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Presseinformation
Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ab 1. Mai 2011
Fluch oder Segen für österreichische Unternehmen?
Trenkwalder präsentiert österreichweite Studie
 Rund 66 Prozent der Unternehmen meinen, von der Arbeitsmarktöffnung
profitieren zu können
 Nur 35 Prozent sehen keine Vorteile für den heimischen Arbeitsmarkt
 Zwei Drittel geben an, mit den gesetzlichen Änderungen noch nicht vertraut zu
sein
(Wien, am 8. März 2011). Am 1. Mai 2011 wird der heimische Arbeitsmarkt für
Arbeitskräfte aus den neuen EU-Ländern Ungarn, der Slowakei, Slowenien,
Tschechien, Polen, Estland, Lettland und Litauen geöffnet. ArbeitnehmerInnen aus
diesen Ländern haben dann die Möglichkeit, ohne Ausländerbeschäftigungspapiere in
Österreich zu arbeiten. Trenkwalder nahm dies zum Anlass, eine österreichweite
Studie1 durchzuführen, die Ergebnisse über die Einstellung heimischer Unternehmen
zur bevorstehenden Arbeitsmarktliberalisierung zeigt.
Inländische Unternehmen blicken den Veränderungen am Arbeitsmarkt ab 1. Mai 2011 recht
positiv entgegen: Rund zwei Drittel der in der vorliegenden Studie befragten Unternehmen
meinen, von der Arbeitsmarktöffnung profitieren zu können. Gefragt sind vor allem
qualifizierte ArbeitnehmerInnen, die am Markt nicht in dem benötigten Ausmaß verfügbar
sind.
Qualifikation ausschlaggebend – nur geringe Kostenvorteile erwartet
6,4 Prozent der Befragten haben Einstellungen von Arbeitskräften aus den neuen EULändern bereits fix vor, knapp 38 Prozent haben sich bis dato noch nicht entschieden, stehen
der Möglichkeit aber positiv gegenüber. Rund 40 Prozent haben bereits MitarbeiterInnen aus
den betroffenen Ländern im Einsatz. Besonders gefragt sind lt. Umfrage potentielle
ausländische ArbeitnehmerInnen aufgrund ihrer Berufs- und Sprachkenntnisse: Über 40
Prozent sehen Qualifikationen, mehr als 30 Prozent Sprachkenntnisse als Motive für ein
zukünftiges Beschäftigungsverhältnis. Nur für 14 Prozent spielen vermeintliche
Kostenvorteile eine ausschlaggebende Rolle.
1
Befragung von 395 Unternehmen in Österreich mittels Online-Fragebogen, Befragungszeitraum: Feb. 2011. Durchführung durch
QuestBack Austria
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UngarnInnen, SlowakenInnen und SlowenenInnen besonders gefragt
Auch regionale Nähe spielt eine bedeutende Rolle für die befragten Unternehmen.
MitarbeiterInnen aus den benachbarten EU-Ländern sind demnach am interessantesten. So
gaben rund 58 Prozent an, besonders an ungarischen Arbeitskräften interessiert zu sein.
Dies sicherlich auch aufgrund des Berufsbildungabkommens zwischen Ungarn und
Österreich, das die zwischenstaatliche Anerkennung von Ausbildungen regelt. Weiters sehr
beliebt sind Arbeitskräfte aus der Slowakei mit fast 50 Prozent und aus Slowenien mit 44
Prozent.
Informationsstand zur Arbeitsmarktöffnung noch unzureichend
Ein überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass rund zwei Drittel der Befragten angaben,
über die Neuerungen ab 1. Mai nicht ausreichend informiert zu sein. Nur rund 37 Prozent
fühlen sich mit den Änderungen vertraut.
Industrie, Gewerbe haben meisten Bedarf
Besonders die Industrie (32,5 Prozent) und das Gewerbe (28,9 Prozent), sowie Unternehmen
mit Bedarf an MitarbeiterInnen aus dem kaufmännischen und technischen Bereich (beide
18,4 Prozent) sind an Arbeitskräften aus den östlichen EU-Ländern interessiert. Auch
Unternehmen aus der Baubranche (14,9 Prozent) melden in der Befragung Bedarf.
Auswirkungen auf die Zeitarbeitsbranche
Grundsätzlich sieht Trenkwalder als Zeitarbeits-Marktführer der Entwicklung am Arbeitsmarkt
positiv entgegen und begrüßt die Öffnung: „Für unsere Branche sehen wir das grundsätzlich
positiv. Wir betrachten die sich ergebenden Möglichkeiten jedoch sehr realistisch und erwarten
keine großen Arbeitskräfteströme“, so Hermann Mairhofer, Vertriebsvorstand von
Trenkwalder. Seitens Trenkwalder wird mit einem erweiterten Beschaffungsmarkt gerechnet.
Vorbereitet hat sich das Unternehmen bereits umfassend und seine Rekruitingnetzwerke
international ausgebaut. Befürchtungen, dass der österreichische Markt mit fremden
Arbeitskräften überschwemmt werden könnte, kann Mairhofer plausibel entkräften: „Aufgrund
der bereits bestehenden strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen in Österreich, wie z.B.
‚Equal Payment‘ ist eine Anstellung von MitarbeiterInnen aus den neuen EU-Ländern zu
günstigeren Konditionen gar nicht möglich“.
„Im Gegenteil, es entstehen für Unternehmen bei gleichem Lohn noch zusätzlich
Aufwendungen für die Unterbringung sowie erhöhte organisatorische Maßnahmen.“, erklärt
Mairhofer weiter.
„Wir sehen anhand der Befragung, dass viele Unternehmen den kommenden Veränderungen
positiv gegenüber stehen, aber noch viel Informationsbedarf herrscht“, ergänzt Mag. Irmgard
Prosinger, Prokuristin der Trenkwalder International AG.
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Rechtliche Veränderungen ab 1. Mai 2011
Arbeitsmarktöffnung heißt, dass ab 1. Mai 2011 auch für BürgerInnen der „neuen EU-Länder“
das Recht in Kraft tritt, in einem anderen EU-Land zu denselben Bedingungen wie die
BürgerInnen des jeweiligen Mitgliedstaates zu arbeiten.
Rechtlich gesehen zieht die Öffnung des Arbeitsmarktes für heimische Unternehmen nur EINE
gravierende Änderung mit sich: Die bislang benötigten Ausländerbeschäftigungspapiere
müssen nicht mehr eingeholt werden. Für rumänische und bulgarische Staatsbürger gilt
derzeit eine Übergangsfrist bis 31.12.2011.
Stolpersteine können ab 1. Mai 2011 jedoch bei der Anerkennung von Ausbildungen auftreten.
Eine automatische Anerkennung erfolgt nämlich nur bei Berufsausbildungen, die in
Berufsausbildungsabkommen aufgelistet sind (derzeit nur mit Ungarn, Deutschland und
Südtirol). Ansonsten ist eine formale Anerkennung durch das Bundesministerium für
Wirtschaft, Familie und Jugend einzuholen.
Weitere rechtliche Aspekte erklärt Mag. Silke Höppel, LL.M. LL.M, Head of Corporate Legal
Affairs bei Trenkwalder, abschließend: „Unternehmen müssen bei der Einstellung von
MitarbeiterInnen aus den neuen EU-Ländern hinsichtlich Sozialversicherung, Entgelthöhe
(„equal payment“), Urlaubsanspruch, Lohnsteuerabfuhr und Meldepflichten rechtliche
Feinheiten beachten. Kostenvorteile für Unternehmen sind bei der Einstellung von
Arbeitskräften aus den betroffenen EU-Mitgliedsländern eher nicht zu erwarten. Ein geplantes
Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz wird den Schutz der ArbeitnehmerInnen noch
zusätzlich stärken“.
Informationen zu Trenkwalder
Trenkwalder ist der größte Personaldienstleister in Österreich, Ungarn und der Slowakei. Der
internationale Personalstand des vor mehr als 25 Jahren als „one man“ Firma gegründeten
Unternehmens betrug 2010 rund 70.000 MitarbeiterInnen an insgesamt 450 Standorten in
Europa (Österreich, Albanien, Bosnien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Kroatien,
Liechtenstein, Mazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Schweiz, Serbien, Slowakei,
Tschechien, Türkei, Ungarn). Der Gruppenumsatz belief sich auf rund 1 Milliarde Euro.
Pressekontakt:
Mag.Irmgard Prosinger
Trenkwalder International AG
[email protected]
Tel. 050707-22 00
oder
Mag. Andrea Pfennigbauer
Agentur comm•in
[email protected]
Tel. 01/3194101-15
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