Werbung Innerhalb der Marketing-Kommunikation der Unternehmen der Konsumgüterindustrie besitzt die Werbung den größten Stellenwert. In der Wohnungswirtschaft wurde dieses Instrument zumeist nur partiell eingesetzt. Wegen aufkommender Absatzprobleme zeichnet sich hier eine Trendwende hin zu umfassender Werbeaktivität ab. Der Werbeetat Der Werbeetat wird häufig als fester Prozentsatz einer Bezugsgröße festgemacht: Ausrichtung am Umsatz Ausrichtung am Gewinn Ausrichtung an verfügbaren finanziellen Mitteln Ausrichtung an den Werbeaufwendungen der Konkurrenz Ausrichtung an den Werbezielen Die Ausrichtung des Werbeetats an den Werbezielen entspricht am ehesten einer vernünftigen Beziehung zwischen Werbebedarf und Etathöhe, d.h., ein gestecktes Ziel soll mit den geringsten Kosten erreicht werden. Häufig wird beklagt, daß die finanziellen Mittel für Marketing zu gering bemessen oder gar vergessen werden. In der Literatur finden wird die Meinung vertreten, daß für Marketing 5 % (Werbung 2 %) vom Gesamtaufwand des Projektes als angemessen erscheinen. Die Höhe der zur Verfügung stehenden Mittel ist natürlich in starkem Maße projektabhängig. Für Objekte in vorzüglichen Lagen können die Aufwendungen geringer gehalten werden. Objekte in Problemlagen, z. B. in der Nähe von Bahnlinie, stark frequentierten Durchgangsstraßen, Autobahnen sind reicher auszustatten, um das geplante Verkaufsziel zu erreichen. Zielstellung der Werbung In der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft wird Werbung mit dem Ziel betrieben, ökonomische Erfolge wie Umsatzerhöhung oder verbesserte Vermarktung von Mietflächen zu erreichen. Durch die Werbung sollen auf emotionalem Wege die Aufmerksamkeit des Publikums erregt und positive Reaktionen der Zielpersonen auf das Leistungsangebot (Produktwerbung) oder auf das Unternehmen selbst (Imagewerbung) ausgelöst werden. (AIDA-Prinzip) Die einzelnen Zielgruppen der Werbung sind nach Analyse der Immobilien oder Mietobjekte projektbezogen festzulegen und mit einer speziellen Werbestrategie anzusprechen. Diese können aus der Sicht der Wohnungsunternehmen sowohl Mieter, Käufer, Kapitalgeber, Bauunternehmen, Handwerksbetriebe, Ämter, Behörden sowie aktuelle und künftige Mitarbeiter sein. Koordinierung Die Werbestrategie wird aus den Ergebnissen des strategischen Marketing entwickelt. Die Werbung ist insbesondere mit den Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit, des Sponsoring und des Vertriebes zu koordinieren. Timing Maßgeblich für den Erfolg ist der gewählte Zeitpunkt und das Timing der Einzelmaßnahmen. In einem zu erarbeitenden Werbeplan werden Art, Menge und die zeitliche Reihenfolge der Werbeaktivitäten zusammengefasst. Jede Werbung benötigt zu ihrer Wirkung Zeit. Werbewirkung kann im Zeitablauf ein Goodwill aufbauen, das auch dann noch wirkt, wenn die Werbung eingestellt wird. Andererseits läßt die Werbung ohne neue Werbeimpulse laufend nach. (Vergessenskurve). Ein gewisser Werbeaufwand ist allein zur Kompensation von Gegenkräften notwendig: Erhaltungswerbung Expansionswerbung Zu bedenken ist aber auch speziell bei Immobilien der folgende Effekt: Eine zu lange und intensiv geführte Werbekampagne kann für eine Immobilie das Image der Unvermietbarkeit, also das Merkmal eines Mangels, vermitteln und auf diese Weise genau das Gegenteil der angestrebten Wirkung zur Folge haben. Arten der Werbung Die werblichen Aktionsmöglichkeiten der Wohnungsunternehmen lassen sich nach verschiedenen Kriterien klassifizieren. Art der Informationsübermittlung Klassische Medienwerbung und Direktwerbung Art des Werbeobjektes Produktwerbung und Unternehmenswerbung Anzahl der Werbenden Einzelwerbung und kooperative Werbung Geographische Ausdehnung Lokale, regionale und nationale Werbung Werbeträger, Werbemedien, Werbemittel Werbeträger sind die Medien, die die Werbemittel an die Zielperson herantragen. Für die Unternehmen der Wohnungswirtschaft sind insbesondere regional begrenzte Medien interessant. Die nachfolgende Aufzählung zeigt einen Ausschnitt aus dem zur Verfügung stehenden Spektrum. Zeitungen, Zeitschriften, Stadteilanzeiger, Vereinszeitungen, Plakatwände, Litfaßsäulen und Häuserwände, Baustellen- und Fassadenschilder, Bandenwerbung bei Sportveranstaltungen, Pistenmarkierungstafeln, Lichtwerbung, Luftwerbung Lokaler und regionaler Hörfunk, Fernsehwerbung (Filmclips, Werbespots) Filmtheater, Adress- und Telefonbücher, Gelbe Seiten, Prospekte und Broschüren, mobile Werbeträger (Busse, Straßenbahnen, S-Bahnen, Taxen usw.) Wohnungen und Wohnanlagen, Werbeartikel (Kugelschreiber, Taschenkalender, Flaggen, Banden und Trikots) Modelle, Video-Clips über Standort und Objekt, Schautafeln, Displays - portabel gestaltet, für Präsentationszwecke, Prospektmaterial über die zum Verkauf oder zur Vermietung stehenden Objekte, das die UPS (Unique Selling Position), Adie spezielle Leistung dieser Immobilie@ vermittelt, eigene Medien: Mieterzeitung, Sattelitenempfangsanlage mit angemietetem Informations- und Servicekanal, Teilnahme an einschlägigen Messen, Ausstellungen, Präsentationen, Werbeveranstaltungen, Direkt-Mailing und Telefonaktionen, mit direkter Ansprache der Wunschkäufer und -mieter