml Durchstechflasche)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
AVONEX, 30µg
Pulver zur Herstellung einer Injektionszubereitung
i.m.
2.
ART DER ANWENDUNG
Lesen Sie bitte vor der Anwendung die Packungsbeilage.
3.
VERFALLSDATUM
Verwendbar bis MM/JJJJ
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
30µg Interferon beta-1a
Lösungsmittel zur Rekonstitution (1 ml Fertigspritze)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
Wasser für Injektionszwecke, 1 ml
i.m.
2.
ART DER ANWENDUNG
Nicht erforderlich.
3.
VERFALLSDATUM
Verwendbar bis MM/JJJJ
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
22
1 ml
23
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
BIO-SET AUFMACHUNG
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX, 30µg
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung
Interferon beta-1a
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
Jede Durchstechflasche enthält 30µg (6 Mio IE) Interferon beta-1a
3.
HILFSSTOFFE
Humanserumalbumin, Natriumchlorid, Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Packungen mit vier Dosen in Form von: Durchstechflasche mit wirksamem Bestandteil und BIO-SET
Vorrichtung, Fertigspritze mit Lösungsmittel zur Rekonstitution, 1 Kanüle zur intramuskulären (i.m.)
Injektion (Kanüle 23 G, 1 1/4).
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zur intramuskulären (i.m.) Injektion nach Rekonstitution mit dem Lösungsmittel. Lesen Sie bitte vor
der Anwendung die Packungsbeilage.
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
Nicht erforderlich.
8.
VERFALLSDATUM
Verwendbar bis {MM/JJJJ}.
24
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 25°C aufbewahren. Nicht einfrieren!
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
Nicht erforderlich.
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
BIOGEN FRANCE SAS
„Le Capitole“
55, avenue des Champs Pierreux
92000 Nanterre - France
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/97/033/002
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
25
MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
AVONEX, 30µg
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung
Interferon beta-1a
2.
NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
BIOGEN FRANCE SAS
3.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis MM/JJJJ
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
26
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
Arzneimittel (3 ml Durchstechflasche)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
AVONEX, 30µg
Pulver zur Herstellung einer Injektionszubereitung
i.m.
2.
ART DER ANWENDUNG
Lesen Sie bitte vor der Anwendung die Packungsbeilage.
3.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis MM/JJJJ
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
30µg, Interferon beta-1a
Lösungsmittel zur Rekonstitution (1 ml Fertigspritze)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
Wasser für Injektionszwecke 1 ml
i.m.
2.
ART DER ANWENDUNG
Nicht erforderlich.
3.
VERFALLSDATUM
Verwendbar bis MM/JJJJ
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
<Charge>
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
1 ml
27
B. PACKUNGSBEILAGE
28
PACKUNGSBEILAGE
AVONEX 30µg (Interferon beta-1a)
Flip off Aufmachung
Lesen Sie vor Gebrauch des Arzneimittels die gesamte Packungsbeilage sorgfältig.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie weitere Informationen benötigen.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte
weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben
Symptome haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist AVONEX und wofür wird es angewendet
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von AVONEX beachten
3. Wie ist AVONEX anzuwenden
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich
5. Wie ist AVONEX aufzubewahren
6. Weitere Angaben
- Bezeichnung des Arzneimittels
AVONEX 30m
mg.
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung.
Interferon beta-1a
Flip-off Aufmachung
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Interferon beta-1a (30 Mikrogramm).
Die sonstigen Bestandteile sind: Humanserumalbumin, Natriumchlorid, Natriumdihydrogenphosphat,
Dinatriumhydrogenphosphat.
- Pharmazeutisches Unternehmen:
BIOGEN FRANCE SAS.
“Le Capitole”
55, Avenue des Champs Pierreux
92000 Nanterre - France
- Hersteller:
BIOGEN BV
Robijnlaan 8
2132 WX Hoofddorp - Niederlande
1. WAS IST AVONEX UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET
AVONEX ist als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung als Packung
mit vier individuellen Einzeldosen erhältlich. Eine individuelle Einzeldosis besteht aus
gefriergetrocknetem Pulver zur Herstellung einer Injektionszubereitung (Durchstechflasche), einer
Fertigspritze mit Lösungsmittel zur Rekonstitution und zwei Nadeln (eine grüne für die Rekonstitution
der Lösung und eine blaue für die intramuskuläre Injektion).
Interferon beta-1a gehört zu einer Substanzgruppe, die an der Regulation Ihres Immunsystems
beteiligt ist.
29
AVONEX (Interferon beta-1a) wird zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose (MS)
angewendet. Es hat sich als wirksam erwiesen zur Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung
und zur Verringerung der Häufigkeit von Krankheitsschüben.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON AVONEX BEACHTEN
Das Medikament sollte ausschließlich unter strikter Aufsicht eines Arztes angewendet werden.
AVONEX darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Interferon beta, Humanserumalbumin oder
einem der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie schwanger sind oder planen schwanger zu werden.
wenn Sie stillen.
wenn Sie an epileptischen Anfällen leiden, die therapeutisch nicht ausreichend kontrollierbar
sind.
- Besondere Vorsicht bei der Anwendung von AVONEX ist erforderlich:
Jede Durchstechflasche von AVONEX enthält nur eine Dosis. Jegliche nach Injektion in der
Durchstechflasche verbleibende Restmenge sollte verworfen werden.
Denken Sie bitte daran dem medizinischen Personal bzw. Arzt mitzuteilen, dass Sie AVONEX
erhalten, wenn Sie das Krankenhaus oder Ihren Hausarzt wegen irgendeiner Behandlung oder wegen
einer Blutuntersuchung aufsuchen müssen. AVONEX könnte die Untersuchungsergebnisse
beeinflussen.
Die Anwendung von AVONEX wird nicht bei Patienten unter 16 Jahren empfohlen.
Informieren Sie Ihren Arzt sofort über Depressionen oder Selbstmordgedanken.
Informieren Sie Ihren Arzt über vorbestehende epileptische Anfälle oder eine Herzerkrankung, sodass
er jede Verschlechterung dieser Leiden engmaschig kontrollieren kann.
Bislang wurden mit AVONEX noch keine gesonderten Studien zu Medikamentenwechselwirkungen
beim Menschen durchgeführt.
Die Wechselwirkung zwischen AVONEX und Kortikosteroiden oder ACTH wurde nicht systematisch
untersucht. Die klinischen Studien deuten darauf hin, dass Patienten mit Multipler Sklerose AVONEX
und Kortikosteroide oder ACTH während eines Schubes gleichzeitig erhalten dürfen.
- Schwangerschaft
AVONEX darf nicht angewendet werden, wenn Sie schwanger sind. Frauen im gebärfähigen Alter
sollten während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Fragen Sie vor der
Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Stillzeit
AVONEX sollte nicht angewendet werden, wenn Sie stillen. Fragen Sie vor der Einnahme von allen
Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn Sie stillen.
- Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Gewisse berichtete unerwünschte Wirkungen auf das Zentrale Nervensystem könnten die
Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigen.
- Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
AVONEX (Interferon beta-1a) reagiert normalerweise nicht mit anderen Medikamenten.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor
kurzem eingenommen haben, auch solche, die Sie nicht verschrieben bekommen haben.
AVONEX sollte allein verabreicht werden; nicht mit anderen Injektionsflüssigkeiten mischen.
30
3.
WIE IST AVONEX ANZUWENDEN
- Dosierung:
Nehmen Sie AVONEX immer genau nach Anweisung Ihres Arztes. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt
oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die übliche Dosis beträgt 30µg (6 Mio IE) (1 ml der rekonstituierten Lösung in der
Durchstechflasche), die einmal pro Woche injiziert wird. Das Präparat sollte, wenn möglich, am
selben Tage und zur selben Zeit jeder Woche verabreicht werden.
- Art der Anwendung:
AVONEX muß in den Muskel injiziert werden. Die Injektionsstelle sollte jede Woche gewechselt
werden.
- Anleitung zur Rekonstitution und Injektion:
AVONEX sollte unter Anleitung und Aufsicht eines Arztes angewendet werden. Patienten können
eine Selbstinjektion vornehmen, wenn ihr Arzt dies für angemessen erachtet und nachdem die Technik
der intramuskulären Injektion eingeübt worden ist. Die folgende Anleitung ist für die Person
bestimmt, die AVONEX injiziert.
Vorbereitung
Jede Einzelpackung enthält eine Durchstechflasche mit AVONEX, eine mit Lösungsmittel gefüllte
Fertigspritze, eine Nadel zur Rekonstitution (grün) und eine Nadel zur Injektion (blau). Es ist
empfehlenswert, Alkoholtupfer und Pflaster bereit zu legen.
Legen Sie nach dem Händewaschen die Einzeldosispackung auf eine saubere Fläche. Entfernen Sie
mithilfe der Greiflöcher vorsichtig die Verschlusslasche der Einzelpackung.
Rekonstitution mit Lösungsmittel
Kappe von der Unterseite der Fertigspritze abziehen. Vorsicht: Anschlussöffnung nicht berühren.
Nicht auf den Kolben der Spritze drücken.
Verpackung der Rekonstitutionsnadel (grün) öffnen, um die Anschlussöffnung freizulegen.
Schutzhülle auf der Nadel belassen und die Nadel fest auf die Spritze aufdrehen.
Kappe von der AVONEX-Durchstechflasche entfernen.
Oberseite der AVONEX-Flasche mit einem Alkoholtupfer abwischen.
Plastikhülle von der Nadel abziehen. Nicht drehen. Nadel durch den Gummistopfen oben an der
AVONEX-Flasche stechen. Nadel auf die Innenwand der Flasche ausrichten und langsam das
Lösungsmittel (den gesamten Inhalt der Spritze) in die Flasche injizieren.
Die Nadel mit der Spritze in der Flasche belassen und Flascheninhalt behutsam mischen, bis sich das
Pulver ganz aufgelöst hat. Flasche nicht kräftig schütteln, da sich sonst Schaum bildet. Falls die
Lösung trüb oder verfärbt ist oder in ihr Partikel erkennbar sind, die Durchstechflasche verwerfen.
Vor Aufziehen der rekonstituierten Lösung, Spritzenkolben bis zum Anschlag in die Spritze schieben,
um die Luft zu entfernen. Danach die Durchstechflasche leicht angewinkelt auf die Arbeitsfläche
stellen. Nadel in vollständiger Länge in der Flasche belassen, sodass sich die Nadelspitze immer unter
der Oberfläche der Lösung befindet. Lösung langsam bis zur 1 ml-Marke der Spritze aufziehen.
Spritze und Nadel aus der Flasche herausziehen. Die grüne Nadel von der Spritze abdrehen und
entfernen. Vorsicht: Das Ende der Spritze nicht berühren.
31
Injektion
Die gewählte Injektionsstelle sollte vor der Injektion mit einem frischen Alkoholtupfer reinigt werden.
Eine zweite Nadel (blau) steht für die Injektion von AVONEX zur Verfügung. Es ist eine
Standardnadel für intramuskuläre Injektionen. Die blaue Injektionsnadel wie oben beschrieben auf die
Spritze aufdrehen. Um Luft zu entfernen, die Spritze mit der Nadel nach oben halten und leicht mit
dem Finger anschnippen, damit die Blasen zur Oberfläche steigen. Spritzenkolben langsam nach oben
drücken, um die Luft zu entfernen, ohne mehr als einen kleinen Tropfen Flüssigkeit herauszudrücken.
Die Nadel durch die Haut in den Muskel hineinstechen. Langsam injizieren und die Spritze dann
herausziehen. Dann, falls erforderlich, ein Pflaster auf die Injektionsstelle kleben.
Ordnungsgemäße Entsorgung des Abfalls
Nadeln, Spritzen und Flaschen in einen Sonderbehälter für scharfkantige Objekte geben. Papierreste
und benutzte Tupfer können zum normalen Abfall gegeben werden.
- Dauer der Anwendung:
Die Dauer der Anwendung wird durch Ihren Arzt festgelegt. Es ist wichtig, dass Sie Ihre
medikamentöse Behandlung unverändert fortführen, es sei denn Ihr Arzt berät sie anderweitig.
- Wenn Sie eine größere Menge von AVONEX angewendet haben, als Sie sollten:
Berichte über eine Überdosierung liegen nicht vor. Jedoch sollten Sie im Falle einer Überdosierung
Ihren Arzt oder Apotheker um Rat fragen.
- Wenn Sie die Anwendung von AVONEX vergessen haben:
Wenn Sie eine Anwendung ausgelassen haben, setzen Sie die Injektionen ab der nächsten
planmäßigen Dosis fort.
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH
Wie alle Arzneimittel kann AVONEX Nebenwirkungen haben.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber,
Schüttelfrost, Muskel- und Gliederschmerzen, Schwächegefühl und Müdigkeit. Diese Symptome
können vorwiegend zu Beginn der Behandlung auftreten und nehmen im Laufe der Anwendung ab.
Zur Linderung dieser Symptome rät Ihnen Ihr Arzt möglicherweise, vor der Injektion von AVONEX
und danach 24 Stunden lang alle sechs Stunden ein fiebersenkendes und schmerzlinderndes
Medikament einzunehmen. Fragen Sie jedoch, bevor Sie irgendetwas zusammen mit AVONEX
nehmen, immer Ihren Arzt um Rat. Falls Ihr Arzt die Einnahme eines fiebersenkenden und
schmerzlindernden Medikaments empfiehlt, befolgen Sie genau dessen Anweisungen. Nehmen Sie
nicht mehr als die empfohlene Dosis des fiebersenkenden und schmerzlindernden Mittels ein.
Andere, seltenere Nebenwirkungen sind: Herzklopfen, Rötung oder Schmerzen an der Injektionsstelle,
Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme ,Hitzewallungen, Gelenkschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen, Durchfall, Nervosität, Haarausfall, Hautausschlag
einschließlich Juckreiz und Nesselsucht, Unregelmäßigkeiten und/oder Veränderungen im
Menstruationsblutungzyklus, Ohnmachtsanfälle, Entzündungen der Leber, Taubheitsgefühl oder
Kribbeln, Atemnot, Brustschmerz, schneller Herzschlag und Muskel- und Gelenkschmerzen.
Schwere allergische Reaktionen sind selten. Sollte eine schwere allergische Reaktion auftreten
kontaktieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.
Es besteht die Möglichkeit, dass Sie nach der Injektion vorübergehende neurologische Symptome wie
vorübergehende Muskelschwäche und/oder Spastik erleiden können. Diese Symptome treten selten,
gewöhnlich zu Beginn der Therapie auf und sind in einigen Fällen mit grippeähnlichen Symptomen
32
assoziiert. Eine Ohnmachtsanfall kann nach der AVONEX Injektion auftreten; normalerweise ist dies
ein einzelner Vorfall, der zu Beginn der Therapie vorkommen kann und bei weiteren Injektionen nicht
wieder auftritt.
Die Anwendung von Interferonen ist mit bestimmten Autoimmunerkrankungen, auf das Nervensystem
bezogenen Nebenwirkungen, Erkrankungen des Herzens, und mit Veränderungen der Laborwerte
assoziiert worden. Seltene Fälle von Herzversagen, Kardiomyopathie (Erkrankung des Herzmuskels),
Arthritis, Schilddrüsenerkrankungen (Über- und Unterfunktionen), Verwirrung, emotionaler
Instabilität und ungeordneten Gedankenprozessen, Migräne, Abnahme der Anzahl der Blutplättchen
und sehr seltene Fälle von Lupus erythematodes sind im Zusammenhang mit AVONEX berichtet
worden.
Teilen Sie dem Arzt oder Pflegepersonal bitte sofort mit, falls während der Behandlung mit AVONEX
eine der oben genannten Nebenwirkungen auftritt oder Sie irgendwelche andere ungewöhnliche
Symptome beobachten.
5.
-
WIE IST AVONEX AUFZUBEWAHREN
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über 25°C aufbewahren.
AVONEX sollte nicht eingefroren werden oder hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
In der Originalpackung aufbewahren.
Die rekonstituierte Lösung (die sich aufgelöst in der Spritze befindet) kann vor der Injektion bis zu 6
Stunden lang bei 2-8°C aufbewahrt werden. Die rekonstituierte Lösung sollte nicht eingefroren oder
hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
AVONEX ist 24 Monate haltbar.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr
verwenden. Die ersten beiden Ziffern bezeichnen den Monat, nachdem das Arzneimittel nicht mehr
angewendet werden darf, und die letzten Vier Ziffern bezeichnen das Jahr des Verfallsdatums.
Sie dürfen AVONEX NICHT VERWENDEN, wenn Sie folgendes bemerken:
- Die Dichtung der Kappe der Durchstechflasche ist beschädigt.
- Die nach Rekonstitution erhaltene Lösung ist verfärbt oder es sind darin schwimmende Partikel zu
erkennen.
33
6.
WEITERE ANGABEN
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
België/Belgique/Belgien
Biogen B.V.
Robijnlaan 8
NL-2132 WX Hoofddorp
Nederland
Tel: +31 (0) 23 566 8181
España
Ctra. Nacional I, Km. 36
E-28750 San Agustin de
Guadalix
Madrid
Tel: +34 (91) 848 8500
Italia
Dompé Biotec S.p.A.
Via Santa Lucia, 4
IT-20122 Milano
Tel: +39 - 02 583 834 10
Österreich
Biogen GmbH
Carl-Zeiss-Ring 6
D-85737 Ismaning
Deutschland
Tel: +49 (0) 89 99 6170
Danmark
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Tlf:+ 45 - 39 16 91 91
France
Biogen France SAS
"Le Capitole"
55, avenue des Champs
Pierreux
F-92012 Nanterre Cedex
Tel: +33 (0) 1 41 37 95 95
Luxembourg/
Luxemburg
Biogen B.V.
Robijnlaan 8
NL-2132 WX Hoofddorp
Nederland
Tel: +31 (0) 23 566 8181
Suomi/Finland
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Danmark
Tel: +45 39 16 91 91
Deutschland
Biogen GmbH
Carl-Zeiss-Ring 6
D-85737 Ismaning
Tel: +49 (0) 89 99 6170
Ireland
Biogen Ltd
5d Roxborough Way
Foundation Park
Maidenhead
Berkshire SL6 3UD
United Kingdom
Tel: +44 (0) 1 628 50 1000
Nederland
Biogen B.V.
Robijnlaan 8
NL-2132 WX Hoofddorp
Nederland
Tel: +31 (0) 23 566 8181
Sverige
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Danmark
Tel: +45 39 16 91 91
Ελλάδα
Genesis Pharma SA
Φιλελλήνων 24
GR-152 32 Χαλάνδρι
Αθήνα
Τηλ. +30 2 10 68 56 860
ĺsland
Icepharm
PO Box 5080
IS-125 Reykjavik
Tel: (+354) 540 80 80
Norge
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Danmark
Tel: +45 39 16 91 91
United Kingdom
Biogen Ltd
5d Roxborough Way
Foundation Park
Maidenhead
Berkshire SL6 3UD-UK
Tel:+44 (0) 1 628 50 1000
Portugal
Schering-Plough Farma,
Lda
Apartado 28
Casal Colaride
Agualva
P-2736 Cacém Codex
Tel: +351 - 21 433 93 00
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt am.
34
AVONEX 30m
mg (Interferon beta-1a)
BIO-SET Aufmachung
Lesen Sie vor Gebrauch des Arzneimittels die gesamte Packungsbeilage sorgfältig.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie weitere Informationen benötigen.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte
weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben
Symptome haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist AVONEX und wofür wird es angewendet
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von AVONEX beachten
3. Wie ist AVONEX anzuwenden
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich
5. Wie ist AVONEX aufzubewahren
6. Weitere Angaben
- Bezeichnung des Arzneimittels
AVONEX 30mg.
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung.
Interferon beta-1a
BIO-SET Aufmachung
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Interferon beta-1a (30 Mikrogramm).
Die sonstigen Bestandteile sind: Humanserumalbumin, Natriumchlorid, Natriumdihydrogenphosphat,
Dinatriumhydrogenphosphat.
- Pharmazeutisches Unternehmen:
BIOGEN FRANCE SAS.
“Le Capitole”
55, Avenue des Champs Pierreux
92000 Nanterre - France
- Hersteller:
BIOGEN BV
Robijnlaan 8
2132 WX Hoofddorp – Niederlande
1.
WAS IST AVONEX UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET
AVONEX (Interferon beta-1a) ist erhältlich als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionszubereitung in einer Packung mit vier Einzeldosispackungen von AVONEX. Eine
Einzeldosispackung enthält eine 3 ml große, klare Glas-Durchstechflasche mit BIO-SET Vorrichtung
und einem 13 mm-Bromobutyl-Gummistopfen. Es wird geliefert mit einer Glas-Fertigspritze, die 1 ml
Lösungsmittel zur Rekonstitution enthält, und 1 Nadel.
Interferon beta-1a gehört zu einer Substanzgruppe, die an der Regulation Ihres Immunsystems
beteiligt ist.
35
AVONEX (Interferon beta-1a) wird zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose (MS)
verwendet. Es verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung und verringert die Häufigkeit von
Krankheitsschüben.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON AVONEX BEACHTEN?
Das Medikament sollte ausschließlich unter strenger Aufsicht eines Arztes angewendet werden.
AVONEX darf nicht angewendet werden,
-
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Interferon beta, Humanserumalbumin oder
einem der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie schwanger sind oder planen schwanger zu werden.
wenn Sie stillen.
wenn Sie an epileptischen Anfällen leiden, die therapeutisch nicht ausreichend kontrollierbar
sind.
- Besondere Vorsicht bei der Anwendung von AVONEX ist erforderlich:
Jede Durchstechflasche von AVONEX enthält nur eine Dosis. Jegliche nach Injektion in der
Durchstechflasche verbleibende Restmenge sollte verworfen werden.
Denken Sie bitte daran dem medizinischen Personal bzw. Arzt mitzuteilen, dass Sie AVONEX
erhalten, wenn Sie das Krankenhaus oder Ihren Hausarzt wegen irgendeiner Behandlung oder wegen
einer Blutuntersuchung aufsuchen müssen. AVONEX könnte die Untersuchungsergebnisse
beeinflussen.
Die Anwendung von AVONEX wird nicht bei Patienten unter 16 Jahren empfohlen.
Informieren Sie Ihren Arzt sofort über Depressionen oder Selbstmordgedanken.
Informieren Sie Ihren Arzt über vorbestehende epileptische Anfälle oder eine Herzerkrankung, sodass
er jede Verschlechterung dieser Leiden engmaschig kontrollieren kann.
Bislang wurden mit AVONEX noch keine gesonderten Studien zu Medikamentenwechselwirkungen
beim Menschen durchgeführt.
Die Wechselwirkung zwischen AVONEX und Kortikosteroiden oder ACTH wurde nicht systematisch
untersucht. Die klinischen Studien deuten darauf hin, dass Patienten mit Multipler Sklerose AVONEX
und Kortikosteroide oder ACTH während eines Schubes gleichzeitig erhalten dürfen.
- Schwangerschaft
AVONEXdarf nicht angewendet werden, wenn Sie schwanger sind. Frauen im gebärfähigen Alter
sollten während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Fragen Sie vor der
Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Stillzeit
AVONEX sollte nicht angewendet werden, wenn Sie stillen. Fragen Sie vor der Einnahme von allen
Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn Sie stillen.
- Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Gewisse berichtete unerwünschte Wirkungen auf das Zentrale Nervensystem könnten die
Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigen.
- Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
AVONEX reagiert normalerweise nicht mit anderen Medikamenten.
36
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor
kurzem eingenommen haben, auch solche, die Sie nicht veschrieben bekommen haben.
AVONEX sollte allein verabreicht werden; nicht mit anderen Injektionsflüssigkeiten mischen.
3.
WIE IST AVONEX ANZUWENDEN?
- Dosierung:
Nehmen Sie AVONEX immer genau nach Anweisung des Arztes. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder
Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die übliche Dosis beträgt 30µg (6 Mio IE) (1,0 ml der rekonstituierten Lösung in der
Durchstechflasche), die einmal pro Woche injiziert wird. Das Präparat sollte, wenn möglich, am
selben Tage und zur selben Zeit jeder Woche verabreicht werden.
- Art der Anwendung:
AVONEX muß in den Muskel injiziert werden. Die Injektionsstelle sollte jede Woche gewechselt
werden.
- Anleitung zur Rekonstitution und Injektion:
AVONEX sollte unter Anleitung und Aufsicht eines Arztes angewendet werden. Patienten können
eine Selbstinjektion vornehmen, wenn ihr Arzt dies für angemessen erachtet und nachdem die Technik
der intramuskulären Injektion eingeübt worden ist. Die folgende Anleitung ist für die Person
bestimmt, die AVONEX injiziert.
Vorbereitung
Jede Einzeldosispackung enthält eine AVONEX Durchstechflasche mit BIO-SET Vorrichtung, eine
vorgefüllte Fertigspritze und eine Nadel zur Injektion. Es ist empfehlenswert, Alkoholtupfer und
Pflaster bereit zu legen.
Legen Sie nach dem Händewaschen die Einzeldosispackung auf eine saubere Fläche. Entfernen Sie
mithilfe der Greiflöcher vorsichtig die Verschlusslasche der Einzelpackung.
Den Inhalt der Einzelpackung auslegen.
Kappe des BIO-SET
Ansatzstück des BIO-SET
Packungsinhalt
BIO-SET Vorrichtung
Spritzenansatz
Schutzkappe der Spritze
Basis der Spritze
Spritzenkolben
Basis des BIO-SET
Schutzkappe der Injektionsnadel
Injektionsnadel
Verbindungsstück der
Injektionsnadel
Durchstechflasche
37
Rekonstitution:
1 - Die BIO-SET Vorrichtung an der Basis festhalten, die Kappe mit einer Dreh- und
Ziehbewegung entfernen.
Das Ansatzstück nicht berühren.
2 - Die vorgefüllte Spritze an der Basis festhalten und die Schutzkappe abziehen.
Vorsicht: Anschlussöffnung nicht berühren.
Nicht auf den Spritzenkolben drücken.
3 – Stellen Sie das Glasfläschchen auf eine gerade Oberfläche.
Die Anschlussöffnung der Spritze auf das Ansatzstück der BIO-SET Vorrichtung
ausrichten.
Die Spritze an der Basis halten und mit dem Ansatzstück der BIO-SET Vorrichtung im
Uhrzeigersinn festdrehen.
Klick
4 Achten Sie auf eine senkrechte Ausrichtung der Spritze auf der BIO-Set Vorrichtung.
Drücken Sie die Spritze nun nach unten in die BIO-SET Vorrichtung bis das Ansatzstück
komplett heruntergedrückt ist und Sie einen deutlichen “Klick” hören.
Wichtig: Nicht mit der Aufbereitung fortfahren, solange Sie den “Klick” nicht
gehört haben.
38
5 - Nach und nach den gesamten Inhalt der Spritze in die Durchstechflasche injizieren,
indem Sie langsam den Spritzenkolben nach unten drücken.
ACHTUNG: Zu schnelles Beigeben des Lösungsmittels kann Schaumbildung
verursachen, was das Aufziehen von AVONEX erschwert.
6 - Die Spritze an der BIO-SET Vorrichtung befestigt lassen und die Durchstechflasche
behutsam schwenken, bis sich das gesamte Pulver aufgelöst hat. Flasche nicht kräftig
schütteln, da sich sonst Schaum bildet.
Durchstechflasche verwerfen, falls die Lösung trüb oder verfärbt ist oder in ihr Partikel
erkennbar sind.
7 - Den Spritzenkolben bis zum Anschlag in die Spritze drücken, um die Luft zu
entfernen.
8 - Spritze und Durchstechflasche auf den Kopf stellen.
Langsam den Spritzenkolben zurückziehen, bis sich die gesamte Flüssigkeit in der
Spritze befindet.
9 - Die Verpackung der Injektionskanüle öffnen, um die Anschlussöffnung freizulegen.
Schutzkappe auf der Kanüle belassen und Kanüle für späteren Gebrauch (Punkt 10)
bereitlegen.
10 - Die gefüllte Spritze an der Basis festhalten und gegen den Uhrzeigersinn von der
BIO-SET Vorrichtung abdrehen.
Das Ansatzstück nicht berühren.
39
11 - Die Injektionskanüle im Uhrzeigersinn fest auf die Spritze aufschrauben. Dann die
Spritze zur Seite legen, eine Injektionsstelle wählen und mit einem frischen
Alkoholtupfer reinigen.
12- Die Schutzkappe von der Injektionsnadel abziehen.
Wichtig: Die Schutzkappe der Nadel nicht drehen.
Injektion
Die gefüllte Spritze mit der Nadel senkrecht nach oben halten. Um Luft zu entfernen, die
Spritze leicht mit dem Finger anschnippen, damit die Blasen zur Oberfläche steigen.
Spritzenkolben langsam nach oben drücken, um die Luft zu entfernen, ohne mehr als
einen kleinen Tropfen Flüssigkeit herauszudrücken. Die Nadel durch die Haut in den
Muskel hineinstechen. Langsam injizieren und die Spritze dann herausziehen. Dann, falls
erforderlich, ein Pflaster auf die Injektionsstelle kleben.
Ordnungsgemäße Entsorgung des Abfalls
Nadeln, Spritzen und Flaschen in einen Sonderbehälter für scharfkantige Objekte geben. Papierreste
und benutzte Tupfer können zum normalen Abfall gegeben werden.
- Dauer der Anwendung:
Die Dauer der Anwendung wird durch Ihren Arzt festgelegt. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Medikation
fortsetzen und nicht verändern, sofern Sie von Ihrem Arzt nicht anders beraten werden.
- Wenn Sie eine größere Menge von AVONEX angewendet haben, als Sie sollten:
Berichte über eine Überdosierung liegen nicht vor. Jedoch sollten Sie im Falle einer Überdosierung
Ihren Arzt oder Apotheker um Rat fragen.
- Wenn Sie die Anwendung von AVONEX vergessen haben:
Wenn Sie eine Anwendung ausgelassen haben, setzen Sie die Injektionen ab der nächsten
planmäßigen Dosis fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme
vergessen haben.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH
Wie alle Arzneimittel kann AVONEX Nebenwirkungen haben.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber,
Schüttelfrost, Muskel- und Gliederschmerzen, Schwächegefühl und Müdigkeit. Diese Symptome
können vorwiegend zu Beginn der Behandlung auftreten und nehmen im Laufe der Anwendung ab.
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Zur Linderung dieser Symptome rät Ihnen Ihr Arzt möglicherweise, vor der Injektion von AVONEX
und danach 24 Stunden lang alle sechs Stunden ein fiebersenkendes und schmerzlinderndes
Medikament einzunehmen. Fragen Sie jedoch, bevor Sie irgendetwas zusammen mit AVONEX
nehmen, immer Ihren Arzt um Rat. Falls Ihr Arzt die Einnahme eines fiebersenkenden und
schmerzlindernden Medikaments empfiehlt, befolgen Sie genau dessen Anweisungen: Nehmen Sie
nicht mehr als die empfohlene Dosis des fiebersenkenden und schmerzlindernden Mittels ein.
Andere, seltenere Nebenwirkungen sind: Herzklopfen, Rötung oder Schmerzen an der Injektionsstelle,
Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, Hitzewallungen, Gelenkschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen, Durchfall, Nervosität, Haarausfall, Hautausschlag
einschließlich Juckreiz und Nesselsucht, Unregelmäßigkeiten und/oder Veränderungen im
Menstruationsblutungzyklus, Ohnmachtsanfälle, Entzündungen der Leber, Taubheitsgefühl oder
Kribbeln, Atemnot, Brustschmerz, schneller Herzschlag und Muskel- und Gelenkschmerzen.
Schwere allergische Reaktionen sind selten. Sollte eine schwere allergische Reaktion auftreten
kontaktieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.
Es besteht die Möglichkeit, dass Sie nach der Injektion vorübergehende neurologische Symptome wie
vorübergehende Muskelschwäche und/oder Spastik erleiden können. Diese Symptome treten selten,
gewöhnlich zu Beginn der Therapie auf und sind in einigen Fällen mit grippeähnlichen Symptomen
assoziiert. Eine Ohnmachtsanfall kann nach der AVONEX Injektion auftreten; normalerweise ist dies
ein einzelner Vorfall, der zu Beginn der Therapie vorkommen kann und bei weiteren Injektionen nicht
wieder auftritt.
Die Anwendung von Interferonen ist mit bestimmten Autoimmunerkrankungen, auf das Nervensystem
bezogenen Nebenwirkungen, Erkrankungen des Herzens, und mit Veränderungen der Laborwerte
assoziiert worden. Seltene Fälle von Herzversagen, Kardiomyopathie (Erkrankung des Herzmuskels),
Arthritis, Schilddrüsenerkrankungen (Über- und Unterfunktionen), Verwirrung, emotionaler
Instabilität und ungeordneten Gedankenprozessen, Migräne, Abnahme der Anzahl der Blutplättchen
und sehr seltene Fälle von Lupus erythematodes sind im Zusammenhang mit AVONEX berichtet
worden.
Teilen Sie dem Arzt oder Pflegepersonal bitte sofort mit, falls während der Behandlung mit AVONEX
eine der oben genannten Nebenwirkungen auftritt oder Sie irgendwelche anderen ungewöhnlichen
Symptome beobachten.
5.
-
WIE IST AVONEX AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über 25°C aufbewahren.
AVONEX sollte nicht eingefroren werden oder hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
In der Originalpackung aufbewahren.
Die rekonstituierte Lösung (die sich aufgelöst in der Spritze befindet) kann vor der Injektion bis zu 6
Stunden lang bei 2-8°C aufbewahrt werden. Die rekonstituierte Lösung sollte nicht eingefroren oder
hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
AVONEX ist 24 Monate haltbar.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr
verwenden. Die ersten beiden Ziffern bezeichnen den Monat, nachdem das Arzneimittel nicht mehr
angewendet werden darf, und die letzten Vier Ziffern bezeichnen das Jahr des Verfallsdatums.
Sie dürfen AVONEX NICHT VERWENDEN, wenn Sie folgendes bemerken:
·
Die Dichtung der Kappe der BIO-SET Vorrichtung ist beschädigt.
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·
6.
Die nach Rekonstitution erhaltene Lösung ist verfärbt oder es sind darin schwimmende Partikel zu
erkennen.
WEITERE ANGABEN
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
België/Belgique/Belgien
Biogen B.V.
Robijnlaan 8
NL-2132 WX Hoofddorp
Nederland
Tel: +31 (0) 23 566 8181
España
Ctra. Nacional I, Km. 36
E-28750 San Agustin de
Guadalix
Madrid
Tel: +34 (91) 848 8500
Italia
Dompé Biotec S.p.A.
Via Santa Lucia, 4
IT-20122 Milano
Tel: +39 - 02 583 834 10
Österreich
Biogen GmbH
Carl-Zeiss-Ring 6
D-85737 Ismaning
Deutschland
Tel: +49 (0) 89 99 6170
Danmark
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Tlf:+ 45 - 39 16 91 91
France
Biogen France SAS
"Le Capitole"
55, avenue des Champs
Pierreux
F-92012 Nanterre Cedex
Tel: +33 (0) 1 41 37 95 95
Luxembourg/
Luxemburg
Biogen B.V.
Robijnlaan 8
NL-2132 WX Hoofddorp
Nederland
Tel: +31 (0) 23 566 8181
Suomi/Finland
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Danmark
Tel: +45 39 16 91 91
Deutschland
Biogen GmbH
Carl-Zeiss-Ring 6
D-85737 Ismaning
Tel: +49 (0) 89 99 6170
Ireland
Biogen Ltd
5d Roxborough Way
Foundation Park
Maidenhead
Berkshire SL6 3UD
United Kingdom
Tel: +44 (0) 1 628 50 1000
Nederland
Biogen B.V.
Robijnlaan 8
NL-2132 WX Hoofddorp
Nederland
Tel: +31 (0) 23 566 8181
Sverige
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Danmark
Tel: +45 39 16 91 91
Ελλάδα
Genesis Pharma SA
Φιλελλήνων 24
GR-152 32 Χαλάνδρι
Αθήνα
Τηλ. +30 2 10 68 56 860
ĺsland
Icepharm
PO Box 5080
IS-125 Reykjavik
Tel: (+354) 540 80 80
Norge
Biogen Denmark A/S
Lyngbyvej 28
DK-2100 København Ø
Danmark
Tel: +45 39 16 91 91
United Kingdom
Biogen Ltd
5d Roxborough Way
Foundation Park
Maidenhead
Berkshire SL6 3UD-UK
Tel:+44 (0) 1 628 50 1000
Portugal
Schering-Plough Farma,
Lda
Apartado 28
Casal Colaride
Agualva
P-2736 Cacém Codex
Tel: +351 - 21 433 93 00
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