Scrapie-Resistenzzucht bei den Suffolks 24.05.2004 - ergänzt 20.07.2008-hb Schleswig-Holstein und das Saarland sind neben den Stadtstaaten Hamburg und Bremen die einzigen Bundesländer, in denen bisher noch kein Fall von Scrapie aufgetreten ist. Von großer Bedeutung für alle, gleich ob Schafzüchter oder Lammfleischproduzent, ist die politische Entscheidung, daß in Zukunft in Europa Handelsrestriktionen für nicht scrapieresistente Schafe eingeführt werden. Bereits am 17. 10. 2005 wurde die TSE-Resistenzzuchtverordnung verabschiedet; nach dieser VO wurden im Februar 2008 unsere Schafbestände als TSE-resistent (=scrapie-resistent) der Stufe I (alle Tiere des Bestandes sind G1) gemäß § 6 der TSE-Resistenzzuchtverordnung anerkannt. Dies ist für uns sowie unsere Käufer sehr wichtig: 2007 gab es 15 bestätigte Fälle in Deutschland, 2008 bisher wieder 6 Scrapie-Fälle. Bestätigte Scrapie-Fälle nach Bundesländern Bundesland Anzahl 2008 Baden-Württemberg 2 Bayern 1 Berlin Brandenburg 1 Bremen Hamburg Hessen 1 Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland 1 Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Bundesrepublik Deutschland 6 Bestätigte Scrapie-Fälle im Jahr 2008 SeuchenTiere im betrofFall-Nr. Bundesland feststellung fenen Bestand 1 7.1.2008 Baden-Württemberg 96 2 20.2.2008 Hessen 541 3 25.2.2008 Brandenburg 541 4 2.4.2008 Baden-Württemberg 1.060 5 19.5.2008 Bayern 522 6 1.7.2008 Saarland 22 (Quelle: www.bmelv.de Anzahl der bestätigten TSE (Scrapie)-Fälle in Deutschland seit 1990 Stand: 19.07.2008) Insbesondere durch die EG-Entscheidungen 2002/1003/EG vom 18.12.2002 zur Festlegung von Mindestanforderungen an eine Erhebung der Prionprotein-Genotypen von Schafrassen sowie 2003/100/EG vom 13.02.2003 zur Festlegung von Mindestanforderungen an die Aufstellen von Programmen zur Züchtung von Schafen auf Resistenz gegen übertragbare spongiforme Enzephalopathien sind Regelungen in Bezug auf Schafe mit bestimmten Prionproteingenotypen erlassen worden. Die Bezeichnung der Allele durch einen Code aus drei Buchstaben sowie die Bezeichnung der einzelnen Genotypen durch Kombination der Bezeichnung von zwei Allelen ist durch Anhang I der Entscheidung 2002/103/EG festgelegt. Die Einteilung der bisher üblichen Risikoklassen R1 bis R5 ist jedoch nicht mehr hilfreich, um bestimmte Genotypen bezüglich der rechtlichen Anforderungen zusammenfassend zu bezeichnen. Daher hat die Projektgruppe Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) zur Züchtung auf TSE-Resistenz bei Schafen auf ihrer Sitzung am 04.04.2003 empfohlen, sowohl die Bezeichnung als auch die Gruppierung der bisherigen Risikoklassen abzulösen durch Genotypklassen nach der Einteilung im folgenden Abschnitt: Scrapie-Resistenz-Zucht weiter vorantreiben Bericht der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein veröffentlicht im Bauernblatt Schleswig-Holstein vom 24.05.2003 (auszugsweise) Genetische Grundlagen Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, daß verschiedene Aminosäuremuster des Prionproteins (PrP) für die ScrapieEmpfänglichkeit bzw. für die Scrapie-Resistenz bei Schafen verantwortlich sind. Das PrP besteht aus 256 Aminosäuren. Seine Zusammensetzung wird vom PrP-Gen auf Chromosom 13 (Teil der Erbsubstanz) bestimmt. Die entsprechenden Abschnitte (Codons) des PrP-Gens, die für die Empfänglichkeit der Traberkrankeit verantwortlich sind, befinden sich an den Positonen 136, 154 und 171. Bisher wurden fünf verschiedene für das Scrapie-Risiko bedeutsame Genvarianten (=Allele) des PrP-Gens identifiziert. Die Bezeichnungen der Allele ergeben sich aus den Aminosäuren an den Positionen 136, 154 und 171 des Prionproteins. Folgende Allele werden unterschieden: Aminosäure Position des Prionproteins (PrP) 136 154 171 Alanin (A) Agninin (R) Arginin (R) Alanin (A) Histidin (H) Glutamin (Q) Alanin (A) Arginin (R) Histidin (H) Alanin (A) Arginin (R) Glutamin (Q) Valin (V) Arginin (R) Glutamin (Q) Von den angegebenen Genvarianten ist es das ARR-Allel, welches für die Scrapie-Resistenz verantwortlich ist und das VRQ-Allel, welches die höchste Scrapie-Empfänglichkeit verursacht. Da ein Chromosom aus zwei DNS-Strängen aufgebaut ist, besitzt ein Schaf immer zwei Allele, die den Genotyp bestimmen. So lassen sich aus den fünf Allelen 15 verschiedene Genotypen kombinieren. Diese können reinerbig (homozygot) vorliegen z.B. als ARR/ARR oder mischerbig (heterozygot) sein wie z.B. ARR/ARQ oder VRQ/ARH. Aus den Risikogruppen wurden ab dem 1. Juni 2003 Genotypklassen Um bei den vielen verschiedenen Genotypen den Überblick zu behalten, waren die Genotypen bisher in die Risikogruppen R1 bis R5 eingeteilt. Ab dem 1. Juni 2003 werden diese durch die Genotypklassen G1 bis G5 ersetzt. Die neuen Genotypklassen wurden nach der Anzahl ARR-Allele und VRQ-Allele gebildet. Vorteil dieser neuen Einteilung ist, daß sie besser auf züchterische und seuchenhygienische Anforderungen abgestimmt ist. So befinden sich scrapie-resistente Tiere, also Schafe mit zwei ARR-Allelen jetzt in der Genotypklasse G1 (vormals Allel ARR AHQ ARH ARQ VRQ Risikogruppe R1). Alle Schafe mit einem ARR-Allel und keinem VRQ-Allel werden in die Genotypklasse G2 eingruppiert, alle Schafe ohne ARR-Allel und ohne VRQ-Allel in die Genotypklasse 3. In der Genotypklasse G4 befinden sich alle Tiere mit einem ARR-Allel und einem VRQ-Allel. Schafe mit mindestens einem VRQ-Allel aber keinem ARR-Allel werden in die Genotypklasse G5 eingeordnet. Nachstehend ein Überblick, in welche der neuen Genotypklassen ein bestimmter PrP-Genotyp sich jetzt befindet und in welche Risikogruppe er vorher eingeteilt war. Risikogruppe (alt) R1 R2 R3 R3 R2 R3 R3 R4 R4 R4 R4 R4 R5 R5 R5 Genotypklasse PrP-Genotyp (neu) G1 ARR/ARR ARR/AHQ G2 ARR/ARH ARR/ARQ AHQ/AHQ AHQ/ARH AHQ/ARQ G3 ARH/ARH ARH/ARQ ARQ/ARQ G4 VRQ/ARR VRQ/ARH VRQ/AHQ G5 VRQ/ARQ VRQ/VRQ Bei einem Scrapie-Fall werden bei Vorliegen einer Genotypisierung nach der neuen Einteilung Zuchtböcke der Genotypklasse G1 und weibliche Zuchtschafe der Genotypklasse G1 sowie G2 nicht mehr gekeult. Ebenfalls nicht mehr gekeult werden Schlachtlämmer der Genotypklassen G1, G2 und G4, d.h. die gesamten Lämmer aus einem G1-Bock können vermarktet werden. Durch die neuen Genotypklassen haben die mischerbigen ARRTräger eine starke Aufwertung erfahren. Dies ist nicht nur von großer Bedeutung für die Gebrauchsschafhaltung, sondern auch für die Herdbuchzucht: liefern diese Tiere doch bei der Verpaarung mit einem resistenten Tier (ARR/ARR) zur Hälfte resistente Nachkommen. Bei der Anpaarung eines ebenfalls mischerbigen Bockes ist nach den Mendelschen Regeln immerhin ein Viertel der Nachzucht resistent. Quelle: http://www.suffolkzucht.de/scrapie_resistenzzucht.htm Maike Andrzejewski Untersuchungen zum Vorkommen von Scrapie-Prion-Protein in Tonsillenbioptaten genetisch hochempfänglicher Schafe in Niedersachsen NBNPrüfziffer urn:nbn:de:gbv:95-90195 title (engl.) Investigations on the incidence of scrapie-prion-protein in genetically susceptible sheep from Lower Saxony by the use of tonsillar biopsies. publication Hannover, Tierärztliche Hochschule, Dissertation, 2005 text /dissertations/andrzejewskim_ss05.pdf abstract (deutsch) Bei Schafen empfänglicher Genotypen ist eine Ausbreitung des ScrapieErregers über lymphatische Bahnen bekannt und eine intravitale Diagnosestellung anhand von Biopsien lymphatischer Gewebe möglich. Die praktische Anwendbarkeit einer Tonsillenbiopsie, und die Gewinnung aussagekräftigen Probenmaterials wurde im Rahmen dieser Dissertation geprüft. Es wurden aus 72 Scrapie-unverdächtigen Schafherden von jeweils zehn Tieren Gewebeproben der Tonsillen und Blutproben entnommen. Anhand der Blutproben wurde eine Genotypisierung durchgeführt, die neben der Aussage über die Scrapie-Empfänglichkeit des einzelnen Schafes eine Übersicht über die Verbreitung von genetisch resistenten Tieren in Niedersachsen ergab. Insgesamt hatten 41% der hier untersuchten Tiere einen resistenten Genotyp der Klassen G1 bis G2, was für die Durchführbarkeit einer Scrapie-Resistenzzucht positiv zu bewerten ist. Die Durchführung der Tonsillenbiopsie war ohne Einschränkungen, im Feld leicht praktikabel. Von 720 Gewebeproben wurden 462 Proben histologisch auf die Anzahl vorhandener Lymphfollikel untersucht. Bei der histologischen Auswertung der Bioptate enthielten allerdings nur 67% der Proben die für die weitere Untersuchung geforderten drei Follikel. Von den 720 entnommenen Bioptaten von Schafen aus Scrapie-unverdächtigen Betrieben wurden 200 Proben ausgewählt, die von Tieren der Genotypklassen G3 bis G5 stammten. Davon wurden jeweils 100 Proben mit IHC und PET blot auf PrPSc getestet, mit jeweils negativem Ergebnis. Im Gegensatz dazu wurden vier Betriebe (A-D) ausgewählt, aus denen mindestens ein Schaf im Rahmen des Scrapie-Monitorings an der TKBA als Scrapie-positiv entdeckt worden war. In drei dieser Herden (A-C) wurde bei allen Schafen, die den Genotyp des bereits an Scrapie verstorbenen Tieres oder einen höher empfänglichen Genotyp aufwiesen, eine Tonsillenbioptatuntersuchung durchgeführt. In allen drei Herden konnten hierbei weitere, positive Schafe präklinisch entdeckt werden. Dabei entsprach in jeder Herde der Genotyp der präklinisch gefundenen, positiven Tiere dem Genotyp des bereits an Scrapie verendeten Tieres. Im Anschluss an die Bioptatuntersuchungen wurden, mit Ausnahme der positiven Tiere, alle übrigen Schafe der Genotypklassen G3 bis G5 im Rahmen der Tierseuchenbekämpfung getötet. Von den getöteten Tieren wurde jeweils eine Gewebeprobe des Hirnstammes mit einem Schnelltest auf PrPSc untersucht. Außer in Herde C wurden keine weiteren positiven Befunde mittels Schnelltest erhoben. In Herde C wurde in den Bioptaten von vier aus insgesamt 49 Schafen PrPSc nachgewiesen. Als Besonderheit konnten bei den durchgeführten Schnelltests, drei weitere positive Tiere entdeckt werden, bei denen eine vorher durchgeführte Bioptatuntersuchung negativ verlaufen war. Aufgrund der großen Anzahl empfänglicher Schafe in Herde D, konnte nur bei einem Teil der empfänglichen Schafe eine Tonsillenbiopsie durchgeführt werden. In dieser Herde verlief der Nachweis auf PrPSc bei allen Bioptaten negativ. 17 Scrapie-positive Schafe, die im Rahmen dieser Dissertation entdeckt wurden, waren Träger des Genotyps ARQ/ARQ. Dagegen entsprachen zwei Scrapie-positive Tiere dem Genotyp VRQ/ARH und ein Tier dem Genotyp VRQ/ARQ. In einer Herde mit ausschließlich empfänglichen Schafen wurde zum Ausschluss eines Scrapie-Verdachts bei allen Tieren eine Tonsillenbiopsie durchgeführt und das Gewebe auf PrPSc untersucht. Ein Scrapie-Vorkommen in der Herde konnte hierbei aufgrund der großen Anzahl unauswertbarer Proben nicht sicher ausgeschlossen werden. Die Resultate dieser Versuche lassen den Schluss zu, dass eine Entnahme von Tonsillenbioptaten zwar unter Praxisbedingungen gut durchführbar ist, die Gewinnung auswertbaren Probenmaterials allerdings für eine zuverlässige Diagnostik nicht ausreicht. Des weiteren ist ein negativer PrPSc-Nachweis im Bioptat nicht aussagekräftig. Um den Scrapie-Status einer Schafherde zu bestimmen, ist die Untersuchung von Tonsillenbioptaten allein nicht geeignet. Dennoch ist die Bioptatuntersuchung lymphatischer Geweben die derzeit einzige Möglichkeit einer TSE-Diagnose am lebenden Schaf. Da für weitere Forschungszwecke lebende, Scrapie-positive Tiere unverzichtbar sind, sollten in positiven Herden vor der Keulung bevorzugt Tiere mittels Biopsie untersucht werden, die dem Genotyp des gefallenen positiven Tieres entsprechen. Für weitere Studien und im Rahmen der TSE-Bekämpfung bleibt zu berücksichtigen, dass der Genotyp ARQ/ARQ mit einem hohen ScrapieRisiko behaftet ist. Quelle: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/andrzejewskim_ss05.html Titel: Validierung der Bedeutung von Prionprotein-Gen-Polymorphismen bei Schafen aus TSE-positiven Beständen in Deutschland als Basis für züchterische und seuchenhygienische Maßnahmen zur Eliminierung von TSE beim Schaft Kurzfassung (dt.): Das Ziel des Vorgängerprojektes 02HS024 ist die Validierung der Kenntnisse zur genetischen TSE/Scrapie-Resistenz beim Schaf sowie die Untersuchung von zusätzlichen genetischen Einflussfaktoren. Im Rahmen der TSE-Surveillance werden in Schafherden, in denen ein Fall von TSE/Scrapie festgestellt wurde, Blut- und Gewebeproben gesammelt und die resistenz-erzeugenden Allelfrequenzen des PrionProtein-Gens (PrP) ermittelt. Damit soll die Bedeutung dieser Allele für die TSE/Scrapie-Resistenz abgesichert und rassenspezifische Unterschiede aufgezeigt werden. Darüber hinaus ist der Einfluss von anderen Polymorphismen im PrP-Gen auf die Scrapie-Resistenz oder –Empfänglichkeit zu untersuchen. Da die vorläufigen Ergebnisse des Forschungsprojektes 02HS024 vermuten lassen, dass entgegen der früheren Annahme die in Deutschland von der Traberkrankheit betroffenen Schafe gehäuft in den Risikoklassen 1 – 3 zu finden sind und nicht, wie erwartet, in den Risikoklassen 4 – 5, ergibt sich weiterer Forschungsbedarf. Analog zum Forschungsvorhaben 02HS024 sollen daher in dem Verlängerungszeitraum (02HS024/F) zusätzlich in 15 Schafherden die oben genannten Untersuchungen durchgeführt werden, um eine breitere Datenbasis für statistisch fundierte Aussagen zu sichern. Laufzeit: von 16.01.2004 bis 16.01.2005 Durchf. Einrichtung: Justus-Liebig-Universität Giessen, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik Ludwigstrasse 21 B, 35390 Gießen Projektleiter: Prof. Dr. med. vet. Georg Erhardt Schwerpunkte: Tierzucht Stichpunkte: gentechnik; tse; schafe; scrapie; resistenzzucht Ergebnis (dt.): Die bisherigen Kenntnisse über die genetische TSE/Scrapie-Resistenz der PrP-Genotypen basieren hauptsächlich auf in Großbritannien ermittelten Daten. Im dort entwickelten sogenannten National Scrapie Plan (NSP) ist eine Einteilung der Risikoklassen von G1 bis G5 mit zunehmender TSE-Empfänglichkeit je nach Prion-Protein(PrP)Genotyp vorgesehen. Im Forschungsprojekt 02HS024 waren die derzeitigen Kenntnisse zur genetischen TSE/Scrapie-Resistenz beim Schaf in Deutschland validiert sowie zusätzliche genetische Einflussfaktoren untersucht worden. Im Verlauf der Untersuchungen hatten sich überraschend deutlich abweichende Verhältnisse hinsichtlich der Verteilung der scrapie-empfänglichen PrP-Genotypen auf die o.g. Risikoklassen gezeigt. So wurden sogenannte atypische Scrapiefälle beobachtet, die sich erheblich in Symptomatik, physikochemischen Charakteristika und Erregerverteilung im Gehirn von den klassischen Scrapie-Fällen unterscheiden. Weil die atypischen Scrapiefälle auf Grund ihrer unterschiedlichen biochemischen Eigenschaften nicht von allen TSE-Schnelltests gleichermaßen erkannt werden, sollten im Folgeprojekt 02HS024/F insbesondere diese atypischen Scrapiefälle weiter untersucht werden. Aus den Ergebnissen des Forschungsprojektes lässt sich folgern, dass die bisherigen Kenntnisse über die genetische TSE/Scrapie-Resistenz von ovinen PrP-Allelen und –Genotypen (NSP) nur eingeschränkt auf die epidemiologischen und/oder genetischen Verhältnisse in Deutschland übertragbar sind. Ergebnis war, dass die im Rahmen des Forschungsprojektes gefundenen Abweichungen von den bisherigen Kenntnissen zur TSE-Empfänglichkeit von PrP-Allelen und – Genotypen nur bei atypischer Scrapie bestehen. Daher kann davon ausgegangen werden, dass durch Selektion auf den PrP-Genotyp ARR/ARR zwar die klassische, aber nicht die atypische Scrapie vollständig getilgt werden wird. Zur Klärung der möglichen Ursachen besteht insbesondere hinsichtlich der atypischen Scrapie erheblicher weiterer Forschungsbedarf. Die Forschungsaktivität leistet Hauptbeitrag 1.11: Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Verfahren zur zur Hauptaufgabe: Tierseuchenbekämpfung Bezug: BMVEL-Forschungsplan 2002 vom 22.04.02 Förderkennzeichen: 02HS024/F Dokument zum Kein Dokument vorhanden! Download: Kontakt: Benutzen Sie unser Kontaktformular oder E-Mail an [email protected] Tierärztin Daniela Zieleniewicz Projektbeschreibung Untersuchungen zu Assoziationen von Mikrosatelliten und Kandidatengenen mit der Scrapie-Empfänglichkeit beim Schaf Scrapie beim Schaf gehört zur Gruppe der Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE). EU-weite Regelungen haben sowohl über tierseuchenrechtliche Maßnahmen in von Scrapie betroffenen Schafherden als auch über tierzüchterische Vorgaben das Ziel der ScrapieEradikation über die Selektion auf den Prionprotein(PrP)- Genotyp A136R154R171/A136R154R171 (ARR/ARR). Schafe mit diesem PrP-Genotyp weisen die geringste genetische Empfänglichkeit für die klassische Form der Scrapie auf. Neben der klassischen Scrapie wird jedoch seit 1998 die so genannte atypische Scrapie beobachtet, deren Auftreten beim Schaf mittlerweile in vielen europäischen Ländern gemeldet wird. Schafe mit den PrP-Haplotypen AHQ und AF141RQ scheinen am empfänglichsten für die atypische Scrapie zu sein, allerdings werden auch atypisch Scrapie-positive Schafe mit dem PrP-Genotyp ARR/ARR identifiziert. Dies stellt einerseits einen absoluten Erfolg der ScrapieEradikation beim Schaf über die Selektion auf den PrPGenotyp ARR/ARR in Frage und drängt andererseits zur Suche nach weiteren genetischen Faktoren. Im Rahmen dieses Projekts werden anhand muriner Quantitative Trait Loci (QTL) für Scrapie-Resistenz zum einen Mikrosatelliten zum anderen positionelle sowie funktionelle Kandidatengene beim Schaf auf eine mögliche Assoziation mit atypischer und/oder klassischer Scrapie hin untersucht. http://www.uni-giessen.de/fbr09/tierzucht/mitarbeiter/projekte/zielen.htm