Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ECO/364 EU-Strategie für die Region Adria und Ionisches Meer (EUSAIR) Brüssel, den 14. August 2014 Informationsvermerk (501. Plenartagung) Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zu der Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen zur Strategie der Europäischen Union für die Region Adria-Ionisches Meer COM(2014) 357 final und zum Thema Die EU-Strategie für die Region Adria-Ionisches Meer: Forschung, Entwicklung und Innovation in KMU (Sondierungsstellungnahme auf Ersuchen des italienischen Ratsvorsitzes) STELLUNGNAHME: EESC-2014-04014-00-00-APA-TRA 1. Verfahren 14. März 2014 Befassung durch die Kommission: Befassung durch den italienischen 3. Juni 2014 Ratsvorsitz: Rechtsgrundlage: Artikel 304 AEUV Beschluss des Präsidiums: 25. Februar 2014 8. Juli 2014 Zuständig: Fachgruppe Wirtschaftsund Währungsunion, wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt Vorsitzender der Fachgruppe: Joost VAN IERSEL (NL-I) Regelung der Fachgruppe: Arbeiten der 7. März 2014 (schriftliches Verfahren) Studiengruppe: EU-Strategie für die Region Adria und Ionisches Meer (EUSAIR) Vorsitzender: Ioannis VARDAKASTANIS (EL-III) Berichterstatter: Stefano PALMIERI (IT-II) Mitglieder: die Herren CONFALONIERI (IT-III) (für Jahier, Art. 62 GO) Angesichts der Dringlichkeit der Arbeiten wird vorgeschlagen auf der 501. Plenartagung am 10./11. September 2014 gemäß Artikel 20 und Artikel 57 Absatz 1 der Geschäftsordnung Stefano PALMIERI (IT-II) zum Hauptberichterstatter zu bestellen. ECO/364 – EESC-2014-02344-00-00-NISP-TRA (EN) 1/3 Rue Belliard/Belliardstraat 99 - B-1040 Bruxelles/Brussel – BELGIQUE/BELGIË Tel. +32 (0)2 546 90 11 - fax +32 (0)2 513 48 93 - Internet http://www.eesc.europa.eu DE DIMITRIADIS (EL-I) MALLIA (MT-I) POLYZOGOPOULOS (EL-II) (für DASSIS – Art. 62 GO) REBOLJ (SI-II) STANTIČ (SI-I) VIDAN (HR-III) (für MADER – Art. 62 GO) Sachverständiger Marco CELI (für den Berichterstatter) 2. Wesentlicher Inhalt des Kommissionsdokuments Auf der Tagung des Europäischen Rates vom 13./14. Dezember 2012 wurde die Europäische Kommission um Vorlage einer neuen EU-Strategie für die Adria und das Ionische Meer bis Jahresende 2014 ersucht. Aufbauend auf den Erkenntnissen und Erfahrungen, die mit den beiden laufenden makroregionalen Strategien (EU-Strategie für den Ostseeraum und EU-Strategie für den Donauraum) gesammelt wurden, ist die Kommission nun damit beschäftigt, eine EU-Strategie für die Region Adria und Ionisches Meer zu entwerfen. Zu der Region Adria-Ionisches Meer gehören vier EU-Mitgliedstaaten (Kroatien, Griechenland, Italien und Slowenien) und vier Nicht-EU-Länder (Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien). Die Region steht vor mehreren Herausforderungen: mangelnde Clusterbildung und Notwendigkeit einer stärkeren Verknüpfung zwischen Unternehmen, Forschung und öffentlichem Sektor ungleiche sozioökonomische Entwicklung Defizite hinsichtlich der Verkehrs- und Energietransportwege und ihrer Interoperabilität Umweltbedrohungen, u.a. Erhaltung einer sehr vielfältigen Meeresumwelt nicht ausgeschöpftes Potenzial eines attraktiven Fremdenverkehrssektors. Um diese Herausforderungen angehen zu können, ist eine bessere Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen diesen Ländern und Regionen erforderlich. Während der Arbeiten bezüglich der Befassung mit COM(2014) 357 wurde der EWSA vom italienischen Ratsvorsitz um Erarbeitung einer Sondierungsstellungnahme zum Thema Forschung, Entwicklung und Innovation in KMU im Rahmen von EUSAIR ersucht. Der EWSA beschloss, dieses Thema im Rahmen der laufenden Arbeiten zur Stellungnahme ECO/364 zu behandeln. 3. Wesentlicher Inhalt der Stellungnahme des Ausschusses Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) begrüßt die Strategie der Europäischen Union für die Region Adria-Ionisches Meer (EUSAIR), da sie zur Förderung und Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit und des sozialen Zusammenhalts der Region beitragen wird. Der EWSA begrüßt die starke politische Unterstützung für EUSAIR und hält diese für grundlegend, um die Strategie Europa 2020, die europäische Erweiterungspolitik und die Strategien zur regionalen Entwicklung wirksam miteinander zu verzahnen. ECO/364 – EESC-2014-02344-00-00-NISP-TRA (EN) 2/3 Der EWSA hält es für sinnvoll, den öffentlichen und privaten Wirtschaftsakteuren, den Sozialpartnern und den verschiedenen Gruppen der organisierten Zivilgesellschaft in den verschiedenen Phasen der Umsetzung von EUSAIR eine angemessene Unterstützung und Begleitung mittels Programmen im Bereich der diesbezüglichen Ausbildung sowie organisatorischen und technischen Unterstützung zu gewähren; begrüßt, dass EURAIR und die "Meeresstrategie für das Adriatische und das Ionische Meer" einander ergänzen; stellt fest, dass die Beteiligung der Zivilgesellschaft an EURAIR mehr Gewicht haben muss, insbesondere in Bezug auf Kapazitätsaufbau und Governance; hält Struktur und Ziele von EURSAIR zwar für angemessen, um die Partner in der Region zu unterstützen und Herausforderungen anzugehen, die mit den herkömmlichen Mitteln nicht bewältigt werden können. Gleichwohl erachtet er eine diesbezügliche Aufwertung und Verstärkung für erforderlich; Die Region braucht Maßnahmen, die es KMU erleichtern, Kreditzugang zu bekommen, private Investitionen anzuziehen, an Finanzierungsprogrammen der EU teilzunehmen und mit Forschungszentren und Universitäten zusammenzuarbeiten. Zwecks Nutzung der Möglichkeiten im Bereich Forschung und Innovation hebt der EWSA folgende Prioritäten hervor: Einrichtung einer transnationalen Plattform für Forschung, Entwicklung und Innovation (FEuI), an der KMU, Universitäten, Forschungszentren, Technologieinkubatoren und Unternehmen gemeinsam aktiv beteiligt sind. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von KMU mittels Umsetzung innovativer Ideen in marktgängige Produkte zu stärken; Konzipierung von Analysen zur intelligenten Spezialisierung auf transnationaler Ebene zur Erkennung von Innovations- und Unternehmenspotenzialen; Förderung einer größeren Beteiligung der Unternehmer am Entscheidungsprozess bezüglich FEuIMaßnahmen; Schaffung einer "Matchmaking-Plattform für die Region Adria-Ionisches Meer", um den Zugang von KMU und Jungunternehmern zur Innovationsfinanzierung zu erleichtern. Der EWSA ist der Auffassung, dass die Berücksichtigung und Stärkung der sozialen Dimension in der EUSAIR im Einklang mit den Vorschlägen der Kommission mittels der Förderung sozialer Investitionen und der notwendigen Modernisierung der Sozialschutzsysteme erfolgen sollte. Nach Ansicht des EWSA sollten spezifische Indikatoren festgelegt werden, die die Überwachung, Durchführung und Bewertung der Programme und Maßnahmen im Rahmen von EUSAIR ermöglichen. _____________ ECO/364 – EESC-2014-02344-00-00-NISP-TRA (EN) 3/3