Den Bedarf des Kunden erkennen und ihn gewinnen

Werbung
7 - Verkaufen am Telefon
Verkaufen am Telefon
ccbas07
14.05.2016
Seite 1 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
1.1. Einführung .......................................................................................................................... 3
1.2. Verkaufsgespräch in 10 Phasen .................................................................................... 4
2.0. Vorbereitung ...................................................................................................................... 5
2.2. Der richtige Zeitpunkt ..................................................................................................... 11
2.4. Den Ansprechpartner finden ......................................................................................... 13
2.5. Worum-geht-es? ............................................................................................................. 15
2.6. Trumpfkarten ................................................................................................................... 17
3.0. Gesprächseröffnung ....................................................................................................... 19
3.1. Stimme.............................................................................................................................. 21
3.2. Aufhänger......................................................................................................................... 22
3.4. Bedarfsanalyse................................................................................................................ 23
3.5. Bedarfsanalyse - Aufgaben ........................................................................................... 25
4.0. Angebot-Nutzen-Argumentation ................................................................................... 26
4.1. Beispiel für Nutzenargumente ...................................................................................... 28
4.2. Nutzenargumente - Aufgabe ......................................................................................... 29
4.3. Einwände.......................................................................................................................... 30
4.5. Einwandbehandlung ....................................................................................................... 31
4.6. Einwände und Antworten I ............................................................................................ 33
4.8. Aufgaben .......................................................................................................................... 36
5.0. Der Verkaufsabschluss .................................................................................................. 37
5.2. Strategien II...................................................................................................................... 40
5.3. Abschluss und Vertrag ................................................................................................... 41
5.4. Goldene Regeln .............................................................................................................. 42
ccbas07
14.05.2016
Seite 2 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
1.1. Einführung
Verkaufstechniken
Einführung
Wie lässt sich ein möglichst erfolgreiches Verkaufs-Telefongespräch
führen?
Sie lernen in dieser Einheit:

Strukturierungsmöglichkeiten des Verkaufsgesprächs

Verkaufstechniken
So kommen Sie schneller und geplanter zum Ziel!
ccbas07
14.05.2016
Seite 3 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
1.2. Verkaufsgespräch in 10 Phasen
Verkaufstechniken
Die Bausteine müssen stabil und präzise gearbeitet sein, weil sonst die gesamte Konstruktion gefährdet ist. Ist ein Baustein aus minderwertigem Material, beziehungsweise heraus schlampig gearbeitet,
nützen auch noch so perfekte Steine beim Weiterbauen nichts: Das Gebäude stürzt zusammen. Die Phasen (Bausteine) geben dem Verkaufsgespräch (Haus) seinen Halt.
Die Bausteine müssen stabil und präzise gearbeitet sein, weil sonst die gesamte Konstruktion
gefährdet ist. Ist ein Baustein aus minderwertigem
Material, beziehungsweise heraus schlampig gearbeitet, nützen auch noch so perfekte Steine beim
Weiterbauen nichts: Das Gebäude stürzt zusammen. Die Phasen (Bausteine) geben dem Verkaufsgespräch (Haus) seinen Halt.
ccbas07
10 Bausteine des telefonischen Verkaufsgesprächs
(fahren Sie mit der Maus über die einzelnen Punkte,
um mehr darüber zu erfahren)
14.05.2016

Eine sorgfältige Vorbereitung treffen

Zum Referenzkunden gelangen

Die Gesprächseröffnung

Die Bedarfsanalyse

Angebot-Nutzen-Argumentation / Das
Produkt

Mit Einwänden umgehen

Verkaufsabschluss

Beenden des Gesprächs

Nachbearbeitung
Seite 4 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
2.0. Vorbereitung
Der Weg zum Kunden
Vorbereitung ist alles!
Jedes Telefongespräch kann nur so gut sein, wie die
Vorbereitung .
Es muss also vorher festgelegt werden, welches Ziel mit der geplanten
Aktion verfolgt werden soll.
Lernen Sie die einzelen Vorbereitungsschritte kennen!
Ziele
Mögliche Ziele können sein:
1.
Die Gewinnung von neuen Kunden
2.
Die Betreuung von "alten Kunden"
3.
Vorstellen eines neuen Produktes
4.
Durchführen einer speziellen Verkaufsaktion (Angebote)
Das Ziel der Gesamtaktion bestimmt den Verlauf der weiteren Arbeit.
Deshalb sollte man ganz am Anfang festlegen, welches das Ziel
der einzelnen Aktion ist.
Gefahr ohne Vorbereitung!!
Schnell passiert es, dass Sie am Telefon sitzen und heisse Verhandlungen führen, ohne dass Sie sich vorher das angemessene Werkzeug zuccbas07
14.05.2016
Seite 5 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
recht gelegt haben. Dann kommt man ganz schön ins Schwimmen.
Zielgruppe festlegen
Als Nächstes die Frage bei wem / mit wem das Ziel erreicht werden
soll ? Es geht dabei um die Konzentration auf die Zielgruppe, die man
erreichen will.
1.
Wen sollen anrufen?
2.
Welche Zielgruppe ist für Ihre Aktion geeignet?
3. Haben Sie von Ihrem Auftraggeber spezielle Vorgaben
bekommen?
4. Haben die Personen gemeinsame Eigenschaften (z. B.
Familien mit mindestens zwei Kindern; Teilnehmer eines
Wettbewerbs etc.)?
So kann das Gespräch auf spezifische Bedürfnisse und Erwartungen der
Kunden ausgerichtet werden. Die Bedürfnisse des Kunden sind
der rote Faden, an dem sich die Argumentationskette
aufreiht .
ccbas07
14.05.2016
Seite 6 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Informationen sichten
ccbas07
Die Menge der Informationen kann dabei sehr unterschiedlich sein. Über
bekannte Kunden stehen natürlich umfangreichere Daten zur Verfügung
als bei potentiellen Kunden.
Gerade wenn man neue Kunden gewinnen möchten, ist es besonders
wichtig, sich vorher in deren Lage zu versetzen.
1.
Was braucht der Kunde?
2.
Wie sieht er mein Unternehmen?
3.
Welche speziellen Angebote könnten für ihn interessant sein?
14.05.2016
Seite 7 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Der richtige Zeitpunkt
Es stellt sich die Frage:
Wann ist ein Anruf passend?
Die Antwort kann je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich ausfallen:

selbstständige Unternehmer mit Kleinbetrieben

leitende Angestellte in einem marktführenden Unternehmen und

teilzeit berufstätige Mütter
Es ist absolut entscheidend für den Erfolg der Aktion, sich in diesem
Punkt auf den Kunden einzustellen.
ccbas07
14.05.2016
Seite 8 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
2.1. Sammeln von Informationen
Der Weg zum Kunden
Name und Funktion
Name und Funktion der Person/en

Wie heisst die Zielperson?

Welches ist ihre genaue Funktion?
Als Informationsquellen kommen das Internet (Homepage der Firma)
oder CD's mit Wirtschaftsinformationen (Wirtschafts-CD-ROM, Kompass
usw.) in Frage. Adressen mit Personenangaben können auch von Adressbrokern gekauft werden. Die einfachste Möglichkeit ist, sich im Unternehmen durchzufragen, bis man bei der Zielperson angelangt ist.
Position in der Firma
Es ist ein Unterschied, ob Sie mit dem Verwaltungsratspräsidenten oder
einem Mitarbeiter des mittleren Kaders eines Unternehmens sprechen.
Wichtig ist hier:
Informieren Sie sich über Verantwortungsbereich und Entscheidungsgewalt der entsprechenden Person. Nur so können Sie Ihr Anliegen gezielt vorbringen, ohne ständig weiter verbunden zu werden.
Allgemeine Informationen
ccbas07
Gleich zu Beginn sollte mann sich einige allgmeine Informationen beschaffen:

Telefonnummern

Faxnummern
14.05.2016
Seite 9 / 43
7 - Verkaufen am Telefon

E-Mail-Adresse

Postadresse
Damit erspart man sich lästiges Fragen und kann darauf hinweisen, sich
bereits informiert zu haben. Das kommt immer gut an.
Sekretärin oder Assistent
Gibt es eine Sekretärin oder einen Assistenten?
Es ist sehr nützlich, über diesen Punkt informiert zu sein. Menschen in
diesen Positionen haben oft die Aufgabe, ihre Vorgesetzten vor unliebsamen Anrufern zu schützen.
Es ist wichtig, von dieser Person möglichst viele Informationen zu sammeln:
Bisheriger Kundenkontakt?

Namen

genaue Stellung

Telefonnummer (idealerweise die Direktwahl)

E-Mail-Adresse

Faxnummern

Persönliche Informationen
Wenn ja:

Bisherige Korrespondenz?

Mit wem (in Ihrem Unternehmen) hatte der Kunde bereits Kontakt?

Gab es seit dem letzten Kontakt Neuerungen?

Eigenschaften des Kunden/ besondere Interessen oder Schwerpunkte?

Wann ist der Kunde möglichst gut zu erreichen?
Beachten Sie das Dokument Informationen in der Dokumentenbox.
ccbas07
14.05.2016
Seite 10 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
2.2. Der richtige Zeitpunkt
Der Weg zum Kunden
Faktoren

Beruf des Kunden

seine Funktion

seine Position

seine Tätigkeiten
Alle diese Fakten beeinflussen den richtigen Zeitpunkt für einen Anruf.
Sehr oft spielt aber auch Glück und Beharrlichkeit eine entscheidende
Rolle.
Branche
Ideale Anfrufzeiten
Die besten Anrufzeiten ergeben sich aus Erfahrungswerten:
Privatpersonen:
Abends ab 18.30 Uhr oder über Mittag
Handwerker:
frühmorgens bis 8 Uhr, eventuell in der Mittagspause, nach 16 Uhr; auch
samstagvormittags
Einzelhandel:
von 8 Uhr bis 18 Uhr, ausser Mittagspause
Grosshandel:
von 8 Uhr 30 bis 17 Uhr, ausser Mittagspause
Industrie:
von 8 Uhr bis 17 Uhr 30
Tätigkeiten
ccbas07
Ober Kader:
14.05.2016
Seite 11 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Diese sind sehr oft ausser Haus oder in Meetings.
Idealerweise erreicht man diese Personen am fruhen Morgen (bis 8 Uhr
30) oder kurz vor Feierabend (nach 16.Uhr 30).
Sekretarinnen oder Arbeitskollegen kennen meist den Kalender der Zielperson und konnen genau sagen, wann sie am besten zu erreichen ist.
Mittlere Kader:
Auch hier ist die Arbeitsbelastung oft sehr hoch. Sie können aber zu
normalen Arbeitszeiten eher noch erreicht werden.
Aufgabe
Der richtige Zeitpunkt!
Erstellen Sie sich auf der Basis Ihrer bisherigen beruflichen Erfahrung
und des hier Gelernten eine Liste, wann welche Zielpersonen am besten
zu erreichen sind. Vergegenwärtigen Sie sich nochmals, welche Aspekte den richtigen Zeitpunkt für einen Anruf beeinflussen können.
Verwenden Sie für diese Zusammenstellung das Dokument Zeitpunkt
in der Dokumentenbox.
ccbas07
14.05.2016
Seite 12 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
2.4. Den Ansprechpartner finden
Der Weg zum Kunden
Wo kommen Sie an, ...
... wenn Sie die vorhandene Telefonnummer gewählt haben?
Das Vorgehen ist völlig unterschiedlich, ob man
einen Privatkunden
oder
einen Geschäftskunden
ansprechen will!
Privatkunden
Bei Privatkunden ist es relativ unkompliziert.
Es herrschen meist klare Verhältnisse. Einzig Kinder, Babysitter, Putzfrau
oder der Anrufbeantworter können für etwas Verwirrung oder Zeitverzögerung sorgen.
Allerdings ist es auch hier wichtg, den Entscheidungsträger oder die Entscheidungsträgerin am Telefon zu haben.
Geschäftskunden - Stufe 1
Bei Geschäftskunden durchlaufen Sie möglicherweise mehrere Stationen:
1. Telefonzentrale
ccbas07
14.05.2016
Seite 13 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Hier sollten Sie
Geschäftskunden - Stufe 2

grüssen

sich vorstellen

nach der Zuständigkeit für Ihren Bereich fragen

fragen, ob Sie direkt zur Zielperson verbunden werden können

klären, ob es eine zuständige Sekretärin gibt

sich verbinden lassen
Sekretariat
Hier sollten Sie

mit Namen grussen

sich vorstellen

kurz erlautern, worum es geht

sich weiterverbinden lassen
Verantwortlicher Entscheidungstrager:
Jetzt sind Sie da, wo Sie hinwollten.
Ein Beispiel
Herr Klein erzählt:
"Als ich mein erstes telefonisches Verkaufsgespräch als Verkäufer von
Druckmaschinen für Printmedien führen sollte, hatte ich zunächst die
Telefonzentrale am anderen Ende der Leitung:"
"Guten Tag, mein Name ist Klein von der Firma Druckfix in Dietikon.
Können Sie mir bitte sagen, wer in Ihrem Unternehmen aus der Geschäftsleitung für den Einkauf von Druckmaschinen zuständig ist?"
"Einen Moment bitte, ... das ist Herr Studer."
"Danke. Verbinden Sie mich bitte mit Herrn Studer."
"Herr Studer ist leider ausser Haus"
"Hat Herr Studer eine Sekretärin?"
"Ja, das ist die Frau Müller."
"Danke, sind Sie dann so nett und verbinden mich mit Frau Müller."
ccbas07
14.05.2016
Seite 14 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
2.5. Worum-geht-es?
Der Weg zum Kunden
Gesprächsbeispiel
Die Sekretärin/der Assistent und die "Worum-geht-es?"-Frage
Beispiel eines Gesprächs:
"Eva Herz, Firma Schneider, was kann ich für Sie tun?"
"Ja, guten Tag Frau Herz, hier Klein von der Druckfix AG, würden Sie
mich bitte mit Herrn Steiner verbinden?"
"Worum geht es denn, Herr Klein?"
"Äh, ja, also, wir verkaufen Druckmaschinen und ich wollte mal anfragen..."
"Herr Steiner ist im Moment sehr stark beschäftigt. Schicken Sie uns
doch zuerst einmal Unterlagen!"
Funktion
Herr Klein scheitert an einer Bemerkung der Sekretärin, die in einem
solchen Fall so sicher kommt, wie das Amen in der Kirche: die "Worumgeht-es?"-Frage.
Jede einer Führungsperson vorgeschaltete Person - sei es die Sekretärin, der Assistent oder ein Angestellter - hat die Aufgabe, nur wichtige
Anrufe durchzustellen und aus einer Vielzahl von Anrufen für den Chef
die Spreu vom Weizen zu trennen.
Jetzt kommt es darauf an, wie wichtig Ihr Angebot für den Betrieb ist,
beziehungsweise mit wie grosser Wichtigkeit Sie Ihr Anliegen vorbringen.
Reaktion
ccbas07
Achten Sie dabei auf Ihre Stimme und die Begeisterung und Motivation, mit der Sie Ihr Anliegen vortragen. Das gilt vor allem für die
Antwort auf die berühmt-berüchtigte "Worum-geht-es?"-Frage. So man14.05.2016
Seite 15 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
cher Verkäufer reagiert darauf unvorbereitet, verunsichert oder auch ungeduldig.
Kennen Sie das aus Ihrer Erfahrung?
Entscheidend ist, dass Sie bestimmt, freundlich, mit frischer
Stimme und ohne zu zögern weitersprechen. So unterstreichen Sie
die Wichtigkeit Ihres Anliegens.
Wertschätzung
Wertschätzung der vorgeschalteten Person
Betrachten Sie vor allem die vorgeschaltete Person nicht als überflüssige
und lästige Hürde auf dem Weg zum Referenzkunden . Besonders
gilt dies, wenn es sich um stets die selbe Person handelt, wie im Falle
einer Sekretärin oder eines Assistenten.
Diese Person ist die Schnittstelle zwischen Ihnen und dem Referenzkunden, über die Terminabsprachen laufen und die über die Dringlichkeit
Ihres Anliegens entscheidet. Hier Sympathie-Pluspunkte zu
sammeln , kann von grossem Nutzen sein.
Ziele
Entscheidend ist, was Sie erreichen wollen!
1. Zum Referenzkunden durchgestellt werden.
2. Einen positiven Eindruck bei der Sekretärin hinterlassen: erleichtert auch zukünftig die Kontaktaufnahme mit dem Chef;
bringt evtl. nützliche Insider-Informationen.
Merke:
Die Sekretärin ist die Schnittstelle zwischen Ihnen und dem Referenzkunden. Ohne sie geht nichts!
ccbas07
14.05.2016
Seite 16 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
2.6. Trumpfkarten
Der Weg zum Kunden
Seien Sie auf die entscheidende Frage
"Worum-geht-es?" vorbereitet.
Es gibt bestimmte Techniken und Strategien, die Ihnen dafür eine grosse Hilfe sein können. Wir nennen
dies die Trumpfkarten.
Schauen Sie sich die folgende Animation an!
Seien Sie auf die entscheidende Frage "Worum-geht-es?" vorbereitet.
Es gibt bestimmte Techniken und Strategien,
die Ihnen dafür eine grosse Hilfe sein können.
Wir nennen dies die Trumpfkarten.
Schauen Sie sich die folgende Animation an!
ccbas07
14.05.2016
Seite 17 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
2.8. Ihre Trümpfe
Der Weg zum Kunden
1. Trumpf: Motivation und
Begeisterung
Lassen Sie sich also nicht einschüchtern und seien Sie auf diese Frage
gefasst! Bewahren Sie vor allem eine ruhige und selbstbewusste Stimme.
Beispiel:
"Ja, Frau Herz, diese Frage kann ich Ihnen gerne beantworten..."
2. Trumpf: interessant
Ihr Angebot ist so interessant, dass dem Unternehmen grosse Vorteile
dadurch erwachsen. Diese Botschaft gilt es zu vermitteln, nur auf diese
Weise ist es auch wirklich wert, zur Chefsache zu werden.
Natürlich sollten Sie nicht nur ein interessantes Angebot vortäuschen und
es künstlich aufblasen. Dann kommen Sie spätestens bei einem zweiten
Anruf an einer guten Sekretärin nicht mehr vorbei.
Beispiel:
"Frau Herz, ich weiss einen Weg, wie Ihre Firma enorme Einsparnisse
durch eine neue Drucktechnik erzielen kann. Daran ist Herr Steiner bestimmt interessiert..."
3. Trumpf: Atmosphäre
Gerade jetzt ist es wichtig, der Sekretärin zu vermitteln, dass sie kein
lästiges Hindernis darstellt. Eine nüchterne, reservierte oder gar abweisende Haltung kann Ihrem Anliegen nur schaden. Erklären Sie ihr ruhig
kurz, welchen Nutzen das Angebot für die Firma hat.
Merken Sie sich: Die Sekretärin muss das Angebot wichtig finden und
seinen Nutzen anerkennen. Indem Sie die Sekretärin mit Namen ansprechen und ihr eine kurze gewichtige Information zuspielen, verleihen Sie
der Person somit persönliche Bedeutung und schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre.
Beispiel:
"Das will ich Ihnen gerne erklären. Schliesslich müssen Sie ja entscheiden, welche Anrufe sinnvollerweise weitergeleitet werden..."
4. Trumpf: Bezüge herstellen Sie kennen den Chef von einer Veranstaltung oder kennen jemanden,
der den Chef kennt. Nehmen Sie darauf Bezug, wenn es sich ergibt.
Auch Informationen über das Unternehmen (aus Zeitung ...) können hier
nützlich sein, da sie zeigen, dass sie über die Firma im Bilde sind.
Beispiel:
"In einem Interview mit dem Finanzblatt hat Herr Steiner seine Unzufriedenheit mit dem Stand der Entwicklungen in der Drucktechnik geäussert.
Da dachte ich, dass ihn unsere neu entwickelten Hochleistungsdruckmaschinen bestimmt interessieren..."
Aufgaben
Überlegen Sie doch einmal selbst. Welche der beiden folgenden Formulierungen hat als Antwort auf das "Worum-geht-es?" bessere Chancen
auf Erfolg?:
"Ich möchte Ihrem Chef unsere Druckmaschinen vorstellen."
oder:
"Das beantworte ich Ihnen gerne, Frau Herz. Durch unsere neu entwi-
ccbas07
14.05.2016
Seite 18 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
ckelten Druckmaschinen ergäbe sich für Ihre Firma die Möglichkeit grosser Kostenersparnisse im Druck. Darüber sollte Herr Steiner unbedingt
informiert sein."
Da gibt es wohl keinen Zweifel an der richtigen Lösung! Etwas mehr
Aufmerksamkeit wird die zweite Aufgabe von Ihnen fordern. Lösen Sie
zudem die Aufgaben 2 und 3. Verwenden Sie dazu das Dokument "Ihre
Trümpfe" in der Dokumentenbox.
3.0. Gesprächseröffnung
Der Bedarf des Kunden
ccbas07
14.05.2016
Seite 19 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Die ersten 10 Sekunden
In den ersten 10 Sekunden entscheidet sich, ob Ihnen
der Gesprächspartner zuhört. Diese Entscheidung wird zu fast
90 % durch die Art, wie Sie sprechen, und nur zu etwas mehr als 10 %
durch das, was Sie sagen, beeinflusst. Das Unterbewusstsein mischt in
dieser Situation mehr mit als man denkt. Wenn Sie am Telefon lächeln,
sieht das zwar niemand, aber man spürt es!
Eine freundliche und frische Stimme wird die Einstellung und das Interesse des Gesprächspartners bereits in den ersten Sekunden beeinflussen?
Deshalb ist es entscheidend, mit möglichst viel Motivation und kraftvoll
in ein Gespräch einzusteigen.
Der erste Eindruck ist eine einmalige Chance, einen positiven Eindruck zu machen!
Die Art zu sprechen
Auf die Art, wie Sie sprechen, kommt es an!
Klar, nicht jeder ein Stimme wie ein Schauspieler oder Sänger hat. Aber
gerade am Klang der Stimme lässt sich einiges machen. Wenn Sie bereits zweimal - in der Telefonzentrale und im Sekretariat - Ihre Begrüssungsfloskel heruntergebetet haben, kann es sein, dass Sie gerade beim
entscheidenden dritten Mal an Schwung verlieren.
Machen Sie sich also besonders hier klar: langsam, deutlich und klar
sprechen .
Ziele des ersten Eindrucks
Die Ziele für den ersten Eindruck bei einem Gesprächspartner sind:
1. von diesem
wahrgenommen werden ,
2. ein positives
Gesprächsklima einzuleiten,
3. die Aufmerksamkeit des Zuhörers erlangen.
Absolute Präsenz und Motivation sind gefragt.
Der Aufhänger
Der Aufhänger gehört noch zur Eröffnung. Stellen Sie sich vor, Sie hören
ein Musikstück, bei dem kurz zu Anfang das Grundthema zu hören ist.
Sie entscheiden sofort, ob Ihnen diese Musik gefällt. So ist das auch mit
dem Aufhänger.
Der Aufhänger sollte nicht mehr als 1-2 Sätze umfassen. In dieser
Kürze soll der "Interessenwecker" für den Kunden stecken. Nach dem
Aufhänger soll der Kunde die Entscheidung treffen: "Oh, das hört
sich interessant an."
Gesprächsbereitschaft
Nachdem Sie den Aufhänger hinter sich haben, fehlt es eigentlich nur
noch daran, den Kunden zu fragen, ob er jetzt im Moment bereit ist, mit
Ihnen zu sprechen. Das sollten Sie nicht vergessen.
Wenn Ihr Gegenüber Zeit für Sie hat: prima. Eventuell ist es ihm aber
gerade nicht recht, er hat keine Zeit oder den Kopf voller anderer Dinge.
Räumen Sie ihm die Möglichkeit ein, mit Ihnen einen anderen Termin zu
finden. Überfallen Sie den Kunden nicht einfach. Wenn er sich überrum-
ccbas07
14.05.2016
Seite 20 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
pelt fühlt, ist Ihr Verkaufsgespräch eventuell an dieser Stelle schon wieder zu Ende.
Fragen Sie einfach nach, ob er für Sie Zeit hat.
3.1. Stimme
Der Bedarf des Kunden
Das können Sie beeinflussen!
Achten Sie bei Ihrer Stimme auf folgende Faktoren: Tonfall, Sicherheit,
Festigkeit, Frische, Begeisterung.
Drei Fehler, die Sie vermeiden sollten:
1. Achten Sie darauf, dass Ihre Stimme gegen Ende der Begrüssung nicht in den Keller rutscht.
2.
Vermeiden Sie monotones, abgehacktes oder gar
leierndes Sprechen. Besonders "ähs" und "hms"
kommen überhaupt nicht gut an und hemmen Ihren Sprachfluss.
3.
Verwenden Sie nicht immer die gleiche Grussformel , sondern nehmen Sie immer wieder leichte Veränderungen vor. Das bewahrt Sie vor routiniertem Herunterleiern.
ccbas07
14.05.2016
Seite 21 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
3.2. Aufhänger
Der Bedarf des Kunden
Beispiele
Wir zeigen Ihnen hier fünf Beispiele für Ihren "Aufhänger":
(Setzen Sie den Mauszeiger auf die einzelnen Beispiele, um die entsprechenden Texte lesen zu können.)

Beispiel 11

Beispiel 22

Beispiel 33

Beispiel 44

Beispiel 55
1
2
3
4
5
ccbas07
14.05.2016
Seite 22 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
3.4. Bedarfsanalyse
Der Bedarf des Kunden
Erst Diagnose, dann Therapie
Hat der Kunde einen Bedarf?
Hat der Kunde zum Beispiel gerade eine neue Kücheneinrichtung gekauft, wird er kaum an einer anderen interessiert sein, und sei sie noch
so toll. In diesem Fall sollte man das Gespräch beenden, nicht aber, ohne nach einer Empfehlung zu fragen. Vielleicht weiss der Kunde jemanden, der Bedarf hat. Da er Ihr Angebot ablehnen musste, ist er bestimmt bereit, sich jetzt kooperativ zu zeigen.
Was braucht der Kunde?
Als nächstes gilt es, die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden herauszufinden. Nur so können Sie ein massgeschneidertes Angebot formulieren.
Das gilt einerseits für die technischen Details des Produkts, andererseits
aber auch für persönliche Bedürfnisse.
Es gibt eine ganze Menge Kaufmotive und jeder Kunde hat ein anderes
Hauptmotiv für den Kauf eines Produktes.
Kaufmotive
Die wichtigsten Kaufmotive sind:
1.
praktischer Nutzen (einfache Handhabung, Flexibilität,
Platzbedarf)
ccbas07
2.
ökonomische Motive (Gewinn, Einsparung, Zeitgewinn)
3.
ästhetische Motive (Farbe und Form, modisch)
4.
soziale Motive (Luxus, Prestige, Menschlichkeit)
14.05.2016
Seite 23 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Die drei JA des Kunden
5.
Sicherheitsmotiv (Unfallschutz, Gesundheit)
6.
ökologisches Motiv (Umweltschutz)
7.
kulturelle Motive (Bildung, Unterhaltungswert)
Nur durch gezieltes Fragen gelangen Sie zu einem individuellen,
bedarfsorientierten Angebot.
Bevor Sie nun aber dem Kunden Ihre Fragen stellen, müssen Sie unbedingt die drei "JA" des Kunden abholen:
1.
Ist eine weiterführende Information gewünscht?
2.
Hat der Kunde jetzt gerade die nötige Zeit zur Verfügung?
3.
Besteht die Bereitschaft für Fragen zur Bedarfsanalyse?
Bombardiert man den Kunden mit Fragen, ohne dass dieser seine Bereitschaft kundgetan hat, könnte sich dieser leicht wie in einem Verhör
vorkommen. Nichts ist lästiger als unwillkommene Fragen!
Ziele der Bedarfsanalyse
Es braucht also viel Sensibilität und Einfühlungsvermögen , um
zunächst die grundsätzliche Bereitschaft des Kunden für Fragen zu erfahren und dann seine Bedürfnisse durch die Bedarfsanalyse kennen zu
lernen.
Die Bedarfsanalyse verfolgt zwei Ziele:
1.
Den Gesprächspartner aufwerten: Sie rücken den
Kunden in den Mittelpunkt und geben ihm das Gefühl, mit
seinen Problemen ernst genommen zu werden, bevor es um
den Verkauf geht.
2.
ccbas07
Sich aktiv die nötige Information für ein massgeschneidertes Angebot holen .
14.05.2016
Seite 24 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
3.5. Bedarfsanalyse - Aufgaben
Der Bedarf des Kunden
Beispiel
"Voriges Jahr musste ich mir ein neues Auto kaufen, da mein altes einen
Totalschaden hatte. Ich rief also bei einer Garage an, um mich zu informieren. Informiert hat mich der Verkäufer zwar. Aber über Autos und
deren Eigenschaften, die für mich gar nicht von Interesse waren. Er hat
einfach nicht gefragt, wozu ich das Auto brauchte, sondern war so begeistert von einem bestimmten Modell, dass er es über alle Massen lobte. Nur: Einen grossen, geräumigen Familienwagen brauchte ich
schlichtweg nicht. So haben wir beide viel Zeit verloren und in meinem
Verdruss bin ich letztlich zur Konkurrenz gegangen."
Reaktionen
Bei der Konkurrenz erlebte Herr Lange eine bessere Situation. Er erzählt:
"Der Verkäufer bei der Konkurrenz hatte es zu Beginn nicht leicht mit mir,
argwöhnisch wie ich war nach dem jüngsten Misserfolg. Doch anstatt
mich mit Information einzudecken, stellte er mir gezielte Fragen nach
meinen Ansprüchen an das neue Auto. Wir kamen schliesslich ins Geschäft, weil sein Angebot genau meinen Bedürfnissen entsprach."
Bitte öffnen Sie das Dokument "Bedarfsanalyse 1" in der Dokumentenbox, um einen Ausschnitt des Gesprächs zwischen Herrn Lang und
dem Autoverkäufer Herr Freud nachzulesen.
Lösen Sie anschliessend die Aufgabe!
Aufgabe
Grundsätzlich gilt: Mehr fragen als mitteilen!
Die Frage ist immer, was Sie mit einer Frage bezwecken. Wollen Sie die
Situation des Kunden analysieren, wollen Sie sein Problem
aufdecken oder möchten Sie herausfinden, wo er den grössten
Nutzen von Ihrem Angebot hat. Öffnen Sie die Dokumentenbox und
ccbas07
14.05.2016
Seite 25 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
lösen Sie die Aufgaben "Bedarfsanalyse
2"!
4.0. Angebot-Nutzen-Argumentation
Den Kunden gewinnen
ccbas07
14.05.2016
Seite 26 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Die Frage nach dem Nutzen
Es geht also um den Nutzen.
Diese am Nutzen orientierte Einstellung sollten Sie sich als Prinzip vergegenwärtigen, wenn Sie dem Kunden die Vorteile und Eigenschaften
eines Produktes mitteilen.
Kein Fachchinesisch!
Mit blosser Information zu den Eigenschaften des Produktes kann der Kunde zunächst nichts anfangen. Es sei
denn, er hat sich schon längere Zeit mit dem Produkt beschäftigt. Das ist
aber eher selten der Fall.
Stellen Sie sich doch einmal vor, Ihr Hobby ist Velofahren und Sie wollen
ein neues Fahrrad kaufen. Der Verkäufer schwärmt von der doppelt gefederten Gabel und dem super High-Tec-Stahlrahmen. Wenn Sie sich
nicht bereits intensiv mit Fahrrädern beschäftigt haben, können Sie sich
darunter vermutlich nichts vorstellen. Das Fachchinesisch des Verkäufers
bringt Sie keinen Schritt weiter, es verwirrt Sie vermutlich eher.
Den Kunden abholen
Den Kunden dort abholen, wo er ist.
Der Kunde hat kaum die Zeit, alles über das Produkt, das er kaufen will,
zu lernen. Er hat schliesslich auch einen Beruf und eine Familie. Wenn
der Kunde sich genau auskennt, wird er das bestimmt sehr bald signalisieren und Sie können sich sehr schnell darauf einstellen.
Nutzenorientierte Information
Wie überzeugt man dann aber den Kunden von der Qualität des Produktes? Ganz einfach:
Zu jeder Eigenschaftsqualität sofort den Nutzen für den Kunden liefern.
Beispiele:
Dieses Fahrdad hat eine doppelt gefederte Gabel, das heisst für Sie,
dass Sie einen massiv höheren Fahrkomfort haben!
Das Fahrrad hat einen High-Tec-Stahlrahmen, das heisst für Sie, dass es
stabiler und sicherer ist.
Weniger ist mehr
Allerdings sollten Sie darauf achten, den Kunden nicht mit zu vielen Information-Nutzen-Argumenten zu überschütten. Gerade wenn Sie einer
Eigenschaftsbeschreibung noch den Nutzen für den Kunden folgen lassen, ist dessen Aufnahmekapazität schnell erschöpft. Ausserdem braucht
ein gutes Information-Nutzen-Argument durchaus seine Zeit.
Sie sollten also höchstens drei solcher Information-NutzenArgumente vorbringen. Wenn der Kunde noch mehr wissen will, wird
er Ihnen das schon mitteilen.
ccbas07
14.05.2016
Seite 27 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
4.1. Beispiel für Nutzenargumente
Den Kunden gewinnen
1. Information
Hier eine klassische dreifache Information-Nutzen-Argumentation
anhand eines Beispiels der Vorsorgeberatung einer Versicherung.
1. Information:
Wir erstellen für Sie eine Versicherungsübersicht .
Nutzen:
Sie können so herausfinden, ob Sie allenfalls über- oder unterversichert
oder sogar in einzelen Bereichen doppelt versichert sind.
2. Information
2. Information
Wir zeigen Ihnen einen Weg, wie Sie die Kinderzulagen intelligent nutzen
können.
Nutzen:
Damit können Sie später eine gute Ausbildung Ihrer Kinder finanzieren.
3. Information
3. Information
Wir haben interessante Angebot für die 3. Säule.
Nutzen:
Damit können Sie Steuern sparen und haben im Alter erst noch mehr
Geld zur Verfügung.
ccbas07
14.05.2016
Seite 28 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
4.2. Nutzenargumente - Aufgabe
Den Kunden gewinnen
Auto
Situation 1:
Sie verkaufen Autos und haben eine Kundin, die ein neues Auto kaufen
möchte. In der Bedarfsanlyse haben Sie folgendes herausgefunden:

Die Kundin hat keine Kinder, aber einen Hund

Die Kundin möchte maximal 50'000 für ihr neues Auto ausgeben

Die Kundin legt Wert auf ein sportliches, schönes Design
Sie haben ein neues Modell eines Mittelklassewagens, welches allerdings 65'000 kostet.
Notieren Sie Ihre Argumente in der Datei "Nutzen 1" in der Dokumentenbox!
Zeitschrift
Sie verkaufen Abonnemente für ein Wirtschaftsmagazin am Telefon. Sie
haben einen Mann am Telefon, der folgende Eigenschaften aufweist:

mittleres Alter

sehr viel unterwegs (Auto)

verheiratet

Hobby:Tauchen
Suchen Sie drei gute Information-Nutzen-Argumente, welche den Mann
ccbas07
14.05.2016
Seite 29 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
uberzeugen konnten, das Abonnement zu kaufen. (Dokument "Nutzen
2" in der Dokumentenbox)
4.3. Einwände
Den Kunden gewinnen
Bereit sein!
Der Einwand signalisiert Offenheit!
Jetzt gilt es, dem Kunden seine Unsicherheit zu nehmen, indem man
seinen Einwand ernst nimmt und und entsprechend ar-
gumentiert.
Sehen Sie sich die Animation auf der nächsten Seite an, um einen Überblick über die Einwandbehandlung zu gewinnen!
ccbas07
14.05.2016
Seite 30 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
4.5. Einwandbehandlung
Den Kunden gewinnen
Einwand oder Vorwand?
Vorsicht! Bevor man loslegt sollte man genau hinhören. Nicht selten will
der Gesprächspartner gar nicht kaufen, sondern versucht sich mit einem
Einwand aus der Affäre zu ziehen. Er hat entweder kein Interesse am
Produkt oder keinen Bedarf und benutzt den Einwand als Ausweichmanöver, um Sie abzuwimmeln.
In diesem Fall handelt es sich nicht um einen Einwand,
sondern um einen Vorwand.
Haben Sie den Einwand als Vorwand entlarvt, lohnt es sich nicht für Sie,
weitere Argumente ins Feld zu führen. Sie können den Kunden direkt
darauf ansprechen ("Ich sehe, Sie haben im Moment keinen Bedarf" ).
Fragen Sie ihn ruhig, ob Sie sich bei Gelegenheit wieder an ihn wenden
können. Vielleicht besteht ja zu einem späteren Zeitpunkt Interesse.
Minimalziel
Minimalziel: Empfehlung
Das Minimalziel jedes Telefongesprächs ist eine Empfehlung:
"Fällt Ihnen eine Firma ein, für die unser Angebot interessant sein könnte?"
Gerade an diesem Punkt des Gespräches ist diese Taktik Erfolg versprechend, da sich der Kunde, der ein Angebot ablehnt, gerne entgegenkommend zeigt. So erzeugen Sie trotz des nicht erreichten Verkaufs einen positiven Effekt auf beiden Seiten.
Aktive Einwandsgestaltung
ccbas07
Gut zuhören - positiv reagieren!
14.05.2016
Seite 31 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Welche Einwände von der anderen Seite kommen können, lässt sich aus
der Bedarfsanalyse schliessen. Wenn man dort dem Kunden gut zugehört hat, kann sehr gut auf die Einwände eingehen.
Der Einwand des Kunden ist nicht ein notwendiges Übel, über das man
möglichst schadlos hinwegkommen muss. Man kann die Einwandbehandlung nämlich aktiv gestalten, indem Sie selbst einen möglichen
Einwand formuliert.
Der Einwand ist willkommen Positiv reagieren!
Durch eine positive Reaktion auf den Einwand des Kunden signalisiert
man ihm, dass sein Einwand willkommen ist, um das Angebot speziell
auf seine Bedürfnisse zuzuschneiden.
Gerade ein Einwand macht es möglich, die Qualitäten des eigenen Produktes unter Beweis zu stellen, indem man den Einwand durch gezielte
Information entkräftet. So klärt man offene Punkte und beweist Kundennähe und Beraterkompetenz.
Einwand als Chance
Einwände sind keine persönlichen Angriffe!
Nehmen Sie den Einwand nie persönlich, sondern entkräften Sie ihn
durch sachliche Information und Argumentation. So gelingt es Ihnen, den
negativen Charakter des Vorwandes in eine Chance zu verwandeln.
ccbas07
14.05.2016
Seite 32 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
4.6. Einwände und Antworten I
Den Kunden gewinnen
Einwände
Typische Einwände - mögliche Antworten!
Auf den folgenden Seite finden Sie viel mögliche Varianten, auf Einwände zu reagieren!
Unterlagen
"Schicken Sie mir erst einmal Ihre Unterlagen."
a. "Gerne. Sagen Sie mir bitte noch kurz, was Sie besonders interessiert.
Ich kann Ihnen dann die für Sie passende Information zustellen."
b. "Können wir nochmals durchgehen, was wir eben am Telefon besprochen haben. Dann kann ich Ihnen die für Sie interessanten Informationen
zusenden oder per E-Mail schicken."
c. "Nach Ihren Antworten auf meine Fragen scheint unser Angebot für
Sie hochinteressant zu sein. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich komme mit den persönlich bei Ihnen vorbei. Dann können wir gemeinsam
eine entsprechende Lösung für Sie finden. Haben Sie vielleicht schon
morgen um 14 Uhr Zeit oder geht es Ihnen am Mittwoch besser?"
Keine Zeit
"Ich habe im Moment keine Zeit."
a. "Das verstehe ich sehr gut. Aber ich denke, mein Angebot ist für Sie so
interessant, dass wir so schnell wie möglich einen Termin finden sollten.
Dann kann ich Sie in Ruhe näher informieren."
b. "Ja, das verstehe ich. Ich schlage Ihnen gerne einen Alternativtermin
vor. Wie wäre es zum Beispiel nächsten Freitag um 11 Uhr?"
ccbas07
14.05.2016
Seite 33 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
c. "Zeit ist kostbar. So kostbar, dass man sie nicht verschwenden sollte.
Es genügt zirka eine Stunde, um Sie über die Vorteile meines Angebots
komplett ins Bild zu setzen. Glauben Sie mir, Sie sparen damit viel von
der Zeit, die Sie die Lösung Ihres Problems sonst kosten würde."
Kein Interesse
"Ich habe kein Interesse."
a. "Das müssen Sie mir erklären, denn nach dem, was Sie mir erzählt
haben ..."
b. "Darf ich fragen, warum?"
c. "Nach dem, was Sie mir erzählt haben, fällt es mir schwer, das zu verstehen. Aber rufen Sie doch einfach mal Herrn Muster von der Firma
Muster AG an. Der kann Ihnen seine Erfahrung mit uns schildern. Hier ist
seine Telefonnummer."
ccbas07
14.05.2016
Seite 34 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
4.7. Einwände und Antworten II
Den Kunden gewinnen
Zu teuer
"Sie sind zu teuer"
a. "Im Vergleich wozu?"
b. "Ja ich weiss, wir verkaufen unsere Produkte nicht zum Schleuderpreis. Aber dafür bekommen Sie auch einen erstklassigen Service gratis
und die Garantie, dass wir Ihnen eine Qualität bieten, die ärgerliche Reparaturen nahezu ausschliesst und Punkto Langlebigkeit sämtliche vergleichbaren Produkte schlägt. Langfristig gedacht sind unsere Produkte
sogar günstig im Vergleich zu denen anderer Hersteller."
c. "Ja, aber Sie wissen doch: Qualität hat ihren Preis. Ziehen Sie vielleicht minderwertige Qualität vor?"
Andere Produkte
"Wir möchten uns auch über andere Produkte informieren."
a. "Danke, dass Sie mir das mitteilen. Können wir so verbleiben, dass wir
auf jeden Fall noch einmal miteinander sprechen, bevor Sie sich entscheiden?"
b. "Das würde ich an Ihrer Stelle auch tun. Ich kenne die Angebote der
Konkurrenz und bin überzeugt, dass Sie durch einen Vergleich die Vorteile unseres Produkt umso mehr schätzen lernen."
c. "Offenbar haben Sie noch einige Zweifel an den Vorzügen unseres
Produkts. Darf ich wissen, welche?"
Sehr zufrieden
"Wir sind mit unserem bisherigen Lieferanten sehr zufrieden."
a. "Wie können Sie das wissen, ohne den direkten Vergleich gemacht zu
haben?"
b. "Darf ich wissen, wen Sie damit meinen? Ich kenne diesen Lieferanten, und gerade deshalb bin ich der Meinung, dass Sie sich unser Angebot genau anhören sollten."
c. "Die meisten unserer Kunden waren vorher mit ihrem Lieferanten zufrieden. Ich nenne Ihnen drei gewichtige Gründe, weshalb sie gewechselt
haben: (...)"
ccbas07
14.05.2016
Seite 35 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
4.8. Aufgaben
Den Kunden gewinnen
Aufgabe 1
Aufgabe 1 :
1. Den Einwand akzeptieren; quittieren
2. Klären worum es geht; argumentieren
3. Zustimmung erzeugen;
Abschlussfrage stellen
Versuchen Sie das in der folgenden Aufgabe umzusetzen. Das Dokument finden Sie unter dem Namen "Einwand 1"
Aufgabe 2
Aufgabe 2:
Sie sind Autoverkäufer und erahnen den Preiseinwand, der vom Kunden
kommen könnte. Kommen Sie dem Kunden/ der Kundin zuvor: Formulieren Sie selbst seinen möglichen Einwand aus der aktiven, vorwegnehmenden Position heraus und entkräften Sie diesen dann.
Aufgabe 2
Nehmen Sie sich 15 Minuten Zeit dafür!

Frau Mohn zum Ersten6

Frau Mohn zum Zweiten7

Frau Mohn zum Dritten8
6
7
ccbas07
14.05.2016
Seite 36 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
Aufgabe 2
Nehmen Sie sich 15 Minuten Zeit dafür!

Frau Mohn zum Ersten9

Frau Mohn zum Zweiten10

Frau Mohn zum Dritten11
5.0. Der Verkaufsabschluss
Der Kunde entscheidet
Das richtige Timing!
Verkaufsabschluss
Wenn Sie den Verkaufsabschluss im richtigen Moment herbeiführen,
kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Dafür sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
1. Haben Sie auch bestimmt alle
Einwände des Kunden beseitigt?
2. Haben Sie es geschafft, den Kunden zu überzeugen?
Die 5 Ziele
Behalten Sie unbedingt in dieser Phase Ihre Ziele im Auge! Auch wenn
es mit dem ersten Ziel nicht klappt, können Sie immer noch Teilerfolge
herausholen.
8
9
10
11
ccbas07
14.05.2016
Seite 37 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
1.
der Verkauf
2. Ist dies noch nicht möglich, einen persönlichen Termin
abzumachen, um den Kunden weiter zu informieren.
3. Interessante, zielgerichtete Informationen
(Post, Fax, Mail).
4.
zustellen
ein sympathisches Gespräch zu führen mit der Übereinkunft, wieder Kontakt aufnehmen zu können.
5. Wie Sie bestimmt schon vermutet haben, unser Minimalziel:
Die Frage nach der Empfehlung .
ccbas07
14.05.2016
Seite 38 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
5.1. Strategien I
Der Kunde entscheidet
Sechs Strategien
1. Strategie
Die sechs wichtigsten Strategien des Verkaufsabschlusses!
1.
Gewinnereinstellung bewahren
2.
Das Abschlussargument
3.
Abschlusssignale beachten
4.
Technik des Zusammenfassens
5.
Alternativtechnik
6.
Kein Abschluss um jeden Preis!
Gewinnereinstellung bewahren
Zeigen Sie jetzt keine Unsicherheit, zögern Sie nicht!
Gerade wenn der Kunden sich mit dem Gedanken trägt, das Angebot
anzunehmen, merkt er eine eventuelle Unsicherheit von Ihrer Seite.
Schlimmstenfalls überträgt sich diese und Sie stehen wieder an dem
Punkt, wo Sie vor der Einwandbehandlung schon waren. Dann fällt es
extrem schwer, noch ein positives Ergebnis zu erreichen.
2. Strategie
Abschlussargument
Wenn Sie einen Einwand entkräften, achten Sie darauf, das stärkste
Argument an den Schluss zu stellen.
Es ist wie bei einem guten Thriller: die Spannung steigt und steigt, bis
sich auf dem Höhepunkt alles entlädt.
3. Strategie
Abschlusssignale beachten
Das ist im Telefongespräch gar nicht so einfach. Es fallen schliesslich
Körpersignale wie Kopfnicken und andere Gesten weg. Gerade des-
halb ist es besonders wichtig, auf das Feedback des
Kunden zu hören.
So kann zum Beispiel ein "Hm" oder ein "Aha" ebenso Zustimmung und
Kaufbereitschaft wie auch Zweifel ausdrücken. Oft lässt sich das aber
aus der Stimme heraushören. Vorausgesetzt, man hört genau hin! Hier
gilt auch der Grundsatz "Aufhören, wenn es am Schönsten ist". Viele
Verkaufsgespräche scheitern daran, dass der Verkäufer den richtigen
Zeitpunkt nicht herausspürt hat und den möglichen Abschluss zerredet.
ccbas07
14.05.2016
Seite 39 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
5.2. Strategien II
Der Kunde entscheidet
4. Strategie
Technik des Zusammenfassens
Um den Sack zuzumachen, können Sie auch die entscheidenden
Punkte des Gesprächs noch einmal zusammenfassen. Damit signalisieren Sie, dass alles gesagt ist und können nun leichter zum Verkaufsabschluss kommen. Ausserdem kann sich der Kunde die wichtigen Punkte
so noch einmal vergegenwärtigen und hat die Zeit, sich auf die Kaufentscheidung einzustellen.
5. Strategie
Alternativtechnik
Diese Strategie soll den Kunden durch direkte Ansprache zu einer
positiven Entscheidung bewegen. Dabei wird dem Kunden dennoch
die Möglichkeit gegeben, einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung
zu nehmen.
Zum Beispiel: "Möchten Sie lieber ein Jahresabonnement oder ein Halbjahresabonnement?"
6. Strategie
Kein Abschluss um jeden Preis
Verzichten Sie auf eine Denkweise,
die den Kunden eher als
Opfer sieht, anstatt ihn als Kunden anzuerkennen . Gerade
am Telefon ist es kaum nützlich, vom Kunden eine Zustimmung zu erpressen. Wahrscheinlich ärgert sich der Kunde dann hinterher, dass er
nachgegeben hat und zieht seinen Auftrag zurück.
ccbas07
14.05.2016
Seite 40 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
5.3. Abschluss und Vertrag
Der Kunde entscheidet
Das telefonische Gespräch
Das telefonische Gespräch ist anders.
Zunächst sollten Sie sich einer Sache bewusst sein: Ein Verkaufsabschluss am Telefon ist nicht mit einem schriftlichen oder einem persönlichen Gespräch zu vergleichen.
Für den Kunden:
Am Telefon und vor allem nach dem Telefongespräch ist dieser sich oft
unsicherer als beim persönlichen Verkaufsabschluss. Hat auch alles so
geklappt, wie er es sich vorstellt? Das Telefon macht den Handel anonymer und unpersönlicher.
Die mündliche Festlegung
ist kein Vertrag
Für den Verkäufer:
Es gibt immer eine gewisse Unsicherheit: Ein mündlicher Geschäftsabschluss am Telefon ist letzten Endes nicht nachzuweisen. Falls der Kunde es sich anders überlegt und den Auftrag platzen lässt, haben Sie ausser der mündlichen Zusage nichts in der Hand. Und die ist bekanntlich
nichts wert, wenn es darauf ankommt.
Erst wenn die schriftliche Auftragsbestätigung vorliegt oder die Rechnung
bezahlt wurde, ist der Auftrag unter Dach und Fach. Das Telefonge-
spräch hat also wesentlich weniger verbindlichen Charakter als der persönliche Kauf.
Verbindlichkeit als Ziel
ccbas07
Ziel: der Kunde fühlt sich als Person ernst genommen und nicht nur als
Gans, die ausgenommen wird.
In der Regel bleibt die sympathische Art und die persönliche
Verbindlichkeit des Verkäufers viel mehr hängen, als die Tatsache eines erfolgreich abgeschlossenen Kaufs. Zumal dieser noch nicht
14.05.2016
Seite 41 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
greifbar ist. Der Kunde wird gerade wegen dem persönlichen Draht zum
Verkäufer Ihrem Unternehmen treu bleiben und Sie weiterempfehlen.
Das Produkt ist oft austauschbar. Der Mensch, der dahinter steht, nicht.
5.4. Goldene Regeln
Der Kunde entscheidet
Goldene Regel 1:
Die fünf goldenen Regeln des Gesprächsabschlusses
1. Zusammenfassung
Sichern Sie den Auftrag ab, indem Sie noch einmal zusammenfassen,
was beim Verkaufsabschluss vereinbart wurde. Damit rücken Sie dem
Kunden nochmals ins Bewusstsein, was er bestellt bzw. zugesagt hat.
Der Verkaufsabschluss wird dadurch verbindlicher. Sie vermeiden so
auch eventuell in der Hitze des Gefechts des Verkaufsgesprächs entstandene Fehler.
Es kommt nicht einmal selten vor, dass der Verkäufer eine falsche Stückzahl notiert hat oder der Kunde eine falsche Menge angibt. In so einem
Fall kann man mit der Zusammenfassung unnötigen Ärger verhindern.
Goldene Regel 2:
2. Frage nach eventuellen Unklarheiten
Trotz Zusammenfassung können noch eventuelle Unklarheiten beim
Kunden bestehen (zum Beispiel was die Lieferzeiten oder die Art der
Bezahlung betrifft). Haken Sie deshalb nach, ob der Kunde noch Fragen
hat. Sie zeigen ihm damit, dass ihnen ein reibungslose und transparenter Verkaufsvorgang wichtig ist.
Goldene Regel 3:
3. Betreuungsgarantie
Es ist wichtig, dass Sie dem Kunden das Gefühl geben, nach dem Kauf
ccbas07
14.05.2016
Seite 42 / 43
7 - Verkaufen am Telefon
nicht allein zu sein. Beteuern Sie ihm, dass Sie auch weiterhin für
ihn persönlich da sind , falls er Fragen hat oder ein Problem auftritt. Wiederholen Sie auch ruhig noch einmal Ihren Namen und versichern Sie dem Kunden, sich jederzeit für seine zukünftigen Anliegen
einzusetzen.
Goldene Regel 4:
4. Termin für Auftragsbestätigung
Legen Sie einen Termin fest, wann und wie der Auftrag bestätigt wird
. Damit legen Sie den Kunden auf einen bestimmten, konkreten Zeitpunkt
fest. Der Kunde weiss, woran er ist und telefonische Verkaufsgespräch
wird konkret und greifbar.
Goldene Regel 5:
5. Danke
Bedanken Sie sich am Ende des Gesprächs für den Kauf und - warum
nicht? - auch für das Gespräch selbst. Der Eindruck eines positiven, angenehmen Telefongesprächs bleibt somit deutlicher im Gedächtnis des
Kunden haften. Höflichkeit schafft Kundenzufriedenheit!
ccbas07
14.05.2016
Seite 43 / 43
Herunterladen